Anthro-Beben am 18. November 2022:
Jan Böhmermann nimmt sich im ZDF Magazin Royale den „Richard David Precht der vorletzten Jahrhundertwende“ vor – aka Rudolf Steiner, „Privatgelehrter, Hellseher und er hat super viele Vorträge gehalten“.
Neben einem Hinweis auf André Sebastianis Buch „Anthroposophie – Eine kurze Kritik“ ist der AnthroBlogger Oliver Rautenberg zu sehen.
Das gezeigte Interview des Waldorf-„Pädagogen“ Wolfgang Weirauch mit dem Gartenkraut Tymian ist übrigens kein Witz – das gibt es wirklich.
Böhmermann:
Ist doch interessant und lehrreich, wie Tymian mit Gnomen so zusammenarbeitet. Ich habe das nicht gewusst […] Es gibt aber immer noch so viele Leute, die die Waldorfschule trotzdem schlechtreden und kritisieren.
Leider immer noch viel zu wenige.
Allerdings ist der Böhmermann-Beitrag (auch bei Youtube) nicht alles am heutigen Tag.
In der ZDF-Mediathek gibt es vorab den Beitrag
Anthroposophie – gut oder gefährlich?
mit Oliver Rautenberg und Jutta Hübner (Ausstrahlung bei ZDFzoom am 23. November):
Das medienkritische Online-Magazin Übermedien beschreibt die Versuche der Anthroposophen, den AnthroBlogger zu diskreditieren:
Wenn man als Journalist zum Thema Waldorfschulen recherchiert, kann es passieren, dass man unaufgefordert Post von einem „Institut für Verbraucherjournalismus“ (ifv) bekommt. Es schreibt Christoph Fasel, der sich als wissenschaftlicher Direktor, aber auch als Kollege vorstellt […]
Praktisch, wenn jemand wie Fasel nicht nur einen Wissenschaftler-Kittel trägt, sondern auch einen Journalisten-Hut aufhat. Was man allerdings nicht sieht: dass er auch in einem PR-Berater-Anzug steckt.
Fasel hat nicht nur seine Untersuchung des Waldorfschulen-Kritikers im Auftrag der Waldorfschulen gemacht. Er steht auch sonst in deren Lohn, als Berater für Krisen-PR.
Auch bei den Krautreportern geht es darum, wie gegen Waldorf-Kritiker vorgegangen wird:
Unsere Recherche mit dem ZDF Magazin Royale legt offen, wie der Bund der Freien Waldorfschulen und die Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland seit Jahren gegen Kritiker:innen vorgehen. Gegen Autor:innen, die die Anthroposophie kritisieren, wettern sie öffentlich in Artikeln oder lassen dubiose Gutachten erstellen.
Wer weiterhin kritisch berichtet, erhält Unterlassungsforderungen. Mit diesen ziehen anthroposophische Verbände notfalls bis vors Gericht.
Dazu stellt Krautreporter die Artikel
- So esoterisch ist die Ausbildung zur Waldorf-Lehrkraft
- Verzögert das System Waldorf die Aufklärung von Gewalttaten?
- So viel Geld steckt der deutsche Staat in Waldorfschulen
zur Verfügung.
Tja, wir hatten den tapferen „Aufdeckern“ der Anthro-Postille info3 ja schon Anfang des Monats vorausgesagt, dass sie ihre aufopferungsvollen Investigativrecherchen zu den „skeptischen Netzwerken“ beziehungsweise der „Fakteninquisition“ (Böhmermann) schon bald kräftig ausdehnen müssen.
Zum Weiterlesen:
- Anthroposophie – gut oder gefährlich?“ bei ZDFzoom, GWUP-Blog am 18. November 2022
- Die Wunderwaffe der Waldorfschulen gegen einen kritischen Blogger, uebermedien am 18. November 2022
- So werden Waldorf-Kritiker:innen eingeschüchtert, krautreporter am 18. November 2022
- Anthroposophen decken die „skeptischen Netzwerke“ auf, GWUP-Blog am 3. November 2022
- Die Anthroposophen starten eine „Akzeptanz“-Offensive – mit Prozessen gegen Kritiker, GWUP-Blog am 15. August 2022
- Verständlich erklärt: „Der Sinn und Unsinn von Waldorfschulen“, krautreporter am 25. Juni 2022
- „Zeit Verbrechen“: Wie können an einer Waldorfschule jahrelang schlimmste Vorfälle geschehen? GWUP-Blog am 16. Oktober 2022
- Verzögert das System Waldorf die Aufklärung von Gewalttaten? krautreporter am 18. November 2022