Am Mittwoch meldeten wir hier im Kommentarbereich, dass Bodo …

… Schiffmann die 700.000 Euro Spendengelder [für die Ahrtal-Flutopfer] aus dem PayPal-Moneypool an einen Verein verschenkt und abgetreten hat.

Heute veröffentlichte der Journalist Lars Wienand weitere Recherchen dazu.

• Kurz zusammengefasst:

Der Verein, dem Schiffmann das Geld überlassen will, wurde am 17. August 2021 gegründet. Der Antrag auf Eintragung in das Vereinsregister ging am 22. September beim Amtsgericht Wiesbaden ein. Vier Wochen später wurde die Gemeinnützigkeit zuerkannt.

Der Youtuber Hey Wolfi ergänzt in einem aktuellen Video, dass Schiffmann versucht habe,

… den Verein zu verheimlichen, dem er 700.000 Euro an Spendengeldern aushändigen möchte. Doch der Verein blieb nicht lange ein Geheimnis.

Es handele sich um „Eine Hand hilft der Anderen“.

Auch Lars Wienand schreibt, dass die Vereinsvorsitzende

… erst einmal buchstäblich dicht [macht], als Recherchen von t-online zu ihr führen. Stunden nach einer Anfrage wird der Telegram-Kanal des Vereins mit 5.600 Abonnenten ebenso wie ihr Facebook-Profil auf privat gestellt. Antworten schickt sie nicht. Videos verschwinden.

Zu sehen ist allerdings noch dieses Interview-Video mit Sanjana A. vom 11. September 2021.

Was ist der Grund für diese Öffentlichkeitsscheu?

Wienand zufolge kann „Sanjana“ wohl als lupenreine Esoterikerin betrachtet werden, die der neohinduistischen „Bhakti Marga“-Gemeinschaft nahesteht und die im Flutgebiet „Kraftpakete“ mit zweifelhaftem Inhalt („energetisiertes“ Wasser, CDL, Nahrungsergänzungsmittel, Aura-Essenzen, Teslaplatten etc.) verteilt habe:

Als Fluthilfe gab es vom Verein also Hokuspokus ohne nachweisbaren Nutzen, mag er auch für manche esoterisch eingestellte Menschen wertvoll sein […] Einem Handwerker, der an der Ahr mit Heizungen hilft, war der Verein zu esoterisch geworden. Im Streit um die Ausrichtung ist er ausgestiegen und unabhängig vom Verein weiter an der Ahr im Einsatz.

Immerhin ist sich Wienand sicher, dass Schiffmann das Thema los sein will und vermutet „ganz stark, dass davon wirklich nichts nach Tansania geht“.

Der Verein selbst allerdings steht nach Einschätzung von Spendenexperten „vor einer schweren Aufgabe“. Außerdem gebe es durchaus noch „viele mögliche Missbrauchsszenarien“, was die Verwendung der Spendengelder angeht.

Hey Wolfi stellt sich vor, wenn „Eine Hand hilft der Anderen“ nun 8750 „Kraftpakete“ von den 700.000 Euro kaufen und damit „nicht einer Menschenseele im Ahrtal geholfen haben“ würde:

Geile Aussichten, oder?

Zum Weiterlesen:

• „Querdenker“-Geld soll jetzt an die Ahr fließen, t-online am 21. Februar 2022
• Anwalt-Jun-Video: „Schiffmann hat 700k Flutopfer Gelder an einen Verein abgetreten“ vom 16. Februar 2022