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Schwarzer Monat fürs Klima

| 34 Kommentare

Danke für die vielen Links in den Kommentaren zum Thema Klima!

Ich fand die Grafik „What’s Really Warming the World?“ besonderns anschaulich. Sie zeigt sehr schön den jeweiligen Einfluss der natürlichen und anthropogenen Ursachen der globalen Erwärmung.

Natürlich wird auch das von den „Machiavellis der Wissenschaft“ geleugnet, also von Interessengruppen, die Ideologie vor Wissenschaft stellen.

Lippenbekenntnisse dagegen gibt es in Deutschland (und Österreich) viele.

Doch angesichts der über 1000 Hitzetoten in Pakistan (in Indien waren es im Mai 2200) muten die aktuellen politischen Entscheidungen wie blanker Zynismus an.

Der Juni 2015 wird als schwarzer Monat für den Umweltschutz in Mitteleuropa in die Geschichte eingehen:

Während die klimafreundliche Atomkraft seit 2011 mit einer Brennelementesteuer belegt wird, wurden die Pläne für eine Abgabe auf Kohlekraftwerke gekippt. Regierung, Industrie und Gewerkschaften können sich freuen: Kohle, die klimaschädlichste Energiequelle, hat weiterhin freie Fahrt.

Zu Recht haben Vertreter der Grünen diese Beerdigung der „besten Lösung hin zum Klimaziel“ (DIW) als „klimapolitische Bankrotterklärung“ bezeichnet.

Damit setzt sich die verheerende Antiklimapolitik Deutschlands weiter fort.

Über diese deutsch-österreichische Irrationalität schüttelt man weltweit nur den Kopf. Wir scheinen nach Fukushima den Kopf verloren zu haben, doch damit stehen wir allein auf weiter Flur.

Wie rationale Konsequenzen aus dem Unglück aussehen können, zeigt der britische Journalist und Umweltschützer George Monbiot:

But the energy source to which most economies will revert if they shut down their nuclear plants is not wood, water, wind or sun, but fossil fuel. On every measure (climate change, mining impact, local pollution, industrial injury and death, even radioactive discharges) coal is 100 times worse than nuclear power.“

Monbiot gehört zu einer neuen Generation von Umweltschützern, die sich an Wissenschaft und Vernunft orientieren.

Ein weiteres Beispiel ist Mark Lynas. Hier seine BBC-Reportage über das britische Kernkraftwerk Hinkley Point, gegen dessen Subventionierung Österreich geklagt hat:

Übrigens: Mark Lynas ist Gast bei der European Skeptics Congress vom 10. – 13. September 2015 in London.

Es ist ein erfreuliches Zeichen, dass sich Organisationen, wie „The Breakthrough“ für erneuerbare Energien und Kernenergie einsetzen. Sie lassen sich nicht von Ideologien leiten, weder von den Freie-Markt Fundamentalisten der Machiavellis der Wissenschaft noch von vermeintlichen „grünen“ Umweltschützern.

Beide Gruppen könnten als Totengräber des Klimas in die Geschichte eingehen  – wenn sich nicht wissenschaftsorientierte Umweltschützer weltweit und auch bald in Mitteleuropa durchsetzen.

Zum Weiterlesen:

  • Klima: Realitätsverlust in der deutschen Politik, GWUP-Blog am 21. Dezember 2014
  • Bekenntnisse eines ehemaligen Klimawandel-Leugers, GWUP-Blog am 3. November 2014
  • Video: “Der menschengemachte Klimawandel: nur eine Verschwörung?”
  • „Wissenschaft wurde als Nebelwand missbraucht“, Süddeutsche am 4. November 2014

34 Kommentare

  1. Bei den vielen Hitzetoden in Pakistan, spielt aber auch die Religion eine Rolle, da im Ramadan es verboten ist, während des Tages zu trinken.
    Dazu sage ich nur: Es sollte sich jeder überlegen, ob er unvernünftigen Glaubensgebote folgen will…wer aber glaubt, ein „Gott“ würde ihn beschützen, wenn er gegen „Naturgesetze“ verstößt, dem kann ich nur versichern, daß er in einer „Scheinwelt“ lebt.

  2. Geht’s noch?
    Atomkraft als Alternative zur Kohle??
    Atomkraft Klimafreundlich??
    „Kohle ist hundertmal schlimmer, als Atomkraft“
    Welch idiotischer Vergleich!
    Beides ist, aus teilweise ganz unterschiedlichen Gründen entschieden abzulehnen!

  3. @Karsten:

    Dann machen Sie doch mal einen kontruktiven Vorschlag, wo die Energie herkommen soll.

    Und bevor Sie „Sonne, Wind, Wasser!“ rufen, bitte lesen:

    https://blog.gwup.net/2015/06/09/sind-die-klimaziele-des-g7-gipfels-ernst-gemeint/#comment-52451

  4. @Karsten
    Eines ist unbestreitbar: Atomkraft ist klimafreundlich, da können Sie sich auf den Kopf stellen; die Frage nach den Risiken und der Abfallentsorgung ist eine andere Frage.

  5. @Bernd Harder

    Diese Parolen und diese Art der „Argumentation“ insbesondere diese plumpe suggestiv-Frage kenne ich aus über dreißig Jahren geduldiger Überzeugungs- Und Aufklärungsarbeit über die Atomkraft-Religion, einfach zu gut.

    Religiös und irreal ist der Glaube an die Atomenergie als „Heils-Energie“, nicht die Aufklärung darüber.

    Es ist schlicht grotesk, daß hier bei der GWUP jetzt diese Religion als „erfreulich“ beworben wird.

    Daß gerade die Profiteure der Atomindustrie den sinnvollen Ausbau von regenerativen Energien nach kräften sabotieren und korrupte Politiker
    absichtvoll vieles beim Umbau an die Wand fahren, ist kein Argument FÜR den atomaren Wahn.

  6. @ Ralf
    Falsch, Atomkraft ist eben alles andere, als Klimafreundlich.

    Ich kann aber mal ‚raussuchen, auf welchem Treffen das deutsche Atomforum, das ist das zentrale Propaganda-Organ der deutschen Atomindustrie beschlossen hatte, mit der Behauptung Werbung zu machen.
    (Und welche Werbe-Agenturen dann beauftragt wurden die Kampagne durchzuführen)

  7. @Karsten:

    << Diese Parolen und diese Art der “Argumentation” insbesondere diese plumpe suggestiv-Frage kenne ich aus über dreißig Jahren geduldiger Überzeugungs- Und Aufklärungsarbeit über die Atomkraft-Religion, einfach zu gut. << Warum beantworten Sie nicht einfach die Frage, anstatt selber nur "Parolen" von sich zu geben?

  8. @Karsten:

    << Falsch, Atomkraft ist eben alles andere, als Klimafreundlich. Ich kann aber mal ‘raussuchen, auf welchem Treffen das deutsche Atomforum, das ist das zentrale Propaganda-Organ der deutschen Atomindustrie beschlossen hatte, mit der Behauptung Werbung zu machen. << Dasselbe. Anstatt zu begründen, was daran konkret falsch ist, suchen Sie lieber irgendwelche Unterlagen von anno dazumal raus, die inhaltlich nichts mit Ralfs Frage zu tun haben.

  9. Einen CO2-Vergleich findet man hier.
    Vergleich CO2 Emissionen
    Danach sind Wasserkraft, Biomasse, Kernkraft und Wind vergleichbar. Solar schneidet schlechter ab.
    Bei Wikipedia (Englisch) gibt es einen ähnichen Vergleich über die Rangfolge der CO2 Emissionen für den gesamten Lebenszyklus (vom freundlichsten zum Dreckschleuder):

    • Hydro
    • Wind
    • Kernkraft
    • Biomasse
    • Solarwärmekraftwerk
    • Geotherme
    • Solar Photovoltaik
    • Gas
    • Kohle
  10. @Bernd Harder
    Nö.

    Was Sie hier versuchen, ist nix anderes, als die „Argumentation“ aller Religiösen, deren durchsichtige Methoden ja gerade hier umfänglich beschrieben wurden.

    „Beweisen Sie doch, daß es KEINEN Gott gibt“
    „Beweise mir, daß menschliche Gesellschaft ohne Religion möglich ist“

    Analog: „Karsten, beweise mir, daß man umweltfreundliche Energie (für unsere moderne technisierte Gesellschaft) OHNE Atomenergie gewinnen kann“
    (Wörtlich:
    „Dann machen Sie doch mal einen kontruktiven Vorschlag, wo die Energie herkommen soll.

    Und bevor Sie “Sonne, Wind, Wasser!” rufen, bitte lesen:

    https://blog.gwup.net/2015/06/09/sind-die-klimaziele-des-g7-gipfels-ernst-gemeint/#comment-52451“ )

    Und sichheitshalber immunisieren Sie sich, ganz in der Manier der Sektierer, mit dem Verweis auf einen „Fachaufsatz“ eines anderen Glaubensbruders* schon mal gegen unerwünschte sachliche Argumente.

    Das ist nun aber auch einer der ältesten Taschenspielertricks der Atomindustrie.

    Der Autor des Artikels, Amardeo Sarma hat ja völlig Recht, mit seiner Einschätzung der Entscheidung gege die Kohlenabgabe.
    Die Verknüpfung dieser Einschätzung mit der unkritischen Bejubelung der Atomenergie als „erfreulich“ ist weder zwingend noch überhaupt logisch sondern willkürlich.

    *Der Autor zu ihrem Verweis, Daniel Wetzel, hat sich seit Jahrzehnten, als entschiedener Anhänger der Atomenergie bekannt.
    Wurde unter anderem von der Berliner Werbeagentur „PRGS“ im Rahmen ihrer großangelegten Kampagne „Kommunikationskonzept Kernenergie – Strategie, Argumente und Maßnahmen“ vom 19. November 2008 als ein Multipikator für Atomkraftfreundliche Berichterstattung namentlich gelistet.

  11. @Karsten:

    Welcher Verweis zu Daniel Wetzel ist denn hier gemeint? Unabhängig davon ist dieses Argument „ad hominem“ bzw. „ad personam“ für eine Sachdiskussion völlig ungeeignet.

    Ich lehne auch Argumente von Greenpeace (trotz meine völligen Desillusionierung über diese Gruppe als Informationsquelle) nicht einfach deshalb ab, weil sie von Greenpeace kommen. Wenn die Grünen Sinnvolles sagen, erkenne ich das an.

    Akzeptieren Sie zumindest angesichts der klaren Datenlage, dass Kernkraft klimafreundlich ist? Wenn Sie das Verneinen, legen Sie bitte verlässliche Daten vor. Ich habe das getan.

    Wieso kritisieren Sie meine „unkritischen Bejubelung“ der Atomenergie, aber nicht der erneuerbaren Energien? Vermutlich muss ich dafür auf Kommentare der zweiten Gruppe der Totengräber des Klimas warten.

  12. @Karsten:

    << Nö. << Ach so, Sie möchten predigen, anstatt zu argumentieren. Dann stehlen Sie uns doch bitte nicht die Zeit. << schon mal gegen unerwünschte sachliche Argumente. << Ich hatte von Ihnen ausrücklich sachliche Argumente "gewünscht" und Sie zugleich auf hier bereits geäußerte Gegenargumente aufmerksam gemacht, damit Sie nicht längst geführte Debatten wieder neu aufzunehmen brauchen - offenbar verstehen Sie das nicht. In der Zeit, in der Sie Ihr Pamphlet verfasst haben und nichtssagende Winkelzüge anbringen, hätten Sie doch mal ein paar "sachliche Argumente" raussuchen können? << Analog: “Karsten, beweise mir, daß man umweltfreundliche Energie (für unsere moderne technisierte Gesellschaft) OHNE Atomenergie gewinnen kann” (Wörtlich: “Dann machen Sie doch mal einen kontruktiven Vorschlag, wo die Energie herkommen soll. << Oh je, ziemlich hoffnungsloser Fall - Sie *interpretieren* rein nach Ihrem Gusto, anstatt zu lesen und auf andere einzugehen. Ich hatte von Ihnen keine "Beweise" für irgendwas gefordert, sondern ein paar simple Vorschläge - Ihr Religionsvergleich ist völlig absurd, merken Sie das nicht? << Das ist nun aber auch einer der ältesten Taschenspielertricks der Atomindustrie. << Mit der ich natürlich eng verbandelt bin - Sie machen sich ziemlich lächerlich. Sie haben es hier nicht mit *der Atomindustrie* zu tun, das grenzt ja schon an Paranoia.

  13. @Amardeo Sarma:

    << für eine Sachdiskussion völlig ungeeignet. << An einer "Sachdiskussion" ist der Herr Karsten nicht entfernt interessiert, das hat er doch sehr deutlich gemacht.

  14. Noch mal grundsätzlich:

    Ich bin eher zufällig auf der Seite der GWUP gelandet.
    Beim Querlesen von dem obigen Aufsatz bin ich doch sehr verwundert über die Hervorhebung der Atomenergie als potentiellem „Klimaretter“ gestolpert.
    Diese -längst wiederlegte- Werbeparole kenne ich eben sehr gut aus den Werbeabteilungen der Atomindustrie.

    Die Technik, eine derartige Parole als scheinbar einzige Alternative (hier der Kohleverstrohmung) gegenüberzustellen, kenne ich als „Argumentationsmuster“ von allen möglichen Gläubigen.

    Darüber, über diese Kombination bin ich gestolpert und habe mich zum Kommentieren entschlossen.

    Ich bin einfach fassungslos, das sowas hier nicht nur NICHT hinterfragt wird, sondern offensiv als „Fakt“ angesehen wird.
    Inzwischen habe ich natürlich auch die anderen Texte von Herrn Sarma gelesen, in denen er z.b. jegliche Opfer durch die Fukushima-Katastrophe leugnet.

    Diese Position ist für mich so abwegig, daß sie eigentlich nicht diskussionwürdig ist.
    Sie beinhaltet im übrigen auch ein typisches Argumentationsmuster der Atomindustrie, nach dem die Risiken bzw Folgen an der Zahl der (vermeintlichen) Todesopfer festzumachen wäre.
    Und schon diese Betrachtung halte ich für völlig indiskutabel.

    Und nochma zuammenfassend: Ich behaupte nicht, daß hier „DIE Atomindustrie“ ist, ist stelle fest, daß hier uralte Werbeparolen derselben verbreitet werden.

    Zu dem Verweis zu Daniel Wetzel:
    Ich meinte den:http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article138288809/Deutschland-beim-Atomausstieg-allein-auf-weiter-Flur.html
    hatte ich aus dem obigen Text. In meinem Kommentar 10:16Uhr war mir allerdings ein C+P Fehler und damit eine Verwechselung unterlaufen.
    Das bitte ich zu entschuldigen.

  15. @Karsten: Dann mal her mit den Infos, zum Beispiel über Todesfälle anhand von Strahlung aus dem Fukushima-Unfall.

    Der Tsunami und das Erdbeben hatte fast 20.000 Todesfälle, die Strahung aus Fukushima genau 0.

    Dass es Opfer (nicht Todesfälle) durch Umsiedlung gab und gibt, bezweifelt niemand.

    Und hier ist eine Abschätzung darüber, wieviele Leben Kernkraft gerettet haben könnte. Es sind 1,8 Millionen! Nebenbei, die Quelle ist Scientific American.

    Eine der zwei Autoren der Originalpublikation ist James Hansen, führender Klimaforscher. Hier das Original.

    Und hier noch ein Spiegel-Beitrag: Renommierte Klimaforscher fordern Renaissance der Kernkraft.

  16. @Karsten:

    Die nächste lange Predigt ohne Inhalt – schönen Tag noch.

  17. @Karsten: Mitnichten sehe ich die Kernenergie als alleinige Lösung des Problems. An anderer Stelle habe ich geschrieben, dass wir alles zusammen brauchen: Energieeinsparung, erneuerbare Energien, aber eben auch Kernkraft neben andere Maßnahmen.

    Es ging immer darum, dass es Zeit ist, das historische Kriegsbeil zu begraben. Ein gutes Beispiel für das Miteinander ist das Breakthrough Institute.

    Nachtrag: ein weiteres Beispiel ist Brave New Climate.

  18. @Amardeo Sarma

    Was wurde eigentlich aus der Idee mit den Thorium-Uran-Kernkraftwerken?

    Die wären doch die ideale Lösung, allerdings nicht für die Waffenindustrie.

  19. @DetleU: Das liegt meines Erachtens an dem Vorsprung von Uran und die notwendingen zu hohen Investitionen in Forschung bevor wir funktionsfähige und auch auf Sicherheit geprüfte Reaktoren haben.

    Lange galt Indien als Land, das Thorium-Reaktoren entwickeln könnte da sie keinen guten Zugang zu Uran hatte. Nachdem die US-Regierung die Beschränkungen gegen Uranlieferungen an Indien aufgehoben hatte fiel der Druck weg.

    Interssant find ich die kleinen, modularen Reaktoren, wie sie unter anderem von Hitachi entwickelt werden. Diese nutzen unseren langlebigen (Transuran) Atommüll, damit am Ende nur noch kurzlebige radioaktive Abfälle übrig bleiben.

  20. @Amardeo Sarma

    Thorium ist sicherlich das Mittel der Wahl. Wollen wir was ändern müssen wir uns damit auseinander setzen. Der Grund warum Thorium bis jetzt keine grosse Chancen (außer Indien) hatte, ist die Rüstungsindustrie.

    Das ist der einzige und wahre Grund (und das ist jetzt keine Verschwörungstheorie). Die Reaktoren von Hitachi sind nicht uninteressant und wären wirklich eine gute Alternative bzw. Ergänzung.

    Kernreaktoren der heutigen Generation haben keine Zukunft, das heißt aber nicht, dass Atomenergie grundsätzlich falsch ist. Thorium ist eine der Lösungen.

  21. @DetleU: Thorium bräuchte allerdings eine Menge öffentliche (zivile) Forschungsgelder, also Steuerung durch Staaten, da kurzfristige Erfolge für die Industrie nicht zu erwarten sind. Da wir es wohl von beiden Fraktionen „keine staatliche Reglementierung“ und „Natur statt Technik“ Widerstand geben.

  22. @Amardeo Sarma

    >Thorium bräuchte allerdings eine Menge öffentliche (zivile) Forschungsgelder, also Steuerung durch Staaten, da kurzfristige Erfolge für die Industrie nicht zu erwarten sind.

    Sie sagen es. Genau das braucht es.

  23. << Hat eigentlich jemand gewusst, dass Grafenrheinfeld das AKW war, um das es in “Die Wolke” von Gudrun Pausewang geht? <<

    Klar. Ich stamme ursprünglich aus der Gegend. Das war damals dann besonders gruselig!

  24. @Amardeo Sarma:

    „(…)
    Fukushima-Unfall.

    Der Tsunami und das Erdbeben hatte fast 20.000 Todesfälle, die Strahung aus Fukushima genau 0. (…)“

    Und diese (Absolute) Aussage können Sie aufgrund welcher Datenlage treffen?

    Bei etw. Opfern geht es ja um Betroffene von erhöhter „Niedrigstrahlung“,
    Da sind die Folgen meines Wissens nur mit den Mitteln der Statistik bezifferbar.
    Dazu wiederum ist eine solide Datenbasis unabdingbar.

    Sind Ihnen die Angaben von Arbeitern zu massiven Manipulationen bei der Datenerfassung (zur Strahlenexposition)bekannt?

    Meines Wissens findet die atomare Katstrophe da auch noch täglch statt, also es finden ständig erhebliche Emissionen von radioaktiven Stoffen statt.
    Kennen Sie eine Quelle, die unter diesen Umständen eine Quantifizierung
    der von den betroffenen Menschen immitierten radioaktiven Stoffe vorgenommen hat?

  25. zu Thorium:
    Frank Wunderlich-Pfeiffer bei den science-blogs erklärt, was mit Thorium geht und was nicht:
    http://scienceblogs.de/wasgeht/2015/05/19/was-geht-mit-thorium-und-was-nicht/

    Zitat:
    „Der größte Mythos in Diskussionen über Thorium, den man bitte nicht weiter verbreiten sollte und ihm auch aktiv widersprechen sollte, ist der Mythos vom “Thorium Reaktor”. Jeder Kernreaktor lässt sich auch mit Thorium betreiben, manche etwas besser, manche etwas schlechter. Es gibt keine Reaktortechnik, die nur aufgrund der Benutzung von Thorium dem Reaktor ganz spezielle Spezialeigenschaften verleihen würde, nur weil sie mit Thorium statt Uran funktioniert. Das heißt aber auch, dass man keine speziellen Spezialreaktoren braucht, um Thorium benutzen zu können.“

  26. @PeterD

    Ich hab mir den Blog durchgelesen.
    >Der größte Mythos in Diskussionen über Thorium, den man bitte nicht weiter verbreiten sollte und ihm auch aktiv widersprechen sollte, ist der Mythos vom “Thorium Reaktor”.

    Ich bin selbst Physiker und habe mich mit dieser Materie auseinandergesetzt.

    Es wäre ein Riesenfortschritt wenn man hier weiterforschen würde dann könnte man auch die Probleme von LFTR’s und auch dem größeren Proliferationsrisiko lösen. Aber es scheint so zu sein, dass es gar nicht darum geht, dass man diese Probleme lösen möchte.

    Es sind zuviel wirtschaftliche und militärische Interessen mit der Atomenergie verknüpft, als dass man hier in nächster Zeit Fortschritte erwarten könnte.

    Die Zukunft der Atomenergie muss und wird hoffentlich anders aussehen, als sie es momentan tut.

  27. Es muss erst der absolute Zwang herrschen, dann passiert was. Und das auch nur in den wirtschaftstärksten Ländern. Der Klimawandel muss quasi der Industrie an den Hintern greifen. Dann wird man sich mit Terraforming in grossem Maßstab beschäftigen müssen, sonst geht alles den Bach runter.
    Heute? Alles nur Geschwätz aus Richtung der Politik/Wirtschaft.

    Kernfusion dauert bei der Unterstützung noch 50 Jahre, Antimaterie noch länger (wenn das überhaupt beherrschbar ist). Über Technologie im Weltraum denkt gar keiner nach (dort würde sich Solar wahrscheinlich richtig lohnen).
    Was ich sträflich finde (man möge mich korrigieren), dass wir die teuer erworbenen (Bergbau, Anreicherung etc. pp) Brennstäbe einfach so entsorgen. Ich denke, so was ist in ein paar Generationen ein begehrter Rohstoff.

  28. Da hier danach gefragt wurde, wo die Zahl 0 herkommt verweise ich zunächst auf Wikipedia:

    The Fukushima Daiichi nuclear disaster has no confirmed casualties from radiation exposure.

    None of the workers at the plant have died from acute radiation poisoning.

    Und zur Niedrigstrahung: Es ist äußerst umstritten, ob diese einen insgesamt negativen Effekt haben, denn diese Strahlung liegt weit unter der natürlichen Schwankung der Radioaktivität, an die wir uns durch die Evolution gewöhnt haben.

    Zu Fukushima sagt die UN Organisation UNSCEAR, dass es keine Belege dafür gibt, dass die Kernschmelze in Fukushima zu höheren Krebsraten oder Geburtsdefekten führen wird. Den vollen Bericht findet man hier.

    Einen noch ausführlichen Bericht gibt es hier.

  29. @DetleU:
    „Es wäre ein Riesenfortschritt wenn man hier weiterforschen würde dann könnte man auch die Probleme von LFTR’s und auch dem größeren Proliferationsrisiko lösen. Aber es scheint so zu sein, dass es gar nicht darum geht, dass man diese Probleme lösen möchte.
    Es sind zuviel wirtschaftliche und militärische Interessen mit der Atomenergie verknüpft, als dass man hier in nächster Zeit Fortschritte erwarten könnte.“

    So wird das wohl sein, leider. Welche Interessenlagen die Sache wie stark dominieren, wage ich nicht einzuschätzen, aber klar ist, dass in D. sicherlich kein Konzern mehr großartig dahingehend investieren wird – alles andere wäre aus Firmensicht bei der deutschen Politik und Stimmung absurd.

    Technikfeindlichkeit grassiert, ob Kernkraft oder Gentechnik, Schülern werden nicht pro- und contra Fakten vermittelt, die sie zu einem eigenen Urteil befähigen würden (Siehe HannoverGEN, oder Gudrun Pausewangs Machwerk „Die Wolke“, das – man glaubt es kaum – auch heute noch zum Schullesestoff gehört).

    Man muss den Blick wirklich verstärkt ins Ausland richten, um überhaupt zu merken, auf welch irrealem Terrain sich Deutschland bei dem Thema da bewegt. Ich habe das schon mal erwähnt, aber es ist ein Beispiel, das dieses wunderbar auf den Punkt bringt.

    Fukushima brachte die studierte Physikerin Merkel zum Abschalten, einen britischen Grünen Kernkraftgegner zum überdenken seiner Meinung: Er ist jetzt Befürworter:

    http://www.theguardian.com/commentisfree/2011/mar/21/pro-nuclear-japan-fukushima

  30. Einige Forenteilnehmer vermuten, dass wirtschaftliche Interessen das Weiterforschen im Kernenergiebereich verhindern.

    Meine Frage: Warum sollen sie? Günstiger, sicherer Strom aus Kernenergieanlagen der neuesten Generation würde von der Wirtschaft bestimmt nicht abgelehnt.

    In Deutschland wird nicht weitergeforscht, weil es hier seit den 80ern nicht mehr möglich ist, neutral über Kernkraft zu diskutieren.

    Grüne/NGOs haben erreicht, dass 90% der Deutschen Haarausfall bekommen, wenn sie das Wort Strahlung nur hören, obwohl die natürliche Strahlung um ein vielfaches höher ist als die künstlich eingebrachte.

    Und das wird auch auf Jahre hinaus so bleiben. Wir marschieren sehenden Auges in eine Strommangelzukunft, wie sich die grün/rote Landesregierung von Baden-Württemberg durch ein Gutachten bestätigen ließ.

    Ich denke, man kann hier nicht von einem Gefälligkeitsgutachten von Energiewendegegnern sprechen, siehe Auftraggeber;-)

    http://www.dlr.de/dlr/Portaldata/1/Resources/documents/2014/20140917_DLR_IER_Kapazitaetsentwicklung_Sueddeutschland.pdf

    In diesem Gutachten wird jeweils ein pessimistisches und ein optimistisches Szenario behandelt. Im optimistischen Fall werden spätestens für 2021, im pessimistischen für 2018 erhebliche Versorgungslücken prophezeit, die auch nicht mit Importen gedeckt werden können!

    Man fragt sich eigentlich, warum hier nicht alle Alarmglocken läuten bei den Politikern. Statt dessen irgendwelche Verlautbarungen von Decarbonisierung, Abschaltung von Dreckschleudern usw. usw.

    Begleitende Maßnahmen wie Speicherungsmethoden werden angedacht aber nicht zu Ende gedacht.

    Da kommen dann solche Sätze wie „die Akkutechnik wird sich so rasant weiterentwickeln, dass das Speicherproblem demnächst gelöst ist“ oder „wir in Baden-Württemberg werden den Windradausbau so vorantreiben, dass wir soviel Stromm haben, dass wir sogar exportieren können“.

    Natürlich wird das ab und zu der Fall sein, aber leider halt nur ab und zu, ansonsten wird stetige Energie benötigt. Das mit den Akkus wird auch noch ein paar Jahrzehnte dauern, bis sie wirtschaftlich sind, Pumpspeicher geht nur noch sehr wenig.

    Ab 2022 werden wir ernsthafteste Probleme bekommen, insbesondere wenn wir, wie von den Grünen und Greenpeace gefordert, die Kohlekraftwerke vom Netz nehmen.

    Natürlich werden dann auch die Politiker mitbekommen, dass das doch nicht so einfach ist, wie von G7 beschlossen, und dass wir weitab von jeder geeigneten Lösung sind, um eine wirkliche CO2-Verminderung zu erreichen.

    Ich denke, das Thema Kernkraft wird erst dann wieder ein Thema werden, wenn die Kerzenbeleuchtung von Politikern empfohlen werden muss.

    So leicht lassen sich Ideologien leider nicht überwinden.

  31. Huch, Monbiot wurde schon im Artikel erwähnt. Sorry, ich dachte, ich wäre in einem anderen Artikel zum gleichen Thema.

  32. Orginell, dass auf einer Seite von Skeptikern völlig unkritisch die Arguemtnation der Atomkraftlobby wiedergekaut wird. Dann wir zwar ausführlich behauptet, man habe da ja ganz differenzierte Ansichten und hätte da einen mehr oder weniger objektiven Blick – um dann eine Grafik der World Nuclear Association als Beleg für die angeblich geringen Emissionen der Kernkraft anzuführen. au weja.

    Im übrigen ist die Frage, ob AKWs sicher zu betreiben sind, keine wissenschftliche, sodnern eine technische. Und jeder Mensch, der von Zuverlässigkeitstheorie auch nur rudimentär Ahnung hat, weiß, dass kein einziges technisches System auf der Welt absolut sicher betreiben werden kann. Nun könnte man argumentieren, das Risiko eines größeren Atomunfalls würde man in Kauf nehmen wollen. Aber das wird hier nicht gemacht, sondern stattdesssen pauschal die (schon rein rechnerisch niemals sicher zu stellende) Sicherheit beschworen.

  33. Übrigens Österreich klagt dagegen, weil der britische Staat in Milliardenhöhe Garantien für den Neubau eines Ketnkraftwerkes abgegeben hat und dies als zulässige Beihilfe durchgewunken wurde, weil ein Marktversagen vorliegt, dergestalt, dass das Kraftwerk nicht unter Marktbedingunen betrieben werden kann. Leider ist der Traum vom billigen Atomstrom bereits längst ausgeträumt.

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