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… denken kritisch seit 1987.

24. März 2025
von Felix Pfannstiel
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Die Quarks Science Cops untersuchen die Reiki-Behandlung

In der 99. Folge ihres Podcasts nehmen die Quarks Science Cops das japanische Handauflegen Reiki, dem eine heilende Wirkung nachgesagt wird, unter die Lupe.

Reiki soll durch bloßes Handauflegen eine mysteriöse „universelle Lebensenergie“ in den Körper leiten und damit Blockaden lösen, Schmerzen lindern und sogar Krankheiten heilen. Eine uralte Methode aus Japan, sagen die einen – ein moderner Esoterik-Trend ohne wissenschaftliche Grundlage, sagen die anderen. Wer da wohl Recht hat? Ein Fall für den Wissenschaftspodcast eures Vertrauens, die Quarks Science Cops.

Inhalt:

  • Einleitung [ab 0:00 min]
  • Reiki beim WDR [ab 4:35 min]
  • ‚Uraltes‘ Reiki [ab 7:55 min]
  • Reiki-Erfinder Mikao Usui [ab 8:40 min]
  • Hawayo Takatas Weg zu Reiki [ab 12:20 min]
  • Begriffserklärung [ab 16:40 min]
  • Wie läuft eine Reiki-Behandlung ab? [ab 17:10 min]
  • Wie geht das mit dem Handauflegen? [ab 20:50 min]
  • Die Reiki-Symbole [ab 23:10 min]
  • Der Reiki-Meistergrad [ab 25:20 min]
  • Hawayo Takata rief sich selbst zur Reiki-Großmeisterin aus. [ab 26:40 min]
  • Geld ist eines der Heiligen Werkzeuge. [ab 29:40 min]
  • Unplausibles, esoterisches Energie-Konzept [ab 32:10 min]
  • Studiencheck [ab 34:00 min]
  • Fehlende Placebokontrolle [43:50 min]
  • Edzard Ernsts Untersuchungen über mangelhafte Metaanalysen [ab 47:20 min]
  • Fazit [ab 54:50 min]

Hier geht es zur Folge!

Zum Thema:

  • Artikel: Effect of Reiki in Patients with Mental Health Diagnoses – PURE PSEUDO-SCIENCE FROM THE MAYO CLINIC!, Edzard Ernst vom 22.03.2025
  • Artikel: Reiki, Psiram

Hinweis:

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23. März 2025
von Felix Pfannstiel
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Hamers Germanische Neue Medizin grassiert im Netz

Die tagesschau berichtet, dass die Germanische Neue Medizin von Ryke Geerd Hamer durch die sozialen Medien zunehmend an Aufmerksamkeit gewinne.

Anhänger verbreiten seine Ideologie über zahlreiche Telegram-Kanäle. Zwei dieser Kanäle haben jeweils um die 50.000 Mitglieder. Die „Germanische Neue Medizin“ wird vor allem im deutschsprachigen Raum praktiziert, aber auch in den USA und in Indien.

Anhand eines Beispiels zeigt der tagesschau-Artikel die gefährliche Praxis der GNM: Caro [Name geändert] wuchs in einer Familie auf, die fest von den Prinzipien der GNM überzeugt war. Bei gesundheitlichen Beschweren bekam Caro statt einer medizinschen Behandlung das allseits bekannte Lied Mein Studentenmädchen“ vorgespielt:

Wenn Caro als Kind Zahnschmerzen hatte, dann gingen ihre Mutter und ihr Stiefvater nicht mit ihr zum Arzt. Sie legten stattdessen eine CD ein. Darauf war nur ein Lied. Ein Mann sang es, mit monotoner Stimme. Dieses Lied, „Das Studentenmädchen“, sollte gegen die Zahnschmerzen helfen. Der Sänger hieß Ryke Geerd Hamer.

Hamer war bekanntermaßen nicht nur für seine alternativen Heilmethoden, sondern auch für seine antisemitischen Verschwörungstheorien bekannt, die von seinen Anhängern breitwillig übernommen wurden. Caro spürte dies in ihrer Schulzeit:

Ihre Schulklasse plante eine Exkursion in eine KZ-Gedenkstätte. Caro wollte nicht mit. „Damals dachte ich, warum soll ich da hinfahren? Ist doch eh alles nur Kulisse“, sagt Caro heute. Ihre Familie leugnete den Holocaust.

Die Tragödie in Caros Leben nahm noch einen besonders bitteren Verlauf:

Als Caro 12 Jahre alt war, bekam ihre Mutter Brustkrebs. Wegen ihres Glaubens an die „Germanische Neue Medizin“ ließ sie ihn nicht mit einer Chemotherapie behandeln. Caro erinnert sich, dass sie ihre Mutter oft gegen die Schmerzen massieren musste und dass ihr Stiefvater die CD mit dem Lied „Das Studentenmädchen“ einlegte. Für Caros Mutter blieb das die einzige Behandlung. Nach langer und schwerer Krankheit verstarb sie. „Wäre die Germanische Neue Medizin nicht gewesen, wäre meine Mutter heute noch am Leben“, ist Caro heute überzeugt.

Leider ist ihr Schicksal kein Einzelfall. Psiram führt eine Liste mit über 140 Opfern der GNM – die tatsächliche Zahl dürfte weitaus höher liegen. Hier (aus dem skeptiker 3/2015) wurde ein Beispiel näher besprochen.

Der bekannteste Fall dürfte wohl der von Olivia Pilhar sein – das Mädchen, das 1995 an Nierentumor erkrankte und von ihren Eltern in die Fänge Hamers gegeben wurde. Bei Psiram steht dazu:

Der Tumor wuchs und der Gesundheitszustand des Mädchens verschlechterte sich dramatisch. Von einem anfänglichen Volumen von 250 ml vergrößerte sich der Tumor auf 4,2 Liter (Größe eines Fußballs) und drückte bereits auf die verschleimte und entzündete Lunge, so dass Olivia hechelnd atmete. Später wuchs das Volumen sogar auf 6 Liter, die Beine waren geschwollen, das Blut konnte nicht mehr zum Herz zurück. Die Lunge war auf der rechten Seite zusammengefallen.
[…]
Den Eltern wurde schließlich in Österreich das Sorgerecht für sieben Jahre entzogen und das Kind nach Wien zurückgebracht, wo es mit einer Chemotherapie und einer Operation erfolgreich behandelt wurde.

Gerade vor dem Hintergrund dieser Fälle erscheint die akutelle Ausbreitung der GNM auf Telegram besonders besorgniserregend.

Schließen wir daher mit der Stellungnahme der Deutschen Krebsgesellschaft aus dem August 2024, die die Schädlichkeit der GNM klar auf den Punkt bringt:

Bei der sog. „Germanischen Neuen Medizin“ von Herrn Hamer handelt es sich um
eine in der Biographie und Träumen von Herrn Hamer begründete Theorie ohne
wissenschaftliche oder empirische Begründung
. Nach heutigem Erkenntnisstand ist
die zugrundliegende Grundhypothese widerlegt. Das Vertrauen auf die
Heilungskräfte der Germanischen Neuen Medizin® verhindert, dass Patienten eine
für sie angemessene je nach Tumorsituation kurative oder palliative Therapie
bekommen.
Für Patienten mit einer heilbaren Erkrankung wird damit die Chance auf Heilung
vergeben. Für Patienten in einer palliativen Therapiesituation wird die Option der
Lebensverlängerung und v.a. die Option auf die modernen Möglichkeiten der
Symptomkontrolle vergeben, da Herr Hamer z.B. Schmerzen als eine notwendige
und normale Phase in der Heilung ansieht.
Deshalb ist die „Germanische Neue Medizin“ mit allem Nachdruck als gefährlich und unethisch zurückzuweisen.

Zum Thema:

  • Podcast: Germanische Neue Medizin (5. Staffel des Podcasts „Seelenfänger“), Bayern 2 vom 14.03.2025
  • Podcast: Warum die „Germanische Neue Medizin“ die SCHLIMMSTE Medizin ist, Quarks Science Cops vom 30.09.2023
  • Video: Statt Arzt zum Heiler – Die Germanische Neue Medizin, MDR Investigativ vom 07.07.2022
  • Artikel: Warum Menschen auf selbsternannte Gesundheitsberater hören – und doch besser auf ihren Rat verzichten sollten, Henrik Müller (medwatch) vom 11.01.2022
  • Video: Rohe Energie: Hört auf uns zu veralbern! (schon wieder Werbung für das „Aids-Leugner-Buch“), steffi.gains.knowledge vom 05.02.2022
  • Video: Dr. Rüdiger Dahlke: Erfolg dank menschenverachtender Esoterik statt seriöser Medizin, steffi.gains.knowledge vom 16.04.2020
  • Video: The Horror of German New Medicine, Jeff Holiday vom 24.06.2019
  • Artikel: Die Todesopfer der GNM: Hamer, wie er wirklich war, GWUP-Blog vom 06.07.2017
  • Artikel: Ryke Geerd Hamer ist tot, GWUP-Blog vom 04.07.2017
  • Artikel: Die eigenartige Welt des Herrn Pilhar, kurier.at vom 21.05.2017
  • Artikel: 18-jährige Krebspatientin stirbt nach verweigerter Therapie, Der Standard vom 02.09.2016
  • Artikel: Die absurden Lügen der GNM: „Praktisch kein jüdischer Patient stirbt an Krebs“, GWUP-Blog vom 18.02.2016
  • Artikel: „Neue Germanische Medizin“: Es gibt keine Krankheiten, nur seelische Konflikte!, Florian Freistetter (Der Standard) vom 16.02.2016
  • Artikel: Mein Studentenmädchen gegen Krebs: Neues Todesopfer der Germanischen Neuen Medizin, GWUP-Blog vom 21.09.2015
  • Artikel: Wenn Pseudomedizin auf Antisemitismus trifft: Germanische Neue Medizin, Florian Freistetter (Scienceblogs, Astrodicticum Simplex) vom 27.05.2010
  • Artikel: Germanische Neue Medizin, Psiram
  • Artikel: Ryke Geerd Hamer, Psiram
  • Artikel: Helmut Pilhar, Psiram
  • Artikel: Opfer der Germanischen Neuen Medizin, Psiram

Hinweis:

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21. März 2025
von Felix Pfannstiel
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Ankündigung: Vortrag über Gewaltfreie Kommunikation bei den SitP Hamburg

Am kommenden Mittwoch (26.03.2025) findet im Irish Rover von 19:00 – 22:00 Uhr das nächste Event der Skeptics in the Pub Hamburg statt.

Thema ist die „Gewaltfreie Kommunikation“. Darüber referiert:

Carsten Ramsel: Gewaltfreie Kommunikation – Der Weg zum Weltfrieden oder doch nur magische Rituale?
Marshall B. Rosenbergs Gewaltfreie Kommunikation verspricht erfüllende persönliche Beziehungen und die Beilegung politischer Konflikte. Aus skeptischer Perspektive gibt es auf dem Weg zum Weltfrieden so einige Fallstricke zu beachten.
Zum Referenten:
Carsten Ramsel studierte Religionswissenschaft und Philosophie in Tübingen und Nizza. Als Tischtennistrainer sollte er die Gewaltfreie Kommunikation bei Kindern und Jugendlichen anwenden. Seine skeptische Auseinandersetzung damit präsentiert er in diesem Vortrag.

Ablauf der Veranstaltung:

19:00 Uhr: Ankommen
19:30 Uhr: Vortrag und Dialog
20:30 Uhr: Austausch bei Essen und Getränken

Am 23. April geht es bei den SitP Hamburg mit dem Thema Erich von Däniken und die Prä-Astronautik weiter.

Zum Thema:

  • Termin: Skeptics in the Pub Hamburg: Gewaltfreie Kommunikation, meetup.com
  • Homepage: Skeptics in the Pub Hamburg

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20. März 2025
von Felix Pfannstiel
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Was steckt hinter der Deep-State-Verschwörung? Nikil Mukerji beim #Faktenfuchs des BR

Der #Faktenfuchs vom BR beschäftigt sich in seinem Beitrag vom 18. März mit der sogenannten Deep-State-Verschwörung. Hier kam unter anderem Nikil Mukerji vom GWUP-Wissenschaftsrat zu Wort.

Zu Beginn erläutert der BR, wie der Begriff „Deep State“ eingesetzt wird:

Die Rhetorik vom „Staat im Staat“ ist ein wiederkehrendes Element in Verschwörungstheorien. Vor allem rechtsextreme und verschwörungsideologische Akteure verbreiten den Begriff auf Telegram, X und Facebook. Aber auch rechtsextreme und rechtspopulistische Parteien und Politiker nutzen ihn, um staatliche Institutionen zu untergraben und politische Gegner zu delegitimieren.

Nich zuletzt seit Donald Trumps erneuter Präsidentschaft hat diese Erzählung wieder an Fahrt aufgenommen. Nikil erläutert den ausschlaggebenden Punkt, warum die Deep-State-Erzählung in den Bereich der Verschwörungen fällt:

Mukerji vom GWUP sieht folgendes als zentrales Problem der „Deep State“-Erzählung: „Wer hier von einem Deep State spricht, liefert typischerweise keine wirklich klaren, überprüfbaren Hypothesen. „Stattdessen haben wir es eher mit einem verschwörungstheoretischen Geraune zu tun“, so Mukerji. So könne man die Aussagen nur schwer überprüfen. Und: „Im Nachhinein lässt sich dann alles so deuten, dass es zum Geraune passt.“ Anhänger würden zudem die Abwesenheit von Beweisen nicht unbedingt als Grund zur Skepsis betrachten, sondern möglicherweise sogar als Bestätigung für die angebliche Macht und Reichweite der vermuteten Verschwörung.

Für Trump sei das Gerede vom „Deep State“ ein weiteres politisches Werkzeug:

Mukerji von der GWUP beschreibt das Aufgreifen der „Deep State“-Verschwörung als Teil von Trumps populistischer Strategie: „Pointiert könnte man sagen: Wenn Trump merkt, dass eine bestimmte Art von Botschaft verfängt, schickt er mehr davon. Und so verbreiten sich auch diese Narrative.“

Doch muss man gar nicht über den Teich blicken, um über den Begriff des „Deep State“ zu stolpern. Auch in Deutschland tauchte er zuletzt in der politischen Debatte über die Anfrage der CDU/CSU-Fraktion bezüglich der Finanzierung von NGOs auf. Der Anfrage vorausgehend sprach die Welt in einem Artikel hinsichtlich der finanziellen Verbindungen zwischen Staat und Nichtregierungsorganisationen von einem „Deep State“.

Nikil fordert hier einen differenzierten Blick. Grundsätzlich seien solche Fragen wie die der Union berechtigt, doch müsse der verschwörungstheoretische Unterton kritisch hinterfragt werden:

Mukerji warnt vor einer vorschnellen Skandalisierung und hält die Fragen inhaltlich weitgehend für legitim — „wenn man sich nicht auf das fokussiert, was man als eine Art Verschwörungs-Geraune interpretieren könnte, ​​sondern sich auf den Inhalt konzentriert“. Kritische Rückfragen zu steuerfinanzierten Organisationen dürften in Demokratien kein Tabu sein. Allerdings bleibe unklar, was die Union mit der Formulierung „Schattenstruktur“ tatsächlich ausdrücken wolle und warum sie diesen Begriff gewählt hat.

Hier kann der gesamte Artikel gelesen werden.

Zum Thema:

  • Artikel: Hunde essende Migranten, Blut trinkende Eliten und die Debatte um rituellen Missbrauch, GWUP-Blog vom 29.09.2024
  • Podcast: Deep State USA. Verschwörungsmythos oder reale Gefahr?, Deutschlandfunk vom 13.09.2024

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19. März 2025
von Felix Pfannstiel
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Cornelius Courts über Forensische Molekularbiologie bei den SitP Wien

Cornelius Courts, der in diesem Jahr auf der SkepKon einen Vortrag halten wird, war am 26. Februar zu Gast bei den Skeptics in the Pub Wien, um über Forensische Molekularbiologie zu referieren. Nun ist dieser Vortrag als Video verfügbar.

Dabei geht er auf einige Mythen ein, denen er regelmäßig aufgrund der bekannten CSI-Serien begegnet, und zeigt auf, wie sein Fachgebiet durch wissenschaftsfeindlichen Aktivismus angegriffen wird.

Trotz (oder wegen?) eines enormen öffentlichen Interesses an „Forensik“ und „True Crime“, das sich im Erfolg unzähliger einschlägiger Krimis, Serien, Podcasts etc. abbildet, ist ihre populärmediale Darstellung bei CSI & Co häufig verzerrt, comichaft und unrealistisch und führt zu irrationaler öffentlicher Wahrnehmung der Disziplin, ihrer Grenzen und Möglichkeiten. Dadurch, aber auch durch gesellschaftliche Diskurse zur Legitimität ihrer fortschrittlichsten Analyse- und Erkenntnismethoden wird sie jedoch auch zum Gegenstand soziologischer Untersuchungen, wodurch Dynamiken entstehen, die sich auf ihre Effektivität, Integrität und die Vermittlung ihrer Befunde auswirken können. Dazu gehören der sogenannte CSI-Effekt, aber auch ideologisch motivierte Aktivismen, die bestrebt sind, die Forensische Molekularbiologie zu „problematisieren“ und gemäß identitätspolitischer Doktrinen einzuhegen.

Inhalt:

  • Einleitung [ab 0:00 min]
  • Forensische Wissenschaften [ab 0:45 min]
  • Rechtsmedizin ≠ Pathologie [ab 1:15 min]
  • Aufgaben der Forensischen Molekularbiologie [ab 3:40 min]
  • CSI vs. Realität [ab 13:20 min]
  • Der CSI-Effekt und mögliche Folgen [ab 20:15 min]
  • Untersuchungen zum CSI-Effekt [ab 25:00 min]
  • Postmodernistsicher Aktivismus als Problem [ab 27:00 min]
  • Cornelius‘ Definition des CSJ-Aktivismus [ab 30:10 min]
  • Exkurs: Grievance Studies [ab 31:10 min]
  • Aktivismus-Beispiel [ab 35:10 min]
  • Cornelius antwortete auf diesen Artikel. [ab 40:20 min]
  • Exkurs: Forensische DNA-Phänotypisierung [ab 43:00 min]
  • BGA-Bestimmung [ab 46:40 min]
  • Warum ist das BGA-Verfahren nicht erlaubt? [ab 48:50 min]
  • Plädoyer für BGA [ab 53:20 min]

Zum Thema:

  • Video: Cornelius Courts • C.S.I.rrtum–Moderne Mythen über forensische Wissenschaft treffen auf Wirklichkeit, Kortizes vom 10.04.2024
  • Video: Cancel Culture in der GWUP! Im Gespräch mit Cornelius Courts, Skeptische Gesellschaft vom 26.02.2024
  • Artikel: Der CSI-Effekt, Deutschlandfunk vom 03.04.2014
  • Homepage: Skeptics in the Pub Wien, skeptiker.at

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18. März 2025
von Felix Pfannstiel
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Trump und die Wissenschaft: Kürzungen, Proteste und der Kampf um die Forschung

Bereits hier wurde über die Kürzungen im Gesundheitswesen unter der Leitung von US-Gesundheitsminister Robert Kennedy Jr. gesprochen und für dieses Vorgehen die Metapher der

Abrissbirne

herangezogen.

Nun hat der Deutschlandfunk einen zweiteiligen Podcast zu den Einsparungen im wissenschaftlichen Sektor der USA veröffentlicht. In dem Podcast Trump gegen die Wissenschaft geht es um die Herausforderungen, die der wissenschaftliche Betrieb in den USA seit Beginn von Trumps Präsidentschaft zu bewältigen hat. Teil 1 beleuchtet die Kürzungen der Forschungsbudgets, Teil 2 zeigt den Widerstand gegen diese Maßnahmen. Beide Folgen haben jeweils eine Dauer von knapp 27 Minuten.

Massenentlassungen, Streichung von Fördermitteln, Arbeitsverbote. In wenigen Wochen hat Präsident Trump die Forschungslandschaft in den USA auf den Kopf gestellt. Ein Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit – und die Grundfesten der US-Demokratie.

Auf Trumps beispiellosen Umbau der US-Forschung reagiert die Wissenschaft nach anfänglicher Schockstarre mit Protesten. Auch in der Bevölkerung wächst der Unmut: Sie hat nicht für Trump gestimmt, um sich der Krebsforschung zu entledigen.

Daraufhin folgte noch ein 4-minütiges Update:

Nur einige zehntausend Menschen gingen am 7. März für die Freiheit der Wissenschaft auf die Straße. Die Breite der US-amerikanischen Gesellschaft konnten die Proteste nicht mobilisieren. Das sagt viel aus über die Zustände im Land.

Zum Thema:

  • Artikel: Die Folgen von Trumps Wissenschaftspolitik, ZDF vom 16.03.2025
  • Artikel: ‘My career is over’: Columbia University scientists hit hard by Trump team’s cuts, Nature vom 13.03.2025
  • Artikel: Wissenschaftler demonstrieren gegen Trump, ZDF vom 08.03.2025
  • Artikel: Exodus nach Europa? Trumps Angriff auf die Wissenschaft, tagesschau vom 06.03.2025
  • Artikel: Trump 2.0: an assault on science anywhere is an assault on science everywhere, Nature vom 25.02.2025

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17. März 2025
von Felix Pfannstiel
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skeptiker 1/2025 ab sofort erhältlich

Die erste skeptiker-Ausgabe des Jahres 2025 ist heute erschienen. Timur Sevincer widmet sich dort dem Thema:

Achtung Triggerwarnung! Wie effektiv sind Triggerwarnungen?

Darüber hinaus können sich die Leser auf weitere interessante Beiträge aus den Themenbereichen Esoterik, Wahrsagerei, Alternativmedizin, Wissenschaft und mehr freuen.

Für GWUP-Mitglieder und Abonnenten ist das Heft ab sofort verfügbar. Interessierte haben die Möglichkeit, die Ausgabe sowohl als e-Paper als auch in gedruckter Form zu erwerben bzw. ein Abo des skeptikers abzuschließen.

Zum Thema:

  • Video: Wie effektiv sind Triggerwarnungen? Timur Sevincer (Skepkon 2024), GWUP-YT-Kanal vom 30.07.2024
  • Homepage: GWUP, Zeitschrift skeptiker

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16. März 2025
von Felix Pfannstiel
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Aussteiger aus der OCG berichten über das Leben in der Sekte

Auf dem YouTube-Kanal von Raphael Hunziker wurde in der vergangenen Woche ein neuer Teil seiner Reihe DER SEKTENBOSS veröffentlicht.

Mit „Sektenboss“ ist der Schweizer Laienprediger Ivo Sasek von der Organischen Christus-Generation gemeint.

In der Sektenboss Filmreihe geht es um den von Euch ausgezeichneten [bei der Verleihung des Goldenen Bretts] Schweizer Laien-Prediger Ivo Sasek im vergangenen Jahr. Der Film thematisiert hauptsächlich den Ausstieg der 1.Ministerin – der Leiterin des internationalen Werks – kurz; der obersten Geistigen Leiterin der Organischen Christus Generation. Verschiedene Aussteiger nehmen dazu Stellung.

Zu diesen Aussteigern zählen neben der OCG-Ministerin Zita Würth u. a. Simon Sasek, der älteste Sohn von Ivo Sasek, sowie Evodia Abigail Mertens.

Die GWUP darf sich zudem über eine Erwähnung im Video freuen:

Ein zentraler Bestandteil des Videos ist Hugo Stamms Vortrag über Ivo Sasek, der bei der Verleihung für das Goldene Brett 2024 gehalten wurde. Daher die Erwähnung der GWUP.

Wenn man sich einmal an die Schnittweise des Videos gewöhnt hat, lässt sich durchaus einiges an Informationen mitnehmen. Besonders das interne Filmmaterial, das Hunziker in der SEKTENBOSS-Filmreihe zeigt, gewährt Einblicke in das Leben innerhalb der Sekte.

Die volle Laufzeit von 55:24 min gibt es auf Raphael Hunzikers Kanal zu sehen.

Zum Thema:

  • Artikel: Video: Internes Filmmaterial der OCG zeigt Sektenchef Ivo Sasek als Möchtegern-Diktator, GWUP-Blog vom 02.12.2022
  • Artikel: Sektenboss Ivo Sasek träumt von einer Diktatur – und wird in diesem Video enttarnt, watson vom 26.11.2022
  • Artikel: Geheimnisträger und Aussteiger: Simon Sasek über seinen Vater Ivo Sasek und die OCG, GWUP-Blog vom 02.03.2021

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15. März 2025
von Felix Pfannstiel
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Ankündigung: Online-Themenabend über Pseudomedizin bei der PdH am 20.03.

Unter dem Titel „Pseudomedizin – Hilft’s nicht, so schadet’s nicht?“ wird Udo Endruscheit am 20.03.2025, von 19:00 – 21:00 Uhr, im Online-Raum der Partei der Humanisten einen Vortrag halten.

„Ist doch egal, immerhin schadet es ja auch nicht“ – wer hat das oder etwas Ähnliches noch nicht gehört, wenn das Gespräch auf Therapien wie Homöopathie und andere pseudomedizinische Mittel und Methoden kommt? Aber sind sie wirklich so harmlos?

„Wer heilt, hat recht“ bezieht sich meist auf die persönlichen Erfahrungen von Patient und Therapeut – Wunschdenken und Placebo-Effekte können diese aber stark verzerren. Besser wäre: „Wer die Wirkung einer Therapie unter kontrollierten Bedingungen in randomisierten Studien nachweisen kann, hat recht“.

Auf solche zweifelhaften Glaubenssätze stützen sich aber die Privilegien der „Besonderen Therapierichtungen“ im Arzneimittelgesetz. Der Vortrag zeigt auf, dass sich diese Anschauungen im Rahmen zeitgemäßer Medizinethik längst gewandelt haben und warum dieser Sonderstatus eigentlich abgeschafft werden sollte. Natürlich schließt sich daran die Frage an, was die nächsten politischen Schritte sein sollten.

Wir laden euch herzlich dazu ein, zuzuhören und an der moderierten Diskussionsrunde teilzunehmen.

Alle weiteren Informationen zum Online-Vortrag befinden sich auf der Website der PdH.

Zum Thema:

Homepage: Science and Sense – Endruscheit bloggt

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14. März 2025
von Felix Pfannstiel
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Hegedüs: Die Verschwörung hinter dem Frosch

Ein kleines, grünes Fröschlein, das vor wenigen Jahren bereits für Gesprächsstoff sorgte, macht wieder auf sich aufmerksam. Janos Hegedüs geht dieser Angelegenheit in seinem neuen Video auf den Grund.

Die Rede ist vom Zertifizierungssiegel der Rainforest Alliance, das in der Mitte das Abbild eines Frosches trägt und auf zahlreichen Lebensmittelverpackungen, etwa bei Kaffee oder Süßigkeiten, zu finden ist. Vor einigen Jahren gab es bereits wilde Spekulationen rund um dieses Siegel, die behaupteten, der Frosch sei ein geheimer Hinweis auf mit Impfstoffen versehene Lebensmittel. Janos fasst zusammen:

Es gab Menschen, die ernsthaft daran glaubten, dass die hochempfindliche mRNA, die man auf – 80 ° C lagern musste, sich auf einmal in Kaffeebohnen finden lasse und sogar kochendes Wasser überleben werde. Dass das technisch nicht möglich ist, störte sie nicht. Eine Impfung, die so eine Behandlung überlebt, gab es nie und wird es auch nie geben.

Dieses Thema schien abgehakt, bis sich die Wege von Janos und dem Frosch auf der Plattform X zufälligerweise wieder kreuzten:

Das kann doch nicht wahr sein: Der Frosch war wieder da, und kam diesmal mit einer neuen Verschwörungserzählung.

Was gestern noch als versteckte Impfgefahr galt, wird nun als gefährlicher Hinweis auf die Belastung mit dem Herbizid Atrazin interpretiert. Und dieses, so der Post auf X, habe verheerende Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit.

Was es wirklich mit Atrazin auf sich hat und warum das Ganze plötzlich mit Geschlechtsumwandlungen in Verbindung gebracht wird, erklärt Janos in diesem Video.

Darf man dem Frosch nun trauen oder nicht?

Zum Thema:

  • Artikel: Rainforest Alliance, atrazine, and Bill Gates. We verify the narratives around the green frog logo, FakeNews.pl vom 13.10.2023
  • Artikel: Chemical Study Becomes A Tale of Conspiracy And Paranoia, NPR vom 05.02.2014

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