gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

11. November 2024
von Bernd Harder
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Von Darmaufbau bis Kurkuma als Wundermittel: Janos Hegedüs über Ärzte, die fragwürdige Äußerungen geschickt verpacken

Dr. Janos Hegedüs über einen Arztkollegen.

… der so gut ist, dass manche Patienten lieber auf Urlaub verzichten, um zu ihm fahren zu können:

Dr. Ulrich Selz – Kritikwürdig oder Vorbild?

In diesem Video nehme ich den Arzt Dr. Ulrich Selz und seinen YouTube-Kanal kritisch unter die Lupe. Seine Aussagen zu Themen wie Entgiftung, Mikrobiomanalysen und alternativen Heilmethoden klingen zunächst spannend – aber halten sie einer genaueren Überprüfung stand?

Ich habe seine Inhalte analysiert und einige überraschende, teilweise absurde „Gesundheitsgeheimnisse“ entdeckt. Dabei stelle ich die Frage: Wann wird eine Methode zur echten Alternativmedizin, und wann ist es einfach nur geschicktes Marketing?

Von Darmaufbau bis Kurkuma als Wundermittel – wir schauen uns an, ob hier mehr Schein als Sein dahintersteckt und was für Risiken bestehen, wenn Mediziner Halbwahrheiten verbreiten.

Zum Weiterlesen:

  • „Abnehmen im Liegen“ oder schlaflos vor Verzweiflung und Angst? Teil 3 von Janos Hegedüs, GWUP-Blog am 4. November 2024

10. November 2024
von Bernd Harder
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„Trump, Fake News und anderer Hokuspokus“ bei Skeptics in the Pub München mit Thomas Fraps

Am kommenden Montag (18. November) bei Skeptics in the Pub München:

Trump, Fake News und anderer Hokus-Pokus: Zur Psychologie der Ablenkung

Fakten von Fiktionen unterscheiden zu können ist eine wichtige Fähigkeit unseres Gehirns. In Zeiten der (digitalen) Reizüberflutung wird sie zunehmend durch die Ablenkung unserer Aufmerksamkeit unterlaufen. Zauberkünstler nutzen diese Achillesferse des Gehirns seit jeher für ihre spielerischen Illusionen.

Gleichzeitig ist sie eine Hintertür für Täuschungen, der sich politische Manipulatoren wie Trump, Trickbetrüger und Produzenten von Fake-News seit Jahr und Tag bedienen.

Referent ist der Zauberkünstler Thomas Fraps, Mitglied im GWUP-Wissenschaftsrat.

Los geht’s um 19 Uhr in der Bar Niederlassung.

Zum Weiterlesen:

  • SkepKon-Video: Schwindler, Scharlatane und Spiritisten im Spiegel der Zauberkunst, GWUP-Blog am 1. Januar 2024
  • „Wirklichkeit und Illusion – Wenn Sinne täuschen“: Thomas Fraps bei ARD alpha, GWUP-Blog am 6. Dezember 2023
  • Podcast mit dem Zauberkünstler Thomas Fraps: Illusionen, Tricks und Aufklärung, GWUP-Blog am 23. Mai 2021
  • Neurotricks und Zauberwissenschaft, Spektrum der Wissenschaft 6/2009
  • Video: Thomas Fraps über „Magie im Gehirn“
  • Neurowissenschaft und Zauberei, GWUP-Blog am 24. Februar 2015

8. November 2024
von Bernd Harder
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Ironie oder voller Ernst? Das gewisse Etwas der Astrologie

Die Astro-Show „Blick in die Sterne“ des ORF ist anscheinend in aller Stille beerdigt worden.

Der Presse-Redakteur Thomas Kramar schreibt dazu, dass ohnehin „fast niemand“ wirklich an Astrologie glaube. Es handele sich vielmehr um ein „augenzwinkerndes Spiel mit fiktiven Einflüssen aus dem Weltall“ – ein Spiel, „aus dem man jederzeit aussteigen kann“.

Ob das auch auf die österreichische Unternehmerin Doris Bösmüller zutrifft?

Die Unternehmensberaterin und Gesellschafterin der Bösmüller Druckereien Gruppe nutzt Astrologie privat wie geschäftlich, sagte sie dem Handelsblatt:

Sie einfach als esoterische Spinnerin abzutun wäre nicht fair,

schreibt die Wirtschaftsjournalistin Annika Keilen. Bösmüller gebe im Jahr etwa 1000 Euro für astrologische Dienste aus. Für sich persönlich, aber auch, um ihr Unternehmen in Sicherheit zu wiegen.

Nur ein ironisches Spiel? Wohl kaum.

Das Marktforschungsinstitut Allied Market Research schätzte das globale Volumen des Astrologiemarktes 2021 auf 12,8 Milliarden Dollar. 2031 sollen es 22,8 Milliarden sein.

Der deutsche Markt ist kaum verlässlich zu beziffern. Watson will von 20.000 Astrologen in Deutschland und einem Umsatz von 800 Millionen Franken wissen, Haufe schreibt von bis zu 8000 Sterndeutern.

Wir sind da etwas vorsichtiger:

Die Webseite steuerklassen.com billigt Astrologen ein monatliches Bruttogehalt von 1.200 Euro zu. Das Online-Portal gehalt.de geht vom Dreifachen aus. Der Deutsche Astrologenverband (DAV) empfiehlt seinen Mitgliedern einen Stundensatz von „um die 100 Euro“.

Findige Astro-Coaches verlangen hingegen schon für einen simplen Basiskurs mit „acht vorbereiteten Videos“ 222 Euro. Designer wie Dior und Elsa Schiaparelli verhökern Schmuck und Klamotten mit Astro-Touch – „Cosmicwashing“ nennt die „Sternenfee“ (NZZ) Alexandra Kruse das, in Anlehnung an Begriffe wie „Greenwashing“. Profitable Astrologie-Apps wie „Co-Star“ machen das Business schließlich vollends unüberschaubar.

Und das alles, obwohl Astrologie sogar die „am besten widerlegte Pseudowissenschaft überhaupt“ ist, wie GWUP-Fellow Prof. Uwe Kanning in dem Handelsblatt-Artikel zitiert wird.

Warum trotzdem sogar Geschäftsführer und Führungskräfte von Großkonzernen der Sterndeutung verfallen, erklärt die Autorin mit „etwas, das keine Wissenschaft geben kann“:

Etwas, das die Astrologin Franziska Engel „eine Abkürzung“ nennt. Eine Sicherheit, bei unzähligen kleinen und großen Entscheidungen – und das Gefühl, dabei nicht allein auf sich selbst und seinen rationalen Verstand angewiesen zu sein. Denn: Die Sterne begleiten einen immer.

So gesehen, ist es leider mehr als fraglich, ob die Astrologie wirklich „auf verlorenem Posten“ steht, wie Presse-Redakteur Kramar schreibt.

Dafür müsste wohl noch einiges mehr passieren als nur die Absetzung einer lachhaften TV-Sendung.

Zum Weiterlesen:

  • Warum das Geschäft mit Horoskopen auch in der Wirtschaft boomt, handelsblatt am 8. November 2024
  • „Astro Show“ abgesetzt? An Astrologie glaubt eh niemand wirklich, diepresse am 28. Oktober 2024
  • Die Sterne lügen nicht – aber die Menschen: „Astrologie“ im neuen Podcast der Science Busters, GWUP-Blog am 21. Oktober 2024
  • Als nächstes kommt dann wohl „Globuli – The Show“? Die Kritik an der Sendung „Blick in die Sterne“ beim ORF reißt nicht ab, GWUP-Blog am 14. Oktober 2024
  • Der ORF blickt in die Sterne und die Skeptiker wohl in die Röhre, GWUP-Blog am 1. Oktober 2024
  • Astrology In Fashion: From Elsa Schiaparelli To Alexander McQueen – this is How The Cosmos Has Influenced Design, elle am 21. Februar 2024
  • Hype um Horoskope: Warum die Gen Z so auf Sternzeichen abfährt, tagesspiegel am 7. Juni 2024

7. November 2024
von Bernd Harder
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Ausgedachtes Phänomen für den Gruselwunsch: die „Weiße Frau“

Ob auf der Plassenburg bei Kulmbach, im Berliner Stadtschloss oder im Ebersberger Forst – überall spukt die „Weiße Frau“ umher.

Eine schöne Halloween-Geschichte dazu hat Tobias Götz vom Coburger Tageblatt geschrieben:

Tatsächlich hat die „Weiße Frau“ von der Plassenburg, eine gewisse Kunigunde von Orlamünde, in Wahrheit nie ihre Kinder gemeuchelt (weshalb sie seither als Todesbotin erscheinen soll) – sondern „ein solches ausgedachtes Phänomen“ zeigt eher,

… wie sehr der Wunsch, sich zu gruseln, zum Menschen dazugehört,

schreibt Götz.

Dem können wir nur zustimmen – und einige Facts zum Thema „Geistererscheinungen“ in dem Artikel beisteuern.

Was nun speziell die „Weiße Frau“ als „Todesbotin“ angeht, so hat wohl „der Aberglaube auf eine bereits etablierte Figur zurückgegriffen, um seiner Todesahnung ein Ventil zu geben“, schreibt der Berliner Philologe Bernd Roling in einem neuen Aufsatz:

Die weiteren Spuren der Weißen Frauen bis in die aktuelle Gegenwart zu verfolgen, sollte Aufgabe der Volkskunde und Folkloristik bleiben.

Und nicht von irgendwelchen „Geisterjägern“, wie im Onetz-Podcast.

Zum Weiterlesen:

  • Die Weiße Frau: Von der Plassenburg nach Mexiko, Fränkischer Tag am 30. Oktober 2024
  • Das Gespenst, das Napoleon verschreckte, SZ+ am 23. April 2024
  • Die weiße Frau: Frühneuzeitliche Kontroversen über ein Phänomen zwischen Folkloristik und Dämonologie, Nordic Journal of Renaissance Studies 22/2024
  • Die Legende der Weißen Frau im Berliner Schloss, travelbook am 10. Januar 2024
  • Ebersberg: „Weiße Frau“ am Straßenrand bringt Polizei auf den Plan, spiegel.de am 21. August 2023
  • Schreckgespenst und Todesbotin: Die Legende um die Weiße Frau, nationalgeographic am 29. September 2022
  • Die weiße Frau vom Ebersberger Forst, Süddeutsche am 6. Januar 2017
  • Die Weiße Frau – Ein Gespenst macht Geschichte, welt.de am 7. Oktober 2007

5. November 2024
von Bernd Harder
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Video: „Wie viel Schwurbel ist in Ordnung?“ Janos Hegedüs zu Gast bei SiniMachtAuge

Janos Hegedüs zu Gast bei SiniMachtAuge:

Wie viel Schwurbel ist in Ordnung?

Bis Minute 28 geht es um Themen aus dem Praxisalltag von Hegedüs, wie Krebs, renitente Patienten und Corona-Nachwirkungen, danach um Sinans Nominierung für das Goldene Brett 2024 – wegen der Aussage „Mehr Toleranz für Schwurbel“, heißt es auf der Nominierungsseite.

Im Kern dreht sich das Gespräch um die Frage, ob und wie man Menschen „zurückholen“ kann, welches Zielpublikum man bei welchen Formaten im Fokus hat und was man damit erreichen will.

Ab 50:40 kommen dann noch Homöopathie und andere pseudomedizinischen Verfahren ins Spiel.

Hegedüs:

Menschen, denen ein Heilpraktiker wirklich helfen kann, brauchen keinen Arzt.

Zum Weiterlesen:

  • „Abnehmen im Liegen“ oder schlaflos vor Verzweiflung und Angst? Teil 3 von Janos Hegedüs, GWUP-Blog am 4. November 2024
  • Video: „Abnehmen durch Rumliegen – Sini kommentiert“ vom 29. Oktober 2024
  • Der schwierige Umgang mit Verschwörungsgläubigen, GWUP-Blog am 15. Mai 2020
  • „Auf dem Schlachtfeld“: Umgang mit Verschwörungsgläubigen, GWUP-Blog am 7. September 2020
  • „Wie rede ich mit Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben?“ im Faktenfuchs-Video, GWUP-Blog am 29. August 2021
  • Skepkon-Video: „Verschwörungsgläubige in der Familie“, GWUP-Blog am 15. Januar 2024
  • Zwei Online-Tools zum Umgang mit Verschwörungstheorien, GWUP-Blog am 25. Dezember 2023
  • Der Werkzeugkasten für den Dialog mit Verschwörungsgläubigen, Skeptiker 4/2023

4. November 2024
von Bernd Harder
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„Abnehmen im Liegen“ oder schlaflos vor Verzweiflung und Angst? Teil 3 von Janos Hegedüs

Teil 3 von Janos Hegedüs vs. „Abnehmen im Liegen“:

Finanziell ruiniert durch „Abnehmen im Liegen“ – Der Multimillionär lacht in Dubai

Hegedüs spricht mit dem Rechtsanwalt Dr. Werner Mecenovic (Graz), der Mandanten vertritt, die durch eine Partnerschaft mit Chris Steiner, dem „Mastermind“ hinter „Abnehmen im Liegen“, wortwörtlich ruiniert wurden:

Dr. Mecenovic hat kürzlich die erste Klage eingereicht, und weitere werden folgen. In einem Videointerview berichtet er mir von verblüffenden Details über zerstörte Existenzen, fragwürdige Praktiken und die Angst, mit der Kunden, die nicht mehr zahlen können, leben müssen.

Schon im Januar hatte eine Zeitung in Flensburg von Lizenznehmern berichtet, bei denen das Business-Konzept nicht aufgegangen sei. Ein online abrufbarer „Business Guide“ verrät die Kosten für „Abnehmen im Liegen“-Studios: 10.000 Euro Einstiegsgebühr, 500 Euro monatliche Lizenzgebühr und 44.500 Euro für die Ultraschall-Liege.

Derweil stellt der Herr Steiner ungeniert sein Vermögen zur Schau – in der Puls 4-Serie „Junges Geld – Uns gehört die Welt“.

Zum Weiterlesen:

  • Dr. Hegedüs-Video: „Abnehmen im Liegen?“ Was sagen eigentlich die Kunden dazu? GWUP-Blog am 28. Oktober 2024
  • Dr. Hegedüs-Video: „Abnehmen im Liegen“ geht so wie Fliegen mit Gummibärchenbrause, GWUP-Blog am 1. Oktober 2024
  • Chris Steiner von Abnehmen im Liegen GmbH: Neue Vorwürfe aufgetaucht, onlinemarketingmagazin am 19. Juni 2022
  • Kritik an „Abnehmen im Liegen“ – dieser Coach steckt hinter dem Schlank-Versprechen, shz am 4. Januar 2024
  • Wettbewerbsverstoß: Irreführende Werbung für die Ultraschallbehandlung mittels einer „Abnehmliege“, LG Berlin 102. Kammer für Handelssachen am 18. Juli 2023

4. November 2024
von Bernd Harder
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Kolumne: Nach Diphterie-Fall in Berlin – Das Problem mit der Anthroposophischen Medizin

Aktuell gibt es zwei Fälle von Diphtherie in der Region Berlin-Brandenburg. Ein zehnjähriger ungeimpfter Waldorfschüler musste sogar intensivmedizinisch behandelt werden.

Gesunde Kinder nicht nach Stiko-Empfehlung zu impfen, ist medizinische Vernachlässigung. Und an Waldorfschülern leider eine weit verbreitete Praxis,

schreibt Lea #exwaldi in der 16. Folge der taz-Kolumne „Exit Waldorf“:

Ihr Fazit:

Wir haben ein strukturelles Problem mit der Legitimation von „anthroposophischer Medizin“, das nicht durch die öffentliche Beschämung einzelner Eltern gelöst werden kann.

Zum Weiterlesen:

  • Nach Diphtherie-Fall in Berlin: Das Problem der „Anthroposophischen Medizin“, taz am 3. November 2024
  • Kolumne: Rudolf Steiners Menschenbild – „Dämonenkinder und Heuschreckenmenschen“, GWUP-Blog am 9. Oktober 2024
  • Fälle in Berlin: Wie wahrscheinlich ist ein Diphtherie-Ausbruch? tagesschau.de am 29. Oktober 2024
  • Diphtherie-Ausbruch in Berlin: Waldorfschüler war nicht geimpft – weiterer Fall nachgewiesen, fr am 17. Oktober 2024
  • „Anthroposophische Medizin“ bei den Science Cops, GWUP-Blog am 16. März 2024
  • Anthroposophische Medizin: Krank durch schlechtes Karma? GWUP-Blog am 12. April 2024
  • Die Denke einer Waldorfmutter: Sind sie (die Masern) zu stark, bist du (mein Kind) zu schwach, GWUP-Blog am 20. September 2015
  • Masern – mal romantisch gesehen, derStandard am 28. Januar 2019

3. November 2024
von Bernd Harder
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„Aufregend, aber ereignislos“: Geisterjagd mit IFLScience

Kaum eine Zeitung hat über Halloween auf ihre Geistergeschichte verzichtet – und wie jedes Jahr hatten dabei auch einige der schätzungsweise 60 „Ghosthunter“-Gruppen in Deutschland ihren großen Auftritt.

Zum Beispiel in der Schwäbischen Zeitung, wo aber wenigstens Prof. Wolfgang Hell zu Wort kommt:

Sogar die SOKO Stuttgart (ZDF) ermittelte im Ghosthunter-Milieu:

Der rbb streifte mit einem „Lost Placer“ durch die die Beelitz-Heilstätten:

Den berüchtigten „Schleicher von Beelitz“ findet die Reporterin Margarethe Neubauer nicht – dafür aber einen Wachmann, der in neun Jahren noch nie einen Geist gesehen hat, und den Pressesprecher vom Baumkronenpfad Beelitz-Heilstätten, der genervt ist von dem Geistertourismus und den Mythos vom „Schleicher“ aufklärt (es gibt sogar eine Führung dazu).

Tief eingestiegen in das Thema Halloween ist in diesem Jahr IFLScience mit „some scary, creepy, and fascinating science“.

In dem Video (zirka 14 Minuten)

IFLScience Goes Ghost Hunting

besucht das Team zusammen mit einem Ghosthunter Chillingham Castle in Northumberland („Britain’s Most Haunted historic castle“):

Dort hantieren sie mit klassischem und modernem Geisterjäger-Equipment wie Wünschelrute, Pendel, Spirit Box und EMF-Messgerät, um am Ende festzustellen:

Es war aufregend, aber ereignislos. Wir haben nichts erlebt, was wir als ungewöhnlich, anormal oder gar paranormal bezeichnen würden – bis auf die typischen „Things That Go Bump in the Night“.

Dazu gibt’s ein zirka einstündiges Gespräch mit den Beteiligten Chris Carpineti, Beccy Corkill, Rachael Funnell und Russ Moul über ihre Eindrücke:

Britain’s Most Haunted Castle: IFLScience Takes On The Supernatural

Außerdem hat die „Scooby Gang“ schriftliche Erfahrungsberichte verfasst:

Kurz zusammengefasst: Die moderne Geisterjagd ist keine wissenschaftliche Tätigkeit. Trotz der verschiedenen Elektrogeräte und Apparaturen, die sie verwenden, suchen Ghosthunter ihre Geister auf eine Weise, die nicht mit der wissenschaftlichen Methode in Einklang zu bringen ist.

Kein Versuch, die Existenz von Geistern wissenschaftlich zu belegen, war jemals erfolgreich, und Geisterjagd kann als Pseudowissenschaft oder, wie Professor John Potts von der Macquarie University es nennt, als „Techno-Mystizismus“ angesehen werden.

„Why People Believe In Ghosts“ erklärt dann in Wort und Bild der Psychologe Chris French:

Einiges davon findet sich auch in dem Artikel „Sie glauben, Sie sehen Geister? Das können die Gründe sein“ der Apotheken Umschau.

Abgerundet wird der „Spooky Season content“ von IFLScience mit dem Video

The Science Behind The Ouija Séance

und dem Artikel „Science And The Séance: Why Victorian Scientists Took Ghosts Seriously“.

Rein virtuell kann man zum Beispiel die japanische Geisterinsel Hashima besuchen. Damit riskiert man auch keine Anzeige wegen Hausfriedensbruch, wie in Beelitz-Heilstätten.

Zum Weiterlesen:

  • These 10 Spooky Science Stories Explain The Unexplainable, IFLScience am 31. Oktober 2024
  • Woher kommt der Glaube an das Übersinnliche? mdr am 2. November 2024
  • Sie glauben, Sie sehen Geister? Das können die Gründe sein, apotheken-umschau am 31. Oktober 2024
  • How Does the Ouija Board Work? skeptical-inquirer am 29. Juli 2024
  • Die Gefahren von Ghosthunting, GWUP-Blog am 19. September 2024
  • Geisterjäger im Labor, dasgehirn.info am 19. September 2017
  • Geister oder was man dafür hält, GWUP-Blog am 30. Oktober 2022
  • Halloween: „Orte, die Besucher das Fürchten lehren“ – aber was spukt da eigentlich? GWUP-Blog am 30. Oktober 2017
  • Happy Halloween – mit Zombies, Exorzisten und Skeptikern, GWUP-Blog am 30. Oktober 2024

2. November 2024
von Bernd Harder
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Fakten, Mythen, Kontroversen: „Call for Papers“ für die SkepKon 2025 in Regensburg

Vom 29. bis 31. Mai 2025 treffen sich im Marinaforum Regensburg Skeptikerinnen und Skeptiker aus dem gesamten deutschsprachigen Raum zur SkepKon, der Jahreskonferenz der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften.

Seien Sie als Referentin/Referent mit dabei und reichen Sie Ihren Vorschlag für eine 25-minütige Präsentation (plus 10 Minuten Diskussion) ein, zum Beispiel zu diesen Themen:

  • Künstliche Intelligenz (KI): Welche Chancen und Risiken birgt KI aus skeptischer Sicht? Welche Fehlannahmen kursieren rund um das Thema KI?
  • Digitale Desinformation: Wie kann man Fake News erkennen, welche Strategien sollten Skeptiker bei der Aufklärung darüber einsetzen?
  • Verschwörungstheorien: Wie verbreiten sich Verschwörungstheorien, welche psychologischen Mechanismen machen uns anfällig dafür, und wie kann man eine Diskussion darüber effektiv gestalten?
  • Esoterik: Welche esoterischen Überzeugungen kursieren aktuell besonders stark, welche Auswirkungen haben sie, und wie kann man darüber effektiv aufklären?
  • Pseudo- und Paramedizin: Welche aktuellen Trends gibt es im Bereich der unwirksamen und unbelegten Heilmethoden und Pseudodiagnosen? Wo werden Erkenntnisse der wissenschaftlichen Medizin geleugnet? Welchen ideologischen Einflüssen ist die Medizin ausgesetzt?
  • Fehlinformationen und Mythen im Bereich Wirtschaft & Gesellschaft: Welche Mythen, Verschwörungstheorien und verbreiteten Fehlinformationen kursieren über unsere Gesellschaft und unser Wirtschaftssystem?
  • Wissenschaft und ihre Feinde: Welche Angriffe gibt es innerhalb und außerhalb der Hochschulen auf die Wissenschaft und den freien Diskurs? Wie können wir die Wissenschaft dagegen verteidigen?

  • Wissenschaftliche Kontroversen: Welche Debatten innerhalb der Wissenschaft werden grundlegend missverstanden oder sollten von der Öffentlichkeit stärker beachtet werden?
  • Philosophie des Skeptizismus: Was macht Skeptizismus als kritische Denkhaltung aus? Wie kann er uns in einer immer komplexer werdenden Welt Orientierung geben? Was unterscheidet möglicherweise eine wissenschaftlich-skeptische Perspektive im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften von einer skeptisch-naturwissenschaftlichen Haltung? Welche geistes- und sozialwissenschaftlichen Methoden und Pseudomethoden sollten Skeptiker kennen?
  • Wissenschaftskommunikation: Welche Strategien sollten Skeptiker bei der Vermittlung ihres Wissens und ihrer Denkwerkzeuge einsetzen – insbesondere in den digitalen Medien?
  • Ideologie und Meinungsfreiheit in der Wissenschaft: Wo wird Wissenschaft politisiert und ideologisiert? Wo ist der freie Diskurs in der Wissenschaft bedroht? Und wann verbirgt sich hinter dem Ideologievorwurf tatsächlich Wissenschaftsleugnung?
  • Kritisches Denken im Bildungssystem: Wie kann man ein skeptisches „Mindset“ bereits bei Schulkindern verankern? Wie kann man effektiv an den Hochschulen für den wissenschaftlichen Skeptizismus werben?

Der Call läuft bis zum 8. Dezember.

Alle weiteren Einzelheiten finden Sie hier.

Zum Weiterlesen:

  • GWUP-News: Call for Papers – SkepKon 2025 in Regensburg
  • Das war die SkepKon 2024 in Augsburg, hpd am 21. Mai 2024

2. November 2024
von Bernd Harder
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Das ewige „weise Kind“ für ein alterndes Publikum: Christina von Dreiens irritierender Auftritt

Ihre Geburt: eine „Ankunft“

Ihre Mission: „mehr Liebe und Bewusstsein auf die Erde zu bringen“.

Ihre Fähigkeiten: „Eigenschaften, welche wir normalen Menschen als paranormal bezeichnen würden, sind für sie ganz selbstverständlich.“

Ihre geistige Verfassung: „Christina denkt und wirkt von einer ganz hohen Bewusstseinsebene aus.“

Ihr Charisma: „Ihre absolut authentische, bescheidene Art, ihre einfache Wortwahl und Darlegung auch komplexer Sachverhalte mit wenigen, treffenden Worten, ihre unnachahmliche Mischung aus zarter Kindlichkeit und tiefer Weisheit, ihr Lächeln, welches die Herzen öffnet, all dies zieht die Menschen scharenweise an.“

So verklärt das Eso-Portal Gaia die 23 Jahre alte Schweizerin Christina von Dreien, die einst als „Esoterik-Star“ und „spirituelles Kindergenie“ galt.

Was man in ihren aktuellsten Shorts sieht, ist eine lethargisch wirkende junge Frau, die ausdruckslos und mit Kinderstimme infantile Binsen von sich gibt.

Genau so hat der Schweizer Religionswissenschaftler Georg Schmid auch einen Live-Auftritt der 23-Jährigen im Oktober in Friedrichshafen erlebt:

Sie hockte auf ihrem Stuhl wie ein kleines Kind und sprach mit einer Fistelstimme, die unsicher und verloren wirkte […] Unerwachsen, erschöpft und traurig.

Bis zu Christinas Volljährigkeit konnte man noch darüber spekulieren, dass ihre Mutter Bernadette Meier sie „in die Rolle der Heilsbringerin drängt und ihr die Jugend stiehlt“.

Doch auch die neue „gute Fee, Freundin und Organisatorin an der Seite von Christina von Dreien“ namens Nicola Good scheint von Dreien nicht gutzutun.

Neben dem „traurigen Anblick“, den die ehemalige „Kinderprophetin“ selbst auf der Bühne darbot, kritisiert Georg Schmid bei relinfo Gastauftritte des niederländischen Verschwörungsautors Tijn Touber und des Exorzisten Antonio Miceli.

Weiter stellt Schmid fest:

  • Christinas von Dreiens Anhangendenschaft hat sich reduziert.
  • Christina von Dreien dringt bei ihrer eigenen Generation nicht durch.
  • Ist Christina von Dreien möglicherweise frustriert, weil ihr Plan, eine wachsende Zahl von Menschen zum „Erwachen“ anzuleiten, so nicht aufzugehen scheint?
  • Auffällig ist, dass Christina von Dreien mit Prognosen vorsichtig geworden ist. Früher war sie ziemlich voraussagefreudig, sammelte damit aber auch Nieten ein.
  • Angesichts dieser Reihe von Erwartungen, die sich nicht erfüllt haben, ist wenig erstaunlich, dass sich Christinas von Dreien Anhängendenschaft reduziert hat. Könnte es sein, dass auch Christina selbst mittlerweile an sich zweifelt, und dass sie das belastet?

Aufrichtig wünscht der Weltanschauungsexperte am Ende seines Artikels der 23-Jährigen alles Gute und eine ehrliche Selbstreflexion:

Für ein alterndes Publikum das weise Kind zu geben, das kann’s ja nicht gewesen sein.

Zum Weiterlesen:

  • Christina von Dreien zurück auf der Bühne: Ein irritierendes Wiedersehen, relinfo am 17. Oktober 2024
  • „Das tut weh“: EX-Rechte Rotlicht Rocker über die Esoterikerin Christina von Dreien, GWUP-Blog am 1. Juni 2024
  • „It-Girl der Esoterik“ und „spirituelles Kindergenie“: Wer ist Christina von Dreien? GWUP-Blog am 13. November 2018
  • Ein Teenager als Esoterik-Star, EZW-Materialdienst 7/2019
  • Christina von Dreien und die Corona-Pandemie, Onkel Michael am 24. März 2020
  • Gestohlene Jugend – Christina von Dreien, Onkel Michael am 23. November 2018
  • Der Ursprung des Begriffes „Aluhut“, Onkel Michael am 31. Oktober 2024
  • Die 16-jährige Christina ist der neue Star am Esoterik-Himmel – was dahintersteckt, watson am 17. Januar 2018
  • Christina von Dreien bei relinfo
  • Happy Halloween – mit Zombies, Exorzisten und Skeptikern, GWUP-Blog am 30. Oktober 2024