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Von kritischem Denken: Nikil Mukerji in der BR-„Nachtlinie“

| 16 Kommentare

Morgen Abend (Montag, 6. März) ist der GWUP-Wissenschaftsratsvorsitzende Dr. Nikil Mukerji zu Gast in der BR-Sendung nachtlinie:

Von kritischem Denken

Pandemie, Krieg, Inflation: In Krisenzeiten boomen Fake News und Verschwörungsmythen. Der Philosoph und Skeptiker Nikil Mukerji hat ihnen den Kampf angesagt. Wie man gezielte Desinformation entlarvt und was man dagegen tun kann, erklärt er in der nachtlinie.

Den 30-minütigen Beitrag gibt es bereits in der ARD-Mediathek.

Zum Weiterlesen:

  • Nachtlinie: „Von kritischem Denken“ am 6. März 2023

16 Kommentare

  1. Das Gespräch enthielt jetzt für mich nicht viele neue Informationen, aber für jemanden, der weniger im Themenkomplex drin steckt, war es sicherlich ein guter Ausgangspunkt. Nikil Mukerji hat auch kräftig die Werbetrommel für die gwup gerührt. :)

  2. Was der ÖRR mit dem Kopf aufbaut,…

    https://www.youtube.com/watch?v=VnY1l2tcsro

    extra3: Unpopuläre Meinung: Die Wirklichkeit (mit Christina Schlag)

  3. Das mit extra3 ist mir auch schon sauer aufgestoßen.

  4. @Carsten Ramsel & Positron

    Den Beitrag von Christina Schlag habe ich mir angesehen, nur ist mir beim Betrachten nicht direkt etwas aufgefallen, was mir hätte sauer aufstoßen können.

    Was habe ich nicht registriert?

  5. Für klingt der extra3 Beitrag danach als ob man alles als konstruiert darstellen will.

    Allerdings hängt das sehr davon ab was man unter dem Begriff Wirklichkeit versteht.

    Unter Wirklichkeit respektive Realität verstehe ich das was unabhängig von meiner Wahrnehmung existiert. Hier liegt vielleicht schon das zentrale Verständnisproblem meinerseits. Denn in dem Video wird unter Wirklichkeit das verstanden was uns unsere Sinne zeigen und was unser Gehirn daraus macht.

    Das würde ich allerdings als den jeweiligen Ausschnitt der Wirklichkeit/Realität bezeichnen den Jeder wahrnimmt. Dieser ist zwangsläufig unvollständig und verzerrt. Als Bespiel dafür führe ich gerne unsere Farbwahrnehmung an.

    Das ändert aber nichts da ran, dass ein beschichte Farbtafel ein definiertes Spektrum an Wellenlängen abstrahlt, dass man auch mit entsprechenden Mittel überprüfbar und wiederholbar messen kann, unabhängig davon ob ich die Farbe als blau oder violett wahrnehme.

    Seht ihr das anders?

  6. @Positron

    „Unter Wirklichkeit respektive Realität verstehe ich das was unabhängig von meiner Wahrnehmung existiert.“

    Sehe ich auch so und das hilft mir auch den Kommentar auf den extra3 Beitrag einzuordnen. Danke.

  7. @Sebastian Taege

    In aller Kürze kann ich Positron nur zustimmen. Es gibt noch eine andere Möglichkeit den Beitrag von extra3 zu verstehen: Es handelt sich dabei um Satire.

    Und das würde bedeuten, dass es ziemlich kritikwürdig ist zu behaupten, Wirklichkeit sei das, was ich für wirklich, wahr und real halte.

  8. Mir fiel der Extra3-Beitrag auch sofort unangenehm auf, wobei ich Positron zustimme.

    Dass Christina Schlag in ihrer Glosse die Verwechslung von Wirklichkeitswahrnehmung mit Wirklichkeit auf die Schippe nehmen wollte, halte ich hingegen für recht unplausibel.

    Eher wird darin wohl ein postmoderner Relativismus vertreten, denn die Pointen gehen indirekt alle zulasten von Personen, die eine wahrnehmungsunabhängige Wirklichkeit für real halten und bestimmte Aussagen darüber für besser belegt als andere.

    Bei Sekunde 46 heißt es: „Die Wirklichkeit gibt es nämlich genauso wenig, wie die 50000€ vom nigerianischen Prinzen. Der Begriff ‚Wirklichkeit‘ ist nämlich noch schwammiger als das Verhältnis der EU zu Menschenrechten. …

    Wirklichkeit ist immer Produkt unserer Wahrnehmung. … Wirklichkeit wird konstruiert.“ Danach wird der Wirklichkeitskonstruktivismus u.a. noch durch Hinweis auf frühere (mittlerweile korrigierte) Fehlvorstellungen über die Homosexualität gestützt, was im ÖR kaum ironisch gemeint sein kann.

    Kurz: Es sieht alles danach aus, dass es sich nicht um ironische Distanzierung gegenüber der relativistischen Postmoderne, sondern um Spott über den Realismus handelt, insbesondere auch über den fallibilistischen kritischen Realismus, ohne den Wissenschaft wenig Sinn ergibt.

  9. @Feodor

    Damit ist meine „Ehrenrettung“ gut begründet gescheitert.

  10. @Feodor

    Hier muss ich ebenfalls zustimmen und auch im gleichen Atemzug gestehen, dass mein Gehirn davon ein kleines bißchen einen Knoten hat, Beitrag und Deutungen/Erklärungen wiederholt anzusehen und zu bewerten.

  11. Die Auffassung dieser Leute ist sogar tautologisch.

    Wenn ich sage: „Wirklichkeit ist immer Produkt unserer Wahrnehmung. … Wirklichkeit wird konstruiert“ (siehe Zitat @Feodor“). Dann wird „Wirklichkeit“ definiert als „Unser Bild der Realität“.

    Diese Unterscheidung von Realität und Wirklichkeit findet man öfters. Allerdings übersetzt sich das dann in „Unser Bild der Realität ist konstruiert“.

    Dass unsere Bilder oder Modelle von etwas konstruiert sind, ist banal bzw. tautologisch, weil das Konstruiertsein ja schon zur Bedeutung von „Bild“ bzw. „Modell“ gehört. Daher leben solche Thesen von der Zweideutigkeit des Worts „Wirklichkeit“, das üblicherweise als synonym von „Realität“ verstanden wird.

    Aber letztlich wollen sie ja auch die Realität selbst gern als Konstrukt sehen.

    Kurzum: Entweder ist das banales Zeugs oder versteckter Hardcore-Konstruktivismus (Antirealismus).

  12. @Martin Mahner

    Es ist Antirealismus.

    Wirklichkeit, das weiß ja wohl jeder, ist das, was ich für wirklich, wahr und real halte. Das Gleiche würden Sie auch sagen. (ab Sekunde 7)

  13. @ Martin Mahner:

    Man kann es weiterspielen: Ist der Satz „Die Wirklichkeit ist immer Produkt unserer Wahrnehmung“ Teil der Wirklichkeit oder Teil unserer Wahrnehmung? Und was wäre der Unterschied?

  14. Mir scheint: Der Satz „Die Wirklichkeit ist immer Produkt unserer Wahrnehmung“ ist ein Konstrukt, das „Wirklichkeit ⊆ Wirklichkeitswahnehmung eines Homo sapiens“ definiert.

    Ein Konstrukt ist ein möglicher Gedanke. Gedanken sind Prozesse in der Wirklichkeit.

  15. Täuscht der Eindruck, oder kreist die Debatte gerade um einen Satz, der die gleiche Struktur hat wie: Alle Kreter lügen, ich bin Kreter… ?

  16. Meines, der Thread für ja mal ordentlich weit weg vom BR zum NDR. Aber unterhaltsam.

    Übrigens: Nö, definitiv nicht satirisch gemeint.

    Nicht mal auf der Metaebene, die heute so gerne vereinnahmt wird (und im Falle von Extra3 wahrscheinlich in den Niederungen der norddeutschen Tiefebene zu finden sein wird – oder so ähnlich). Ist jedenfalls mein erster Eindruck. Vielleicht aber auch nur der Beweis dafür, daß ich unerleuchtet bin, und die Konstruktivisten doch Recht hatten?!

    Interessant ist allerdings, dass offenbar Naturgesetze in diesem hochwertigen Beitrag einfach unter den Tisch fallen. Wahrscheinlich haben die Konstruktivisten im NDR sie einfach wegdefiniert.

    Aber schon geil, wie eine ganze Redaktion es schafft, im verständlichen Bestreben, ihr Publikum zu einer kritischen und offenen Geisteshaltung zu ermuntern, das Kind mitsamt dem Bade auszuschütten.

    @ klauszwingenberger: Sehe ich auch so, soll mir aber in Bezug auf die Anhänger der Postmoderne aber nicht leid tun: Wenn man am Ende zum Schluß kommt, dass man gar kein Wort von denen für wahr halten kann, sind sie selbst dran schuld.

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