„Sind Ärzte Wissenschaftler?“, haben wir gestern gefragt.
Heute habe ich die neue Ausgabe von Spiegel Wissen (4/2013) zum Thema „Natürlich heilen“ vor mir liegen und lese:
Warum ruft denn keiner einen Arzt? Da redet jemand von Kontaktaufnahme mit der verstorbenen Mutter, von Halbedelsteinen, die das Gedächtnis ihrer Vorbesitzer bewahren, und von der Fähigkeit, an zwei Orten gleichzeitig zu sein. Und niemand tippt sich an die Stirn oder bringt die weißen Kittel.
Vielleicht liegt es daran, dass der Mann selbst Arzt ist, Kittel trägt und keineswegs verwirrt erscheint.“
Die Rede ist von dem einschlägig bekannten „Quantenheiler“ Dr. med. Lothar Hollerbach, dem Spiegel-Autor Alexander Smoltczyk viele Sätze entlockt, die für unsere Eingangsfrage tiefschwarz sehen lassen, etwa
Meine [verstorbene] Frau wirkt auf der geistigen Ebene.“
oder
Wir leben in der Illusion, an die Naturgesetze gebunden zu sein.“
Bei manchen Passagen weiß man nicht, ob man lachen oder den Kopf auf den Schreibtisch hämmern soll, zum Beispiel:
Die Quantentheorie habe er [Hollerbach] auch nicht wirklich verstanden, sein Wissen komme vornehmlich von der Webseite Welt der Physik.“
Oder:
Hollerbach distanziert sich von all den Heilern und Freizeitschamanen der Szene. Er trägt den weißen Kittel des Wissenschaftlers.“
Nun ja, vielleicht hat Hollerbach aber auch die Sache mit der „Matrix“ nicht wirklich verstanden und lebt – wie Dürrenmatts „Physiker“ – in einer psychiatrischen Klinik, ohne es zu merken.
Wer weiß?
Schließlich merken ja auch „80 Prozent der Gestorbenen gar nicht, dass sie tot sind“, doziert Hollerbach im Beisein einer Patientin.
Man muss Spiegel Wissen indes anrechnen, dass die krude Story „Wenn alles schwingt“ im Inhaltsverzeichnis unter dem Rubrikentitel „Meiden“ gelistet ist – Wellfit hätte daraus glatt eine Titelgeschichte gemacht.
„Meiden“ sollte man laut Spiegel Wissen auch „Irisdiagnostik“, „Kinesiologie“ und andere sogenannte „alternativmedizinische“ Verfahren.
Außerdem finden wir in der Rubrik „Meiden“ kritische Berichte über Impfgegner („Fiebrige Romantik“) und Voodoo-Hebammen.
Gut so.
Den größten Teil des 130-seitigen Heftes macht das Kapitel „Verstehen“ aus.
Und auch hier gibt es einige Perlen zu heben, zum Beispiel ein großes Interview mit Prof. Edzard Ernst, das auch online verfügbar ist.
Die Homöopathie („Zuckerwürfel im Ozean“) wird erfreulich kritisch abgehandelt, Autorin Michaela Schießl spart auch die CAMgate-Affäre um den aggressiven Lobby-Lohnschreiber Claus Fritzsche nicht aus und kommt zu dem Schluss:
Hersteller homöopathischer Produkte sind Meister des Marketings. Sie nutzen die gleichen dubiosen Verkaufsstrategien wie die klassische Pharmaindustrie.“
Ein Akupunktur-Artikel von Veronika Hackenbroch unterstreicht, dass lediglich „unspezifische Effekte“ einen „riesigen Teil“ der Nadelstich-Wirkung ausmachen.
Zwei Seiten weiter erklärt der Medizinhistoriker Paul Unschuld, dass 1822 die Akupunktur am chinesischen Kaiserhof sogar verboten wurde.
Bei den Buchtipps ist „Die Homöopathie-Lüge“ vertreten, außerdem „Die andere Medizin“ von Dr. Krista Federspiel u.a., „Gesund ohne Pillen“ von Edzard Ernst/Simon Singh sowie „Wo ist der Beweis?“ von Imogen Evans u.a.
Unter der Überschrift „Heilsam surfen“ empfiehlt die Redaktion Psiram und den Edzard-Ernst-Blog.
Alles in allem 7,80 €, die sich lohnen.
Zum Weiterlesen:
- Interview mit Edzard Ernst: „Schätze in der Pflanzenmedizin“, Spiegel-Online am 24. November 2013
- Ernst’s Law, Edzard-Ernst-Blog am 23. November 2013
- Ich bin jetzt Quantenheilungs-Skeptiker, Hier wohnen Drachen am 5. Februar 2012
- Ein Quantum Schwachsinn, GWUP-Blog am 10. April 2011
- Homöopathen und ihre Quanten, GWUP-Blog am 25. Juli 2013
- Was hat „Quantenheilung“ mit Quantenphysik zu tun? GWUP-Blog am 3. Mai 2013
- Quantenphysiker widerspricht Esoterikern, GWUP-News am 9. Dezember 2012
- Was hält Anton Zeilinger von Homöopathie? GWUP-Blog am 2. Februar 2012
- Quantenheilung bei Psiram
- Quantenmedizin bei Psiram
- Rolf Froböse entdeckt die Quantenmedizin, Kritisch gedacht am 28. Mai 2009
- Weck up: Quantenmystik ohne Skepsis, GWUP-Blog am 19. Juni 2010
- Der Unterschied zwischen Wissenschaft und Pseudowissenschaft, virtual Maxim am 4. Mai 2013
- Hebammen im Visier der esoterischen Pharmaindustrie, GWUP-Blog am 17. März 2013
- 20 häufige Impfgegner-Argumente: Was ist dran? GWUP-Blog am 18. Juli 2013
- Homöopathie-Lobbyisten ohne Schamgrenzen, GWUP-Blog am 1. Juli 2012
- Die Ironie des CAMgate-Skandals, GWUP-Blog am 18. Juli 2012
- DHU trennt sich von Fritzsche, GWUP-Blog am 25. Juli 2012
- SkepKon 2013: Die Akupunktur kritisch betrachtet, GWUP-Blog am 21. Mai 2013
- Mythen der traditionellen chinesischen Medizin, GWUP-Blog am 20. Juni 2012
- “Die Homöopathie-Lüge” – ein Interview (Teil 1), GWUP-Blog am 23. Dezember 2012
- “Die Homöopathie-Lüge” – ein Interview (Teil 2), GWUP-Blog am 23. Dezember 2012
- „Die Homöopathie-Lüge“ oder Wie wirksam ist ein Buch? GWUP-Blog am 18. Mai 2013
- Ein Mythos über die „Schulmedizin“, Diaphanoskopie am 5. Oktober 2013
24. November 2013 um 17:51
„Wir leben in der Illusion, an die Naturgesetze gebunden zu sein.“
Das ist keine Illusion, sondern unumstrittene Wahrheit. Ohne Naturgesetze gäbe es nichts, denn diese definieren das Sein und das Sein ist ihnen unterworfen…
„Die Quantentheorie habe er [Hollerbach] auch nicht wirklich verstanden, sein Wissen komme vornehmlich von der Webseite Welt der Physik.“
Auch die Quantenphysik hebt keine gültigen Naturgesetze auf, sondern beschreibt vielmehr den „Grenzbereich“…
24. November 2013 um 18:13
@Ralf
eine Ergänzung deines Gedankens….
Die Naturgesetze bringen sogar Ordnung in das Chaos. Den Naturgesetze beschränken chaotische Systeme auf eine überschaubare Anzahl an Wechselwirkungen die erst Bildung von Strukturen ermöglichen. Vor allem sich immer wieder wiederholenden Strukturen. Z.B. Wassermoleküle, Benzole, Fette, Aminosäuren usw usw usw.
Ohne solche Fundamentalen Gesetzmäßigkeiten gäbe es solche Strukturen erst gar nicht, weil es gar keine klaren Wechselwirkungen geben würde und wenn ja, dann wären sie willkürlich.
24. November 2013 um 18:27
@nihil jie
Selbst das Chaos ist einem „Prinzip“ unterworfen…ohne Naturgesetze gäbe es selbst das Chaos nicht…es gäbe nur das Nichts…
Die Ordnung aus dem Chaos erfolgt durch Selbstorganisation, die natürlich „Gesetzen“ unterworfen ist.
24. November 2013 um 18:38
@Ralf
„ohne Naturgesetze gäbe es selbst das Chaos nicht…es gäbe nur das Nichts…“
höchst wahrscheinlich…
Denn die Bildung der einfachsten Strukturen, wie z.B. eines Photons schon einem Gesetzt unterworfen ist.
Es bliebe nur noch die frage zu klären warum es überhaupt Naturgesetze gibt ;) Aber vielleicht ist es wirklich so, dass das entstehen von Etwas immer irgendwelche Gesetzmäßigkeiten mit sich bringt. Warum das allerdings so ist wäre wirklich eine Sache die es lohnt verfolgt und untersucht zu werden…
wenn das überhaupt uns möglich ist. Vielleicht erfahren wir es nie… womit man lernen wird zu leben :)
24. November 2013 um 18:41
Ja, und wir die Evolution ist das beste Beispiel für „Selbstorganisation“ – es gibt auch Theorien, die die Naturgesetze einer Evolution unterworfen sehen, selbst das Universum an sich könnte einer Evolution unterworfen sein, dies würde sogar das Anthroposophische Prinzip erklären. Das evolutionäre Ziel eines Universums wäre, ein Universum zu zeugen, daß viele Schwarze Löcher erzeugt, denn jedes Schwarzes Loch erzeugt ein neues Universum…und erstaunlich hierbei ist, daß ein Universum, das schon etwas weiter in dem Evolutionslauf ist, sehr gute Bedingungen für Leben birgt.
24. November 2013 um 19:02
Zitat nihil jie
Die Frage nach dem „Warum“ kann nur eine „Metaphysik“ beantworten und dies ist reine „Philosophie“ oder „Religion“…
24. November 2013 um 19:25
Die Frage sollte vielmehr sein: Warum fragen wir nach dem „Warum“?
Warum stellt sich unser (kollektiver) Geist diese Frage? Viele suchen einen Sinn in ihrem Leben und finden diese vielleicht in einer Religion…
Wenn man einem Schöpfergott vertraut, dann hat das Leben einen Sinn, ohne diesen wird vieles sinnlos; das mag auch ein Grund für den Esoterikboom sein, denn wenn der Glaube geht, öffnet sich eine Tür für den Aberglauben. Ein Universum, das von „Geistwesen“ besiedelt ist (Geistige Welt), ist nicht kalt und leer…
…und listige Geschäftemacher springen in diese Nische und bedienen diese; das Geschäft mit dem „Glauben“ ist schier unendlich…und es ist auch ein Zukunftsmarkt – Irrationalität, getarnt als „emotionale Wärme“ hat ein Markt und je „kälter“ die Gesellschaft wird, um so mehr muß dieser Markt bedient werden.
…und nicht zu vergessen, bei Erkältung gibt es auch etwas Homöopathisches…Medidingbums…früher gab es den Maggi-Werbeslogan:
24. November 2013 um 21:10
nur ein kleiner Hinweis:
„antroposophisches Prinzip“ ist nicht ganz richtig, es wäre das „anthropische Prinzip“, das erstere verwiese auf den unsäglichen Steiner mit seiner Ideologie…..
24. November 2013 um 23:59
„Spiegel“ sei Dank … ;-)
Hier ein schönes weiteres Beispiel:
„Quantenheilung“ ist „in“ und nicht nur „eine ganzheitliche Heilmethode“, sondern offensichtlich schon Mainstream in Lifestyle, Karriereplanung, Selbstoptimierung und reicht bis ins Management von SAP:
https://www.matrix-inform.com/de/
(mit lockerem Seminar-Video)
http://www.quantenheilung.cc/de/
(„Quantenheilung ist eine ganzheitliche Heilmethode“)
Man beachte die „wissenschaftlichen“ Erklärungsversuche !
https://www.matrix-inform.com/de/ueber-uns/matrix-inform-trainer
(was so alles „trainiert“ wird !: „Beruf, Karriere und Geldfluss“)
http://www.heede-institut.de/ueber-uns/trainer/bjoern-heede
(Junior-Chef und Vertreter der „Naturheilkunde der BWL“!)
So vermarktet man „richtig“ und in großem Stil … !
25. November 2013 um 09:49
Die Esoterik habe ich auch nicht wirklich verstanden, mein Wissen bekomme ich vornehmlich durch eine Bestellung beim Universum.
25. November 2013 um 15:17
@Ralf
„Die Frage sollte vielmehr sein: Warum fragen wir nach dem “Warum”?
Warum stellt sich unser (kollektiver) Geist diese Frage? Viele suchen einen Sinn in ihrem Leben und finden diese vielleicht in einer Religion…“
da zu ein Zitat von Theodor W. Adorno ;)
„Leben, das Sinn hätte, fragte nicht danach.“
25. November 2013 um 15:32
Abgesehen von der etwas zu häufigen Verwendung des Begriffes „Schulmedizin“ fand ich das Heft außerordentlich gut und sachlich.
Besonders der erste Artikel („Das sanfte Risiko“ von Eva-Maria Schnurr) beleuchtet die gesellschaftliche Rolle der „Alternativen“ sehr gut. Ich zitiere:
„Die Naturheilkunde übernimmt im Gesundheitssystem so etwas wie die Rolle der Protestpartei: Neben den wirklich Überzeugten kommt der Zulauf vor allem von Menschen, die von der herkömmlichen Medizin enttäuscht sidn. Weil der Arzt nicht helfen kann oder sich zu wenig Zeit nimmt. Weil mögliche Nebenwirkungen Angst machen oder weil die Vorstellung von Chemie im Körper irgendwie unheimlich ist. Andere werden von Freunden und Angehörigen bedrängt, doch ja nichts unversucht zu lassen im Kampf gegen ihre chronischen Schmerzen oder andere Beschwerden.“
Die Rolle der Protestpartei… ja, das ist ein Eindruck, den ich so aus Diskussionen auch mitgenommen habe. Natürlich ein logischer Fehlschluss. Nur weil im Gesundheitssystem Fehler sind und nicht alle gesund werden, heilen die „Alternativen“ noch lange nicht. Dennoch eine reale Ursache für den Zulauf. Man wechselt den Anbieter, wenn man unzufrieden ist, ob man zurecht unzufrieden ist oder ob es Sinn macht zu wechseln, erscheint Vielen zweitrangig. Es geht um den Protest.
25. November 2013 um 16:22
@Ute Parsch
Protestiert habe ich auch, indem ich ein paar mal den Arzt gewechselt habe, nicht aber die komplette Branche.
Und wenn ich krank bin, will den Arzt nach Möglichkeit so wenig und so kurz wie nur möglich sehen, um zu vermeiden, dass ich mich noch kränker fühle.
Ich will mit dem Arzt, der mich behandelt, nicht so viel Zeit verbringen. Und ich habe nicht vor, einen Arzt zu haben, den ich gerne aufsuche, denn wenn ich hin muss dann bestimmt nicht um Kaffeekränzchen abzuhalten sondern, weil ich krank geworden bin und nicht vor habe die Krankheit zu zelebrieren, sondern sie loswerden will.
„Natürlich ein logischer Fehlschluss. Nur weil im Gesundheitssystem Fehler sind und nicht alle gesund werden, heilen die “Alternativen” noch lange nicht.“
eben eben…
es ist so ein Muster welches sich dauernd in unserer Gesellschaft wiederholt.
Wenn z.B. Physiker etwas nicht gänzlich erleuchten können, ist es sofort für alle anderen „Gott“, als der Verursacher des Phänomens und damit auch seine Existenz bewiesen.
Wenn es nicht das eine ist, dann ist es automatisch das andere.
ein äußerst trügerisches Weltbild, wie ich persönlich finde.
26. November 2013 um 21:21
@Sumo
Danke, das ist natürlich richtig – wahrscheinlich beeinflusst mich das Lesen des Skeptiker-Blogs ;-)
26. November 2013 um 21:35
@nihil jie
Das Zitat macht Sinn – das kannte ich noch nicht.
Die „Sinnsuche“ ist wirklich interessant: Warum sucht ein Gehirn nach einem Sinn, das aus einer Evolution, das sich von einer Zelle zum komplexen „Zellhaufen“ entwickelt hat?
Glaube, Hoffnung, Sinn…das scheinen doch evolutionäre wichtige „Sinne“ zu sein; heute sagte erst wieder meine (gläubige) Mutter: „Was hätte das Leben für einen Sinn, wenn es keinen Gott gäbe.“
Was bleibt einem Gehirn, das in der evolutionären Entwicklung soweit angekommen ist, daß es seine Endlichkeit (bewußt) erkennen kann?
27. November 2013 um 07:35
@nihil jie:
Ich bin da ganz auf deiner Linie.
Obwohl ich einen Hausarzt habe, der überaus sympathisch ist und direkt aus der Schwarzwald-Klinik entsprungen sein könnte.
Für mich ist ein Arzt vA ein Dienstleister. Er soll mich heilen und nicht auf einer persönlichen Ebene „verstehen“ können.
Einfühlungsvermögen ist sicher immer hilfreich; ich glaube aber nicht, dass es bei den meisten Krankheiten darauf ankommt.
Ich kann auch damit leben, dass er mir nicht immer helfen kann.
Eine recht schmerzhafte Geschichte im Rppenbereich, die ich mal hatte, konnte er wohl nicht wirklich behandeln und hat auch nichts gemacht, außer eine Salbe zu verschreiben.
Anfänglich war ich enttäuscht. Wenn man schon mal einen Arzt aufsucht erwartet man schließlich eine schlüssige Diagnose sowie Therapie, oder?!
Tja, die konnte er leider nicht liefern und hat mich wieder nach Hause entlassen.
Aber siehe da, nach einiger Zeit hat es sich „mysteriöser Weise“ von selbst erledigt. Ohne Homöopahie,Schüssler oder sonstigen Quatsch…
27. November 2013 um 08:40
@Ralf
Hmmm… *lach* tja warum tut das Gehirn so etwas ? schwer zu beantwortende Frage. Aber ich denke, weil das Gehirn, oder die Teile des Gehirns die sich mit dem „Außen“ beschäftigen, auf Mustererkennung „programmiert“ sind, ist im Grunde die Suche nach dem Sinn des Lebens auch im groben ein Versuch ein universelles und allumfassendes Muster zu finden.
27. November 2013 um 20:07
@JolietJake
ach doch… so mürrische Ärzte hatte ich auch schon ;) Trotzdem waren sie sehr kompetent. Und es gibt sicherlich auch weniger kompetente Ärzte. Oder sagen wir mal so… fähige Ärzte, aber mit einem Hang zu Patientenselektion aufgrund der finanziellen Mitteln die dem Patienten zur Verfügung standen. aber das ist etwas was man in jeder Berufsgruppe finden wird.
Und es stimmt schon… auch ein Arzt steht manchmal vor Rätseln die er so einfach, anhand seines Wissens nicht so ohne weiteres lösen kann. Ist mir zwar noch nicht passiert, aber ich kenne einige Menschen mit Schmerzen die schon einige Ärzte verzweifeln ließen. Die Ursachen dafür waren nur sehr sehr schwer auszumachen. So etwas ist dem Cousin meins Vaters widerfahren. Ein Jahr immer wieder kehrende Kopfschmerzren deren Ursache niemand richtig ergründen konnte. Aber sie beruhigten sich dann auch nach einer Zeit von selbst. Da kann man sicherlich viel darüber spekulieren was es im Endeffekt an Ursachen gegeben hat die dieses Leiden verursachten. Aber wenn die Medizin schon alles wüsste bräuchte man nicht mehr weiter zu forschen.
Aus meiner eigenen Erfahrung ist mir am besten ein Unfallchirurg in Erinnerung geblieben. Ich hatte mal einen Motorradunfall und lag dann auf dem OP-Tisch mit einigen offenen Brüchen am Bein. Dann kam der Chirurg und fragte sinngemäß (es ist schon über 20 Jahre her) ob der Unfall schlimm war oder so ähnlich. Ich versicherte ihm, dass das Motorrad noch ganz wäre woraufhin er total sauer wurde und murmelte total abgenervt etwas von „Ja typisch… Hauptsache die Kiste ist noch heile geblieben“ ;) worauf hin ich zu ihm meinte, ob er mich bis zu Bewusstlosigkeit voll quatschen wolle. Dann fing er an zu lachen und fing an mein Bein zu „reparieren“… denn diesen Eindruck hatte ich. Es war für ihn wie eine Gerätereparatur. „Ja sehen sie diese Sehne hier, die muss ich jetzt etwas beiseite ziehen damit ich hier durch kann. Na… schauen sie doch mal hin, oder wird ihnen übel ?“ *lach* ja ja… und so ging das die ganze OP lang. Er war ein richtiger Handwerker der sein Handwerk sehr gut verstanden hat. Ich war auch begeistert… und so stellte ich mir z.B. einen guten Arzt vor. Was er auf jeden Fall war.