gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

Die nächste Verzweiflungstat: Eine Sonderveröffentlichung Homöopathie im „Stern“

| 30 Kommentare

Dass Globuli-Hersteller bei einer üblen Clickbait-Schleuder wie Focus-Online Jubel-Artikel über Homöopathie in Auftrag geben können – geschenkt.

Dass die Feenbäumchen-Pharmazeuten ganzseitige Inserate schalten, um ihr Zuckerzeug noch irgendwie an die Frau und neuerdings auch an den Mann zu bringen – sollen sie, solange ihre Dichtkunst als „Anzeige“ gekennzeichnet ist.

Aber dass ein Leitmedium wie der Stern neuerdings behauptet, die Wirksamkeit der Homöopathie sei „durch eine Vielzahl von Studien belegt“ – das verschlägt einem dann schon ein wenig die Sprache.

Gut, es handelt sich dabei um eine sogenannte „Verlags-Sonderveröffentlichung“ („Natürlich & Gesund“ im Stern 23/2018), die üblicherweise dazu dient, für potente Anzeigenkunden ein „freundliches“ redaktionelles Umfeld zu schaffen.

Aber ob das jedem Leser klar ist?

Das bezweifelt nicht nur das Online-Medienmagazin Übermedien –  und hat deshalb bei Gruner + Jahr nachgefragt. Die Antworten der Verlagssprecherin sind, nun ja, homöopathisch hochverdünnt, also praktisch nicht vorhanden.

Andere finden dafür klare Worte:

Heute nennt man das ‚Content-Marketing‘, früher sprach man treffender von Schleichwerbung“,

sagt der Hamburger Journalistik-Professor Volker Lilienthal. Von einem „dreisten Lügentext“ spricht Dr. Natalie Grams.

Etwas Gutes indes kann man der Geschichte aber wohl dennoch abgewinnen. Offenbar weiß die Homöopathie-Lobby mittlerweile ganz genau, was die Stunde geschlagen hat.

Zum Weiterlesen:

  • Homöopathie-Special im „Stern“: Werbliche Infosurrogate zur Desinformation von Lesern und Patienten, Übermedien am 6. Juni 2018
  • Wer hätte das gedacht: Homöopathie-Artikel bei Focus-Online sind bezahlt, GWUP-Blog am 16. Mai 2018
  • Der neueste Streich des DZVhÄ, Onkel Michaels kleine Welt am 31. Mai 2018
  • Ich geb Dir gleich Quanten! Onkel Michaels kleine Welt am 2. Juni 2018
  • Homeopaths’ legal challenge to NHS England fails, Good Thinking am 5. Juni 2018
  • Ein Zwischenfazit: Die Homöopathiedebatte und der Paradigmenwechsel in der Medizin, hpd am 5. Juni 2018
  • Werbung – aufgepasst: Versteckte Homöopathie, GWUP-Blog am 4. Januar 2018
  • Homöopathie-Berichterstattung: „Aus meiner Sicht ist das Pharmawerbung“, Spiegel-Online am 6. Dezember 2016
  • Werbetext statt Studienbericht? Homöopathie beim Prader-Willi-Syndrom, Gesundheits-Check am 26. Mai 2018

30 Kommentare

  1. Es geht ums Geschäft, da ist jedes Mittel recht. Es erinnert an die Strategien der Tabaklobby.

  2. @crazyfrog:

    Gehört auch zu Gruner+Jahr, anscheinend haben die Homöopathen gleich das große Paket gekauft.

    Mal sehen, wann „Geo“, „Gala“ und „11 Freunde“ dran sind.

  3. Und dann rumjammern wenn man als Lügenpresse bezeichnet wird…

  4. Stern-Leser sind den Sonderveröffentlichungs-Schrott mittlerweile allerdings gewohnt. Immer ein Ärgernis. Das sind regelmäßig 15-20 Seiten Schleichwerbung, die man untergejubelt kriegt.

  5. Die „verantwortliche Autorin“ antwortet auf die klare Frage, ob es sich um Werbung oder redaktionellen Text handelt: „Das kann ich Ihnen nicht sagen“.

    Bitte „kann“ mit „will“ oder „darf“ ersetzen.

    Allerdings ist die Frage ja wohl seit gestern beantwortet, als die gleiche „Verlags-Sonderveröffentlichung“ eingeheftet in der „Brigitte“ erschien (mit einer einzelnen Dame statt eines Paares als Teaserbild). Soweit bekannt, haben „Stern“ und „Brigitte“ ja noch keine gemeinsamen Redaktionen – was einen redaktionellen Beitrag ausschließt und damit verstärkt die Frage nach der Irreführung der Leserschaft aufwirft.

    Die BKK Vital, einschlägig bekannt als großzügige Veruntreuerin von Beitragsgeldern für vergleichsweise hohe Homöopathie-Erstattungen, wirbt innerhalb des „Specials“ mit ihren „Leistungen“ und fordert zum „jetzt wechseln“ auf.

    Auf die Frage nach ihrer Beteiligung am „Special“ antwortete sie laut Übermedien: „An der Abstimmung der Texte der Sonderbeilage waren wir nicht beteiligt.“

    Ich verstehe da: „Wir haben die Kohle gegeben und den anderen gesagt: Macht mal ruhig“.

    Schleichwerbung auf dem Trampelpfad mit Nagelstiefeln.

  6. Deswegen landet der Sonderveröffentlchungs-Schrott bei mir sofort auch ungelesen im Altpapier. In solchen Fällen ist gesunde Ignoranz angesagt.

  7. Diese manipulierten Texte, pardon Werbetexte, sind schon seit Jahren üblich. Klar, ich verstehe die Verlage, sie brauchen Geld. Ich schätze mal, dass deren Umsätze seit Beginn des Internetzeitalters drastisch zurückgegangen sind. Da ist jeder Werbekunde willkommen.

    Wenn man seine Kunden – die Leser – aber verarscht und wissentlich an der Verbreitung von Lügen/Falschinformationen mitwirkt, ist das aus meiner Sicht schlicht kriminell. Moralisch verwerflich sowieso.

    Wenn der Gesetzgeber bei solchen Vergehen nicht endlich eingreift, dann wird es immer schlimmer. In Köln gibt es eine kostenlose Werbezeitung, die besonders gerne „vergisst“ solche Texte zu „kennzeichnen“.

    Meine Bitte an Herrn Harder oder Frau Grams:
    Zu ARD und/oder ZDF und die Sache publik machen. Damit Millionen Menschen durch die TV-Beiträge informiert werden und dem Stern somit ein finanzieller Schaden durch zukünftig noch weniger Leser ensteht. Nur so kann man die Entscheider treffen!

  8. @Pierre Castell

    rtv (das Fernsehmagazin *hust*), das inzwischen sehr vielen Tageszeitungen und Magazinen beiliegt (seit wenigen Monaten auch dem Stern), ist ein solches Printwerk, bei dem man bei einem Blick auf einen Beitrag nicht erkennen kann, ob er nun redaktioneller Art ist oder doch nur Werbesprech.

  9. Ja, und bei der Kölner Wochenzeitung (eine von unzähligen, die es überall in Deutschland gibt), erkennt man es auch nicht auf den zweiten Blick nicht, weil es eben nicht gekennzeichnet ist. Eindeutig ein Rechtsverstoß. Dachte immer, dass es sich um einen winzigen Verlag handelt, dessen kostenlose Zeitungen bei uns in Köln landen.

    Bis ich eines Tages erfuhr, dass dieser Verlag nicht nur Köln, sondern noch sehr viele andere Orte mit derartigen Zeitungen zumüllt (die unter verschiedenen Namen und Inhalt laufen).

    Es handelt sich also keinesfalls um einen kleinen unbedeutenen Verlag, der gelegentlich einen Fehler macht, sondern aus meiner Sicht um Vorsatz mit Methode. Aber wo kein Kläger, da kein Richter, leider!

  10. Ich wundere mich über die völlig einseitige und unfaire Betrachtung der Homöopathie in diesem Blog. Man könnte fast von Verächtlich-Machung sprechen, bei der sich alle Kommentatoren mächtig einig zu sein scheinen.

    Die klassische Medizin mit ihrem fast unmenschlichen Geräteaufwand, bei dem der Mensch fast völlig in den Hintergrund gerät, die (bis auf wenige Wirkstoffe und Methoden) nur Symptome beschwichtigt und beim Thema Heilung völlig versagt, die einen riesigen Erklärungsnotstand hat – die ist also das A und O?

    Die Pharmaindustrie wird es freuen, hier kostenlose Verbündete zu finden (wobei ich nicht sicher weiß, ob Sie nicht von der Pharmalobby gesponsert werden, wie ein Großteil unserer „Gesundheits“-Politiker).

    Jeder Mensch ist anders, und dies findet in der Gesundheitsindustrie immer weniger Beachtung. Der Homöopath nimmt sich viel Zeit für die individuelle Situation des Patienten und um das für ihn passende Mittel zu finden. Diese Individualität erfordert andere Art der Studien als z.B. den Doppelblindversuch, da sich diese spezielle Situation mit diesem speziellen Menschen nicht wiederholen lässt und – jeder Mensch anders ist.

    Dennoch gibt es tatsächlich Studien sogar auf klassischer Grundlage, die die Wirksamkeit der Homöopathie belegen, nicht nur Hunderte oder Tausende von Einzelfallbelegen.

    Ich erwarte nicht, dass sich die hier vorherrschende einseitige Sichtweise durch meinen Kommentar verändern lässt, „Homöopathie-Bashing“ scheint trendy zu sein. Doch denken Sie darüber nach, dass eine wahre dskeptische Grundhaltung sich gegen jedes Dogma richten kann und sollte, auch gegen Ihres.

  11. @Thomas Mirke:

    „Ich wundere mich über die völlig einseitige und unfaire Betrachtung der Homöopathie in diesem Blog. Man könnte fast von Verächtlich-Machung sprechen, bei der sich alle Kommentatoren mächtig einig zu sein scheinen.“

    Und wir wundern uns immer wieder darüber, dass Kommentatoren sich hier zu Wort melden, die anscheinend ein paar wenige der Artikel zum Thema Homöopathie gelesen haben (von derzeit 1007), aber im Brustton der Überzeugung meinen behaupten zu können, dass unsere „Betrachtung“ der Homöopathie „unfair“, „einseitig“ und „dogmatisch“ sei.

    Dazu kommt dann natürlich das fast vollständige „Homöopathie Bullshit Bingo“ mit den immerselben Behauptungen, wie „Pharma-Lobby“ etc.pp.:

    https://blog.magerquark.de/homoeopathie-bullshit-bingo/

    Wie Sie ernsthaft diskutieren möchten, würden wir zumindest ein Grundwissen von Ihnen erwarten, auf dessen Grundlage eine sinnvolle Debatte überhaupt möglich ist. Dazu würde zum Beispiel auch gehören, dass Sie die Argumente der Skeptiker wirklich kennen. Dazu empfehlen wir insbesondere „FAQ“, „Kurz erklärt“, „Standpunkte“ und „Widersprüche“ bei unserem Partner INH:

    https://www.netzwerk-homoeopathie.eu/faq

    Bis dahin darf ich Ihnen sagen, dass unsere Homöopathie-Kritik weder „einseitig“ noch „dogmatisch“ oder sonstwas ist, sondern schlicht den aktuellen Stand der Fakten und Tatsachen widerspiegelt.

    In aller Kürze zum Beispiel:

    „Dennoch gibt es tatsächlich Studien sogar auf klassischer Grundlage, die die Wirksamkeit der Homöopathie belegen.“

    Die gibt es eben nicht:

    https://www.netzwerk-homoeopathie.eu/faq/49-aber-es-gibt-doch-studien-die-zeigen-dass-homoeopathie-wirkt-2

    https://blog.gwup.net/2015/10/18/studien-daten-und-die-realitatsverweigerung-der-homoopathen-vom-dzvha/

    Falls Sie auf den s.g. „Studien-Reader“ des DZVhÄ hinauswollen – dazu ist längst alles gesagt:

    https://blog.gwup.net/2016/05/29/60-seiten-papierverschwendung-der-reader-der-homoopathen-zum-aktuellen-forschungsstand/

    Wenn Sie anderer Auffassung sind, erwarten wir gerne von Ihnen detaillierte Angaben, welche Studie von wann, wo und von wem angeblich eine Wirksamkeit belegt?

    „Die klassische Medizin mit ihrem fast unmenschlichen Geräteaufwand, bei dem der Mensch fast völlig in den Hintergrund gerät, die (bis auf wenige Wirkstoffe und Methoden) nur Symptome beschwichtigt und beim Thema Heilung völlig versagt, die einen riesigen Erklärungsnotstand hat – die ist also das A und O?“

    Das ist

    a) ein Zerrbild von Medizin, das faktisch so nicht stimmt und

    b) nichts weiter als Whataboutism. Heißt: Die (zumeist systembedingten) Schwächen der evidenzbasierten Medizin machen Homöopathie und andere „Alternativmedizin“ um keinen Deut wirksamer. Wir brauchen keine „Alternativmedizin“, sondern insgesamt eine bessere Medizin. Genau das ist der Punkt, auf den auch die Homöopathie-Kritiker letzten Endes fokussieren. Mehr dazu können Sie in dem Buch von Dr. Natalie Grams nachlesen:

    https://www.springer.com/de/book/9783662547984

    „Die Pharmaindustrie wird es freuen, hier kostenlose Verbündete zu finden (wobei ich nicht sicher weiß, ob Sie nicht von der Pharmalobby gesponsert werden, wie ein Großteil unserer „Gesundheits“-Politiker).“

    Wie schon gesagt: Homöopathie Bullshit Bingo, oder schlicht gesagt: Quatsch.

    https://www.netzwerk-homoeopathie.eu/kurz-erklaert/187-argument-die-maechtige-pharmaindustrie-unterdrueckt-die-homoeopathie

    https://blog.gwup.net/2013/04/21/skeptiker-als-pharma-soldner/

    (Sie sehen nebenbei, dass alle Ihre Fragen und Vorwürfe hier schon x-mal beantwortet wurden – dafür gibt es u.a. eine Suchfunktion rechts oben auf dieser Seite.)

    „Jeder Mensch ist anders, und dies findet in der Gesundheitsindustrie immer weniger Beachtung. Der Homöopath nimmt sich viel Zeit für die individuelle Situation des Patienten und um das für ihn passende Mittel zu finden.“

    Hier werfen Sie zwei Sachen durcheinander, die nichts miteinander zu tun haben:

    Ja – die s.g. „sprechende Medizin“ (mit mehr Zeit für den einzelnen Patienten) muss viel stärker gefördert und besser vergütet werden.

    Nein – dieses derzeitige Defizit macht Homöopathie nicht wirksamer, außer bestenfalls im Sinne einer unspezifischen Kontextwirkung.

    „Diese Individualität erfordert andere Art der Studien als z.B. den Doppelblindversuch, da sich diese spezielle Situation mit diesem speziellen Menschen nicht wiederholen lässt und – jeder Mensch anders ist.“

    Auch das ist bereits in Studien widerlegt worden: Sie können z.B. ein homöopathisches Präparat aufwändig und genau nach der homöopathischen Lehre ganz individuell für einen ganz bestimmten Patienten ermitteln – und dann das Mittel ohne Wissen des Patienten gegen Placebo austauschen. Ergebnis: An der (subjektiv vom Patienten so empfundenen) „Wirkung“ ändert sich überhaupt nichts. Allein diese Versuche entzaubern die Mär vom „individuellen Mittel“.

    „Homöopathie-Bashing“ scheint trendy zu sein.“

    Nö, „trendy“ ist leider nach wie vor der völlig unkritische Glaube an etwas, was erwiesenermaßen wirkungsloser Unsinn ist.

    „Doch denken Sie darüber nach, dass eine wahre dskeptische Grundhaltung sich gegen jedes Dogma richten kann und sollte.“

    Warum richten Sie dann nicht Ihre Skepsis mal gegen das homöopathische Dogma?

    Kleine Anregung dazu:

    https://www.netzwerk-homoeopathie.eu/die-10-mythen-der-homoeopathie

  12. @Thomas Mirke
    „Die Pharmaindustrie wird es freuen, hier kostenlose Verbündete zu finden.“

    Yep, ich bin ein Mitarbeiter in der Pharmaindustrie.

    Der übrigens auch die Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG, Biologische Heilmittel Heel GmbH oder die Deutsche Homöopathie – Union DHU Arzneimittel GmbH & Co. KG angehören. Alle drei sind Hersteller homöopathischer „Arznei“mittel und gehören dem Interessenverband BPI an. Schockierend, nicht wahr? Oder wurde diese Tatsache bewusst von Ihnen verschwiegen?

    https://www.bpi.de/fileadmin/media/bpi/Downloads/Internet/Gesch%C3%A4ftsfelder/Mitgliederbetreuung/Mitgliedsunterlagen/2018-05-01_BPI-Mitglieder_Kurzuebersicht.pdf

  13. „Diese Individualität erfordert andere Art der Studien als z.B. den Doppelblindversuch, da sich diese spezielle Situation mit diesem speziellen Menschen nicht wiederholen lässt und – jeder Mensch anders ist.“

    Wenn ich es richtig mitbekommen habe, dann soll Homöopathie auf Erfahrungen beruhen. Aus Erfahrungen lassen sich nur Nutzen ziehen wenn man sie auf etwas Ähnlichem überträgt. Sie auf etwas anderen anzuwenden halte ich für sinnlos.

  14. @ uwe hauptschueler:

    Guter Hinweis, ein Widerspruch im homöopathischen Denken, der selten angesprochen wird.

  15. Vielleicht meint Herr Mirke ja mit „einseitig“, dass hier eben nur (wie gut auch immer begründete) Kritik an der Homöopathie geübt wird.

    Das steht im krassen widerspruch zu vielen TV-Formaten, bei denen ja die sogenannte „journalistische Ausgewogenheit“ dafür sorgt, dass Kritiker zu Wort kommen und Homöopathiebefürworter gleichberechtigt ihr Blabla absondern dürfen und als Fazit halt sowas in der Art von:

    Zwar keine wissenschaftlichen Belege, aber viele Leute meinen, dass ihnen Homöopathie helfe, also lassen wir sie selbst entscheiden.

    Einen Trend sehe ich auch. Nach Jahren der kritiklosen lobhudelei für die Homoöpthie, hört man in letzer Zeit immer mehr auch kritische Stimmen. Die GWUP dürfte aber die falsche Adresse für den Vorwurf sein, hier würde nur einer Mode nachgehechelt.

    Die GWUP hat schon Homöopathie kritisiert, bevor es anderswo salonfähig wurde.

  16. @Christian Becker:

    „Vielleicht meint Herr Mirke ja mit „einseitig“, dass hier eben nur (wie gut auch immer begründete) Kritik an der Homöopathie geübt wird.“

    Das mag schon sein – dann müssen wir den Herrn Mirke wohl mal mit dem Begriff der „falschen Ausgewogenheit“ vertraut machen:

    https://de.richarddawkins.net/articles/das-problem-der-falschen-ausgewogenheit-bei-wissenschaftsberichten

  17. @Bernd:

    Hat sich bewahrheitet. Jetzt auch in „Eltern“:

    https://twitter.com/hfeldwisch/status/1006603966405365763

  18. @Crazyfrog:

    „Eltern“ war immer schon eine Homöopathie-Hochburg, verschlägt also eigentlich nix – anders als der „Stern“.

  19. In Sachen Werbung schrecken die Schlangenölverkäufer vor nichts mehr zurück:

    https://www.mimikama.at/allgemein/sender-ist-stinksauer/

  20. Und wieder einmal der übliche Homöopathie-Nonsense auf einem Gesundheitsportal:
    https://www.lifeline.de/homoeopathie/wirkstoffe/berberis-id166042.html

    Weitaus interessanter ist jedoch die Beschreibung der Autorin:
    „Anja Lang hat Kommunikationswissenschaften studiert und etliche Jahre als TV-Redakteurin mit Schwerpunkt Medizin gearbeitet. Als freie Medizinjournalistin schreibt sie heute für Print- und Online-Publikationen, wie Lifeline, Süddeutsche Zeitung, Welt, N24 sowie diverse medizinische Fachmagazine und -portale.“

    Findet man die Berufszeichnung „Medizinjournalistin“ inzwischen auf dem Grabbeltisch?

  21. @ RPGNo1:

    „Findet man die Berufszeichnung „Medizinjournalistin“ inzwischen auf dem Grabbeltisch?“

    Diese Berufsbezeichnung ist nicht geschützt. Wie auch „Journalist“ ganz allgemein.

  22. @noch’n Flo
    Ok, das erklärt natürlich einiges. Ich war so naiv zu glauben, dass man als Journalist auch eine entsprechende Ausbildung/Studium benötigt und wenn man ein „Medizin“ davorpackt, noch eine Zusatzausbildung. Wieder eine Illusion weniger.

  23. @RPGNo1:

    „Journalist“ kann sich jeder nennen, wie „Detektiv“ oder „Astrologe“, auch mit jedwedem phantasievollem Zusatz.

    Nur „Redakteur“ ist ein definiertes Berufsbild.

  24. @Bernd Harder
    „„Journalist“ kann sich jeder nennen, wie „Detektiv“ oder „Astrologe“, auch mit jedwedem phantasievollem Zusatz.“
    Oder Fußballexperte. ;)
    Trotzdem danke.

  25. @ RPGNo1:

    „Experten“ sind heutzutage in den Medien sowieso ein ganz eigenes Problem. Zumal der Zuschauer in der Kürze der Zeit oft gar keine Chance hat zu verifizieren, woher die Expertenschaft überhaupt rührt.

  26. Im März 2015 hat in Australien der Nationale Rat für Gesundheit und medizinische Forschung (NHMRC) eine Übersichtsstudie zur Homöopathie mit dem Ergebnis veröffentlicht, Homöopathie wirke nicht besser als Placebo. Lange unbekannt war, dass das Review zweimal durchgeführt wurde. Das erste Review hatte nicht die gewünschten Ergebnisse gezeigt. – Die Kampagne #ReleaseTheFirstReport ist ein internationaler Appell an das australische NHMRC, den ersten Bericht zu veröffentlichen. – „The public has a right to see.“

  27. @Thomas Mirke:

    Auch diese Kampagne ist nicht mehr als die übliche Verzweiflungstat der Homöopathen, die die Realität nicht anerkennen wollen:

    „Selbst wenn es Vorversionen zu diesem Review gab, ist dies für die Methodik und das Ergebnis des vorliegenden Reviews belanglos.“

    https://www.netzwerk-homoeopathie.eu/standpunkte/225-stellungnahme-nhmrc

    Ganz konkret zu der Behauptung, das Review sei zweimal ausgeführt worden und die unpassende erste Version werde, geheimgehalten, finden Sie hier die Details.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.