gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

19. März 2024
von Bernd Harder
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„Schwurbler verklagen“ bei Methodisch inkorrekt: Interview mit Richter Ralf Neugebauer

Was kann man eigentlich juristisch gegen Schwurbel tun?

Darüber sprechen „Methodisch Inkorrekt“ mit Ralf Neugebauer, Richter und GWUP-Vorstandsmitglied.

Bei der SkepKon vom 9.-11. Mai in Augsburg referiert Neugebauer zum Thema

Das geht doch gar nicht – oder doch? Werbung für esoterische Produkte aus rechtlicher Sicht

Hier geht’s zur Anmeldung.

Zum Weiterlesen:

  • Recht grotesk: Die Kunst, Esoteriker zu verklagen, GWUP-Blog am 29. August 2009
  • Zwangsprostitution, Voodoozauber und das Strafrecht, GWUP-Blog am 17. August 2017

19. März 2024
von Bernd Harder
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Drei „Geheimgesellschaften“ im Blog von Onkel Michael

Als Namensgeber taugen die Illuminaten immer noch – etwa für eine Episode der „Schuld“-Geschichtensammlung von Ferdinand von Schirach, die gerade in der ZDF-Mediathek läuft.

Eine kleine Gruppe von Jugendlichen in einem Internat, die sich heimlich Illuminati nennen, ist von Verschwörungstheorien besessen. Als sie beim Exorzismus anlangen, beschließen sie, ein Opfer zu suchen, das sie von seinen Sünden reinigen und zu ihrem Jünger machen können.

Das Opfer namens Henry ist künstlerisch sehr begabt und ein Außenseiter, der eigentlich nur dazugehören will. Während seines Weiherituals kommt er beinahe ums Leben. Seine Kunstlehrerin, sein Vorbild und letzte Lebenshoffnung, rettet ihn, aber durch eine Reihe unglücklicher Ereignisse kommt diese ums Leben.

Außerdem startet am 14. April wieder die Illuminaten-Führung in Ingolstadt, und nächstes Jahr gibt’s dort am Stadttheater sogar das Stück „Weishaupt und die Gespenster“ zu sehen, für das der bekannte Dramatiker Björn SC Deigner „lustvoll in das Reich der Illuminaten steigt, die in Ingolstadt begründet wurden“.

Wir sind gespannt.

Bis dahin kann man zum Beispiel im Blog von Onkel Michael nachlesen, was es mit den Illuminaten, den Freimaurern und dem Jesuitenorden auf sich hat.

Zum Weiterlesen:

  • Die Sache mit dem Illuminatenorden, Onkel Michael am 15. März 2024
  • Die Sache mit den Freimaurern, Onkel Michael am 13. März 2024
  • Die Sache mit der Gesellschaft Jesu, Onkel Michael am 17. März 2024
  • Ingolstadt – The birthplace of the Illuminati, BBC am 28. November 2017
  • Ich bin bald Illuminat und beherrsche die Welt – aber vorher soll ich Geld dafür zahlen, GWUP-Blog am 22. Januar 2018
  • Weniger als eine Verschwörungstheorie: Der Great Reset, futurezone am 16. März 2024

16. März 2024
von Bernd Harder
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„Anthroposophische Medizin“ bei den Quarks Science Cops

„Anthroposophische Medizin“ ist das Thema des dritten Teils der Anthroposophie-Reihe bei den Quarks Science Cops:

Die “Heilkunst” von Rudolf Steiner will die “normale” Medizin ergänzen. Weil sie den Menschen nicht nur als Körper sieht, sondern ganzheitlich: Mit Seele und Geist! Hört sich gut an! Aber sind Misteltherapie und Heileurythmie auch tatsächlich wirksam?

Die Folge gibt’s als Podcast und bei Youtube.

Im letzten Beitrag geht es um biodynamische Landwirtschaft.

Von der dreiteiligen ARD-Reihe „Auf den Spuren der Anthroposophie“ vom März letzten Jahres bringt 3sat am 21. März eine Zusammenfassung.

Zum Weiterlesen:

  • „Anthroposophie“ bei den Science Cops: Weltanschauung voller bizarrer Esoterik, GWUP-Blog am 2. März 2024
  • „Esoterische Waldorfschulen“ bei den Quarks Science Cops, GWUP-Blog am 9. März 2024
  • Die anthroposophische Stiftungsprofessur in Berlin – eine seltsame Geheimsache, GWUP-Blog am 1. Mai 2023
  • Das vermeintliche Mistel-Wunder: Der Masterplan der Anthroposophie, MedWatch am 3. Dezember 2019
  • „Anthroposophische Medizin“ bei Psiram
  • Ein paar Gedanken zur „anthroposophischen Medizin“, Onkel Michael am 16. Juni 2017
  • Anthroposophische Medizin: Sie quälen sich mit Schmerzen, taz am 29. Januar 2024
  • Münsteraner Memorandum „Anthroposophische Medizin“ (November 2022)
  • Anthroposophie – Welcher Planet passt zum Organ? detektor.fm am 5. August 2021
  • GWUP-Thema: Anthroposophische Medizin

15. März 2024
von Bernd Harder
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Video: „So gut wie nutzlos“ – der „Healy“ bei Simplicissimus

Auch der Youtube-Kanal Simplicissimus hat ein Video über „das Herzstück einer zwielichtigen Masche“ veröffentlicht, „die aus den gesundheitlichen Ängsten von Menschen Profit schlägt“:

Es geht um das pseudomedizinische „Healy“-Gerät einer Firma in Berlin, die übrigens den Youtubern (ab Minute 40:57) ein Ordnungsgeld in Höhe von 250.000 Euro angedroht hat, nachdem zwei Beiträge von ihnen über „Healy“ in dem englischsprachigen Kanal fern erschienen waren:

Hat dieses Verhalten von Healy System?

Zum Weiterlesen:

  • „Wie gefährlich ist der Healy?“ GWUP-Blog am 5. September 2023
  • Healy: fragwürdige Frequenztherapie, medizin-transparent am 31. August 2023
  • Video: „Healy“ – Heißer Scheiß der Esoterik?“, GWUP-Blog am 22. August 2023
  • „Beschiss mit Bioresonanz“ bei den Science Cops, GWUP-Blog am 30. Mai 2023
  • „Healy“ bei Psiram

15. März 2024
von Bernd Harder
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Video: „Verschwörungsmythen über die mRNA-Impfungen“ neu bei Janos Hegedüs

Weiter geht’s mit Karl Hartner, dem Arzt, der sich „auf ganzheitliche Medizin beruft“, dabei aber „Fehlinformationen [verbreitet], bei denen mir die Nackenhaare zu Berge stehen“:

Hält er uns wirklich für so dumm? Karl „NurGanzheitlich“ Hartner über Spikes und mRNA

Wie ist es möglich, dass man heute noch Verschwörungsmythen über die mRNA-Impfungen verbreitet? Wie kann es sein, dass solche Videos noch immer unzählige Klicks generieren?

Zum Weiterlesen:

  • Video: Janos Hegedüs über die „Schrecken der Spike-Proteine nach mRNA-Impfungen“, GWUP-Blog am 4. März 2024
  • Janos Hegedüs über Space-Age in der Hausarztpraxis, GWUP-Blog am 16. Februar 2024

14. März 2024
von Bernd Harder
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Open Stage – Skeptical Edition bei der Skepkon in Augsburg: Showacts jeder Art gesucht!

Einige Teilnehmer haben schon zugesagt, aber es sind noch Slots frei – bei der

Open Stage Augsburg – Skeptical Edition

am 10. Mai (Freitag, 20.30 Uhr) im Rahmen der SkepKon in Augsburg.

Die Ausschreibung:

Dazu einige Erläuterungen:

  • Die „Open Stage“ ist eine monatliche Veranstaltung, die seit vielen Jahren fest im Augsburger Kulturleben etabliert ist und in der bundesweit bekannten Kabarettspielstätte Kresslesmühle stattfindet.
  • Der Initiator und Moderator der „Open Stage“ Dr. Andreas Garitz ist zugleich der Vorsitzende der Augsburger Skeptiker. Diese Kombination hat uns die Möglichkeit zu dieser einmaligen Veranstaltung eröffnet.
  • Im freien Verkauf sind nur wenige Restkarten für die „Skeptical Edition“ am 10. Mai erhältlich. Das Hauptkontigent steht exklusiv den Besuchern der SkepKon zur Verfügung und wird beim „Skeptical“ (Donnerstag) und am ersten Konferenztag (Freitag) vor Ort zum Preis von 10 € angeboten.
  • Showacts benötigen natürlich keine Karte. Möglich ist praktisch jede Kunstform und jedes Unterhaltsformat (mit skeptischem Bezug): Gesang, Gedichte, Zauberei, Mentalmagie, Rap, Comedy, Kurzgeschichten, Hate Poetry, Kurioses, Science Slams – Eigenproduktionen oder auch Cover-Versionen, zum Beispiel von „Storm“ oder anderen skeptischen Klassikern. Dauer: zehn bis zwölf Minuten pro Beitrag.

Bewerbungen sind hier im Kommentabereich möglich (nicht zur Veröffentlichung).

Traut Euch! Es macht Spaß und bringt viel Applaus.

Zum Weiterlesen:

  • „Open Stage“ bei der SkepKon 2024 in Augsburg: Skeptische Musiker, Poeten, Rapper, Zauberer und mehr gesucht, GWUP-Blog am 9. September 2023

14. März 2024
von Bernd Harder
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Ufo-Studie des Pentagon: gewöhnliche Objekte, falsch identifizierte Programme und Zirkelschlüsse von Gläubigen

Bild-Leser und Ufo-Fans müssen sich wohl noch etwas gedulden:

Zumindest der neue Bericht der amerikanischen „Ufo-Behörde“ AARO (All-domain Anomaly Resolution Office) liefert mal wieder keinen Beweis für außerirdische Besucher.

Das AARO war 2022 als Abteilung innerhalb des US-Verteidigungsministeriums gegründet worden, um UAPs (Unidentified Aerial Phenomenon) zu untersuchen, wie Ufos heute heißen. Die Vorläuferorganisation UAPTF (Unidentified Aerial Phenomena Task Force) hatte 2021 einen Report zu Ufos/UAPs veröffentlicht, in dem zwar nichts über Aliens stand, wohl aber von „unidentifizierten Phänomenen im Luftraum“ die Rede war, die ein potenzielles Risiko für die militärische und nationale Sicherheit der USA darstellen könnten.

Daraufhin wurden das Pentagon und die Geheimdienste gesetzlich verpflichtet, eine Untersuchungsbehörde für UAP-/Ufo-Phänomene einzurichten. Diese firmierte zunächst als AOIMSG (Airborne Object Identification and Management Synchronization Group), ehe sie zur AARO umformiert wurde.

Der erste AARO-Direktor, Sean Kirkpatrick, trat bald wieder von seinem Posten zurück, publizierte aber ein interessantes Statement zur aktuellen Ufo-Debatte im Scientific American. Derzeit fungiert der ehemalige Geheimdienstler Timothy Philipps interimsweise als Leiter des AARO.

Der AARO-Report ist ein historischer Abriss der zahlreichen Ufo-Untersuchungen in den Vereinigten Staaten – von der ersten Ufo-Welle nach dem Zweiten Weltkrieg bis hin zu angeblich „geheimen Programmen“ in unserer Gegenwart.

Eine ausführliche Zusammenfassung der 63 Seiten gibt’s bei ufo-information.de.

Das Fazit ist allerdings kurz und knapp gehalten:

Bis heute hat das AARO keine empirischen Beweise dafür gefunden, dass es sich bei einer Sichtung eines UAP um eine außerirdische Technologie oder um die Existenz eines geheimen Programms handelt, das dem Kongress nicht ordnungsgemäß gemeldet wurde.

Die Ermittlungen ergaben, dass die meisten Sichtungen das Ergebnis einer Verwechslung von gewöhnlichen Objekten und Phänomenen waren.

Obwohl viele UAP-Meldungen ungeklärt bleiben, schätzt das AARO, dass die meisten dieser Fälle auch als gewöhnliche Objekte oder Phänomene identifiziert und aufgeklärt werden könnten, wenn zusätzliche, qualitativ hochwertige Daten zur Verfügung stünden.

Nicht überraschend zeigen sich Ufo-Enthusiasten wenig amüsiert über die Veröffentlichung. „Erste Reaktionen“ und harsche Kritik an dem Report hat grenzwissenschaft-aktuell zusammengetragen.

Sachliche, nichtessentielle Fehler darin beschreibt das Online-Magazin The Debrief.

Dem „Historical Record Report: Volume 1“ will das AARO einen zweiten Band folgen lassen, der sich mit aktuellen Entwicklungen befasst.

In dieser Fortsetzung soll dann auch detailliert auf Interviews mit 30 Personen eingegangen werden, die sich in den vergangenen Monaten zum Thema Ufos/UAP exponiert haben, etwa bei öffentlichen Anhörungen.

Vorab stellt das AARO fest, dass es auch in diesem Bereich an Belegen für diverse außergewöhnliche Behauptungen fehlt. Oder dass es sich dabei „um falsch identifizierte authentische, hochsensible nationale Sicherheitsprogramme handelt, die nichts mit der Nutzung außerirdischer Technologien zu tun haben“.

Bezeichnend ist, was die Autoren zum AATIP (Advanced Aviation Threat Identification Program) schreiben, das 2017 in der New York Times enthüllt wurde und den derzeitigen Ufo-Hype entfachte:

Wie wir schon im Skeptiker (3/2023) ausgeführt haben, verbarg sich hinter dem klandestinen AATIP-Programm (2007-2012) wenig mehr als eine private Phantasterei von einflussreichen Anhängern des Paranormalen, zu denen der demokratische Senator Harry Reid (der für das Projekt 22 Millionen Dollar Steuergelder requirierte) und der Geschäftsmann Robert Bigelow von der „Skinwalker Ranch“ gehörten.

Das AARO erklärt dazu, jüngste „Enthüllungen“ etwa über Bergungsprogramme für Ufos und „Reverse Engineering“ seien

… größtenteils das Ergebnis einer zirkulären Berichterstattung einer Gruppe von Personen, die dies trotz fehlender Beweise für wahr halten.

In der März-Titelgeschichte von bild der wissenschaft vertritt auch Andreas Anton vom Freiburger IGPP die Auffassung, dass umjubelte Whistleblower wie David Grusch sich letztendlich „in einem Umfeld von Personen [bewegen], deren gemeinsames Ziel darin besteht, dem Ufo-Thema zu mehr Anerkennung zu verhelfen“:

Diese relativ kleine Netzwerk hat eine große öffentliche Wirkung erzielt. Nach meiner Analyse haben Kontakte zu dieser Ufo-Lobby sowie weitere Gespräche Grusch davon überzeugt, dass es eine große Ufo-Verschwörung gibt.

Ich vermute, dass es sich dabei um eine bunte Mischung handelt: fehlinterpretierte Informationen und bewusste Desinformation, Lügen, Wichtigtuerei, Naivität, monetäre Interessen – und vielleicht auch das berühmte Körnchen Wahrheit.

Im nächsten Skeptiker (1/2024) sprechen wir darüber mit Christian Schiffer, Autor von „Die Wahrheit ist (n)irgendwo da draußen“.

Zum Weiterlesen:

  • Christian Alt/Christian Schiffer: Die Wahrheit ist (n)irgendwo da draußen – Was der neue Ufo-Hype über uns Menschen verrät. Goldmann 2023, 240 Seiten, 18 €
  • „Zeigt uns einfach das Ufo!“ Interview mit Christian Schiffer zu seinem Buch „Die Wahrheit ist (n)irgendwo da draußen“, GWUP-Blog am 1. März 2024
  • Alien-Mumien, UAPs und die NASA: der neue Ufo-Hype, GWUP-Blog am 17. September 2023
  • Wieder ein Ufo-Whistleblower, Raumschiffe und tote Aliens, GWUP-Blog am 5. Juli 2023
  • Die Ufos fliegen wieder, GWUP-Blog am 23. Februar 2023
  • Erster Leak aus dem US-„Ufo“-Bericht: Aliens, Hyperschallwaffen – wer weiß? GWUP-Blog am 4. Juni 2021
  • Why Would Anyone Think the Mexican ‘Alien Mummies’ Were Real? skeptical-inquirer am 5. März 2024
  • Pentagon veröffentlicht umfassende Studie zu Ufos, spiegel.de am 9. März 2024
  • The 4 Big Questions the Pentagon’s New UFO Report Fails to Answer, wired am 11. März 2024
  • Der historische UAP-Bericht der AARO, ufo-information am 11. März 2024

13. März 2024
von Bernd Harder
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Video: Die Kipppunkte im Klimasystem bei MaiThink X

MaiThink X über

Kipppunkte: Die Wahrheit hinter den Modellen

Fast alles, was man über Kipppunkte hört, ist verkürzt, missverständlich oder schlicht falsch. Dabei können sie sogar den Weg in eine bessere Zukunft zeigen.

Zum Weiterlesen:

  • „Klimamodelle“ bei Klimafakten
  • Wer den Klimawandel überlebt, spektrum am 11. März 2024
  • Wenn das Klima kippt, tagesschau.de am 6. Dezember 2023
  • Das sind die gefährlichsten Kipppunkte des Klimas, spiegel.de am 23. Dezember 2022
  • „Der letzte Weckruf“ für Europa, tagesschau.de am 11. März 2024
  • I used to not worry about climate change. Now I do, backreaction am 27. Januar 2024
  • Video: „Wo bleibt denn euer Klimawandel?! – Die dünnen Argumente der Klima-Leugner“ vom 1. Februar 2024
  • SkepKon-Video: Klimadebatte zwischen Verharmlosung und Alarmismus, GWUP-Blog am 1. Juni 2023

13. März 2024
von Bernd Harder
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Vortragreihe „Vom Reiz des Übersinnlichen“ in Nürnberg

Die Vortragsreihe

Vom Reiz des Übersinnlichen – Paranormales und Skepsis

in Nürnberg startet Ende März.

Die Bilder, die unser Gehirn von der Welt erzeugt, sind zwar raffiniert erstellt, und doch manchmal irreführend. Welche Folgen haben medial befeuerte, aber dennoch falsche Vorstellungen in konkreten Disziplinen, zum Beispiel der Forensik?

Wie führen diese Bilder zu dem, was manche Menschen als „Spuk“ empfinden? Wie erklären sich positive und negative Effekte der Konstruktionsfähigkeit unseres Gehirns auf unsere Gesundheit? Und sind wir erfolgreich, wenn wir uns Erfolg einfach nur visuell vorstellen?

Vier Vorträge ausgewiesener Fachleute begegnen scheinbar „paranormalen“ Erfahrungen mit wissenschaftlicher Argumentation und gesunder Skepsis.

Die Veranstaltungen im Einzelnen:

  • 26. März: „C.S.I.rrtum – Moderne Mythen über forensische Wissenschaften treffen auf die Wirklichkeit“ mit Cornelius Courts

Die Forensische Molekularbiologie ist eine wissenschaftliche Disziplin, die mittels moderner molekularbiologischer Methoden Spuren und Spurenbilder, die durch die Begehung von Straftaten entstanden sind, unter verschiedenen Fragestellungen analysiert und interpretiert.

Seit ihren Anfängen Mitte der 80er-Jahre hat sie sich längst zu einer für Polizei, Justiz, Rechtsprechung und mithin allgemeiner Rechtssicherheit unersetzlichen Disziplin entwickelt, ohne die viele Kriminalfälle nicht gelöst, Schuldige bestraft und Unschuldige entlastet werden könnten.

Ironischerweise steht Ihre mangelnde Finanzierungssicherheit im starken Kontrast zum enormen öffentlichen Interesse an forensischer Wissenschaft und „True Crime“, das sich im Erfolg einschlägiger Krimis, CSI-Serien, Podcasts etc. abbildet. Leider trägt die Überpräsenz der Darstellung forensischer Wissenschaften in TV & Co. aber wegen des sogenannten CSI-Effekts gerade nicht zur Verbesserung des Wissens über diese Disziplinen bei, sondern erzeugt, im Gegenteil, verzerrte Vorstellungen und nicht erfüllbare Ansprüche.

Warum das ein Problem ist, was Forensische Molekularbiologie wirklich ist und kann und dass die Realität häufig spannender ist, als CSI & Co erfahren Sie in diesem Vortrag.

Bereits im 19. Jahrhundert hatte ein amerikanischer Neurologe erkannt, dass es nicht in Häusern spukt, sondern in den Köpfen derer, die Spuk erleben. Der Vortrag definiert „Spuk“ großzügig; es geht um Übersinnliches ganz generell, um vermeintlich paranormale Phänomene. Die Neuropsychologie lernt nicht aus diesen Phänomenen, sondern aus den neuronalen Korrelaten des Glaubens daran.

Drei Türen aus dem vielzimmrigen Spukhaus Gehirn werden in dem Vortrag geöffnet:

1. Wie kommt es zu spiritistischen Phänomenen wie dem automatischen Schreiben, was passiert beim Pendeln?
2. Wo kommen die Geisterstimmen her, die Leute mit, aber auch ohne psychiatrische Erkrankung zu hören meinen?
3. Was macht manche von uns den Blick von hinter uns Stehenden spüren, können wir selber andere durch reines Anblicken auf uns aufmerksam machen?

Der Verlust des motorischen Selbst, auditiv-verbale Halluzinationen und die Skopästhesie (das Spüren des Angeblicktwerdens) sind aktuelle Themen neuropsychologischer Forschung. Der Vortrag will sensibilisieren: Anstatt Spuk zu verlachen und als Unsinn abzutun, sollten wir das Potential des Spukglaubens für die Hirnforschung erkennen.

  • 16. April: „Die Macht der Erwartung – Wie Plazebo- und Nozeboeffekte den Therapieerfolg beeinflussen“ mit Ulrike Bingel

Die treibende Kraft von Plazebo- und Nozeboeffekten ist die an die Behandlung geknüpfte Erwartung. Diese formt sich durch Erfahrungen, Informationen, die Medien sowie die Arzt-Patienten-Kommunikation und triggert dann höchst komplexe Vorgänge in Gehirn und Körper.

Erwartungen bedingen aber nicht nur die Wirkung von Plazebobehandlungen, vielmehr kann die individuelle Erwartung jede medizinische Behandlung – zum Guten oder zum Schlechten – stark beeinflussen.

In ihrem Vortrag geht Prof. Ulrike Bingel auf die aktuellen Forschungsfragen ein: Welche biochemischen Mechanismen, welche Botenstoffe und Rezeptoren bewirken den Einfluss der Behandlungserwartung in Gehirn und Körper? Wie interagieren diese Signalketten mit Medikamenten und vermögen so die Wirksamkeit zu stärken oder zu schwächen? 

Warum sind diese Effekte bei verschiedenen Erkrankungen und Patienten unterschiedlich? Und wie können Therapeuten Plazebo- und Nozeboeffekte nutzen, um medizinische Behandlungen zum Wohle von Patientinnen und Patienten zu verbessern?

Im Internet und in den Regalen mit Selbsthilfe-Literatur in Buchhandlungen finden sich unzählige Ratgeber, die behaupten, wir müssen uns unsere Wünsche und Träume nur lebhaft genug vorstellen, damit diese in Erfüllung gehen.

Solch eine Manifestierung positiver Ereignisse („Ich stelle mir vor, ein Millionär zu sein“) soll angeblich – durch das Gesetz der Anziehung (Gleiches zieht Gleiches an) – dazu führen, dass die visualisierten Ereignisse auch tatsächlich eintreten.

In dem Vortrag geht es darum, wie verbreitet solche pseudowissenschaftlichen Theorien zum positiven Denken sind, was sie von wissenschaftlichen Theorien unterscheidet und ob positive Fantasien vielleicht sogar nach hinten losgehen und Erfolg bei der Verfolgung unserer Ziele vereiteln können.

Oder gibt es wissenschaftliche Ansätze, die erklären können, warum positives Denken manchmal funktioniert? – Erkenntnisse zu mentalen Simulationen, selbsterfüllenden Prophezeiungen und Selbstwirksamkeit.

Und schließlich: Gibt es wirklich psychologische „Tricks“, die wir anwenden können, um unsere Träume besser in die Tat umzusetzen?

Die Vorträge finden jeweils dienstags um 19.30 Uhr im Nicolaus-Copernicus-Planetarium (Am Plärrer 41) statt. Der Eintritt kostet zehn Euro (erm. 6,50 €), die Gesamtreihe kann für 33 Euro gebucht werden.

Veranstalter sind das Kortizes Institut für populärwissenschaftlichen Diskurs, die Giordano Bruno Stiftung (gbs) und die GWUP-Regionalgruppe Mittelfranken.

Zum Weiterlesen:

  • Cornelius Courts: Zum CSI-Effekt, publikum-net am 2. Mai 2021
  • Peter Brugger: „Ich bin ein konvertierter Gläubiger“, spektrum am 22. November 2012
  • Ulrike Bingel: Placebo 2.0 – Die Macht der Erwartung. rüffer&rub 2019, 304 Seiten, 33,50 €
  • Timur Sevincer über Spuk und Geister, GWUP-Blog am 15. Januar 2023

12. März 2024
von Bernd Harder
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Das „Königreich Deutschland“ expandiert in die Schweiz

Der SRF ist jetzt auch in der Schweiz auf Expansionsversuche des „Königreichs Deutschland“ (KRD) gestoßen:

Die Journalisten nahmen im November letzten Jahres an einer ersten Veranstaltung in Basel teil:

Seither fand mindestens ein Event des KRD im Kanton Schwyz statt, weitere sind für diesen Monat in Zürich und der Ostschweiz geplant.

Mittlerweile sollen rund 100 Personen aus der Schweiz mit der Organisation enger in Kontakt sein:

Sie haben in den letzten zwei bis drei Jahren an Events teilgenommen und/oder Geld ans Königreich überwiesen. Teils Beträge von bis zu 20’000 Euro […] SRF Investigativ beleuchtet drei Personen, durch die deutlich wird, wie das System funktioniert.

Den 25-minütigen Beitrag gibt’s in der SRF-Mediathek und bei Youtube.

Zum Weiterlesen:

  • Video: Besuch im „Königreich Deutschland“ mit Audienz, GWUP-Blog am 13. Juli 2023
  • „Klimagie“ und „Alternativen zum System“: Das „Königreich Deutschland“ expandiert weiter, GWUP-Blog am 18. Juli 2022
  • Kontraste: Das „Königreich Deutschland“ zieht es in ein Brandenburger Dorf, GWUP-Blog am 27. Januar 2023