gwup | die skeptiker

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22. November 2024
von Bernd Harder
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Superpatch-Pflaster: „Esoterik im technologischen Gewand“

Letztendlich sind diese Pflaster Esoterik mit einer technologischen Verpackung drumherum.

Das ist das Fazit von WDR-Reporterin Svenja Kellershohn am Ende des Beitrags

Abzocke Heilversprechen – ein Pflaster gegen alles?

Es geht um die sogenannten Superpatch-Pflaster, die auf der Webseite des Anbieters „The Super Patch Company“ als „einfache, inhaltsstofffreie Lösungen für alles, von Schlaf über Sport bis hin zu anderen lebensverbessernden Vorteilen“ angepriesen werden.

Grundlage dafür sei eine „Vibrotaktiltechnologie“, die irgendeine Reaktion „in den neuronalen Netzen des Gehirns auslösen“ soll.

Das klingt genauso hanebüchen, wie es wohl auch ist. Neben solchen medizinischen Fragwürdigkeiten geht es auch um „Pyramiden-ähnliche“ Vertriebsstrukturen. Allein schon das „Super Patch Team Event“ in Köln, das Kellershohn besuchte, erinnert eher an eine Sektenveranstaltung.

Hier geht’s zum Video (zirka 30 Minuten).

Zum Weiterlesen:

  • Abzocke Heilversprechen – ein Pflaster gegen alles, wdr am 22. November 2024
  • Hände weg vom Superpatch-Pflaster, apotheken.de am 12. Juli 2024
  • Superpatch: Unseriöse Versprechen, medizin-transparent am 24. Juni 2024
  • „Super Patch“: Das Geschäft mit den Rillenpflastern, orf am 14. Oktober 2023

22. November 2024
von Bernd Harder
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Video: Leber und Gelaber – Janos Hegedüs über kuriose Theorien und Halbwahrheiten

Nochmal zurück zu Dr. Ulrich Selz:

So ein Quatsch! Was Dr. Selz über die Leber falsch versteht

Ist die Leber wirklich überfordert? Kann man sie „entgiften“? Und was haben Bitterstoffe mit „besseren Säften“ zu tun?

In diesem Video nehme ich ein weiteres Werk von Dr. Ulrich Selz unter die Lupe, das wieder einmal mit Halbwahrheiten, kuriosen Theorien und pseudowissenschaftlichen Behauptungen gespickt ist.

Von „magerem Eiweiß“ bis zur „Leberentgiftung“ – ich zeige euch, warum solche Begriffe nicht nur irreführend, sondern schlichtweg Unsinn sind. Außerdem erkläre ich, was die Leber wirklich leistet und wie ihr sie optimal unterstützen könnt – ohne unnötige Tropfen oder teure Nahrungsergänzungsmittel.

Zum Weiterlesen:

  • Von Darmaufbau bis Kurkuma als Wundermittel: Janos Hegedüs über Ärzte, die fragwürdige Äußerungen geschickt verpacken, GWUP-Blog am 11. November 2024

22. November 2024
von Bernd Harder
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„Die Frau spinnt“: Teil zwei von „Geteiltes Leid“, ein Podcast über die Verschwörungstheorie von der satanisch-rituellen Gewalt

Am Schluss wird der Journalistin Olga Herschel klar:

Hinter Leonies Verschwinden, hinter ihrem Leid, stecken nicht Einzelne. Hinter Leonies Verschwinden steckt ein Netzwerk.

So endet die zweite Folge des Podcasts Geteiltes Leid, die heute erschienen ist.

Tatsächlich illustriert diese Episode einmal mehr das, was wir vor einer Woche schrieben:

Niemand stellt „die gesamte Community der TraumatherapeutInnen“ unter Generalverdacht – sondern es sind die immerselben Personen, die uns im Zusammenhang mit der Rituelle Gewalt-Mind-Control-Verschwörungstheorie (RG-MC) begegnen.

In der ersten Folge von Geteiltes Leid („Inside Leonie“) trat zum Beispiel die Psychotherapeutin und Psychiaterin Angelika Eibach-Bialas als „Expertin“ auf und breitete ihr Wissen über „Rituelle Gewalt“ im Satanismus aus:

Satan ist der Gott, Satan freut sich, wenn Menschen leiden, und Satan freut sich insbesondere, wenn die Kinder leiden.

Das sind für eine 75-Jährige erstaunlich infantile Vorstellungen, die mit der Realität von Satanismus praktisch nichts zu tun haben.

Diesselbe Angelika Eibach-Bialas kommt nun auch in der zweiten Folge zu Wort – und zwar unversehens als Ärztin und Kotherapeutin der titelgebenden Protagonistin Leonie, die ein Opfer von ritueller Gewalt sein soll.

Nun ist die Autorin und Host von Geteiltes Leid, Olga Herschel, selbst promovierte Ärztin mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendpsychiaterie und kann daher ihre Verwunderung über Frau Eibachs Behandlungsmethoden kaum verbergen. Etwa als diese erklärt, Medikamente wie Benzodiazepam wirkten ohnehin nicht auf alle „Innenpersonen“ der angeblich in mehrere Persönlichkeiten aufgespaltenen Patientin.

Medizinisch gesehen ist das ausgeschlossen. Es gibt ja nur einen Körper,

kommentiert Herschel das kurz und knapp.

Auf kritische Nachfragen reagiert Eibach-Bialas wiederum mit einer höchst eigenwilligen Logik:

Offenbar haben Ihre Recherchen Sie in Täterkreise geführt. Ich hoffe nicht, dass das womöglich Ihre eigentlichen Auftraggeber sind.

Daneben spielen weitere Szene-Protagonisten wie die Berliner Anwältin Ellen Engel, Eva Lauer-von Lüpke von der Emanuelsstifung und eine Freikirche in Bonn eine Rolle. Diese Verbindungen werden im dritten Teil von Geteiltes Leid (29. November) noch weiter herausgearbeitet.

Trotz der langsamen und unspektakulären Erzählweise wird das Anliegen des Podcasts zunehmend deutlich:

Wir wollen zunächst mal eine Debatte anstoßen, die bisher abseits von Fachöffentlichkeiten kaum geführt wird […] Wir nehmen Betroffene in den Blick, die bisher vom System überhaupt nicht gesehen werden: Opfer schädlicher Psychotherapien,

sagt der Produzent Khesrau Behroz in einem Interview.

An der Privatklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Clienia Littenheid im Schweizer Kanton Thurgau ist man heute noch „erschüttert“ über den RG-MC-Skandal vor zwei Jahren. Mittlerweile sei der ganze Traumatherapie-Bereich neu aufgegleist worden: „mit einem neuen Therapiekonzept, einer neuen Führung und neuen Verantwortlichen“, berichtet die Thurgauer Zeitung.

Das kam so surreal daher, dass ich zuerst dachte: Das kann doch nicht stimmen,

wird der Thurgauer Regierungsrat Urs Martin in dem Beitrag zitiert:

Wir mussten aber leider feststellen, dass das Fernsehen richtig lag.

In Deutschland merkten die Macher von Geteiltes Leid,

… dass sich Verantwortliche sehr schwertun, sich kritisch mit ihren eigenen Überzeugungen auseinandersetzen und Kritik mit dem Argument abblocken, man würde Betroffenen ihr Leid absprechen. Es scheint, als fehle da manchmal der Mut, kurz innezuhalten und zu fragen: Kann das wirklich so gewesen sein?

Das hätte auch im Fall Leonie eine verheerende Falschtherapie und eine zerstörte Familie verhindern können. Leonie lebt heute in einem Pflegeheim, der Vater sah sich dem Verdacht des rituellen Missbrauchs ausgesetzt.

Erst bei einem persönlichen Termin mit Leonies ungenannter Erstherapeutin (am Ende von Teil 1) realisierte Leonies Mutter schließlich:

Die Frau spinnt. Ich bin einer Betrügerin aufgesessen.

Zum Weiterlesen:

  • „It’s always going to be relevant“: Die Verschwörungstheorie über rituelle Gewalt und Mind Control, GWUP-Blog am 14. November 2024
  • Berliner Reporter-Team deckt Pseudo-Therapien auf: „Das kann doch alles nicht sein“, berlin-live am 19. November 2024
  • Geteiltes Leid: Dieser Doku-Podcast deckt Verschwörungstheorien über sexuelle Gewalt in Psychotherapiepraxen auf, elle am 19. November 2024
  • „Geteiltes Leid“: Der neue Investigativ-Podcast enthüllt Verschwörungstheorien in der Psychotherapie, zeitjung am 15. November 2024
  • Rituelle Gewalt in Littenheid: Dunkles Kapitel soll bald der Vergangenheit angehören – das ist der Stand der Dinge, Thurgauer Zeitung am 18. November 2024
  • Esoterische Parallelwelt, grober Unfug: Auch eine deutsche Therapeutin ist in die Umtriebe an der Klinik Littenheid involviert, GWUP-Blog am 3. Dezember 2022
  • Was sind und tun eigentlich Satanisten? Ein Interview, GWUP-Blog am 5. Mai 2014
  • Verschwörung und Missbrauch: Khesrau Behroz im Interview zum neuen Undone-Podcast, podcast.de am 14. November 2024

21. November 2024
von Bernd Harder
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Buchvorstellung: „Der lange Schatten Maria Montessoris“ mit Sabine Seichter in Fürth

Die Autorin des kritischen Buchs

Der lange Schatten Maria Montessoris

ist am 2. Dezember in Fürth zu Gast.

Als Maria Montessori (1870–1952) im Jahre 1915 den Besuchern der Panama-Pacific International Exposition in San Francisco die stillen und diszipliniert arbeitenden „Montessori-Kinder“ in einem gläsernen Showroom präsentierte, war die italienische Ärztin und Biologin auf dem Höhepunkt ihrer Karriere angelangt.

Zusammen mit den Eugenikern und Rasseideologen ihrer Zeit demonstrierte sie der fortschrittsgläubigen Welt die Möglichkeiten einer erziehungs- und biotechnologischen Erschaffung des „neuen Messias“. Gut 100 Jahre später holen die Fortschritte auf den Feldern der Gen- und Reproduktionstechnologie Maria Montessoris biopolitische Visionen eines „Ministry of the Race“ (1951) und ihren lebenslangen Traum vom perfekten Kind ein.

Wie unter einem Brennglas beleuchtet dieses Buch den langen Schatten der weltweit berühmten Maria Montessori und rückt ihr Denken in einen bislang weitestgehend verdrängten aber gegenwärtig (erneut) höchst aktuellen Zusammenhang von Eugenik, Rassentheorie und Optimierungsstreben.

Die Veranstaltung mit der Erziehungswissenschaftlerin Prof. Sabine Seichter in der Innenstadtbibliothek Fürth beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet neun Euro (ermäßigt sechs Euro).

Veranstalter ist Kortizes in Kooperation mit dem Bund für Geistesfreiheit bfg Fürth, dem bfg Nürnberg und der Volksbücherei Fürth.

Zum Weiterlesen:

  • Buchtipp: „Pädagogen auf Abwegen“ – Rudolf Steiner, Maria Montessori und Co., GWUP-Blog am 4. Dezember 2016
  • Skepkon 2015: „Das esoterische Erziehungskonzept der Maria Montessori“, nachteuleblog am 16. Mai 2015
  • „Der lange Schatten Maria Montessoris“: Keine Heldin der Pädagogik, spektrum am 7. Juni 2024
  • Sabine Seichter: Der lange Schatten Maria Montessoris. Beltz 2024, 195 Seiten, 29 €

21. November 2024
von Bernd Harder
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Neuerscheinung: „Antisemitische Verschwörungstheorien“ von Michael Scholz bei Alibri

Um

Antisemitische Verschwörungstheorien

geht es im neuen Buch von Michael Scholz (Onkel Michael):

Aus der Verlagsbeschreibung:

Die Juden beherrschen die Welt – das ist der Kerngedanke fast jeder antisemitischen Verschwörungstheorie.

Jahrhundertelang wurde die jüdische Bevölkerung für jedes nur denkbare Übel, das die Menschen erdulden mussten, verantwortlich gemacht: schlechte Ernten, Naturkatastrophen, epidemische Krankheiten. Ende des 19. Jahrhunderts entstand dann die Vorstellung, dass eine jüdische Weltverschwörung die Welt ins Chaos stürzen wolle.

Michael Scholz zeichnet die Entwicklung nach, in der die Juden von Sündenböcken zu den geheimen Beherrschern der Welt gemacht wurden. Er stellt die gängigsten Verschwörungstheorien mit antisemitischem Einschlag vor und erläutert die dahinterstehenden Vorurteile.

In Exkursen befasst er sich mit modernen islamisch geprägten Verschwörungserzählungen und antisemitischen Elementen in aktuellen Protestbewegungen wie den Querdenkern.

Das Buch ist unter anderem im Alibri-Shop erhältlich.

Zum Weiterlesen:

  • Antisemitische Verschwörungstheorien, Onkel Michael am 20. November 2024
  • Blogserie „Antisemitische Verschwörungstheorien“ bei Onkel Michael, GWUP-Blog am 26. November 2023
  • Podcast: „Vorpolitisch meets Michael Scholz“ vom 26. November 2023
  • Michael Scholz: Antisemitische Verschwörungstheorien – Eine aktuelle Darstellung von Brunnenvergiftung bis Zinswucher. Alibri 2024, 175 Seiten, 16 €

21. November 2024
von Bernd Harder
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Annunaki, Nibiru und das neue „Lexikon der Pseudoarchäologie“

SkepKon-Referent Leif Inselmann war zu Gast bei dem Podcast Alle Zeit der Welt:

Anunnaki, Ancient Aliens und Sumerische Mythologie

Die Annunaki und der mysteriöse Planet „Nibiru“ haben uns beim letzten Weltuntergangs-Hype um das Jahr 2012 stark beschäftigt.

Die Folge gibt es als Podcast und bei Youtube.

Außerdem hat Inselmann auf der Seite Wunderkammer der Kulturgeschichte ein

Lexikon der Pseudoarchäologie

gestartet – „eine umfangreiche Bibliographie zu parawissenschaftlichen Themen aus dem Bereich der Archäologie und Geschichtswissenschaft“:

Das Lexikon der Pseudoarchäologie verfolgt das Ziel, kritische Beiträge in Literatur und Internet zu einem übersichtlichen Nachschlagewerk zu bündeln, das als leicht zugängliche Grundlage für weitere Recherchen genutzt werden kann.

Noch ist hiervon nur ein Bruchteil der relevanten Themen und Publikationen erfasst, doch ist eine sukzessive Erweiterung und Überarbeitung für die Zukunft beabsichtigt. Das Lexikon ist sowohl online auf der Website als auch als PDF zum Download verfügbar.

Hier geht’s zum Inhalt.

Zum Weiterlesen:

  • In eigener Sache: Start des Lexikons der Pseudoarchäologie, wunderkammer der kulturgeschichte am 11. November 2024
  • Podcast: „Mythos Riesen“ mit dem Archäologen Leif Inselmann, GWUP-Blog am 10. Oktober 2024
  • SkepKon-Video: „Gab es Riesen auf der Erde?“ mit dem Archäologen Leif Inselmann, GWUP-Blog am 16. September 2024
  • Nibiru, Planet X, die Annunaki und der Weltuntergang – 2012 oder zu jeder anderen Zeit, GWUP-Blog am 28. Dezember 2022
  • Eine „Kriegserklärung“ an die Archäologie: Die Pseudodoku „Ancient Apokalypse“ von Graham Hancock bei Netflix, GWUP-Blog am 18. Dezember 2022
  • Buchtipp: „Archäologie vs. Pseudowissenschaft“, GWUP-Blog am 6. August 2019

19. November 2024
von Bernd Harder
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Das Aus: Die Homöopathie-Studie des bayerischen Landtags ist gescheitert – wegen zu weniger Probandinnen

Wir können das Aus für die Homöopathie-Studie des Bayerischen Landtags vermelden:

Die Studie hat die Rekrutierung abgebrochen, da die erforderliche Zahl an Probandinnen in einem sinnvollen Zeitraum nicht erreichbar gewesen wäre,

sagte der Studienleiter Prof. Lutz Renders jetzt der FAZ.

Wie wir mehrfach berichteten, hatte der Landtag 800.000 Euro zur Verfügung gestellt, um herauszufinden, ob Homöopathie helfen kann, Antibiotika einzusparen. Konkret sollten 220 Frauen zwischen 18 und 64 Jahren mit regelmäßigen Harnwegsinfektionen vorbeugend entweder mit Placebo oder individuell ausgesuchten Globuli behandelt werden.

Diese seit fünf Jahren andauernde Farce ist nun zu Ende. Letztendlich fanden sich nur rund 40 Patientinnen.

Die Studie ist gescheitert,

schreibt das INH in einer ersten Stellungnahme.

Für mich ist fast schon beruhigend, dass nicht so viele mitmachen bei dem Schmarrn,

wird die SPD-Gesundheitspolitikerin Ruth Waldmann in der FAZ zitiert. Die mangelnde Teilnahmebereitschaft, trotz Werbung etwa im Münchener Nahverkehr, sei für die bayerische Staatsregierung, die Grünen und die AfD, die auch für die Studie gestimmt habe, „sensationell peinlich“.

Massive Kritik an dieser absurden Geldverschwendung gab es von Beginn an, etwa vom INH. Aber es war halt wie immer, resümiert das Informationsnetzwerk heute bei Facebook:

Alle die, die letztlich die Studie abgenickt hatten, von der Ethikkommission der TUM München bis zum BfArM waren ja ei-gent-lich gar nicht dafür, bewahre, aber man habe eben doch … unter Zurückstellung von Bedenken blabla …

Und nun?

Wir werden dem Projekt auf unserer Webseite ein ehrendes Angedenken bewahren, indem wir eine Historie des Scheiterns zusammenstellen.

Zum Weiterlesen:

  • Homöopathie-Studie des Bayerischen Landtags scheitert, faz am 19. November 2024
  • Mit 800.000 Euro gegen die Realität: Bayerische Globuli-statt-Antibiotika-Studie kommt, GWUP-Blog am 16. Januar 2024
  • Homöopathie: Bei keiner Krankheit mehr Wirkung als ein Placebo, br am 16. Januar 2024
  • Neues zur bayerischen Studie über Homöopathie als Antibiotika-Alternative, GWUP-Blog am 17. Februar 2023
  • 12 Fragen zur bayerischen Homöopathiestudie, Gesundheits-Check am 21. Februar 2023

18. November 2024
von Bernd Harder
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„Exorzismus“-Vortrag beim Bund für Geistesfreiheit Augsburg

Exorzismus – hier und heute

ist das Thema beim „Freigeistigen Frühstück“ des bfg Augsburg am 24. November:

Der Austreibung von Teufeln und Dämonen soll der Exorzismus dienen – eine komplexe liturgische Handlung beispielsweise der katholischen Kirche, der das „Rituale Romanum“ von 1614 einen Teil widmet, für den 1999 Papst Johannes Paul II. eine Neufassung approbierte.

Bernd Harder spricht über deren Ablauf und Einsatz durch Priester, aber auch über selbsternannte Exorzisten, die ihre Dienste über das Internet anbieten und weit drastischere Mittel als bloße Gebete, Weihwasserbesprengungen und Beschwörungen anwenden.

  • Wann? Sonntag, 24. November (Frühstücksbeginn 10 Uhr, Vortragsbeginn zirka 10.30 Uhr)
  • Wo? bfg-Zentrum, Haunstetter Str. 112

Den nächsten TV-Bericht zum Thema gibt’s zwei Tage später.

Zum Weiterlesen:

  • „Grotesk, aber gefährlich“: Exorzismus im neuen Skeptiker, GWUP-Blog am 18. September 2024
  • Exorzismus, Teufelsaustreibung und Befreiung von Dämonen – Was ist das? mdr am 18. November 2024

15. November 2024
von Bernd Harder
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Video: Janos Hegedüs und Norbert Aust über Krebs und Homöopathie im „Oncologist“

Ich weiß nicht, wo das hinführt.

Ich bin erschüttert.

Diese beiden Statements (bei Minute 43:20) illustrieren wohl am besten das Thema dieses Gesprächs zwischen Janos Hegedüs und Norbert Aust:

Medizinskandal: „The Oncologist“ verteidigt Frass – Grünes Licht für Globuli in der Krebstherapie?

Diese Geschichte ist einfach unfassbar, und ich bin Dr. Norbert Aust sehr dankbar, dass er mir jedes Detail in einem spannenden Videointerview erzählt hat. Schaut euch das Video an – sonst glaubt ihr diese Story nicht.

Es geht um die „Studie“ zu Homöopathie bei Lungenkrebs, die Michael Frass in dem renommierten Fachjournal The Oncologist unterbringen konnte:

Er behauptete, schwerkranke Tumorpatienten hätten durch Globuli nicht nur deutlich an Lebensqualität gewonnen, sondern lebten auch messbar länger. Das wäre eine absolut beispiellose Sensation und würde zweifelsohne jeden lächerlich machen, der jahrelang betonte, dass Homöopathie keine Wirkung haben könne.

Doch Dr. Frass hat ein großes Problem: Seine Studie weist gravierende Fehler und Hinweise auf bewusste Manipulation auf.

Den aktuellen Stand haben wir kurz hier zusammengefasst.

Zum Weiterlesen:

  • Und wieder die homöopathische Lungenkrebsstudie: Ein paar „Korrekturen“ ändern nichts an der massiven Kritik daran, GWUP-Blog am 27. September 2024
  • Gute Absicht, schlechte Medizin: Edzard Ernst über die Studie zu Homöopathie bei Lungenkrebs, GWUP-Blog am 27. Mai 2024
  • Ein neuer Tiefpunkt in der Homöopathieforschung, Skeptiker 4/2022
  • Homeopathy Research Hits New Low, Skeptical Inquirer Volume 47, No. 3, May/June 2023
  • Homöopathie bei Krebspatienten: Fast zu schön, um wahr zu sein, profil am 28. Oktober 2022
  • Eine weitere Vorzeigestudie der Homöopathen endet als Desaster, GWUP-Blog am 26. Oktober 2022
  • Verbesserungen beim Überleben von Lungenkrebspatienten mit homöopathischer Komplementärbehandlung? (Frass et al. 2020) – Update zur Studienkritik, INH am 25. Oktober 2022
  • Forschung auf Homöopathisch – Ein Update zu: Verbesserungen beim Überleben von Lungenkrebspatienten mit homöopathischer Komplementärbehandlung? INH am 9. August 2021
  • Verbesserungen beim Überleben von Lungenkrebspatienten mit homöopathischer Komplementärbehandlung? (Frass et al. 2020) – Eine Studienkritik, INH am 8. Juni 2021
  • Die neue Vorzeige-Studie der Homöopathen: nachträgliche Anpassung der Ergebnisse? GWUP-Blog am 9. Juni 2021

14. November 2024
von Bernd Harder
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Verunreinigungen im Corona-Impfstoff: trotz Peer Review eine evidenzlose Behauptung

Vor einem Jahr fragte sich Dr. Janos Hegedüs in einem Video, wie ein solcher „Unsinn“ es bis ins Fernsehen schaffen konnte:

Nachdem ich mir diesen Bericht des MDR angesehen habe, möchte ich nur eines wissen: Warum? Wie konnte es so weit kommen? Wer trägt die Verantwortung für die Auswirkungen dieser Sendung?

Gemeint waren Behauptungen, dass einige Chargen des mRNA-Impfstoffs „Comirnaty“ von BioNTech massiv mit DNA-Resten verunreinigt seien. Es drohe so etwas wie eine genetische Manipulation Geimpfter.

In der Tat: Wie konnte es so weit kommen?

Denn bis zu diesem Zeitpunkt war jene Kolportage nur im privaten Blog eines angeblichen „Pharma-Insiders“ namens Jürgen Otto Kirchner erschienen – der seine „Messungen“ (zusammen mit der Professorin Brigitte König) im September 2023 auch in einer Sitzung des Petitionsausschusses des Bundestages präsentierte.

„Üblicherweise“, merkte Hegedüs in seinem Video an,

… werden solche Ergebnisse wie die von Frau König veröffentlicht. Doch ich konnte leider nichts dazu finden.

Wie auch?

Denn erst im Mai 2024 veröffentlichten König/Kirchner ein Manuskript in dem Open-Access-Journal Methods and Protocols:

Diese Publikation konnte allerdings nicht im Mindesten die Vorwürfe zerstreuen, die Hegedüs bereits fünf Monate davor erhoben hatte: nämlich dass die Behauptungen der beiden „wenig glaubwürdig“ erscheinen und „keine erkennbare Relevanz“ besitzen.

Wie konnten ihre zwei simplen Messreihen dann überhaupt in einem Peer-reviewed journal erscheinen?

Dieser Frage geht der Wissenschaftsjournalist Henrik Müller im Laborjournal nach.

Müller schreibt von „wissenschaftlichen Halbwahrheiten“ und „evidenzlosen Behauptungen“ des Duos. Die Zeitschrift habe eine interne Untersuchung eingeleitet.

Und:

Der gegenwärtige Peer-Review-Prozess als Herzstück des Publikationsverfahrens ist reformbedürftig. Solange nichts geschieht, untergräbt sich unser Wissenschaftssystem weiter selbst.

Das kennen wir auch von einem anderen aktuellen Fall.

Zum Weiterlesen:

  • Wissenschaft auf Abwegen, laborjournal am 12. November 2024
  • Fremd-DNA im Corona-Impfstoff – was ist dran? GWUP-Blog am 13. Dezember 2023
  • Und wieder die homöopathische Lungenkrebsstudie: Ein paar „Korrekturen“ ändern nichts an der massiven Kritik daran, GWUP-Blog am 27. September 2024
  • Video: Janos Hegedüs und Norbert Aust über Krebs und Homöopathie im „Oncologist“, GWUP-Blog am 15. November 2024