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Steve Jobs und die Pseudomedizin, Teil II

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Über den verstorbenen Apple-Gründer Steve Jobs und sein Verhältnis zur Pseudomedizin ist in den vergangenen Wochen viel gerätselt und geschrieben worden – auch hier bei uns.

Klarheit scheint nun seine offizielle Biografie zu schaffen, die Ende diesen Monats auch in Deutschland erscheint.

Darin heißt es unter anderem, dass Jobs rund neun Monate wartete, bevor er seinen Bauchspeicheldrüsentumor operativ entfernen ließ. Zu diesem Zeitpunkt soll sich der Krebs aber bereits weiter ausgedehnt haben, was dann dazu führte, dass Jobs weiter behandelt werden musste. Jobs habe dies bereut.

Das berichtet vorab zum Beispiel der britische Guardian:

Steve Jobs regretted his decision to delay having potentially life-saving surgery for his pancreatic cancer, his biographer has revealed.

After being diagnosed with the cancer in 2004, Jobs embarked on a series of alternative therapies including spiritual healing, said Walter Isaacson, author of the upcoming biography Steve Jobs. Despite pleas from his family to have surgery, Jobs initially refused, Isaacson said, in an interview for CBS News 60 Minutes to be broadcast on Sunday.

The co-founder of Apple, who died this month after a long battle with the disease, had been told he had a very slow growing type of pancreatic cancer, and that his was one of the 5% „that can actually be cured“. Isaacson said that Jobs, after his diagnosis, „tries to treat it with diet, he goes to spiritualists, he goes through various ways of doing it macrobiotically – and he doesn’t get an operation.“

Asked why not, Isaacson told CBS: „I’ve asked him that and he said: ‚I didn’t want my body to be opened, I didn’t want to be violated in that way.‘ He’s regretful about it.“

Auch im Spiegel heißt es:

Seine Freunde versuchten ihn zu überreden, seine Frau flehte ihn an, die besten Ärzte der Welt schüttelten die Köpfe. Steve Jobs hörte den Menschen zu, die ihm am nächsten standen, als bei ihm der Krebs festgestellt wurde – und entschied sich schließlich für das, was er selbst für richtig hielt.

Im Herbst 2003 war das, und Jobs nahm den Kampf gegen die Krankheit so auf, wie er sich jahrzehntelang als Geschäftsmann und Erfinder verhalten hatte: Er schwamm gegen den Strom, neun Monate lang. Probierte alternative Heilmethoden, Fruchtsäfte, Akupunktur. […]

Selbst konnte er seinen Irrtum offenbar nicht mehr verkünden.

Und so lässt er den Mann berichten, der den Apple-Chef über 40 Mal für seine Biografie besuchte: „Er wollte unbedingt darüber sprechen, wie sehr er die Entscheidung bedauerte“, sagte Biograf Isaacson, „er spürte wohl, dass er sich viel früher hätte operieren lassen sollen.“

Zum Weiterlesen:

  • Homöopathie: Fremdschämen für die Salzburger Nachrichten, Kritisch gedacht am 21. Oktober 2011
  • Wieder ein totes Kind wegen Homöopathie? Nirwanix-Blog am 22. Oktober 2011
  • James Randi explains Homeopathy, Youtube-Video
  • Wer heilt, hat nicht immer Recht: Homöopathie und andere paramedizinische Verfahren kritisch betrachtet, Kolloquium der TU Dortmund am 19. Dezember 2011
  • Warum Homöopathie zu wirken scheint, GWUP-Blog am 9. Oktober 2011
  • Der Preis des bewussten Lebens, Esowatch-Blog am 21. Oktober 2011

 

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