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GWUP in WAZ: Skeptiker für Verbraucherschutz

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Nach dem „taz“-Interview mit Dr. Mark Benecke von der GWUP legt nun heute die WAZ nach: Die Redaktion traf Klaus Schmeh, Vorsitzender der GWUP-Regionalgruppe Rhein-Ruhr, und plauderte mit dem Informatiker über Skepsis, Mythen, Codes und die GWUP-Konferenz 2009 in Hamburg. Dort spricht Klaus Schmeh am zweiten Konferenztag (Samstag, 23. Mai 2009) zum Thema „Parawissenschaftliche Codes: Wie findet man versteckte Nachrichten, wo keine sind?“. In der WAZ steht Schmeh schon heute Rede und Antwort:

WAZ: Warum glauben wir so gerne?

Klaus Schmeh: Die Welt ist kompliziert. Und da ist eine einfache aber falsche Erklärung für manche Menschen besser als gar keine. Nehmen wir das Thema Finanzen als Beispiel. Da blicken ja sogar Experten oft nicht mehr durch. Und bevor man sich dann durch Börsenkurse und Bücher quält, vertraut man lieber seinem Horoskop.

WAZ: Mit welchen Fragen beschäftigen sich die Skeptiker?

Klaus: Wir befassen uns mit Themen, die außerhalb der anerkannten Wissenschaften liegen. Astrologie oder alternative Medizin, zum Beispiel. Die GWUP ist ein Verein, in dem sich etwa 870 Mitglieder für kritisches Denken und gegen esoterischen Unfug einsetzen.

WAZ: Haben Sie einen Lieblings-Mythos?

Schmeh: Bibelcodes. Versteckte Prophezeiungen in der Bibel [mehr dazu im GWUP-Blog]. Wenn man, sagen wir mal, jeden fünften Buchstaben liest, soll man angeblich geheime Botschaften finden. So sollten zum Beispiel die Terroranschläge vom 11. September in der Bibel angekündigt worden sein. Herausgefunden hat das natürlich erst jemand nach dem 11. September. Nach unserer Ansicht ist das reine Willkür.

WAZ: Wie reagieren die „Enttarnten“ denn auf die Ergebnisse Ihrer Arbeit?

Schmeh: Wir erleben ganz selten, dass sich jemand von unseren Argumenten überzeugen lässt. Wir haben zum Beispiel die Vorhersagen vieler Astrologen überprüft. Wenn sich ihre Prognosen nicht erfüllt haben, kamen immer nur Ausreden, warum es ausgerechnet dieses eine Mal nicht gestimmt hat. Und natürlich werden wir auch oft angefeindet. Schließlich geht es in vielen Fällen um materielle Interessen oder gar die Existenz. […]

Das ganze Interview mit Klaus Schmeh von der GWUP lesen Sie hier auf derwesten.de (20.05.2009): Parawissenschaften: „Skeptiker“ entzaubern Mythen und Wunderheiler.

Links zum Thema:

Autor: Stefan Kirsch

Stefan Kirsch: Diplom-Germanist und Redakteur, aktiv in der GWUP seit 2000. Studium der Germanistik, Journalistik, Philosophie und Psychologie an der Universität Bamberg, Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband (djv). Beruflich ist er in der Unternehmenskommunikation eines deutschen Technologie-Konzerns tätig.

Ein Kommentar

  1. Vermutlich wird man noch ganz tolle Botschaften finden, wenn man z.B. auf jeder 5. Seite die Buchstaben diagonal verbindet, die Wörter in denen diese vorkommen z.B. ins altgriechische übersetzt, und dann noch jeden 5. Buchstaben nimmt und rückwärts aneinanderreiht. Dann teile man die Anzahl der Buchstaben noch durch 5 und man hat das Geheimnis des Lebens gefunden ;) Mit genug Buchstaben in einem Buch kann man so ziemlich alles finden.

    Ist das eigentlich sowas wie Anomaly-Hunting?

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