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Die Verschwörungstheorien der Kabarettistin Lisa Fitz

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Damit ist zur Causa Lisa Fitz eigentlich alles gesagt:

Lieber SWR, Ihr habt das mit der Meinungsfreiheit falsch verstanden: Sie verpflichtet euch nicht, jede Meinung zu senden, sondern im Gegenteil eure eigene Position auszuüben. Beruft euch bitte nicht auf Quatschjura.

https://twitter.com/Anwalt_Jun/status/1472514052190527489

Praktisch parallel dazu hat der SWR heute – nach mehr als einer Woche – die „Spätschicht“-Sendung vom vorvergangenen Freitag mit Lisa Fitz als Schlussnummer aus der Mediathek genommen:

Neben unterkomplexen Meinungsäußerungen wie

Fitz spricht mit Blick auf die Politik in der Sendung etwa von einem Prozent Panikmacher, „die 99 Prozent Lemminge“ steuerten. Die Impfpflicht sei der „feuchte Traum der Pharma“

oder

Über Menschen, die sich Sorgen machen wegen der Ausbreitung von Omikron, macht sie sich lustig: „Da wird geboostert und geroostert und geschustert, nach Delta und Omikron kommt die Xanthippen- und die Zombie-Mutante aus Usbekistan, Tadschikistan, Kirgisistan und Dings-was-weiß-ich-Vergiss-es-dann. Hauptsache, die Panik bleibt frisch.“

hatte die Kabarettistin falsche Zahlen zu Corona-Impftoten verbreitet. Darauf machte die taz an diesem Freitag aufmerksam, kurz bevor die Sendung bei 3sat wiederholt werden sollte.

Ihre angeblichen „5000 Impftote“ entnahm Fitz offenbar „einem Entschließungsantrag der rechtsextremen EU-Politikerin Virginie Joron“ vom September:

Joron wiederum stützte sich auf eine Internetseite, auf der Privatleute vermeintliche Impffolgen melden, ohne dass eine wissenschaftliche Prüfung erfolgt.

Und auch ihre Geschichte mit dem „Entschädigungsfonds“ für Corona-Impfopfer stimmt nicht.

Schrittweise räumte der SWR ein, dass diese Zahlen „aller Wahrscheinlichkeit nach nicht belastbar“ beziehungsweise „nachweislich falsch“ sind.

Das sind sie in der Tat. Die

Verdachtsfälle von Nebenwirkungen und Impfkomplikationen nach Impfung zum Schutz vor COVID-19 seit Beginn der Impfkampagne am 27.12.2020 bis zum 30.09.2021

kann man im aktuellen Sicherheitsbericht des PEI nachlesen.

Falschmeldungen zu „5943“ oder „6000“ oder „3963“ Impftote in Europa kursieren indes schon länger. Zur EMA-Webseite geht es hier. Allgemeines zur EMA-Datenbank hat Mimikama zusammengestellt.

Die unvermeidliche Heldinnen-Verehrung für Fitz und die „Zensur“-Vorwürfe gegen den SWR seitens der „Querdenker“-Twitterblase sind gewohnt substanzlos:

Die taz weist zudem darauf hin, dass „die Kabarettistin Lisa Fitz nicht zum ersten Mal negativ aufgefallen“ sei.

Auch das ist richtig.

Ihren Psiram-Eintrag hat sich die 70-jährige redlich verdient. Hier im Blog berichteten wir erstmals 2018 über Frau Fitz, als sie das Video „Ich sehe was, was du nicht siehst“ veröffentlichte:

Bis heute gibt es keinen Song (außer vielleicht „Morgellon“ von Casper), der sich besser eignet, um bei Vorträgen die Struktur von Verschwörungstheorien zu illustrieren.

Da gibt es die „Erwachte“ in Gestalt der raunenden Sprechsängerin („Ich sehe was, was du nicht siehst“), die uns Schlafschafe aufwecken muss („was du nicht sehen willst, weil du blind bist und lieber shoppst und chillst“).

Alles, was auf der Welt passiert, geschieht, weil jemand will, dass es geschieht („die Welt wird fieser, und an wem mag’s liegen? Ich bin umzingelt von Staatsmacht und Intrigen“).

Dabei handelt es sich um die üblichen Verdächtigen („Rothschilds, Rockefeller, Soros und Konsorten“).

Die Dämonisierung des Gegners und gezielte Angstmache dürfen natürlich auch nicht fehlen („Dein Unwissen birgt große Gefahr, denn was du nicht weißt, wird immerdar Elitenwissen bleiben und geheim. Und sie fangen uns wie Fliegen auf dem Leim“).

Psiram sieht darüber hinaus Anspielungen auf populäre Verschwörungsmythen wie jener von der Bevölkerungsreduktion („Es gibt sowieso zu viele Esser, ohne die Vielen geht’s den Wenigen besser“) oder den Freimaurern („Die Kaltblüter mauern unsere Freiheit ein, Jahr für Jahr, ohne Eile, Stein um Stein“).

Bemerkenswert ist zudem, dass Fitz das Video „Ich sehe was, was du nicht siehst“ dem Youtube-Kanal des Verschwörungsideologen Heiko Schrang zur Verfügung stellte. Laut einem Gerichtsurteil darf Schrang als Antisemit bezeichnet werden.

Als die Amadeu Antonio Stiftung auch Fitz vorwarf, ein

… wirklich schlimmes antisemitisches verschwörungstheoretisches Lied

eingesungen zu haben, verwahrte sich die Künstlerin zwar entschieden dagegen.

Allerdings fiel der Sängerin und Kabarettistin zu der Vorhaltung, sie verwende die jüdische Bankiersdynastie Rothschild als szenetypische Chiffre für die jüdische Weltverschwörung, nicht mehr ein als lapidare Phrasen:

Die Rockefellers gehen im Weißen Haus ein und aus und die Rothschilds haben mit ihren Goldreserven Bürgerkriege mitfinanziert, Kriegsanleihen abgesichert, Regierungsreserven wurden mit Gold von Rothschild gestützt und vieles mehr.

Oder:

Dass über den Politikern die Konzerne sitzen und darüber die Finanzmacht, das ist heute ja inzwischen schon Allgemeinwissen.

Nun will Fitz aber nicht nur Allgemeinwissen auffrischen – sondern nimmt in ihrem Lied für sich in Anspruch, „Elitenwissen“ zu „enthüllen“ und „die Verbrecher gegen Liebe und das Menschenrecht“ aus dem „Fuchsbau“ zu „jagen“, um sie dann zu „zerknüllen“.

In einem Youtube-Interview mit der freien Journalistin Julia Jentsch zeigte die Künstlerin deutlich, dass sie den Kern der Kritik gar nicht verstanden hat:

Es muss möglich sein, ein mächtiges Imperium wie die Rothschild-Bank, was sie war und auch immer noch ist teilweise, dass man die kritisieren kann, ohne dass man diesen Antisemitismus-Vorwurf kriegt. Die Rothschild-Bank wird ganz schrecklich weinen, wenn die Frau Fitz sie kritisiert.

Nein, das wird „die Rothschild-Bank“ ganz sicher nicht. Und natürlich darf man auch dieses Finanzunternehmen kritisieren.

Das tut Fitz aber gar nicht.

Sondern sie verbreitete damals schon Fake News (indem sie behauptete, dass die Rothschild-Bank 130 Zentralbanken auf der ganzen Welt besitze – der Faktencheck sagt etwas anderes).

Und sie macht damit antisemitische Codes salonfähig – ob ihr selbst das bewusst ist oder nicht.

Dem allgemeineren Anwurf, sie kolportiere mit ihrem vereinfachten Geraune von „Kräften und Mächten im Hintergrund“ Verschwörungstheorien, begegnete Fitz mit der Sottise, für sie sei das „Verschwörungspraxis und keine -theorie“.

Aus „Zeit- und Platzgründen“ zählte sie in dem Online-Magazin Da Hog’n „nur ein paar von unzähligen Beispielen zur Politik und zur Welt und zur Schattenmacht“ auf, die vom Elektroschrott-Export nach Afrika über „Amerikas Drohnenkrieger“ bis hin zum Abgasskandal bei VW und BMW reichten.

Außerdem wünschte sie sich

… mehr mutige Journalisten, die helfen, reelle Verschwörungen aufzuklären, anstatt wie eine Papageienhorde nur immer das Wort Verschwörungstheorie zu krähen.

Erstaunlich:

Fitz, die sich gegen den inflationären Gebrauch des Begriffs „Verschwörungstheorie“ wendet, benutzt das Wort „Verschwörung“ pauschal und undifferenziert für alles, was ihr verwerflich, schlecht oder auch nur unmoralisch erscheint.

Und die Existenz von realen beziehungsweise von ihr so genannten Verschwörungen scheint der Kabarettistin als Grund zu genügen, um alles, was in der Welt passiert, aus dem Blickwinkel von Verschwörungsgläubigen zu betrachten. Aber warum sollte man Missstände, kriminelle Handlungen, Komplotte, Betrügereien, Korruption etc. „Verschwörungen“ nennen?

Für konkrete Praktiken wie zum Beispiel „Drohnenkriege“ oder „Elektroschrott-Exporte“ stehen konkrete analytische Begriffe zur Verfügung, die den Sachverhalt weitaus eindeutiger – und angemessen in kriminologischer und juristischer Terminologie – benennen.

Mit ihrer diffusen Generalisierung von „Verschwörungen“ und ihrer Verteidigung von Verschwörungstheorien als eine Art Wahrheitssuche ist Lisa Fitz weit entfernt von kritischem Hinterfragen, gesunder Skepsis und dem Streben nach Aufklärung. Und aus diesem Grund ist „Ich sehe was, was du nicht siehst“ ein Musterexempel für konspirologische Pseudoskepsis, für jenen toxischen Zweifel, den der Philosoph Jan Skudlarek von produktivem Zweifel unterscheidet.

Wohlwollend könnte man ihren Song symbolisch und symptomatisch hören, als Hinweis auf einen fundamentalen Vertrauensverlust beziehungsweise das grundsätzliche Gefühl vieler Menschen, dass etwas nicht stimmt, dass sie belogen werden oder man ihnen etwas verschweigt.

Aber Fitz‘ Pose der Durchblickerin („Ich sehe was, was du nicht siehst, weil´s nicht so irre lustig ist“) wirkt albern angesichts der inhaltlichen Banalität ihrer Zeilen, die sich darin erschöpfen, eine komplexe Realität auf das monokausale Wirken und den bösen Willen von ein paar mächtigen Akteuren zu reduzieren, ohne dabei strukturelle Mechanismen und Effekte unseres Wirtschafts- und Gesellschaftssystem miteinzubeziehen.

Seriöse Kapitalismuskritik dagegen ist „in keiner Weise gezwungen, sich antisemitischer Klischees zu bedienen“, schreiben Ingo Leipner und Joachim Stall in ihrem Buch „Verschwörungstheorien – Eine Frage der Perspektive“:

Im Gegenteil: Wer die globale Wirtschaft kritisch durchleuchten will, ist viel komplexeren Strukturen auf der Spur, als sie etwa antisemitische Verschwörungstheoretiker zu bieten haben. Sie werden einfach der vielschichtigen Wirklichkeit nicht gerecht.“

Erschöpft sich darin bereits die Kritik an Lisa Fitz?

Durchaus nicht.

In einem (mittlerweile gelöschten) Gespräch bei Schrang-TV vom 9. März 2019 versuchte Fitz in recht einfältiger Weise, Daniele Ganser zu verteidigen:

Wenn der gute, seriöse Ganser zum Verschwörungstheoretiker wird, weil ein Schweizer Schnösel-Moderator, der ein völliger Hohlkopf ist, nur einmal sagt: „Sie sind ein Verschwörungstheoretiker“, und dann darf das die Runde machen, von einem renommierten Historiker und Friedensforscher, der in Berlin fünfmal die Hütte vollkriegt mit 500, 600 Leuten, der Erfolg hat, der nur zitiert, was er an belegbaren Beweisen hat, über NATO-Geheimarmeen in Europa, dann die illegalen Kriege und so weiter, wenn so Mensch als Verschwörungstheoretiker abqualifiziert wird … Das geht nicht!

Nun gilt Daniele Ganser mitnichten deswegen als Verschwörungstheoretiker, weil ein „Schweizer Schnösel-Moderator“ das mal so gesagt hat (gemeint ist Jonas Projer, der in der Talksendung „Arena“ vom 24. Februar 2017 mit Ganser aneinandergeriet) – sondern weil seine Methode ihn in der Wissenschaft und weiten Teilen der Öffentlichkeit unmöglich gemacht hat.

Daran ändern auch „500, 600 Leute“ in einer vollen Berliner „Hütte“ nichts. Und das gilt auch nicht bloß für seine 9/11–Thesen, sondern ebenso für seine „Friedensforschung“, die Experten als mindestens einseitig beurteilen.

In einem anderen Gespräch mit Heiko Schrang gibt Fitz an, dass ihre „Weltsicht“ sich seit 2007 „auf den Kopf gestellt“ hätte, „mit der Lektüre von verschiedenen Büchern“. Konkret nennt sie zum Beispiel Verschwörungstheoretiker wie F. William Engdahl und Gerhard Wisnewski.

Auch ein Buch des Verschwörungsideologen Oliver Janich lobte Fitz in den höchsten Tönen.

Weiter:

In dem besagten Interview mit Julia Jentsch machte Lisa Fitz sich erneut eine Fake News zu eigen:

Und was in dem Zusammenhang sehr interessant ist, woher das Wort Verschwörungstheorie eigentlich kommt. Das hatte letztes Jahr, 2017, 50. Geburtstag und kommt von der CIA, da ist der Begriff geschaffen worden, und zwar zur Zeit des Kennedy-Mords, und da wurden die Zweifler an dieser irren Einzeltäter-Theorie, die wurden so zahlreich und so viel, und dann wurde der Begriff geschaffen, und da ist der Begriff von der CIA geschaffen worden, um alle, die irgendwas anderes vermuten als das, was ihnen öffentlich erzählt wird, als Verschörungstheoretiker zu brandmarken und damit als Spinner.

Auch das ist falsch, wie wir hier ausführlich erklärt haben (und was zwischenzeitlich auch von dpa-factchecking aufgegriffen worden ist).

Eine weitere bemerkenswerte Aussage von Fitz in diesem Video:

Und dann kommen die psychologischen Abhandlungen, was für depperte Menschen das sind, die Verschwörungstheorien nachhängen, weil die sind alle geistig ein bisschen wirr oder wahrscheinlich schon dement, alles Mögliche sind sie, aber auf jeden Fall blöd.

Wiederum blanker Unsinn.

Anscheinend hat Lisa Fitz noch keine seriöse Webseite oder Buchveröffentlichung zur Psychologie von Verschwörungstheorien und -gläubigen gelesen.

Nun könnte man einwenden, dass „Ich sehe was, was du nicht siehst“ und die darauffolgenden Interviews und Rechtfertigungen drei Jahre her sind. Vielleicht hat Frau Fitz sich mittlerweile intensiver mit der Thematik beschäftigt?

Offenkundig nicht.

Schon vor einem Jahr, im Dezember 2020, war Fitz bei der „Spätschicht“ im SWR zu Gast und gab dort ihr „Wissen“ über Verschwörungstheorien zum Besten.

Dabei wiederholte sie nicht nur den Unfug von der „CIA-Erfindung“, sondern zeigte auch, dass sie weder eine Definition des Begriffs „Verschwörungstheorie“ kennt noch den Unterschied zwischen einer echten Verschwörung und einer Verschwörungstheorie.

Wiederum führte sie ihr wahlloses Sammelsurium von der Irak-Kriegsgrund-Lüge über die Versenkung der Rainbow Warrior bis hin zur Hillsborough-Katastrophe an, um den naiven Glauben an Verschwörungstheorien zu rechtfertigen.

Und wiederum ist ihr nicht klar, dass tatsächliche Verschwörungen und aktuelle Verschwörungstheorien eine völlig unterschiedliche Struktur haben und dass es Kriterien dafür gibt, ab welchem Plausibilitätsgrad man eine Verschwörungsvermutung ernst nehmen kann – und wann nicht.

Auch dazu ist gerade ein Buch erschienen, das man Frau Fitz dringend empfehlen möchte.

„Höhepunkt“ ihres Auftritts von 2020:

Leute, die sich ständig nur lustig machen über Verschwörungen, haben keine Ahnung von Geschichte. Verschwörungsignoranten sind einfach ein bisschen ungebildet.

Das sagt jemand, der im selben Beitrag eine „Verschwörung“ allen Ernstes am Beispiel der Porno-Industrie erklärt,

… die Männern das Geld aus der Tasche zieht, indem sie dauernd herumlügt, alle heißen Frauen seien notgeil und spitz auf hässliche Männer.

Ob Frau Fitz das lustig findet, wissen wir nicht.

Was wir diesem müden Gag aber entnehmen können, ist, dass sie von dem Thema keine Ahnung hat.

Obwohl sie seit der Kritik an „Ich sehe was, was du nicht siehst“ im Jahr 2018 viel Zeit gehabt hätte, sich damit auseinanderzusetzen.

Und auch ein weiteres Jahr später hat Lisa Fitz nichts dazugelernt:

Traurig.

Zum Weiterlesen:

  • Lisa Fitz und die „5000 Impftoten“: Fake News mit EU-Siegel, taz am 22. Dezember 2021
  • Schwurbelei in der ARD, taz am 17. Dezember 2021
  • So verbreitet Kabarettistin Lisa Fitz Fake News, tagesspiegel am 19. Dezember 2021
  • Lisa Fitz verbreitet in SWR-Comedysendung falsche Zahlen über Impftote, rnd am 17. Dezember 2021
  • Lisa Fitz „rappt“ sich eine grausame Salbe fürs waidwunde Wutzentrum zusammen, GWUP-Blog am 1. Februar 2018
  • Verschwörungsfragen 15 – Ein Unterrichtsmodul für die Klassen 7 bis 12 zu Verschwörungsmythen, Natur des Glaubens am 20. Mai 2020
  • Fakt oder Fake? Etwa 6000 Impftote soll es in Europa geben, kleinezeitung am 26. April 2021
  • Wenn nicht 5000 Corona-Impftote, wie viele dann? swr am 21. Dezember 2021

22 Kommentare

  1. „Corona ist bei den Verschwörungs-Dullis von NuoViso angekommen.“

    https://twitter.com/NineBerry/status/1472666770980880388

  2. Erinnert sich noch jemand dran, dass die Lisa mal einen Song im Repertoire hatte mit dem Titel: I bin bled…?

  3. Sorry, aber die hat schon seit Jahren nicht mehr alle Tassen im Schrank…

  4. Weil ich privat danach gefragt worden bin, wie das Vortragspublikum auf das Lied „Ich sehe was, was du nicht siehst“ reagiert:

    Zunächst ungläubiges Erstaunen (zumindest bei denen, die Lisa Fitz noch von früher kennen).

    Dann die Vermutung, dass das satirisch gemeint sein müsse und dass LF damit nur die Argumentationsmuster von Verschwörungstheoretikern deutlich machen will.

    Wenn ich dann zeige, dass sie diese Inhalte völlig ernst meint und das Lied in verschiedenen Interviews verteidigt hat: Kopfschütteln, Ratlosigkeit.

  5. Da auch die eine oder andere Anfrage zur Rolle unseres Interviewpartners Florian Schroeder bei dem Auftritt von Lisa Fitz kommt:

    Es war sicher nicht sehr glücklich, diesen vorab auf einen „Meinungs“-Beitrag zu reduzieren. Ob vor der Sendung bekannt war, dass Fitz mit konkreten (und falschen) Zahlen hantieren würde, weiß ich nicht.

    Florian Schroeder sagt demnach in seiner Anmoderation, den Öffentlich-Rechtlichen werde vorgeworfen, es gebe ‚immer die gleichen Meinungen, keine Vielfalt‘. Die Meinung von Lisa Fitz teile er persönlich absolut nicht, sie dürfe ‚trotzdem hier stattfinden‘.

    https://twitter.com/holiode/status/1472575596794454019

  6. Was ist nur aus Lisa Fitz geworden? Ein Trauerspiel.

  7. @Martina Rheken:

    „Wieso muss ein öffentlich-rechtlicher Sender eigentlich denen, die nur über die Wissenschaft lamentieren, statt sich mal ein paar produktive Gedanken zu machen, etwas beweisen?“ und „In diesen Wochen zeternd Gerüchte über die Pandemie zu verbreiten lässt sich schwer als Satire verkaufen.“

    Ja, treffend formuliert!

  8. „World Doctors Alliance: Superspreader der Desinformation“:

    https://www.tagesschau.de/faktenfinder/covid19-facebook-desinformation-101.html

  9. Ein Diener Gottes zur aktuellen Lage:

    https://www.youtube.com/watch?v=Zhw4RcvdDzs

    Der Vortrag dauert fast eine Stunde – ich habe es mir angehört, aber ich denke, nicht jeder wird die Lust und Muse dazu haben (ich habe es mir auch nur „nebenbei“ angehört, deshalb eine Zusammenfassung von mir).

    Zuerst redet er über Fatima und der Bedeutung in der heutigen Zeit, mit der Zeit werden die Aussagen immer sonderbarer (als wäre Fatima nicht sonderbar genug ;-)) und nach ca. 45 Minuten wird er überdeutlich und schwurbelt das, was das Verschwörerherz begehrt. Als er von Nanopartikel und 5G schwurbuliert, wird es sogar dem versammelten Gottesvolk zu viel und man hört ein Raunen und Husten.

    Aber keine Sorge, dieser Fels des Katholizismus ist ein Vertrauter Heinz-Christian Straches und hat ihn sogar mit zarten 40 Lenzen 2009 gefirmt:

    https://www.oe24.at/oesterreich/politik/strache-wurde-gefirmt/561493

    Na gut, jetzt möge man meinen, dies sei ein Einzelfall… Nein, auch Kardinal Müller – ein anderes Kaliber in der Kurie – verbreitet eifrig Verschwörungsmythen:

    https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/gerhard-ludwig-mueller-kardinal-verbreitet-corona-verschwoerungsmythen-a-98db9eca-c875-440a-98c4-cc2e041d81bf

  10. Sorry, die Verschwörungsmythen gehen schon ab Minute 25 los, das ganze Programm – ich hab‘ jetzt gerade nochmal ‚reingehört.
    Wohin führt das? – Brauchen wir erst eine massive Welle? – Brauchen wir Omikron?
    Natürlich wird nicht jeder sterben, der infiziert ist, das war auch bei der Spanischen Grippe nicht so, aber wenn eine große Anzahl an Menschen – in kurzer Zeit – erkranken, wird nicht nur unser Gesundheitssystem, sondern auch unsere Versorgung extrem beeinträchtigt sein und da reicht eine ordentliche Erkältung mit leichtem Fieber schon aus. Was einige nicht verstehen wollen, ist die Tatsache, daß das Hauptproblem einer Pandemie die fehlende Grundimmunität in der „Herde“ ist. Das heißt, jeder kann sich infizieren (was nicht zwingend eine Erkrankung zur Folge hat, aber eine Weitergabe des Virus ermöglicht).
    Auch wenn, wie jetzt auch das RKI sagt, die Booster-Impfung nicht einen vollumfänglichen Schutz vor einer Infektion bietet, ist die Impfung aber doch ein Schritt in die Endemie, weg von einer Pandemie und Epidemie hin zu einer Erkrankung, die sich zu den anderen endemischen Infektionen, wie die zb die Influenza gesellt.
    Diesen Zustand erreichen wir nur, entweder durch Infektion oder Impfung… ich glaube, jedem sollte klar sein, was die bessere Wahl ist. ;-)

  11. „Es gibt Prominente, die nur noch prominent sind durch ihre Versuche, sich irgendwie im Rampenlicht zu halten. Meist auf unangenehme Weise. Sie werden am Leben gehalten durch Redaktionen, die sagen: „Ey, da brauchen wir aber noch ein bisschen Contra, noch ein bisschen Reibung rein. Wen kennen wir denn, der völlig abwegige Meinungen vertritt?“ So stelle ich mir das jedenfalls vor. “

    https://www.deutschlandfunk.de/kolumne-zur-swr-kontroverse-um-lisa-fitz-100.html

  12. klauszwingenberger
    20. Dezember 2021 um 10:27
    Erinnert sich noch jemand dran, dass die Lisa mal einen Song im Repertoire hatte mit dem Titel: I bin bled…?

    Japp
    „Do redns
    iwa Politik
    und iwan
    nächstn Krieg
    Und wias
    am Mond drom steht
    I woaß nix – I bin bled.

    Manchmal
    mecht i woaa
    wei so bled
    wia i is koana
    wo kimmt denn
    des bloß her?

    Alle
    wissns mehr…

    Ja, wo kimmt denn des bloß her? Fragen über Fragen…

    Aber auf die CD werden Erinnerungen wach. Die hab ich 1994 mit als Steppke von der Schule mit daher gebracht.. Außerdem war da a Lied drauf „Mei Mann is Perser (a ganz perverser)“

    Ich hab nicht verstanden, warum ich mir daheim an Satz heiße Ohren eingefangen hab

  13. Lisa Fitz will nicht mehr in der SWR-Sendung „Spätschicht“ auftreten. Sie sei auch keine Impfgegnerin und Corona-Leugnerin.

    https://www.spiegel.de/kultur/tv/nach-falschaussagen-zu-impftoten-lisa-fitz-tritt-nicht-mehr-in-spaetschicht-auf-a-b3bd2495-b8a2-4bda-a2e7-d683e1cae451

  14. @RPGNo1:

    Zu dieser Dame fällt einem nichts mehr ein.

    Noch am 6. Januar schrieb sie auf ihrer Facebook-Seite:

    „Frage an die Community: Soll ich die Nummer [gemeint war ihr „Spätschicht“-Auftritt] nochmal hier aufnehmen? Das Copyright gehört ja mir. He he. Wie lange das dann wohl auf YT und FB Bestand hat….?“

    Da hat sie noch mit ihrer Beschränktheit und ihren Falschbehauptungen kokettiert.

    Am 22. Dezember 2021 schrieb sie:

    „Da werden unreflektiert Dinge aus der Vergangenheit hochgezogen, mit einem aktuellen Fehler vermischt und der ganze Brei wird als vermeintliches Charakterbild in einer Schmutzkübelkampagne über einem ausgegossen.“

    Meiner Wahrnehmung nach ist das hiesige Blogposting der weithin einzige Beitrag, der sich dezidiert mit den „Dingen aus der Vergangenheit“ der Frau Fitz beschäftigt.

    Ich hoffe, sie meint wirklich uns damit – auch wenn sie völlig unbelehrbar ist.

  15. Scheinbar unbelehrbar ist auch US-Comedian Joe Rogan.

    Respekt vor Folkrock-Star Neil Young, der deshalb trotz finanzieller Verluste seine Musik auf Spotify sperren ließ.

    „Sie können Rogan oder Young haben. Nicht beide“, schrieb der legendäre Sänger und Gitarrist, der nach eigenen Angaben selbst geimpft ist. Eine Gruppe von 270 Wissenschaftlern und Gesundheitsexperten hatte Comedian Rogan zuvor in einem anderen offenen Brief an Spotify vorgeworfen, das Coronavirus zu verharmlosen und Verschwörungstheorien zu verbreiten.

    https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.corona-nach-protest-von-neil-young-spotify-entfernt-seine-musik.f04fe40d-975f-4a9e-aa9e-9a6ef874196b.html

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