Versteht sich das Bayerische Fernsehen als Pressestelle der Pseudomedizin in Deutschland?
Diese Frage müssen wir uns langsam wohl ernsthaft stellen.
Nach der unterirdischen Schwachfug-Doku „Homöopathie – Medizin oder Mogelpackung?“ ging dieser Tage eine neue Folge von „Was wir noch nicht wissen“ bei BR alpha über den Bildschirm:
Plötzlich gesund – nur wodurch?“
Es ging um „Spontanheilungen“, was zweifelsohne ein interessantes Thema ist.
Auch die Frage, warum es den Placebo-Effekt überhaupt gibt beziehungsweise woher unser Organismus weiß, wann er seine Selbstheilungskräfte wie aktivieren muss, war sogar schon mal hier im Blog einen Artikel wert.
Aber was macht BR alpha daraus?
Einen wabernden Schmu über „Heiler“, Warzenabbeter und Quantenmystik.
Mit von der Partie sind Prof. Harald Walach, Preisträger des Skeptic-Award „Das Goldene Brett vorm Kopf“, und Günter Haffelder, der ein privates „Institut für Kommunikation und Gehirnforschung“ betreibt.
Was die knapp 15-minütige Luftnummer eigentlich soll, bleibt ebenso verwaschen wie die Flauschi-Mukke aus dem Off.
- Dass das „Besprechen“ von Warzen nahezu ebenso große Erfolgsaussichten hat wie medizinische Methoden – alter Hut.
- Dass Spontanremissionen ein seltenes, aber reales Phänomen sind – weiß jeder.
- Dass „Heiler“ und Pseudomediziner genau auf dieses Konzept setzen und ihre Methoden besonders gut geeignet sind, wünschenswerte Placebo-Effekte zu initiieren – Unsinn.
Darauf weist zum Beispiel der US-Mediziner Steven Novella in seinem Beitrag “The Rise and Fall of Placebo Medicine” im NeuroLogica-Blog hin:
In other words – any component of the placebo effect worth having you can get from science-based medicine.
Pseudoscientific rituals are not necessary – and they come with added risk of promoting pseudoscientific beliefs in health care.
As James Randi famously said – “It is a very dangerous thing to believe in nonsense.” This is perhaps most true in the field of medicine.”
- Dass Quanten-Verschränkung die „Wirkung“ pseudomedizinischer Verfahren erklärt – Quatsch.
Wir wissen nicht, was genau die Wissenschaftsredaktion beim Bayerischen Fernsehen umtreibt.
Aber wir hoffen doch schwer, dass es kein „Team von Superhelden“ braucht (wie Astrodicticum simplex heute schreibt), um …
… die Welt gegen die Verdummung durch Medien zu verteidigen.“
Falls doch, würde das so aussehen:
Zum Weiterlesen:
- Homöopathie im Bayerischen Fernsehen: Peinlichkeit kennt keine Grenzen, GWUP-Blog am 24. April 2013
- Was hat „Quantenheilung“ mit Quantenphysik zu tun? GWUP-Blog am 3. Mai 2013
- Quantenphysik hat nichts mit Quantenheilung zu tun, naklar.at am 3. Mai 2013
- Der Unterschied zwischen Wissenschaft und Pseudowissenschaft, virtual Maxim am 4. Mai 2013
3. Mai 2013 um 22:33
Echt traurig, wo es dort doch so hochwertige Sendungen wie „Alpha Centauri“ und auch „quer“ gibt…
Diese Homöopathie-Sendung hat auch meine Wertschätzung für das „Heimatprogramm“ sinken lassen; jetzt muß ich mich auf mein zweites „Heimatprogramm“ Hessen 3 verlassen können…“Alle Wetter“ und „Alles Wissen“ und „m€x“ sind gute Sendungen…schön, wenn man im bayrisch-hessischen Grenzland wohnt…ach so, heute kann man das ja bundesweit via Satellit empfangen ;-)
3. Mai 2013 um 22:46
@Ralf:
Mein Beileid:
http://www.spiegel.de/kultur/musik/slayer-gitarrist-jeff-hanneman-nachruf-a-897897.html
3. Mai 2013 um 22:50
@ Bernd Harder
?
3. Mai 2013 um 22:52
@Pierre:
Ich denke, Ralf wird es verstehen …
3. Mai 2013 um 22:54
O.K.
Hatte den Zusammenhang zwischen Ihrem Artikel und der Spiegel-Meldung nicht verstanden.
Dann möchte ich nicht indiskret sein.
Sorry!
3. Mai 2013 um 22:55
@Pierre:
<< Hatte den Zusammenhang zwischen Ihrem Artikel und der Spiegel-Meldung nicht verstanden. << Ah, stimmt, den gibt es auch nicht, sorry. Ging mir um was anderes: http://www.welt.de/kultur/pop/article115848793/Jeff-Hanneman-uebersetzte-Bach-in-Metal.html
3. Mai 2013 um 22:58
@ Bernd Harder
Alles klar.
3. Mai 2013 um 23:01
Ach du scheiße…jetzt kommen mir doch fast die Tränen…
Leberversagen…na ja, so ein Leben geht nicht spurlos vorüber…
Die „Reign In Blood“ habe ich unzählige Male gehört…und es war in meiner Jugend eine Offenbarung…
„Auschwitz, the meaning of pain“ wurde von vielen missverstanden, dabei versucht dieses Lied nur die Brutalität des Holocausts zu „interpretieren“…so fängt mein Top-Album-Aller-Zeiten an…
„Reign In Blood“ wird immer die Nummer 1 meiner „Lieblingsalben“ sein…R.I.P., wo immer er auch ist…
3. Mai 2013 um 23:06
@Ralf: Tja, wer hätte damals, zur Hoch-Zeit der „Satans“- und „Gewalt“-Debatte im Heavy Metal (übrigens auch Bayerischer Rundfunk: „Report“ aus München mit Herrn Ahnungslos Mandlik) gedacht, dass Hanneman mal Nachrufe in „Spiegel“ und „Welt“ bekommen würde …
3. Mai 2013 um 23:27
@Bernd Harder
Niemand…ich kann mich noch an den heuchlerischen Sticker auf der LP von „Reign In Blood“ erinnern…
einen Moment…ich suche sie mal…Nein – ich hab‘ sie nicht gefunden…hoffentlich hab‘ ich diese nicht irgendwann verliehen…
auf jeden fall war dort ein Sticker aufgebracht, auf dem so etwas ähnliches stand: Die Medien…blah, blah, blah…distanziert sich von den textlichen Aussagen dieses Tonträgers…
zum Glück hab‘ ich noch die LP von „Morbid Angel – Altars Of Madness“, die Nummer 2 in meiner All-Time-Best-List…
3. Mai 2013 um 23:40
Eine Anekdote aus meiner Schulzeit:
Eine Band, die relativ gut war, hatte keinen guten Sänger, deshalb bewarb ich mich mit einem Text, der von Slayer’s „Altar of sacrifice“ (auf Reign in Blood) inspiriert war; aber es wurde nichts ;-)
Die bedeutsamste Textpassage: „The Kitchen-Knife turned to a weapon of satan“…den Rest kann man sich denken ;-)
Vielleicht werde ich mein „Gegrunze“ mal auf Youtube stellen…ich hab‘ wirklich Talent…;-)
4. Mai 2013 um 10:27
@Bernd Harder:
Ah, der berüchtigte Anti-Metal-Report, den hab ich irgendwo noch komplett auf VHS (damals aufgenommen). Als Teenie hab ich mich damals schon tierisch geärgert, was für einen Müll die Medien produzieren können. Ich glaube, das war so einer der Schlüsselmomente für mein späteres skeptisches Denken.
Hier auf YouTube: http://www.youtube.com/watch?v=N9zn8yvY8zc
(Ok, ist jetzt etwas off topic, es geht ja eigentlich um Pseudomedizin.)
4. Mai 2013 um 10:33
@Piepsi:
Das ist ja cool, danke. Youtube ist wirklich ein Weltgedächtnis.
Und der unvermeidliche Glogauer, natürlich …
„Rock hard“ oder „Metal Hammer“ schrieb damals nach der Sendung etwas über „Die Diktatur der bayerischen Landpfarrer“ und bestätigten damals schon, dass beim BR auch Leute mit schwach auspegrägtem Urteilsvermögen eine steile Karriere machen können, sofern sie alles erzählen, was ihre CSU-Klientel hören will.
„Zed Yago“ drohten damals sogar mit einer Klage, weil einer ihrer Songs in diesem Schwachsinn auftauchte.
Kurz danach meinte auch das katholische „Weltbild“-Magazin, eine Anti-Metal-Geschichte nachschieben zu müssen, worauf sogar dieses Blatt in Leserprotesten ertrank.
Und heute? Auf der Fahrt hier ins Büro kam auf Antenne Bayern gerade was über „Heavy-Metal-Kreuzfahrten“ …
4. Mai 2013 um 10:46
@ Ralf
„einen Moment…ich suche sie mal…Nein – ich hab’ sie nicht gefunden…hoffentlich hab’ ich diese nicht irgendwann verliehen…“
Die Suche dauerte aber nicht lange;-)
4. Mai 2013 um 11:46
Der Witz ist ja: Der o.g. Report hat mich erst recht dazu animiert, die eine oder andere LP (die ich natürlich jetzt immer noch besitze) zu kaufen (z.B. „Game Over“ von Nuclear Assault).
Der klassische Schuss, der nach hinten losging…*lol*
4. Mai 2013 um 22:37
Besprechen von Warzen ?
Das hört sich aber auch nach Wunderheiler & Co. an!
4. Mai 2013 um 23:06
@Piepsi
Danke für den Link…ich kannte die Doku noch nicht…
Ja, Slime…da werden auch „Jugenderinnerungen“ wach…;-)
Vor allem bin ich ein ideales Beispiel…seit meinem 13. Lebensjahr höre ich Metal und sehe auch Horrorfilme, bis jetzt habe ich noch niemand umgebracht. :-)
@Pierre Castell
Die Suche hat schon einige Zeit gedauert und ich habe keine Slayer-Platte mehr…warum weiß ich jetzt nicht so genau…aber bei den Platten fand ich eine von „Roger Whittaker“ ?:-)
4. Mai 2013 um 23:22
Sehr interessant ist auch, daß das letzte Lied in der Doku „umgeschnitten“ wurde.
Hier das Original:
http://www.youtube.com/watch?v=DC4H8nFv7VE
4. Mai 2013 um 23:33
Jetzt fällt mir doch glatt noch etwas ein:
Das „Liedchen“ von Nuclar Assault
http://www.youtube.com/watch?v=79_xwxrjoCw
empfehle ich den „Warnungs-Anhängern“, nach deren Ansicht der aktuelle Papst, der „Falsche Prophet“ ist ;-)
Game Over
5. Mai 2013 um 09:49
Heute morgen (Sonntag 5.5.) kam auf Bayern 5 das Gesundheitsmagazin mit dem Thema „Komplementärmedizin – Was hilft Frauen bei Krebs?“.
Es bereitet mir wirklich Kopfschütteln, wie unreflektiert dort die Ansicht ‚Jede Krankheit hat einen Sinn!‘ verbreitet werden konnte!
http://www.br.de/radio/b5-aktuell/programmkalender/sendung569002.html
5. Mai 2013 um 11:12
@ Ralf
Jaja, ich fand halt den Satz „“einen Moment…ich suche sie mal… nein – ich hab’ sie nicht gefunden…“ belustigend.
Klang so, als hätte die Suche zeitgleich beim Schreiben des Satzes stattgefunden…lol…
Oh, sorry, kein dummes lol in einem wissenschaftlichen Blog. Hatte das nicht kürzlich hier jemand „gefordert“?
Roger Whittaker Platte gefunden? Schnell dem nächsten Seniorenheim spenden – die werden sich freuen;-)
5. Mai 2013 um 11:15
@Ralf:
Hi, Calypso!, Wir setzen die Segel., Wir lichten den Anker, und fahr’n vor dem Wind …
5. Mai 2013 um 15:48
@trixi
Simmt, was für ein Zufall und somit ist wieder alles OnTopic ;-)
Ich glaube das gibt es auch selten, Roger Wittaker-LP neben Morbid Angel, Napalm Death, Entombed…aber meine Slayer Platten sind weg, das ist ärgerlich. :-(
6. Mai 2013 um 04:32
Manchmal schäme ich mich wirklich für diesen Sender zu arbeiten. Aber wenn es um Metal oder Gothic geht gibt es inzwischen relativ viele „anhänger“ die auch für Bayerischen Rundfunk tätig sind.
Wir müssen wohl die Tatsache akzeptieren das das Fernsehen kein Instrument der Aufklärung ist sondern mehr als ein Spiegel der „Volksmeinung“ ist. Oder wie es Edward R. Murrow
This instrument can teach, it can illuminate; yes,
and even it can inspire. But it can do so only to
the extent that humans are determined to use it
to those ends. Otherwise it’s nothing but wires
and lights in a box.
Das schon 1958.
6. Mai 2013 um 10:48
@ Elwood
„Manchmal schäme ich mich wirklich für diesen Sender zu arbeiten!“
Als freier Mitarbeiter oder Festangestellter?
Und in welchem Bereich?
6. Mai 2013 um 18:06
@Elwood
Ja, die Zeiten haben sich geändert und mir gefällt Herr Mandlik auch besser als Vatikan-Korrespondent :-)
Überall liest man einen Nachruf von Jeff Hanneman, obwohl Slayer nie so tief gesunken ist, wie zb Metallica, die dann den Kommerz gesucht haben…(wobei ich natürlich Slayer auch unterstelle, Geld damit zu verdienen wollen, aber das ist in einem gewissen Rahmen ja auch normal).
By the way: „Metallica – Muster Of Puppets“ ist die Nummer 3 meiner All-Time-Best-List…und „Kill ‚Em All“ auf Platz 10 ;-)
Es gibt eine gewisse Parallele zum Rock ’n Roll, der auch zuerst von den Jugendschützern geächtet wurde und dann zu einer Rentner-Party-Musik avancierte (was dem Metal auch passieren wird, die „Pioniere“ sind jetzt zwischen 4zig und 5zig – bald kommt der Rollator ;-) )
6. Mai 2013 um 21:35
#pierre: als Freier im Bereich Aufnahme mit einem 65 Tage Vertrag. Auf Fest habe ich kein Bock. Habe noch andere Dinge die ich machen will.
#Ralf: ich würde es eher sagen das sich Metallica einfach anders entwickelt hat und auch mal „weichere“ songs aufnehmen wollte. Einige Band durchlaufen halt eine Entwicklung und andere sind halt Slayer oder AC/DC ;) beides hat vor und Nachteile. Ich als Rush und Queen Fan bin Wandel gewohnt. Aber Bloodline läuft bei mir auch hin und wieder.
Abrr eins noch zum thema: der Sender bedient seine zielgruppe und die ist halt im Bayerischem Fernsehen im durchschnitt 60+
Weiterhin hapert es bei vielen Kollegen, ob nun bei den autoren oder in der aufnahme an den Basics wissenschaftlichen denkens und Analyse.
Ich habe es erst vor paar tagen erlebt als ich auf einer Rückfahrt von einem Dreh mit einem Kollegen auf die Homöopathie-Sendung zu sprechen kam. Er argumentierte mit den typischen einzelfällen und bla. Was man halt kennt.
Ich konnte ihn zumindest zum nachdenken anregen. Mehr war nicht drin. Ich denke, es ist der falsche Weg, die, die solche sendungen auf den Gewissen haben, „lächerlich“ zu machen oder zu verhönen. Damit erreicht man nix.
Ich weiß nicht, ob die GWUP sowas nicht schon anbietet. Aber ein kurs im kritischem denken für journalisten wäre cool.
das wird nicht mehr so richtig beigebracht…
6. Mai 2013 um 21:48
@Elwood
Danke für Ihre ehrliche Aussage…und das mit 60+ stimmt leider…
aber ich bin meinem Alter voraus – um 20 Jahre ;-)
Eigentlich mag ich den Bayrischen Rundfunk…gerade deshalb, weil ich mich auf die seröse Berichterstattung verlassen habe…
und so Sendungen wie „quer“ und „Alpha centauri“ stehen für einen kritisch-satirische Berichterstattung, wie es eigentlich auch dem „Bayer“ zu eigen ist…gerade ‚raussagen, was Sache ist…
das ist eines der wenigen positiven Merkmale des Bayers ;-)
6. Mai 2013 um 23:21
Wäre diese 56 Tage Regelung wäre es auch ein Perfekter Arbeitgeber. Auch wenn ich nicht fest dort arbeiten will. Ist es ein gutes Standbein. Besonders weil man sehr viel lernt und Erfahrungen Sammeln darf. Dem BR fehlen wirklich Junge und Innovative Formate die auch uns Jüngeren Mitarbeiten richtig spaß machen würde zu Produzieren. Die Rundshow war ein guter Ansatz und Quer sowie Alpha Centauri sind auch toll. Aber bisher habe ich nur einen einzigen Beitrag für Quer gedreht. Sonst nur Beiträge die ich nie angeschaut hätte wenn ich sie nicht selber gemacht hätte um zu sehen was der Autor/Cutter aus unserem Material gemacht hat.
Sonst fühle ich mich nicht angesprochen. Leider.
7. Mai 2013 um 14:43
@ Elwood
Danke für die Info.
Hätte ich früher auf Ihre Website geschaut, hätte ich mir den einen Teil der Frage sparen können;-)
7. Mai 2013 um 16:44
Ja, die müsste ich auch mal auf den neusten Stand bringen ;)
7. Mai 2013 um 18:46
@ Hopeless:
Es fällt schwer, sich das anzuhören. Auch wenn meist nichts dagegen spricht,neben der Krebsbeahndlung alles Mögliche Entspannende und Wohltuende zu machen, geht einem bei einem Satz wie: Man muss sehen, was man an Ernährung und Verhalten/mental ändern müsse (nicht‘ könne‘), der Hut hoch.
Erstens gibt es da nichts Gesichertes, Krebs mag durchaus Himbeeren, zweitens suggieriert es bei Misserfolg, man habe nicht genug gemacht, und da erwiesen ist, dass es keine Krebspersönlichkeit gibt, kann es auch kein ‚Muss‘ geben.
Darüber hinaus kann (nicht muss) man einfach nachlesen, was der Krebsinformationsdienst auf seiner Seite zu alternativen Behandlungsmethoden sagt.
Vielleicht wäre es sinnvoll zu solchen Aktionen wie dem gemeinsamen Globulischlucken eine Aktion Richtung Medien zu machen.
7. Mai 2013 um 22:53
OffTopic…Gerade hat der bayrische Finanzminister Söder bei Maischberger gesagt, das Schlimme am Börsenhandel sei der Computerhandel, es wären dort „Algorithmen“, die den Handel bestimmen…das stimmt schon, aber ich finde es süß, das von Herrn Söder zu hören. Langsam habe ich das Gefühl, daß das Wort „Algorithmus“ genauso in das „Kollektive Wissen“ übergeht, wie auch schon der Begriff „Thread“…was waren das noch Zeiten, als diese Begriffe nur Programmieren bekannt waren ;-)
Vielleicht wäre das sogar ein Thema für die GWUP…der „böse“ Algorithmus und die Börse ;-)
8. Mai 2013 um 10:09
Es ist schwer wenn nicht sogar ungerecht „die Medien“ über ein kamm zu scheren. Auch wenn jetzt der Bayerische Rundfunk unfug gesendet hat kann es sein das in einer anderen sendung das wieder gerade gebogen wird. Quer ist da recht zuverlässig.
8. Mai 2013 um 20:52
@Clemens:
Ja – ich habe die Sendung nur teilweise im Radio gehört und wollte mir eigentlich den Rest anhören, konnte es mir aber aus persönlichen Gründen nicht antun.
Mal eine Anekdote andersherum:
Meine Mutter ist seit letztem Frühling (2012) an Magenkrebs erkrankt. Leider ist sie schon seit mehr als 10 Jahren Hardcore-Esoterikerin, die nahezu alle Praktiken (von Reiki bis Pyramiden, von Heilsteinen bis Numerologie, Engel, Schamanismus, The Secret, Astrologie, Taro, Aurasehen, Familienstellen nach Hellinger, etc. p.p.) ausprobiert und „so tolle“ Erfahrungen damit gemacht hat.
Es gibt ein komplettes Zimmer mit mehreren Regalen mit ausschließlich Eso-Literatur. „Ich weiß heute so viel“, ist ihr Credo.
Als die Beschwerden begannen und es ihr schlechter ging nahm sie monatelang Homöopathika, verschrieben von der (natürlich) befreundeten Heilpraktikerin. Ein Hausarztbesuch habe ‚keinen Befund‘ ergeben, versicherte Sie mir daraufhin.
Als es schlimmer wurde, stieg sie auf Schlangengift um (derzeit seeehr beliebt bei Heilpraktikern für alle Lebenslagen wie Krebspatienten und ADHS-Kinder .. http://www.psiram.com/ge/index.php/Horvi-Enzym-Therapie). Als Sie nach einem knappen halben Jahr starker Beschwerden und weiterer Heilpraktiker-Präparate endlich zu einem (anderen) Hausarzt ging, ging alles ganz schnell: Krankenhaus, Röhre, fußballgroßer Tumor, inoperabel an der Leber. Chemotherapie, dann gestreut in die Wirbelsäule, kann nicht mehr laufen, heute bettlägrig.
Fazit: Die Heilpraktikerin ist immer noch die beste Freundin, die Ihr mit Ihrer ’nebenwirkungsfreien‘ Komplementätmedizin begleitend durch Chemotherapie und die palliative Behandlung hilft (zB leiht sie meiner Mutter ihr isono: http://www.isono-mentaltrainer.de, 2000€ teurer mp3-Player) – damit der Bezug zu der BR-Sendung, welche durch ihre völlige Kritiklosigkeit unerträglich für mich ist. Sie kauft Bücher von Frauen, die durch das Umprogrammieren Ihrer Körperzellen den Krebs besiegt haben wollen und glaubt nun an die mögliche Wunderheilung.
Hätte es etwas gebracht, wenn Sie früher mit Nachdruck beim Arzt gewesen wäre? Hat der Mediziner nicht richtig hingesehen? Beides keine Ahnung. Jedenfalls probierte sie all ihr ‚umfrangreiches (Pseudo)Wissen‘ aus, bis wirklich nichts mehr ging – und darin sehe ich die Gefahr der alternativen Medizin im Besonderen sowie der Esoterik und verwandter Glaubenssysteme im Allgemeinen.
Wird sie in naher Zukunft sterben, so stirbt auch diese Anekdote. Negative Anekdoten will schließlich kaum einer hören. Wird sie jeder Wahrscheinlichkeit zum Trotz eine Spontanheilung erleben, so wird diese Anekdote gefeiert und als weiterer Beweis für die Wirksamkeit der alternativen Medizin und der Hilflosigkeit der „Schul“medizin gelten und weiterleben. Und diese selektierten Anekdoten werden immerimmerimmerwieder weitererzählt und in Büchern bei Amazon verkauft.
9. Mai 2013 um 10:21
@ Hopeless
Schlimm was Sie da geschrieben haben…
11. Mai 2013 um 10:06
@ Hopeless Es ist viel mehr als eine Anekdote. Und ich möchte Ihnen erst einmal mein Mitgefühl aussprechen, weil ich es mir sehr schwer vorstelle, dabei zusehen zu müssen.
Es gibt leider wenig(?) Veröffentlichungen, mit denen man eben darauf hinweisen kann, was die vernmeintlich ’sanfte‘ Medizin (die den Namen ja nicht verdient) anrichten kann, die nicht als Einzelfälle abgetan werden können.
Ich habe mit deutlich mehr Abstand in meinem persönlichen Umfeld einen ähnlichen Prozeß erlebt, Brustkrebs, eine OP, keine Chemo (empfohlen) div. ‚Alternativmedizin‘, rezitiv, keine OP, weiter Pilze, Diäten, anthroposophische Klinik etc., die starb letzte Jahr nachdem es dann doch ein letzter verzweifelter Versuch das ganze mit einer chemo zu retten. Das Schlimme war, dass es einen Kreis von ‚Unterstützern‘ gab, die ihr eher gut zuredeten, es für mutig befanden der schlimmen Schulmedizin die Stirn zu bieten. Ein befreundeter Arzt sagte, dass ein nicht behandelter krebs am Ende sehr schrecklich sein kann. Das bedeutet – auch wenn sich sicher niemand um eine Chemo reißt und da auch gut abzuwägen ist/Zweitmeinung einzuholen ist – dass eben auch bei Nichtheilung der Krankheitsverkauf gemildert werden kann. Dieser Aspekt wird meist nicht miteinbezogen.
12. Mai 2013 um 20:04
Um etwas den Bayrischen Rundfunk in Schutz zu nehmen, bei der Fernsehserie „Die Fallers“ im SWR-Fernsehen ging es heute auch um allerlei Hokuspokus und Homöopathie ;-)
http://www.swr.de/diefallers/serie/archiv/2013/-/id=10548508/did=11318762/pv=video/nid=10548508/1w3xbya/index.html
13. Mai 2013 um 05:09
Ich glaube man kann Steve Jobs zu den Berùhmten „Opfern“ der „Alternativen“ Medizin Zàhlen. So viel ich gehört habe, bitte korrigiert mich wenn ich falsch liegen sollte, hat er versucht seine Krebserkrankung lange auf einem Alternativen Weg zu heilen. Was wohl nicht geklappt hat.
13. Mai 2013 um 15:42
@Elwood:
https://blog.gwup.net/2011/10/08/steve-jobs-homoopathie-und-pseudomedizin/
https://blog.gwup.net/2011/10/22/steve-jobs-und-die-pseudomedizin-teil-ii/
http://scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2011/10/07/steve-jobs-tod-durch-alternativmedizin/
19. Mai 2013 um 12:34
Danke!
Hatte ich es also doch noch richtig in Erinnerung. Jobs war in vielen dingen ein visionär, doch hier hat erkomplett versagt. Manchmal ist „gegen den Strom schwimmen“ doch nicht Ratsam.
25. Mai 2013 um 01:36
Oh man, gerade eben habe ich mal wieder Olaf Ittenbachs „Garden Of Love“ gesehen (ein schlechter Film mit guten Splatter-Effekten, halt ein Ittenbach ;-)) und auf der DVD war noch eine Doku vom bayrischen „Heuchlersender“, Kino Kino hieß das glaube ich…da wurde natürlich das neuste Werk „Legion Of The Dead“ gelobt, da halt der Olaf aus Bayern is‘; nur ganz am Ende wurde darauf hingewiesen, daß schon einige Filme (ich glaube alle, bis auf „Legion“) von der BPjM indiziert wurden – um halt das „Saubermann-Image“ noch hochzuhalten…sorry jetzt war ich doch etwas verärgert…gute Nacht.
25. Mai 2013 um 12:27
@Ralf: Für einen „guten“ Ittenbach-Film müsste ich jetzt auch lange überlegen.
Na ja, gestern Nacht habe ich „Evil Dead“ gesehen – eine absolute Frechheit.
Das Teil bleibt ja in *jeder* Hinsicht (selbst Schauspieler und Effekte) kilometerweit hinter dem Original zurück.
28. Mai 2013 um 01:02
Wenn wir schon bei splatter gelandet sind daan bitte meet the feebles! Da hatte peter Jackson noch die puppen tanzen lassen :D
29. Mai 2013 um 00:20
@Bernd Harder
…leider jetzt erst gelesen…oh man, ich freue mich schon auf das Remake von „Evil Dead“ – ich gehe nicht in ein Kino…deshalb sehe ich erst Filme bei der „Heimkino“-Veröffentlichung…so paradox es klingt – ich hätte Angst einen Horror-Film mit mehren Menschen in einen Raum anzusehen; den größten Teil der Horror-Filme habe ich allein angesehen…(das ist jetzt kein Witz)
@Elwood
„Braindead“ ist immer noch mein Favorit für alle Zeit – ich behaupte kühn – es wird nie wieder einen vergleichbaren (Horror/Splatter)Film geben…ich mag den Humor und auch den „Schwarzen Humor“ dieses Filmes – er trifft genau mein „Organ“ (welches weiß ich jetzt nicht genau ;-))
29. Mai 2013 um 00:27
Ha ha, der Kult-Trailer von Braindead ;-)
http://www.youtube.com/watch?v=4AvudabtvOk
29. Mai 2013 um 08:40
@Ralf:
<< den größten Teil der Horror-Filme habe ich allein angesehen…(das ist jetzt kein Witz). << Nein, das verstehe ich nur zu gut. Zusätzlich, dass der Film mies war, kamen noch diese Eimerweise Popcorn-fressenden und blöd schnatternden Teenies dazu, die anscheinend mehrheitlich die Multiplexe freitagsnachts heimsuchen. Klar, für jemanden, der in einem Kinobesuch keinen beliebigen und austauschbaren Zeitvertreib mit anderen Gelangweilten sieht, sondern an dem Film interessiert ist, ist das unerträglich.
29. Mai 2013 um 09:03
@Ralf:
<< Braindead” ist immer noch mein Favorit für alle Zeit. << Ich werfe mal zwanglos "Dellamorte Dellamore" in den Raum.
29. Mai 2013 um 10:30
@ Bernd Harder
“ …diese Eimerweise Popcorn-fressenden und blöd schnatternden Teenies…“
Wann waren Sie zuletzt in einem Kino?
Mittlerweile sind es nicht nur die Teenies, sondern auch einige Primitiv-Erwachsene. Ausgerüstet mit 1-Liter-Bechern Cola (die im Kino ein kleines Vermögen kosten) und Chips und und und. Fress- und Zuckergetränkesaufgier ohne Ende.
Und durchbeissende Chips und Endlos-Dumm-Geschnatter samt Gegröle gehören heute leider schon fast zum Standard jedes „Massen-Kinos“.
Daher besuche ich – wenn überhaupt – nur noch Kinos, in denen niveauvolle Filme laufen und das Publikum vom Alter etwas gereifter angesiedelt ist. Denn Erwachsene, die ohne Teenis kommen und einen sehr anspruchsvollen Film GENIESSEN möchten, verhalten sich natürlich auch ruhiger.
Aber Horrorfilme, verehrter Bernd und Ralf, ziehen in der Regel eben die Massen ins Kino…womit wir wieder beim Problem wären…
29. Mai 2013 um 10:38
@Pierre Castell:
<< Wann waren Sie zuletzt in einem Kino? << Letzten Freitag. << Mittlerweile sind es nicht nur die Teenies, sondern auch einige Primitiv-Erwachsene. Ausgerüstet mit 1-Liter-Bechern Cola (die im Kino ein kleines Vermögen kosten) und Chips und und und. Fress- und Zuckergetränkesaufgier ohne Ende. << Das ist leider richtig. Allerdings fällt es schwer, Teenies und aufgetakelte "Erwachsene" in einem Multiplexkino voneinander zu unterscheiden. Und während man in den USA ernsthaft in Erwägung zieht, diese Cola-Bomben einfach zu verbieten, geht es hierzulande erst los.
29. Mai 2013 um 11:00
@ Bernd Harder
Und welchen Film schauten Sie sich an?
Können Sie ihn empfehlen?
29. Mai 2013 um 11:03
@Pierre Castell:
Es war das besagte „Evil Dead“-Remake und um Längen schlechter als das 30 Jahre alte Original:
http://www.youtube.com/watch?v=zR2mZDsxbO4
29. Mai 2013 um 11:07
@ Bernd Harder
Sorry, hatte ich überlesen bzw. im Zusammenhang vergessen.
29. Mai 2013 um 11:15
Ich sach nur: http://theoatmeal.com/comics/movie_theater_layout
29. Mai 2013 um 13:04
@Pierre Castell:
<< Aber Horrorfilme, verehrter Bernd und Ralf, ziehen in der Regel eben die Massen ins Kino.<< Auch das war früher mal anders, als Hollywood zumindest für Horrorfilme nicht explizit Teenager als Hauptzielgruppe anvisiert hat. Es gibt zwar ganz gute "Teen-Horror-Filme", aber man müsste ja vielleicht nicht *jeden* Film auf Scream und Last Summer bürsten.
29. Mai 2013 um 14:29
@ Bernd Harder / Ralf
Als Kind und Jugendlicher war ich leidenschaftlicher Kinogänger. Echte Horrorfilme mochte ich aber nie. Ich erinnere mich noch daran, dass ich mir als 10-jähriger Junge die ganzen Godzilla-Filme gerne anschaute (die man sicher nicht zu den Horrorfilmen zählt, oder?).
Wenn bei meinen Kinobesuchen jemand über 30 Minuten verteilt genussvoll seine Paprikachips „Geräuschintensiv“ und einzeln aus der Tüte holte und sie langsam im Mund zerbiss, musste ich mich sehr beherrschen um ihn nicht zu ermahnen, leiser zu sein.
Nach meiner intensiven Kinophase besuchte ich im Alter von 24 Jahren das letzte Mal ein Kino.
Erst knapp 20 Jahre später ging ich erneut in Kino. Ich schaute mir mit meinem Sohn den Film SPIDERMAN an und war über die neue Technik, insbesondere was die Fortschritte im Ton-System anging, hellauf begeistert. So schaute ich mir in den nächsten Monaten (stets mit meinem Sohn, alleine hatte ich keine Lust) noch einige weitere neue Filme an. Das alles ist aber jetzt auch schon wieder ca. 8 oder 9 Jahre her.
Seitdem war ich nicht mehr im Kino. Und zwar auch deshalb nicht, weil ich keine Lust auf „menschliche Krachmacher“ im Kino habe. Mir ist bewusst, dass man viele Filme im Kino sehen sollte, weil dies das pure Erlebnis ist (wenn nicht von anderen Kinobesuchern geraschelt oder rumgealbert wird).
Da ich keine Lust auf evtl. Stress mit anderen Kinobesuchern möchte, mache ich es inzwischen wie Ralf: Ich geniesse meine Fime zuhause am Fernseher. Niemand raschelt, niemand hat Dauerhusten, niemand brüllt Kommentare in den Raum…und wenn ich Glück habe, werde ich auf der Couch sogar noch angekuschelt;-)
29. Mai 2013 um 14:37
@Pierre Castell:
Hihi, ich dachte schon, ich wäre der Einzige, der an der Kinokasse immer entgeistert angestarrt wird, wenn ich die Frage der Kassiererin, wo ich sitzen möchte, beantworte mit:
„Irgendwo, wo weit und breit sonst niemand sitzt.“
Es ist in der Tat ein Phänomen, dass diese Kassendamen anscheinend die Anweisung haben, selbst in einem nahezu leeren Saal alle Leute in eine Reihe zu setzen oder möglichst in der Mitte zusammenzuballen.
29. Mai 2013 um 14:47
@ Bernd Harder
„“Irgendwo, wo weit und breit sonst niemand sitzt.”
Der ist gut…grins
29. Mai 2013 um 15:10
@Pierre Castell:
<< Ich erinnere mich noch daran, dass ich mir als 10-jähriger Junge die ganzen Godzilla-Filme gerne anschaute. << Ja, das waren tolle Zeiten. Da gab es noch kleine Dorfkinos. Und "Jugendvorstellungen" samstagsnachmittags. Und Godzilla-Filme. Manchmal weiß ich nicht so recht, ob ich die Kids von heute beneiden oder eher bedauern soll.
29. Mai 2013 um 15:21
@Pierre Castell
Das mit den nervigen, lautstark Chips-mümmelnden Zeitgenossen im Kino ist wirklich nicht schön – als Gegenmittel einfach mal schauen, ob nicht die Anfangssequenz des herrlichen, japanischen Films „Tampopo“ irgendwie auf youtube zu finden ist, dort wird gezeigt wie man mit solchen Leuten umgeht …
29. Mai 2013 um 15:52
@ Bernd Harder
Genau, das war wirklich eine tolle Zeit. Bei uns lief die „Jugendvorstellung“ übrigens immer sonntags, 13.30 Uhr, Eintritt 1,50 DM.
„Manchmal weiß ich nicht so recht, ob ich die Kids von heute beneiden oder eher bedauern soll.“
Ich bedauere sie, die Kids. Die Werte sind heute völlig falsch gelagert. Die Wirkung von Werbung, übermäßiger und falscher Nutzung von Internet und die unbeherrschte Sucht nach materiellen Statussymbolen ist beängstigend. Kreditinstitute, die den Heranwachsenden ab 18 (von denen im Kopf noch so manche Kids sind) mit Krediten überschütten und ihnen vieles ermöglichen und damit oft ihre Zukunft verbauen, müssten verboten werden.
14-jährige, die auf dem Schulhof Klassenkameraden vor laufender Handykamera verprügeln, wie von Sinnen auf sie eintreten und sich danach – wenn das Video ins Internet geladen wurde – als Held feiern lassen.
Eine schwere Zeit für Kinder. Insbesondere für Kinder, deren Elternteile beide arbeiten müssen, um über die Runden zu kommen. Dass da manchmal die Fürsorge in Form von Liebe und Zuneigung aufgrund der fehlenden Zeit untergeht, ist verständlich.
In immer mehr kleineren Orten werden Schwimmbäder geschlossen. Ist das nicht furchtbar? Was machen Kinder im Sommer an heißen Tagen am liebsten? Ins Schwimmbad gehen. Viele Eltern können mit ihren Kindern aufgrund fehlender Mittel nicht in Urlaub fahren. Wenn dann auch noch das ortsansässige Schwimmbad für immer geschlossen hat, ist dies schon mehr als ein schlimmer Zustand. Eine Katastrophe. Die privaten Luxus-Spaßbäder können sich viele nicht leisten…
Ach, ich höre besser auf zu schreiben…
29. Mai 2013 um 20:17
An sich muss es ja immer überall größer, weiter, höher werden, aber da ging nichts über das kleine Kino in meiner Heimatstadt. Das Betreiberehepaar hatte schon fett Kohle mit einer kleinen Kinokette gescheffelt und hatte sich das kleine Kino als Zeitvertreib für den Ruhestand angeschaft. Wenn man da zu laut war wurde man nach einer Ermahnung einfach rausgeschmissen. Wie vermisse ich diese Zeiten.
Wenn ich ne DVD gucke, bin ich ja immer wieder irritiert „hey, jetzt konntest du die ganze Zeit dem Dialog folgen, ohne, daß jemand dazwischen gequatscht hat“
29. Mai 2013 um 21:52
@ Adromir:
“Wenn man da zu laut war wurde man nach einer Ermahnung einfach rausgeschmissen.”
Unser Kinobesitzer kam mitten im Film in den Saal und ermahnte Besucher, die ihre Füße über den Sitz der vorderen Reihe ausstreckten.
Legte der böse Kinobesucher erneut die Füße über den vorderen Sitz, ging im Saal das Licht an, der Film stoppte und der Kinoinhaber kam wieder rein: “Wenn ihr den Film weitersehen wollt, dann regelt das unter euch und bewegt euren Freund dazu, die Füße runterzunehmen.” Manche Jungs hatten echt Ausdauer und spielten sich als Held auf und nahmen die Füße zunächst nicht runter.
Aber der Kinobesitzer “gewann” immer. Spätestens nach 5 Minuten wurden die anderen Besucher sauer und bewegten den Störenfried dazu, die Füße runter zunehmen.
Dieses “Spiel” wiederholte sich fast jeden Sonntag….;-)
29. Mai 2013 um 22:00
Wenn wir jetzt schon so schön OffTopic sind ;-)
Am Wochenende habe ich „Django Unchained“ gesehen und war überaus überrascht, daß er eine FSK 16 bekommen hat, da er doch recht blutig daherkommt und der Show-down erinnerte mich stark an „Scarface“; ich hätte ihm eine FSK 18 verpasst – ich bin zwar gegen Filmzensur, aber nicht gegen Jugendschutz. Natürlich weiß ich, daß man die heutigen Jugendlichen nicht mehr mit den (unschuldigen ;-)) Jugendlichen meiner Zeit (vor 3 Jahren, sorry…vor 30 Jahren) vergleichen kann, damals hätte ein Film wie „Django Unchained“ mit Sicherheit eine FSK 18 bekommen und wäre sogar indiziert worden.
Der Film dauert fast drei Stunden, aber mir wurde nicht langweilig und Christoph Waltz war wirklich überragend.
4. Juni 2013 um 20:00
Nicht nur dort, sondern auch hier und da ging es auch um „Evil Dead“…
4. Juni 2013 um 20:09
@Ralf: Na na, wieso „auch“?
Trixi beglückt uns mit einer „Gewissensfrage“ aus der Süddeutschen, ob man im Kino Popcorn essen darf und sollte, nicht mit Blut und Tränen.
4. Juni 2013 um 20:33
@Bernd Harder
…ich meinte das bezogen auf das „Offtopic-Thema“…es ging dort um den Kinobesuch von „Evil Dead“…gut, zugegeben, welches sich dann in „Kino allgemein“ vertiefte; aber stimmt, das war etwas missverständlich ;-)
5. Oktober 2013 um 19:49
zum „Offtopic-Thema“
Am Mittwoch war ich bei dem Drogeriemarkt Müller und habe zwei Steelboxen gekauft…jetzt wollte ich eigentlich den Film sehen, aber die Boxen wurden teilweise, bei Ebay für 100€ versteigert (böse Zungen behaupten, das seien Schein-Auktionen, um den Preis zu erhöhen)
Hier eine ein Beispiel
Was ich sagen will, jetzt weiß ich nicht, ob ich eines der Steelboxen öffnen soll…also, kann ich den Film nicht ansehen :-)
5. Oktober 2013 um 19:51
@Ralf:
Also wenn ich mit diesem albernen Filmchen 100 Euro verdienen könnte, würde ich es machen …
5. Oktober 2013 um 20:07
@Bernd Harder
…ich könnte sogar 200€ machen ;-) hab‘ mir ja zwei gekauft, für 19,99€ das Stück…manche würden mich für verrückt halten, aber dieses Steelbook ist nicht in einschlägigen Online-Shops zu erhalten, sondern nur in D bei Müller, in Ö bei Saturn/Media-Markt und in der Schweiz.
Ich wollte eines öffnen und das andere irgendwann mal verkaufen oder tauschen, aber jetzt traue ich mich keines mehr zu öffnen… :-)
…würde aber gerne den Film sehen…nun ja, dann schaue ich mir heute das Remake von „Maniac“ an ;-)
5. Oktober 2013 um 20:12
@Ralf:
<< dann schaue ich mir heute das Remake von “Maniac” an << Ach - also gar nicht mehr "Lustig"?
5. Oktober 2013 um 20:27
Nun ja, Evil Dead, wäre ein „Party-Bier-Kracher“…“Maniac“ ist nicht lustig…mal sehen, ich muß gestehen, daß ich das Original nicht kenne, auch wenn es schon von 1980 ist…die Thematik ist nicht surreal, sondern in der Tat sehr real (teilweise ein Wortspiel)…
5. Oktober 2013 um 20:35
@Ralf:
Das Wortspiel bezog sich meinerseits auf den Regisseur des Original-„Maniac“ …
5. Oktober 2013 um 20:44
…ach so, jetzt verstehe ich…nun ja, aber „lustig“ ist die Thematik eines verstörten Serienkillers auch wieder nicht…weil es real sein kann…
Bei einem „Zombie-Film“ kann man sich mit Bier und Popcorn in’s Kino setzen und die „Sau“ ‚rauslassen, aber bei einem Serienkiller, der durchaus die Motive eines realen spiegelt – ist „lustig“ nicht angesagt.
Eines muß ich jetzt einmal sagen: Bei mir haben solche Filme nur in ihrer Irrationalität zu einer Abstumpfung geführt, wobei mich „reale“ Themen eher sensibilisiert haben.
12. Oktober 2013 um 20:13
Offtopic-Thema:
Letztens habe ich wirklich „Maniac“ angesehen und bin gegen Ende des Films immer wieder eingenickt…demnach reichen keine Skalpierungen um mich wachzuhalten… :-)
Aber ich muß sagen, der Film hat schon einen gewissen Anspruch (ich habe ihn am nächsten Tag zu Ende geschaut…)
Alles wird aus der Sicht des Mörders „gesehen“…wobei man hier kein Lehrstück für den „Profiler“ erwarten darf…
Aber das „Evil Dead“-Steel geht immer noch für 75€ bei E-Bay, deshalb muß ich mir heute noch was anderes ansehen…ich denke dabei an: Hobo With A Shotgun…
Selbstjustiz finde ich immer ganz nett ;-)
29. November 2014 um 18:27
Und der Schwachfug ist nicht totzukriegen…
Aus der (im Artikel schon so „lobend“ erwähnten) Reihe „Was wir noch nicht wissen“ zeigt ARD-alpha nächste Woche eine Folge mit dem Titel „Wie wirkt Homöopathie?“. Es scheint zwar eine Wiederholung zu sein (denn das Video dazu ist schon online), aber ich kannte diese Folge noch nicht.
Mal kurz zusammengefaßt: Homöopathie wirkt nachgewiesener Weise; der Wirkmechanismus ist zwar nicht ganz geklärt, aber es ist auf keinen Fall nur der Placebo-Effekt, sondern eher Quantengeschwurbel und Wassergedächtnis.
Und überhaupt: wer heilt, hat Recht…
http://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/import/audiovideo/homoeopathie-104.html