gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

14. Oktober 2022
von Bernd Harder
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ARTE-Video: „Offenbar gibt es für beinahe jede Nahtod-Erfahrung eine diesseitige Erklärung“

Interessante und unverschwurbelte ARTE-Doku zum Thema Nahtod-Erlebnisse:

Können wir ins Jenseits blicken?

Mit dabei ist Dr. Nikil Mukerji, Vorsitzender des GWUP-Wissenschaftsrats.

Wartet im Jenseits das Paradies auf uns? Menschen, die eine Nahtoderfahrung machten, sind davon überzeugt, einen Blick über den Jordan geworfen zu haben. Doch Mediziner haben da ihre Zweifel: Viele dieser Erfahrungen lassen sich wissenschaftlich erklären. Was stimmt nun: Sind Nahtoderfahrungen also authentische Berichte aus dem Jenseits oder ein Hirngespinst?

Zum Weiterlesen:

  • Nikil Mukerji im „Welt“-Podcast: Nahtoderlebnisse – Was passiert, wenn wir sterben? GWUP-Blog am 2. Oktober 2022
  • Erster Blick ins sterbende Gehirn, scinexx am 28. Februar 2022
  • Spuk, Nahtod, Ouija-Brett, Blicke, Telekinese: „13 unheimliche Phänomene“ – wirklich? GWUP-Blog am 30. Dezember 2021
  • Sterbebettphänomene: Beweise für ein Leben nach dem Tod? GWUP-Blog am 1. November 2021
  • Psiram: Gewichtsbestimmung der Seele
  • Video mit Nikil Mukerji und Ina Schmied-Knittel: „Nahtoderfahrung – Blick ins Jenseits oder Illusion des Gehirns?“ SRF Kultur am 21. November 2021

14. Oktober 2022
von Bernd Harder
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Video: Janos Hegedüs über ein Gesundheitsunternehmen, das die „Metaphysik“ liebt – also Quanten, Schwingungen und so

Neues Video von Dr. Janos Hegedüs, dem Gewinner des „Facts Heroes Award“ 2022 in der Kategorie „Wissenschaft“:

Die Schweizer Firma I-Like Metaphysik GmbH verkauft keine gewöhnlichen Nahrungsergänzungsmittel. Ihre Produkte sind Bioresonanz-aktiviert, Yin-Yang balanciert und erhalten dadurch nicht nur lebenswichtige Stoffe, sondern auch Lebensenergie.

Nach einer langen Recherche und einem stundenlangen Telefonat mit einem Vertreter der Firma bin ich wachgerüttelt worden. Ich habe endlich verstanden, dass unser Energiekörper unbedingt die richtigen Schwingungen/Frequenzen braucht, um den einzig wahren Arzt, unsere Selbstheilungskräfte, zu aktivieren.

Hast du schon mal von Skalarwellen, Kirlian-Fotografie oder dem E-Auto von Tesla gehört, das schon damals einfach mit freier Energie fuhr? Mann, ich habe dann einige interessante Sachen für dich.

Die „Facts Heroes Award“-Verleihung findet am 30. Oktober in Berlin statt.

Update

  • Video: Janos Hegedüs und der Physiker Philippe Leick über Quantenphysik, Liebe und die seltsamen Produkte von I-LIKE

Zum Weiterlesen:

  • #ferngespräch „Perpetuum mobile“ jetzt als Hoaxilla-Podcast, GWUP-Blog am 5. Juni 2021
  • SkepKon-Video: „Energie aus dem Nichts – der Traum vom Perpetuum Mobile“, GWUP-Blog am 8. Juli 2019
  • “Freie-Energie-Geschäftsmodelle” bei Psiram
  • Wenn alles schwingt, spektrum am 23. November 2017
  • Interview: „Gefährlicher Glaube – Die radikale Gedankenwelt der Esoterik“, GWUP-Blog am 9. Oktober 2022

13. Oktober 2022
von Bernd Harder
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Edzard Ernst über die häufigsten Pro-Homöopathie-Argumente

In seiner Welt+-Kolumne widerlegt Edzard Ernst kompakt und verständlich die immerselben Argumente der Homöopathie-Fans.

Eine kurze Zusammmenfassung:

  • Mir hat es geholfen.

Eine britische Studie zeigt etwa, dass sie nicht auf den homöopathischen Mitteln selbst, sondern auf der empathischen Behandlung durch den Homöopathen beruht. Auch der natürliche Krankheitsverlauf, in dessen Rahmen die meisten Erkrankungen irgendwann von allein vorübergehen, wird häufig als Erfolg der Globuli fehlgedeutet.

  • Zumindest schadet es nicht.

Dieses Argument lässt außer Acht, dass nicht das Mittel selbst, sondern der Homöopath ein Risiko darstellen kann. Es ist beispielsweise gut belegt, dass viele Homöopathen vom Impfen abraten. Auch sind zahlreiche Fälle bekannt, in denen eine wirksame Behandlung zugunsten der Globuli verzögert oder unterlassen wurde – was ganz zweifellos viel Schaden anrichten kann.

  • Sie hat sich bewährt.

Etliche Therapien haben Jahrhunderte überdauert und wurden schließlich doch als nutzlos oder gar als schädlich entlarvt. Man denke nur an den Aderlass oder an die Quecksilber-Präparate vergangener Zeiten.

  • Sie wirkt bei Babys und Tieren.

Kleinkinder und Haustiere reagieren sehr wohl auf Placebos, allerdings über einen Umweg: Entscheidend ist die Reaktion der Eltern beziehungsweise der Tierhalter, die erwarten, dass ein verabreichtes Mittel hilft. Man nennt dieses Phänomen „Placebo-by-Proxy“.

  • In manchen Studien wirkt sie.

Bei knapp 500 verfügbaren Studien ist demnach statistisch zu erwarten, dass etwa 25 ein positives Ergebnis erbringen. Diese Zahl wird noch erheblich größer, wenn man bedenkt, dass die meisten der Studien methodisch schlecht sind und von Homöopathie-Befürwortern mit einer entsprechenden Voreingenommenheit gemacht wurden. Schaut man jedoch auf die Gesamtheit der belastbarsten Studien, so kommt kein positives Gesamtergebnis heraus.

  • Die Pharmaindustrie steckt dahinter.

Dieses verschwörerisch anmutende Argument hat einen entscheidenden Schwachpunkt: Homöopathika fallen nicht vom Himmel oder werden ehrenamtlich hergestellt – sie werden ebenfalls von Pharmaherstellern produziert, die teilweise mit den Herstellern konventioneller Medikamente in denselben Verbänden und Interessengemeinschaften organisiert sind.

  • Homöopathie kann Geld sparen.

Man muss bedenken, dass der Preis nie allein ausschlaggebend sein kann. Eine Kostensenkung im Gesundheitswesen lässt sich durch unwirksame Therapien niemals erreichen.

  • Die Kosten sind gering.

Allerdings ließen sich auch davon hunderte von Krankenschwestern bezahlen. Im Übrigen geht es nicht primär ums Geld, sondern um das Prinzip: Entweder man besteht darauf, dass die Solidargemeinschaft nur für erwiesenermaßen wirksame Verfahren aufkommt, oder nicht. In diesem Fall müsste man dann allerdings jedem Scharlatan freie Hand lassen und jedes esoterische Heilritual von der Allgemeinheit bezahlen lassen.

  • Konventionelle Medikamente wirken auch nicht immer.

In allen Bereichen wird intensiv daran gearbeitet, die Heilkunde zu verbessern. Sobald ein Defizit erkannt ist, werden Studien erstellt, um verlässliche Aussagen zu Wirksamkeit und Sicherheit zu treffen – sind diese nicht gegeben, wird das Verfahren nicht mehr angewendet. Genau das ist bei der Homöopathie durch gesetzliche Sonderregelungen und geschickten Lobbyismus noch nicht geschehen – trotz unbelegter Wirksamkeit.

  • Man kann sie nicht wissenschaftlich untersuchen.

Dieses Argument ist so beliebt wie es falsch ist. Es gibt durchaus Studiendesigns, die sowohl den individuellen Ansprüchen von Homöopathen als auch den strengen Anforderungen der Wissenschaft genügen.

Auch der umstrittene Virologe Hendrik Streeck teilt Lauterbachs Homöopathie-Kritik.
  • Sie ist ganzheitlich.

Jede gute Medizin ist ganzheitlich; ein Konzept, dass auf esoterischen und überholten Vorstellungen beruht und dessen Arzneien nicht über den Placebo-Effekt hinaus wirksam sind, braucht man dafür nicht.

  • Sie ergänzt die konventionelle Medizin.

Auch ein ergänzend eingesetztes Verfahren muss seine Wirksamkeit belegen, was die Homöopathie nun mal nicht kann.

  • Was ist mit der Schweiz?

In der Schweiz wurde die Homöopathie per Volksabstimmung in die Grundversorgung aufgenommen. Es ist also keine Entscheidung gewesen, die auf der Grundlage einer wissenschaftlichen Evaluierung getroffen wurde. Seitdem wird aus der Schweiz berichtet, dass die Folgen der Entscheidung nicht positiv sind. Sie erbrachte keinen erkennbaren Nutzen und verursachte lediglich erhebliche Kosten.

  • Wer heilt, hat Recht

Erfahrung soll also verlässlicher sein als Wissenschaft. Da jedoch die Erfahrung mehr als trügerisch sein kann – eine Erkenntnis, welche die enormen Fortschritte der modernen Medizin während der letzten 150 Jahre einleitete –, ist dieses Argument zutiefst kontraproduktiv.

Zum Weiterlesen:

  • Durch Lauterbach eskaliert der Streit über Homöopathie – zu Recht? Welt-Online am 11. Oktober 2022
  • „Wirkt Lauterbach gegen Homöopathie?“ Ende der Satzungsleistung in Sicht? GWUP-Blog am 6. Oktober 2022
  • Was genau ist eigentlich Homöopathie? rnd am 7. Oktober 2022
  • Homöopathie betrachtet den Menschen ganzheitlich, ist sanft und schadet nicht? Gesundheits-Check am 8. Oktober 2022
  • Plazentophagie als neuer Trend der Celebrity-based Medicine, GWUP-Blog am 8. Oktober 2022
  • Interview: „Gefährlicher Glaube – Die radikale Gedankenwelt der Esoterik“, GWUP-Blog am 9. Oktober 2022

13. Oktober 2022
von Bernd Harder
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Der Skeptische Monatsrückblick September jetzt bei Youtube

Was stand im September eigentlich so alles hier im Blog? Was waren die heißesten Themen?

Unser Skeptischer Monatsrückblick bei Youtube mit Dr. Nikil Mukerji.

Zum Weiterlesen:

  • Erdstrahlen, Ufos, Okkultismus und Paramedizin: Die GWUP feiert 35. Geburtstag, GWUP-Blog am 11. Oktober 2022

12. Oktober 2022
von Bernd Harder
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Im Science-Van durch Indien: „Kampf den Scharlatanen“

Schöne GEO-Reportage über unsere indische Partnerorganisation „Federation of Indian Rationalist Associations“ (FIRA):

Indien – Kampf den Scharlatanen

Indien – Geburtsland des Hinduismus und Buddhismus, das Land der Spiritualität. Heiler und Gurus, sogenannte Babas, Tausende im ganzen Land und einige berühmt und reich, berufen sich auf höhere Mächte.

Doch es gibt Widerstand gegen den gefährlichen Aberglauben – und die Geschäftemacherei mit der Hoffnung. Die Rationalisten haben sich zusammengeschlossen, mit ihrem Science-Van fahren sie im Dienst der Wissenschaft durch das ganze Land und klären auf […]

Von harmlosen Trickbetrügereien bis zu schweren seelischen Misshandlungen und ruinöser Abhängigkeit reicht das Spektrum der Opfer. Frauen sind durch ihre minderwertige Position in der Familie und auch im gesellschaftlichen Leben dankbare Opfer, mangelnde Bildung ist fast immer der Grund dafür, dass die Menschen den Vorführungen oder Sitzungen der Gurus blind vertrauen.

Das Roadmovie zeigt eine beeindruckende Reise mit mehreren Rationalisten, das Kamerateam ist mit ihnen in den Slums von Mumbai sowie auf dem Land unterwegs, sieht Erschreckendes und auch Positives.

Zum Weiterlesen:

  • Interview mit dem indischen Rationalisten Narendra Nayak: Bedrängt, verfolgt, ermordet, hpd am 8. Oktober 2018
  • Indien: Aktivistin für Rationalität und kritisches Denken ermordet, GWUP-Blog am 7. September 2017
  • Die Gurubuster von Indien, GWUP-Blog am 1. November 2013
  • „Wunder“ entzaubert – Anzeige kassiert, GWUP-Blog am 25. April 2012

11. Oktober 2022
von Bernd Harder
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Heute im #ferngespräch: die RAF

Heute im #ferngespräch:

Mit dabei ist der Politologe Dirk van den Boom.

Los geht’s um 20 Uhr.

Zum Weiterlesen:

  • Video: Ulrike Meinhof – Von der Journalistin zur Terroristin, ZAPP am 12. Mai 2021
  • Bettina Röhl: Rechnet mit der RAF und ihrer Mutter Ulrike Meinhof ab, SWR Leute am 5. Juni 2020
  • ZDF-Doku: Die Geschichte der RAF
  • Die RAF Teil 1: Der Krieg der Bürgerkinder
  • Die RAF Teil 2: Der deutsche Herbst des Terrors
  • bpb-Podiumsdiskussion: „6 gegen 60 Millionen“ – Die RAF zwischen Mythos und Realität
  • Die seltsamen Analogien zwischen Klimaextremisten und der jungen RAF, Welt+ am 27. September 2022
  • Der Klimaschutz heiligt keine terroristischen Mittel, NZZ am 24. November 2021
  • Die RAF und der deutsche Herbst, SWR 2 am 20. Mai 2020
  • Auflösung der RAF: Was bleibt, sind Schweigen und Beschaffungskriminalität, Welt-Online am 20. April 2018
  • Bomben und Tote: Die Geschichte der RAF, ndr am 28. April 2022
  • Diese RAF-Rentner sind heute immer noch aktiv, Welt-Online am 14. Januar 2021
  • Bettina Röhl: „Die RAF hat euch lieb“. Heyne 2018, 640 Seiten, 24 €
  • Petra Terhoeven: Die Rote Armee Fraktion. C.H. Beck 2017, 128 Seiten, 9,95 €
  • Frauen im Untergrund: „Etwas Irrationales“, Spiegel 33/1977

11. Oktober 2022
von Bernd Harder
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Erdstrahlen, Ufos, Okkultismus und Paramedizin: Die GWUP feiert 35. Geburtstag

Heute vor 35 Jahren wurde die GWUP gegründet.

Der 11. Oktober 1987 war ein Sonntag. In einem Hotel bei Bonn hatten sich 30 Personen versammelt, von denen 18 als Gründungsmitglieder die Vereinssatzung unterschrieben.

Vorausgegangen war eine kleine Tagung, bei der die ersten Betätigungsfelder des neuen Vereins abgesteckt wurden:

Das erste große Thema beziehungsweise daraus folgend die erste große Aktion der GWUP mussten wir nicht lange suchen,

erinnert sich der GWUP-Vorsitzende Amardeo Sarma in einem Interview für den aktuellen Skeptiker (3/2022):

Im selben Jahr unserer Vereinsgründung finanzierte das damalige Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) eine Studie „Untersuchungen zum Problemkreis Erdstrahlen und ihre Auswirkungen auf Menschen“. Dafür wurden 400.000 D-Mark zur Verfügung gestellt.

Schon in der ersten ASUPO-Pressemitteilung und im ersten Mitteilungsblatt machten wir darauf aufmerksam, dass aus dem Studiendesign eine „erschreckende Gutgläubigkeit“ der Verantwortlichen zu ersehen ist und überhaupt das ganze Projekt „die wissenschaftliche Vorgehensweise auf den Kopf stellt“.

Durchgeführt wurden die Wünschelrutenexperimente trotzdem, mit angeblich hochsignifikanten positiven Ergebnissen. Im Skeptiker 4/1989 veröffentlichten wir dazu eine kritische Stellungnahme. Sechs Jahre später wies ein US-Wissenschaftler nach, dass wir Recht gehabt hatten mit unseren Einwänden.

Im November 1990 organisierten wir in Kassel, auf dem Gelände des Hessischen Rundfunks, einen eigenen großangelegten Test von 20 Rutengängern, bei dem keiner der Probanden seine vermeintlichen Fähigkeiten beweisen konnte.

Die Initialzündung für die Gründung einer deutschen Skeptiker-Organisation war die Wünschelrutengläubigkeit deutscher Politiker und Ministerialbeamter allerdings nicht.

Begonnen hatte alles bereits 1982, und zwar mit dem Artikel „Wissenschaft und Aberglaube: ein Kampf zwischen David und Goliath“ in der April-Ausgabe von Spektrum der Wissenschaft, der kurz zuvor im Scientific American erschienen war:

Der Physiker und Kognitionswissenschaftler Douglas R. Hofstadter stellte darin die Zeitschrift Skeptical Inquirer des amerikanischen „Committee for the Scientific Investigation of Claims of the Paranormal“ (CSICOP) vor. Einige Spektrum-Leser bestellten daraufhin das US-Magazin – und diese SI-Abonnenten in Deutschland bildeten schließlich den Gründungskern der GWUP.

Amardeo Sarma:

Zusammengebracht wurden wir dann durch eine Initiative des damaligen Executive Director von CSICOP, Mark Plummer, der die Abonnenten der Zeitschrift anregte, miteinander in Kontakt zu treten und skeptische Aktivitäten in ihrem Land zu starten.

Da ich bereits Briefkontakt mit CSICOP hatte, wurde ich gebeten, die Koordination zu übernehmen. Es meldete sich 20 Personen, und die Hälfte davon kam am 7. Februar 1987 zu einem ersten Treffen in das Lokal Bockshaut in Darmstadt.

Was war die Motivation der ersten Aktiven?

Dr. Carl Heinz Roß im Skeptiker:

Mich reizte an der ganzen Geschichte vor allem die Möglichkeit, einer breiten Öffentlichkeit seriöse Informationen zur Verfügung zu stellen. Ich hatte keinen kämpferischen Impetus, auch die Bücher von Däniken, Berlitz oder Buttlar interessierten mich wenig.

Bei mir war es eher ein persönliches Erlebnis, das mich zu diesen Themen brachte. So etwa Mitte der 1980er-Jahre half ich einer Bekannten beim Umzug, und als ich das Bett aufstellen wollte, bedeutete sie mir, damit noch zu warten. Etwa eine halbe Stunde später erschien ein Wünschelrutengänger, der den idealen Schlafplatz in der Wohnung meiner Bekannten bestimmte. Als Naturwissenschaftler war mir klar, dass das Humbug ist – aber ich hatte keine Fakten, die ich entgegnen konnte.

Daher versuchte ich, mich ein wenig einzulesen und stieß dabei in Spektrum der Wissenschaft auf den Hinweis, dass es eine Zeitschrift Skeptical Inquirer gibt, die ich sogleich abonnierte. Als dann das Schreiben aus den USA mit dem Call-to-Action kam und weil Darmstadt nicht weit weg war, bin ich zu dem Treffen hingefahren.

Dr. Manfred Körkel:

Solche Erlebnisse, ich nenne sie mal Augenöffner, kenne ich. Eines meiner Interessengebiete waren immer schon die Pyramiden und ich las dazu auch „Cheops. Die Geheimnisse der Großen Pyramide“ von Peter Tompkins. Aber von Kapitel zu Kapitel wurde dieses Buch abgefahrener.

Und ähnlich wie beim Bermudadreieck fand ich nur einen seriösen Ägyptologen namens Jean-Philippe Lauer, der sich in „Das Geheimnis der Pyramiden. Baukunst und Technik“ dazu herabließ, diese Pseudo-Ägyptologie zu debunken. Insofern konnte ich das Anliegen von Amardeo, den ich schon aus Studentenzeiten kannte, gut nachvollziehen.

Nachdem wir dann die GWUP gegründet hatten, ist mir erst so richtig klargeworden, wo überall Schwurbel drin ist, ohne dass Schwurbel draufsteht – wie bei der Homöopathie zum Beispiel. Ich wusste vorher gar nicht genau, was das eigentlich ist, insofern war das „Nichts drin, nichts dran“ eine echte Überraschung für mich. An solchen Augenöffnern im Bereich Medizin hatte natürlich unsere erste Präsidentin, Professor Irmgard Oepen, entscheidenden Anteil.

Amardeo Sarma:

Genauso wie viele andere Zeitgenossen hatte ich die Bücher von Däniken und Berlitz mit großem Interesse gelesen – und fälschlicherweise für wissenschaftlich gehalten.

Das änderte sich erst, als mein Bruder mir „The Bermuda Triangle Mystery – Solved“ von Lawrence Kusche schenkte. Kusche, ein amerikanischer Fluglehrer und Bibliothekar, zeigt darin akribisch, dass es gar keine Rätsel im Bermudadreieck gibt. Ich fühlte mich von Berlitz und seinen Epigonen betrogen und ärgerte mich zugleich darüber, dass Autoren wie Kusche deutlich fundiertere Bücher schreiben, aber viel weniger davon verkaufen als die Sensationssucher. Außerdem erschien die deutsche Übersetzung von „The Bermuda Triangle Mystery – Solved“ erst 1980 im Rowohlt-Verlag – also lange nachdem sich der Mythos Bermudadreieck bereits fest etabliert hatte.

Zu diesem Zeitpunkt nahm ich mir vor, mich dafür einzusetzen, dass kritische Informationen früher und breiter verfügbar sind.

Zunächst nannte sich der Zusammenschluss „ASUPO“ – Arbeitsgemeinschaft der Skeptiker zur Untersuchung von Pseudowissenschaften und Okkultem, ehe man sich im Herbst 1987 in Anlehnung an das Kürzel „CSICOP“ der amerikanischen Partnerorganisation in GWUP umbenannte.

Bei der Gründungsversammlung in Bonn war auch Dr. Martin Mahner dabei:

.Ich hatte zwar auch schon auf der Einladungsliste der CSICOP-Abonnenten für Darmstadt gestanden, konnte den Termin im Februar aber nicht wahrnehmen. Ich lebte zu dieser Zeit in Berlin und schrieb dort 1985 meine erste Staatsexamensarbeit über Kreationismus.

Daher kam mein Interesse – die Auseinandersetzung mit pseudowissenschaftlichen Thesen im Fach Biologie, insbesondere mit dem christlichen Kreationismus, wie er seinerzeit etwa von Arthur Ernest Wilder-Smith propagiert wurde.

Alle vier sind bis heute in der GWUP aktiv – zusammen mit mehr als 2000 weiteren Mitgliedern.

Das vollständige Gespräch zum 35-jährigen GWUP-Jubiläum gibt’s im Skeptiker, neben einem Auszug aus dem 40 Jahre alten Hofstadter-Artikel in Spektrum der Wissenschaft.

Und wer beitreten möchte: Hier sind die Infos. Denn die Arbeit geht uns nicht aus, und kritisches Denken ist wichtiger denn je.

Das „Skeptische Netzwerk“ (GWUP 2.0.) steht auch allen Nichtmitgliedern offen.

Zum Weiterlesen:

  • Als die GWUP noch „ASUPO“ hieß, Skeptiker 3/2022
  • „Skepticism Reloaded:“ Amardeo Sarma im Skeptical Inquirer über die neuen Herausforderungen, GWUP-Blog am 16. August 2018
  • In Memoriam: Prof. Irmgard Oepen, Gründungspräsidentin der GWUP, GWUP-Blog am 11. Juli 2018
  • Der „oberste Ufo-Skeptiker“ Werner Walter ist tot, GWUP-Blog am 8. November 2016
  • Der „European Skeptics Congress“ 2022 in Wien, hpd am 16. September 2022
  • SkepKon 2023: Call for Papers, GWUP-Blog am 21. September 2022

10. Oktober 2022
von Bernd Harder
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„In den Tod gehasst“: Der Spiegel zum Fall Lisa-Maria Kellermayr

In der aktuellen Ausgabe (41/2022) versucht nun auch Der Spiegel das, was die Süddeutsche schon im August tat: das Gedenken an Dr. Lisa-Maria Kellermayr lebendig zu halten.

Und leider muss man wohl das Gleiche dazu sagen, was wir damals schrieben: Die Absicht hinter dem Artikel mag aller Ehren wert sein – aber der Erkenntnisgewinn erschließt sich nicht so recht.

Der Anspruch der drei Autoren wird zunächst klar formuliert:

Wer Lisa-Maria Kellermayr war, ist diffus geblieben. Deshalb kommen hier Menschen zu Wort, die diese Lücke füllen wollen. Nach Wochen der Trauer haben sie nun die Kraft dafür. Sie wollen, dass der Tod dieser Ärztin etwas markiert, dass es eine Zeit davor und eine Zeit danach gibt, damit sich so etwas nicht wiederholt.

Und sie wollen den Erzählungen etwas entgegensetzten, die im Land kursieren. Die das Bild einer schon immer psychisch hoch belasteten Frau zeichnen. Um sich „abzuputzen“, wie es auf Österreichisch heißt; um die Verantwortung von sich zu weisen.

Aber genau das tun „die Menschen“, die in dem unzusammenhängenden Beitrag zu Wort kommen. Sie zeichnen das Bild einer Frau, die „sehr polarisierte“, die „eine spezielle Art hatte“, die sich einsam fühlte. Auch von „Suizidversuchen in der Vergangenheit“ ist die Rede.

Natürlich ändert das alles nichts daran, dass Dr. Kellermayr ohne die Hass-Mails von „Claas“ (noch immer auf der Praxishomepage nachzulesen) wohl noch leben würde, wie die Befragten versichern.

Aber Neues sucht man in dem Artikel weitgehend vergebens:

In Hintergrundgesprächen mit dem SPIEGEL gestehen österreichische Spitzenpolitiker, dass sie nicht wissen, wie sie den Hass im Netz in den Griff kriegen sollen. Es fehle an Kompetenzen und Ressourcen. Viele zeigen aufeinander. Die Ärztekammer auf die Sicherheitsbehörden. Der Gesetzgeber auf die Sicherheitsbehörden. Und andersherum.

Auch das wissen wir längst.

So wichtig es auch ist, den Fall Lisa-Marie Kellermayr im öffentlichen Bewusstsein zu verankern – aber gerade von großen Medien sollte man mehr erwarten können, als ein permanentes Auf-der-Stelle-Treten.

Zum Weiterlesen:

  • In den Tod gehasst, Spiegel 41/2022
  • „War was?“ Vier Wochen nach dem Tod von Dr. Kellermayr, GWUP-Blog am 26. August 2022
  • „Das Handbuch des Hasses“: Wie Bedrohungsopfer im Internet drangsaliert werden, GWUP-Blog am 16. August 2022
  • „Redezeit“ über Hass im Netz – Was muss endlich passieren? GWUP-Blog am 14. August 2022
  • Neues Video von Anwalt Jun: „Wie Morddrohungen auf mich und Fr. Kellermayr wirkten und was wir dagegen tun können“, GWUP-Blog am 9. August 2022
  • Gehen oder bleiben? Natalie Grams und Christian Lübbers diskutieren in der FAZ, GWUP-Blog am 8. August 2022
  • Ärzte auf Twitter : „Es geht oft nur noch darum, den Gegner zu zerstören“, FAZ+ am 8. August 2022
  • Natalie Grams, Christian Lübbers und Christian Kröner über Drohungen und Hass im Netz, GWUP-Blog am 7. August 2022
  • Der Fall Kellermayr und die Folgen: „Ich möchte eigentlich nur noch schreien“, derStandard am 6. August 2022
  • „Ich bekam Zuschriften wie: Wir hängen dich auf“, Zeit-Online am 4. August 2022
  • Interview: Natalie Grams über Lisa-Maria Kellermayr und die Löschung ihres Twitter-Accounts, GWUP-Blog am 3. August 2022
  • Dr. Janos Hegedüs: „Wir müssen zusammen weiterkämpfen“, GWUP-Blog am 3. August 2022
  • Dr. Lisa-Maria Kellermayr – wie geht es jetzt weiter? GWUP-Blog am 1. August 2022

10. Oktober 2022
von Bernd Harder
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„Die Akte Ayurveda“ bei den Science Cops

Neu bei den Science Cops:

Die Akte Ayurveda: Wellness oder Heilung?

Wenn Ayurveda schon so lange praktiziert wird und Fans auf der ganzen Welt hat, dann wird es doch sicher auch genügend Nachweise für die Wirksamkeit geben, oder? Die Science Cops schauen sich die Studien rund um die alte indische Heilmethode in der neuen Folge genauer an.

Zum Weiterlesen:

  • Die Akte Ayurveda: Wellness oder Heilung? quarks.de am 8. Oktober 2022
  • Blutegel und Butterschmalz: In Indien boomt Ayurveda, befeuert von Armut und Nationalismus, GWUP-Blog am 1. Juli 2022
  • GWUP-Thema: Ayurveda
  • SkepKon-Rückblick: Ayurveda mit Blei ist nicht gesund, GWUP-Blog am 7. Juni 2014

9. Oktober 2022
von Bernd Harder
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Interview: „Gefährlicher Glaube – Die radikale Gedankenwelt der Esoterik“ mit Katharina Nocun

Als Nachfolgeprojekt zu ihrem Bestseller „Fake Facts: Wie Verschwörungstheorien unser Denken bestimmen“ haben die Sozialpsychologin Pia Lamberty und die Politikwissenschaftlerin Katharina Nocun ein kritisches Buch über Esoterik geschrieben:

Gefährlicher Glaube – Die radikale Gedankenwelt der Esoterik.

Das folgende Interview mit Katharina Nocun ist erschienen im Skeptiker 3/2022.

Conspirituality

GWUP: Der Titel Ihres neuen Buches, das Sie mit Ihrer Koautorin Pia Lamberty verfasst haben, impliziert, dass Esoterik gefährlich ist. Das breite Bewusstsein dafür scheint uns relativ neu zu sein.

Nocun: Meinem Eindruck nach hat dazu die Corona-Pandemie maßgeblich beigetragen. Man hat gesehen, dass bei der Impfablehnung Esoterik eine große Rolle spielt, etwa in der Anthroposophie, wo einige radikale Anhänger davon ausgehen, dass Impfungen nicht nur die natürliche Entwicklung der Kinder negativ beeinflussen, sondern auch den karmischen Prozess – also die Wiedergeburt in einem neuen Körper – stören.

Ich denke, dass deshalb viele Menschen ihre Meinung zu Esoterik geändert haben, die das Thema vorher als harmlosen Spleen ansahen. In den vergangenen zwei Jahren ist einfach sichtbarer geworden, wie stark Esoterik auch verschwörungsideologische und sogar rechtsextreme Gruppierungen beeinflusst und massiv zur Wissenschaftsfeindlichkeit beiträgt.

Konkret wo zum Beispiel?

Gerade beim Thema Medizin werden Verschwörungserzählungen über Wissenschaft, Medien und staatliche Institutionen gerne als Abwehrargument benutzt, um esoterische Angebote zu verteidigen.

Das haben wir selbst erlebt, als wir in Berlin eine Esoterikmesse besuchten. Da wird eine Pseudo-Heilmethoden vermarktet, man fragt nach der wissenschaftlichen Evidenz dafür – und bekommt als Antwort einen Vortrag über angebliche Verschwörungen der Pharmaindustrie und Verfehlungen in der Wissenschaft. So drücken sich die Anbieter davor, einen Wirksamkeitsnachweis für ihre Heilsversprechen vorlegen zu müssen.

Dazu kommt, dass Kritiker ganz schnell als Teil einer Verschwörung gegen die „Alternativmedizin“ oder ähnliches abgestempelt werden. Das kennen wir von einigen Anhängern der Homöopathie und noch vehementer von völlig autoritären Konstrukten wie etwa der „Germanischen Neuen Medizin“, deren Guru Ryke Geerd Hamer stets eine Verschwörung „jüdischer Logen“ dafür verantwortlich machte, dass sein wirren Ideen keine Anerkennung fanden.

So gesehen, wird etwas deutlicher, warum bei den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen auch Esoteriker mitmarschierten, die Globuli oder Chlorbleiche oder Vitamin D oder schlicht ihr „Immunsystem“ gegen Covid-19 ins Feld führten. Gibt es noch weitere Überschneidungen zwischen Esoterik und dem Glauben an Verschwörungstheorien?

Esoterik meint ursprünglich ja eine Art Geheimwissen beziehungsweise eine Lehre, die nur einem bestimmten „eingeweihten“ Personenkreis zugänglich ist. Die Esoterik bedient also – genauso wie der Verschwörungsglaube – das Bedürfnis nach Einzigartigkeit. Esoteriker wie Verschwörungsgläubige sehen sich als Aufgewachte, als Wissende, die die wahren Abläufe hinter den Kulissen des Weltgeschehens erkannt haben.

Studien belegen diesen Zusammenhang zwischen der eigenen narzisstischen Überhöhung und der Neigung, an Esoterik und Verschwörungserzählungen zu glauben.

Eine weitere Gemeinsamkeit ist das ausgeprägte Schwarz-Weiß-Denken, eine dualistische Weltsicht, die keinen Graubereich mehr kennt, sondern nur noch Gut und Böse. Selbst wähnt man sich natürlich auf der Seite der Guten. Es gibt sogar eine Wortschöpfung für die Synthese von Verschwörungsdenken und esoterischen Überzeugungen: „Conspirituality“.

Aus diesem Grund findet sich bereits in Ihrem ersten gemeinsamen Buch mit Pia Lamberty, in dem es um Verschwörungstheorien geht, auch ein Kapitel über Esoterik, überschrieben mit „Esoterik als Motor für Verschwörungserzählungen“.

Wir haben sehr schnell gemerkt, dass man um das Thema Esoterik gar nicht herumkommt, wenn man sich mit Verschwörungserzählungen und dieser ganzen Szene auseinandersetzt. Von diversen Telegram-Gruppen bis hin zu den „Reichsbürgern“ sind wir immer wieder auf esoterische Konzepte gestoßen und haben dabei so viel Material gesammelt, dass wir bei weitem nicht alles unterbringen konnten.

Als „Fake Facts: Wie Verschwörungstheorien unser Denken bestimmen“ dann erschienen war und der Verlag nach einem weiteren gemeinsamen Projekt fragte, ist die Idee zu einem gemeinsamen kritischen Buch über Esoterik entstanden.

Vorher ist Ihnen das Thema nie untergekommen?

Wir haben während des Schreibprozesses natürlich überlegt, was unsere allerersten persönlichen Berührungspunkte mit Esoterik waren. Pia und ich sind ja beide in den 1990ern und frühen 2000ern aufgewachsen, in dieser Zeit war Esoterik praktisch omnipräsent. Das ging von Pendelanleitungen, Artikeln über Junghexen, Heilsteinen und Liebeszaubern in Jugendzeitschriften über die unzähligen Nachmittagstalkshows à la „Fliege“ und „Arabella“ bis hin zu Debatten über sektenartige Gruppierungen, die auch im Schulunterricht diskutiert wurden.

Spätestens seit den Massensuiziden der „Sonnentempler“ und von „Heaven‘s Gate“ in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre begriffen die meisten, dass solche esoterischen Psychogruppen kein harmloser Spaß sind.

„Harmloser Spaß“ – so wird überwiegend auch die Homöopathie eingeschätzt, die in einem Kapitel Ihres Buches ebenfalls kritisch diskutiert wird.

Ja, das ist auch unsere Erfahrung. Viele Menschen sehen klar die problematischen Aspekte von Esoterik, etwa bei der „Germanischen Neuen Medizin“ oder dem esoterischen Psychomarkt mit Nonsensverfahren wie Rückführungstherapien oder gefährlichen Erfolgsversprechen.

Die Gefahren werden aber insgesamt heruntergespielt, wenn auf vermeintlich harmlose Varianten wie Astrologie oder eben auch Homöopathie verwiesen wird. Dabei wird aber übersehen, dass auch solche Praktiken ein Türöffner sein können.

Wenn jemand bei einer Bagatellerkrankung gute Erfahrungen mit Homöopathie gemacht hat, liegt doch nahe, dass der- oder diejenige es in einigen Fällen auch bei ernsten Beschwerden mit Globuli versucht. An diesem Punkt verstehe ich auch homöopathische Ärzte beziehungsweise Ärzte mit einer homöopathischen Zusatzausbildung nicht. Nach meiner Überzeugung schließen sich evidenzbasierte Medizin und esoterische verfahren gegenseitig aus.

Man kann hier nicht zweigleisig fahren, denn das ganze Konzept der Homöopathie basiert auf esoterischen Vorstellungen, wie geistartigen Kräften und ähnlichem. Entweder steht man fest auf dem Boden der Naturgesetze – oder nicht. Beides geht nicht.

Als Expertinnen für Verschwörungstheorien sind Pia Lamberty und Sie sehr bekannt und bei Lesern, Kritikern und Medien hoch angesehen – gegen Verschwörungstheorien ist schließlich jeder irgendwie. Welche Reaktionen erwarten Sie auf dieses Buch gegen Esoterik, die angeblich „boomt“, sicher aber beliebter ist als QAnon und Co.?

Schon nach „Fake Facts“ haben uns viele Leserinnen und Leser speziell zu dem Esoterik-Kapitel angeschrieben und sich dafür bedankt. Einige schickten uns auch erschütternde Erfahrungsberichte aus ihrem privaten Umfeld, etwa über das Ausleiten von Impfungen oder Geldverschwendung für esoterische Produkte, die an Verschwörungsglauben anknüpfen.

Das zeigt uns, dass so ein Buch wichtig ist – unabhängig von den möglichen Reaktionen darauf. Wenn man sich nur noch danach richten würde, ob man Zustimmung oder Ablehnung bekommt, dürfte man keine Aufklärung mehr machen.

„Gefährlicher Glaube“ ist für den NDR-Sachbuchpreis 2022 nominiert, der am 3. November verliehen wird.

Zum Weiterlesen:

  • Pia Lamberty/Katharina Nocun: Gefährlicher Glaube – Die radikale Gedankenwelt der Esoterik. Quadriga 2022, 303 Seiten, 22 €
  • „Gefährlicher Glaube“: Betrachtungen über die Esoterik-Szene, Deutschlandfunk am 8. Oktober 2022
  • „Die Verharmlosung der Esoterik ist extrem gefährlich“, netzpolitik am 3. Oktober 2022
  • „In Krisenzeiten sind Menschen anfälliger für Esoterik“, spektrum am 29. September 2022
  • Gefährliche Heilsversprechen, Deutschlandfunk am 29. September 2022
  • Esoterik: Gefahr oder Orientierungshilfe? sat.1 am 29. September 2022
  • Pseudofeministische Esoterik: Vorsicht vor der Göttin in dir, Zeit-Online am 30. September 2022
  • Die bunte, aber betrügerische Welt der Heilkristalle auf TikTok, vice am 19. September 2022
  • Conspirituality: Wie Verschwörungsideologie die Wellness-Gemeinschaft verseucht, Belltower News am 29. September 2022
  • Esoterik, Medizin, Politik und Verschwörungstheorien: Videos der bpb-Fachtagung in Fulda, GWUP-Blog am 2. Oktober 2022