gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

22. September 2024
von Bernd Harder
2 Kommentare

„Fakten sind krass, aber was sagen die Sterne?“ Nichts – sie schweigen weiter vor sich hin

Der eigentliche „Wirkstoff“ von Globuli, Schüßler-Salzen oder Heilsteinen ist eine große Prise Irrationalität,

schreibt die Schriftstellerin und Journalistin Ronya Othmann heute in ihrer FAS-Kolumne „Import Export“:

Grundsätzlich hat Othmann nichts gegen „ein bisschen Aberglaube“ einzuwenden, wie etwa „Glückssocken“, und auch alternative Heilmethoden könne man natürlich „ein bisschen ulkig“ finden:

Wenn man aber dann von der Mutter einer alten Bekannten hört, die ihren Krebs von einem Wunderheiler behandeln ließ und starb, ist das weniger ulkig. Und nicht nur das.

Bei ihrem kurzen Parforceritt durch die Anderswelt streift die FAS-Kolumnistin Homöopathie („Basiert nicht auf Wissen, sondern primär auf Glauben“), Heilpraktiker („Noch heute kann man, wenn man nicht den NC fürs Medizinstudium hat, einfach Heilpraktiker werden“), die rechte Anastasia-Bewegung und die Germanische Neue Medizin („Spätestens da sollte man die Heilsteine einpacken“), um zu dem Fazit zu gelangen:

Auch wenn die Esoterik in den verschiedensten Farben und Formen daherkommt, auch wenn in ihr viele ihre Nische finden, birgt sie für mich doch immer einen antimodernen Kern. Dem vermeintlich Kalten, Rationalen, Künstlichen wird etwas Sanftes, Ganzheitliches, Natürliches entgegengesetzt oder besser: entgegengeraunt.

Um mit einem Meme (auch heilsam) des Instagramaccounts@ruth_lol zu enden: „Fakten sind krass, aber was sagen die Sterne?“

Nun ja – nichts.

Das hat gerade mal wieder eine Studie von amerikanischen Mathematikern gezeigt:

Greenberg et al. stellten Astrologen detaillierte Informationen zu Charaktereigenschaften und Lebensumständen einer realen Person zur Verfügung. Damit sollten die Sternseher unter fünf Auswahlmöglichkeiten das tatsächliche Geburtshoroskop dieses Menschen herausfinden.

152 Astrologen stellten sich dem Test (1000 Dollar gab es dabei auch noch zu gewinnen) – ihre Trefferquote entsprach durchwegs der Zufallserwartung und hätte auch mit bloßem Raten erreicht werden können.

Das Studiendesign wurde übrigens gemeinsam mit Astrologen entwickelt. Greenberg testete also nur das, was die Sternseher selbst glaubten zu können. Aber nicht einmal das konnten sie.

Wer’s mal ausprobieren will: Das Testverfahren bleibt weiterhin online.

Zum Weiterlesen:

  • Warum Esoterik für mich antimodern ist, faz+ am 21. September 2024
  • Astrology shown to be no better than random guessing, New Scientist am 19. August 2024
  • Does astrology work? We put 152 astrologers to the test, clearer-thinking am 7. August 2024
  • Can astrological sun signs (or zodiac signs) predict facts about people’s lives? We tested it, clearer-thinking am 10. Januar 2024
  • Neu erschienen: „Esoterik in der politischen Bildung“, GWUP-Blog am 21. Juni 2024
  • Wissenschaftsfeindlichkeit: Ein antidemokratischer Cocktail aus Religion, Esoterik und Verschwörungsglaube, materie.at am 21. August 2024
  • Wenig Wirkung, viel Psychologie: Esoterik-Kritik bei idowa, GWUP-Blog am 20. Juni 2024
  • „Naheliegende Vorhersagen“: Die FAZ über eine Wahrsagerin, GWUP-Blog am 19. September 2024
  • AstroTV stellt Sendebetrieb via Kabel und Satellit ein, GWUP-Blog am 16. Mai 2024

21. September 2024
von Bernd Harder
3 Kommentare

Hoffnung durch Übersinnliches? Das falsche Spiel der „Vermisstenhellseher“

Einmal, so steht es in der aktuellen Ausgabe von Zeit Verbrechen (28/2024), soll ein deutsches Gericht ernsthaft auf den Gedanken gekommen sein, eine Zeugin könne „tatsächlich mediale Fähigkeiten“ besitzen.

Das war 2006, bei einem Mordprozess vor dem Landgericht Freiburg.

Eine „Seherin“ hatte angeblich den entscheidenden Hinweis gegeben, der zur Entdeckung der Geldbörse einer vermissten 41-Jährigen in einem Waldstück bei Wehr (Landkreis Waldshut, Baden-Württemberg) führte.

Als die Frau und ihre elf Jahre alte Tochter schließlich tot aufgefunden wurden, avancierte das schwarze Mäppchen für die Ermittler zum wichtigen Indiz. Sie gingen davon aus, dass der Ehemann der Toten das Kartenetui mit Scheck- und Krankenkassenkarten nahe dem eigenen Haus versteckt hatte, „um später den Mord an seiner Frau und seiner Tochter zu verschleiern, indem er mithilfe der Karten ein Weiterleben der Toten an einem fernen Ort inszeniert“, schreibt die Zeit-Autorin.

2011 wurde der Mann zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.

Dass die Umstände des Börsenfunds „rätselhaft“ waren, räumten die Richter durchaus ein. Möglicherweise gebe es dafür auch eine rationale Erklärung.

Die lieferte im Grunde Der Spiegel, der 2009 unter der Überschrift „Das Medium und der Polizist“ über den Fall berichtete.

Reporter Jürgen Dahlkamp beschrieb in seinem Artikel ein eigentümliches Bündnis zwischen einem okkultgläubigen Ermittler (A.) der Kripo Waldshut-Tiengen, der Schwester der Ermordeten (H.) und einer ortsansässigen „Hellseherin“ (F.) – plus einem Waldarbeiter und dessen Sohn.

Dahlkamp zufolge hielt das Gericht „die merkwürdig präzise Vorhersage der Fundumstände durch die Seherin, wie sie von Polizist A. und der Schwester H. bestätigt wurde“, für vernachlässigbar. Irgendwie merkwürdig, das alles, mehr aber nicht.

Dahlkamp:

Merkwürdig war eher, dass sich das Gericht für all die Merkwürdigkeiten nicht sehr interessierte: beispielsweise den Zufall, dass der Arbeiter ausgerechnet den Stein verschoben haben soll, unter dem das Mäppchen lag, einen 46 Kilo schweren Findling. Genau dieser Waldarbeiter wohnte auch noch keine 150 Meter von der Schwester entfernt – angeblich, ohne dass man sich kannte.

Wörtlich heißt es im Urteil:

Nur durch Zufall verkeilte sich ein Ast mit einem etwa 40 mal 20 mal 30 cm großen Findling, wodurch dieser zur Seite geschoben wurde […] Dass es sich bei der Ablage unter dem Findling um ein Versteck für das Kartenmäppchen handelte, schließt die Kammer […] aus der besonderen Lage des Mäppchens. Es lag nach den Angaben des Zeugen … an einer nur schlecht zugänglichen Stelle.

Nach der Schilderung des Zeugen musste man zum Erreichen des Steins erst eine steile Böschung am Rande des Waldwegs überwinden und danach mehrere Meter steil bergauf durch unwegsames Gelände laufen […] Das Auffinden durch den Zeugen … war schließlich auch nur einer Verkettung mehrerer Zufälle zu verdanken.

Und so weiter, und so fort.

Was der Spiegel-Gerichtsreporter letztlich andeutet, ist, dass an den „übersinnlichen“ Fähigkeiten der Wahrsagerin realiter gar nichts dran war. Dazu passt, dass der Polizist A. ein Treffen mit der hellsichtigen Dame F. kurz vor dem Mäppchenfund „vorsorglich aus den Ermittlungsakten tilgte“, wie in Zeit Verbrechen zu lesen ist.

Wie auch immer (der Anklagte hat die Tat nie gestanden und der Bundesgerichtshof hob das Urteil gegen ihn zweimal auf):

Mit einem „glücklichen Zufall“ oder gar einer „intuitiven Begabung“ der Hellseherin F. hatte der Mordfall Wehr sicher nichts zu tun, wie der Rechtswissenschaftler Thomas Fischer und der Journalist Holger Schmidt in ihrem True-Crime-Podcast spekulieren, offenkundig ohne sich jemals mit dem Thema „Vermisstenhellseher“ beschäftigt zu haben.

Es gibt bislang keinen Grund, von dem abzuweichen, was die Kriminalpsychologin Lydia Benecke in dem Crime-Format Der Fall sagt:

Man sollte auf gar keinen Fall auf Angebote eingehen, die auf jeden Fall nicht funktionieren und die nichts anderes als Schaden hinterlassen, mindestens emotionalen Schaden.

Es geht in der Folge um das Verschwinden und den bis heute ungeklärten Mord an der neunjährigen Peggy Knobloch aus Lichtenberg in Oberfranken.

Auch hier drängten „Scharlatane wie Wünschelrutengänger und Hellseher“ ins Rampenlicht, schrieb die Ostthüringer Zeitung – wie etwa der berüchtigte „Seher“ Michael Schneider, dem skrupellose Medien immer wieder bereitwillig eine Bühne geben:

Überflüssig zu erwähnen, dass die Leiche des Mädchens in einem Wald in Thüringen gefunden wurde.

Die Berliner Polizei verbat sich vor fünf Jahren jedwede Belästigung durch Schneider und Co.

Es gibt eben Sachen, die nachgewiesenermaßen nicht helfen, und damit dann emotionalen Druck zu erzeugen, finde ich schon ganz schön schlimm,

sagt auch Co-Host Sarah Koldehoff im Der Fall-Podcast.

Mehr noch: Es ist widerwärtig. Zahlreiche Beispiele listen wir bei „Zum Weiterlesen“ auf.

Im Deutschlandfunk erklärte Benecke:

„Familien müssen sich nicht emotional von Scharlatanen manipulieren und verletzten lassen.“

Menschen, die übernatürliche Fähigkeiten versprechen, würden falsche Hoffnungen der Angehörigen wecken. Außerdem könnten ihre Angaben auch die Arbeit der Polizei behindern. Zum Beispiel, in dem sie falsche Aussagen zu möglichen Täterinnen und Tätern machen, die wiederum andere Menschen beeinflussen.

Wenn wir also aus Interesse alles über ungelöste Vermisstenfälle lesen, sollten wir eines bedenken: Fakten verbreiten ist hilfreich, sich spektakuläre Theorien ausdenken kann aber die Arbeit der Polizei behindern.

Zum Weiterlesen:

  • Hoffnung durch Hellsehen? Der Fall Peggy Knobloch, funk am 10. September 2024
  • „Es gibt keine Vermisstenfälle, für die ich keine rationale Erklärung habe“, Deutschlandfunk am 30. Oktober 2020
  • Hellseher narrt Ermittler im Fall der verschwundenen Peggy aus Lichtenberg, otz am 13. März 2014
  • Seher glaubt: Peggy liegt im Fluss, tz am 30. Januar 2014
  • Mordfall Wehr: Mit Hellseherin auf Leichensuche, swr am 26. August 2021
  • Das Medium und der Polizist, spiegel.de am 19. April 2009
  • Wut-Brief von Chefermittler an Hellseher, Berliner Kurier am 15. September 2019
  • Wut-Brief von Chefermittler: „Die Berliner Polizei geht keinen Hinweisen von Sehern und Geisterkontaktlern nach“, GWUP-Blog am 19. August 2019
  • „Vermisstenhellseher“: Wie die Betrüger ticken, GWUP-Blog am 28. Oktober 2017
  • Vermisstenhellseher“: Ein Nach-SkepKon-Facebook-Posting von Lydia Benecke, GWUP-Blog am 10. Mai 2016
  • Evelyn Störzner: Die angebliche „Vermisstenhellseherin“ und der Tod des kleinen Elias, GWUP-Blog am 4. November 2015
  • Wenn “Hellseher” vermisste Kinder finden wollen, GWUP-Blog am 5. August 2015
  • Die Vermisstenhellseherin wütet gegen die Skeptiker – und präsentiert „Beweise“, GWUP-Blog am 7. August 2015
  • Immer mehr „Beweise“ von der Vermisstenhellseherin – und der Dritte Weltkrieg, GWUP-Blog am 8. August 2015
  • Evelyn Störzner: Ein weiterer Fall der „Vermisstenhellseherin“ – und Gegenbeispiele zur Warnung, GWUP-Blog am 10. August 2015
  • Klar darf man einen Hellseher “Scharlatan” nennen, GWUP-Blog am 14. August 2015
  • Unfassbar: „Hellseher“ posten brutale Gewaltphantasien über vermisste Kinder, GWUP-Blog am 5. September 2015
  • Podcast: Hellseher gegen die RAF – natürlich erfolglos, GWUP-Blog am 4. April 2024

21. September 2024
von Bernd Harder
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Mission Freedom, Uri Geller, Homöopathie, Klimawandel und mehr in der neuen MIZ

Der Rechtsanwalt Matthias Pöhl befasst sich in der neuen MIZ (2/2024) mit der Organisation „Mission Freedom“, die unter anderem die Rituelle Gewalt-Mind Control-Verschwörungstheorie (RG-MC) vertritt.

In dem Beitrag „Die großen Pläne ‘Gottes’ … sind undurchschaubar“ schreibt Pöhl, die stark missionarisch angehauchte Mission Freedom-Leiterin Gaby Wentland zeige Verhaltensmuster, wie sie auch bei religiösem oder geistlichem Missbrauch zu beobachten seien. Ihre „geradezu narzisstische Selbst­überschätzung “ erscheine für die im Umfeld von „Mission Freedom“ Schutz­suchenden offensichtlich äußerst gefährlich.

Wie wir im Juli berichteten, hat der Hamburger Verein im Allgäu eine vollstationären Jugendeinrichtung für minderjährige Betroffene von sexuellem Missbrauch eröffnet.

Pöhls Fazit:

Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: „Werden hier sehenden Auges schwerst missbrauchte Minderjährige in die Obhut einer missionarisch ausgerichteten christlich-fundamentalistischen Organisation gegeben?“. Das kann anhand der Fakten wohl nur bejaht werden.

Das Schwerpunktthema der aktuellen MIZ-Ausgabe ist „Wissenschaft“.

Dazu gibt es die Artikel

Auch vier Beiträge aus skeptischer Sicht finden sich darin:

Hier geht’s zur Webseite.

Zum Weiterlesen:

  • „Mission Freedom“: Eine verschwörungsgläubige Organisation darf im Allgäu traumatisierte Kinder betreuen, GWUP-Blog am 16. Juli 2024
  • Video: Was an Uri Geller nervt, GWUP-Blog am 7. April 2024

20. September 2024
von Bernd Harder
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„Der Fall Ballweg“: Prozess beginnt im Oktober in Stuttgart

Unser letzter Blogpost zu Michael Ballweg im Januar endete mit dem Satz:

Ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest.

Mittlerweile ist der erste Termin für den 2. Oktober angesetzt worden, heißt es auf der Webseite von Querdenken 711. Laut SWR sind bis Ende April nächsten Jahres über 30 Verhandlungstage angesetzt.

Wie wir berichteten, muss Ballweg sich wegen versuchten Betrugs in 9.450 Fällen vor der großen Wirtschaftskammer am Landgericht Stuttgart verantworten. Außerdem geht es um Steuerhinterziehung und versuchte Steuerhinterziehung.

Im Kern wird dem „Querdenken“-Gründer vorgeworfen, Spendengelder beziehungsweise „Schenkungen“ für private Zwecke verwendet zu haben und die mehr als 9000 Zuwender darüber getäuscht zu haben, was mit dem Geld passiert.

Wie die Süddeutsche Zeitung heute in ihrer gedruckten Ausgabe schreibt, wird es in dem Prozess „nicht zuletzt darauf ankommen, wie diejenigen auf die Sache blicken, die Ballweg einst das Geld überwiesen haben“.

Die bisher bekannten Angaben ergänzt das Blatt um diese Details:

  • Von insgesamt 9450 Personen soll Ballweg finanzielle Zuwendungen für seine Organisation in Höhe von 1,27 Millionen Euro eingeworben haben.
  • 575.000 Euro soll er jedoch privat verwendet haben.
  • Die Ermittler schickten Fragebögen an 1058 Personen, die Ballweg mehr als 100 Euro zur Verfügung gestellt hatten. 662 kamen ausgefüllt zurück.
  • 401 Personen gaben an, ihre Zuwendung sei zur freien Verwendung gedacht gewesen.
  • 193 Personen erklärten, ihre Zahlung sei zur Finanzierung der Arbeit von Querdenken 711 gedacht gewesen, zum Beispiel Demonstrationen.

Ballwegs Anwälte bestreiten alle Vorwürfe.

Seinen letzten großen Auftritt hatte Ballweg bei einer Demo Anfang August in Berlin. Zwar schreiben die Medien von etwa 12.000 Besuchern – trotzdem attestiert die SZ der Bewegung „ein Problem“:

Aus Ballwegs Umfeld ist zu hören, dass den „Querdenkern“ ihr zentrales Thema abhanden gekommen sei. Die beklagten Corona-Einschränkungen gibt es nicht mehr. Man könnte sogar sagen: Das Land blickt heute deutlich kritischer auf die Maßnahmen von damals.

Für den ersten Verhandlungstag am 2. Oktober begrüßt Ballweg „jede friedliche Unterstützung vor dem Gerichtssaal, es wird jedoch keine von Querdenken 711 organisierte Demonstration geben“.

In der derselben SZ-Ausgabe findet sich ein Artikel über eine neue Studie, der zufolge ein natürlicher Ursprung des Sars-CoV-2-Virus die plausibelste Hypothese ist. Es sei so gut wie sicher, dass das Virus von einem Markt im chinesischen Wuhan stammt.

Alles geklärt sei damit freilich nicht:

Um einen wirklich neuen, starken Beleg für die Markt-Hypothese vorzulegen, müsste man das Virus in seiner ursprünglichen Form in einem Abstrich von einem Tier finden – darin sind sich alle Fachleute einig. Einig sind sie sich allerdings auch darin, dass sich eine solche Probe kaum finden lassen wird.

Zum Weiterlesen:

  • Der Fall Ballweg, Süddeutsche am 19. September 2024
  • Prozessbeginn gegen „Querdenken“-Gründer Ballweg im Oktober, swr am 5. August 2024
  • „Querdenken“-Initiator Michael Ballweg nun doch wegen versuchten Betrugs angeklagt, GWUP-Blog am 30. Januar 2024
  • Keine Anklage gegen Michael Ballweg wegen Betrugs, GWUP-Blog am 12. Oktober 2023
  • Bis zu 12.000 „Querdenker“ ziehen durch Berlin – vereinzelte Festnahmen, rbb am 3. August 2024
  • Bei „Querdenker“-Demo ziehen Tausende durch Berlin, zeit.de am 4. August 2024
  • Warum die Laborthese unwahrscheinlich bleibt, Süddeutsche am 19. September 2024
  • Studie: Sars-CoV-2 stammt vermutlich von Wildtieren, Süddeutsche am 20. September 2024
  • Neue Belege: Coronavirus soll Ursprung auf Tiermarkt haben, rnd am 20. September 2024

20. September 2024
von Bernd Harder
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Wie geht Skeptizismus und kritisches Denken: Nikil Mukerji im neuen Skeptrum-Podcast

„Skeptrum“ ist ein neues Format des Youtubers „imp“ (kurz für „Impertinenzius“), der auch Kanäle wie imp oder impimpimp betreibt.

In der ersten Folge ist der Leiter des „Skeptischen Zentrums“ der GWUP, Dr. Nikil Mukerji, zu Gast:

Es geht in den knapp drei Stunden um „Skeptizismus und kritisches Denken“.

Zum Weiterlesen:

  • Kritisches Denken-Podcast (44): „Zehn Gebote des gesunden Menschenverstands“ mit Nikil Mukerji
  • Video: Selbstexperiment Astralreisen – „Als würde ich mir das jetzt gerade einbilden“, GWUP-Blog am 6. August 2024
  • Leseprobe „Die zehn Gebote des gesunden Menschenverstands“, spektrum am 24. Februar 2022

19. September 2024
von Bernd Harder
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Vatikan über die „Erscheinungen“ von Medjugorje: Nicht übernatürlich, aber too big to fail

Vor vier Wochen haben wir es vorausgesagt – und recht behalten.

In unserem Blogpost über die sechs neuen „Wunder“-Regeln der katholischen Kirche vermuteten wir, dass es das Hauptziel dieser „Normen für das Verfahren zur Beurteilung mutmaßlicher übernatürlicher Phänomene“ sein könnte, „den unbequemen Fall Medjugorje endlich zu einem Abschluss zu bringen“.

Und tatsächlich hat heute der Vatikan sein Verdikt über die noch immer andauernden „Marienerscheinungen“ in dem kleinen Dorf im Südwesten von Bosnien und Herzegowina gesprochen:

Es ist an der Zeit, eine lange und komplexe Geschichte rund um die geistlichen Phänomene von Medjugorje abzuschließen.

Nur was die Kategorie angeht, lagen wir falsch:

„Nihil obstat“, das bedeutet (wir schrieben es am 19. August):

Keine Gewissheit über die übernatürliche Echtheit, aber doch Anzeichen für ein Wirken des Heiligen Geistes.

Dass der Vatikan keine „Übernatürlichkeit“ anerkennen würde, war klar und steht so auch in der offiziellen Note („keine Erklärung des übernatürlichen Charakters des fraglichen Phänomens“, die Gläubigen sind „nicht verpflichtet, daran zu glauben“).

Trotzdem überrascht die positive Einschätzung der Vorgänge in Medjugorje (zur Erinnerung: Es hätten drei deutlich vorsichtigere Urteilsmöglichkeiten zur Verfügung gestanden.).

Dies umso mehr, da die heutige Verlautbarung durchaus eine Reihe von kritischen Punkten aufzählt, zum Beispiel:

Auch wenn die positiven Früchte dieses geistlichen Phänomens in der ganzen Welt verbreitet sind, wird damit nicht geleugnet, dass es Gruppen oder Personen geben kann, die dieses geistliche Phänomen in unangemessener Weise nutzen und in falscher Weise handeln.

Oder:

Obwohl sich im Ganzen der mit dieser geistlichen Erfahrung verbundenen Botschaften viele positive Elemente finden, die helfen, den Ruf des Evangeliums zu verstehen, würden bestimmte Botschaften – nach der Meinung einiger – Widersprüche darstellen oder Wünsche bzw. Interessen der angeblichen Seher oder anderer Menschen beinhalten.

Oder:

In einigen Fällen scheint die Muttergottes eine gewisse Verstimmung zu zeigen, weil einige ihrer Anweisungen nicht befolgt wurden; sie warnt vor bedrohlichen Zeichen und der Möglichkeit, nicht mehr zu erscheinen, auch wenn die Botschaften danach unvermindert weitergehen.

Oder:

Auch wenn derartige Botschaften in Medjugorje nicht häufig vorkommen, finden wir einige, die sich eindeutig aufgrund der persönlichen Wünsche der angeblichen Seher erklären lassen.

Wie sehr die „Phänomene“ von Medjugorje von recht offenkundig irdischen Interessen und Wünschen geleitet werden, haben wir 2011 in einer fünfteiligen Serie zum 30. Jahrestag der „Erscheinungen“ zusammengefasst:

  • 30 Jahre Medjugorje Teil I: Die Vorgeschichte
  • 30 Jahre Medjugorje Teil II: Die Seher
  • 30 Jahre Medjugorje Teil III: Die Franziskaner
  • 30 Jahre Medjugorje Teil IV: Die Botschaften
  • 30 Jahre Medjugorje Teil V: Das Fazit

Angesichts dieser Masse von Einwänden, die der Vatikan alle kennt und zum Teil in der Note selbst formuliert, ist ein „Nihil obstat“ (es steht nichts entgegen, praktisch eine Unbedenklichkeitserklärung) für den umstrittenen Erscheinungsort ungewöhnlich.

Noch in der gedruckten Zeit von heute erklärt der Vatikanexperte Andreas Englisch (vor der Veröffentlichung der „Nota“), schon Papst Johannes Paul II. sei skeptisch gewesen, und Benedikt XVI. habe nie an die Erscheinungen von Medjugorje geglaubt. Auch Franziskus habe sich mehrfach abwertend geäußert.

Englisch wörtlich:

Vielleicht geschieht ja das Wunder, und der Papst urteilt barmherzig.

Ein Wunder also?

Nicht unbedingt. Vielleicht hat man gar nicht trotz, sondern wegen all dieser Sonderbarkeiten so entschieden, wie die FAZ nahelegt:

Ungeachtet der anhaltenden Signale der Ablehnung aus Rom entwickelte sich Medjugorje zu einem Magneten für „volksgläubige“ Wallfahrer aus aller Welt. Mehr als 50 Millionen Pilger – zuletzt bis zu drei Millionen jährlich – haben seit 1981 Medjugorje besucht.

Offenbar war der Wallfahrtsort mit seiner signifikanten Bedeutung für die Volkswirtschaft der kargen Gegend „too big to fail“ geworden, als dass ihn der Vatikan länger hätte mit einer Art Bann belegen können.

Auch das ist möglich – und kommt überaus passend:

Die Mitarbeiter der Gemeinde sagen, dass 2024 ein Rekordjahr werden könnte, da die christlichen Pilger wegen des Krieges im Nahen Osten Israel eher meiden und sich stattdessen für Medjugorje entscheiden würden.

Zum Weiterlesen:

  • Inszenierte Marienerscheinung und die neuen „Wunder“-Regeln der katholischen Kirche, GWUP-Blog am 19. August 2024
  • Wie Medjugorje gegen den Willen des Vatikans zum Wallfahrtsort wurde, faz am 19. September 2024
  • Medjugorje: Papst Franziskus gibt sein „Nihil obstat“, vatican-news am 19. September 2024
  • Nihil obstat: Vatikan erlaubt öffentliche Verehrung in Medjugorje, katholisch.de am 19. September 2024
  • Leuchtende Madonnen – solved, GWUP-Blog am 29. September 2013
  • Mysteriöser „Cold spot“: Neues Rätsel um eine Christusstatue in Medjugorje, GWUP-Blog am 26. Dezember 2020

19. September 2024
von Bernd Harder
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Die Gefahren von Ghosthunting

So was:

Nachdem die Main-Post über eine Ghosthunter-Gruppe berichtete, die in der Alten Schutzengelkirche in Gräfendorf eine „paranormale Untersuchung“ (PU) durchgeführt hatte, erreichten die Redaktion erstaunlich kritische Kommentare („Kokolores“ etc.) – was den Redakteur Simon Hörnig heute zu einem Nachklapp veranlasste:

In dem Artikel werden die GWUP und Joe Nickell (beziehungsweise unser Skeptiker-Interview mit ihm) erwähnt. Die wesentlichen Kritikpunkte an der technophilen Geisterjägerei haben wir hier im Blog schon oft erklärt.

Außerdem zitiert Hörnig aus einem Aufsatz der Ghosthunterin Sonja Nowara vom Geistreich-Podcast in der Zeitschrift für Anomalistik (Band 24, 2024).

Nowara äußert sich darin zur „psychologischen Problematik beim Ghosthunting“:

Ist Ghosthunting gefährlich? Die meisten Ghosthunter würden wohl klar antworten: Natürlich
nicht, man muss halt in Lost Places aufpassen, wo man hintritt, und sollte keine Angst im
Dunkeln haben.

Und in Privathaushalten? Da würde ein hoher Anteil der Ghosthunterinnen
wohl immer noch verständnislos reagieren. Was soll denn da schon gefährlich sein?

Vor allem eines, meint Nowara:

Dass Spuk und die menschliche Psyche zusammenhängen (können) und eine laienhafte Intervention zu einer Verschlechterung der Gesamtsituation führen könnte, ist den meisten Ghosthuntern nicht bewusst […]

Es gibt meines Wissens keine deutsche Ghosthunter-Gruppe, die ein Mitglied mit psychologischer Ausbildung vorweisen kann. Ein möglicher Zusammenhang von psychischen Erkrankungen und Spukphänomenen oder Symptomen, die von Betroffenen als paranormale Erfahrungen gedeutet werden (z. B. bei einer Schizophrenie), wird nur von sehr wenigen Teams berücksichtigt oder überhaupt wahrgenommen.

Ist Ghosthunting also gefährlich für von Spuk betroffene Privatpersonen? Wenn ich mir Videos von Kollegen anschaue, die vor Ort fahrlässig handeln oder sogar Geld verlangenn, dann muss ich diese Frage bejahen.

Nowara plädiert dafür, dass „Ghosthunting“ sich auf die Bereiche konzentrieren sollte, „in denen keine Menschen Schaden nehmen können – also auf die Feldforschung“.

Allerdings – das merken Nowara und Mayer in ihrem Aufsatz ebenfalls kritisch an – ist auch da noch einiges zu tun, was etwa die Annäherung der Laienforscher an wissenschaftliche Standards betrifft.

Ein Auszug aus dem ersten Main-Post-Artikel vom 13. September:

Man kann die negativen Leserkommentare irgendwie nachvollziehen.

Zum Weiterlesen:

  • Nach der „Geisterjagd“ in Gräfendorf: Das ungewöhnliche Hobby kann auch zur Gefahr werden, mainpost+ am 19. September 2024
  • Spukt es in der Alten Schutzengelkirche in Gräfendorf? Für ein Team von „Geisterjägern“ aus Thüringen keine Frage, mainpost+ am 13. September 2024
  • Ghosthunting und Techno-Mystizismus, GWUP-Blog am 16. Oktober 2009
  • „Ist da was?“ Unterwegs mit Geisterjägern, Skeptiker 4/2009
  • Unfassbare Erscheinungen: Ein Gespräch mit Joe Nickell über Jeff Belangers Buch “Die Geister-Akte” (PDF), Skeptiker 4/2008
  • Video: Auf zur „Geisterjagd“ in den Rauhnächten, GWUP-Blog am 28. Dezember 2022
  • “Ihr messt mit tollen Geräten – aber was?” Welt-Online am 19. September 2013
  • Überall spukt es – sogar im Büro eines Skeptikers, GWUP-Blog am 1. November 2013
  • GWUP-Video: Timur Sevincer über Spuk und Geister, GWUP-Blog am 15. Januar 2023
  • Deutsches Ghosthunting – Historischer Überblick und Einblicke einer Insiderin, Zeitschrift für Anomalistik 24 (2024)

19. September 2024
von Bernd Harder
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„Naheliegende Vorhersagen“: Die FAZ über eine Wahrsagerin

Anfang des Jahres hatten wir hier ein Art Disclaimer vorgeschlagen, den jede Zeitung ihren Artikeln über Hellseher, Wahrsager, Astrologen beistellen könnte.

Das Onetz der Oberpfalz Medien griff praktisch diesen Gedanken auf – und jetzt auch die FAZ.

Der Artikel von Chiara Becker über eine Volksfest-Wahrsagerin namens Maria Magdalena Friedrich ist zwar relativ wohlwollend formuliert, aber doch von einer gewissen Distanz der jungen Journalistin zu dem Hokuspokus durchdrungen.

Und mittendrin:

Dass Menschen sich nach einem Treffen mit Hellsehern potentiell eher gut fühlen, liege unter anderem an dem sogenannten Barnum-Effekt, bei dem Menschen die Tendenz haben, vage und allgemeine, meist positive Aussagen über sich so zu interpretieren, dass sie als zutreffend erscheinen.

Nach dem Totalflop der FAZ im vergangenen Jahr zum Thema „Übersinnliches“ durchaus erfreulich.

Zum Weiterlesen:

  • Über Tod und Krankheit schweigt die Hellseherin, faz+ am 19. September 2024
  • Wenig Übersinnliches: Besuch bei der Klischee-Wahrsagerin, GWUP-Blog am 3. April 2024
  • „Disclaimer: Wahrsagerei ist blanker Humbug“, GWUP-Blog am 2. Februar 2024
  • Wie eine Diashow: Besuch bei einer Promi-„Seherin“, GWUP-Blog am 22. März 2023
  • „Energien von Verstorbenen“, Felder und Schwingungen wabern durch die FAZ, GWUP-Blog am 25. Oktober 2023

18. September 2024
von Bernd Harder
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„Grotesk, aber gefährlich“: Exorzismus im neuen Skeptiker

Im True-Crime-Podcast Mord am Mittwoch geht es um „Exorzismus in Deutschland“ – genauer gesagt um den Fall „Zimmer 433“. Das befindet sich im Hotel InterContinental in Frankfurt und war 2015 Schauplatz einer „Teufelsaustreibung“, bei der eine 41-jährige Koreanerin starb.

Gemeinhin gilt Klingenberg (1976) als „letzter offizieller Exorzismusfall Deutschlands“.

Doch wie verträgt sich das mit solchen Schlagzeilen:

Dieser Frage gehen wir im neuen Skeptiker (3/2024) nach, der jetzt erschienen ist.

Tatsächlich gab es noch bis in die 2000er hinein offiziell genehmigte Austreibungen in der katholischen Kirche in Deutschland. Heute dürfte die gängige Praxis in allen 27 deutschen Bistümern sein, dass Menschen, die sich für besessen halten, seelsorgerisch begleitet werden und professioneller therapeutischer Hilfe zugeführt werden, schreibt dazu eine Gruppe von diözesanen Weltanschauungsbeauftragten in einer Handreichung:

Wer Menschen, die sich in besonderer Weise vom Bösen bedrängt fühlen, ernst nimmt und sich den Erkenntnissen theologischer und humanwissenschaftlicher Forschung nicht verschließt, benötigt unabdingbar eine pastoral verantwortungsvolle interdisziplinäre Zusammenarbeit in Medizinisch-psychiatrischer, psychologisch-therapeutischer und seelsorgerisch-theologischer Hinsicht.

Was hat es dann jedoch mit den „zwei bis drei Teufelsaustreibungen pro Tag in Deutschland in der katholischen Kirche“ auf sich, „die aber nicht offiziell sind“, von denen der Journalist Marcus Wegner spricht? Aus Reihen der evangelikalen Szene seien es „sechs bis sieben.“

Offenbar gibt es in der katholischen Kirche in Deutschland eine Grauzone, in der etwa Gastpriester aus der Weltkirche ohne bischöfliche Erlaubnis „Dämonen“ austreiben. Ebenso steigt die Zahl der Menschen, die nach Deutschland kommen und einen Exorzismus als etwas „einigermaßen Normales“ ansähen.

Der Schweizer Pfarrer Joachim Müller warnte schon 2002 vor „wilden Exorzismen im kirchlichen Raum“, die „leider trotz Verbot auch heute noch vorkommen“, und artikulierte seine Zweifel daran, ob „gewisse fundamentalistische Kreise innerhalb der katholischen Kirche“ wirklich die „Vorbehalte und Stoppschilder“ ihrer Dienstherren dem Exorzismus gegenüber berücksichtigen.

Ein schillerndes Beispiel dafür dürfte der Freisinger Pallotinerpater Jörg Müller sein (o.l. bei STRG_F), der sich laut Stern „dazu bekennt, Exorzismen durchzuführen“.

In den Freikirchen sind es Gestalten wie Nature23 oder „Torik“, die mit der Selbstinszenierung und medialen Wirkmächtigkeit katholischer Star-Exorzisten wie Gabriele Amorth nahezu gleichgezogen haben:

Grotesk, aber gefährlich

urteilt etwa die Wochenzeitung Kontext über Torik Borger:

Hand auflegen, beten, zack: geheilt. Das hilft anscheinend gegen alles, nur Dämonen müssen richtig ausgetrieben werden. Das kann er aber auch. Davon gibt es etliche Videoclips.

Einige Ausschnitte daraus gab es beim Skeptical im Mai in Augsburg zu sehen. Koreferentin Jasmina Eifert (r.) skizziert im Skeptiker unter anderem die Gefahren von solchen Praktiken für Betroffene.

So zeigt etwa eine Einzelfallstudie von 2017, dass Exorzismen auf die biografisch vorbelastete
und traumatisierte Frau einen retraumatisierenden Effekt hatten. Diese und andere Untersuchungen disqualifizieren zudem auch Fixierungen (wie z.B. Nature23 sie anwendet) als probates Hilfsmittel einer solchen Prozedur:

Im Gegenteil: Betroffene berichten eher von weiterer Traumatisierung und einer Verstärkung von Problemen, inklusive erhöhtem Therapiebedarf.

Wie aber kann man sinnvoll den Menschen helfen, die sich selbst als „besessen“ wähnen und einen Exorzismus verlangen (Jörg Müller erwähnt „hunderte Anfragen“ allein aus dem Raum München und Freising jedes Jahr)?

Eifert spricht sich für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit „zwischen verschiedenen Stellen wie der Psychiatrie, der Psychotherapie und der Seelsorge“ aus. Von zentraler Bedeutung sei es, die Menschen dort abzuholen, wo sie derzeit stehen, und möglichst flexibel nach gemeinsamen Lösungen zu suchen:

Als primäres Ziel ist gerade aktuell wichtig, Betroffene vor Schäden durch Falschbehandlungen zu bewahren.

Denn was von den Zusagen eines Nature23 zu halten ist („Wir bieten alternative Behandlungsmöglichkeiten an, die zu einem Erfolg führen, zu einer sogenannten Heilung, im Bereich der multiplen Persönlichkeitsstörung … Wenn eine Fixierung stattfindet, dann ist die Heilungsgarantie zumindest gegeben“), zeigt der kürzliche Suizid einer seiner „Patientinnen“.

Der neue Skeptiker kann hier bestellt werden (auch als ePaper).

Zum Weiterlesen:

  • Neu: Skeptiker 3/2024
  • Polens berühmtester Exorzist in U-Haft, mdr am 11. September 2024
  • Bistum Rom distanziert sich von einem Exorzisten, domradio am 5. September 2024
  • Die Geschichte eines „echten“ Exorzismus? Alle Infos zu „The Deliverance“, prisma am 28. August 2024
  • Exorzismus in Deutschland: Der Fall Zimmer 433, Mord am Mittwoch am 14. August 2024
  • Spiegel-TV über den Internet-Exorzisten „Nature23“, GWUP-Blog am 10. April 2024
  • Podcast: Pakt mit dem Dämon, Mord Auf Ex am 8. April 2024
  • Podcast: Tödlicher Exorzismus – der Fall Anneliese M., GWUP-Blog am 22. März 2024
  • „Teuflische Angst“: Die SZ über den Exorzisten „Nature23“, GWUP-Blog am 3. Januar 2024
  • Neu im Skeptiker: Der Internet-Exorzist „Nature23“, GWUP-Blog am 9. Dezember 2023
  • Exorzismus in Deutschland, GWUP-Blog am 27. November 2023
  • Weltverband der Exorzisten wählte neuen Vorsitzenden, kurier am 25. November 2023
  • Qualvoller Tod bei „Teufelsaustreibung“: Haft- und Bewährungsstrafen, rnd am 30. August 2021
  • Video: Welche Rolle spielt aktuell Exorzismus in Deutschland? GWUP-Blog am 17. November 2019
  • Teenage Exorcists: Drei heiße Bräute Christi im Kampf gegen böse Sex-Dämonen, GWUP-Blog am 15. September 2013
  • Christfluencer Torik: Grotesk, aber gefährlich, kontext am 31. Juli 2024
  • „Torik Borger“ bei Relinfo
  • EZW: Dämonen austreiben wie Jesus?

16. September 2024
von Bernd Harder
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