gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

21. März 2025
von Felix Pfannstiel
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Ankündigung: Vortrag über Gewaltfreie Kommunikation bei den SitP Hamburg

Am kommenden Mittwoch (26.03.2025) findet im Irish Rover von 19:00 – 22:00 Uhr das nächste Event der Skeptics in the Pub Hamburg statt.

Thema ist die „Gewaltfreie Kommunikation“. Darüber referiert:

Carsten Ramsel: Gewaltfreie Kommunikation – Der Weg zum Weltfrieden oder doch nur magische Rituale?
Marshall B. Rosenbergs Gewaltfreie Kommunikation verspricht erfüllende persönliche Beziehungen und die Beilegung politischer Konflikte. Aus skeptischer Perspektive gibt es auf dem Weg zum Weltfrieden so einige Fallstricke zu beachten.
Zum Referenten:
Carsten Ramsel studierte Religionswissenschaft und Philosophie in Tübingen und Nizza. Als Tischtennistrainer sollte er die Gewaltfreie Kommunikation bei Kindern und Jugendlichen anwenden. Seine skeptische Auseinandersetzung damit präsentiert er in diesem Vortrag.

Ablauf der Veranstaltung:

19:00 Uhr: Ankommen
19:30 Uhr: Vortrag und Dialog
20:30 Uhr: Austausch bei Essen und Getränken

Am 23. April geht es bei den SitP Hamburg mit dem Thema Erich von Däniken und die Prä-Astronautik weiter.

Zum Thema:

  • Termin: Skeptics in the Pub Hamburg: Gewaltfreie Kommunikation, meetup.com
  • Homepage: Skeptics in the Pub Hamburg

Hinweis:

  • Wenn ihr noch nicht im Skeptischen Netzwerk angemeldet seid, möchten wir euch herzlich dazu einladen. Dort finden GWUP-Mitglieder und Interessierte eine Plattform für Diskussionen und Austausch rund um skeptische Themen: https://skeptisches-netzwerk.de/.
  • Falls ihr Ideen, Anregungen oder Empfehlungen habt bzw. selbst ein Gastkapitel für den GWUP-Blog schreiben möchtet, kontaktiert uns unter: blog@gwup.org.

20. März 2025
von Felix Pfannstiel
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Was steckt hinter der Deep-State-Verschwörung? Nikil Mukerji beim #Faktenfuchs des BR

Der #Faktenfuchs vom BR beschäftigt sich in seinem Beitrag vom 18. März mit der sogenannten Deep-State-Verschwörung. Hier kam unter anderem Nikil Mukerji vom GWUP-Wissenschaftsrat zu Wort.

Zu Beginn erläutert der BR, wie der Begriff „Deep State“ eingesetzt wird:

Die Rhetorik vom „Staat im Staat“ ist ein wiederkehrendes Element in Verschwörungstheorien. Vor allem rechtsextreme und verschwörungsideologische Akteure verbreiten den Begriff auf Telegram, X und Facebook. Aber auch rechtsextreme und rechtspopulistische Parteien und Politiker nutzen ihn, um staatliche Institutionen zu untergraben und politische Gegner zu delegitimieren.

Nich zuletzt seit Donald Trumps erneuter Präsidentschaft hat diese Erzählung wieder an Fahrt aufgenommen. Nikil erläutert den ausschlaggebenden Punkt, warum die Deep-State-Erzählung in den Bereich der Verschwörungen fällt:

Mukerji vom GWUP sieht folgendes als zentrales Problem der „Deep State“-Erzählung: „Wer hier von einem Deep State spricht, liefert typischerweise keine wirklich klaren, überprüfbaren Hypothesen. „Stattdessen haben wir es eher mit einem verschwörungstheoretischen Geraune zu tun“, so Mukerji. So könne man die Aussagen nur schwer überprüfen. Und: „Im Nachhinein lässt sich dann alles so deuten, dass es zum Geraune passt.“ Anhänger würden zudem die Abwesenheit von Beweisen nicht unbedingt als Grund zur Skepsis betrachten, sondern möglicherweise sogar als Bestätigung für die angebliche Macht und Reichweite der vermuteten Verschwörung.

Für Trump sei das Gerede vom „Deep State“ ein weiteres politisches Werkzeug:

Mukerji von der GWUP beschreibt das Aufgreifen der „Deep State“-Verschwörung als Teil von Trumps populistischer Strategie: „Pointiert könnte man sagen: Wenn Trump merkt, dass eine bestimmte Art von Botschaft verfängt, schickt er mehr davon. Und so verbreiten sich auch diese Narrative.“

Doch muss man gar nicht über den Teich blicken, um über den Begriff des „Deep State“ zu stolpern. Auch in Deutschland tauchte er zuletzt in der politischen Debatte über die Anfrage der CDU/CSU-Fraktion bezüglich der Finanzierung von NGOs auf. Der Anfrage vorausgehend sprach die Welt in einem Artikel hinsichtlich der finanziellen Verbindungen zwischen Staat und Nichtregierungsorganisationen von einem „Deep State“.

Nikil fordert hier einen differenzierten Blick. Grundsätzlich seien solche Fragen wie die der Union berechtigt, doch müsse der verschwörungstheoretische Unterton kritisch hinterfragt werden:

Mukerji warnt vor einer vorschnellen Skandalisierung und hält die Fragen inhaltlich weitgehend für legitim — „wenn man sich nicht auf das fokussiert, was man als eine Art Verschwörungs-Geraune interpretieren könnte, ​​sondern sich auf den Inhalt konzentriert“. Kritische Rückfragen zu steuerfinanzierten Organisationen dürften in Demokratien kein Tabu sein. Allerdings bleibe unklar, was die Union mit der Formulierung „Schattenstruktur“ tatsächlich ausdrücken wolle und warum sie diesen Begriff gewählt hat.

Hier kann der gesamte Artikel gelesen werden.

Zum Thema:

  • Artikel: Hunde essende Migranten, Blut trinkende Eliten und die Debatte um rituellen Missbrauch, GWUP-Blog vom 29.09.2024
  • Podcast: Deep State USA. Verschwörungsmythos oder reale Gefahr?, Deutschlandfunk vom 13.09.2024

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19. März 2025
von Felix Pfannstiel
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Cornelius Courts über Forensische Molekularbiologie bei den SitP Wien

Cornelius Courts, der in diesem Jahr auf der SkepKon einen Vortrag halten wird, war am 26. Februar zu Gast bei den Skeptics in the Pub Wien, um über Forensische Molekularbiologie zu referieren. Nun ist dieser Vortrag als Video verfügbar.

Dabei geht er auf einige Mythen ein, denen er regelmäßig aufgrund der bekannten CSI-Serien begegnet, und zeigt auf, wie sein Fachgebiet durch wissenschaftsfeindlichen Aktivismus angegriffen wird.

Trotz (oder wegen?) eines enormen öffentlichen Interesses an „Forensik“ und „True Crime“, das sich im Erfolg unzähliger einschlägiger Krimis, Serien, Podcasts etc. abbildet, ist ihre populärmediale Darstellung bei CSI & Co häufig verzerrt, comichaft und unrealistisch und führt zu irrationaler öffentlicher Wahrnehmung der Disziplin, ihrer Grenzen und Möglichkeiten. Dadurch, aber auch durch gesellschaftliche Diskurse zur Legitimität ihrer fortschrittlichsten Analyse- und Erkenntnismethoden wird sie jedoch auch zum Gegenstand soziologischer Untersuchungen, wodurch Dynamiken entstehen, die sich auf ihre Effektivität, Integrität und die Vermittlung ihrer Befunde auswirken können. Dazu gehören der sogenannte CSI-Effekt, aber auch ideologisch motivierte Aktivismen, die bestrebt sind, die Forensische Molekularbiologie zu „problematisieren“ und gemäß identitätspolitischer Doktrinen einzuhegen.

Inhalt:

  • Einleitung [ab 0:00 min]
  • Forensische Wissenschaften [ab 0:45 min]
  • Rechtsmedizin ≠ Pathologie [ab 1:15 min]
  • Aufgaben der Forensischen Molekularbiologie [ab 3:40 min]
  • CSI vs. Realität [ab 13:20 min]
  • Der CSI-Effekt und mögliche Folgen [ab 20:15 min]
  • Untersuchungen zum CSI-Effekt [ab 25:00 min]
  • Postmodernistsicher Aktivismus als Problem [ab 27:00 min]
  • Cornelius‘ Definition des CSJ-Aktivismus [ab 30:10 min]
  • Exkurs: Grievance Studies [ab 31:10 min]
  • Aktivismus-Beispiel [ab 35:10 min]
  • Cornelius antwortete auf diesen Artikel. [ab 40:20 min]
  • Exkurs: Forensische DNA-Phänotypisierung [ab 43:00 min]
  • BGA-Bestimmung [ab 46:40 min]
  • Warum ist das BGA-Verfahren nicht erlaubt? [ab 48:50 min]
  • Plädoyer für BGA [ab 53:20 min]

Zum Thema:

  • Video: Cornelius Courts • C.S.I.rrtum–Moderne Mythen über forensische Wissenschaft treffen auf Wirklichkeit, Kortizes vom 10.04.2024
  • Video: Cancel Culture in der GWUP! Im Gespräch mit Cornelius Courts, Skeptische Gesellschaft vom 26.02.2024
  • Artikel: Der CSI-Effekt, Deutschlandfunk vom 03.04.2014
  • Homepage: Skeptics in the Pub Wien, skeptiker.at

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18. März 2025
von Felix Pfannstiel
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Trump und die Wissenschaft: Kürzungen, Proteste und der Kampf um die Forschung

Bereits hier wurde über die Kürzungen im Gesundheitswesen unter der Leitung von US-Gesundheitsminister Robert Kennedy Jr. gesprochen und für dieses Vorgehen die Metapher der

Abrissbirne

herangezogen.

Nun hat der Deutschlandfunk einen zweiteiligen Podcast zu den Einsparungen im wissenschaftlichen Sektor der USA veröffentlicht. In dem Podcast Trump gegen die Wissenschaft geht es um die Herausforderungen, die der wissenschaftliche Betrieb in den USA seit Beginn von Trumps Präsidentschaft zu bewältigen hat. Teil 1 beleuchtet die Kürzungen der Forschungsbudgets, Teil 2 zeigt den Widerstand gegen diese Maßnahmen. Beide Folgen haben jeweils eine Dauer von knapp 27 Minuten.

Massenentlassungen, Streichung von Fördermitteln, Arbeitsverbote. In wenigen Wochen hat Präsident Trump die Forschungslandschaft in den USA auf den Kopf gestellt. Ein Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit – und die Grundfesten der US-Demokratie.

Auf Trumps beispiellosen Umbau der US-Forschung reagiert die Wissenschaft nach anfänglicher Schockstarre mit Protesten. Auch in der Bevölkerung wächst der Unmut: Sie hat nicht für Trump gestimmt, um sich der Krebsforschung zu entledigen.

Daraufhin folgte noch ein 4-minütiges Update:

Nur einige zehntausend Menschen gingen am 7. März für die Freiheit der Wissenschaft auf die Straße. Die Breite der US-amerikanischen Gesellschaft konnten die Proteste nicht mobilisieren. Das sagt viel aus über die Zustände im Land.

Zum Thema:

  • Artikel: Die Folgen von Trumps Wissenschaftspolitik, ZDF vom 16.03.2025
  • Artikel: ‘My career is over’: Columbia University scientists hit hard by Trump team’s cuts, Nature vom 13.03.2025
  • Artikel: Wissenschaftler demonstrieren gegen Trump, ZDF vom 08.03.2025
  • Artikel: Exodus nach Europa? Trumps Angriff auf die Wissenschaft, tagesschau vom 06.03.2025
  • Artikel: Trump 2.0: an assault on science anywhere is an assault on science everywhere, Nature vom 25.02.2025

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17. März 2025
von Felix Pfannstiel
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skeptiker 1/2025 ab sofort erhältlich

Die erste skeptiker-Ausgabe des Jahres 2025 ist heute erschienen. Timur Sevincer widmet sich dort dem Thema:

Achtung Triggerwarnung! Wie effektiv sind Triggerwarnungen?

Darüber hinaus können sich die Leser auf weitere interessante Beiträge aus den Themenbereichen Esoterik, Wahrsagerei, Alternativmedizin, Wissenschaft und mehr freuen.

Für GWUP-Mitglieder und Abonnenten ist das Heft ab sofort verfügbar. Interessierte haben die Möglichkeit, die Ausgabe sowohl als e-Paper als auch in gedruckter Form zu erwerben bzw. ein Abo des skeptikers abzuschließen.

Zum Thema:

  • Video: Wie effektiv sind Triggerwarnungen? Timur Sevincer (Skepkon 2024), GWUP-YT-Kanal vom 30.07.2024
  • Homepage: GWUP, Zeitschrift skeptiker

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16. März 2025
von Felix Pfannstiel
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Aussteiger aus der OCG berichten über das Leben in der Sekte

Auf dem YouTube-Kanal von Raphael Hunziker wurde in der vergangenen Woche ein neuer Teil seiner Reihe DER SEKTENBOSS veröffentlicht.

Mit „Sektenboss“ ist der Schweizer Laienprediger Ivo Sasek von der Organischen Christus-Generation gemeint.

In der Sektenboss Filmreihe geht es um den von Euch ausgezeichneten [bei der Verleihung des Goldenen Bretts] Schweizer Laien-Prediger Ivo Sasek im vergangenen Jahr. Der Film thematisiert hauptsächlich den Ausstieg der 1.Ministerin – der Leiterin des internationalen Werks – kurz; der obersten Geistigen Leiterin der Organischen Christus Generation. Verschiedene Aussteiger nehmen dazu Stellung.

Zu diesen Aussteigern zählen neben der OCG-Ministerin Zita Würth u. a. Simon Sasek, der älteste Sohn von Ivo Sasek, sowie Evodia Abigail Mertens.

Die GWUP darf sich zudem über eine Erwähnung im Video freuen:

Ein zentraler Bestandteil des Videos ist Hugo Stamms Vortrag über Ivo Sasek, der bei der Verleihung für das Goldene Brett 2024 gehalten wurde. Daher die Erwähnung der GWUP.

Wenn man sich einmal an die Schnittweise des Videos gewöhnt hat, lässt sich durchaus einiges an Informationen mitnehmen. Besonders das interne Filmmaterial, das Hunziker in der SEKTENBOSS-Filmreihe zeigt, gewährt Einblicke in das Leben innerhalb der Sekte.

Die volle Laufzeit von 55:24 min gibt es auf Raphael Hunzikers Kanal zu sehen.

Zum Thema:

  • Artikel: Video: Internes Filmmaterial der OCG zeigt Sektenchef Ivo Sasek als Möchtegern-Diktator, GWUP-Blog vom 02.12.2022
  • Artikel: Sektenboss Ivo Sasek träumt von einer Diktatur – und wird in diesem Video enttarnt, watson vom 26.11.2022
  • Artikel: Geheimnisträger und Aussteiger: Simon Sasek über seinen Vater Ivo Sasek und die OCG, GWUP-Blog vom 02.03.2021

Hinweis:

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15. März 2025
von Felix Pfannstiel
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Ankündigung: Online-Themenabend über Pseudomedizin bei der PdH am 20.03.

Unter dem Titel „Pseudomedizin – Hilft’s nicht, so schadet’s nicht?“ wird Udo Endruscheit am 20.03.2025, von 19:00 – 21:00 Uhr, im Online-Raum der Partei der Humanisten einen Vortrag halten.

„Ist doch egal, immerhin schadet es ja auch nicht“ – wer hat das oder etwas Ähnliches noch nicht gehört, wenn das Gespräch auf Therapien wie Homöopathie und andere pseudomedizinische Mittel und Methoden kommt? Aber sind sie wirklich so harmlos?

„Wer heilt, hat recht“ bezieht sich meist auf die persönlichen Erfahrungen von Patient und Therapeut – Wunschdenken und Placebo-Effekte können diese aber stark verzerren. Besser wäre: „Wer die Wirkung einer Therapie unter kontrollierten Bedingungen in randomisierten Studien nachweisen kann, hat recht“.

Auf solche zweifelhaften Glaubenssätze stützen sich aber die Privilegien der „Besonderen Therapierichtungen“ im Arzneimittelgesetz. Der Vortrag zeigt auf, dass sich diese Anschauungen im Rahmen zeitgemäßer Medizinethik längst gewandelt haben und warum dieser Sonderstatus eigentlich abgeschafft werden sollte. Natürlich schließt sich daran die Frage an, was die nächsten politischen Schritte sein sollten.

Wir laden euch herzlich dazu ein, zuzuhören und an der moderierten Diskussionsrunde teilzunehmen.

Alle weiteren Informationen zum Online-Vortrag befinden sich auf der Website der PdH.

Zum Thema:

Homepage: Science and Sense – Endruscheit bloggt

Hinweis:

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14. März 2025
von Felix Pfannstiel
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Hegedüs: Die Verschwörung hinter dem Frosch

Ein kleines, grünes Fröschlein, das vor wenigen Jahren bereits für Gesprächsstoff sorgte, macht wieder auf sich aufmerksam. Janos Hegedüs geht dieser Angelegenheit in seinem neuen Video auf den Grund.

Die Rede ist vom Zertifizierungssiegel der Rainforest Alliance, das in der Mitte das Abbild eines Frosches trägt und auf zahlreichen Lebensmittelverpackungen, etwa bei Kaffee oder Süßigkeiten, zu finden ist. Vor einigen Jahren gab es bereits wilde Spekulationen rund um dieses Siegel, die behaupteten, der Frosch sei ein geheimer Hinweis auf mit Impfstoffen versehene Lebensmittel. Janos fasst zusammen:

Es gab Menschen, die ernsthaft daran glaubten, dass die hochempfindliche mRNA, die man auf – 80 ° C lagern musste, sich auf einmal in Kaffeebohnen finden lasse und sogar kochendes Wasser überleben werde. Dass das technisch nicht möglich ist, störte sie nicht. Eine Impfung, die so eine Behandlung überlebt, gab es nie und wird es auch nie geben.

Dieses Thema schien abgehakt, bis sich die Wege von Janos und dem Frosch auf der Plattform X zufälligerweise wieder kreuzten:

Das kann doch nicht wahr sein: Der Frosch war wieder da, und kam diesmal mit einer neuen Verschwörungserzählung.

Was gestern noch als versteckte Impfgefahr galt, wird nun als gefährlicher Hinweis auf die Belastung mit dem Herbizid Atrazin interpretiert. Und dieses, so der Post auf X, habe verheerende Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit.

Was es wirklich mit Atrazin auf sich hat und warum das Ganze plötzlich mit Geschlechtsumwandlungen in Verbindung gebracht wird, erklärt Janos in diesem Video.

Darf man dem Frosch nun trauen oder nicht?

Zum Thema:

  • Artikel: Rainforest Alliance, atrazine, and Bill Gates. We verify the narratives around the green frog logo, FakeNews.pl vom 13.10.2023
  • Artikel: Chemical Study Becomes A Tale of Conspiracy And Paranoia, NPR vom 05.02.2014

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12. März 2025
von Felix Pfannstiel
2 Kommentare

The Boys of Reason sind zurück!

Nach knapp 1,5 Jahren melden sich BiasedSkeptic, Sinan und Nikil mit einem neuen Video auf dem Kanal The Boys of Reason zurück. Sie lassen die vergangenen Monate der GWUP Revue passieren und sprechen über skeptische Grundsätze.

Inhalt:

  • Einleitung [ab 0:00 min]
  • Gegenwind auf den TBOR-Kanal [ab 1:30 min]
  • Umschwung in der GWUP nach der Wahl im Mai 2024 [ab 4:45 min]
  • Der Grund für die Pause [ab 9:00 min]
  • Panel auf der SkepKon in Regensburg [ab 11:20 min]
  • GWUP-Backstory vor der Wahl [ab 12:50 min]
  • Gruppenzugehörigkeit und wie man gegen den eigenen Bias vorgehen kann. [ab 22:50 min]
  • Die GWUP ist kein politischer Verein. [ab 28:00 min]
  • Der Kanalname: einfach nur ein Wortwitz [ab 32:30 min]
  • Strohmann vs. Steelman [ab 34:25 min]
  • Extremer Aktivismus [ab 47:30 min]
  • Anker und Overton-Fenster [ab 50:40 min]
  • Ausblick: Kurs halten und sich nicht zu sehr von gesellschaftlichen Trends ablenken lassen. [ab 57:00 min]
  • Das Problem mit den NGOs [ab 1:00:50 h]
  • Die Grundpfeiler Aufklärung, Humanismus und Universalismus [ab 1:04:40 h]
  • W.E.I.R.D. Western, Educated Industrialized Rich and Democratic und die Kirche [ab 1:06:00 h]

Zum Thema:

  • Video: Die GWUP, der Volksverschwörer und das Selbstbestimmungs-Chaos | SinansWoche DIE Show, SinansWoche vom 10.05.2024
  • Video: Was passiert gerade in der GWUP? | Reaction mit André Sebastiani, SiniMachtAuge vom 10.12.2023
  • Video: Zerbricht die GWUP am Kulturkampf? | SinansWoche DIE SHOW, SinansWoche vom 17.11.2023
  • Video: Skeptische Staatskrise – Was ist los in der #GWUP? | TBOR ordnen ein, TBOR vom 18.06.2023
  • Video: Umfang mit Kritik | „Hierarchy of Disagreement“, TBOR vom 12.02.2023

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10. März 2025
von Felix Pfannstiel
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Russlands boomender Esoterik-Markt

Ein MDR-Artikel vom Samstag beschäftigt sich mit dem boomenden Esoterikmarkt in Russland. Schon vor einigen Jahrzehnten war in Russland eine Neigung zur Esoterik während Krisenzeiten zu beobachten:

Besonders deutlich wurde dies in den späten 1980er Jahren, als das riesige Land vor tiefgreifenden Veränderungen stand. Damals erlangte der Hellseher Anatoli Kaschpirowski eine landesweite Popularität, indem er Menschen über den Fernsehbildschirm „heilte“. Abend für Abend saßen Millionen von Zuschauern vor ihren TV-Geräten, während der selbsternannte Heiler behauptete, das Wasser in ihren Wohnungen mit „heilenden Energien“ aufzuladen.

Die aktuelle Lage führe zu ähnlichen Tendenzen im russischen Volk:

Heute spiegelt sich die aktuelle gesellschaftliche und politische Krise Russlands in der Suche nach mystischen Antworten wider. Fehlende Möglichkeiten, die Situation im Lande zu beeinflussen und die wachsende Unsicherheit über die Zukunft, lassen die Menschen nach Antworten in Tarotkarten, Horoskopen und schamanischen Ritualen suchen, während große Teile der politischen Elite diesen Trend bereitwillig fördert.

An den Umsatzzahlen scheint sich diese Entwicklung ebenfalls abzuzeichnen:

Numerologen, Astrologen, Schamanen, Wahrsager, diverse Magier und Heiler: Der Markt für okkulte Dienstleistungen in Russland boomt und erzielt Milliardenumsätze. Laut Forbes stiegen die Verkäufe von Wahrsagekarten im Jahr 2024 auf umgerechnet fast 19 Millionen Euro – zehn Millionen mehr als 2022. Seit 2021 haben sich die Verkäufe von Tarotkarten sogar fast versiebenfacht. Insgesamt gaben Russen nach Angaben der Zeitung MK (Московский комсомолец) vergangenes Jahr fast 24 Milliarden Euro für verschiedene esoterische Dienstleistungen aus […].

Dies widerstrebt der orthodoxen Kirche. In einem Audiobeitrag des Deutschlandfunks wird darauf hingewiesen, dass die russische Politik nun Maßnahmen gegen den Esoterik-Boom ergreift:

Mittlerweile hat die russische Politik den ungewöhnlichen Boom auf dem Esoterikmarkt als Thema entdeckt. Sie will Reklame für solche Dienstleistungen verbieten.
[…]
Es geht aber nicht nur um Verbraucherschutz. Wie fast jedes Thema im heutigen Russland hat auch dieses eine politisch-patriotische Dimension. Der Abgeordnete Witali Milonow sprach bereits im Sommer […] von einer Bedrohung für die russische Nation durch Astrologen, Wahrsager und andere. „Irgendwer im Ausland kontrolliert diesen riesigen Markt. Es nützt ihnen, die Leute verrückt zu machen, damit sie nicht mehr an die richtigen Werte glauben.“

[…]
Die Wächterin der ‚richtigen‘ Werte – das ist die russische orthodoxe Kirche mit Patriarch Kirill I. an der Spitze. Bei einer Veranstaltung im Kreml lobte er die Pläne der Abgeordneten […]: „Die Verbreitung neuheidnischer Ideen ist sehr besorgniserregend. Besonders gefährlich ist es, wenn diese Ideen sich unter Soldaten ausbreiten. Unsere Kämpfer bekommen Briefe und Päckchen mit neuheidnischen Symbolen und Hinweise auf irgendwelche pseudotraditionellen Rituale und Talismane, die ihnen angeblich helfen sollen. Dass Tarotlogen, Numerologen und andere Betrüger aus dem Bereich Okkultismus, Magie und Pseudowissenschaft stärker werden, ist eine Art ideologische Sabotage.“

[…]
Die russische orthodoxe Kirche geht noch weiter. Sie ruft zum Kampf gegen Satanismus auf. Er soll in Russland für extremistisch erklärt und verboten werden. Was unter Satanismus zu verstehen ist, bleibt bisher offen. Trotzdem hat die Duma reagiert. Sie will sich noch im Februar mit einem entsprechenden Gesetzesentwurf befassen – sehr zum Gefallen des Patriarchen: „Denken wir mal darüber nach; an der Front sind unsere Kämpfer bereit, Leben für Werte zu opfern, die die Satanisten eindeutig verachten. Der Satanismus ist auch politisch gefährlich. Das ist nicht nur Magie oder Exotik, es ist eine Ideologie, die unser nationales Selbstbewusstsein zerstört und somit unser Volk schwächt.“

[…]
Satanismus ist in Russland zu einem politischen Kampfbegriff geworden. Vladimir Putin hatte 2022 westliche Eliten als „satanistisch“ bezeichnet.

Doch hinter den Kulissen scheint die Situation anders zu sein, wie der MDR-Artikel zeigt:

Auch Präsident Wladimir Putin inszeniert sich als Verfechter des orthodoxen Glaubens, soll aber auch eine besondere Faszination für Mystik und Schamanismus haben. Nun ist Schamanismus ein fester Bestandteil der Kultur vieler Völker, die im Osten Russlands leben. Daher ist ein Interesse des Präsidenten für diese Glaubensgemeinschaften und ein Treffen mit deren Vertretern nicht ungewöhnlich.

Doch Putins Interesse geht Gerüchten zufolge viel weiter, als für einen Staatslenker und vermeintlich gläubigen Christen üblich ist: Der russische Journalist und Spiegel-Kolumnist Michail Zygar behauptet, Putin solle an schamanischen Ritualen teilnehmen, und lasse sich in Fragen des Krieges von verschiedenen Mystikern beraten. Zygar beruft sich dabei auf eine kremlnahe Quelle. Auch Putins offizieller Besuch in der Mongolei im September 2024 soll dem Treffen mit Schamanen gedient haben.

Auch das Militär selbst verlässt sich auf übernatürliche Dienstleistungen: So berichtete eine Zeitschrift des Verteidigungsministeriums (Армейский сборник), dass russische Soldaten in Kampftechniken der Parapsychologie geschult würden und diese bereits erfolgreich im Einsatz angewendet hätten, um den Feind „berührungslos“ zu besiegen.

Der ganze Artikel lässt sich auf der Seite des MDR nachlesen.

Zum Thema:

  • Podcast: Russlands Kampf gegen Okkultismus, Esoterik und „Satanismus“, Deutschlandfunk vom 13.02.2025
  • Artikel: Krieg mit Gottes Segen – wie die orthodoxe Kirche Putin untersützt, MDR vom 14.09.2023
  • Artikel: Warum Putin Rechte und Esoteriker so sehr betört, Der Standard vom 18.03.2022

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