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Alternativmedizin im „Focus“

| 20 Kommentare

Erfreulich kritisch fällt die aktuelle Focus-Titelgeschichte (Nr. 38/13) zum Thema „Sanfte Medizin“ aus.

Heilung oder Humbug?“

ist der Artikel überschrieben – und schon im dritten Absatz wird World Skeptics Congress-Referent Prof. Jürgen Windeler vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) zitiert:

Für sogenannte alternativ-medizinische Verfahren [liegen] Wirksamkeitsnachweise nicht vor oder sind gescheitert.“

Anstatt der üblichen Jubel-Berichte über außergewöhnliche Heilerfolge der „Alternativen“ liest man im Weiteren von absurden Diagnosen und ebensolchen Therapieempfehlungen. Und von Patienten, die sich heute wundern, „an was sie sich in ihrer damaligen Verzweiflung“ klammerten.

Beda Stadler, Professor und Direktor des Instituts für Immunologie der Universität Bern, erklärt dazu:

Schwindelerregend viele Studien sind zu alternativen Heilverfahren, insbesondere zur Homöopathie, gemacht worden. Es konnte nie nachgewiesen werden, dass Homöopathie wirkt.“

Dem widerspricht natürlich Cornelia Bajic vom Deutschen Zentralverein homöopatischer Ärzte (DZVhÄ), allerdings berückend substanzlos.

Die DZVhÄ-Vorsitzende verweist auf eine ADHS-Studie des Schweizer Kinderarztes Heiner Frei. Was es damit auf sich hat, kann man im Blog Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie nachlesen. Fazit:

Wenn man ihr [der Studie ] eine Beweiskraft zubilligt, dann käme man etwa auf diese Aussage:

Die Studie zeigt klar, dass sich bei Befürwortern dann eine Wirkung homöopathischer Mittel zeigt, wenn ihnen bekannt ist, dass sie ein solches einnehmen. Wenn aber Zweifel auftreten, ob das verabreichte Medikament wirklich das verordnete homöopathische Präparat ist, dann ist die Wirkung nicht mehr eindeutig zu identifizieren. Das wäre dann ein deutlicher Nachweis gegen die Homöopathie und nicht dafür.

Egal, wofür man sich entscheidet: Freis Schlussfolgerungen sind auf keinen Fall gerechtfertigt.“

Aber weiter im Focus-Artikel: Neben Windeler und Stadler tritt auch Prof. Edzard Ernst als Homöopathie-Kritiker auf:

Die Homöopathika sind Placebos.“

Wenig überraschend plädiert Cornelia Bajic für die Aufweichung wissenschaftlicher Qualitätsstandards, um ihre Glaubuli zu retten:

Es ist an der Zeit, dass die Forschung ihren Blick weitet und nicht nur doppelblinde, randomisierte Studien als Beleg für die Wirksamkeit von Therapien akzeptiert.“

Übersetzt heißt das schlicht: „Ändere die Methode, bis deine Lieblingsthese stimmt.“

Diese dreiste „Change the Rules“-Forderung war bereits Hauptthema der GWUP-Konferenz 2009.

Ferner streift der Beitrag des Münchner Nachrichtenmagazins die unwissend-anbiedernde Haltung der Politik den Unsinnsverfahren gegenüber, die „gereizte“ Reaktion von „Alternativmedizinern“ auf Kritik (einschließlich bezahlter Agitatoren) sowie die „Wer heilt, hat Recht“-Phrase.

Auch Dr. Krista Federspiel vom GWUP-Wissenschaftsrat berichtet in diesem Absatz von „kiloweise Korrespondenzen“ mit „erbosten Gläubigen“.

Die beiden Focus-Autoren erkennen zwar durchaus an, dass …

… vertrauensvolle Gespräche mit dem Arzt ohne Zeitdruck die Heilungschancen wesentlich verbessern können“.

Bei schweren Krankheiten reiche Zuwendung allerdings nicht aus.

Zum Ende hin geht es in „Heilung oder Humbug?“ um eine Patientin, die wegen chronischer Nervenschmerzen von ihrem Zahnarzt zu einem Privatarzt für Homöopathie und Naturheilkunde geschickt wurde:

Wir hatten uns gerade mal begrüßt, da hörte ich, dass ich Würmer hätte.“

Das Wurmmittel vertrug sie nicht, die Globuli blieben wirkungslos.

Schließlich stellte ihr Hausarzt fest,

… dass sie nie Würmer hatte und nur zwei Zähne behandelt werden mussten.“

Bei der anschließenden Bewertung von zehn populären „Alternativverfahren“ werden bei der Homöoapthie unter anderem die Preisgelder erwähnt, die Edzard Ernst und James Randi für einen Wirksamkeitsnachweis der Schüttel-Methode ausgelobt haben – und die bis heute von niemandem eingefordert wurden.

Nach einer Übersicht „Alternativmedizin auf Kassenkosten“ plädiert dann Dr. Eckart von Hirschhausen „gegen die Globulisierung“ – und gegen Euphemismen:

Es gibt weder Schul- noch Alternativmedizin. Es gibt gute und schlechte Medizin, Wirksames und Unwirksames.“

Zum Weiterlesen:

  • Quacksalberei für Zahnärzte: eine Entscheidungsfindung, Kritisch gedacht am 21. August 2013
  • „Ganzheitliche“ Zahnheilkunde: Heeeereinspaziert! Kritisch gedacht am 28. August 2012
  • Die Praxis der „Alternativmedizin“: Ein Insider berichtet, Kritisch gedacht am 8. Februar 2012
  • Homöopathie, Ganzheitlichkeit und die sprechende Medizin, GWUP-Blog am 20. April 2013
  • Vor der Bundestagswahl: Die Politik und die Homöopathie, GWUP-Blog am 20. Juni 2013
  • Hat Recht, wer heilt? GWUP-Blog am 2. August 2013
  • Homöopathie im BR: Peinlichkeit kennt keine Grenzen, GWUP-Blog am 24. April 2013
  • Gesamtschau der Studien zur Homöopathie, Detritus am 27. April 2013
  • Warum Homöopathie zu wirken scheint, GWUP-Blog am 9. Oktober 2011
  • Homöopathie und Co.: “Bei mir wirkt es aber …”, GWUP-Blog am 18. Februar 2012
  • Was hat die GWUP gegen Homöopathie? Teil I, GWUP-Blog am 1. Februar 2011
  • “Die Homöopathie-Lüge” – ein Interview (Teil 1), GWUP-Blog am 23. Dezember 2012
  • “Die Homöopathie-Lüge” – ein Interview (Teil 2), GWUP-Blog am 23. Dezember 2012

20 Kommentare

  1. << … und nicht nur doppelblinde, randomisierte Studien als Beleg für die Wirksamkeit von Therapien akzeptiert. <<

    Jede Wissenschaft, die ernst genommen werden will, hat Verfahren und Kriterien entwickelt, wie man 'zutreffend' von 'nicht zutreffend' oder 'geeignet' von 'ungeeignet' unterscheidet.

    Dass die Homöopathie dies auch heute noch nicht entwickelt hat und nicht vorweisen kann – die Diskussion besteht ja nur aus einem Verneinen der Verfahren der evidenzbasierten Medizin, nicht der Darstellung oder Entwicklung eines Gegenentwurfs – kann man als Indiz dafür heranziehen, wie abgehoben von der Wirklichkeit die Homöopathie tatsächlich ist.

  2. Wenn mir ein Kügelchen-Fetischist dieses „wer heilt, hat Recht“ entgegenschleudert, erkläre ich ihm, das für mich der Satz gilt „wer Leben rettet, hat Recht“, dann gibts meistens Ruhe.

  3. Immer weiterforschen und wieder eine neue Studie und und und. Damit bleibt man im Gespräch und erweckt den Eindruck von Seriosität.

    Kliniker sollten endlich damit aufhören, angebliche Wirkungen von paramedizin zu untersuchen.

    Forscht was gscheits und kümmert euch mehr um eure Patienten :-)

  4. << … und nicht nur doppelblinde, randomisierte Studien als Beleg für die Wirksamkeit von Therapien akzeptiert. <<
    Da kann man Cornelia Bajic doch nur zustimmen, oder?
    Warum sollten denn auch anerkannte wissenschaftliche Kriterien ausschlaggebend sein, wenn man durch Umfragen und Anekdoten eine ebensolche Sicherheit erlangen kann?

    Man sollte auch die Zeitdilatation abschaffen, sie ist für den Deutschen Michel doch nicht erfahrbar.
    Quantenmechanik ist ja auch so schrecklich unintuitiv und Anekdoten gibt's praktisch auch keine, jedenfalls keine "gefühlten".

    Ich finde, man sollte diese ganzen kontrollierten Experimente und Studien einfach vergessen. Jedefalls so lange, wie sie den persönlichen Erfahrungen auch nur eines Bundesbürgers widersprechen.

    Ich bin mir ganz, ganz sicher, irgendwann werden wir es schon schaffen, unsere PC und Flachbildschirme mit Wasserkraft und Holzzahnräder zu betreiben!

    Ein Hoch auf die Claudia Bajic' dieser Welt, wo bliebe ohne sie der Fortschritt?

  5. Wow, sogar mal ein Grund doch noch mal das Magazin mit den vielen Bildern zu kaufen

  6. Ich finde den Artikel auch erfreulich kritisch, allerdings wird die Studien-Diskussion meiner Ansicht nach etwas hingebogen.

    Denn es ist ja keineswegs so, dass die Studiendiskussion eindeutig zu Ungunsten der Homöopathie ausfällt, und es ist auch nicht so – da möchte ich Herrn Aust widersprechen – dass die Homöopathie die Verfahren der Evidenzbasierten Medizin verneint.

    Im Gegenteil, sie instrumentalisiert die EbM, schließlich gibt es tatsächlich auch hochwertige klinische Studien, die einen Effekt homöopathischer Arzneimittel zeigen, der über den Placebo-Effekt hinausgeht.

    Der Artikel erwähnt zum Beispiel nicht, dass Edzard Ernst, der jetzt positive Studien negiert, noch 2001 in seinem Springer-Buch „Praxis Naturheilverfahren“ schrieb: „Aufgrund der derzeit vorliegenden Evidenz aus Studien kann die Effektivität homopathischer Mittel weder bejaht noch verneint werden.“ Klaus Linde nahm sein Lancet-Paper von 1997, wie es der Artikel andeutet, keineswegs zurück.

    2003 schrieb er in den Annals of Internal Medicine: „Three independent systematic reviews of placebo-controlled trials on homeopathy reported that its effects seem to be more than placebo, and one review found its effects consistent with placebo.“

    Und der Artikel erwähnt auch nicht, dass sogar ein Cochrane-Review eine spezifische Wirkung homöopathischer Arzneien für möglich hält (http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/14651858.CD004845.pub2/abstract).

    Die Konsequenz daraus ist für mich natürlich nicht, dass doch was dran ist an den geistartigen Heilkräften homöopathischer Arzneien, sondern dass die fehleranfällige Methodik der EbM ungeeignet ist, über solche Heilkräfte zu urteilen.

  7. und genau das ist falsch, es gibt keine hochwertigen studien die einen effekt der homöopatie zeigen, je hochwertiger die studien, desto vernichtender das versagen.
    alle anderen zitate sind total sinnlos , denn die aussagen sind so völlig vage mit könnte usw das sie in den müll gehören.
    in dem moment wo ich sechs häufchen kügelchen habe,(drei mit drei ohne „wirkstoff“) und drei unterschiedlich beschriftete fläschchen, und ein homöo feststellen kann was wohin gehört, dann, erst dann lohnt sich darüber zu forschen.bis dahin ist alles mumpitz und sinnlos verschwendetes geld.

  8. @ diabetiker:

    Im Rahmen der Methodik der EbM gibt es Kriterien, wann eine Studie hochwertig ist, wie Doppelverblindung, Randomisierung etc. Auch ist Klaus Linde in EbM-Kreisen ein respektierter Wissenschaftler, der Lancet ein hochwertiges Journal und die Cochrane Collaboration im eigenen Verständnis ohnehin das Optimum in Sachen EbM.

    Legt man also die selben Kriterien an Studien zur Homöopathie an, die man auch an Studien zu rationalen Verfahren anlegt, muss man zugeben, dass es positive Studien gibt.

    Wenn man sie leugnet, nimmt man die selbe Haltung ein wie die Homöopathen zur Münchner Kopfschmerzstudie: Das Ergebnis kann nicht sein, also war die Studie schlecht gemacht.
    Wenn man allerdings weitergehende Qualitätskriterien an die Studien anlegt, wie Reproduzierbarkeit, Effektgröße und Unabhängigkeit der Forscher, halte ich es nicht für gerechtfertigt, aus den Studien eine Wirksamkeit homöopathischer Arzneien abzuleiten, wie Homöopathen es tun.

    Dass klinische Forschungen erst dann sinnvoll sind, wenn man homöopathische Arzneien objektiv unterscheiden kann, sehe ich genauso.

  9. Natürlich gibt es leider Studien, die die Wirksamkeit von Homöopathie scheinbar belegen. Wie kommt das?

    Drücken wir es so aus: Wenn ich 100 ganz normale Münzen jeweils – sagen wir – 100 mal werfe, werde ich hinterher rein durch Zufall fünf im Verdacht haben, gefälscht zu sein. Mache ich entsprechend 100 Studien zur Homöpathie, werde ich ebenso ca. fünf haben, die rein zufällig eine Wirksamkeit anzeigen (plus die mit miesen Studiendesign bzw systematischen Fehlern, Fälschungen will man ja nicht sagen…).

    Jetzt macht der Homöopath dreierlei:
    – Die 95 anderen Studien wegwerfen.
    – Eine Überprüfung der 5 „wirksamen“ Studien mit allen Mitteln verhindern, da sie einfach nicht reproduzierbar sind.
    – Außer, man hat mit einem systemathischen Fehler, dann wiederholt man die liebend gern, aber immer mit dem gleichen Fehler.

  10. … genau. Oder was auch sehr schön ist: Wenn sich Studien nicht reproduzieren lassen, sagt man, dass das gerade das Spannende an der Homöopathie ist.

  11. Im Gegenteil, sie instrumentalisiert die EbM, schließlich gibt es tatsächlich auch hochwertige klinische Studien, die einen Effekt homöopathischer Arzneimittel zeigen, der über den Placebo-Effekt hinausgeht.

    Herr Weymayr, können Sie bitte benennen, auf welche Studien sich Ihre Aussage bezieht. Ich habe zwischenzeitlich in meinem Blog über ein Dutzend Studien untersucht, nicht eine hat einer genaueren Analyse standgehalten.

    Im Rahmen der Methodik der EbM gibt es Kriterien, wann eine Studie hochwertig ist, wie Doppelverblindung, Randomisierung etc.

    Das sind die gegenwärtig verwendeten Kriterien, aber sind diese Kriterien auch ausreichend?

    In der Dezemberausgabe des FACT (Focus on Alternative and Complementary Therapies, herausgegeben von E.Ernst) wird ein Artikel von mir erscheinen, in dem ich genau diese Frage zur Diskussion stelle. Meine Kritikpunkte an bestehenden Studien:

    – Grundsätze der Messtechnik werden nicht beachtet indem Messverfahren eingesetzt werden, die für den Zweck nicht validiert sind oder die Ergebnisse der Validierung (Stichwort: Auflösung) werden ignoriert.

    – Die Signifikanz wird grundsätzlich mit nicht zutreffenden Verfahren bestimmt. Es ist einfach nicht korrekt, zwei Gruppen auf Unabhängigkeit zu testen, die es von der Anlage her nie waren.

    – Die Wahl des Main Outcomes geht oft an den Erwartungen der Patienten vorbei, so dass ein positives Ergebnis nichts darüber aussagt, ob der Patient von dem reklamierten Nutzen auch etwas mitbekommt.

    Wendet man solche Kriterien auf die Studien zur Homöopatie an, dann bleibt (bisher) nichts übrig. Besuchen Sie meinen Blog (Klick auf meinen Namen in der Überschrift) und überzeugen Sie sich.

  12. Heute war ich wieder in der Apotheke, die ich eigentlich meiden wollte…

    Nun ja, in Bayern war letzte Woche Schulanfang, und auf einer Plattform war alles schulanfangmäßig dekoriert, mit Schultüte und Traubenzucker-Süßigkeiten (natürlich aus der Apotheke) und noch so’n Kram…aber der Hammer kommt jetzt:

    Es war ein H&S-Bachblütentee dabei, der sich „Schülerglück“ nennt…man, man, man, um das zu verkraften, ging ich zum Penny und holte mir ein Tetra-Pak „Pennerglück“

  13. Falls die Diskussion hier weitergehen sollte:

    Mein Schweigen die nächsten 5 Tage liegt nicht an einem möglichen Desinteresse, sondern daran, dass ich (vermutlich) in den nächsten Tagen keinen Internetzugriff haben werde.

  14. @Aust:

    Ich stimme Ihnen ja völlig zu, dass die Studien mit positiven Ergebnissen fehlerhaft sein müssen und dass die Kriterien dann wohl nicht ausreichen.

    Ich wehre mich nur dagegen, dass man verschiedene Maßstäbe anlegt, je nachdem, ob einem das Ergebnis behagt oder nicht. Wenn also Linde und Cochrane zu dem Ergebnis kommen, dass was dran sein könnte, muss man das als Aussagen respektierter Wissenschaftler und Organisationen so hinnehmen.

    Dem Dilemma der letztlich unfruchtbaren Studiendiskussion lässt sich meiner Ansicht nach nur entgehen, wenn man klinische Studien generell ablehnt mit dem Argument, dass sie ohnehin nicht die Power haben, geistartige Heilkräfte bestätigen oder widerlegen zu können.

    Überzeugen Sie sich davon unter dem Stichwort „Scientabilität“ in meinem Buch „Die Homöopathie-Lüge“.

    @Ralf:

    Das ist wirklich der Hammer. Wozu braucht man Apotheken, die sich von der Pharmakologie verabschiedet haben?

  15. So, nach meiner Rückkehr…

    << Ich wehre mich nur dagegen, dass man verschiedene Maßstäbe anlegt, je nachdem, ob einem das Ergebnis behagt oder nicht <<

    Gut, der Focus hat auf dem zur Verfügung stehenden Platz nicht alle positiven Studien genannt – aber auch nicht alle negativen. So richtig 'verschieden' wollen mir die Maßstäbe da nicht erscheinen.

    << Wenn also Linde und Cochrane zu dem Ergebnis kommen, dass was dran sein könnte, muss man das als Aussagen respektierter Wissenschaftler und Organisationen so hinnehmen. <<

    … was aber kein Nachweis für die Richtigkeit der Aussagen ist.

    << 'Scientabilität' ist damit die Eigenschaft einer Theorie, über die wissenschaftliche Untersuchbarkeit hinaus auch im Rahmen bestehender Naturgesetze denkbar zu sein. (…) Ist ein Verfahren so absurd, dass es nicht als scientabel durchgeht, soll es keine klinische Untersuchung geben. (Die Homöopathielüge, S. 122) <<

    Dies wurde bereits an anderer Stelle hier im Blog diskutiert:

    https://blog.gwup.net/2013/06/19/sind-homoopathie-studien-irrelevant-oder-was-bedeutet-scientabilitat/

    Wer soll das anhand welcher Kriterien entscheiden? Mit diesem Konzept wird einer Wissenschaftszensur Tür und Tor geöffnet. Dass sich Gremien, die knappe öffentliche Forschungsgelder verwalten und verteilen, solcher Kriterien bedienen, wäre im Zeitalter knapper öffentlicher Mittel sicherlich sinnvoll, aber Ihr Anspruch, Herr Weymayr, dass es überhaupte keine klinischen Unetrsuchungen geben soll, geht ja weit darüber hinaus.

    Wenn ein Werkzeug offenbar fehlerhafte Ergebnisse hervorbringt, dann muss das Werkzeug wieterentwickelt werden, müssen die Fehlerursachen analysiert und beseitigt werden. Oder es muss ein neues Werkzeug her. Letztendlich muss sichergestellt sein, dass man durch dessen Anwendung mit relativ hoher Sicherheit 'gut' von 'schlecht' unterscheiden kann, ohne auf subjektive und damit nicht verifizierbare Kriterien zurückgreifen zu müssen.

    Die Technik hat schon lange einige Vorgehensweisen hervorgebracht, die ein methodisches Herangehen und Optimieren von Verfahren ermöglichen. Für einen Nichtmediziner ist es schon sehr verwunderlich, dass es auf dem Gebiet, wo es um Gesundheit, manchmal auch um Leben und Tod geht, offenbar kein Verfahren gibt, mit dem Vorgehensweisen analog z.B. einer FMEA (http://de.wikipedia.org/wiki/FMEA) untersucht werden.

    Interessanterweise läuft zum Beispiel auch bei der Entwicklung und Produktion medizinischer Geräte und Hilfsmittel ohne FMEA überhaupt nichts (s. auch Medizinproduktegesetz, http://de.wikipedia.org/wiki/Medizinproduktegesetz).

    Das ist in etwa der Weg, den ich für richtig halten würde.

  16. Danke für die gute Zusammenstellung!

  17. Und hier gibt’s auch wieder Aktivitäten pro die „Alternativen“:
    http://www.informationen-zur-homoeopathie.de/?p=762 mit Gejammere

    „In der „Skeptiker“-Bewegung (…). Alles dreht sich um Feindbilder und deren Bekämpfung. Ein wertschätzender und konstruktiver Dialog mit Andersdenkenden findet nicht statt.“

    Obwohl „Die Forschungslage sieht für die Homöopathie gar nicht so schlecht aus. Warum sind Homöopathen nicht in der Lage, das auch zu kommunizieren?“

  18. Ich denke die Diskussion bzgl. einer sich immer wiederholenden Kritik gegenüber alternativen Methoden ist dahingehend hinfällig, so lange es dem Betroffenen hilft. Ganz nach der These „was hilft hat recht“ sollte der Betroffene = Patient wieder in den Fokus rücken, und weniger die ständigen Meinung über das Über.

  19. @Björn:

    << Ganz nach der These "was hilft hat recht" << Diese "These" ist aber eine sinnfreie Phrase und völlig praxisuntauglich: https://blog.gwup.net/2013/08/02/wer-heilt-hat-nicht-recht/

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