Ein Beispiel, das international Schule machen sollte:
Die BBC hat ihre Mitarbeiter angewiesen, keine „falsche Ausgewogenheit“ mehr bei Berichten über den anthropogenen Klimawandel herzustellen.
Vorausgegangen waren zahlreiche Programmbeschwerden wegen Interviews mit Klimawandelleugnern wie dem Politiker Nigel Lawson.
Manmade climate change exists
stellt die öffentlich-
If the science proves it we should report it.
Jeder Versuch, in diesem Punkt eine gleichgewichtige Wiedergabe von „Pro und Contra“-Positionen anzustreben, sei ähnlich absurd wie einen Gesprächspartner zu suchen, der die Fußballergebnisse vom vergangenen Wochenende anzweifelt:
In the same way you would not have someone denying that Manchester United won 2-0 last Saturday. The referee has spoken.
Das bedeute keineswegs ein Diskussionsverbot in Sachen Klimawandel. Die argumentative Auseinandersetzung sollte allerdings dort stattfinden, wo sie angebracht ist – zum Beispiel über die Geschwindigkeit, mit der sich der Klimawandel vollzieht, über die Folgen sowie die politischen und gesellschaftlichen Maßnahmen dagegen.
Ähnlich hatten sich im vergangenen Monat mehr als 50 prominente Umweltschützer öffentlich geäußert:
We will no longer debate those who deny that human-caused climate change is real. There are plenty of vital debates to be had around climate chaos and what to do about it.
Und wie man einen echten Klimaexperten erkennt, erklärt Stefan Rahmstorf in seinem Blog Klimalounge.
Zum Weiterlesen:
- Wie erkennt man echte Klimaexperten? Klimalounge am 6. September 2018
- BBC admits ‘we get climate change coverage wrong too often’, The Guardian am 7. September 2018
- Klimawandel: It’s real, it’s us, it’s bad, experts agree, there’s hope, GWUP-Blog am 2. September 2018
- Globale Erwärmung: Leugner sind keine Skeptiker, GWUP-Blog am 12. Dezember 2014
- Das Problem der falschen Ausgewogenheit bei Wissenschaftsberichten, Richard Dawkins Foundation am 28. Juli 2014
11. September 2018 um 11:36
Applaus für die BBC!
12. September 2018 um 01:08
Gibt es noch Hoffnung? Der Guardian, Leuchtturm kritischer Berichterstattung im Königreich, schrieb schon vor einiger Zeit (2016) in einem Grundsatzartikel:
„Wenn die Belege (für eine Seite) eindeutig sind, ist die Annahme, dass ein guter Journalismus die gegensätzlichen Ansichten als gleichwertig behandeln sollte, einfach nicht stichhaltig. Falsches Gleichgewicht entsteht, wenn Journalisten gegensätzliche Standpunkte als gleichberechtigter darstellen, als es die Belege zulassen.“
https://www.theguardian.com/science/blog/2016/nov/08/impartial-journalism-is-laudable-but-false-balance-is-dangerous
20. September 2018 um 11:56
Das ist ein überaus lobenswerter Schritt, den BBC da getan hatte. Klimawandel ist ja auch zu ernst um das Verschwörungstheoretikern zu überlassen.
Und wenn BBC auch noch in Sachen History-Serien wieder voll und ganz die richtigen historischen Ethnien für seine Dokudramas und Biopics verwenden würde, würde BBC wieder deutlich stärker im Reich der faktenbasierenden Sender angekommen sein, denen man auch wieder richtig vertrauen kann:
https://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_von_Anjou
wurde in der BBC Serie „The Hollow Crown“ von
https://de.wikipedia.org/wiki/Sophie_Okonedo
gespielt.
Oder die GRIECHISCHE Figur Achilles auch von einem Schwarzen.
Filmisches Blackwashing (vor lauter linker Inklusion weil andere Ethnien sind ja so benachteiligt PC) ist nämlich genau so unsinnig wie filmisches Whitewashing (vor lauter rechter Bloß die (weiße) Euroamerikanische Zuseherschaft nicht mit anderen Ethnien belästigen PC).
20. September 2018 um 13:09
@ Michael Stängl
Du vergleichst ganz ernsthaft einen Fernsehfilm, der auf den Werken von Shakespeare beruht, mit Reportagen/Nachrichten/Interviews? Sonst geht es dir aber gut, oder?
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Hollow_Crown_(TV_series)
21. September 2018 um 10:36
@RPGNo1
Weil dieses Werk von Shakespeare seine Basis in der englischen Geschichte hat und Margarete von Anjou eine real existente historische Persönlichkeit war.
Margarete von Anjou wurde in vielen (auch prä Shakespeare) Werken, als sehr hellhäutig und eben typisch englisch-europäisch im Aussehen beschrieben und eben NICHT dunkelhäutig-afrikanisch.
Filme und Werke (auch Shakespeare hatte Margarete von Anjou als typische Engländerin beschrieben) sollten sich möglichst eng an das Quellmaterial halten.
Solche Ungenauigkeiten stoßen mir immer auf, sei es „Race-Washing“, oder wie beim Mel Gibson Braveheart Film eine Schlacht an einer Brücke und im Film ist von besagter Brücke weit und breit nichts zu sehen.
Und so, wie ich jeden Chinesen, jeden Ägypter, jeden Schwarzafrikaner voll verstehe, wenn sich diese über ein Whitewashing ihrer historischen und/oder mythischen Personen beschweren, so möchte ich auch nicht, dass die historischen und/oder mythischen Persönlichkeiten unserer europäischer Geschichte einem „Race swap“ unterzogen werden nur um künstlich „Diversity“ zu erzwingen.
Wenn Sie meinen Kommentar sorgfältig genug durchgelesen haben, wende ich mich gegen ALLE -Washing’s.
Wenn Sie meinen Kommentar sorgfältig genug durchgelesen hätten anstatt in anerzogene Beißreflexe zu verfallen, hätten Sie diesem auch entnehmen können, dass ich von keinem Extrem was halte (weder von links noch von rechts).
Und wenn Ihnen das Race-Swapping offensichtlich nichts ausmacht, schlage ich Ihnen die Verfilmung von Nelson Mandelas Leben mit einem sehr hellhäutigen, sehr hellblond seitengescheitelten, leicht ins Athletische gehenden, hochgewachsenen und blauäugigen Schauspieler vor.
Gibt ja in zum Beispiel 9gag.com jede Menge solcher Memes.
Hier bezüglich der Schauspielerwahl von Netflix bezüglich eines Charakters der europaähnlichen Fantasywelt von Andrzej Sapkowski „The Witcher“. Hier wurde den Polen, denen „The Witcher“ auf Grund der slawischen Thematik wichtig ist, etwas von ihrer Identität genommen.
Wo ich jedoch Inklusion Schwarzer wirklich genossen hatte, war Marvels Cinematic Universe’s „Black Panther“ („Wakanda forever!“). Den Actionflick hatte ich total genossen, „Black Inclusion done wonderfully right“.
Eben mit NEUEN Figuren und NICHT die europäischen Legenden und Mythen einer Political Correctness zu opfern genau so wenig, wie ich es verstehen kann, wenn Figuren der japanischen Mythologie oder modernen Popkultur von Weißen gespielt werden.
Andererseits kann und sollte es gegenseitige kulturelle Beeinflussungen geben, die das Leben interessanter machen. Aber es sollte weder durch diesen „Cultural approbation“ Unsinn verhindert noch durch eine Inklussions-PC forciert werden. Beides ist irrational.
PS: In einem Forum eines Onlineblogs, der sich einer eher rationalen Weltsicht verpflichtet sieht, sollten Ad Hominem Statements unterbleiben.
21. September 2018 um 10:58
@Michael Stängl:
Hochinteressant, aber ist auch mal wieder gut jetzt, bitte.
Ich würde gerne wieder zum Thema des Beitrags zurückkehren.
21. September 2018 um 12:57
@ Michael Stängl:
Du hast echt Luxusprobleme.
21. September 2018 um 13:22
@ Michael Stängl
Fiktion bleibt Fiktion. Für ein GUTES Stück Fiktion soll ein GUTER Schauspieler gecastet werden, egal ob sie/er dabei weiß/schwarz/gepunktet/lesbisch/metrosexuell/usw ist.
Wenn mich dein Hinweis auf „The Witcher“ beindrucken soll, dann hast du leider daneben gegriffen. Ich habe die Bücher gelesen, das Computergame gespielt und mit Interesse verfolgt, dass eine Serie geplant ist. Für deinen Rant bezüglich der geplanten Schauspielerriege hast du wohlweislich einen wichtigen Punkt ausgelassen:
„Hissrich [Ausführende Produzentin], who had previously argued in favor of a diverse cast and said that Sapkowski’s fictional world was also diverse, was subjected to online harassment and left social media.“
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Witcher_(TV_series)
Und damit schließe ich diese Diskussion auch ab.