Am 21. März startet in Nürnberg die Veranstaltungsreihe „Vom Reiz des Übersinnlichen“ 2023.
Zum Auftakt spricht der Sozialpsychologe Prof. Tilmann Betsch von der Uni Erfurt über
- Die Evolution der Erkenntnis – wissenschaftlich statt quer denken
Wir erleben eine beängstigende Zunahme des Widerstands gegen wissenschaftliche Methoden aufseiten sogenannter Querdenker, Verschwörungstheoretiker und Faktenleugner. Doch viele kritisieren die Wissenschaft, ohne den Kern wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens verstanden zu haben.
Mit anschaulichen Beispielen und Anekdoten tritt der Referent diesem Trend mit seinem Vortrag entschlossen entgegen und hält ein leidenschaftliches Plädoyer, warum Wissenschaft unverzichtbar ist.
Die weiteren Termine:
- 4. April: „Die Evolution der Vernunft – Geschichte einer wirkmächtigen Illusion“ mit Philipp Sterzer
Wieso glauben Sie, dass Sie recht haben? Wir sind alle ein bisschen verrückt. Nicht nur die Menschen, die psychisch krank sind, sondern wir alle sind irrational.
Der Neurologe, Psychiater und Hirnforscher Philipp Sterzer erklärt, warum das so ist und welche Schlüsse wir daraus ziehen können.
- 18. April: „Der Reiz des Unmöglichen – Zauberkunst als Mittel zum Forschungszweck“ mit Christine Mohr
Seit etwa fünf Jahren führt die Referentin Studien durch, die Ursachen-Wirkungs-Zusammenhänge untersuchen. In all diesen Studien steht ein an sich unmögliches Ereignis im Mittelpunkt. Dieses unmögliche Ereignis wurde von einem Zauberer in Szene gesetzt.
Zuschauer erlebten zum Beispiel, wie ein „Medium“ Kontakt mit einer toten Person aufnimmt, oder eine Person Handlungen durchschauen kann, weil sie die psychologischen Indikatoren einer anderen Person interpretiert (z.B. Körperhaltung, Gesichtsausdruck, Persönlichkeit).
Untersucht wurde der paranormale Glauben vor und nach diesen Erlebnissen. Die Teilnehmer wurden darüber hinaus befragt, wie sie das Erlebnis interpretieren und was sie fühlen.
- 2. Mai: „Gedächtnis und Wirklichkeit: Falsche Erinnerungen und ihre Folgen“ mit Aileen Oeberst
Menschen können sich an Dinge „erinnern“, die nie geschehen sind. Solche „falschen Erinnerungen“ (engl. false memories) verursachen in forensischen Situationen enorme Probleme […]
In einer Studie untersuchte die Referentin die Frage, ob man falsche Erinnerungen auch wieder rückgängig machen kann – und zwar auf eine Art, die sich in der Praxis auch tatsächlich umsetzen lässt.
Die Veranstaltungen finden jeweils dienstags um 19.30 Uhr im Nicolaus-Copernicus-Planetarium (Am Plärrer 41) statt. Der Eintritt kostet acht Euro (erm. 5,50 €), die Gesamtreihe kann für 26 Euro gebucht werden.
Zum Weiterlesen:
- „Immer wieder hinterfragen“: Philipp Sterzer und der Mythos Vernunft beim Podcast „Kritisches Denken“ und im Fernsehen, GWUP-Blog am 7. März 2023
- „Manipulierte Erinnerungen“ im Podcast Deep Science vom DLF, GWUP-Blog am 5. November 2022
- Verschwörungserzählungen in der Psychotherapie: Satanic Panic