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„So etwas gibt es nicht“: Ein Kriminalhauptkommissar über Ermittlungen in einem Fall von satanistisch-rituellem Missbrauch

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Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs empfiehlt bei Twitter den Artikel

Rituelle Gewalt – Eine ausgeblendete Realität

der am Wochenende in der taz erschienen ist und unkritisch das Narrativ vom „rituellen“ Missbrauch in angeblichen Kultgruppen aufgreift.

Vor allem im Kommentarbereich geht es wieder einmal um die vermeintliche Unmöglichkeit polizeilicher Ermittlungen in diesem Bereich („Es gibt keinen Straftatbestand rituelle Gewalt“, „Wie sollte die Polizei das ermitteln?“, „Nur weil wir uns nicht vorstellen wollen dass manche Dinge passieren heißt es nicht das weg schauen und ignorieren hilft“ etc.).

Bei der SkepKon 2018 zeigten wir Ausschnitte aus einem Videointerview mit dem Ersten Kriminalhauptkommissar der Polizei in Braunschweig, Dirk Bosse. Der erfahrene Kriminalist, der sich auch mit der Aufklärung von Straftaten im Bereich von Kinderpornografie befasste, hatte in einem Fall von „satanistisch-rituellem Missbrauch“ ermittelt, mit dem eine Traumatherapeutin ihn im Namen einer Patientin konfrontierte.

Die umfangreichen polizeilichen Untersuchungen erbrachten jedoch keinerlei Beweis für deren Behauptungen.

Vonseiten der „Satanic Panic“-Fraktion wurde uns daraufhin vorgeworfen, dass

… der Herr Dirk Bosse von lediglich einem Fall, den er nun so kennengelernt hat, darauf schließt, dass es immer so sei.

Das tut „der Herr Dirk Bosse“ indes keineswegs, sondern in die Ermittlungen flossen zahlreiche weitere Erkenntnisse sowie grundsätzliche Überlegungen mit ein.

Der ehemalige Kriminalhauptkommissar ist mittlerweile im Ruhestand. Aus aktuellem Anlass veröffentlichen wir hier das ganze Interview aus dem Skeptiker 2/2018 mit ihm:

„So etwas gibt es nicht“

Skeptiker: Bei einer kirchlichen Fachtagung zum Thema „Rituelle Gewalt“ in Münster forderte die Hauptorganisatorin „eine konzertierte Aktion von Polizei, Justiz, Politik und Hilfeeinrichtungen“, um „Täter dingfest zu machen“, die angeblich in hochvernetzten Satanismus-Kulten ihre „sexuellen und rituellen Gewalt-Phantasien ausleben“. Sie haben in einem solchen Fall ermittelt. Was kam dabei heraus?

Dirk Bosse: Ja, das war eine interessante Geschichte. Vor einiger Zeit meldete sich eine Therapeutin bei uns, die junge Erwachsene in den Wohngruppen einer caritativen Einrichtung betreut. Sie berichtete, dass eine ihrer Patientinnen – eine junge Frau mit psychischen Problemen – einer geheimnisvollen Organisation in die Hände gefallen wäre und bei absonderlichen Riten missbraucht würde.

Wir landeten schließlich bei dem Namen „Der schwarze Orden“.

Nicht gerade originell und vor allem historisch vorbelastet.

Das war nicht das einzige Merkwürdige. Die Therapeutin erklärte uns, dass dieser Orden seit Jahrhunderten existieren und auch Polizisten, Staatsanwälte und Richter zu den Mitgliedern gehören würden. Deshalb sei es so schwierig, dem Treiben dieser Täter auf die Spur zu kommen.

Die konkret was treiben?

Die Dame schilderte uns extreme Gewalttaten, die in diesem satanistischen Umfeld stattfinden würden, etwa Vergewaltigungen und Zwangsschwängerungen. Die Babys würden bei schwarzen Messen geopfert und mitunter auch gegessen.

Wir wollten dann natürlich zunächst einmal mit dem Opfer sprechen, also mit der betroffenen Frau. Und da begannen schon die Probleme mit diesem Fall. Denn die Therapeutin sagte uns, dass ihre Patientin in mehr als 300 Einzelpersönlichkeiten gespalten sei und man nie genau wisse, welche ihrer vielen Identitäten gerade präsent sei.

Das verführte mich zu der Bemerkung, wie sie sich denn die erforderliche Rechtsbelehrung von diesen mehreren Hundert Personen vorstelle. Trotzdem haben wir selbstverständlich Ermittlungen aufgenommen.

Bekamen Sie denn Kontakt zu der Betroffenen?

Ja, allerdings durfte ich nur passiv einem Gespräch der Therapeutin mit der jungen Frau beiwohnen. Sie erklärte ihrer Patientin, dass der Mann dort in der Ecke – also ich – Polizist sei und dass sie nicht ganz sicher sein könne, ob nicht auch ich zum Schwarzen Orden gehören würde. Das führte dazu, dass das angebliche Opfer gar nichts mehr gesagt hat. Das blieb auch in der Folgezeit so.

Alle Informationen kamen nur von der Therapeutin. Sie beschrieb uns weiterhin die schlimmsten Dinge. Zum Beispiel, dass diese Satanistensekte über perfide Methoden der Gedankenkontrolle und Bewusstseinssteuerung verfügen würde, bis hin zu einer sogenannten Selbstmord-Programmierung. Das bedeute, dass das Opfer sich auf bestimmte Trigger hin sofort umbrächte, wenn die Polizei versuchen würde, etwas aus ihr herauszubekommen.

Dieses Verhalten sei den Betroffenen schon in der Kindheit implementiert worden.

Wie soll das funktionieren? Wenn es solche Techniken gäbe, würden doch sämtliche Verbrecherorganisationen auf der ganzen Welt damit arbeiten.

Uns wurde erklärt, dass den Beteiligten sehr früh und ganz gezielt Widersprüchlichkeiten vermittelt würden. Also etwa, dass der Keller sich oben im Haus befinde und der Dachboden unten, dass Rot in Wahrheit Grün sein und Schwarz eigentlich Weiß. Aus diesem Grund klängen die Schilderungen der Opfer des Schwarzen Ordens stets wirr und unlogisch. Deshalb würde ihnen niemand glauben.

Und Sie?

Bei mir entstand eher der Eindruck, dass man sich mit diesen seltsamen Erklärungen von Vorneherein gegen kritische Einwände immunisieren wollte. Und ich fragte mich zunehmend, wer da wen mehr beeinflusst: die Therapeutin die Patientin oder umgekehrt?

Mit dem Opfer selbst durften wir ja nach wie vor nicht sprechen, aber die Therapeutin meldete sich in immer kürzeren Abständen bei uns und informierte uns darüber, wie sehr der Schwarze Orden ihre Patientin bedränge. Warum sie nicht einfach den Polizeinotruf 110 wählte, als die Ordensmitglieder angeblich wieder bei der jungen Frau vor der Tür standen, ist mir bis heute ein Rätsel.

Aber dann wurde es spannend. Der Orden hätte nämlich die Patientin aufgefordert, sich an einem bestimmten Abend um 21 Uhr auf dem ehemaligen Garnisonsfriedhof in Braunschweig einzufinden, einer offenen Grünanlage mit ein paar historischen Grabsteinen und einem steinernen Ehrenmal mit einem Kreuz.

Klingt wieder nach einem recht klischeehaften Einfall.

Nicht nur das. Der Park ist von öffentlichen Einrichtungen wie der Technischen Universität und dem Haus der Wissenschaft umgeben und gut einsehbar.

Also haben wir uns erst mal bei den Anwohnern und Studenten umgehört, was auf dem Garnisonsfriedhof nächtens so vor sich geht. Einiges, war die Antwort. Punker, Obdachlose, alkoholisierte Partygänger und so weiter versammelten sich bei dem Ehrenmal, um zu trinken und zu feiern. Nur von okkulten Handlungen oder irgendwelchen Ordensleuten in schwarzen Kutten wusste keiner etwas.

Trotzdem wollten wir uns diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen. Und deshalb observierten wir an dem besagten Abend die Wohnung des vermeintlichen Satanisten-Opfers. Am späten Nachmittag hatte die junge Frau noch eine Trommel-Therapie bei einer anderen Betreuerin. Und wir wussten, dass ihre eigentliche Therapeutin – also unsere Klientin – die Kollegin gebeten hatte, die junge Frau anschließend nach Hause zu fahren, weil diese auf keinen Fall allein herumlaufen sollte.

Als das Auto schließlich vorfuhr, konnten wir beobachten, dass die Patientin sich mit ihrer Trommel-Therapeutin noch länger angeregt unterhielt – während sie mit ihrer angestammten Betreuerin und auch mit uns angeblich kaum sprechen konnte.

Dann ging sie ins Haus. Und dort blieb sie auch.

Es gab also kein Rendezvous mit dem Schwarzen Orden?

Nein. Was es stattdessen gab, war ein Anruf der Therapeutin, die uns aufgeregt mitteilte, dass der Schwarze Orden eben gerade in die Wohnung der jungen Frau eingedrungen sei und sie jetzt mitnehmen wolle, weil sie nicht zu dem vereinbarten Treffen auf dem Friedhof erschienen war. In diesem Moment befand ich mich eine Etage von der Wohnungstür der Patientin entfernt und hatte alles genau im Blick.

Und natürlich hatten wir das Treppenhaus schon vor dem Eintreffen der jungen Frau gesichert. Da war niemand. Zu keinem Zeitpunkt. Kein Schwarzer Orden. Gar nichts.

Grenzt das nicht schon an Irreführung der Rechtspflege?

Für diesen Tatbestand – ebenso wie für falsche Verdächtigungen oder Vortäuschung einer Straftat – ist Vorsatz erforderlich. Den muss ich hier verneinen. Die Therapeutin war augenscheinlich fest von dem überzeugt, was sie uns schilderte. Auch bei anderen Gelegenheiten.

Am Anfang unserer Ermittlungen zum Beispiel informierte sie uns darüber, dass ihre Patientin über ein ganzes Wochenende nach Königslutter im Osten von Niedersachsen entführt worden und dort vom Schwarzen Orden sexuell missbraucht worden sei. Uns war aber bekannt, dass die junge Frau an diesem besagten Wochenende mit ihren Eltern nach Skandinavien gereist war, zur Hochzeit eines nahen Verwandten.

Als wir der Therapeutin dies vorhielten, sprang sie erregt von ihrem Stuhl auf und verlies eilig unsere Räume.

Und wie endete das Ganze?

Je intensiver wir ermittelten, desto mehr verschwand der Schwarze Orden. Die Therapeutin meldet sich irgendwann nicht mehr. Die junge Frau ebenfalls nicht. Der Vorgang wurde schriftlich festgehalten und der Staatsanwaltschaft übergeben. Seitdem haben wir nichts mehr von der Sache gehört.

Was denken Sie über den Fall?

Ich halte diese Geschichte vom Schwarzen Orden für eine Verschwörungsphantasie.

Uns wurden immer wieder Situationen geschildert, die es definitiv nicht gegeben hat. Auch die Überprüfung von Telefonkontakten der jungen Frau ergab keinerlei Anhaltspunkte. Natürlich gibt es Satanisten oder Leute, die sich so nennen, und manche mögen sich auch nachts auf Friedhöfen herumtreiben. Das stelle ich überhaupt nicht in Abrede.

Aber ein jahrhundertealter Orden, dem hochrangige Persönlichkeiten angehören, der aber zugleich bunte Bildchen mit hingekrakelten Kreuzen oder Drohbriefe mit aufgeklebten Rasierklingen in die Briefkästen seiner Opfer wirft – also wirklich nicht.

Genau solches „Beweismaterial“ hat uns die Therapeutin aber immer wieder gezeigt und wurde auch zu den Akten genommen.

Wie bewerten Sie die Rolle der Therapeutin? Was genau wollte diese Dame denn überhaupt von der Polizei?

Die Frage habe ich mir auch gestellt. Manchmal denke ich, sie hat Hilfe für sich selbst gesucht, weil sie mit der Situation nicht mehr umgehen konnte. Im Nachhinein führten wir noch einige Gespräche mit der Leitung der Institution, bei der die Therapeutin angestellt war. Aber das brachte keine neuen Erkenntnisse.

Mir kam die Interaktion zwischen Therapeutin und Patientin wie ein Ping-Pong-Spiel vor. Mit jeder Vorlage der einen wurde die Reaktion der anderen darauf ausholender, heftiger, zielsicherer. Aber wer damit angefangen hat – darin haben wir keinen Einblick.

Hat die Patientin ihre Betreuerin von der angeblichen Realität ihrer obskuren Schilderungen überzeugt? Oder hat die Therapeutin ihrer Patientin etwas eingeredet? Ich weiß es nicht.

Spinnen wir die Verschwörungsphantasie doch mal weiter fort. Die Akten befinden sich jetzt beim Staatsanwalt. Der Staatsanwalt ist selbst Mitglied in diesem ominösen Orden. Wäre es nicht grundsätzlich möglich, dass ein geheimes Satanisten-Netzwerk existiert, welches so mächtig ist, dass ein Kriminalhauptkommissar gar nicht dahinter steigt?

Ich arbeite seit 42 Jahren als Polizist. Und hätte ich jemals auch nur den geringsten Anhaltspunkt dafür entdeckt, dass irgendjemand – egal ob aus Politik, Justiz oder der Polizeiführung – in die kriminellen Machenschaften eines okkulten Schwarzen Ordens oder einer ähnlichen Organisation verwickelt ist, dann hätte ich Verfahren eingeleitet und diese auch zu Ende gebracht.

Aus meiner tiefsten Überzeugung heraus: So etwas gibt es nicht.

Aber gehen wir doch mal weg von diesem Phantasieprodukt „Schwarzer Orden“ mit seinem albernen Namen, seiner jahrhundertelangen Pseudo-Historie und seiner offenkundigen Obskurität. Könnte es nicht trotzdem eine große neosatanistische Verschwörung geben, die wesentlich jünger ist und wesentlich professioneller?

Solche grauenvollen Gruppenverbrechen, wie die Therapeutin sie uns geschildert hat, könnte niemand geheim halten.

Stellen Sie sich doch nur einmal vor, was für ein logistischer Aufwand das wäre. Da wird eine junge Frau vergewaltigt und zwangsgeschwängert, sie muss neun Monate lang verborgen gehalten werden, um ihr Kind unbemerkt auszutragen, dann gibt es heimliche Geburt und das Baby wird kurz darauf rituell geopfert. Wie viele Personen wären in diese Ereignisse involviert? Wo gibt es überall Unwägbarkeiten, Unplanbares, Lücken in der Arkandisziplin, individuelle Fehler und Unzulänglichkeiten der Beteiligten und vieles mehr, was das Ganze zum Scheitern bringen könnte?

Seien Sie versichert, in unserer offenen und durchstrukturierten Gesellschaft würde das nicht funktionieren. Schon in einer kleinen Firma sprechen sich vertrauliche Angelegenheiten rasend schnell rum. Und hier sollen wir es jetzt mit brutalen Geheimnissen zu tun haben, die von einer Vielzahl von Mitwissern jahrelang und über Ländergrenzen hinweg bewahrt werden?

Solche Geschichten haben für mich denselben Plausibilitätsgrad wie Ufo-Entführungen.

Bei Marc Dutroux hat es doch auch lange funktioniert.

Dieser Fall in Belgien wird häufig herangezogen, um Verschwörungstheorien über satanisch-rituellen Missbrauch zu begründen. Ja, es gab in Österreich einen Wolfgang Priklopil, der eine junge Frau über acht Jahre lang im Keller gefangen hielt. Bei uns in Braunschweig hatten wir einen Vermisstenfall, bei dem sich am Ende herausstellte, dass die verschwundene Frau 31 Jahre lang untergetaucht war.

Aber das sind immer nur einzelne handelnde Personen oder, wie bei Dutroux, maximal ein Ehepaar. Bei den satanistischen Verschwörungsphantasien geht es aber um schwarze Messen mit zig Leuten und um globale Netzwerke mit zahllosen Akteuren.

Da ist aller Erfahrung nach keine dauerhafte Vertuschung möglich.

Nun könnte man natürlich sagen, dass auch die Geschichte, in der Sie ermittelt haben, ein Einzelfall gewesen ist. Gibt es denn noch andere polizeiliche Untersuchungen in Sachen satanistisch-ritueller Missbrauch?

Die hat es im Bundesgebiet wiederholt gegeben. Bei einer solchen Ermittlung sind auch schon mal ganze Wälder durchsucht worden, weil da die Opfer begraben sein sollten. Ohne etwas zu finden.

In einem anderen Fall kamen die Schilderungen der vermeintlichen Taten sogar von der Oberärztin einer psychiatrischen Klinik, die ihrer Patientin bedingungslos glaubte und die beschriebenen Szenarien mit ihrem medizinischen Sach- und Fachverstand vehement untermauerte.

Allerdings kamen die Kollegen bei ihren Nachforschungen zu einem Ergebnis, das unseren eigenen Erkenntnissen entspricht.

Haben Sie eine Erklärung dafür, warum manche Therapeuten derart distanzlos auf solche Erlebniserzählungen anspringen?

Als Polizist kann ich die Ausbildung und die Qualifikation dieser Leute natürlich nicht beurteilen. Ich zweifele aber an ihrem gesunden Menschenverstand.

Im Zuge unseres Falles habe ich mich mit verschiedenen Aspekten dieser Spekulationen über eine großangelegte satanistische Verschwörung befasst. Darunter war eine ARD-Dokumentation mit dem Titel „Höllenleben“, in der das Opfer durch Burgruinen in Nordrhein-Westfalen geführt wurde und dabei erzählte, was ihr dort bei okkulten Riten alles widerfahren sei.

Ich konnte nur noch den Kopf schütteln. Zieht man alles Reißerische ab, spiegelte auch diese Reportage im Grunde unser Ermittlungsergebnis wider.

Was raten Sie denn Polizisten, die mit so einem Fall konfrontiert werden?

Wenn Ermittlungen eingeleitet werden, möchten wir damit mehr erreichen, als nur zu der Feststellung zu gelangen, dass die Polizei nichts gefunden hat. Solche Schilderungen müssen entweder bewiesen oder aber widerlegt werden – auch Letzteres ist wichtig, um den Betroffenen den Weg zu einem adäquaten Umgang mit ihrer zweifellos vorhandenen seelischen Belastung zu öffnen.

Kollegen von Ermittlungsbehörden würde ich raten, die als Opfer einer Teufelssekte geschilderte Person kurzfristig zu observieren. An die Therapeuten und andere Beteiligte appelliere ich, den Patienten oder die Patientin gut zu beobachten und die ganze Situation kritisch zu betrachten.

Aber bitte, hören Sie auf mit diesem Quatsch von den geheimen Umtrieben der Satanisten und ihren monströsen Massenverbrechen.

Zum Weiterlesen:

  • Ist der taz-Artikel bereits fahrlässig? dissoziationen.de am 14. Februar 2023
  • Der Satanic Panic-Fraktion voll auf den Leim gegangen: Das Radiofeature „False Memory und sexuelle Gewalt“, GWUP-Blog am 6. Februar 2023
  • Videovortrag mit Lydia Benecke: Ritueller Missbrauch, Satanic Panic, falsche Erinnerungen, GWUP-Blog am 1. November 2020
  • Skepkon-Video: Der Mythos vom satanisch-rituellen Missbrauch, GWUP-Blog am 13. Juni 2018
  • Die Rituelle-Gewalt-Theorie, ezw am 1. Januar 2022

44 Kommentare

  1. Die Frage nach der eigenen mentalen Verfassung von TherapeutInnen, die – wie Dirk Bosse zutreffend sagte – ihren gesunden Menschenverstand völlig abschalten, muss gestellt werden.

    Nun gibt es eine Vielzahl von Mechanismen, die Leute dazu bringen, auch an irrationalste und vielfach widerlegte Mythen so fest zu glauben, dass sie Teil des Selbstbildes und damit fast unangreifbar werden. Klar.

    Aber professionelle TherapeutInnen? Das ist noch einmal eine ganz andere Qualität, die zu ernster Besorgnis Anlass gibt. Zudem wäre doch mindestens zu erwarten, dass die unkritische Rezeption dieser Geschichten so, wie es derzeit in D immer noch ist, von intakterem „gesunden Menschenverstand“ ein Regulativ erfahren müsste.

    Zu erwarten, ja. Aber ich erinnere nur an die auch hier im Blog dokumentierte unsägliche Positionierung des Deutschlandfunks und die vielfache Brandmarkung der Skeptiker als „Täterschützer“ in diesem Zusammenhang.

    Ist immer wieder so eine Sache, dieser Glauben an die Menschheit.

  2. Kann es sein, dass dieses aneinander vorbeireden auch darin begründet liegt, dass ihr (gwup & Co) von nicht vorhandener, struktureller Gewalt im Ritual sprecht und eben nicht von sexueller Gewalt um die man ein Ritual baut?

    Ersteres müsste sich ja weltweit und auch breit in rituellen Handlungen solcher Gruppierungen, wie eben dem „Satanismus“ wiederfinden – was ja nicht der Fall zu sein scheint.

    Bsp.: Man kann Kinder auch als Privatmensch mit religiösem Gerede umgeben, von wegen der Liebe Gott sieht uns ja zu und beschwert sich nicht, also mag er es. Aber dadurch wird daraus eben keine rituelle Gewalt in der Religion (analog Satanismus).

    Ein weiterer Punkt bei dem taz-Artikel ist, dass man eben „organisierte“ Gewalt mit ritueller Gewalt vermischt, damit der Artikel irgendwie nachvollziehbar erscheint.

    Folgt man dem, dann sind ja auch Pädophilenringe rituelle Gewalt, sogar struktureller Natur, da es um Macht und Geld und perverse Rituale mit Kindern geht. (Anm.: Ich schreibe generell „Kinder“, da die angesprochenen Fälle ja ein „von Kind an“ gemeinsam haben)

    Interessant fand ich, dass man selbst von „Die Betroffenen ritueller Gewalt werden manipuliert. Ihnen wird unter anderem suggeriert, sie wären auserwählt und der Missbrauch wäre eine Prüfung. Das führt dazu, dass sich die Betroffenen an die Gruppe binden.“ schreibt, aber die Manipultation bei den Therapeut-inn-en so generell auschließt.

    Aber genau das waren doch die Punkte, die in der Doku ausgeführt und kritisiert wurden, diese manipulative „Behandlung“ der Hilfesuchenden – wie eben auch Dirk Bosse ausführt.

  3. Mag nicht mal jemand der Gwuppies einen Artikel in dem Zusammenhang schreiben, wie sich TherapeutInnen dieser Szene verhalten?

    Ansonsten zwei Anmerkungen, die mir auf dem Herzen liegen:

    1. während sie mit ihrer angestammten Betreuerin und auch mit uns angeblich kaum sprechen konnte

    Dies ist nicht zwangsläufig ein Widerspruch, sofern eine Form des Mutismus bei der Klientin vorliegt. Ist bei Erwachsenen eher selten, kann aber vorkommen.

    2. Was in einigen Artikeln immer wieder erwähnt wird, dass solche Straftaten statistisch nicht erfasst würden. Dies widerspricht einer Antwort, die mir die Pressestelle des BKA mal geschickt hat.

    Diese schrieb damals folgendes ….

    […] Im Rahmen des Kriminalpolizeilichen Meldedienstes in Fällen Politisch motivierter Kriminalität (KPMD-PMK) werden politisch motivierte Straftaten aus religiöser Motivation erfasst, auch von sog. „neureligiösen Gruppierungen.

    Im Rahmen des KPMD-PMK werden politisch motivierte Straftaten durch die zuständigen Landeskriminalämter an das Bundeskriminalamt übermittelt und in einer zentralen Fallzahlendatei erfasst.

    Ausgehend von den Motiven zur Tatbegehung und den Tatumständen werden politisch motivierte Taten durch die Länder sogenannten „Themenfeldern" zugeordnet, sowie die erkennbaren ideologischen Hintergründe und Ursachen der Tatbegehung in einem staatsschutzrelevanten „Phänomenbereich" (-links-, -rechts-, -ausländische Ideologie-, -religiöse Ideologie-, -nicht zuzuordnen-) abgebildet. […]

    Man mag mich gerne korrigieren, jedoch heißt dies für mich, dass die Taten von Satanisten sehr wohl erfasst werden, wenn auch als Unterkategorie von politisch motivierten Taten.

  4. „‘Ritual abuse’ report is actually from video game“:

    https://www.aap.com.au/factcheck/ritual-abuse-report-is-actually-from-video-game/

  5. @W. Stenzel

    Die leidenschaftliche Höerspielsprecherin Frau Luna Tick hier, leidet wirklich unter Mutismus? Ist das Mutismus ?

    Bin dafür das die Diagnose „DIS“ von vorne bis hinten neu definiert wird. Das doch alles nicht mehr mit anzusehen.

    https://youtu.be/LgdwRufSmBQ

  6. Wow! Was für ein Humbug!

    Da ich mit einer Psychotherapeutin verheiratet bin drängte sich bei der Schilderung sofort der Verdacht auf, dass es sich nicht um eine ausgebildete Therapeutin handeln kann und dass sie selbst schwehre psychische Probleme haben muss. In einer normalen Einrichtung wäre so jemand sofort aufgefallen, in einer kirchlichen Einrichtung allerdings geht es ja bekanntlich um Glauben und nicht um Wissen, zB. in Form einer echten, langwierigen Psychologieausbildung.

    Tatsächlich kann ich auch noch was zum Thema Satanismus beisteuern. Ein Freund von mir ist bekennender Satanist und Mitglied in der Church of Satan. Er hat mir ein Buch des Gründers Anton LaVey Geschenkt.

    Ich habe nur ein bisschen queergelesen, allerdings wird dort von Anfang an betont das irgendwelche Rituale zum Schaden Unschuldiger zutiefst abgelehnt werden und nichts mit echten Satanismus zu tun haben. Auch Gewalt und Dogmatismus wie in anderen Religionen üblich wird abgelehnt. Man versteht sich vielmehr als eine reine Oppositionsbewegung zur Verlogenheit der etablierten Christlichen Kirchen.

    So richtig meins ist das ganze nicht, aber wenn ich entscheiden müsste würde ich wahrscheinlich eher einem Satanisten als einem Christen vertrauen.

  7. @Wilfried Stenzel:

    dass ihr (gwup & Co) von nicht vorhandener, struktureller Gewalt im Ritual sprecht und eben nicht von sexueller Gewalt um die man ein Ritual baut?

    Das könnte sein – aber ist die Frage, ob „sexuelle Gewalt, um die man ein Ritual baut“ dann tatsächlich rituelle oder nicht einfach sexuelle Gewalt ist und bleibt.

    Es gibt bislang keine einheitliche, breit akzeptierte Definition von „ritueller Gewalt“. Einige Beispiele (nach Hasselmann):

    RG hat etwas

    „mit Symbolen und Gruppenaktivitäten“ zu tun, „die einen rituellen, magischen oder übernatürlichen Bezug haben und in dem die ständig wiederholte Beschwörung dieser Symbole oder Aktivitäten genutzt wird“

    oder geht mit

    „wiederkehrenden Symboliken, gleichförmigen Handlungen und kultisch-rituellen Vollzügen“ einher

    oder

    wird „planmäßig und zielgerichtet im Rahmen von Zeremonien ausgeübt“

    oder findet in Gruppen statt, die

    „einer extremen Ideologie verfallen sind“.

    Praktisch nur die letzte Definition ließe sich auf den taz-Artikel anwenden, in dem es heißt:

    Die Tä­te­r:in­nen waren ihr eigener Vater und andere Verwandte, aber auch zahlende Kund:innen. Ihre Familie gehört einer faschistoiden Gruppierung an; der massive Missbrauch geht mit einer Ideologie von Herrschaft und Unterwerfung einher. Es geht dabei vor allem um Macht und Geld.

    Das ist m.E. sowohl in sich widersprüchlich als auch völlig unklar für eine Einordnung.

  8. @Bernd Harder

    Das könnte sein – aber ist die Frage, ob „sexuelle Gewalt, um die man ein Ritual baut“ dann tatsächlich rituelle oder nicht einfach sexuelle Gewalt ist und bleibt.

    Das meinte ich.

  9. @Sebastian

    Insgesamt verstehe ich zumindest das Beschriebene so, dass die Patientin stark ausgeprägte dissozative Symptome gehabt haben wird bzw. kann.

    DIS-Betroffene weisen neben der DIS selbst ohnehin eine komplexe dissozative Symptomatik auf, zu der auch praktisch gesehen gehören kann, mehr oder weniger unbeteiligt anwesend zu sein und dabei nicht zu sprechen. Das ist nicht spezifisch für DIS-Betroffene, ist aber nicht selten bei ihnen.

    Daher würde ich es nicht unbedingt dahingehend wörtlich im engeren Sinne verstehen, dass die damit gemeint war, die Patientin sei nicht in der Lage zu sprechen, sondern eine polizeiliche Vernehmung sei ihr aufgrund ihrer Symptomatik nicht möglich. Zumindest halte ich das für denkbar.

    Allerdings, wenn ich das Beschriebene betrachte, würde ich annehmen, dass auch hier die Interaktion beider zu berücksichtigen ist. Immerhin schloss die Therapeutin ihr gegenüber nicht aus, der Kriminalbeamte Dirk Bosse könnte vom Schwarzen Orden sein. Da fehlen mir eigentlich die Worte.

    Selbst wenn Straftaten von Satanist:innen als solche erfasst werden, bedeutet das damit nicht, es handelt sich um solche im Sinne eines satanistisch-rituellen Missbrauchs in Kulten oder eben so perfekt und heimlich agierender satanistischer Kulte bzw. Sekten, dass es deshalb auch keine Beweise gebe und schon das als Beweis angeführt wird.

    Eigentlich, da dabei regelmäßig auch in dem Zusammenhang als organisierter Missbrauch gesprochen wird, müssten eigentlich solche Taten als organisierte Kriminalität erfasst werden bzw. im Rahmen polizeilicher Ermittlungen müssten speziell solche Tätergruppen auffallen.

    Es ist ja auch unbestritten, dass es organisierten sexuellen Missbrauch von Kindern gibt und es immer wieder Verfahren gibt gegen solche Tätergruppen. Auch ist unbestritten, dass es sexuellen Missbrauch in Sekten gibt und Kirchen. Der Begriff des rituellen Missbrauchs ist weiter gefasst als das, was konkret im Kontext der Satanic Panic mit mit eben solchen Verschwörungserzählungen gemeint ist.

    An dieser Stelle möchte ich auf diesen Blogartikel von Bernd verweisen:

    https://blog.gwup.net/2023/02/06/der-satanic-panic-fraktion-voll-auf-den-leim-gegangen-doku-ueber-false-memory-und-sexuelle-gewalt/

    Ich würde eher sagen, der Umgang mit dem Begriff des rituellen Missbrauchs wird durchaus flexibel gestaltet, sobald es um Kritik an Verschwörungserzählungen in Psychotherapie geht.

  10. Was skeptisch kritisiert wird, ist recht klar negativ abgegrenzt: die Behauptung, es gebe rituellen Missbrauch in größtem, geradezu weltumspannendem Stil, der nicht aufgedeckt werden könne, da

    a) die Opfer einem ausgeklügelten Mind Control durch die Täter unterliegen, das gar deren „Fernsteuerung“ ermöglicht und

    b) diesem „Netzwerk“ so viele einflussreiche Personen einschließlich Mitgliedern von Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden angehören, dass eine weltweite Omerta seit Jahrzehnten aufrechterhalten werden kann.

    DAS ist die Verschwörungserzählung. Und dieses in Therapien vermittelte Narrativ, zu dem sich etliche TherapeutInnen durchaus öffentlich, ob in Schriften, auf Konferenzen oder vor Kameras bekennen, ist Gegenstand der skeptischen Kritik. Und das sind ausgebildete TraumatherapeutInnen inmitten der „offiziellen“ Therapeutenszene.

    Man frage den forensischen Psychiater Frank Urbaniok, der dies in seinen fachkundigen Videos klar bestätigt.

    Und es gibt so etwas, wie wir inzwischen wissen, sowohl in ambulanten als auch in stationären Therapien. Klar, schwer vorstellbar. Wer sich aber einmal mit der Satanic Panic in den USA (der wir gerade 20, 30 Jahre hinterherhinken) näher befasst hat, der kann sich ein Bild machen – vor allem eines der verheerenden Auswirkungen auf Betroffene und Angehörige.

    Herrn Bosses Schilderung auf der Skepkon 2018 beeindruckte tief, besonders als er von den Einzelheiten der Observierung der Betroffenen sprach.

    Sie hatte mehrfach in Absprache mit der Therapeutin (bzw. war es sogar diese selbst) übermittelt, dass sie zu rituellem Missbrauch im geschilderten Sinne zu bestimmten Zeiten an bestimmte Orte „befohlen“ worden war. Wenn ich mich recht erinnere, schilderte sie nach diesen Zeitpunkten gar ihre vorgeblichen Erlebnisse. Die Observierung ergab in all diesen Fällen zweifelsfrei, dass sie ihre Wohnung nicht verlassen hatte.

    Sowohl die Betroffene als auch die Therapeutin beharrten gleichwohl auf ihrer Schilderung.

    Das ist nicht ein Einzelfall nur aus Herrn Bosse Zuständigkeitsbereich. Das ist vielfaches Ergebnis von Ermittlungsarbeiten.

    Es darf auch nicht übersehen werden, dass – vor allem von TherapeutInnenseite – ein klassisches Verschwörungsnetz dadurch geknüpft wird, dass angeblich ungeahnt mächtige Kräfte es zu verhindern wissen, dass solche Dinge aufgedeckt werden. Eine Immunisierungsstrategie zum Schutz der eigenen Überzeugung par excellence.

    Der Nichtbeweis ist der Beweis.

    Also haben diese Leute auch kein positives Wissen, sondern „beziehen“ es aus Schilderungen ihrer PatientInnen. Und da kommen wir zum „false memory syndrome“, das inzwischen als gut belegt gilt. Schilderungen Betroffener, die sich ganz sicher sind, dass diese Vorstellungen nicht realem Erleben entsprechen, sondern diese vielmehr im Rahmen therapeutischer Sitzungen „suggeriert“ bekommen zu haben, gibt es inzwischen genug.

    Wer nicht tief im Thema und vielleicht durchaus überrascht bis befremdet vom Thema ist, dem sei diese – hier schon mehrfach verlinkte – Webseite der Sekteninfo NRW dringend zur Lektüre empfohlen.

    https://sekten-info-nrw.de/information/artikel/esoterik/zersplitterung-nach-therapie—bedenkliche-auswirkungen-der-„rituelle-gewalt-mind-control“-theorie

    Ein zentraler Satz daraus:

    Die starke Polarisierung der beiden Positionen kann dazu führen, dass nicht die Betroffenen und deren therapeutisch hilfreiche Behandlung, sondern die eigene Haltung und Weltanschauung [der TherapeutInnen] im Vordergrund stehen.

    Hier versagt die therapeutische Selbstkontrolle, hier versagt auch Supervision, weil sich leider in der TherapeutInnenszene eine Blase der gegenseitigen Selbstbestätigung gebildet hat.

    Diese Dinge erfordern öffentliche Kritik, weil sie massives Leid und teils unermesslichen Schaden bei Betroffenen und Angehörigen verursachen. In dem Rahmen, den ich hier skizziert habe – die Scheindiskussion, was unter dem kritisierten „rituellen Missbrauch“ zu verstehen sei, soll nur den Fokus auf den Kern der Kritik vernebeln.

  11. Mir scheint die DIS eine Art Zauberstörung zu sein, die alle logischen Brüche erklärt.
    Wie eine Art Wiedergeburt im gleichen Leben. Es wird eine neue Person erzeugt und man kann unbelastet neu anfangen.

    Gut, schweren sexuellen Missbrauch in der Kindheit zu verdrängen, abzuspalten ist für mich glaubhaft.
    Dass man damit super funktioniert, das glaube ich nicht. Man hat dann sicherlich eine verzögerte Entwicklung schon in der Kindheit und Leistungseinbußen in der Schule, eben, weil es viel Kraft kostet, Erlebnisse aus dem Bewußtsein zu drängen.

    Ich würde doch erwarten, dass spätestens in der Pubertät, wenn sich eigene Bedürfnisse entwickeln, Probleme auftreten. Wie können Betroffene schwerster sexualisierter Gewalt ganz normal funktionieren, Sex haben und Kinder bekommen, ohne das ihnen etwas auffällt?
    Und dem Partner fällt auch nichts auf.

    Dann sind es immer nur Frauen. Die belegten Fälle schwerer organisierter, sexueller Gewalt betreffen auch Jungen. Es müsste doch eine Schnittmenge zwischen kriminalistisch belegten Fällen und Therapiefällen geben. Haben die Kinder in kriminalistisch belegten Fällen auch eine DIS?

    Die DIS soll ja so häufig sein, dass sie 1% der Bevölkerung haben. Ich kenne einige Personen mit psychischen Erkrankungen z.B mit Psychosen, Depressionen usw. DIS kenne ich nur aus den Medien. Am Stigma kann es nicht liegen, weil auch Psychosen stigmatisiert sind. Vielleicht hat es aber mit Sensationslust (schillerndes Krankheitsbild + Gewalt) zu tun.

    Was mir auffällt, wenn ich die sozialen Medien Beiträge von Betroffenen lese, ist z.B. ausgeprägtes Leistungsdenken, über seine Grenzen gehen, irgendwann Zusammenbruch.

    Dann überschneiden sich die Symptome von Burnout, PTBS, Depressionen, Angststörungen.

    Körpersymptome wie z.B. Schlaflähmung aufgrund von Schlafstörung werden als Flashbacks von gefesselt sein oder lähmende Drogen bekommen haben gedeutet.

    Es wird viel mit inneren Bildern und Träumen gearbeitet. Die anschließende Deutung hängt von der Diagnose ab. Wenn du dich in einem Tunnel siehst und eine Depression hast, spiegelt dieses Bild deine innere Situation wieder. Hast du eine DIS, dann ist der Tunnel im außen real, denn er passt zum Narrativ des rituellen Missbrauchs.

    Die Webseite der Sekteninfo NRW hat es gut beschrieben.

  12. Bei Verdachtsfällen von Straftaten wird durch die Behörden umfangreich ermittelt und ggf. durch Gerichte eine Beweisaufnahme durchgeführt. Hierfür werden Experten eingeholt und auch unterschiedliche Sachverständige mit der Erstattung von Gutachten beauftragt.

    Wenn nun Therapeuten eine Straftat als erwiesen ansehen und das alleine damit begründen, dass ihre Patient*innen das glaubhaft berichtet hätten, ist das eine ganz schöne Anmaßung: Die gesamte Expertise, die erforderlich ist, umso etwas zu beurteilen, glauben diese Therapeuten in ihrer eigenen Person zu finden.

    Das Gleiche gilt auch, wenn Leser anhand eines Zeitungsartikels zu dem Schluss kommen, dass die Schilderungen wahr sein müssen. Gerichte brauchen zig Aktenordner, um das zu beurteilen – einem Leser reicht ein Zeitungsartikel hierfür? Die Presse hat hier eine ganz entscheidende Verantwortung…umso erschreckender ist es, dass die TAZ und auch die ARD diese Verantwortung einfach ausblenden.

    Zur Rituellen Gewalt sind zahlreiche Untersuchungen durchgeführt worden. Keine einzige Untersuchung konnte auch nur ansatzweise einen Beleg finden. Die TAZ veröffentlicht einen Artikel mit dem Titel „Rituelle Gewalt – Eine verleugnete Realität“. Verfasst von zwei Volontären stellt der Artikel auf Basis von Einzelgesprächen diese Ergebnisse – von Experten, Gesundheitsbehörden etc. erstellt – einfach in Abrede.

    Für „Rituelle Gewalt“ gab es bisher keinen einzigen Nachweis. Aber dass diese Verschwörungstheorie zahlreiche Patienten und Angehörige massivst geschädigt hat, gibt es zahlreiche Belege. Schlimm, dass manche Medien in Deutschland dieser toxischen und destruktiven Materie eine Plattform bieten.

  13. @Valentina

    Was den taz-Artikel angeht:

    Es passt zu einer Form Journalismus, der nach meinem Dafürhalten in Teilen der medialen Zunft und dort besonders unter jüngeren politisch engagierten Personen aktuell sehr en vogue ist und gerne unter dem Begriff „Haltungsjournalismus“ subsumiert wird.

    Die objektive Herangehensweise geht flöten, was in dem genannten Artikel deutlich zu erkennen ist.

    https://www.bedeutungonline.de/was-ist-haltungsjournalismus-bedeutung-definition-erklaerung/

  14. Es liegt ja durchaus im Bereich des Möglichen, dass der eigentliche Missbrauch durch die Therapeutin geschieht.

    Das ist nicht nur ein Fall für die Polizei sondern auch für die zuständige Psychotherapeutenkammer oder eventuell Gesundheitsbehörde, um zu untersuchen, ob es sich da um Missbrauch, Kunstfehler oder irritierende Fehlinformation (einer Patientin gegenüber anzudeuten, ein anwesender Polizeibeamte könnte zu einer satanistischen Sekte gehören ist Absurdistan – das ist manipulativ und verstörend)

    Es klingt so, als wäre es angebracht, dieser Therapeutin die Zulassung zu entziehen.

  15. „Therapeut*innen, welche die Verschwörungsideologie vertreten, sollten dringend bei der Ethikstelle gemeldet werden.

    Die Bundesstelle für Sektenfragen hat das Thema der rituellen Verschwörungsnarrative und der Mind-Control-Theory als dringendes Anliegen vermerkt. Sollten Sie als Patient*in an einen Psychotherapeuten/eine Psychotherapeutin geraten, der/die ihnen versucht, falsche Erinnerungen zu manipulieren, dann können Sie diese*n bei folgenden Anlaufstellen melden:

    Berufsethisches Gremium des ÖBVP

    Ethikkommission – Beschwerdestelle

    Ethik-Kommission der Psychotherapeutenkammer Hamburg“

    https://www.psychotherapie-salzburg.de/satanistische-verschwoerungstheorien-in-der-psychotherapie

  16. Hat die taz denn eigentlich bei der GWUP angefragt oder haben die Autor*innen sich ihr Urteil, das eher einem Strohmann/einer Unterstellung/ bewusstem Missverstehen gleicht, ohne Gespräch gebildet?

  17. @Magda Eckstein:

    Ich weiß, dass verschiedene angefragte Gesprächspartner auf uns verwiesen haben, aber von einer Kontaktaufnahme ist mir nichts bekannt.

  18. @Bernd Harder, danke für die Info.

    Aha…

  19. Gibt es das Interview mit Dirk Bosse auch online als Video? Ich konnte es nicht finden und in der Aufzeichnung des Vortrags bei der Skepkon ist das Interview nicht verlinkt.

  20. @Leonie Mütz:

    Nein, nur die Ausschnitte beim SkepKon-Vortrag.

  21. Pingback: Till R. Amelung & die Satanic Panic - Debunking SRA

  22. Bei allem Respekt, die Polizei von Charleroi hat damals im Haus von Bernard Weinstein einen Brief sichergestellt, der vom „Hohepriester Anubis“ der satanischen Sekte Abrasax unterzeichnet war, mit echtem Namen Francis Desmedt. Der Brief beinhaltete einen Bestellschein für 17 Minderjährige Personen, teils im Babyalter, die für gewisse Praktiken „benötigt“ wurden. Als Kirsche auf der Sahnetorte wurde dann festgestellt, dass mindestens 4 Polizisten Charlerois Mitglieder in der Satansekte waren – einer davon war sogar Schatzmeister. Alles nachzulesen im empfehlenswerten Artikel des Spiegels von 1997 = https://www.spiegel.de/panorama/kleine-blonde-pferdchen-a-db451443-0002-0001-0000-000008680123

    Ich zitiere mal eine Passage hier rein…

    Zitat; “ Ganz in der Nähe, in einem Vorort von Charleroi, hat die okkulte Sekte »Abrasax« ihr Hauptquartier. Die Fahnder hofften, dort eine heiße Spur in das Innere eines pädophilen Zirkels gefunden zu haben. Und wieder schien Dutroux im Spiel: Im Holzhaus eines seiner Komplizen, Bernard Weinstein, entdeckte die Polizei einen Brief, der den Empfänger »an das Geschenk für die hohe Priesterin« erinnerte. Angefügt war eine Art Bestellschein für 17 Personen weiblichen Geschlechts zwischen 2 und 20 Jahren, die für anale, orale und vaginale Sexualpraktiken gebraucht würden. Unterzeichnet hatte das Schreiben der Satanspriester »Anubis«.

    Ihre Publikationen ließen die Teufelsanbeter von Abrasax bis vor kurzem in einer Brüsseler Druckerei herstellen – die von einem vorbestraften Pädophilen geführt wurde. Doch als die Staatsanwaltschaft Neufchâteau am 21. Dezember die Büro- und Kulträume der Satanisten durchsuchen ließ, waren alle Räume sauber. Hoherpriester Anubis Moloch, mit bürgerlichem Namen Francis Desmedt, erklärte, es müsse sich um eine Verwechslung handeln. Später stellte sich heraus, daß vier Polizisten aus Charleroi Mitglieder dieser Satanskirche waren, einer amtierte sogar als Schatzmeister. “ Zitat Ende

    Ich bin wirklich enttäuscht Herr Harder, aber vielleicht regen Sie die Recherchen der Journalisten vom Spiegel ja dazu an, noch einmal neu in das Thema einzusteigen.

  23. @Vincent Krauß:

    Erstens möchte ich Sie bitten, davon abzusehen, unsere Geschäftsstelle zu belästigen, nur weil Ihr Kommentar nicht sofort freigeschaltet wird, weil sogar ich nicht 24/7 online bin.

    Zweitens möchte ich Sie bitten, nicht bei 1997 stehenzubleiben (wie Ihr Spiegel-Artikel), sondern die Sache weiterzuverfolgen. Es kam, wie üblich, nichts dabei heraus:

    https://fr.wikipedia.org/wiki/Institut_Abrasax

    https://www.nieuwsblad.be/cnt/hno19022004_004

    https://www.lavenir.net/culture/tele/2008/05/28/abrasax-entre-satanisme-et-pedophilie-IG3KCEXTXBFODMAQGOLI3QARXI/

  24. Herr Krauß,

    es genügt nicht, die erstbeste Schlagzeile zu posten, wenn es aktuellere Ermittlungsergebnisse gibt.

    Deswegen ein Artikel aus dem Jahr 2004, nach Abschluss der Ermittlungen.

    https://m.nieuwsblad.be/cnt/hno19022004_004

    Dort steht zu lesen:

    „Die Dutroux-Ermittlungen folgten einige Monate lang der satanischen Spur. Bei der bizarren Non-Profit-Organisation Abrasax aus Forchies-La-Marche fanden Ermittler auf der Suche nach einem Menschenopfer im Dezember 1996 einen Kühlschrank voller Tierblut. Die Spur zum satanischen Kindesmissbrauch verlief jedoch im Sande.“

    „Die gemeinnützige Organisation machte offen Werbung, veröffentlichte das Buch Le Prince de ce Monde und trat vor 1996 regelmäßig im französischsprachigen Fernsehen in Reportagen im Stil von Jambers oder Man bijt hond auf .

    Hohepriester Anubis alias Francis Desmedt, unterstützt von der transsexuellen Hohepriesterin Nahema-Nephtys alias Dominique Kindermans, zeigte den Kameras, wie schwarze Messen funktionieren. Nach der Analyse des satanischen Kalenders durchsuchten Ermittler in der Nacht vom 20. auf den 21. Dezember die Räumlichkeiten der gemeinnützigen Organisation. Schließlich, so argumentierten sie, sei es nicht ausgeschlossen, dass anlässlich der Sonnenwende ein Kind als Geschenk für die Hohepriester geopfert würde.

    Die Ermittler fanden in Abrasax kein Kind, wohl aber einen Kühlschrank voller Tierblut von einem örtlichen Metzger. Die Hexen verwendeten dies in ihren Ritualen. Viel mehr brachte die Untersuchung nicht.

    Dies geht aus PV 100220/98 hervor, die eine Zusammenfassung der Abrasax-Forschung bietet. Untersuchungen in Frankreich ergaben, dass Weinsteins Mutter Kauderwelsch sprach und glaubte, ihr eigenes Haus sei voller Geister. Es gab keine Beweise dafür, dass Weinstein jemals ein Satanist gewesen war.

    Zum Zeitpunkt der Durchsuchungen erwähnte die Presse ein Bestellformular, in dem Weinstein aufgefordert wurde, Opfer an achtzehn verschiedenen Terminen auszuliefern. Einen solchen Gutschein gab es nie, wie die Recherche zeigt. Ein wichtiger Zeuge, der behauptete, Weinstein habe Abrasax manchmal besucht, hegte aus privaten Gründen einen Groll gegen Kindermans.“

    Es steht Ihnen frei, sich zukünftig umsichtiger und vor allem sorgfältiger zu informieren, damit Ihnen eine solche Peinlichkeit in Zukunft erspart bleibt.

    Mit freundlichen Grüßen
    Brotherhood of Samael

  25. Entschuldigen Sie die „Belästigung“ , weil ich direkt nachgefragt habe nachdem zunächst unter meinem Kommentar stand, dass er zunächst freigeschaltet werden müsse und er dann verschwunden war.

    Verstehe ehrlich gesagt nicht, inwiefern Ihre Artikel den Spiegel Artikel entkräftigen. Dass bei Durchsuchungen nichts gefunden wurde hat der Artikel aufgefasst und damit begründet, dass mindestens 4 Mitglieder der Polizei selber Mitglied von Abrasax waren, einer wie erwähnt sogar Schatzmeister und sie dementsprechend über mögliche Razzien vorgewarnt waren. Die angesprochene Razzia in ihrem Artikel hat ja bereits 1996 stattgefunden, genau diese wurde also im Spiegel Artikel aufgefasst.

    Dass Weinstein ein Satanist war, wurde nirgends behauptet und der Brief hat laut Polizei existiert und wurde sichergestellt, inwiefern ist die Gegenmeinung ihres Blattes nun seriöser als die „Behauptung“ des Spiegels?

    Die Briefe von Weinsteins Mutter spielen in der Argumentation ebenfalls keine Rolle, ob sie nun verrückt war oder nicht – es ging lediglich um den Bestellschein, der vom „Hohepriester Anubis“ aka Francis Desmedt unterzeichnet war.

    Danke für euer zügiges Einschreiten Brotherhood of Samael und eure gutgemeinten Ratschläge, aber ich halte eher andere Dinge für peinlich und bedauernswert. Es steht euch ebenfalls frei, euch zukünftig um eure eigenen Angelegenheiten zu kümmern – besagt dass nicht sogar ein satanisches Gebot? Kann mich nicht daran erinnern, euch adressiert zu haben, sondern Herrn Harder. Oder fühlt ihr euch angegriffen, weil es eventuell eine Verbindung bei Dutroux zum Satanismus gab? Stelle ich, wenn ich diesen Punkt anspreche, etwa den gesamten Satanismus, ob theistisch oder atheistisch veranlagt unter Generalverdacht? Oder fühlt ihr euch generell dafür verantwortlich wenn negativ über Satanismus gesprochen wird? Ihr taucht unter relativ vielen Videos und Artikeln auf, die sich kritisch mit False Memory, Satanismus und Okkultismus beschäftigen – nur eine Beobachtung meinerseits. Wahrscheinlich seid ihr einfach nur an der Wahrheit interessiert und wollt falsche Berichterstattungen verhindern bzw eindämmen – dann haben wir ja ein ähnliches Anliegen – oder sehe ich das etwa falsch?

    Vielleicht mögen Sie mir nochmal erklären, inwiefern die angebliche Verrücktheit von Weinsteins Mutter oder die bereits im Artikel aufgefassten “ im Sande verlaufenen Ermittlungen“ den gefundenen Brief entkräftigen? Oder warum ich Ihrer Quelle was den gefundenen Brief / Bestellschein angeht, mehr Glauben schenken darf? Ich verstehe nicht, inwiefern solch eine Falschbehauptung in Umlauf gekommen sein soll, gerade weil der Brief nicht von einem „Groll hegenden Zeugen stammte“, sondern von der Polizei in einem Haus Weinsteins sichergestellt wurde.

    Krauß

  26. @Vincent Kraus:

    Verstehe ehrlich gesagt nicht, inwiefern Ihre Artikel den Spiegel Artikel entkräftigen.

    Also Sie verstehen nicht, wieso Ermittlungsergebnisse nach einigen Jahren einen Anfangsverdacht widerlegen? Sorry, dann kann ich’s auch nicht ändern.

  27. Wieso ich der Entkräftigung auf den ersten Blick nicht zustimmen würde, habe ich versucht zu erklären. Ich habe verstanden, dass es zwei Razzien gab ( mindestens) eine 1996, diese wurde bereits im SpiegelArtikel aufgegriffen und der Misserfolg durch die Mitgliedschaft mehrerer Polizisten bei Abrasax erklärt. Der Brief wurde laut dem Artikel von der Polizei sichergestellt im Ferienhaus Weinsteins. Einer ihrer geposteten Artikel sagt, dass ein Schein gefunden wurde, aber anders geschrieben. Ein anderer von ihnen gepostete Artikel sagt, der Schein wurde gar nicht gefunden sondern war ein Relikt eines Frau Kindermans grimmig gegenüberstehenden Zeugen.

    Das macht für mich überhaupt keinen Sinn und ist extrem widersprüchlich. Sicherlich bedeutet das auch nicht zwangsweise, dass der Spiegel Artikel richtig liegt, doch ich empfinde den Bezug auf die Entdeckung durch die Polizei im Haus Weinsteins und die Erklärung, dass mehrere Mitglieder der Polizei selber Mitglieder waren plausibel und vertraue dem Spiegel als in Deutschland angesehenem Blatt dahingehend. Zudem stehen die Ermittlungen selbstverständlich im Kontext der vielen Unfälle verschiedener Zeugen, die weitere Fragen aufwerfen und den Eindruck eines Netzwerkes enorm verstärken – selbst unabhängig vom Satanismus.

    Dann gab es laut ihren Artikeln eine zweite Razzia 2006, fast 9 Jahre danach und es wird im Bezug auf die Razzia keinesfalls auf den Brief / Bestellschein eingegangen sondern die Ermittlungen wurden weiter geführt und auf Basis eines esoterischen Kalenders eine Mutmaßung angestellt an genau demselben Ort zu suchen, an dem bereits vor 9 Jahren nichts gefunden wurde – anscheinend weil Mitglieder der Polizei verwickelt waren.

    Bei allem Respekt, rein hypothetisch, wenn dort etwas gewesen ist und sie bereits vor 9 Jahren gewarnt wurden und jeder Kleinkriminelle seine Geschäfte möglichst aus den Offensichtlichsten Orten wie dem zu Hause fernhält, dann darf ich wohl davon ausgehen dass ein anscheinend gut organisiertes Netzwerk nicht so beschränkt ist, 9 Jahre danach denselben törichten Fehler zu begehen, der ohne die Mithilfe der Polizisten, die Mitglieder waren, anscheinend bereits begangen worden wäre.

    Dementsprechend laufen ihre Artikel meiner Meinung nach an meinem Diskussionspunkt vorbei – deswegen habe ich nach einer genaueren Erklärung ihrerseits gefragt.

    Krauß

  28. Einer ihrer geposteten Artikel sagt, dass ein Schein gefunden wurde, aber anders geschrieben. Ein anderer von ihnen gepostete Artikel sagt, der Schein wurde gar nicht gefunden sondern war ein Relikt eines Frau Kindermans grimmig gegenüberstehenden Zeugen.

    Nein, in zwei der drei Artikel ist davon überhaupt keine Rede. Hier nicht

    https://www.lavenir.net/culture/tele/2008/05/28/abrasax-entre-satanisme-et-pedophilie-IG3KCEXTXBFODMAQGOLI3QARXI/

    https://archive.ph/wT0nT

    und hier auch nicht:

    https://fr.wikipedia.org/wiki/Institut_Abrasax

    Nur in einem der drei Artikel

    https://www.nieuwsblad.be/cnt/hno19022004_004

    ist sowohl von einer „Notiz“ als auch von einem „Gutschein“ die Rede – das ist aber nicht dasselbe, sondern zwei unterschiedliche Sachverhalte.

    Ein anderer von ihnen gepostete Artikel sagt, der Schein wurde gar nicht gefunden sondern war ein Relikt eines Frau Kindermans grimmig gegenüberstehenden Zeugen.

    Auch das steht da nicht.

    Es heißt am Ende:

    Ein wichtiger Zeuge, der behauptete, Weinstein sei manchmal nach Abrasax gekommen, hegte private Ressentiments gegen Kindermans.

    Das hat nichts mit der Notiz/dem Gutschein zu tun.

    Sie können sich gerne auch noch diese Doku anschauen:

    L’affaire Abrasax ou qui veut brûler la sorcière

    Sinngemäß: „Die Hexe muss brennen“, ein Verweis auf die Sündenbockfunktion von Abrasax in diesem Fall.

    https://archive.org/details/laffaireabrasaxouquiveutbrulerlasorciere

    https://wantedpedo-officiel.com/mur_video/video/linstitut-abrasax-entre-satanisme-et-pedophilie/

  29. Den Artikel Lavenir kann ich leider nicht lesen, da er hinter einer Bezahlschranke ist.

    Bei der Aussage in Bezug auf den Zeugen, der Weinstein angeblich bei Abrasax aus und eingehen sehen hat, stimme ich Ihnen zu – das habe ich falsch verstanden.

    Ich stimme Ihnen auch dahingehend zu, dass ich den Unterschied zwischen dem Gutschein und dem Bestellschein nicht erkannt habe und meine Aussage, dass einer ihrer Artikel einen „anders formulierten Bestellschein“ bestätigt, sich deswegen fälschlicherweise auf eben diesen Gutschein bezog – verstehe jedoch gleichzeitig nicht, inwiefern sich der aufgeführte Artikel gegen den Bestellschein positioniert , außer zu behaupten, dass es ihn nie gegeben habe.

    Ich bleibe also dabei, dass die Erklärungen zum gefundenen Bestellschein in meinen Augen nicht schlüssig ist und die Aussagen “ Es wurde keiner gefunden“ und “ es wurde einer gefunden mit detaillierten Bestellaufgaben“ sich konträr gegenüberstehen und in meinen Augen keine glaubwürdige Erklärung geliefert wurde, warum der Bestellschein auf einmal doch nicht existiert haben soll.

    Das Video werde ich mir anschauen – danke für den Input.

    Krauß

  30. @Vincent Krauß:

    Den Artikel Lavenir kann ich leider nicht lesen, da er hinter einer Bezahlschranke ist.

    Mit dem Link darunter kann man das öffnen.

  31. @Vincent Krauß:

    und vertraue dem Spiegel als in Deutschland angesehenem Blatt dahingehend.

    Dann müssten Sie dem Spiegel aber auch dahingehend vertrauen, dass es „satanistisch-rituelle Gewalt“ in der beschriebenen Form nicht gibt:

    https://blog.gwup.net/2023/03/10/keine-evidenz-der-spiegel-widerlegt-die-narrative-der-verschwoerungstheorie-vom-satanisch-rituellen-missbrauch/

    Auch die Schilderungen des „Abrasax“-Kronzeugen Samir Aouchiche sind praktisch eins zu eins identisch mit diesen immergleichen Narrativen:

    http://luc-sectes.blogspot.com/2016/05/abrasax-la-filiere-sectaire-sataniste.html

  32. Ah alles klar, vielen Dank. Habe den Artikel gelesen, aber keine neuen Erkenntnisse gewinnen können. Ich möchte nur abschließend wiederholen, dass sowohl der Bestellschein an sich, der ja nicht erst gefunden und sich dann in Luft auflösen kann, die Mitgliedschaft mehrerer ermittelnder Polizisten bei Abrasax und das abstruse Verschwinden / Sterben extrem vieler Zeugen sehr suspekt bleibt und meine bisherige Annahme in meinen Augen nicht entkräftet werden konnten.

    Irgendjemand muss gelogen haben, entweder der Bestellschein wurde tatsächlich nie gefunden, dann müsste die Polizei oder der Spiegel selbst eine dreiste Lüge in Umlauf gebracht haben, bleibt jedoch die Frage wieso die Polizei solch einen Bestellschein erfinden sollte, der ja auch als Beweisstück gemeldet werden musste und elementarer Bestandteil der Ermittlungen war. Dementsprechend komme ich zu der Erkenntnis, dass der Artikel, wie bereits erwähnt, keine überzeugende Erklärung für den Sachverhalt liefert sondern ein plumpes “ den hat es nie gegeben “ in den Text einfügt und damit anderen Menschen und Institutionen brutale Desinformation unterstellt.

    Das ermittelnde Polizisten Freunde / Mitglieder des zumindest damals Tatverdächtigen oder der tatverdächtigen Institution waren, ist im Prinzip ein Straftatbestand an sich, strikt verboten und unterstreicht die Vorwürfe eines Netzwerkes mit Bezug zu Satanismus – welcher Ausprägung auch immer. Dementsprechend kann ich die Begründung ihrer negativen Position zu der Thematik nicht nachvollziehen.

    Wünsche Ihnen dennoch einen angenehmen Abend.

    Krauß

  33. @Vincent Krauß:

    die Mitgliedschaft mehrerer ermittelnder Polizisten bei Abrasax

    Monströse Verbrechen in einem solchen Ausmaß könnte niemand geheimhalten oder vertuschen, selbst wenn ein Polizist bei diesem komischen Verein „Schatzmeister“ gewesen sollte. Das ist allein aufgrund von Gruppenpsychologie etc. nicht möglich.

    Wünsche Ihnen dennoch einen angenehmen Abend.

    Ihnen auch, danke für den Austausch.

  34. Ich bezweifle nicht, dass es Therapeuten geben könnte, die Manipulationen an Patienten vornehmen oder Betroffene, die keinen wirklichen Bezug zu Satanismus nachweisen können. Dies entkräftigt aber keinesfalls Argumente wie diese für den Fall Dutroux. Auch macht das nicht alle Opfer und alle Therapeuten zu schwarzen Schafen oder Opfern von Manipulation.
    Es gibt auch Menschen, die behaupten Opfer von MK Ultra gewesen zu sein und wahrscheinlich sind darunter Menschen, die das nicht waren – macht das MK Ultra deswegen ungeschehen? Gibt es deswegen automatisch niemanden, der Opfer davon wurde? Das eine schließt das andere nicht aus und nur weil ich dem Spiegel Artikel oder dem Spiegel Allgemein in Bezug auf sauberere Recherche vertraue – also dahingehend, dass man bspw. über einen Beweismittel als Tatsachenbestand nicht berichten würde, wenn es nicht wirklich sichergestellt worden wäre, glaube ich nicht direkt jede Meinung, die jemand in einem Interview kundgibt. Sei es ein Therapeut oder ein Ermittler, gerade wenn wir wie im Beispiel Dutroux erkennen müssen, dass es eben auch Ermittler gibt, die Teil solcher Netzwerke sein können – was ich bei Herrn Bosse nicht vermute- ich wollte nur mögliche Kritikpunkte aufzeigen. Ich meine Sie glauben doch auch nicht automatisch alles, nur weil es in einem seriösen Blatt steht, aber wenn solch ein Blatt bspw ein gesichertes Beweismittel nennt, dann vertraue ich schon auf saubere Recherche und ich vermute Sie auch. Es besteht ja ein gravierender Unterschied zwischen Erfahrungsberichten und physischen Beweismitteln- oder?
    Und Ja, es wundert doch nicht das keinerlei Fälle als gesichert gelten, wenn selbst in fällen wie Dutroux von einer „klaren Wiederlegung“ gesprochen wird, oder? Also ich glaube Herrn Bosse zu 100%, dass es keinerlei registrierte Fälle gibt.

    Weiterhin einen angenehmen Abend

    Krauß

  35. @Vincent Krauß:

    die Teil solcher Netzwerke sein können

    Das behauptet aber auch niemand, dass es keine pädokriminellen Netzwerke gibt.

    Das ist aber nicht das, was als RG-MC-Verschwörungstheorie bezeichnet wird, mit all ihren ganz spezifischen Elementen (die eben auch im Fall Abrasax behauptet werden, etwa von Samir Aouchiche).

    Wie das ganz gezielt miteinander vermischt wird, um ein nicht-existierendes Phänomen zu „beweisen“, haben wir gerade erst hier dargelegt:

    https://blog.gwup.net/2024/12/06/ein-teufelskreis-in-dem-fakten-geschaffen-werden-teil-vier-von-geteiltes-leid-ueber-satanisch-rituelle-gewalt-und-mind-control/

  36. @Vincent Krauß:

    „…nur weil ich dem Spiegel Artikel oder dem Spiegel Allgemein in Bezug auf sauberere Recherche vertraue…“ – ja, sollte man eigentlich können, aber Claas Relotius lässt grüßen!

    Die Frage stellt sich, wer in der Redaktion einen Artikel gegenliest und nochmals die Fakten abklopft. Macht das jemand? Vermutlich in der Regel eher nicht – warum soll man sich dieselbe Arbeit zweimal machen?

  37. @Vincent Krauß

    Ihrem Blog (Inri) nach zu urteilen, sind sie Verfechter der „Rituelle Gewalt“-These. Gespräche verlaufen oftmals in komische Richtungen, da man von unterschiedlichen Dingen spricht. Was Herr Harder darunter versteht, dürfte „Rituelle Gewalt-Mind Control“ sein.

    Auf der Webseite steht eine gute Broschüre zu dem Thema als Download bereit (https://www.gwup.org/images/pdf//GWUP_Broschre_RG-MC.pdf).

    Da sich in dem Bereich viele Themen vermischen, ist es oftmals schwierig, einen vernünftigen Austausch zu führen. Mit rituellen Opferungen, wie es zum Beispiel bei den Mayas der Fall war, hat das Thema nichts zu tun.

    Mit ihrer Art Argumentation habe ich einige Probleme. Insgesamt sind die langen Schriftwechsel über Notizen, Bestellungen und Gutscheine absolut unnötig, da diese keinen Beweis für Rituelle Gewalt darstellen. Dabei schließe ich die Möglichkeit anderer Straftatbestände absolut nicht aus!

    Der Anspruch, einen Artikel widerlegt haben zu wollen, der selbst nicht als Fakt interpretiert werden kann, ist etwas schräg. Wer eine Behauptung aufstellt, muss diese normalerweise erst belegen, was in diesem Fall gar nicht geschehen war.

    Selektiv einen Artikel als Beleg zu akzeptieren, einen Folgeartikel aber nicht mehr als Beleg zu akzeptieren, ist Cherry Picking mit fehlender Objektivität.

    Des Weiteren schreiben Sie Kommentare in einem öffentlich zugänglichen Blog, in welchem jeder lesen und kommentieren kann. Es ist normal und üblich, dass sich dann auch Mitmenschen an Diskussionen beteiligen, zu denen sie nicht explizit eingeladen wurden. Wenn Sie das nicht möchten schreiben Sie doch eine E-Mail, wie Sie es anscheinend auch an die Geschäftsstelle gemacht haben.

    Es ist für mich absolut bemerkenswert, dass Herr Harder sich trotzdem immer wieder auf solch einen Austausch einlässt.

  38. @Sebastian:

    Ich fürchte, meine diesbezügliche Bereitschaft sinkt rapide, wenn ich so etwas lese:

    Dieser Blog trägt sowohl Indizien für die Existenz des Teufels und seine Herrschaft über den Planeten zusammen, als auch Beweise für die historische Authentizität der Bibel.

  39. Ich verstehe erneut nicht, was an dem Unterschied zwischen einem physischen Beweis ( Bestellschein ) und einer Meinung ( Interview) in einem anderen Artikel so schwer zu verstehen ist. Ihre Aussage, dass ein von der Polizei sichergestellter Bestellschein, auf dem Minderjährige für vaginale und orale Praktiken für und von einem Hohepriester einer satanischen Sekte bestellt werden, keinen Beweis für rituelle Gewalt darstellen, insofern der Schein denn wirklich sicher gestellt wurde – wonach es laut Polizei aussieht, ist wohl ein schlechter Scherz. Was soll denn sonst ein Beweis sein?

    Das haben Sie ganz richtig bemerkt, dass ich ein Verfechter der These bin und es ist auch korrekt, dass ich sowohl an die Existenz des Teufels als reale Intelligenz glaube, als auch an Jesus Christus – nur tut das zur Diskussion über die Beweislage im Dutroux Fall wenig zur Sache. Wenn dadurch die Diskussionsbereitschaft sinkt, meinetwegen, ich habe versucht meine Argumente auf möglichst rationale Art und Weise darzulegen.

    Wenn sie in Kultur – und generationsübergreifendem praktizierten Okkultismus ( und ja, mir ist bewusst dass Okkultismus ein breitgefächertes Gebiet ist mit unklarer Definition, ich verwende den Begriff häufig in Bezug auf Praktiken wie rituelle Gewalt, „Magie“ , Dämonologie / Götzenanbetung laut Christentum etc. ) mit immer wiederkehrender und ähnlicher Symbolik keinen roten Faden erkennen, sondern jedes einzelne Geschehen für sich betrachten – bitte, ich betrachte eben Dinge wie Menschenopfer bei den Mayas, den Chinesen ( Fluss“gottheiten“), den Römern wie bspw. berichtet beim Bacchus Kult – in einem anderen Kontext, auch wenn es über die Indizienlage diesbezüglich ebenfalls kontroverse Diskussionen gibt. Ich interpretiere die Indizien eben anders als Sie und halte es für fragwürdig, jegliche Berichte über solche Geschehnisse als Humbug abzutun – es ist dasselbe Spiel seit tausenden Jahren, es gibt Berichte und es gibt Leute, die behaupten dass das alles unbelegbare, dämonisierte „Narrative“ und Geschichten sind – das war bspw. beim Bacchus Kult so und es ändert sich auch heute bei Fällen wie Dutroux nicht.

    Es ist nur logisch, dass ich als gläubiger Christ diese Geschehnisse im Kontext der Bibel auslege, und Jesus sagt eindeutig, dass der Teufel der „Gott“ dieser Welt ist und die Macht dazu hat, Weltreiche zu verschenken an wen er möchte. Er ist weder ein Symbol oder eine Metapher, sondern laut Bibel eine wie oben bereits aufgeführt reale Intelligenz. Dass Sie davon nichts halten, ist mir völlig bewusst, aber es tut zur oben geführten Diskussion nichts zur Sache.

    Und inwiefern ich den Artikel widerlegt haben wollte, erschließt sich mir nicht. Ich habe die im Artikel präsentierten Beweise in eine Argumentationskette eingebaut und wenn dieser Artikel einen eindeutigen physischen Beweis nennt und andere Details hinzufügt, wie die Befangenheit der Ermittler durch Mitgliedschaft in eben jener Sekte, dann sind das mehr als starke Argumente. Dann sind wir noch gar nicht bei den Aussagen von Dutroux selber bezüglich eines Netzwerkes, bei den abstrusen „Unfällen“ der Zeugen oder Fällen wie bspw. Manuel Schadwald etc. – auch diese Dinge müssen im Kontext betrachtet werden, aber es würde eben für diese Diskussion den Rahmen sprengen, wobei ich durchaus bereit wäre, diese zu führen und mir ihre Gegenargumente anzuhören.

    Ich stimme Ihnen jedoch dahingehend zu, dass ich mich bewusst für ein öffentliches Statement entschieden habe, mit der Hoffnung eventuell einige Leute zum nachdenken anregen zu können und dementsprechend auch mit Gegenwind rechnen muss. Ich hätte den privaten Weg wählen können, wenn ich nur mit Herrn Harder hätte diskutieren wollen.

  40. @Vincent Krauß:

    „Ich verstehe erneut nicht, was an dem Unterschied zwischen einem physischen Beweis ( Bestellschein ) und einer Meinung ( Interview) in einem anderen Artikel so schwer zu verstehen ist.“

    Und was genau ist daran so schwer zu verstehen:

    Einen solchen Gutschein gab es laut der Forschung nie.

    „sondern jedes einzelne Geschehen für sich betrachten“

    Genau das tun Sie eben nicht, sondern Sie werfen permanent reale Fälle von pädokriminellen Netzwerken mit imaginärem „rituellem Missbrauch“ durcheinander bzw. nehmen das eine als „Beweis“ dafür, dass es auch das andere gibt.

    „Ich habe die im Artikel präsentierten Beweise …“

    Wie Ihnen @Sebastian bereits erklärt hat, sind in dem Artikel keine „Beweise präsentiert“ worden. Der Autor behauptet so Einiges, ohne etwas davon zu belegen. Ein „Beweis“ wäre zum Beispiel, wenn der angebliche „Bestellschein“ in dem Artikel abgedruckt oder irgendwo einsehbar wäre.

    „Dass Sie davon nichts halten, ist mir völlig bewusst, aber es tut zur oben geführten Diskussion nichts zur Sache.“

    Das tut eine ganze Menge zur Sache, weil daraus ein Fanatismus entsteht, der in Ihren Kommentaren immer stärker zum Ausdruck kommt und der keine Gegenargumente mehr zur Kenntnis nimmt.

    „dass ich mich bewusst für ein öffentliches Statement entschieden habe“

    Und damit ist jetzt Schluss, das hier ist kein Predigtforum für religiöse Fundamentalisten.

    Lassen Sie uns das jetzt beenden, alles Weitere geht ungelesen in den Spam, und von einer „privaten“ Diskussion sehen Sie bitte ebenfalls ab.

  41. „Der Autor behauptet so Einiges, ohne etwas davon zu belegen.“

    Mich lässt es ja auch arg unbefriedigt zurück, dass der unbekannte Autor keine Quellen angab. Der Artikel macht auf mich nicht den Eindruck, als ob er da selbst vor Ort recherchiert hätte, sondern wirkt wie eine Nacherzählung.

    Gut und schön, wenn die dargelegten Fakten tatsächlich damals allgemein bekannt waren, hätte man auf die Quellenangaben verzichten können – aber dann müssten diese Quellen eben auch heute noch problemlos auffindbar sein!?

    Worauf der Spiegel selbst bei seinem Archivartikel hinweist:

    „Allerdings hat sich bei vielen Themen der Kenntnisstand seit dem Datum der Erstveröffentlichung verändert oder weiterentwickelt.“

    Vielleicht würde es sich ja tatsächlich rentieren, dort nachzufragen.

    P.S.: Ich hatte selber mal zu einem anderen Thema Zweifel an einem Artikel und darauf den Autor angeschrieben – aber nie eine Antwort erhalten. Seither bin ich da skeptischer geworden

  42. @Michael Fischer:

    Das sogenannte „Infoportal Rituelle Gewalt“, das wir z.B. hier gewürdigt haben:

    https://blog.gwup.net/2019/06/29/der-aktuelle-stand-in-sachen-satanistisch-ritueller-missbrauch-verschwoerungsdenken-ist-hier-nicht-hilfreich/#comment-144115188075921295

    würde sich diesen Fall ganz sicher nicht entgehen lassen, wenn es handfeste Beweise gäbe.

    Aber selbst dort findet man praktisch nur einen Zitationszirkel, der zwischen Spiegel, Hannoversche Allgemeine Zeitung und AFP oszilliert – alles im Konjunktiv („habe“, „gebe“ etc.) und in indirekter Rede („laut Spiegel“), und sogar auf „Widersprüche“ und „Übersetzungsprobleme“ wird hingewiesen.

    Da hat einfach einer vom anderen abgeschrieben, ohne dieses angebliche „Dokument“ je gesehen zu haben.

  43. Offenkundig hat Herr Krauß im Rahmen seiner selektiven Wahrnehmung den Drang, widerlegte Behauptungen rückhaltlos zu glauben und die ausgebreiteten gut recherchierten Widerlegungen zu ignorieren. Am Ende es Dialogs zieht er sich beleidigt zurück, da es ihm nicht möglich war, auf einer Faktenbasierten Ebene zu gewinnen.

    Es freut uns, dass Ihnen unser Engagement in der Thematik „Satanic Panic“ aufgefallen ist, schließlich bekämpfen einige unserer Mitglieder diese Verschwörungserzählung seit über 20 Jahren.

    Wenn Sie weitere angebliche Fälle widerlegt sehen möchten, besuchen Sie doch unser Archiv, dort finden Sie eine umfangreiche Sammlung von etwa 100 Beiträgen zu dieser Thematik.

    https://www.brotherhood-of-samael.de/s-p-a/

    Mit freundlichen Grüßen
    Brotherhood of Samael

  44. @Du weißt …

    Am Ende es Dialogs zieht er sich beleidigt zurück

    Wurde gesperrt.

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