gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

30. März 2025
von Felix Pfannstiel
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Skeptrum-Podcast: Neue Folgen zu den Themen Genetik bzw. Veganismus

Diese Woche gab es gleich zwei neue Folgen von imps Podcast Skeptrum.

In Folge 7 sprach imp mit der Humangenetikerin Adenin vom YouTube-Kanal Gen-au Gen-ommen über die Welt der Genetik. Themen waren unter anderem die Erblichkeit der Intelligenz, Unterschiede zwischen menschlichen Populationen und der Einfluss von Umweltfaktoren auf die Entwicklung des menschlichen Organismus.

Inhalt:

  • Einleitung [ab 0:00 min]
  • kleine Unterschiede menschlicher Ethnien [ab 1:20 min]
  • Definition von Phänotyp und Genotyp [ab 10:40 min]
  • Beginn der Präsentation [ab 14:50 min]
  • Wie wird Populationszugehörigkeit getestet? [ab 26:00 min]
  • Ergebnisse der Populationsgenetik [ab 29:30 min]
  • Der gemeinsame Vorfahre [ab 36:20 min]
  • Vererbung der Genetik [ab 42:20 min]
  • Gariépys Rechnung nachgerechnet [ab 46:50 min]
  • Reaktionen auf Gariépy [ab 52:50 min]
  • Seit wann gibt es die helle Hautfarbe bei Menschen? [ab 56:00 min]
  • Vererbung des IQ [ab 1:02:00 h]
  • Studien zu Zwillingen [ab 1:07:30 h]
  • Durchschnittlicher IQ nach Ländern [ab 1:11:30 h]
  • Wie sich die Überzeugung der starken Erblichkeit des IQ im Netz verbreitet. [ab 1:16:10 h]
  • Umweltfaktoren bei Intelligenz [ab 1:20:00 h]
  • Zusammenhang zwischen hohem IQ und Autismus? [ab 1:25:10 h]
  • Können Allergien/Autoimmunerkrankungen vererbt werden? [ab 1:26:50 h]
  • Vererbbarkeit von Resilienz [ab 1:30:20 h]
  • Serienmörder-Gen? [ab 1:32:50 h]
  • Werden Wissenschaftler gehört? [ab 1:36:20 h]
  • Mutationen durch Radioaktivität [ab 1:38:50 h]
  • Vererbung der Gene + Risikoschwangerschaften [ab 1:44:30 h]
  • CRISPR [ab 1:50:00 h]
  • Verabschiedung [ab 1:53:20 h]

In Folge 8 dreht sich alles um das Thema Veganismus. imp sprach mit dem Ernährungsberater Levi vom Kanal RationalerVeganismus über ernährungswissenschaftliche und gesundheitliche Aspekte, die bei einer veganen Lebensweise zu beachten sind.

Inhalt:

  • Einleitung [ab 0:00 min]
  • Veganismus = Ethik [ab 3:10 min]
  • Die Causa Rittenau + kritische Nährstoffe [ab 5:20 min]
  • Blutbilder [ab 15:40 min]
  • Kantinenessen und Supplementierung [ab 22:40 min]
  • Levis Motivation [ab 27:10 min]
  • Soja [ab 37:20 min]
  • Tipps für den Alltag [ab 52:00 min]
  • Leid ist nicht der zentrale Begriff. [ab 57:00 min]
  • Gegenargumente & Probleme [ab 1:13:00 h]
  • Verlässlichkeit der V-Label [ab 1:24:30 h]
  • Gesunde und ungesunde Lebensmittel [ab 1:27:00 h]
  • Tierhaltung [ab 1:38:00 h]
  • In-vitro-Fleisch [ab 1:42:40 h]
  • Wie startet man mit dem Veganismus? [ab 1:56:10]
  • Erwähnung von selbst-kritisch-vegan [ab 2:03:00 h]
  • Verabschiedung [ab 2:16:00 min]

Zum Thema:

  • Video: Argumentationsfalle Geschlecht, Gen-au Gen-ommen vom 25.02.2025
  • Video: Kann mir bitte ein Mann mal den Dunning-Kruger-Effekt erklären?, Gen-au Gen-ommen vom 13.12.2024
  • Video: Was sagt die Wissenschaft? | Gespräch mit Adenin, SiniMachtAuge vom 16.11.2024
  • Video: Erblichkeit von Intelligenz – Missverständnisse und Halbwahrheiten, Gen-au Gen-ommen vom 25.09.2024
  • Video: Talk: über inter und trans Sportler bei Olympia mit Humangenetikerin Adenin, impimpimp vom 14.08.2024
  • Video: Talk: über Geschlechter & Biologie mit einer Humangenetikerin, impimpimp vom 09.02.2024

  • Video: Was ist Veganismus für mich? Levi – Rationaler Veganismus vom 09.02.2025
  • Video: Veganismus? Eine kritische Einführung (Tierethik – Tierrechte), Tierethik & Veganismus vom 24.05.2023
  • Artikel: Warum lebe ich vegan?, Tierethik & Veganismus vom 15.04.2021

Hinweis:

  • Wenn ihr noch nicht im Skeptischen Netzwerk angemeldet seid, möchten wir euch herzlich dazu einladen. Dort finden GWUP-Mitglieder und Interessierte eine Plattform für Diskussionen und Austausch rund um skeptische Themen: https://skeptisches-netzwerk.de/.
  • Falls ihr Ideen, Anregungen oder Empfehlungen habt bzw. selbst ein Gastkapitel für den GWUP-Blog schreiben möchtet, kontaktiert uns unter: blog@gwup.org.

29. März 2025
von Felix Pfannstiel
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Rudolf Steiner und die Anthroposophie – zwei neue Beiträge von arte und dem SWR

Zwei neue Beitrage widmen sich Rudolf Steiner und seiner Anthroposophie.

SWR Kultur bringt einen halbstündigen Audiobeitrag: „Anthroposoph Rudolf Steiner – Verehrter Prophet, gefährlicher Ideologe„. Steiners Lebensweg wird umrissen und die Gefahren seiner Lehren gezeigt.

Ob an Waldorfschulen, in der biodynamischen Landwirtschaft oder der anthroposophischen Medizin – die Lehren von Rudolf Steiner (27. Februar 1861 in Donji Kraljevec, heute Kroatien; † 30. März 1925 in Dornach/Schweiz) finden auch 100 Jahre nach seinem Tod breite Anwendung.

Seine Anthroposophie, die „Weisheit vom Menschen“, bezeichnete Steiner auch als „Geheimwissenschaft“, die er dank besonderer spiritueller Fähigkeiten vermitteln könne.

Der Beamtensohn und Goethe-Liebhaber erscheint – trotz seines umfangreichen Werkes – als schwer fassbare Persönlichkeit. Von seinen Anhängern kultisch verehrt, warnen Kritiker vor den Gefahren von Steiners pseudo-wissenschaftlicher Weltanschauung.

Ebenfalls neu: Die arte-Dokumentation Geheimakte Rudolf Steiner: Anthroposoph, Okkultist, Influencer?

Was steckt hinter dem Mythos um den Begründer der Anthroposophie, Rudolf Steiner? Die Doku zeigt Steiners Lebensweg von den Anfängen in Wien, den Krisen in Weimar, den wilden Zeiten in der Berliner Bohème bis hin zum esoterischen Führer und geschäftigen Gründer, dessen Reformbewegung Tausende folgen. Rund hundert Jahre nach seinem Tod bleibt die Frage: Wer war Rudolf Steiner?

Inhalt:

  • Einleitung [ab 0:00 min]
  • Rudolf Steiner kommt nach Berlin. [ab 1:30 min]
  • Das Goetheanum [ab 5:20 min]
  • „Mein Lebensgang“ von Steiner [ab 7:40 min]
  • Erscheinungserlebnis [ab 9:50 min]
  • Inspiration für die anthroposophische Medizin [ab 12:55 min]
  • Studium in Wien und Steiners Hauslehrertätigkeit [ab 14:20 min]
  • Waldorfpädagogik [ab 19:20 min]
  • Goetheforschung in Weimar [ab 23:44 min]
  • Biodynamische Landwirtschaft [ab 25:10 min]
  • Kontakt zu Nietzsche [ab 28:10 min]
  • Steiners Frauenbild [ab 30:10 min]
  • Wilde Jahre in Berlin [ab 31:50 min]
  • Anarchist Mackay [ab 34:30 min]
  • Steiners Vorträge [ab 36:00 min]
  • Schwenk zur Esoterik/Theosophie [ab 39:30 min]
  • Steiner und die Arbeiterschaft [ab 46:00 min]
  • Spuren von Steiner in London [ab 50:10 min]
  • Führungsrolle bei den deutschsprachigen Theosophen [ab 54:10 min]
  • Nationalistisches/rassistisches/antisemitisches Denken [ab 55:20 min]
  • Bruch mit den Theosophen [ab 59:50 min]
  • Dreigliedrigkeit des Politikmodells [1:03:20 h]
  • Goetheanum [ab 1:05:10 h]
  • Entstehung der Praxisfelder [ab 1:08:30 h]
  • Anthroposophische Medizin [ab 1:14:20 h]
  • Steiners Vorträge im Trend [ab 1:18:00 h]
  • Kurt Tucholsky über Steiner [ab 1:22:40 h]
  • Landwirtschaft [ab 1:23:30 h]
  • Krankheit und Tod [ab 1:25:30 h]
  • Fazit [ab 1:28:30 h]

Zum Thema:

  • Artikel: Kolumne: Ein besserer Mensch werden mit der Waldorfschule?, GWUP-Blog vom 13.08.2024
  • Podcast: Biodynamische Landwirtschaft ist Rühren im MIST | Anthroposophie 4, Podcast #77, Quarks Science Cops vom 23.03.2024
  • Artikel: „Anthroposophieforschung“: Sammelband zum Download, GWUP-Blog vom 21.03.2024
  • Podcast: Anthroposophische Medizin PFEIFT auf EVIDENZ! | Anthroposophie 3, Podcast #76, Quarks Science Cops vom 16.03.2024
  • Podcast: Wie Waldorfschulen Kinder an SCHWURBEL führen | Anthroposophie 2, Podcast #75, Quarks Science Cops vom 09.03.2024
  • Podcast: Die IRREN Lehren des Rudolf Steiner | Anthroposophie 1, Podcast #74, Quarks Science Cops vom 02.03.2024
  • Artikel: SkepKon-Video: „Anthroposophie – im Spannungsfeld aktueller Krisen“ mit André Sebastiani, GWUP-Blog vom 14.11.2023
  • Buch: André Sebastiani: Anthroposophie. Eine kurze Kritik. Alibri-Verlag, 2019.
  • Buch/Artikel: Helmut Zander, Die Anthroposophie: Rudolf Steiners Ideen zwischen Esoterik, Weleda, Demeter und Waldorfpädagogik. Schönigh, Paderborn 2019.
  • Buch: Helmut Zander, Rudolf Steiner: Die Biografie. Piper, Frankfurt am Main 2016.

Hinweis:

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28. März 2025
von Felix Pfannstiel
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TBOR: Provokanter Beitrag sachlich analysiert

Jetzt geht’s Schlag auf Schlag. Im zweiten TBOR-Video dieser Woche analysieren Nikil, Sinan und Matthias ein heiß diskutiertes Thema der vergangenen Tage: den Watson-Gastbeitrag „Bitches brauchen Gerechtigkeit“ von Jette Nietzard, Bundessprecherin der Grünen Jugend.

Inhalt:

  • Einleitung [ab 0:00 min]
  • Exkurs: Triggerwarnungen [ab 1:20 min]
  • Der Aufreger: Jettes Beitrag [ab 5:30 min]
  • Unkonkrete und pauschale Aussagen [ab 8:10 min]
  • „Respekt“ ist ein ungenauer Begriff [ab 9:30 min]
  • Provokation als Mittel ihres Aktivismus [ab 11:20 min]
  • Was steckt hinter dem Begriff „Privilegien“ und wie unterscheiden sich diese bei Männern und Frauen? [ab 13:10 min]
  • Sinan stimmt der Respekt-Aussage zu. [ab 17:40 min]
  • Privilegien und Rechte [ab 20:10 min]
  • Welche Privilegien haben Männer? [ab 23:20 min]
  • Ragebait [ab 27:50 min]
  • Nikils Privilegien [ab 34:00 min]
  • Mikroaggressionen und Sippenhaft [ab 35:10 min]
  • Steelman von Jettes Privilegien-Aussage [ab 37:30 min]
  • Wo bleibt die Differenzierung? [ab 39:10 min]
  • Jan Fleischhauers „Alte weiße Frauen“ [ab 42:20 min]
  • Männer sind entbehrlich, Frauen nicht [ab 45:30 min]
  • Zusammenfassung [ab 47:40 min]
  • Armut [ab 49:50 min]
  • Verabschiedung [ab 51:30 min]

Zum Thema:

  • Artikel: TBOR: Unredliche Debattiertaktiken von Trollen, GWUP-Blog vom 25.03.2025
  • Artikel: The Boys of Reason sind zurück!, GWUP-Blog vom 12.03.2025
  • Video: Umgang mit Kritik | “Hierarchy of Disagreement”, The Boys of Reason vom 12.02.2023

Hinweis:

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27. März 2025
von Felix Pfannstiel
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Der fragwürdige Versuch einer Rehabilitation des Templerordens durch das „Salzburg International Templar Studies Network“

Im Januar hatten wir hier auf dem Blog einen Artikel des Standard zur Tempelritter-Forschung. Darin ging es um die unsaubere Quellenarbeit in einer Doktorarbeit an der Universität Salzburg unter der Leitung von Daniele Mattiangeli. Die Dissertation hinterfragt die Auflösung des Tempelordens durch Papst Clemens V. im Jahr 1312. Unter anderem übte Andreas Zajic von der ÖAW Kritik an dieser Doktorarbeit. Zur Erinnerung:

Im vergangenen November erklärte die Salzburger Paris-Lodron-Universität in einer sensationalistischen Aussendung, die Auflösung des Templerordens sei „ungültig“. Dies habe eine Dissertantin der rechtswissenschaftlichen Fakultät herausgefunden. An der Salzburger Universität hat der italienische Rechtshistoriker Daniele Mattiangeli das „Salzburg International Templar Studies Network“ ins Leben gerufen. Diese „historische Rekonstruktion“ des päpstlichen Rechtsakts „könnte die rechtliche Stellung des Templerordens wiederherstellen und der Papst den Orden rehabilitieren“, werden die Dissertantin und ihr Betreuer in der Aussendung zitiert.

Nun hat der YouTube-Kanal MDVAL die Angelegenheit aufgearbeitet und liefert zusätzliche Informationen über das International Templar Studies Network der Universität Salzburg.

Aufhänger für das Video war ein auf dem Instagram-Kanal des Netzwerks gezeigter Zeitungsartikel, der behauptet:

Der Orden wurde höchstwahrscheinlich nie aufgelöst. Das zeigt Salzburger Forschung.

Der Betreiber des YouTube-Kanals sagt dazu:

Der Artikel bezieht sich auf die Forschungsergebnisse einer Mitarbeiterin des Netzwerks und des Leiters Mattiangeli selbst, wonach beide behaupten, dass die Auflösung des Templerordens nicht rechtskräftig war, weil es diese letztgenannte Bulle, nämlich Vox in excelso, in der eben diese Aufhebung der Templer rechtsfest gemacht wird, angeblich nie gegeben habe.

Diese Argumentation, vom Fehlen der Bulle auf die Unrechtmäßigkeit der Auflösung des Ordens zu schließen, sei aus wissenschaftlicher Sicht nicht haltbar:

(Erstens:) In der Forschung ist seit Langem klar, dass die Bulle im Original nicht erhalten ist. Was hier als große Erkenntnis verkauft wird, ist seit Langem bekannt.
(Zweitens:) Außer Mattiangeli und seiner Doktorandin zweifelt deshalb allerdings kein ernstzunehmender Wissenschaftler an der grundsätzlichen Existenz und damit Rechtswirksamkeit der Bulle Vox in excelso. Und warum zweifelt niemand daran? Weil …
(Drittens:) es unglaublich häufig vorkommt, dass Schriftstücke dieser Art verschwunden sind. Es gibt unsäglich viele Beispiele, in denen wir nur über Kopien, Empfängerabschriften oder Papstregister überhaupt von der Existenz von Papsturkunden unterrichtet sind.

    Daraus zu folgern, die Auflösung des Tempelordens sei ungültig, sei schlicht unseriös.

    MDVAL zeigt in seinem Video weitere fragwürdige Methoden des Netzwerks auf. Es handelt sich keineswegs um ergebnisoffene Forschung. Stattdessen gibt es Verstrickungen in die Parawissenschaftlichen und Kontakte zu Gruppen, die sich von dieser Forschung erhoffen, als rechtmäßige Nachfolger der Tempelritter gelten zu dürfen.

    Am Ende zieht er das Fazit:

    Meiner Einschätzung nach handelt es sich beim Salzburg Templar Studies Network und seinen Verbindungen im Grunde um eine mit sehr üppigen Geldmitteln ausgestattete Gruppe an Abenteurern auf der Suche nach Geheimnissen und Mysteriösem. Die Online-Präsenz des Netzwerks und leider auch die Publikationen zeichnen eine Welt, in der hinter jedem Kreuz ein Hinweis stecken könnte; jedes Fresko könnte ein verstecktes Symbol des eigentlich nie aufgelösten Templerordens sein. Das Problem: Das Netzwerk ist Teil universitärer Strukturen und beansprucht damit eine Form wissenschaftlicher Exzellenz und Glaubwürdigkeit, die sich in der Arbeitsweise und den Forschungsergebnissen nicht widerspiegelt. In der Folge werden die spektakulären, aber völlig irreführenden Meldungen des Netzwerks von seriösen Medien für bare Münze genommen, weil eben niemand an der Glaubwürdigkeit zweifelt, wenn die Forschungsgruppe einer Universität solche Ergebnisse verkündet.
    Was ebenfalls schockierend ist, ist, dass einige der Akteure des Netzwerks einer konkreten Agenda folgen, die zu objektiver und ergebnisoffener Forschung in direkter Konkurrenz steht. Stattdessen scheinen universitätsfremde Akteure nicht nur mitzumischen, sondern tatsächlich auch tonangebend zu sein, die eigene Interessen verfolgen und damit die Reputation der Universität Salzburg letztendlich für sich kapern.

    Passend dazu veröffentlichte Onkel Michael vergangene Woche einen Beitrag zur Templerthematik, der die gängigen Mythen zusammenstellt und beleuchtet: Was ist mit dem Heiligen Gral? Gibt es eine Verbindung zu den Freimaurern? Welche Bedeutung haben die Rituale und Symbole? Existiert ein Templerschatz?

    Den lesenswerten Artikel findest Du hier.

    Zum Thema:

    • Artikel: Mythen und Legenden um die Tempelherren, Onkel Michales Kleine Welt vom 20.03.2025
    • Artikel: Die Angst vor Freitag, dem 13. und die Templer von heute, GWUP-Blog vom 12.10.2023
    • Video: Esoterik und Neue Rechte – Die große Templerverschwörung Teil 1, MDVAL vom 23.11.2022
    • Artikel: Freitag, der 13., die Templer und die alten Märchen, GWUP-Blog vom 13.11.2009

    Hinweis:

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    25. März 2025
    von Felix Pfannstiel
    1 Kommentar

    TBOR: Unredliche Debattiertaktiken von Trollen

    Unter dem Comeback-Video von The Boys of Reason tauchte ein Kommentar eines Trolls, der mit einem schweren Vorwurf um sich warf. Eine Steilvorlage für Sinan, BiasedSkeptic und Nikil, die in ihrem neuen Video die Unterschiede zwischen fairer und manipulativer Debattenkultur beleuchten.

    Inhalt:

    • Einleitung und Hinweis auf die GWUP, das neue skeptiker-Heft und die SkepKon in Regensburg [ab 0:00 min]
    • Suggestiver Vorwurf in den Kommentaren [ab 3:00 min]
    • Hintergrund des Kommentars [ab 7:00 min]
    • Sinan trollt zurück. [ab 14:50 min]
    • „Meinen die es ernst?“ + die Gish-Galopp-Strategie [ab 19:30 min]
    • Sinans Erfahrungen mit suggestiven Vorwürfen auf seinem eigenen Kanal [ab 24:50 min]
    • Wie wird in der GWUP nun mit solchen Leuten umgegangen? [ab 29:40 min]
    • Warum man Mitglied in einem Verein wie der GWUP sein sollte. [ab 33:30 min]
    • Gelassen bleiben. [ab 35:30 min]

    Zum Thema:

    • Artikel: The Boys of Reason sind zurück!, GWUP-Blog vom 12.03.2025
    • Video: Umgang mit Kritik | “Hierarchy of Disagreement”, The Boys of Reason vom 12.02.2023

    Hinweis:

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    24. März 2025
    von Felix Pfannstiel
    1 Kommentar

    Die Quarks Science Cops untersuchen die Reiki-Behandlung

    In der 99. Folge ihres Podcasts nehmen die Quarks Science Cops das japanische Handauflegen Reiki, dem eine heilende Wirkung nachgesagt wird, unter die Lupe.

    Reiki soll durch bloßes Handauflegen eine mysteriöse „universelle Lebensenergie“ in den Körper leiten und damit Blockaden lösen, Schmerzen lindern und sogar Krankheiten heilen. Eine uralte Methode aus Japan, sagen die einen – ein moderner Esoterik-Trend ohne wissenschaftliche Grundlage, sagen die anderen. Wer da wohl Recht hat? Ein Fall für den Wissenschaftspodcast eures Vertrauens, die Quarks Science Cops.

    Inhalt:

    • Einleitung [ab 0:00 min]
    • Reiki beim WDR [ab 4:35 min]
    • ‚Uraltes‘ Reiki [ab 7:55 min]
    • Reiki-Erfinder Mikao Usui [ab 8:40 min]
    • Hawayo Takatas Weg zu Reiki [ab 12:20 min]
    • Begriffserklärung [ab 16:40 min]
    • Wie läuft eine Reiki-Behandlung ab? [ab 17:10 min]
    • Wie geht das mit dem Handauflegen? [ab 20:50 min]
    • Die Reiki-Symbole [ab 23:10 min]
    • Der Reiki-Meistergrad [ab 25:20 min]
    • Hawayo Takata rief sich selbst zur Reiki-Großmeisterin aus. [ab 26:40 min]
    • Geld ist eines der Heiligen Werkzeuge. [ab 29:40 min]
    • Unplausibles, esoterisches Energie-Konzept [ab 32:10 min]
    • Studiencheck [ab 34:00 min]
    • Fehlende Placebokontrolle [43:50 min]
    • Edzard Ernsts Untersuchungen über mangelhafte Metaanalysen [ab 47:20 min]
    • Fazit [ab 54:50 min]

    Hier geht es zur Folge!

    Zum Thema:

    • Artikel: Effect of Reiki in Patients with Mental Health Diagnoses – PURE PSEUDO-SCIENCE FROM THE MAYO CLINIC!, Edzard Ernst vom 22.03.2025
    • Artikel: Reiki, Psiram

    Hinweis:

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    23. März 2025
    von Felix Pfannstiel
    2 Kommentare

    Hamers Germanische Neue Medizin grassiert im Netz

    Die tagesschau berichtet, dass die Germanische Neue Medizin von Ryke Geerd Hamer durch die sozialen Medien zunehmend an Aufmerksamkeit gewinne.

    Anhänger verbreiten seine Ideologie über zahlreiche Telegram-Kanäle. Zwei dieser Kanäle haben jeweils um die 50.000 Mitglieder. Die „Germanische Neue Medizin“ wird vor allem im deutschsprachigen Raum praktiziert, aber auch in den USA und in Indien.

    Anhand eines Beispiels zeigt der tagesschau-Artikel die gefährliche Praxis der GNM: Caro [Name geändert] wuchs in einer Familie auf, die fest von den Prinzipien der GNM überzeugt war. Bei gesundheitlichen Beschweren bekam Caro statt einer medizinschen Behandlung das allseits bekannte Lied Mein Studentenmädchen“ vorgespielt:

    Wenn Caro als Kind Zahnschmerzen hatte, dann gingen ihre Mutter und ihr Stiefvater nicht mit ihr zum Arzt. Sie legten stattdessen eine CD ein. Darauf war nur ein Lied. Ein Mann sang es, mit monotoner Stimme. Dieses Lied, „Das Studentenmädchen“, sollte gegen die Zahnschmerzen helfen. Der Sänger hieß Ryke Geerd Hamer.

    Hamer war bekanntermaßen nicht nur für seine alternativen Heilmethoden, sondern auch für seine antisemitischen Verschwörungstheorien bekannt, die von seinen Anhängern breitwillig übernommen wurden. Caro spürte dies in ihrer Schulzeit:

    Ihre Schulklasse plante eine Exkursion in eine KZ-Gedenkstätte. Caro wollte nicht mit. „Damals dachte ich, warum soll ich da hinfahren? Ist doch eh alles nur Kulisse“, sagt Caro heute. Ihre Familie leugnete den Holocaust.

    Die Tragödie in Caros Leben nahm noch einen besonders bitteren Verlauf:

    Als Caro 12 Jahre alt war, bekam ihre Mutter Brustkrebs. Wegen ihres Glaubens an die „Germanische Neue Medizin“ ließ sie ihn nicht mit einer Chemotherapie behandeln. Caro erinnert sich, dass sie ihre Mutter oft gegen die Schmerzen massieren musste und dass ihr Stiefvater die CD mit dem Lied „Das Studentenmädchen“ einlegte. Für Caros Mutter blieb das die einzige Behandlung. Nach langer und schwerer Krankheit verstarb sie. „Wäre die Germanische Neue Medizin nicht gewesen, wäre meine Mutter heute noch am Leben“, ist Caro heute überzeugt.

    Leider ist ihr Schicksal kein Einzelfall. Psiram führt eine Liste mit über 140 Opfern der GNM – die tatsächliche Zahl dürfte weitaus höher liegen. Hier (aus dem skeptiker 3/2015) wurde ein Beispiel näher besprochen.

    Der bekannteste Fall dürfte wohl der von Olivia Pilhar sein – das Mädchen, das 1995 an Nierentumor erkrankte und von ihren Eltern in die Fänge Hamers gegeben wurde. Bei Psiram steht dazu:

    Der Tumor wuchs und der Gesundheitszustand des Mädchens verschlechterte sich dramatisch. Von einem anfänglichen Volumen von 250 ml vergrößerte sich der Tumor auf 4,2 Liter (Größe eines Fußballs) und drückte bereits auf die verschleimte und entzündete Lunge, so dass Olivia hechelnd atmete. Später wuchs das Volumen sogar auf 6 Liter, die Beine waren geschwollen, das Blut konnte nicht mehr zum Herz zurück. Die Lunge war auf der rechten Seite zusammengefallen.
    […]
    Den Eltern wurde schließlich in Österreich das Sorgerecht für sieben Jahre entzogen und das Kind nach Wien zurückgebracht, wo es mit einer Chemotherapie und einer Operation erfolgreich behandelt wurde.

    Gerade vor dem Hintergrund dieser Fälle erscheint die akutelle Ausbreitung der GNM auf Telegram besonders besorgniserregend.

    Schließen wir daher mit der Stellungnahme der Deutschen Krebsgesellschaft aus dem August 2024, die die Schädlichkeit der GNM klar auf den Punkt bringt:

    Bei der sog. „Germanischen Neuen Medizin“ von Herrn Hamer handelt es sich um
    eine in der Biographie und Träumen von Herrn Hamer begründete Theorie ohne
    wissenschaftliche oder empirische Begründung
    . Nach heutigem Erkenntnisstand ist
    die zugrundliegende Grundhypothese widerlegt. Das Vertrauen auf die
    Heilungskräfte der Germanischen Neuen Medizin® verhindert, dass Patienten eine
    für sie angemessene je nach Tumorsituation kurative oder palliative Therapie
    bekommen.
    Für Patienten mit einer heilbaren Erkrankung wird damit die Chance auf Heilung
    vergeben. Für Patienten in einer palliativen Therapiesituation wird die Option der
    Lebensverlängerung und v.a. die Option auf die modernen Möglichkeiten der
    Symptomkontrolle vergeben, da Herr Hamer z.B. Schmerzen als eine notwendige
    und normale Phase in der Heilung ansieht.
    Deshalb ist die „Germanische Neue Medizin“ mit allem Nachdruck als gefährlich und unethisch zurückzuweisen.

    Zum Thema:

    • Podcast: Germanische Neue Medizin (5. Staffel des Podcasts „Seelenfänger“), Bayern 2 vom 14.03.2025
    • Podcast: Warum die „Germanische Neue Medizin“ die SCHLIMMSTE Medizin ist, Quarks Science Cops vom 30.09.2023
    • Video: Statt Arzt zum Heiler – Die Germanische Neue Medizin, MDR Investigativ vom 07.07.2022
    • Artikel: Warum Menschen auf selbsternannte Gesundheitsberater hören – und doch besser auf ihren Rat verzichten sollten, Henrik Müller (medwatch) vom 11.01.2022
    • Video: Rohe Energie: Hört auf uns zu veralbern! (schon wieder Werbung für das „Aids-Leugner-Buch“), steffi.gains.knowledge vom 05.02.2022
    • Video: Dr. Rüdiger Dahlke: Erfolg dank menschenverachtender Esoterik statt seriöser Medizin, steffi.gains.knowledge vom 16.04.2020
    • Video: The Horror of German New Medicine, Jeff Holiday vom 24.06.2019
    • Artikel: Die Todesopfer der GNM: Hamer, wie er wirklich war, GWUP-Blog vom 06.07.2017
    • Artikel: Ryke Geerd Hamer ist tot, GWUP-Blog vom 04.07.2017
    • Artikel: Die eigenartige Welt des Herrn Pilhar, kurier.at vom 21.05.2017
    • Artikel: 18-jährige Krebspatientin stirbt nach verweigerter Therapie, Der Standard vom 02.09.2016
    • Artikel: Die absurden Lügen der GNM: „Praktisch kein jüdischer Patient stirbt an Krebs“, GWUP-Blog vom 18.02.2016
    • Artikel: „Neue Germanische Medizin“: Es gibt keine Krankheiten, nur seelische Konflikte!, Florian Freistetter (Der Standard) vom 16.02.2016
    • Artikel: Mein Studentenmädchen gegen Krebs: Neues Todesopfer der Germanischen Neuen Medizin, GWUP-Blog vom 21.09.2015
    • Artikel: Wenn Pseudomedizin auf Antisemitismus trifft: Germanische Neue Medizin, Florian Freistetter (Scienceblogs, Astrodicticum Simplex) vom 27.05.2010
    • Artikel: Germanische Neue Medizin, Psiram
    • Artikel: Ryke Geerd Hamer, Psiram
    • Artikel: Helmut Pilhar, Psiram
    • Artikel: Opfer der Germanischen Neuen Medizin, Psiram

    Hinweis:

    • Wenn ihr noch nicht im Skeptischen Netzwerk angemeldet seid, möchten wir euch herzlich dazu einladen. Dort finden GWUP-Mitglieder und Interessierte eine Plattform für Diskussionen und Austausch rund um skeptische Themen: https://skeptisches-netzwerk.de/.
    • Falls ihr Ideen, Anregungen oder Empfehlungen habt bzw. selbst ein Gastkapitel für den GWUP-Blog schreiben möchtet, kontaktiert uns unter: blog@gwup.org.

    21. März 2025
    von Felix Pfannstiel
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    Ankündigung: Vortrag über Gewaltfreie Kommunikation bei den SitP Hamburg

    Am kommenden Mittwoch (26.03.2025) findet im Irish Rover von 19:00 – 22:00 Uhr das nächste Event der Skeptics in the Pub Hamburg statt.

    Thema ist die „Gewaltfreie Kommunikation“. Darüber referiert:

    Carsten Ramsel: Gewaltfreie Kommunikation – Der Weg zum Weltfrieden oder doch nur magische Rituale?
    Marshall B. Rosenbergs Gewaltfreie Kommunikation verspricht erfüllende persönliche Beziehungen und die Beilegung politischer Konflikte. Aus skeptischer Perspektive gibt es auf dem Weg zum Weltfrieden so einige Fallstricke zu beachten.
    Zum Referenten:
    Carsten Ramsel studierte Religionswissenschaft und Philosophie in Tübingen und Nizza. Als Tischtennistrainer sollte er die Gewaltfreie Kommunikation bei Kindern und Jugendlichen anwenden. Seine skeptische Auseinandersetzung damit präsentiert er in diesem Vortrag.

    Ablauf der Veranstaltung:

    19:00 Uhr: Ankommen
    19:30 Uhr: Vortrag und Dialog
    20:30 Uhr: Austausch bei Essen und Getränken

    Am 23. April geht es bei den SitP Hamburg mit dem Thema Erich von Däniken und die Prä-Astronautik weiter.

    Zum Thema:

    • Termin: Skeptics in the Pub Hamburg: Gewaltfreie Kommunikation, meetup.com
    • Homepage: Skeptics in the Pub Hamburg

    Hinweis:

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    20. März 2025
    von Felix Pfannstiel
    7 Kommentare

    Was steckt hinter der Deep-State-Verschwörung? Nikil Mukerji beim #Faktenfuchs des BR

    Der #Faktenfuchs vom BR beschäftigt sich in seinem Beitrag vom 18. März mit der sogenannten Deep-State-Verschwörung. Hier kam unter anderem Nikil Mukerji vom GWUP-Wissenschaftsrat zu Wort.

    Zu Beginn erläutert der BR, wie der Begriff „Deep State“ eingesetzt wird:

    Die Rhetorik vom „Staat im Staat“ ist ein wiederkehrendes Element in Verschwörungstheorien. Vor allem rechtsextreme und verschwörungsideologische Akteure verbreiten den Begriff auf Telegram, X und Facebook. Aber auch rechtsextreme und rechtspopulistische Parteien und Politiker nutzen ihn, um staatliche Institutionen zu untergraben und politische Gegner zu delegitimieren.

    Nich zuletzt seit Donald Trumps erneuter Präsidentschaft hat diese Erzählung wieder an Fahrt aufgenommen. Nikil erläutert den ausschlaggebenden Punkt, warum die Deep-State-Erzählung in den Bereich der Verschwörungen fällt:

    Mukerji vom GWUP sieht folgendes als zentrales Problem der „Deep State“-Erzählung: „Wer hier von einem Deep State spricht, liefert typischerweise keine wirklich klaren, überprüfbaren Hypothesen. „Stattdessen haben wir es eher mit einem verschwörungstheoretischen Geraune zu tun“, so Mukerji. So könne man die Aussagen nur schwer überprüfen. Und: „Im Nachhinein lässt sich dann alles so deuten, dass es zum Geraune passt.“ Anhänger würden zudem die Abwesenheit von Beweisen nicht unbedingt als Grund zur Skepsis betrachten, sondern möglicherweise sogar als Bestätigung für die angebliche Macht und Reichweite der vermuteten Verschwörung.

    Für Trump sei das Gerede vom „Deep State“ ein weiteres politisches Werkzeug:

    Mukerji von der GWUP beschreibt das Aufgreifen der „Deep State“-Verschwörung als Teil von Trumps populistischer Strategie: „Pointiert könnte man sagen: Wenn Trump merkt, dass eine bestimmte Art von Botschaft verfängt, schickt er mehr davon. Und so verbreiten sich auch diese Narrative.“

    Doch muss man gar nicht über den Teich blicken, um über den Begriff des „Deep State“ zu stolpern. Auch in Deutschland tauchte er zuletzt in der politischen Debatte über die Anfrage der CDU/CSU-Fraktion bezüglich der Finanzierung von NGOs auf. Der Anfrage vorausgehend sprach die Welt in einem Artikel hinsichtlich der finanziellen Verbindungen zwischen Staat und Nichtregierungsorganisationen von einem „Deep State“.

    Nikil fordert hier einen differenzierten Blick. Grundsätzlich seien solche Fragen wie die der Union berechtigt, doch müsse der verschwörungstheoretische Unterton kritisch hinterfragt werden:

    Mukerji warnt vor einer vorschnellen Skandalisierung und hält die Fragen inhaltlich weitgehend für legitim — „wenn man sich nicht auf das fokussiert, was man als eine Art Verschwörungs-Geraune interpretieren könnte, ​​sondern sich auf den Inhalt konzentriert“. Kritische Rückfragen zu steuerfinanzierten Organisationen dürften in Demokratien kein Tabu sein. Allerdings bleibe unklar, was die Union mit der Formulierung „Schattenstruktur“ tatsächlich ausdrücken wolle und warum sie diesen Begriff gewählt hat.

    Hier kann der gesamte Artikel gelesen werden.

    Zum Thema:

    • Artikel: Hunde essende Migranten, Blut trinkende Eliten und die Debatte um rituellen Missbrauch, GWUP-Blog vom 29.09.2024
    • Podcast: Deep State USA. Verschwörungsmythos oder reale Gefahr?, Deutschlandfunk vom 13.09.2024

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    19. März 2025
    von Felix Pfannstiel
    Keine Kommentare

    Cornelius Courts über Forensische Molekularbiologie bei den SitP Wien

    Cornelius Courts, der in diesem Jahr auf der SkepKon einen Vortrag halten wird, war am 26. Februar zu Gast bei den Skeptics in the Pub Wien, um über Forensische Molekularbiologie zu referieren. Nun ist dieser Vortrag als Video verfügbar.

    Dabei geht er auf einige Mythen ein, denen er regelmäßig aufgrund der bekannten CSI-Serien begegnet, und zeigt auf, wie sein Fachgebiet durch wissenschaftsfeindlichen Aktivismus angegriffen wird.

    Trotz (oder wegen?) eines enormen öffentlichen Interesses an „Forensik“ und „True Crime“, das sich im Erfolg unzähliger einschlägiger Krimis, Serien, Podcasts etc. abbildet, ist ihre populärmediale Darstellung bei CSI & Co häufig verzerrt, comichaft und unrealistisch und führt zu irrationaler öffentlicher Wahrnehmung der Disziplin, ihrer Grenzen und Möglichkeiten. Dadurch, aber auch durch gesellschaftliche Diskurse zur Legitimität ihrer fortschrittlichsten Analyse- und Erkenntnismethoden wird sie jedoch auch zum Gegenstand soziologischer Untersuchungen, wodurch Dynamiken entstehen, die sich auf ihre Effektivität, Integrität und die Vermittlung ihrer Befunde auswirken können. Dazu gehören der sogenannte CSI-Effekt, aber auch ideologisch motivierte Aktivismen, die bestrebt sind, die Forensische Molekularbiologie zu „problematisieren“ und gemäß identitätspolitischer Doktrinen einzuhegen.

    Inhalt:

    • Einleitung [ab 0:00 min]
    • Forensische Wissenschaften [ab 0:45 min]
    • Rechtsmedizin ≠ Pathologie [ab 1:15 min]
    • Aufgaben der Forensischen Molekularbiologie [ab 3:40 min]
    • CSI vs. Realität [ab 13:20 min]
    • Der CSI-Effekt und mögliche Folgen [ab 20:15 min]
    • Untersuchungen zum CSI-Effekt [ab 25:00 min]
    • Postmodernistsicher Aktivismus als Problem [ab 27:00 min]
    • Cornelius‘ Definition des CSJ-Aktivismus [ab 30:10 min]
    • Exkurs: Grievance Studies [ab 31:10 min]
    • Aktivismus-Beispiel [ab 35:10 min]
    • Cornelius antwortete auf diesen Artikel. [ab 40:20 min]
    • Exkurs: Forensische DNA-Phänotypisierung [ab 43:00 min]
    • BGA-Bestimmung [ab 46:40 min]
    • Warum ist das BGA-Verfahren nicht erlaubt? [ab 48:50 min]
    • Plädoyer für BGA [ab 53:20 min]

    Zum Thema:

    • Video: Cornelius Courts • C.S.I.rrtum–Moderne Mythen über forensische Wissenschaft treffen auf Wirklichkeit, Kortizes vom 10.04.2024
    • Video: Cancel Culture in der GWUP! Im Gespräch mit Cornelius Courts, Skeptische Gesellschaft vom 26.02.2024
    • Artikel: Der CSI-Effekt, Deutschlandfunk vom 03.04.2014
    • Homepage: Skeptics in the Pub Wien, skeptiker.at

    Hinweis:

    • Wenn ihr noch nicht im Skeptischen Netzwerk angemeldet seid, möchten wir euch herzlich dazu einladen. Dort finden GWUP-Mitglieder und Interessierte eine Plattform für Diskussionen und Austausch rund um skeptische Themen: https://skeptisches-netzwerk.de/.
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