gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

23. Oktober 2024
von Bernd Harder
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„Feinde der Freiheit“: Sebastian Schnelle in Frankfurt und Augsburg über Radikalismus und religiösen Fanatismus

Skepkon-Referent Sebastian Schnelle ist am Freitag (25. Oktober) in Frankfurt und am Samstag (26. Oktober) in Augsburg zu Gast:

Feinde der Freiheit: Wie religiöser Fundamentalismus und Rechtsextremismus die offene Gesellschaft bedrohen

ist das Thema in Frankfurt:

Aufklärung und Moderne schufen enorme gesellschaftliche Umwälzungen, damit einhergehend aber auch Unsicherheit, da alte Institutionen und noch ältere Gewissheiten ihre Gültigkeit verloren. Eine Möglichkeit, mit diesen Veränderungen umzugehen, sind reaktionäre Antworten, die eine Vergangenheit beschwören, die es so nie gab.

In seinem Vortrag zeigt Sebastian Schnelle auf, wie sich religiöser Fundamentalismus und Rechtsextremismus als solche reaktionäre Antworten auf die Moderne entwickelten, welche Gemeinsamkeiten sie haben, aber auch wo sie sich ideologisch unterscheiden.

Los geht’s um 19 Uhr im Saalbau Gallus. Veranstalter ist die Humanistische Gemeinschaft Hessen (Ortsgemeinschaft Frankfurt). Der Eintritt ist frei.

In Augsburg (Samstag, 26. Oktober) findet die Veranstaltung im Zeughaus statt. Es lädt ein der Bund für Geistesfreiheit (bfg), der Eintritt ist ebenfalls frei.

Beginn ist um 19 Uhr.

Sebastian Schnelle hat zu extremistischen Ideologien, insbesondere religiösem Fundamentalismus und Rechtsextremismus, promoviert und betreibt den Podcast Vorpolitisch.

Zum Weiterlesen:

  • NGF73: „Die Neue Rechte – Alte Ideen in neuem Gewand“ mit Sebastian Schnelle

21. Oktober 2024
von Bernd Harder
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„Werden Übergewichtige beim Arzt diskriminiert?“ Skepkon-Video mit Norbert Aust

Werden Übergewichtige beim Arzt diskriminiert?

Darüber referierte Dr. Norbert Aust bei der Skepkon in Augsburg:

In unserer Gesellschaft haben übergewichtige Menschen ein Problem: „Sie werden diffamiert und erhalten eine schlechtere medizinische Versorgung.“ Als Beleg für die Aussage wurde unserem Referenten Dr. Norbert Aust von anderen Skeptikern ein systematisches Review vorgelegt, in dem Studien aus dem Bereich der „Fat Studies“ zusammenfassend ausgewertet werden.

Im Vortrag zerlegt er Methoden und Schlussfolgerungen der Fat Studies und ordnet deren Aussagekraft ein.

Ergebnis: Das Review kann die Hypothese, dass es eine besondere Diskrimierung übergewichtiger Menschen im Gesundheitssystem gibt, nicht stützen.

Die nächste Skepkon findet vom 29. bis 31. Mai 2025 in Regensburg statt.

Zum Weiterlesen:

  • Video: Janos Hegedüs über Body Positivity im Klinikalltag, GWUP-Blog am 30. Mai 2024
  • Das war die SkepKon 2024 in Augsburg, hpd am 21. Mai 2024

21. Oktober 2024
von Bernd Harder
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Dunkelfeldmikroskopie: „Teurer Unsinn“ bei Janos Hegedüs

Janos Hegedüs zeigt ein „cooles Selbstexperiment – und sogar eine fantastische Selbstheilung“.

Es geht um das Thema „Vitalblutanalyse“ mittels „Dunkelfeldmikroskopie“:

Zwar wurde schnell klar, dass diese Methode etwa so präzise und zuverlässig ist wie Kaffeesatzlesen, dennoch gibt es bis heute „Therapeuten“, die begeistert über die optisch ansprechenden Bilder philosophieren und alles Mögliche hineininterpretieren wollen. Und das lassen sie sich auch gut bezahlen: Eine Untersuchung kostet ab 150 € aufwärts.

Wie gesagt, wir sprechen hier von einer widerlegten Theorie, und es gibt keinerlei wissenschaftliche Beweise dafür, dass diese Untersuchung überhaupt etwas bringt.

Zum Weiterlesen:

  • Dunkelfeldanalyse zur Diagnose ungeeignet, medizin-transparent am 20. August 2024
  • „Dunkelfeldmikroskopie“ bei Psiram
  • Video: „Turbokrebs Update 2024“ mit Janos Hegedüs, GWUP-Blog am 16. Oktober 2024

21. Oktober 2024
von Bernd Harder
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Die Sterne lügen nicht – aber die Menschen: „Astrologie“ im neuen Podcast der Science Busters

Völlig richtig, was das Fachmagazin Horizont heute schreibt:

Darauf haben wir schon 2022 und 2021 und 2017 hingewiesen.

Trotzdem ist offenbar noch keine Entscheidung darüber gefallen, ob die Astro Show beim ORF fortgesetzt wird oder nicht.

Warum das richtig wäre, diesen Quatsch schnell wieder abzusetzen, wird nochmal im aktuellen Podcast der Science Busters erklärt:

In Ausgabe 89 spricht Kabarettist Martin Puntigam mit dem Astronomen Florian Freistetter über die neue Astro-Sendung der ORF, wie man kein wahrer Schotte wird, welchen Wert Immobilien in der Astrologie haben, wie man sich Himmelskörper vorstellen soll, die es nicht gibt, warum es Synchronizität zwischen Himmel und Erde geben muss, wieviel Geld Johannes Kepler mit Astrologie verdient hat, wann der Merkur ein Abszess der Sonne ist, warum Astrologie per se völlig beliebig sein muss, ob sich eine eigene Podcastfolge über Chiron lohnen würde, dass manche Astrolog:innen ziemlich kreativ sind, warum Astrologie manchmal trotzdem so aussieht, als würde sie funtionieren, worum es sich beim Forer-Effekt handelt, warum sich seriöse Astrologie nicht von unseriöser unterscheidet, dass es Minister:innen gibt, die Astrologie interessant finden, wann Astrologie richtig gefährlich werden kann, wie nah sie an brauner Esoterik gebaut ist und warum Uranus vor 1781 in keinem Horoskop aufgetaucht ist und bis 1846 Neptun auch nicht.

Zum Weiterlesen:

  • Als nächstes kommt dann wohl „Globuli – The Show“? Die Kritik an der Sendung „Blick in die Sterne“ beim ORF reißt nicht ab, GWUP-Blog am 14. Oktober 2024
  • Der ORF blickt in die Sterne und die Skeptiker wohl in die Röhre, GWUP-Blog am 1. Oktober 2024
  • Astrologie: So sieht beim ORF ein „kritischer Blick in die Sterne“ aus, GWUP-Blog am 14. Januar 2022
  • Nein, astrologische Ratgebersendungen sind keine Unterhaltung, lieber ORF, GWUP-Blog am 5. Juni 2017
  • Astrologie ist Unterhaltung – glauben auch nur die Programmchefs, GWUP-Blog am 14. Februar 2015
  • Astrologen raus aus dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, GWUP-Blog am 7. Januar 2015
  • Die Unwahrsagerin: Zwei Medien und ein Geschäftsmodell, GWUP-Blog am 3. Juli 2022
  • Prognosen: Wenn Astrologen gar nichts mehr einfällt, kommt eben die Zombie-Apokalypse, GWUP-Blog am 15. Dezember 2021

18. Oktober 2024
von Bernd Harder
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Video: „Physiotherapie auf dem Prüfstand“ bei SitP Wien

Was ist Täuschung, was ist Therapie?

Physiotherapie auf dem Prüfstand

war im September das Thema bei Skeptics in the Pub Wien:

Muskuloskelettale Beschwerden (z. B. Rückenschmerzen, Nackenverspannungen, Kniebeschwerden,…) zählen weltweit zu den häufigsten Ursachen von Einschränkungen im täglichen Leben und stellen damit eine erhebliche gesellschaftliche und finanzielle Belastung dar. Ein bedeutender Faktor, der zu dieser Belastung beiträgt und zunehmend anerkannt wird, ist die mangelhafte Qualität der Gesundheitsversorgung […]

In unserem Vortrag stellen wir die aktuellen Standards und Empfehlungen für die Physiotherapie vor und diskutieren ihre praktische Umsetzung. Gleichzeitig beleuchten wir einige Negativbeispiele und räumen mit weit verbreiteten Mythen auf.

Wir möchten ein Bewusstsein dafür schaffen, wie Sie eine Evidenz-informierte Physiotherapie erkennen können und anregen, bestimmte Aussagen und Empfehlungen von Gesundheitspersonal als auch der Gesellschaft kritisch zu hinterfragen.

Die Referenten sind Elisabeth Tretenhahn und Alexander Lutz.

Die nächste Veranstaltung „Nobelpreisträger auf Holzwegen“ findet am 6. November im Aera statt.

Zum Weiterlesen:

  • „Mach deine verdammten Übungen“: Lutz Homann bei Gesundheit und Wissenschaft, GWUP-Blog am 8. Juli 2024
  • Skeptical: „Mythen der Physiotherapie“ jetzt als Video, GWUP-Blog am 12. Juni 2024

18. Oktober 2024
von Bernd Harder
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Falsche Gesundheitsversprechen für sogenannte „Energy Pearls“: Verbraucherzentrale mahnt die Firma von Zara Secret ab

15 Glaskugeln für rund 300 Euro, die 35.000 Jahre lang eine heilende Wirkung an das Wasser abgeben sollen?

Nachdem bereits die Science Cops und Janos Hegedüs über die „Energy Pearls“ der Influencerin Zara Secret berichtet haben, reicht es jetzt auch der Verbraucherzentrale NRW:

Die Verbraucherschützer haben die Firma „Mania Concept“ abgemahnt, die von Zara Secret und Sara Naggar gegründet wurde. Secret, die eigentlich Todil heißt, gibt derzeit Dubai als „new home“ an. Mania Concept hat allerdings eine deutsche Firmenadresse und bietet die „Energy Pearls“ online weiterhin an.

Parallel dazu ist eine Warnung vor den „Energy Pearls“ veröffentlicht worden:

Faktenchecks der Verbraucherzentrale und seriöser Medien haben ergeben, dass es sich bei diesen Perlen um industrielle Glasperlen handelt. Die „Energy Pearls“ sind angeblich mit besonderen Frequenzen aufgeladen und übertragen Informationen an das Trinkwasser.

Dies ist aber physikalisch gar nicht möglich. Es konnte keine gesundheitliche Wirkung nachgewiesen werden, die über den Placebo-Effekt hinausgeht.

Mehr dazu gibt’s in einem neuen Video der Youtuberin catszplay.

Zum Weiterlesen:

  • Warnung: Gesundheitswerbung für Mania Concept – Energy Pearls, verbraucherzentrale.de am 18. September 2024
  • Video: Janos Hegedüs über die „Energy Pearls“ von Zara Secret, GWUP-Blog am 4. August 2024
  • Zara und ihre Geheimnisse: Die Science Cops über dreiste „Abzocke und Verschwörung“, GWUP-Blog am 3. August 2024

17. Oktober 2024
von Bernd Harder
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„We’re on it, Comrades:“ Comedy über ein obskures Institut, das in den 1980ern übersinnliche Ereignisse untersucht

Als

… liebenswerte Satire, die immer wieder mit skurrilen Einfällen und Figuren punktet

lobt der Filmdienst die achtteilige tschechisch-deutsche Comedy-Serie „We’re on it, Comrades!“.

Es geht darin

… um ein obskures Institut, das Anfang der 1980er-Jahre in der ČSSR ernsthaft übersinnliche Ereignisse untersucht – oder es zumindest versucht,

heißt es in den Pressematerialien des ZDF.

Alle Folgen werden am Dienstag, 22. Oktober, ab 22.30 Uhr bei ZDFneo ausgestrahlt, sind aber bereits vorab in der Mediathek verfügbar:

Die erste Begegnung eines sozialistischen Bürgers mit den Außerirdischen geht schief: Der arme Ufologe wird in einem Eisblock eingefroren.

Der geniale Erfinder und Bauchredner Karel Šálek wird nach einer Kindervorstellung an einer Schule im Umkleideraum tot aufgefunden, augenscheinlich erdrosselt von seiner eigenen Puppe.

Ein Gangsterboss hängt am Fernsehturm – mausetot, ganz plötzlich und zur besten Sendezeit. Kurz vorher wurde er von einem amerikanischen Superhelden entführt. Ein Ding der Unmöglichkeit.

Die spontane Selbstentzündung und Explosion einer frommen 92-Jährigen in einer kleinen Kirche verleiht der Phrase „plötzlich und unerwartet“ eine völlig neue Bedeutung.

Der Geist eines verstorbenen Elektrikers sucht dessen Frau mit Blitzeinschlägen und elektrischen Stromstößen heim. Findet der Mann keine Ruhe nach seinem Tod?

Das Lager einer Gruppe Hobby-Cowboys wird schon länger von dem mysteriösen Kozlopír angegriffen. Doch jetzt hat das Monster, eine Chimäre aus Ziege und Mensch, sein erstes Opfer hinterlassen.

Ein sowjetischer Armee-General stirbt, als er allein in einem von innen verschlossenen Behandlungsraum ein Schwefelbad genießt. Die Putzfrau des Spas hatte zuvor seinen Tod prophezeit.

Bei Erdarbeiten für eine internationale Gasleitung wird überraschend ein Grab aus der Zeit der Hussitenkriege freigelegt. Unter den Funden ist auch ein Kelch, und der hat es in sich.

Kritischer sehen epd-film und das Online-Medienmagazin DWDL die Reihe: Hinter „We’re on it, Comrades!“ stehe eine fantastische Idee, die Umsetzung sei dagegen „nur halbgar“.

Realiter gab es in der Tschechoslowakei tatsächlich parapsychologische Forschung, die maßgeblich von Břetislav Kafka, Robert Pavlita und Zdeněk Rejdák vorangetrieben wurde. Rejdák sprach allerdings von „Psychotronik“ statt „Parapsychologie“. 1998 verliehen ihm die tschechischen Skeptiker von „Sisyfos“ einen Negativpreis, der mit dem „Goldenen Brett“ vergleichbar ist.

1975 hatte sich sogar der US-Militärgeheimdienst Defense Intelligence Agency (DIA) mit den „psychotronischen“ Experimenten in der CSSR und der Sowjetunion beschäftigt. In dem Bericht geht es um Befürchtungen der Amerikaner, dass der Ostblock irgendwelche „mentalen“ Kräfte als Waffe nutzen könnte.

Konkret wird die angebliche Fähigkeit von Nina Kulagina beschrieben (Seite 58), das Herz eines lebenden Froschs mit PSI-Power zum Stillstand zu bringen:

If a frog heart can be started and stopped, the same effects might be imposed on humans.

Das hätte eigentlich auch eine schöne Folge für „We’re on it, Comrades!“ ergeben. Denn auch beim dortigen „Institut für Paranormale Phänomene“ halten sich „die paranormalen Ereignisse trotz verstärker PR in eigener Sache in Grenzen“ (DWDL).

Zum Weiterlesen:

  • „We’re on it, Comrades!“: Gute Idee, halbherzige Umsetzung, dwdl am 14. Oktober 2024
  • SkepKon-Rückblick: Der okkulte Untergrund der DDR, GWUP-Blog am 27. Juni 2024
  • Psychotronik: Forscher veröffentlicht Dossier über geheime Programme „Unkonventioneller Forschung in der UDSSR und Russland“, grenzwissenschaft-aktuell am 17. Dezember 2013
  • Birgit Menzel: Parapsychologie im sowjetischen und postsowjetischen Raum (2016)
  • Hellsehen und durch Wände gehen: der paranormale kalte Krieg der Supermächte, GWUP-Blog am 2. April 2024
  • Mind Machines, Prague Post am 5. Juli 2000

16. Oktober 2024
von Bernd Harder
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Video: „Turbokrebs Update 2024“ mit Janos Hegedüs

Die Berliner Zeitung hat sich gestern in dem ausführlichen Artikel „Corona-Impfstoffe und Turbo-Krebs“ von einem Open-Source-Beitrag der Ärztin Ute Krüger distanziert. Die schwedische Pathologin berichtete am 2. Oktober über „neuartige“ Tumore, die sie in einen Zusammenhang mit der Corona-Impfung stellte.

Der Berliner Zeitung wiederum wird vom Spiegel vorgeworfen, „viel Verständnis für Autokraten, Impfgegner und Russlanderklärer“ zu haben. Dagegen klagt das Blatt auf Unterlassung.

Wie auch immer:

Heute hat auch Dr. Janos Hegedüs ein Video über Kollegin Krüger veröffentlicht:

Turbokrebs Update 2024 – Ute Krüger in der Berliner Zeitung

Dr. Ute „Turbokrebs“ Krüger, die einst als Brustkrebsforscherin an der Universität Lund arbeitete, ist mittlerweile auf äußerst fragwürdigen Pfaden unterwegs.

In diesem Video schauen wir uns an, wie sie von der Wissenschaft in die Welt der Querdenker und alternativmedizinischen Wunderheiler abgedriftet ist. Dr. Krüger wurde kürzlich für einen Artikel in der Berliner Zeitung („Pathologin warnt vor Corona-Impfstoffen: ‚Diese mRNA-Technik ist nicht ausreichend getestet‘“) gefeiert, weil sie angeblich „unbequeme Wahrheiten“ über mRNA-Impfstoffe offenlegt.

Wir gehen der Frage nach, wie eine ehemalige Wissenschaftlerin, die es eigentlich besser wissen müsste, zu solchen Behauptungen kommt – und was davon tatsächlich zu halten ist.

Außerdem blicken wir auf ihren Auftritt beim „2. Ärztesymposium“ auf Burkhardts Seite zurück, wo sie vor einem Laienpublikum histologische Bilder mit pseudowissenschaftlichem Geschwurbel präsentierte.

Zum Weiterlesen:

  • Corona-Impfstoffe und „Turbo-Krebs“? Was die Fallzahlen aus Deutschland verraten, Berliner Zeitung am 15. Oktober 2024
  • mRNA-Impfstoffe und „Turbokrebs“: Wie fundiert sind die Behauptungen? mimikama am 5. Oktober 2024
  • Kein „Turbokrebs“-Notstand in Japan, tagesschau.de am 2. Mai 2024
  • Kein Hinweis auf „Turbo-Krebs“ nach Corona-Impfung, br am 20. Oktober 2023
  • Arne Burkhardts Erbe – kritisch hinterfragt von Janos Hegedüs, GWUP-Blog am 8. Juni 2023
  • Christoph Zielinski/Herbert Lackner: Dem Krebs auf der Spur. Ueberreuther 2024, 208 Seiten, 25 €

15. Oktober 2024
von Bernd Harder
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GWUP-Video: „Wissenschaft – Neutraler Ratgeber oder politisches Werkzeug?“

„Ehrlicher Makler“ oder „Epistokrat“? Wer kann wissenschaftliche Erkenntnisse glaubwürdiger vermitteln?

Das haben Prof. Senja Post und Nils Bienzeisler vom Lehrstuhl für Wissenschaftskommunikation am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) untersucht.

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse findet sich zum Beispiel hier und hier:

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass öffentliche Politikberatung im Stil eines ehrlichen Vermittlers im Gegensatz zu dem eines Epistokraten die politische Polarisierung verringern und das Vertrauen in Wissenschaftler und wissenschaftliches Wissen insbesondere bei den politisch am stärksten benachteiligten Personen stärken kann.

Für die GWUP sprach Dr. Nikil Mukerji mit Senja Post:

Wissenschaft – Neutraler Ratgeber oder politisches Werkzeug?

Wenn Wissenschaft politisch auftritt, verliert sie Vertrauen. Dies geht aus einer neuen Studie unserer Referentin hervor, die diesen Zusammenhang in drei Fallstudien zu aktuellen politischen Themen überprüft hat.

Was bedeutet dies für die Wissenschaftskommunikation und die wissenschaftliche Politikberatung? Und wie sollte sich die GWUP positionieren?

Zum Weiterlesen:

  • The Honest Broker versus the Epistocrat: Attenuating Distrust in Science by Disentangling Science from Politics, Political Communication, Volume 41, Issue 5 (2024)
  • Der ehrliche Vermittler und der Epistokrat, Scientific Temper
  • 20 Thesen für eine wissenschaftsfreundliche Kultur, reatch am 13. Mai 2024
  • Scicomm-Support: Hilfe für angefeindete Wissenschaftler, GWUP-Blog am 26. November 2023
  • Amerikas Meteorologen unter Beschuss von Trumps Verschwörungstheoretikern, Berliner Kurier am 13. Oktober 2024
  • NGF65: „Warum hört die Politik nicht auf die Wissenschaft?“ vom 12. September 2023

15. Oktober 2024
von Bernd Harder
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Edzard Ernst über „das leere Versprechen vom Besten aus beiden Welten“ bei Spiegel plus

2001 formulierte König Charles III. erstmals seine Vorstellung von „integrativer Medizin“:

Im Kern geht es dabei um „das Beste aus beiden Welten“, also um einen Mix aus „Schul-“ und „Alternativ“-Medizin.

Aber was soll das eigentlich genau sein? Und wie soll das gehen?

Verkörpert „The best of both worlds“ möglicherweise jene britische Ärztin, die „in einem traditionellen indischen Kräutermix (Carctol) ein wirksames Krebs-Medikament entdeckt haben“ will, wie vor einigen Jahren durch die Medien ging?

Allerdings ist Carctol mitnichten eine „Alternative“ oder auch nur „Ergänzung“ zu irgendwas, weil vollkommen wirkungslos, wie Edzard Ernst schon 2009 schrieb.

In seiner aktuellen Spiegel+-Kolumne schildert Ernst denn auch einen konkreten Fall, bei dem ein Mann „unter großen Qualen“ nach einer mehrmonatige Behandlungsserie mit besagtem Carctol starb.

Hier im Blog haben wir schon öfter darüber geschrieben, dass es gar nicht möglich ist, die völlig konträren „Welten“ der evidenzbasierten und der „alternativen“ Medizin auf irgendeine Weise zusammenzuführen.

Auch Edzard Ernst legt in seinem Beitrag dar, dass in der Medizin nur das Wirksamste „das Beste“ bedeuten kann – genauer gesagt dasjenige Verfahren, das nachweislich mit dem besten Nutzen-Risiko-Profil einhergeht:

Wenn wir „das Beste aus beiden Welten“ in diesem Sinn verstehen, erscheint das Konzept zwar einleuchtend und attraktiv, aber zugleich ist es auch synonym mit dem der evidenzbasierten Medizin. Nach den Grundsätzen der EBM werden bekanntlich alle Behandlungsweisen befürwortet, die nachweislich mehr Nutzen als Schaden bringen.

So gesehen, schreibt Ernst weiter, sei die integrative Medizin kaum mehr als eine irreführende und kontraproduktive Ablenkung von wesentlichen Zielen der wissenschaftlich fundierten Heilkunde. Hinter den attraktiven Slogans vom „Besten beider Welten“ verberge sich oft „reine Quacksalberei“.

Und um noch einmal auf das Eingangsbeispiel von der „erfahrenen britischen Krebsforscherin“ zurückzukommen, die „Wunder“ gesehen haben will, seit sie Carctol verschreibt:

Diese und viele ähnliche Geschichten zeigen aus meiner Sicht, dass die integrative Medizin oft als Fassade für unausgegorene Konzepte dient, hinter denen manchmal Scharlatanerie die Gesundheit, das Wohlbefinden und das Bankkonto ahnungsloser Patientinnen und Patienten gefährdet.

Auch im Münsteraner Memorandum „Integrative Medizin“ von 2022 heißt es:

Die These vom „Besten beider Welten“ beeindruckt viele. Was jedoch unter dem „Besten“ zu verstehen ist, bleibt unklar. Viele ihrer Ansprüche sind elementare Bestandteile jeder guten Medizin und können somit nicht zu ihren charakterisierenden Eigenschaften gezählt werden.

Schließlich ist kaum zu übersehen, dass die Anhänger von IM diese als Vorwand benutzen, um unbewiesene oder widerlegte Verfahren in die konventionelle Medizin einzubringen.

Entgegen anderslautenden Versprechungen hat IM kein erkennbares Potential zur Verbesserung der Medizin. Sie stiftet vielmehr Verwirrung und bringt Gefahren mit sich. 

Zum Weiterlesen:

  • Das leere Versprechen vom „Besten aus beiden Welten“, spiegel+ am 15. Oktober 2024
  • „Zur Sache Baden-Württemberg“: Man kann eben in der Tat nicht Arzt und Homöopath sein, GWUP-Blog am 7. Oktober 2022
  • Ein „Bund“ zwischen Ärzten und Heilpraktikern? Das freut nur die Pseudomediziner, GWUP-Blog am 21. Juni 2015
  • Wider die These vom „Besten beider Welten“: Das neue Münsteraner Memorandum zum Thema Integrative Medizin, GWUP-Blog am 23. November 2022
  • Ayurvedic medicine in the management of hypertension: how to kill millions with quackery and bullshit, edzardernst am 15. Oktober 2024