Die Landesärztekammer Thüringen hat die Homöopathie aus der ärztlichen Weiterbildungsordnung gestrichen:
Begründet wurde die Entscheidung (22 Ja-Stimmen, acht Nein-Stimmen und eine Enthaltung) damit, dass der Nutzen der Homöopathie in medizinischen Studien nicht nachgewiesen werden konnte.
Zuvor wurde lange diskutiert,
berichtet der MDR:
Es ginge bei der Debatte aber nicht um die Homöopathie an sich, wurde immer wieder betont, sondern lediglich darum, ob sie als Zusatzausbildung weiter für Thüringer Ärzte angeboten wird oder nicht.
Die Befürworter dieser Zusatzausbildung argumentierten vor allem mit der Patientensicherheit. Wenn gut ausgebildete Schulmediziner die Homöopathie zusätzlich anbieten würden, sei das wesentlich seriöser, als wenn die Patienten ausschließlich auf Heilpraktiker angewiesen seien.
Die Gegenseite kritisierte, dass die Wirkung der Homöopathie nicht wissenschaftlich belegt sei und dass man so nah wie möglich an der Mustersatzung des Deutschen Ärztetages bleiben wolle. Aus der war bereits im vergangenen Jahr die Homöopathie gestrichen worden.
Damit sieht die Deutschlandkarte jetzt so aus:
Nur in Rheinland-Pfalz, Sachsen und Westfalen-Lippe können Ärzte noch die Zusatzbezeichnung „Homöopathie“ erwerben.
In den Asterix-Comics ist solches Beharrungsvermögen lustig. In Sachen Homöopathie nur noch peinlich.
Zum Weiterlesen:
- Zusatzausbildung „Homöopathie“ für Thüringer Ärzte gestrichen, mdr am 1. März 2023
- „Die Zeit der Homöopathie im Gesundheitswesen ist schlicht abgelaufen”, wissenschaftskommunikation.de am 3. Februar 2023
- AOK Plus kündigt die Selektivverträge Homöopathie, GWUP-Blog am 28. Januar 2023
- Auch in Baden-Württemberg: Landesärztekammer streicht Homöopathie aus der Weiterbildungsordnung, GWUP-Blog am 25. Juli 2022
- FAQ 21 – Homöopathie hat bei mir aber gewirkt, „Schulmedizin“ nicht!? INH am 25. Februar 2023