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GWUP in Wien: Felix Austria, denk kritisch!

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Heute leisten die freundlichen Skeptiker von der gemeinnützigen Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e.V. (GWUP) ihren netten Nachbarn aus Österreich ein bisschen publizistische Schützenhilfe: Wir verweisen auf eine aktuelle Meldung der Gesellschaft für kritisches Denken (GkD), die der Presse-Service der Technischen Universität (TU) Wien gerade veröffentlichte:

Große Tageszeitungen drucken täglich Horoskope ab, Wahrsager und Wünschelrutengeher machen Geld mit unhaltbaren Behauptungen, dubiose Alternativmediziner behandeln Patienten oft mit wissenschaftlich längst widerlegten Methoden: Noch immer stehen Esoterik und Aberglaube bei vielen Menschen hoch im Kurs. Prof. Heinz Oberhummer von der Technischen Universität (TU) Wien und seine Gesellschaft für kritisches Denken versuchen dagegen anzukämpfen und aufzuzeigen, wo die Grenzen zwischen echter Erkenntnis und Vermutung, zwischen Wissenschaft und esoterischem Hokuspokus verlaufen.

Wissenschafter zu sein bedeutet für Prof. Heinz Oberhummer, bekannt als Astrophysiker, Autor (Wissenschaftsbuch des Jahres 2009: „Kann das alles Zufall sein?“) und Wissenschaftskabarettist (ScienceBusters), auch eine soziale Verantwortung: „Wenn jemand etwas behauptet, das wissenschaftlich längst widerlegt und offensichtlich falsch ist, kann man das als Wissenschafter nicht einfach unwidersprochen hinnehmen.“

In esoterischem Aberglauben sieht Oberhummer einen bedenklichen Angriff auf die Wissenschaft. „Hier sind auch die Universitäten gefragt: Wir müssen klarstellen, dass Wissenschaft und Esoterik nicht zwei gleichberechtigte Sichtweisen sind. Wissenschaft beruht auf intensiver Forschung, auf Messung und Beobachtung. Esoterik stellt Behauptungen auf, die sich bei näherer Betrachtung als falsch herausstellen.“

Die Gesellschaft für kritisches Denken, deren Vorsitz Oberhummer führt, gehört der weltweiten Skeptiker-Bewegung an und ist die Wiener Regionalgruppe der in Deutschland als gemeinnützg anerkannten Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP), der größten und ältesten Skeptiker-Organisation im deutschsprachigen Raum.

Die GWUP ist interessiert an einem Beweis für außergewöhnliche Phänomene: Wer der Meinung ist, über unerklärbare, übernatürliche Fähigkeiten zu verfügen, kann seine Begabung von der GWUP näher untersuchen lassen. Gemeinsam einigen sich dann Esoteriker und Wissenschafter auf eine Untersuchungsmethode, die entscheiden soll, ob an den behaupteten Fähigkeiten wirklich etwas dran ist (der SWR berichtete).

Ein breites Spektrum von übernatürlichen Phänomenen wurde von der GWUP bereits untersucht – von Wasserader-Mutern bis zu Geistheilern. Echte übernatürliche Fähigkeiten wurden allerdings bisher nicht entdeckt: „Bei sauber durchgeführten Untersuchungen stellte sich jedes Mal wieder heraus, dass die angeblichen, übernatürlichen Phänomene Einbildung und Selbsttäuschung waren“, erklärt Oberhummer.

Die Gesellschaft für kritisches Denken möchte ein naturwissenschaftliches Weltbild nun auch in Österreich stärker als bisher verankern. „Vielleicht gelingt es uns ja gerade heuer im Darwin-Jahr, in dem wieder über Evolution und Kreationismus diskutiert wird, viele neue Mitglieder anzuwerben und einer breiteren Bevölkerung klarzumachen, was von unwissenschaftlichem Aberglauben zu halten ist“, hofft Oberhummer. Einmal im Monat treffen sich die Mitglieder an der TU Wien zum Informationsaustausch.

Zu den prominenten Mitgliedern gehören Prof. Ulrich Berger, Wirtschaftsmathematiker an der WU Wien und bekannter Science-Blogger, Dr. Erich Eder, Biologe an der Universität Wien, der sich als Kritiker von „Wasserbelebungsmethoden“ einen Namen gemacht hat, sowie Dr. Krista Federspiel, die sich als Medizinjournalistin gegen wirkungslose und manchmal sogar gefährliche „alternative“ Heilmethoden einsetzt. „Wer sich für uns interessiert, ist herzlich eingeladen, ganz unverbindlich bei uns vorbeizuschauen“, erklärt Heinz Oberhummer.

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Autor: Stefan Kirsch

Stefan Kirsch: Diplom-Germanist und Redakteur, aktiv in der GWUP seit 2000. Studium der Germanistik, Journalistik, Philosophie und Psychologie an der Universität Bamberg, Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband (djv). Beruflich ist er in der Unternehmenskommunikation eines deutschen Technologie-Konzerns tätig.

Ein Kommentar

  1. Ich bin psychisch krank. Depression. Aber ich weiß manchmal nicht, ob es mich beruhigen oder beunruhigen sollte, daß es Leute gibt, die noch bekloppter sind als ich.

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