gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

3. März 2025
von Felix Pfannstiel
5 Kommentare

Ein Blick auf RFK: Janos Hegedüs und Udo Endruscheit im Gespräch

Nachdem Janos vergangene Woche mit Edzard Ernst in einem empfehlenswerten Video über Alternativmedizin, kritisches Denken und dessen Werdegang sprach, ist in seinem neuesten Video Udo Endruscheit zu Gast. Mit Udos Expertise, der das Wirken von Robert F. Kennedy Jr. schon länger im Blick hat, nehmen die beiden den US-Gesundheitsminister kritisch unter die Lupe.

Inhalt:

  • Einleitung [ab 0:00 min]
  • Kennedys Werdegang [ab 4:00 min]
  • Parallelen zwischen Kennedy und Bernarr Macfadden bei Gesundheitsfragen [ab 10:10 min]
  • Abkehr vom Naturschutz [ab 13:00 min]
  • Udos Prognosen [ab 14:50 min]
  • Warum Kennedy kein Impfskeptiker, sondern ein Impfzyniker ist – Samoa-Beispiel [ab 18:50 min]
  • Erste Kürzungen im Gesundheitswesen durch Kennedy [ab 23:00 min]
  • AIDS-Politik in Südafrika unter Mbeki [ab 25:30 min]
  • Aktueller Masernausbruch in Texas [ab 28:00 min]
  • Nur wenig Widerstand gegen Kennedy in den USA [ab 31:30 min]
  • Tuskegee-Experiment [ab 33:20 min]
  • Wenig Platz für Rationalität in der Politik + Privatisierung des Gesundheitswesens [ab 36:30 min]
  • Udos Prognosen II [ab 45:50 min]
  • FDA und FTC wollten 2017 die Homöopathie regulieren. [ab 51:30 min]
  • Kann man den Instituten (FDA und CDC) unter Kennedy noch vertrauen? [ab 53:00 min]
  • Thiomersal [ab 55:50 min]
  • Viele wissen nicht, was sich hinter dem Begriff „Wissenschaft“ verbirgt. [ab 1:01:30 h]
  • Fazit [ab 1:04:20 h]

Zum Thema:

  • Artikel: RFK auf dem Weg ins US-Gesundheitsministerium, GWUP-Blog vom 09.02.2025
  • Artikel: Welcome Idiocracy!, Science and Sense vom 04.02.2025
  • Artikel: Experts saw Samoa’s plunging vaccination rates as a crisis. RFK Jr. saw an opportunity, NBC News vom 24.01.2025
  • Artikel: Science Cops: Science Cops: Ein Impfgegner als US-Gesundheitsminister – Der Fall Robert F. Kennedy Jr., GWUP-Blog vom 07.12.2024
  • Artikel: Neue Lügen von Andy und Bob!, Science and Sense vom 22.06.2022

Hinweis:

  • Wenn ihr noch nicht im Skeptischen Netzwerk angemeldet seid, möchten wir euch herzlich dazu einladen. Dort finden GWUP-Mitglieder und Interessierte eine Plattform für Diskussionen und Austausch rund um skeptische Themen: https://skeptisches-netzwerk.de/.
  • Falls ihr Ideen, Anregungen oder Empfehlungen habt bzw. selbst ein Gastkapitel für den GWUP-Blog schreiben möchtet, kontaktiert uns unter: blog@gwup.org.

1. März 2025
von Felix Pfannstiel
16 Kommentare

Über Postmoderne und Beliebigkeit bei Science and Sense

Bereits vor einer Woche veröffentlichte Udo Endruscheit auf seinem Blog einen Artikel, der an den Beitrag zur Standortbestimmung der GWUP anschließt und noch weiterführende Gedanken dazu aufzeigt.

Udo schließt sich der Aussage der Standortbestimmung an:

Insgesamt verdeutlicht der Beitrag die Notwendigkeit, wissenschaftliche Methoden als Grundlage für objektive Wahrheitsfindung zu fördern und gleichzeitig kritisch gegenüber subjektiven oder ideologisch geprägten Ansätzen zu bleiben. Die Diskussion in den Kommentaren zeigt, dass es weiterhin wichtig ist, Aufklärungsarbeit zu leisten und die Prinzipien der Wissenschaft verständlich zu kommunizieren.

Als Kritikpunkt in den Kommentaren konnte er erkennen:

Vielen ist offenbar der „Erkenntnispfad“ zu schmal. Aber ist es nicht eigentlich das Ergebnis von mehr als 2000 Jahren Ringens um eine Antwort auf die Frage „Was können wir wissen?“ […] dass wir nur in einem solchen schmalen Pfad vorankommen können?

An diesem komme man nicht vorbei:

Wissenschaft hat sich gerade nicht durch Offenheit für Beliebigkeit weiterentwickelt, sondern durch die konsequente Einhaltung strenger methodischer Prinzipien. Anders gesagt: Die moderne Wissenschaft ist gerade deshalb erfolgreich, weil sie sich einen strengen methodischen Rahmen gibt.

Man könnte also sagen: Der „Erkenntnispfad“ ist nicht deshalb schmal, weil man andere Denkweisen aus Bosheit oder Überheblichkeit ausschließt, sondern weil die Anforderungen an belastbare Erkenntnis so hoch sind. […] Wer diesen Rahmen verlassen will, sollte sich fragen, ob er Wissenschaft tatsächlich verstanden hat oder ob er sich unbewusst von den postmodernen Tendenzen der Beliebigkeit beeinflussen lässt.

Deshalb weite die GWUP ihren skeptischen Blick auch auf Bestrebungen aus, die dieser Beliebigkeit Vorschub leisten:

Die GWUP stärkt damit ihre Positionierung als metatheoretische skeptische Organisation: Sie legt sich nicht nur mit falschen Behauptungen an, sondern auch mit ganzen Erkenntniswegen, die Wissenschaftlichkeit für sich und ihre Hervorbringungen beanspruchen, aber den methodischen Standards nicht genügen. Das ist m.E. eine notwendige Erweiterung des skeptischen Ansatzes, weil viele heutige Debatten sich nicht mehr nur um „falsche Fakten“, sondern um die grundlegenden Maßstäbe für Wahrheit und Erkenntnis drehen.

Sein Fazit:

Ich glaube, dass eine solche Positionierung für skeptische Organisationen wie die GWUP langfristig notwendig ist. […] Es geht nicht nur darum, offensichtlichen Unsinn zu entlarven, sondern auch um das „Aufräumen“ in wissenschaftsnahen Debatten – dort, wo Begriffe und Methoden missbraucht werden, um Beliebigkeit als Wissenschaft zu verkaufen und damit in den öffentlichen Diskurs einzusickern.

Den kompletten Artikel findest Du auf Udos Blog.

Zum Thema:

Artikel: Hochmütige Naturwissenschaft und propagandistische Empirik?, GWUP-Blog vom 14.02.2025

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27. Februar 2025
von Felix Pfannstiel
1 Kommentar

SkepKon 2025: Tickets und Programm

Ab sofort können die Tickets für die diesjährige SkepKon im Regensburger Marinaforum, die vom 29. bis 31. Mai stattfindet, gebucht werden.

Das Programm verspricht über 30 Vorträge und verschiedene Workshops. Was Dich erwartet:

Wir nehmen uns Fragen vor, die unsere Gesellschaft beschäftigen – von Pseudomedizin über Verschwörungstheorien bis hin zu Fake News. Das Programm verbindet klassische GWUP-Themen wie Pseudomedizin, Verschwörungstheorien und kritisches Denken mit topaktuellen Fragestellungen zu Trumps Wählerschaft, rationaler Gesprächskultur und dem Paradox der Geschlechtergleichstellung.

Aber die SkepKon ist mehr als nur ein tolles Programm. Sie ist das jährliche Highlight unserer Community! Hier triffst du Gleichgesinnte, mit denen du dich austauschen kannst, egal, ob du alte Bekannte wiedersiehst oder neue Kontakte knüpfst. Ob beim Kaffee in den Pausen, beim Abendessen oder in einer spontanen Diskussionsrunde an der Hotelbar – die besten Gespräche finden oft abseits der Bühne statt.

Der Frühbucherrabatt ist noch bis einschließlich 6. April erhältlich. Und vergiss nicht, frühzeitig eine Unterkunft zu buchen – Regensburg ist eine beliebte Stadt.

Für Bahnreisende gibt es zudem die Möglichkeit, ein Veranstaltungsticket zum Festpreis direkt über den Link auf der SkepKon-Homepage zu buchen:

Wir freuen uns auf die größte und vielfältigste SkepKon, die es je gab!

Zum Thema:

Homepage: skepkon.org

Hinweis:

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25. Februar 2025
von Felix Pfannstiel
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SkepKon-Video: „Heiligenschein und Aura“ von Prof. Dr. Wolfgang Hell

Der Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Hell auf der SkepKon 2024 ist nun auf YouTube verfügbar. Thema: Heiligenschein und Aura.

Aus der Videobeschreibung:

Heiligenschein und Aura – Beiden Vorstellungen ist gemeinsam, dass sie einen nichtstofflichen Körper (oder eine Lichterscheinung) um den physischen Körper postulieren. Eine Lichterscheinung um einen Kopf oder Körper ist ein unter bestimmten Wahrnehmungsbedingungen unvermeidlich auftretendes physiologisches Phänomen, das auf einer Kombination von Nachbild und Augenbewegungen resultiert. Seine Interpretation als „Heiligenschein“ beruht auf Unkenntnis der physiologischen Ursache, ist aber im historischen Wahrnehmungskontext verständlich.

Inhalt des Videos:

  • Einleitung [ab 0:00 min]
  • Verschiedene Definitionen für den ‚Heiligenschein‘ [ab 2:50 min]
  • Heiligenschein in der Religion [ab 5:50 min]
  • Aura in der Esoterik [ab 9:45 min]
  • Realer Hintergrund der Aura [ab 13:00 min]
  • Aura-‚Theorien‘ [ab 14:20 min]
  • Rudolf Steiner über die Aura [ab 15:10 min]
  • Walter Benjamins Drogenversuche [ab 16:10 min]
  • Nachbild und Augenbewegung + Beispiele [ab 18:10 min]
  • Warum sehen wir nicht ständig Heiligenscheine? [ab 25:10 min]

Zum Thema:

  • Artikel: „Fast täglich neue Anbieter“: Der Spiegel über den Eso-Trend, GWUP-Blog vom 23.04.2023
  • Artikel: Schachpartie mit einem Toten? Fragwürdige Beweisversuche für Kontakte mit dem Jenseits, GWUP-Blog vom 01.09.2023

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23. Februar 2025
von Felix Pfannstiel
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Schamanische Scharlatanerie – Betrug in Millionenhöhe

Der Standard berichtete in den vergangenen Wochen über den millionenschweren Betrugsfall einer Schamanin. Die 44-jährige Mariana M., genannt Amela, soll mit Unterstützern in Österreich, Deutschland und der Schweiz „Menschen um einen zweistelligen Millionenbetrag geprellt haben.“ Einige ihrer Unterstützer sind bereits gefasst; sie ist weiterhin flüchtig.

Aber zunächst chronologisch: Am 04.02. titelte der Standard: „Millionenbeute bei falscher Schamanin in Wien und Niederösterreich sichergestellt„. (Was unter einer „richtigen“ Schamanin zu verstehen ist, bleibt indes offen.) Kriminalisten konnten eine Schamanin ausfindig machen, die eine Dame um einen sechsstelligen Betrag gebracht hatte:

Die österreichische Staatsbürgerin, die sich „Amela“ nannte, soll eine 56-Jährige in Wien-Döbling auf offener Straße angesprochen und okkulte sowie wahrsagerische Kräfte vorgetäuscht haben. Zur Befreiung von Flüchen und zur Abwendung eines angeblich vorhergesehenen Todesfalles wurde Bares gefordert und in Wien und Baden auch übergeben. Der Schaden liege im hohen sechsstelligen Eurobereich, hieß es Mitte Jänner in einer Mitteilung der Polizei. Bei Hausdurchsuchungen in Wien und Niederösterreich wurden nicht nur Okkult-Gegenstände sichergestellt, die bei Séancen verwendet worden sein dürften. Schmuck und Münzen, die ebenfalls entdeckt wurden, dürfte die mutmaßliche Betrügerin ihren Opfern herausgelockt haben.

Der nächste Artikel zu diesem Fall folgte am 10.02. Amela wird nun „per europäischem Haftbefehl gesucht„. Ihr 29-jähriger Sohn wurde gefasst. Bei einer Hausdurchsuchung konnte sich Zugang zu ihrem Safe verschafft werden:

Die Sicherstellung des Millionenbetrags an Geld, Gold und Schmuck in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) war nach einer von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt angeordneten Hausdurchsuchung erfolgt, teilte die Polizei am Montag mit. Beamte des LKA und der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität waren mit dem Einsatzkommando Cobra ausgerückt, ein Tresor musste geöffnet werden. Darin fanden sich laut dem Landeskriminalamt 4,1 Millionen Euro und 2,1 Millionen Schweizer Franken (2,23 Millionen Euro), zudem 5100 US-Dollar und 500 Deutsche Mark.

Außerdem gibt es neue Informationen zu dem Betrugsfall an der 56-Jährigen:

Das Geld wurde ihr dem LKA zufolge im Frühjahr 2024 in drei Tranchen zu 3000, 64.000 sowie 660.000 Euro übergeben. Nachdem sie diese Summen erhalten hatte, brach der Kontakt ab. Die „Schamanin“ sei aufgrund des Reinigungsrituals in ein schweres Koma gefallen, teilte eine andere Frau telefonisch mit.

Im Artikel vom 20.02. wird über zwei Festnahmen wegen des Verdachts der Mitgliedschaft berichtet. Außerdem konnten bei einer erneuten Hausdurchsuchung in Maria Enzersdorf weitere Wertgegenstände gefunden werden:

Dabei wurden Feinsilber, Bargeld, Schmuck, Gold und Luxusuhren „mit einem noch festzustellenden Wert“ sowie Waffen und Munition sichergestellt.

Der zweite Artikel vom 20.02. bringt noch weitere Details zur zweiten Hausdurchsuchung:

Zudem wurden bei einer zweiten Hausdurchsuchung kiloweise neue Wertgegenstände gefunden, wie ein Ermittler dem STANDARD sagt. Diese wurden in einem versteckten Bereich in einem ehemaligen Schwimmbecken gelagert.

So liefen Amelas ‚Reinigungsrituale‘ ab:

Laut den Ermittlern lief die Masche so ab: M. gab sich als die Schamanin „Amela“ aus. Sie sprach Menschen auf offener Straße an, schmeichelte ihnen und ging ein Gespräch ein. Bald darauf wollte „Amela“ auch eine fragwürdige Aura wahrgenommen haben. Mithilfe von Tarotkarten, Kristallen und okkulten Symbolen sah sie also die Zukunft ihrer Opfer vorher. Und die sollte beängstigend sein, wie sie ihnen mitteilte: Eine Angehörige sei vermeintlich verflucht. „Amela“ könne gar deren Tod voraussehen. Was ihr Gegenüber tun könne, um das furchtbare Schicksal abzuwenden? „Amela“, die über magische Kräfte verfüge, könne „Reinigungsrituale“ durchführen. Damit lasse sich der Fluch brechen. Nur: Das sei anstrengend und teuer.

Mariana M. ist weiterhin auf der Flucht. Alle weiteren Informationen zum Fall und zum Haftbefehl befinden sich auf der Seite der LPD Niederösterreich.

Zum Thema:

  • Artikel: Okkult-Betrug in Millionenhöhe: Zwei weitere Festnahmen, Der Standard vom 20.02.2025
  • Artikel: Okkultismus-Betrug: Kriminalisten gehen zahlreichen Hinweisen nach, Der Standard vom 14.02.2025
  • Artikel: Geld, Gold und Schmuck: Falsche Schamanin ergaunerte Millionenbeute, Der Standard vom 10.02.2025
  • Artikel: Millionenbeute bei falscher Schamanin in Wien und Niederösterreich sichergestellt, Der Standard vom 02.04.2025

Hinweis:

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22. Februar 2025
von Felix Pfannstiel
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Als Video verfügbar: Janos‘ Vortrag bei der PdH

Der Online-Vortrag über das Heilpraktikerwesen, den Janos Hegedüs am 15.01.2025 bei der Partei der Humanisten hielt, ist seit dieser Woche auf YouTube verfügbar.

Inhalt:

  • Heilpraktiker – ein Überblick [ab 1:30 min]
  • Entstehung des Berufs [ab 2:30 min]
  • Voraussetzungen, um als Heilpraktiker arbeiten zu dürfen. + Heilpraktikerprüfung [ab 5:50 min]
  • Was machen Heilpraktiker? [ab 11:45 min]
  • Was Heilpraktiker nicht dürfen. [ab 14:45 min]
  • Was Heilpraktiker anbieten. [ab 18:10 min]
  • Kontrolle der Heilpraktiker [ab 23:10 min]
  • Janos untersucht 100 Heilpraktikerpraxen in München – Ergebnisse [ab 29:10 min]
  • Alleinstellungsmerkmale bzw. Behandlungsmethoden [ab 34:00 min]
  • Sind Heilpraktiker wirklich systemrelevant? [44:50 min]
  • Heilpraktiker machen krank – erfundene Krankheiten [ab 52:40 min]
  • Pseudowissenschaften sind Gift für den Geist – Folgen [ab 55:30 min]
  • Muss der Staat eingreifen? + Fazit [ab 1:00:20 h]
  • Diskussion [ab 1:11:50 h]

Zum Thema:

Video: 10 schockierende Fakten über Heilpraktiker, Janos Hegedüs vom 10.01.2025

Hinweis:

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21. Februar 2025
von Felix Pfannstiel
7 Kommentare

Homöopathie: ein immaterielles Kulturerbe?

Joseph Kuhn macht im Gesundheits-Check vom 17.02.2025 auf einen Änderungsantrag der CSU und der Freien Wähler im Bayerischen Landtag vom 13.02.2025 aufmerksam.

Der Antrag fordert 30.000 € zusätzliche Mittel für folgenden Zweck:

Mit den zusätzlichen Mitteln soll eine Wanderausstellung mit Film zu Geschichte und Grundlagen der Homöopathie in Bayern erstellt werden. Dargestellt soll dabei etwa werden, wie die Idee der Homöopathie 1796 durch den Arzt und Chemiker Dr. Samuel Hahnemann (1755 bis 1843) in Sachsen gegründet wurde und sich schon zu Hahnemanns Lebzeiten über die Grenzen Deutschlands hinaus ausbreitete. Sie wird bis heute vielfach praktiziert und ist Teil der „Traditionellen Europäischen Medizin“, TEM.

Der Steuerzahler darf also für eine pseudomedizinsche Werbeausstellung aufkommen. Leider geht es noch weiter im Text:

Die Homöopathie-Stiftung des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte möchte zudem beantragen, die Homöopathie in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufzunehmen.

Was soll man da noch sagen? Am besten schließen wir mit den ironischen Worten des INH:

Damit rückt Bayern die Homöopathie in eine Liga mit Flamenco, Reggae, französischer Esskultur und mongolischem Kehlkopfgesang. Es wäre nur folgerichtig, wenn bald auch der „Trunk aus dem Schädel eines Hingerichteten“ aus alten Arzneibüchern wieder in den Apotheken Einzug hält – schließlich gehört auch das zur Historie der „Traditionellen Europäischen Medizin“.

Zum Thema:

Artikel: „Unsinnig und unethisch“: Edzard Ernst über die vergleichende bayerische Homöopathie-Studie, GWUP-Blog vom 01.12.2024

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19. Februar 2025
von Felix Pfannstiel
49 Kommentare

Verschiedene Wahrheitsfindungsmethoden und Standortbestimmung der GWUP

Ein Beitrag von Stefan Soehnle

Einleitung

Dieser kurze Text soll eine grobe Skizze der strategischen Ausrichtung der GWUP sein, wie ich sie mir vorstelle. Dazu möchte ich darstellen, wofür die GWUP sich einsetzen sollte und wofür nicht. Außerdem will ich aufzählen, für welche Art der Wahrheitsfindungsmethode die GWUP stehen sollte, welche ausgewählten anderen Wahrheitsfindungsmethoden es gibt und wie sich der Ansatz der GWUP von diesen unterscheidet. 

Innerhalb und außerhalb der Mitgliedschaft gibt es Menschen, die das anders sehen als ich. Ich hoffe, ich kann mit diesem Artikel (ich bin hoffnungsloser Optimist) die Leser überzeugen. Eventuell liege ich aber auch falsch, dann werde ich entweder gerne von Argumenten überzeugt oder ich werde bei der nächsten Wahl einfach abgewählt – in jedem Falle freue ich mich über Feedback und Austausch. 

Wofür steht die GWUP meiner Meinung nach?

Die GWUP ist meiner Meinung nach eine Repräsentantin der Aufklärung, und dabei, wie in der Satzung verankert, insbesondere der Wissenschaft. 

Ziel von modernen Natur- und Geisteswissenschaften ist es, eine möglichst präzise Abbildung der Realität zu schaffen und verlässliche Prognosen zu erlauben.

Zwei Prämissen sind hierfür zentral:

  1. Es gibt eine objektive Realität
    Die Welt ist unabhängig von persönlichen Empfindungen oder gesellschaftlichen Trends.
  2. Erkenntnisgewinn
    Wir können Erkenntnisse über die objektive Realität gewinnen.

Die GWUP macht sich stark für diesen Ansatz, der im Zentrum der Wissenschaft steht: Man stellt Theorien auf und prüft sie anhand von z.B. Experimenten, Quellen, oder Beobachtungen, um ihren Realitätsgehalt zu ermitteln.

Wofür steht die GWUP nicht?

Es gibt viele weitere ehrenwerte Ziele, für die man sich engagieren kann, wie z.B. Weltfrieden, Flüchtlingshilfe oder Umweltschutz. Auch wenn diese Ziele durch wissenschaftliche Methoden unterstützt werden können, sind sie nicht die Hauptanliegen der GWUP. Unsere Hauptaufgabe ist die Förderung und Verteidigung der wissenschaftlichen Methode und deren Ergebnisse.

Wahrheitsfindungsmethode 1: Wissenschaft

Der wissenschaftliche Zugang besteht darin, Theorien anhand der wissenschaftlichen Methode der verschiedenen Disziplinen zu überprüfen und ihre Qualität an der Übereinstimmung mit der Wirklichkeit zu messen. Dieser Prozess, auf den sich die GWUP beruft, setzt Transparenz, Wiederholbarkeit und Objektivität in der Methodik voraus.

Neben dieser Methode gibt es andere Methoden, die andere Ansätze verfolgen.

Wahrheitsfindungsmethode 2: Esoterik

In der Esoterik spielen persönliche Erfahrungen, individuelle Wahrnehmungen und das subjektive Bauchgefühl eine dominierende Rolle. Mitunter genügt bereits das Gegenteil einer Mainstream-Position als Motivation, um einer Idee Glauben zu schenken.

Wenn wissenschaftliche Erkenntnisse dem Bauchgefühl widersprechen, werden die wissenschaftlichen Erkenntnisse abgelehnt, da dem Bauchgefühl ein höherer Wert beigemessen wird.

Damit befindet sich die Esoterik in einem ständigen Spannungsverhältnis zur Wissenschaft, insbesondere dann, wenn empirische Belege die esoterischen Annahmen widerlegen.

Wahrheitsfindungsmethode 3: Religion

Es gibt auch religiöse Ansätze der Wahrheitsfindung. Hierbei gilt allerdings nicht, wie bei der Esoterik das Bauchgefühl als Methode der Wahrheitsfindung, sondern die göttliche Eingebung. Diese kann entweder direkt (“Gott ist mir im Traum/beim Gebet erschienen”), über Bücher (“In der Torah steht …”) oder über Mittelsmänner (“Der Papst hat gesagt: …”) erfolgen.

Für Gläubige kann diese Offenbarung einen höheren Rang einnehmen als wissenschaftliche Ergebnisse. Spannend wird es immer dann, wenn religiöse Lehren und wissenschaftliche Erkenntnisse in Konflikt geraten, beispielsweise in der Diskussion um das Alter der Erde.

Wahrheitsfindungsmethode 4: Mächtige

Eine weitere Sichtweise besagt, dass „die Stärkeren“ oder „die Mächtigen“ bestimmen, was wahr ist. Hier wird Macht anstelle von Empirie zum Wahrheitskriterium erhoben. Elon Musk ist beispielsweise der reichste Mensch der Welt, aber deswegen ist das, was er sagt, nicht automatisch richtig.

Wissenschaftliche Erkenntnisse, die diesem Brunnen der Wahrheit widersprechen, werden unter anderem als “woke” beschimpft.

Wahrheitsfindungsmethode 5: Unterdrückte

Die Gegenposition zur Orientierung an den „Mächtigen“ ist die Vorstellung, dass die Unterdrückten automatisch Recht haben. Auch hier wird eine ideologische Perspektive zum Wahrheitsmaßstab und Wissenschaft wird nur dann angenommen, wenn sie die eigene Agenda stützt.

Vertreten Personen wissenschaftliche Erkenntnisse, die diesen Wahrheiten widersprechen, werden sie teilweise als “Nazi” beschimpft.

Es ist grau

Wichtig ist zu erkennen, dass sich diese Methoden der Wahrheitsfindung in der Realität oft überschneiden. Nur selten findet man Personen, die eine Methode in Reinform anwenden.

Ein Esoteriker mag sich in manchen Bereichen durchaus wissenschaftlichen Erkenntnissen anschließen, bis bei einem Thema, das ihm wichtig ist, ein Widerspruch zu den eigenen esoterischen Überzeugungen auftritt. “Funktioniert” die Homöopathie, obwohl die Wissenschaft sagt, dass sie nicht über den Placeboeffekt hinaus wirkt? Dann entscheidet sich die Person im Zweifelsfall für das Bauchgefühl.

Wer gegen wen?

Auch innerhalb der einzelnen Wahrheitsfindungsmethoden gibt es Kämpfe. Besonders einfach sieht man das z.B. an dem Konflikt zwischen Christentum und Islam. Entweder ist Jesus am Kreuz gestorben, wie es das Christentum behauptet, oder Jesus ist in den Himmel gekommen, ohne am Kreuz zu sterben, wie es der Islam behauptet.

Auch zwischen den verschiedenen Methoden gibt es Auseinandersetzungen. Am bekanntesten wird hier der Konflikt zwischen Mächtigen und Unterdrückten sein.

Gleichzeitig können sich verschiedene Gruppen für gemeinsame Zwecke verbünden, obwohl sie ideologisch auseinander liegen, weil sie einen gemeinsamen Feind haben. Zum Beispiel: Um die Nazis im 2. Weltkrieg zu besiegen, haben die westlichen Demokratien mit der Sowjetunion kooperiert. Nach dem Ende des Krieges waren die beiden Gruppen dann wieder verfeindet. Oder: Kommunisten und Islamisten haben kooperiert, um im Iran den Schah zu stürzen. Hier hatten Kommunisten anschließend allerdings das Nachsehen gegenüber den religiösen Kräften.

Für wen ist die GWUP die richtige Organisation?

Ich plädiere dafür, dass die GWUP sich klar als Vertreterin der Aufklärung bzw. der Wahrheitsfindungsmethode Wissenschaft positioniert. Man muss davon ausgehen können, dass die Positionen, die die GWUP vertritt, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen.

Ziel ist es, einen Ort zu schaffen, an dem Interessierte sich umfassend informieren können. Fragen und Kritik sollten wertschätzend behandelt werden, damit Neugier gefördert wird und sich niemand fürchten muss, falsche oder „unerwünschte“ Fragen zu stellen.

Dadurch können sowohl Übereinstimmung, aber auch Kritik zu esoterischen, religiösen, Positionen von Mächtigen und Unterdrückten entstehen. Damit können sich auch Menschen, die noch keine Berührungspunkte mit unserem Verein haben, willkommen fühlen.

Entsprechend sollte die GWUP offen sein für alle, die neben der Wissenschaftlichkeit auch esoterisch, religiös, mächtig oder unterdrückt sind, soweit sie sich auf dem Boden des Grundgesetzes befinden.

Ich finde, man kann in der GWUP sein, solange man 

  1. aushält, dass die GWUP Kritik an Unfug oder wissenschaftsfeindlichen Aussagen der eigenen Position übt.
  2. sich bei Konflikten zwischen der eigenen Ideologie und wissenschaftlichen Fakten auf die Seite der Wissenschaft stellt.

Hart gegen die Ideologie, weich gegen die Menschen

Menschen, die nicht die Wissenschaftlichkeit als obersten Wert haben, sind nicht böse oder unvernünftig. Oftmals liegen sie bei der Identifizierung von Problemen sogar richtig. Homöopathen haben Recht, wenn sie auf Defizite in der medizinischen Versorgung hinweisen. 

Aber eine korrekte Identifizierung eines Problems bedeutet nicht automatisch, dass auch der Lösungsvorschlag sinnvoll ist. Dass Menschen an Krebs sterben ist ein Problem, gegen Krebs Globuli xy zu nehmen, erhöht allerdings nicht die Überlebenschancen.

Daher ist es wichtig, dass GWUP-Mitglieder die Homöopathie sachlich und fundiert kritisieren, ohne kranke Menschen, die Homöopathie nutzen, belehrend oder beleidigend zu behandeln.

Für wen ist die GWUP nicht die richtige Organisation?

Wer das Primat der Wissenschaftlichkeit ablehnt und auch kritisiert, dass sich andere wissenschaftlich mit einem Thema beschäftigen, sollte nach meinem Verständnis nicht Mitglied der GWUP sein. Dies muss für alle Bereiche gelten.

Wer z.B. die flache Erde ablehnt, weil die Theorie unwissenschaftlich ist, aber Ancient Aliens für 100 % wahr hält und jede Kritik daran ablehnt, für den kann die GWUP nur schwer als Heimat fungieren. 

Die GWUP-Mitglieder können wissenschaftlich den Kreationismus kritisieren. Dabei ist es unerheblich, ob es christlicher Kreationismus, islamischer Kreationismus oder Kreationismus in Neuseeland ist. Wer diese universelle Herangehensweise ablehnt, dem wird es in der GWUP nicht gefallen.

Partnerwahl

Bei der Wahl der Kooperationspartner der GWUP sollten wir darauf achten, dass wir keine Partner wählen, die zwar eine der unwissenschaftlichen Wissensfindungssysteme ablehnen (z.B. “Unterdrückte”), aber selbst andere unwissenschaftliche Wissensfindungssysteme präferieren (z.B. “Religion”). Die GWUP sollte mit jenen Einzelpersonen, Gruppen oder Vereinen zusammenarbeiten, die sich dem wissenschaftlichen Ansatz uneingeschränkt verpflichtet fühlen. Vielleicht bin ich hier zu optimistisch, aber ich hoffe, dass es genügend Menschen und Organisationen gibt, die in der Wahrheitsfindungmethode “Wissenschaft” existieren.

Historische Abgrenzungen der GWUP

In Skeptikerkreisen gab und gibt es viele solcher Themen (Kernkraft, Klimawandel, Gentechnik, biologische Geschlechter usw.), über die man sich gestritten hat, und auch heute noch streitet. Manchmal hat sich der Konflikt mit der Zeit gelegt, manchmal leben wir damit, unterschiedliche Positionen zu haben, in wieder anderen Fällen haben sich neue Organisationen abgespalten.

Auch die GWUP hat sich in ihrer Geschichte bereits mehrmals damit auseinandersetzen müssen, wie man sich positioniert.

In den 90er- Jahren gab es Streit darüber, wie man sich zu PSI-Kräften positioniert. Damals hat man sich für die Wissenschaft entschieden (PSI-Kräfte existieren nicht). Das hat zu einem Verlust an Mitgliedern geführt, die das anders gesehen haben (http://bit.ly/4htEPll) .

Ende des Jahrtausends gab es Streit, wie man sich zu Religion positioniert. Damals hat man sich dafür entschieden, lediglich wissenschaftlich prüfbare Behauptungen mit religiösem Hintergrund zu kritisieren (z.B. Turiner Grabtuch). (https://bit.ly/4hsuPJj
Mit diesen und mit anderen Entscheidungen hat sich die GWUP nicht nur Freunde gemacht; einen Überblick über ihre Kritiker findet man auf unserer Webseite. (https://bit.ly/3Q7csO7)

Schwerpunktsetzung

Als gemeinnütziger Verein ist die GWUP hauptsächlich auf das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitglieder angewiesen. Die Vereinsführung kann den Mitgliedern nicht vorgeben, wofür sie sich zu interessieren und womit sie sich zu beschäftigen haben. 

Grundsätzlich sollte jeder, der sich mit einem Thema wissenschaftlich auseinandersetzen möchte, dafür in der GWUP Raum finden. Anderen Mitgliedern mag das Thema nicht gefallen oder sie mögen das Thema für irrelevant halten, aber die GWUP sollte kein einziges Thema ausklammern.

Aktuelle Fragen

Aktuell steht die GWUP vor der Frage, wie man mit Aussagen aus dem sogenannten “woken” Spektrum, die wissenschaftlichen Anspruch haben, umgehen sollte. Ich plädiere dafür, dass unsere Mitglieder alles wissenschaftlich untersuchen und kritisieren dürfen, und zwar nach denselben Grundsätzen wie bei allen anderen Themen auch. Ich hoffe, dass ich möglichst viele Menschen von dieser Ansicht überzeugen kann.

Ich bin der Überzeugung, dass man die Wissenschaft nicht am besten dadurch verteidigt, dass man unwissenschaftlichen Unfug aus politischer Opportunität unwidersprochen lässt. Gerade in schwierigen Kontexten muss man an den Grundsätzen der Wissenschaftlichkeit festhalten, selbst wenn das kurzfristig unangenehm sein mag. Langfristig untergräbt die Ungleichbehandlung von Fehlinformationen den eigenen wissenschaftlichen Anspruch.

Dabei gilt es, weiterhin „hart gegen die Sache, weich gegen die Menschen“ zu bleiben. Eine klare Standortbestimmung zu „Woke-Themen“ – analog zur früheren Standortbestimmung gegenüber Religion – wäre dabei ein wünschenswerter Schritt.

Fazit

Die GWUP sollte sich klar zur Wissenschaftlichkeit bekennen, unabhängig davon, ob die Aussagen mit wissenschaftlichem Anspruch aus religiösem, politischem, esoterischem oder anderem Umfeld stammen. Dieser Universalismus sollte ein Markenzeichen der GWUP sein, da er zeigt, dass bei der GWUP keine Behauptung unangetastet bleibt.

Das bedeutet nicht, Andersdenkende zu verteufeln; vielmehr braucht es respektvollen, aber kritischen Dialog. Nur so kann ein Verein wie die GWUP ihren aufklärerischen Anspruch dauerhaft glaubwürdig vertreten und der Gesellschaft als sachliche Stimme in wissenschaftlichen Fragen dienen. (https://bit.ly/3CHXMBK

Ich hoffe, dass die GWUP damit das strategische Ziel erreichen kann, mehr Menschen zu erreichen und ihre gesellschaftliche Relevanz zu steigern.

Diskussion

Dieser Text ist sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss. Wie bereits am Anfang erwähnt, freue ich mich über Feedback und Austausch. Damit dies nicht gleichzeitig an verschiedenen Stellen passiert, bitte ich darum, die Kommunikation im skeptischen Netzwerk zu erledigen. Das skeptische Netzwerk ist für jede Person offen, die sich offen und ehrlich mit dem Thema auseinandersetzen möchte.

18. Februar 2025
von Felix Pfannstiel
1 Kommentar

Video: Spitzbart über die HPV-Impfung

Der im letzten Spitzbart-Video von Janos versprochene Folgeteil ist nun veröffentlicht. Teil 1 findet sich hier. Dieses Mal setzt sich Janos mit Spitzbarts Aussagen zur HPV-Impfung auseinander.

Martin Moder meldete Spitzbart bei der Ärztekammer, nachdem dieser in einem öffentlichen Post von der HPV-Impfung abgeraten hatte. Nach Martins Meldung verschwand der Beitrag von Spitzbarts Social-Media-Seiten.

Daraufhin folgte ein neuer Beitrag, in dem Spitzbart mit fragwürdigen Aussagen über die Kritik klagte. Zum Glück gibt es Janos, der in seinem neuen Video diese Aussagen Stück für Stück durchgeht – natürlich nicht ohne seine gewohnt humorvollen Spitzen.

Zum Thema:

  • Artikel: Michael Spitzbart bei Psiram
  • Artikel: Hegedüs: Dr. Spitzbart – nächste Runde, GWUP-Blog vom 29.01.2025
  • Artikel: Video: Neues von Dr. Spitzbart, GWUP-Blog vom 17.01.2025
  • Artikel: Er will doch nur diskutieren: Disziplinarverfahren gegen den „Top-Gesundheitsexperten“ Michael Spitzbart eingeleitet, GWUP-Blog vom 20.12.2024

Hinweis:

  • Wenn ihr noch nicht im Skeptischen Netzwerk angemeldet seid, möchten wir euch herzlich dazu einladen. Dort finden GWUP-Mitglieder und Interessierte eine Plattform für Diskussionen und Austausch rund um skeptische Themen: https://skeptisches-netzwerk.de/.
  • Falls ihr Ideen, Anregungen oder Empfehlungen habt bzw. selbst ein Gastkapitel für den GWUP-Blog schreiben möchtet, kontaktiert uns unter: blog@gwup.org.

16. Februar 2025
von Felix Pfannstiel
3 Kommentare

Skeptische Gesellschaft: Die Brandmauer-Debatte unter der Lupe

Eine Woche vor der Bundestagswahl finden sich André Sebastiani und Holger Marcks auf dem YouTube-Kanal der Skeptischen Gesellschaft zusammen, um über die Brandmauer-Debatte und den Umgang mit der AfD zu reden.

Aus der Videobeschreibung:

Ist die sogenannte Brandmauer zur AfD gefallen? Die CDU, unter Friedrich Merz, hat im Bundestag mit einem Antrag und einer Gesetzesinitiative zur Migrationspolitik eine Welle der Empörung ausgelöst. Große Proteste folgten, und erneut wurde die Frage aufgeworfen: Wie umgehen mit der AfD? In dieser Episode sprechen André Sebastiani und der Soziologe Holger Marcks über die Bedeutung des Begriffs „Brandmauer“, historische Parallelen und die Strategien im politischen Umgang mit der AfD. Welche Effekte haben Brandmauern tatsächlich? Ist eine strikte Ausgrenzung der richtige Weg – oder stärkt sie am Ende sogar radikale Kräfte? Was zeigen wissenschaftliche Studien, und welche historischen Vergleiche sind sinnvoll?

Holger unterteil die Brandmauer-Möglichkeiten in verschiedene Schichten:

  • 1. Stufe:
    Mit Rechten redet man nicht, sie dürfen keine Plattform in den Medien erhalten etc. Auch Inhalte der Rechten dürfen nicht übernommen werden.
  • 2. Stufe:
    Keine Abstimmung mit rechten Parteien wie der AfD. Die Differenzierung zwischen direkter und indirekter Zusammenarbeit muss beachtet werden.
  • 3. Stufe:
    Kooperation mit rechten Parteien in der praktischen Politik bzw. in der Regierungspolitik. Zusammenarbeit in Ausschüssen/Gremien oder in einer Koalition.

Inhaltsüberblick:

  • Vorstellung [ab 0:00 min]
  • Zusammenfassung der Brandmauer-Diskussion [ab 1:10 min]
  • War die gemeinsame Abstimmung eine Zusammenarbeit? [ab 3:40 min]
  • Der Brandmauer-Begriff in der aktuellen politischen Landschaft [ab 12:10 min]
  • Die Schichten des Brandmauer-Begriffs [ab 20:20 min]
  • Besprechung der Studie Does accomodation work? und der Stufen anhand aktueller Beispiele [ab 27:00 min]
  • Bezug zur NSDAP und zur Deutschen Partei [ab 40:20 min]
  • Der Asylkompromiss der 90er-Jahre [ab 46:50 min]
  • Kann die Brandmauer-Diskussion zu einer Radikalisierung der AfD beitragen? [48:40 min]
  • Erklärung des Begriffs „Neo-Links“ [ab 56:10 min]
  • Proteste gegen die CDU [ab 58:20 min]
  • Polarisierung und Autoritarismus [ab 1:06:30 h]
  • Wie Poppers Toleranz-Paradoxon missinterpretiert wird. [ab 1:13:10 h]
  • Ausblick auf die BTW [ab 1:19:30 h]
  • Postfaktischer Volksverpetzer mehr Faktenverbieger als Faktenchecker [ab 1:24:30 h]
  • Schlusswort [ab 1:27:40 h]

Zum Thema:

Interview: Wie Weimar ist die Gegenwart? Jens Bisky über historische Vergleiche, taz vom 16.02.2025

Hinweis:

  • Wenn ihr noch nicht im Skeptischen Netzwerk angemeldet seid, möchten wir euch herzlich dazu einladen. Dort finden GWUP-Mitglieder und Interessierte eine Plattform für Diskussionen und Austausch rund um skeptische Themen: https://skeptisches-netzwerk.de/.
  • Falls ihr Ideen, Anregungen oder Empfehlungen habt bzw. selbst ein Gastkapitel für den GWUP-Blog schreiben möchtet, kontaktiert uns unter: blog@gwup.org.