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Milchlüge und Helene Fischer: unser „Krankheits- und Ernährungswahn“

„Freispruch für die Milch“:

Das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) hat im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten eine Download-Broschüre zum Thema Milchverzehr und potenzielle Krankheitsrisiken herausgebracht.

Das Fazit:

Der Verzehr von Milch und Milchprodukten im Rahmen der Verzehrempfehlungen geht nicht mit einem erhöhten Krankheitsrisiko einher, einzelne Milchinhaltsstoffe werden mit einer schützenden Wirkung bei verschiedenen Krankheiten in Verbindung gebracht.“

Zum gleichen Ergebnis kam die Süddeutsche Zeitung vor vier Wochen:

Man sollte meinen, dass gebildete und aufgeklärte Menschen, die ja den Großteil der Milchgegner ausmachen, die Tatsachen kühl abwägen und vernünftige Schlüsse daraus ziehen können. Tun sie aber nicht, ähnlich wie bei der Debatte ums Impfen […]

Anruf bei Gerhard Rechkemmer. Als Präsident des Max-Rubner-Instituts für Ernährung und Lebensmittel in Karlsruhe ist er so etwas wie Deutschlands oberster Ernährungswissenschaftler:

„Es gibt keine wissenschaftliche Grundlage, dass Milch all diese Zivilisationskrankheiten auslöst.“

Nur in Bezug auf eine einzige Krebsart, nämlich Prostata-Krebs, und Akne gebe es Hinweise auf einen Zusammenhang. Bei Letzterer allerdings nur bei genetisch vorbelasteten Personen.

Zusammengefasst: Milch, in normalen Mengen genossen, macht nicht krank – bis auf sehr, sehr wenige Ausnahmen […]

Vor einer Weile geisterte ein Satz durch die sozialen Netzwerke, der die Stimmung ganz gut zusammenfasst: „Wann ist aus Sex, Drugs und Rock’n’Roll eigentlich Veganismus, Laktoseintoleranz und Helene Fischer geworden?“

Die Angst regiert – nun also auch den Speiseplan.“

Dazu passt ein schöner Kolumnenbeitrag von Meike Winnemuth im Stern.

Und eine aktuelle Buchveröffentlichung von Sebastian Herrmann („Starrköpfe überzeugen“):

Der Krankheitswahn: Wir sind gesünder, als wir uns fühlen und die Industrie uns glauben lässt“

Aus der Verlagsankündigung:

Je gesünder eine Gesellschaft wird, desto kränker fühlen sich die Menschen. Die Industrie zieht mit immer neueren Ernährungs- und Gesundheitsangeboten Profit aus den Sorgen der Verbraucher.

Jede Befindlichkeitsstörung wird als ernsthafte Erkrankung empfunden. Wir ignorieren Fakten und sehen Risiken und Nebenwirkungen, wo keine sind. Studien zeigen: Wir halten uns für kränker, als wir tatsächlich sind.

Sebastian Herrmann begibt sich auf eine Spurensuche: Seine Zeitdiagnose demontiert auf anschauliche Weise die Mythen um Globuli, Placebos, Nocebos und Co. Ein hellsichtiger Beitrag zur Psychosomatik-Debatte, mit dem der Autor Entwarnung geben will:

Wir sind gesünder, als wir meinen.“

In der Süddeutschen hat Hermann bereits den Artikel „Weizen in der Schurkenecke“ publiziert.

Zum Weiterlesen:

  • Sebastian Herrmann: Der Krankheitswahn. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2015
  • Weizen macht dumm und Fleisch verursacht Krebs, derStandard am 23. Juni 2015
  • Freispruch für die Milch, Kompetenzzentrum für Ernährung
  • Food Faiths & Diet Religions, eSkeptic am 20. Mai 2015
  • Ernährungsirrsinn – Paleo-Diät für Babys – Plazentophagie, Ratgeber-News-Blog am 10. Juni 2015
  • Schokolade macht nicht schlank – wer hätte das gedacht? GWUP-Blog am 2. Juni 2015
  • SkepKon-Video: Die ultimative Physik des Abnehmens, GWUP-Blog am 29. August 2014
  • Die Wirkung von Zucker auf Verhalten und Leistung, Skeptiker 4/2013
  • Ernährung à la Altsteinzeit? Einsichten und Missverständnisse, Skeptiker 3/2012
  • 7 Grafiken, die den Ernährungswahn auf den Punkt bringen, Huffington Post am 23. Juni 2015
  • Der Feind auf meinem Teller, Spiegel-Online vom 7. Februar 2015
  • Denken statt Detox: Zum Irrewerden, Stern-Online am 4. Februar 2015
  • Die Milch macht’s nicht mehr, Süddeutsche am 15. Mai 2015
  • „Die Milchlüge“ bei Psiram
  • Öko-Fundis halten Milch für schädlich, Süddeutsche am 26. September 2011
  • Video: Debunking the paleo diet | Christina Warinner | TEDxOU

87 Kommentare

  1. Homöopathiegläubige dürften eigentlich gar kein Trinkwasser trinken. Dieses enthält viele Spurenelemente in homöopathischen Verdünnungen, die dadurch bei gesunden Menschen gemäß homöopathischer Lehre tausende von Krankheitssymptomen hervorrufen müssten.

    Also bitte Wasser auf die Liste der äußerst gefährlichen Nahrungsmittel setzen. Unbedingt und sofort!

  2. Tolles Video, ladet ihn doch mal zur SKEPKON 2015 ein !!!!

  3. Nicht zu vergessen die Klärwerke, die den ganzen Mist ja noch POTENZIEREN!

  4. Das Zitat aus der Verlagsankündigung kann ich vollends unterschreiben.

    Das Internet potenziert das Ganze noch…ein Beispiel: Man hat Kopfschmerzen und befragt „Dr. Google“, dann bekommt man Antworten, die vom profanen „Mal an die frische Luft gehen“, über Bluthochdruck und Migräne, bis hin zum Hirntumor gehen.

    Der Körper läßt sich leicht in „Alarmbereitschaft“ bringen und reagiert mit „Unwohlsein“.

    Es ist schon etwas absurd: Wir haben die höchsten Gesundheitsstandards in der Nahrungsmittelindustrie und brauchen zb kein verunreinigtes Wasser zu trinken, aber wir bekommen doch Beschwerden…wenn ich da nicht den Nocebo husten höre ;-)

  5. @Ralf

    Kann ich nur bestätigen, google NIE nach deinen Beschwerden. Zum Schluss hat man Krebs, Hirntumore – immer das Schlimmste. Das wirkt sich dann extrem auf die Psyche aus. Schwer, wieder klare Gedanken zu bekommen. Das ist der gleiche Effekt, wenn der Arzt dir eine vorläufige Diagnose stellt, die nicht so erfreulich ist aber nicht fest steht. Man macht sich fertig über die Tage.

  6. Der Mann ist ein Scharlatan erster Güte.

    Er hat weder Ahnung von Glutensensivität noch von Zöliakie.

    Viele Glutenallergien sind „klinisch stumm“, beginnen „oligosymptomatisch“ und zeigen gerade bei Kindern kaum Magen-Darm-Symptomatik.

    Hier die Psyche zu instrumentalisieren, ist ein billiger Trick und soll wohl die Auflage erhöhen.

    In Italien ist man diesbezüglich reifer und ganz und gar nicht hämisch. Tests auf Gliadin-AK werden routinemässig gemacht.

  7. @Dr. Bertelsen:

    Bei allen Respekt: Geht’s nicht ne Nummer kleiner?

    „Der Mann“ ist in erster Linie Journalist, und durchaus kein unseriöser.

    Beziehen Sie sich auf diese Passage?

    << Es gibt Menschen, die tatsächlich heftig auf Nahrung reagieren. Etwa ein Prozent der Bevölkerung, so die offensivsten Schätzungen der Wissenschaft, leiden an einer Zöliakie. Das Klebereiweiß Gluten, ohne das ein Brotteig nicht aufgehen würde, löst bei diesen Patienten eine Entzündung der Dünndarmschleimhäute aus - ein ernstes Leiden, das die Betroffenen erheblich beeinträchtigt. Dass aber der Körper von 40 Prozent der Bevölkerung oder gar von allen gegen Gluten rebelliert? Das ist völlig überzogen. Sicher scheint hingegen, dass Lebensmittelunverträglichkeiten auch eine psychologische Komponente haben. Nun tauchen also die Anti-Getreide-Gurus auf, schöpfen aus diesem vollen Topf der Ängste und fügen dem Schrecken neue Würze hinzu. << Was genau soll daran "Scharlatanerie" oder gar "hämisch" sein? Tatsache ist, dass Zöliakie "ein ernstes Leiden" ist - niemand stellt das in Abrede. Tatsache ist aber ebenso, dass nicht ganz wenige Pseudo-Promis wie Lady Gaga, Miley Cyrus, Victoria Beckham und andere einen Twitter-Kult um ihre angebliche Weizen-Unverträglichkeit betreiben, die mit einiger Sicherheit keine ist - der Hinweis auf "Anti-Getreide-Gurus" ist also ebenfalls berechtigt. Dass "Lebensmittelunverträglichkeiten auch eine psychologische Komponente haben" können, wird von der Fachwelt durchaus genauso gesehen. Zitat aus dem Deutschen Ärzteblatt: << Der Hauptanteil der nicht immunologisch bedingten Formen macht 15 bis 20 % aller Nahrungsmittelunverträglichkeiten aus. Diese Gruppe reicht von den pseudoallergischen Reaktionen über die Enzymopathien bis zu chronischen Infektionen und psychosomatischen Reaktionen, die mit Unverträglichkeitsreaktionen assoziiert werden. Die Prävalenz der Nahrungsmittelallergie, der immunologisch bedingten Unverträglichkeitsreaktion, beträgt nur 2 bis 5 Prozent. << http://www.aerzteblatt.de/archiv/64730/Differenzialdiagnose-von-Nahrungsmittelunvertraeglichkeiten

  8. „Nur in Bezug auf eine einzige Krebsart, nämlich Prostata-Krebs, ….gebe es Hinweise auf einen Zusammenhang!“

    Muss ich mir Sorgen machen?
    Die Frage ist durchaus ernst gemeint. Ich trinke täglich ein bis zwei Gläser Frischmilch.

  9. Also mein Cousin (täglich 6 Glas oder mehr) trinkt keine Milch mehr,
    nachdem ihm sein Arzt erklärt hat, daß seine Glatze davon kommt :-)
    Naja, beide „wohnen“ am Bodensee, iwie ganzheitliche Gegend.

  10. „Scharlatan erster Güte“ ist schon wirklich hart…jetzt weiß ich, warum ich eine Zahnarzt-Phobie hab‘ :-)

  11. @Pierre Castell:

    Keine Sorge.

    In der Original-Pressemitteilung vom 16.10.2013 „Gesundheitliche Aspekte von Milch und Milchprodukten“ (Max Rubner Conference 2013) steht wörtlich: „Für Prostatakrebs gilt weiterhin, dass ein hoher Milchverzehr von täglich mehr als einem Liter vermutlich das Risiko erhöht.“ (http://www.mri.bund.de/no_cache/de/aktuelles/pressemitteilungen/pressemitteilungen-infoseite-neu/Pressemitteilung/gesundheitliche-aspekte-von-milch-und-milchprodukten.html)

    Für wissenschaftliche Literatur guckst du unter „dairy products and prostate cancer“ bei google.scholar.

    Man findet eine Metaanalyse aus 2005 (Prospective Studies of Dairy Product and Calcium Intakes and Prostate Cancer Risk: A Meta-Analysis; http://jnci.oxfordjournals.org/content/97/23/1768.short) mit dem Resümee: „High intake of dairy products and calcium may be associated with an increased risk of prostate cancer, although the increase appears to be small.“

    Also: Don’t worry, drink your milk.

  12. mMn ist es wirklich weitaus schlimmer Zucker in großen Mengen zu verzehren (oder auch Salz), als ‚Milch’…
    es mag sein, das es geringe Risiken gibt, aber die Risiken anderer Lebensmittel sind weitaus höher…
    Absolute Sicherheit ist in unserem Leben nicht zu erreichen…das Leben ist „lebensgefährlich“…Milch wird schon sein Jahrhunderten verzehrt und die Menschheit ist noch nicht dadurch ausgestorben…übertriebene Gesundheitsvorsorge macht krank, mMn; manchmal hab‘ ich das Gefühl, man fühlt sich mehr ‚krank‘ als ‚gesund’…und da spreche ich aus Erfahrung, da ich ein kleiner Hypochonder bin und auch dazu neige, jedes kleine Unwohlsein mit einer ernsten Krankheit zu verbinden.

  13. @ H.K.
    Danke für die Links und Hinweise.

  14. @Bernd Harder

    Das Mitgefühl für an allergischen Erkrankungen Leidenden geht leider unter in dem großen Schwall Häme und Verachtung für „eingebildete Mode-Erkrankungen“. Die Deutsche Zöliakie Gesellschaft und viele Internisten spricht vom „Eisberg-Phänomen“ in der Diagnostik:

    http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00112-003-0751-9

    Geläster lässt sich aber gut verkaufen.

  15. @Dr. Bertelsen: Ich sehe keinen „großen Schwall Häme und Verachtung“ bei dem besagten Autor.

    Können Sie Belege zitieren? Wo genau wird Zöliakie konkret mit „eingebildeten Mode-Erkrankungen“ in Zusammenhang gebracht?

    Oder darf man Ihrer Meinung nach überhaupt nicht über „eingebildete Mode-Krankheiten“ schreiben, weil es daneben eben auch stark unterdiagnosizierte echte Erkrankungen gibt?

    Und es die Schuld des Autors, dass eine Reihe von Zeitgenossen Statements wie „Ich bin Laktose-/Gluten-/Histamin-sonstwas-intolerant“ fälschlicherweise oder auch bewusst wahrheitswidrig als Synonym für „Ich bin etwas Besonderes!“ verwendet?

    Beispiele hatte ich genannt, weitere ließen sich umfangreich finden.

    Soll man das ignorieren, weil es eben auch echte Kranke gibt? Ich denke: im Gegenteil.

  16. @Bernd Harder

    Ich empfehle Ihnen einen zweiteiligen unkomplizierten Selbstversuch:

    1. Fahren Sie nach Italien, Dänemark, Schweden, Australien, Großbrittanien oder Norwegen und fragen Sie nach glutenfreiem Essen.

    2. Fahren Sie quer durch Deutschland und fragen Sie nach glutenfreiem Essen.

    Schreiben Sie Ihre Erfahrungen auf und berichten Sie darüber.

    Ich wünsche Ihnen, dass Sie gesund bleiben und niemals eine Weizenunverträglichkeit entwickeln, die sehr häufig unter anderen Symptomen larviert auftritt.

  17. @Dr. Bertelsen:

    Und was genau hat das mit meinen Fragen zu tun?

    Das Buch von Herrn Hermann ist kein Ernährungsratgeber, sondern handelt von „eingebildeten Modekrankheiten“, wie Sie es nennen, zu denen Zöliakie *nicht* gehört, was der Autor auch nicht behauptet.

    Was er – zu Recht – anzweifelt, ist die hohe Zahl von angeblich Zöliakiekranken, die sich aufgrund einer fragwürdigen Selbsteinschätzung so nennen.

    Ich hatte Sie um Beispiele von „Häme“ und „Verachtung“ für echte Zöliakiekranke in dem Buch gebeten, nicht um Reisetipps für mich persönlich, mit denen ich nichts anfangen kann, da ich ohnehin nie Urlaub mache.

  18. @Bernd Harder

    Das Buch werde ich nicht lesen. Es reicht mir das Video, in dem sich der Autor über eine „glutenfreie“ Marmelade lustig macht. Damit prangert er einerseits eine lächerlichen Deklarationswahn an, diskreditiert auf der anderen Seite aber kranke Menschen, die sich über ein wachsendes Warenangebot glutenfreier Lebensmittel freuen dürfen.

    Es ist dieses „sich darüberstellen“, welches ich einfach nur peinlich finde.

    Der Glutengehalt hat sich in den letzten Jahren vervielfacht. Warten Sie ab. Wir werden bald andere Dinge diskutieren.

    Z.B. Zahnschmelzdefekte bei Kindern, die trotz Zahnpflege völlig zerstörte, bleibende Zähne bekommen. Die Häufigkeit ist erschreckend hoch. Sie liegt zwischen 6 und 15 %. Als Ursache wird auch die Zöliakie in Betracht gezogen, die aber bei Kindern serologisch schwierig nachzuweisen ist.

    Als Zahnarzt können Sie nur zugucken und sind machtlos. Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Ihr Kind niemals solche Defekte erleiden muss, auch wenn die Wahrscheinlichkeit immer höher wird. Lesen Sie die Fakten – vielleicht geht Ihnen das Geläster dann auch auf den Geist.

    http://www.bzb-online.de/mai09/54_58.pdf

    http://www.zwp-online.info/archiv/pub/gim/zwp/2015/zwp0615/zwp0615_060_064_bekes.pdf

    http://www.dentalmagazin.de/praxiszahnmedizin/vermischts/MIH-Ursachen-der-Mineralisationsstoerung-bei-Kindern-unbekannt_292709.html/seite2.html

  19. @Dr. Bertelsen:

    << Damit prangert er einerseits eine lächerlichen Deklarationswahn an, diskreditiert auf der anderen Seite aber kranke Menschen, die sich über ein wachsendes Warenangebot glutenfreier Lebensmittel freuen dürfen. << Dass er damit Menschen "diskreditiert" oder Häme verbreitet, sehe ich nach wie vor als Ihre persönliche Interpretation an - wenn das das einzige konkrete Beispiel auf meine Frage ist.

  20. @Bernd Harder

    Nach über 10 Jahren Erfahrung mit dem Thema Gluten interpretiere ich leidenschaftlich gerne persönlich.

    Mit der selben Leidenschaft, mit der ich gegen Amalgam vorgehe, weil alle Heilpraktiker und selbsternannten Heiler das Amalgam als Eintrittskarte in die verworrene Welt der Esoterik benutzen und es keinen plausiblen Grund gibt, am Amalgam und dem mit der Esoterik verbundenen Leid festzuhalten.

    Auch hier sehe ich die Skandinavier als Vorbild für uns.

    Die Skeptiker leisten hier hervorragende Arbeit.

    Aber es entsteht viel Reibungswärme…

  21. @Dr. Bertelsen:

    << Nach über 10 Jahren Erfahrung mit dem Thema Gluten interpretiere ich leidenschaftlich gerne persönlich. << Das bleibt Ihnen unbenommen - ob Sie indes einen seriösen und profilierten Journalisten einfach mal eben so einen "Scharlatan erster Güte" nennen können, ohne das Buch überhaupt gelesen zu haben, und ihm "Häme" und "Verachtung" gegenüber Kranken vorzuwerfen, geht weit über persönliches Interpretieren hinaus. Das sind handfeste Beleidigungen ohne sachlichen Grund und mitnichten "Reibungswärme".

  22. @Bernd Harder

    Beleidigung? Das ist jetzt Ihre Interpretation.

    Pierer definierte 1857 Charlatan als jemanden, der

    „es versteht, sich den Schein von Gelehrsamkeit u. Weisheit zu geben u. durch niedere Mittel die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen sucht, besonders wird darunter ein Quacksalber verstanden, welcher sich durch Marktschreierei ankündigt. Ein literarischer Ch. ist ein Schriftsteller, der ohne gründliche Studien, die Arbeiten Anderer zu Plagiaten benutzt u. die Meinung des Publikums über seine Fähigkeiten u. Leistungen zu täuschen weiß. Daher Charlantanerie, Charlatanismus…“

    (Wiki)

    Gott sei Dank besteht Meinungsfreiheit. Daher darf ich schreiben, dass ein Journalist, der sich marktschreierisch des elementar wichtigen Themas Ernährung bedient, die hier zitierten Kriterien erfüllt. Hier geht es nicht primär um Aufklärung, sondern in einer marktschreierischen Art um etwas anderes.

  23. @Dr. Bertelsen:

    ich denke nicht, dass Ihnen Definitionen aus dem 19. Jahrhundert anno 2015 groß weiterhelfen werden, wenn es hart auf hart kommt.

    << Daher darf ich schreiben, << Das dürfen Sie gerne tun - in Ihrem Blog, auf Ihrer Seite, in Ihrer Verantwortung. Nicht hier.

  24. @Dr. Hans-Werner Bertelsen:

    Den Spies kann ich auch umdrehen.

    Ich leide seit meiner Jugend an einem Reizdarm, habe einige Ärzte befragt, Allergien und Unverträglichkeiten ausgetestet, versucht verschiedenste Lebensmittel über lange Zeit zu meiden.

    Der Einfluß war nun nicht vorhanden oder in irgendeinem Zusammenhang zu bringen. Dazu kommt, das mein Vater so ziemlich dieselben Symptome hat.

    Diese Modekrankheiten sind das was ich persönlich als Häme und Verachtung empfinde, Leute die selbst von Allergien, Unverträglichlichkeiten verschont bleiben und andere noch mit vielleicht gut gemeinten, aber dämlichen Ratschlägen belehren.

    Dabei noch dieses Leid als selbst verursachtes bezeichnen.

    Die von Sebastian Herrmann angesprochenen hysterische Angst ist die Grundlage für dieses Verhalten, und mir ist schleierhaft, wie sie das als das Video als Häme bezeichnen können.

    Oberflächlich vielleicht, aber das Video ist eben nur knapp 4 Minuten lang.

  25. @trixi

    Es geht nicht um Marmelade, sondern um Atmosphäre. Welche Chancen haben Glutenallergiker, wenn in der Brigitte von der „Glutenhysterie“ schreibt, Frau Winnemuth über Unverträglichkeiten lästert, es im Stern als Modeerscheinung abtut und jetzt ein Buch Gluten und Laktose mit der Vokabel „Krankheitswahn“ verrührt? Es erzeugt eine Atmosphäre, die Allergikern schadet und sicherlich vom ethischen Standpunkt aus nicht mit den Skeptiker-Zielen übereinstimmt.

    http://www.news.de/gesundheit/833321329/gluten-macht-das-abendbrot-zur-qual/1/

    Wir sind in der Forschung zum Gluten erst am Anfang und wissen noch überhaupt nicht, wie viele Krankheiten entstehen (siehe z.B. die zitierten Zahndefekte). Diabetes, Fettleibigkeit und Fettleber sind Probleme, die man vor einigen Jahrzehnten nicht primär mit den Leiden von Kindern in Verbindung gebracht hat

    Da wäre Zurückhaltung angebracht und es würde den betroffenen Allergikern helfen, gesellschaftlich akzeptiert zu sein.

    Ich empfehle den Selbstversuch – bestelle in der Kantine etwas Glutenfreies und sage, du reagierst hochempfindlich.

    Schreibe das Erlebte dann auf.

  26. @Dr. Bertelsen:

    << Schreibe das Erlebte dann auf. << Danke, Herr Lehrer - kein Bedarf, weil nichts zur Sache tuend.

  27. @npl

    Die Reizdarmproblematik ist schwierig und sehr belastend. Die Trennung von Psyche und Soma ist ein vermeidbarer Fehler, den heute viele führende Psychologen kritisieren. Anders ausgedrückt: Bei jeder Erkältung habe ich schlechte Laune. Die Psyche reagiert immer mit. Es ergibt keinen Sinn, hier zu trennen, geschweige denn, eine Reaktion der Psyche als Schwäche oder gar als „Hysterie“ anzuprangern.

  28. @Dr. Bertelsen:

    << Die Trennung von Psyche und Soma ist ein vermeidbarer Fehler. Die Psyche reagiert immer mit. << Darf ich nachfragen, wie sich das mit Ihrer Aussage << Hier die Psyche zu instrumentalisieren, ist ein billiger Trick und soll wohl die Auflage erhöhen. << verträgt?

  29. @trixi

    Es gibt die VIP´s, die sich aus narzisstischen Motiven heraus wichtig machen müssen, wenn Einschaltquoten sinken oder Aufträge fehlen. Die sollte man aber ignorieren – nur damit holt man sie vom Sockel. Durch fortlaufende Thematisierung eines „Mode“-Begriffs schadet man hingegen nur den Kranken und wertet die Narzissten auf.

  30. @Dr. Hans-Werner Bertelsen:

    Von welcher Psyche reden sie?

    Von meiner – dann ist dies eben der Punkt, den ich machen wollte, und ein Grund, warum es notwendig ist, eben dies zu thematisieren.

    Ansonsten:
    Ich habe mich genug mit Reizdarm beschäftigt, das können Sie mir glauben (wie stark sich die Psyche auf das Befinden auswirken kann hab ich schon am eigenen Leib erfahren).

    Der Punkt ist, das ich auch ohne gekennzeichnete Lebensmittel eine gute Vorstellung bekommen habe was ich vertrage und was nicht.

    Wegen Psyche, meiner Meinung nach kommen auf Jeden der eine echte Unverträglichkeit hat, Dutzende die sich von Werbung, „Gesundheitsberatern“ und eben die *herrschende Stimmung* als Gesammtes (Kennzeichnung der Allergene, Werbung ala glutenfrei, „natürlich“) Unverträglichkeit „einreden lassen“ und dann Symptome fühlen oder diese sich sogar manifestieren.

    Das ist menschlich, die „Hysterie“ (schlagen sie ein besseres Wort vor, wenn sie möchten) ist auch menschlich aber eben etwas was bekämpft gehört und nicht gefördert

    Dies schadet ebenso und gerade den Leuten mit echten Unverträglichkeiten, die dann in der Masse untergehen welche durch Angst Symptome bekommen.

    Diese *Simmung der Angst* ist zumindest Teil des Problems, das sie großflächig als „Häme“ abtun, ohne sich für die Details zu interessieren.

  31. @ Dr. Hans-Werner Bertelsen
    „Z.B. Zahnschmelzdefekte bei Kindern, die trotz Zahnpflege völlig zerstörte, bleibende Zähne bekommen.“

    Nun kommen Sie von einem zum andern…

  32. Ein wohltuender, bodenständiger Videobeitrag!

    Danke dafür

  33. @trixi

    Nein. Die von dir genannten sind die Hütchenspieler. Die wollen an dein Geld. Die andere Fraktion ist die der Pfauen. Die wollen nicht an dein Geld, aber ihr Gefieder zeigen. Die Pfauen wären aber auf sich gestellt, wenn nicht so viel über sie berichtet würde. Es interessiert mich nicht, ob sich ein Schlagersternchen in Übersee ein glyphosatverseuchtes Tofu-Schnitzel brät. Ich kann sie nicht davon abhalten.

    Es vergehen im Mittel 10-12 Jahre (!) bis eine Zöliakie diagnostiziert werden kann. In dieser Zeit sind die Patienten schutzlos.

  34. @npl

    Die Trittbrettfahrer gibt es – aber es vergehen über 10 Jahre bis zur Diagnose Zöliakie. Wir tappen hier leider noch im dunkeln.

    Ich habe Patienten, denen geht es ähnlich wie Ihnen mächtig auf den Geist, wenn sie mit den Simulanten in einen Topf geworfen werden.

    Die Diagnostik ist schwierig:

    http://dzg-online.de/diagnostik.313.0.html

  35. @trixi

    Volle Zustimmung. Daher sollte eine Berichterstattung über VIP´s nur mit besonderem Verantwortungsbewusstsein erfolgen. Das ist oftmals nicht der Fall.

  36. @Dr. Bertelsen:

    << Ich habe Patienten, denen geht es ähnlich wie Ihnen mächtig auf den Geist, wenn sie mit den Simulanten in einen Topf geworfen werden. << Dann würde ich vorschlagen, dass wir akzeptieren, dass es zwei Optionen gibt, mit diesem Misstand umzugehen: - Ihre, die davon ausgeht, dass man über "Trittbrettfahrer" und "Simulanten" überhaupt nicht berichten darf, um die "Atmosphäre" nicht zu vergiften. - Die von Sebastian Herrmann und anderen, die davon ausgeht, dass man gerade deswegen über Trittbrettfahrer und Simulanten berichten muss, um "echt" von "eingebildet" zu unterscheiden und dafür ein Bewusstsein zu schaffen. Können wir uns darauf einigen, dass das nicht weiter diskutabel ist?

  37. @Pierre Castell

    Zahnschmelzdefekte treten häufig bei Kindern auf, bei denen später eine Zöliakie diagnostiziert wird.

    link.springer.com/article/10.1007%2Fs00112-003-0751-9

  38. @Bernd Harder

    Wenn Hausärzte, Internisten, Gastro-Enterologen und Uni-Klinken 10-12 Jahre für eine Diagnosefindung benötigen – wer will dann unterscheiden, ob jemand krank ist und wer nicht?

    Das ist das Dilemma.

  39. @Alle

    Danke für die engagierte Diskussion!

    Gruß aus Bremen:

    HWB

  40. @Dr. Bertelsen:

    << Das ist das Dilemma. << Aber nur zum Teil. Es steht ja eine serologische AK-Diagnostik zur Verfügung. Das Dilemma ist eher das "Nicht daran denken" bzw. der Umgang mit unklarer Symptomen. Und da wären wir - aus meiner Sicht - wieder bei den beiden genannten Optionen des medialen Umgangs damit, die man beide rechtfertigen kann.

  41. @Bernd Harder

    Leider ist die serologische AK-Diagnostik nicht immer sicher:

    http://www.dzg-online.de/antikoerperdiagnostik.88.0.html

    Zum „Nicht-daran-denken“ kommt also noch ein Blinder Fleck in der Sero-Diagnostik dazu.

    Das sollte medial gut vermittelt werden!

  42. @Dr. Hans-Werner Bertelsen:

    Komisch, das „Simulanten“ für sie ein akzeptabler Begriff ist.

    Ich, und viele andere hier, reden von der Masse, die eben nicht *wissentlich* simuliert, sondern mediengeilen Berichten glaubt bzw. von denen verunsichert wird.

    1) Es gibt die Trittbrettfahrer, welche sich bereichern. Denen wird man mit reden ihre (zumindest ethisch) krummen Geschäfte nicht austreiben können.

    2) Es gibt Leute, die sich Symptome einreden und darunter leiden.

    3) Es gibt Leute, die sich und andere mit schwachsinnigen Therapien beglücken/bedrängen. Oft bis hin zu richtig soziopathischen Verhalten a la „Bei mir hats geholfen – also selbst Schuld wennste krank bist“

    4) Es gibt Leute, die an der Krankheit selbst erkrankt sind und mit 2) in einen Topf geworfen werden, aber was mir persönlich noch unerträglicher ist, von Typus 3 unfreiwillig behandelt und belehrt werden.

    Bzg. Zahnschmelzdefekte habe ich viel zu wenig Information um mitreden zu können, jedoch geht dies etwas am Thema vorbei.

    Sie reden von der Diagnose der Ärzte (die mag bei Zahnschmelzdefekten schlecht sein), ich von der Darstellung der Medien.

  43. Ich sprach gerade vor wenigen Wochen mit einem prominenten Skeptiker in Buffalo, USA. Nachdem man bei ihm Unverträglichkeit mit Gluten festgestellt hatte, ging er zu einer Selbsthilfegruppe. Da erfuhr er, dass er der Einzige war, bei dem diese Unverträglichkeit tatsächlich festgestellt wurde. Er veabschiedete sich dezent und ging nie wieder hin.

    Gleichzeitig gibt er zu, dass die vielen Pseudoallergiker mit dazu beitragen, dass es ein so großes Angebot an glutenfreien Produkten gibt.

    Die Vertreiber der glutenfreien (oder laktosefreien) Produkte bieten ihre sündhaft teueren Produkte „für die ganze Familie“ an. Die Pseudoallergiker bezahlen das willig und die kleine Minderheit der echten Allergiker profitiert von dem resultierenden großen Angebot.

    Aber zur Sache selbst: Hier ist bei SBM (da schreiben u.a. Harriet Hall und Steven Novella) eine Zusammenfassung erschienen, die eine nicht-zöliakische Glutensensitivität in Frage stellt. Auszug aus dem zitierten Paper von Biesiekierski J.R., Peters S.L., Newnham E.D., Rosella O., Muir J.G., Gibson P.R.:

    In a placebo-controlled, cross-over rechallenge study, we found no evidence of specific or dose-dependent effects of gluten in patients with NCGS placed diets low in FODMAPs.

    NCGS bedeutet non-celiac gluten sensitivity.

    So in etwa steht es auch bei Wikipedia:

    Von der Zöliakie ist die nicht-zöliakische Glutensensitivität (engl. non celiac gluten sensitivity, NCGS) zu unterscheiden. Die Existenz einer nicht-zöliakischen Glutensensitivität ist umstritten.

    Neuere Studien deuten darauf hin, dass es sich bei dieser Glutensensitivität um keine physiologische Reaktion handelt, sondern dass andere Inhaltsstoffe oder der Nocebo-Effekt die Ursache sind.

  44. @ Amardeo Sama
    „Die Vertreiber der glutenfreien (oder laktosefreien) Produkte bieten ihre sündhaft teueren Produkte “für die ganze Familie” an.“

    Nicht nur das.
    Produkte, die sowieso schon immer glutenfrei waren, werden nun als „besondere“ glutenfreie Produkte beworben und teurer als zuvor verkauft!

  45. @Dr. Bertelsen:

    Wo genau sehen Sie hier einen „blinden Fleck“?

    „Bei allen Antikörpertests unterscheidet man IgA- und IgG-Antikörper. Am zuverlässigsten galten bisher die EmA-IgA und die tTG-IgA-Antikörper. Ein negativer Antikörper-Test kann das Vorliegen einer Zöliakie mit relativ großer Sicherheit ausschließen. Wichtig ist dabei, dass durch die Bestimmung von Immunglobulin A (IgA) ein IgA-Mangel ausgeschlossen wird. Ca. 3 bis 7 % aller Zöliakie-Betroffenen können keine Antikörper von diesem Typ produzieren. In diesem Fall können die IgA-Antikörpertests nicht verwendet werden, da sie in der Regel selbst bei einem Vollbild einer Zöliakie ein negatives Ergebnis bringen. Diese diagnostische Unsicherheit kann durch den Einsatz der neuen Gliadin-Antikörper beseitigt werden, denn bei ihnen zeigen die IgG-Antikörper eine höhere Genauigkeit.“

    << Das sollte medial gut vermittelt werden! << Gewiss - von der medizischen Fach- und Laienpresse. Ich denke nicht, dass es im Skeptiker-Blog und/oder in einem Buch über den "Krankheitswahn" detailliert über die Feinheiten der Zöliakie-Diagnostik zu gehen hat.

  46. @ To whom it may concern:

    Bitte davon Abstand nehmen, die Geschäftsstelle oder einzelne Personen mit Wünschen nach Kommentarfreischaltung zu traktieren!

    Wir sind nicht rund um die Uhr online und schalten Kommentare dann frei, sobald es uns möglich ist – dafür ist keinerlei „Ermahnung“ oder ähnliches notwendig – im Gegenteil, das nervt.

  47. …und was hat das jetzt alles mit Helene Fischer zu tun? :-)

  48. Guckst du hier:

    << Wann ist aus Sex, Drugs und Rock’n'Roll eigentlich Veganismus, Laktoseintoleranz und Helene Fischer geworden? <<

  49. …Also, davon hab‘ ich nichts mitbekommen – ich bin ein „Kind“ der extremen Achtzigern und da wurde aus „Sex, Drugs und Rock’n’Roll“ Death Metal geworden; Death Metal ist besser als Sex und ist eine Droge und ist auch kein Rock’n’Roll…die Frage sollte eigentlich lauten: Wann ist aus „Death Metal“ Helene Fischer geworden…booahh…gruselige Vorstellung :-)

  50. Ich bin ein „Kind“ der extremen 90’er. In den „richtigen“ Kreisen sicher keinen Deut harmloser als die 70′ oder 80′.
    Tausche einfach „Rock’n Roll“ mit Punk, Metal, Electronic…
    Denn, alt ist, wer die moderne Musik nicht mehr versteht. Geht mir auch oft so.
    Ein 30 Jahre altes, und totes, Sub-Genre als DIE Musik zu bezeichnen ist nichts als Ausdruck des eigenen Alterns.

    Und, btw, nichts ist besser als Sex. Nicht mal spaßeshalber.

  51. Und ja, Helene Fischer…
    Die hat wohl DJ Bobo ersetzt. Meine Erfahrung sagt mir, die Masse hatte noch nie einen halbwegs guten Musikgeschmack.

  52. @ jolietjake:

    Und, btw, nichts ist besser als Sex. Nicht mal spaßeshalber.

    Stimmt. Schon gar nicht spaßeshalber.

    Meine Erfahrung sagt mir, die Masse hatte noch nie einen halbwegs guten Musikgeschmack.

    Meine volle Zustimmung. Alle komisch außer mir ;)

  53. Die Geschichte des US-Skeptikers mit der Selbsthilfegruppe kann ich gut nachvollziehen, genauso erlebe ich es hier in meinem Umfeld.

    Ich kenne eine Handvoll echte Gluten-Unverträgliche mit ‚ordentlicher‘ Diagnose.

    Der größte Teil der übrigen mindestens 100 ‚Unverträglichen‘ hat sich die Unverträglichkeit selbst diagnostiziert oder wurde von einem Heilpfuscher per Pendel, Dunkelfeld-Mikroskopie, EAV, Kinesiologie etc. als unverträglich auf alles was gerade Mode ist, ‚diagnostiziert‘.

    Diese Leute sind dann zu 90% natürlich auch laktose-intolerant und haben zu gleichen Teilen eine von der pöhsen Schulmedizin nicht erkannte Borelliose.

    Diese Leute haben kein anderes Thema als ihre Unverträglichkeiten und halten einem jederzeit unaufgefordert ob man will oder nicht ein Gespräch darüber und geben schwachsinnige Ratschläge ab.

    Das unterscheidet sie von den tatsächlichen Kranken, die sich durch diese Leute in eine Ecke gestellt fühlen, die ihrem Leiden nicht zukommt und dieses bagatellisiert.

    Ein Bekannter von mir ist Arzt und Allergologe im Bereich Nahrungsmittelunverträglichkeiten, auch er ärgert sich über diese Leute.

    Wenn er feststellt, daß die eingebildete ‚Allergie‘ keine ist, bestärkt das diese in ihrer Meinung über die ‚Schulmedizin‘ und sie gehen zum nächsten Heilpfuscher, der ihnen noch ein paar andere Krankheiten andichtet (wie gerade im engen Verwandschaftskreis wieder einmal geschehen), man muß ja schließlich für eine permanent klingelnde Kasse sorgen.

  54. @trixi
    Danke ;-)
    Ja, so ist es – aus eigener Erfahrung – „extreme“ Musik hilft bei der Stressbewältigung und entspannt – wenn auch in „paradoxer“ Weise…
    Ich bin auch ein großer Fan von technischem „Speed-Metal“ oder „Power-Metal“…hierbei sind schnelle, technische und melodiöse Einlagen…Endorphin-fördernd…für mich ist das ein natürlicher Drogen-Kick…

  55. Udo Pollmer erklärt sehr schön, wie es in den letzten Jahren durch die veränderte Brotherstellung zu einer veränderten Glutenbelastung und in der Folge zu Darmentzündungen kommt:

    Gluten und Seitan – mit funktionellen Additiven zum chronischen Patienten:

    https://www.youtube.com/watch?v=BV8zxjnskc8

  56. @trixi

    Ich versuche nicht zu „stilisieren“, sondern mache auf hier geäußerte Glaubenssysteme aufmerksam.

    Wenn jemand glaubt, bei somatischen Beschwerden nach Glutenbelastung handele es sich um eine Modeerscheinung, dann handelt es sich um ein Glaubenssystem – nichts anderes. Dieser Glaube sei ihm doch gegönnt – schließlich geht das schon über 2000 Jahre so.

    Pollmer beschreibt übrigens sehr anschaulich, welche Folgen die veränderte Gluten-Belastung hat:

    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/udo-pollmer-im-portraet-der-veganerfresser-13497894.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

  57. @trixi
    Weil ein Zuviel eben zu viel ist …? Habe ich nur angenommen. Anekdotisch muss ich sagen, für mich gilt das – aber unverträglich sind bei mir die Zusatzstoffe.

    Geht man zum Bäcker, der noch selbst backt, slowbaking, auf Neudeutsch,…

    Im Ernst, die Art unseres Getreides hat sich doch verändert, damit auch die getreideinternen Schutzstoffe. Wichtiger finde ich, dass kaum noch einer in der westlichen Welt, vor allem, wenn er öfter Antibiotika bekam, die ureigenen Darmbakterien behalten hat – und dass deswegen die Krankheitsanfälligkeit stieg … sehr verkürzt.

    Dein Link war sehr interessant – übrigens vielen Dank für deinen Eifer.

  58. @Dr. Bertelsen:

    << Wenn jemand glaubt, bei somatischen Beschwerden nach Glutenbelastung handele es sich um eine Modeerscheinung << Wer genau "glaubt" das denn? Es ist zwar völlig müßig, mit Ihnen zu diskutieren, aber gerne noch einmal der Hinweis: - Sie haben das im Artikel genannte Buch nicht einmal gelesen, meinen aber, den Inhalt (telepathisch?) genau zu kennen. - Sie sind nicht willens oder in der Lage, auch nur ein Mindestmaß an Differenzierungsfähigkeit zu zeigen. Gerne zum 50sten Mal, diesmal aber mit der expliziten Bitte, zu LESEN und zu VERSTEHEN, Herr Dr. Bertelsen: Niemand hier leugnet, dass es "echte" somatische Beschwerden nach Glutenbelastung gibt oder spricht von einer "Modeerscheinung" - das haben wir bereits ausführlich diskutiert. Was in Frage gestellt wird ist, dass JEDE Selbstdiagnose einer Gluten-Unverträglich auch tatsächlich eine ist. Dazu haben sich sogar Betroffene hier ausführlich geäußert, was Ihnen offenkundig völlig egal ist, sodass wohl eher Ihrerseits von einem unverrückbaren "Glaubenssystem" auszugehen ist. Außerdem haben Sie trixis Frage überhaupt nicht beantwortet, sondern weichen wieder auf Ihre übliche Predigt aus. Die Frage war: << Warum versuchst du permanent, Gluten-Unverträglich zu einer industriell verursachten Massenerkrankung zu stilisieren? Anscheinend hat Zölikaie weit überwiegend genetische Ursachen. << Dazu würde ich jetzt von Ihnen als "Experte" konkrete Antworten erwarten, wie zum Beispiel: - Welche belegbaren Ursachen hat eine Gluten-Unverträglichkeit und was genau hat eine "veränderte Brotherstellung" damit zu tun? Trxi hat die starke genetische Komponente von Zölikaie erwähnt - jetzt erklären Sie uns bitte, konkret welchen Anteil demgegenüber die "veränderte Brotherstellung" an der Inzidenz von Zöliakie Ihrer Meinung nach hat und wie der Zusammenhang bzw. Wirkmechanismus ist - bitte mit Belegen aus der Fachliteratur. - Sie selbst fernerhin haben geschrieben: << << Die Trennung von Psyche und Soma ist ein vermeidbarer Fehler. Die Psyche reagiert immer mit. << Seitdem warte ich darauf, dass Sie mal konkret Stellung dazu beziehen, welchen Anteil "die Psyche" an "somatischen Beschwerden nach Glutenbelastung" denn nun hat? Einerseits sprechen Sie sich gegen eine Trennung von "Psyche und Soma" aus, andererseits leugnen Sie rundweg *jede* psychische Beteiligung an Nahrungsmittelunverträglichkeiten weg und beleidigen sogar Menschen, die auf diese Möglichkeit auch nur hinzuweisen wagen, als "Scharlatane". Sie wissen genau, dass die Zahl der Selbstdiagnosen und "Betroffenen"-Berichte in Sachen Gluten-Unverträglichkeit weitaus höher liegt als die tatsächliche Inzidenz dieser Erkrankung, und dass es Patienten gibt, die auch nach dem sicheren Ausschluss einer "echten" Zöliakie weiterhin von Symptomen berichten. Dazu können Sie auch in dem Kommentar von Herrn Sarma einiges nachlesen. Ich warte seit langem auf eine Erklärung von Ihnen zu dieser Diskrepanz, ebenso wie Sie bislang kein Wort zu einer möglichen nicht-zöliakischen Glutensensitivität verloren haben. Also: Wollen Sie hier predigen oder sich als ernstzunehmender Experte positionieren? Sie haben die Wahl.

  59. @thes

    Da liegt du richtig. Die Verarbeitung des Getreides hat sich verändert. Kompetente Sachinformation hierzu findet man beim Europäischen Institut für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften (EULE). Gerade gestern hatte ich ein längeres Telefonat mit Herrn Pollmer. Die Leute von EULE haben geballte Sachkompetenz.

    http://www.euleev.de/

  60. @trixi:

    Genau das ist das Problem, genau darum geht es in dem Buch von Hermann, genau das diskutieren wir hier seit Wochen: dass bei Heilpraktikern und anderen selbsternannten Gesundheitsaposteln ALLES zur Gluten-Unverträglichkeit erklärt wird.

    Jeder Hinweis darauf – also auf den Missbrauch von Glutenunverträglichkeit als modische Alles-Erklärung und Lizenz zur Geschäftemacherei – wird von Herrn Dr. Bertelsen aus nicht nachvollziehbaren Gründen als „Scharlatanerie“ und „Glaubenssystem“ bezeichnet.

    Er scheint nicht einmal einsehen zu können, dass solche Praktiken den echten Zöliakie-Betroffenen schaden und gerade deswegen aufgeklärt werden müssen.

    Niemand hat hier je behauptet, dass echte Zöliakie eine „Modeerscheinung“ ist – sondern es geht darum, dass imaginäre Unverträglichkeiten zur Modeerscheinung geworden sind.

    Diesen Unterschied kann oder will Herr Dr. Bertelsen anscheinend nicht sehen. Aber wozu wiederhole ich das – es hat ja jeder verstanden, außer einem einzelnen Herrn.

    Aktuelles Beispiel für Abzocke mit angeblicher Gluten-Unverträglichkeit bei about.health:

    << Avoiding Gluten? A New Pill Can Do It For You: A new pill uses proteins found in egg yolk to “coat” gluten in the stomach, which helps it to pass through the body without doing any damage. <<

  61. Preisfrage: wie bringt man einen Blog zum Brummen?

    Man schreibe was übers Essen.

  62. @klauszwingenberger:

    Angesichts von Faktenresistenz ist mir eher nach Trinken – Whisky pur.

  63. @trixi: Danke für den Link.

    Bin über das Fazit gestolpert:

    „Es entstehen bei Gesunden und sogar bei NCGS-Patienten keine Entzündungen durch Gluten im Darm und es gibt auch keine Immunreaktion auf Gluten – wie zur Hölle soll es also schädlich wirken?“

    Behauptet Udo Pollmer davon das Gegenteil?

    Nach trixis Rezeption seines Videos nein.

    Nach Bertelsens Rezeption ja.

    Wer klärt auf?

  64. @trixi
    @trixi

    „Habs auch mal mit glutenverzicht probiert, keine positive veränderung!“

    Eine glutenfreie Ernährung „mal probieren“? Das geht nicht. Wie lange denn? Es ist die schwierigste unter allen Diäten. Gluten ist vielen Gewürzen, in Soja-Sauce, in Frittierfett (falls vorher Chicken-Nuggets frittiert wurden). Die Nachweisgrenze liegt bei 8 ppm. „Glutenfrei“ darf sich ein Lebensmittel nennen, wenn weniger als 20 ppm enthalten sind. Es gibt „High-responder“, die auf Glutengehalt von 15 ppm heftig reagieren!

    Eine Zöliakie tritt HLA-gekoppelt auf (HLA-DQ 2/8) – aber angesichts der anderen Möglichkeiten einer Glutenenteropathie, die seronegativ sind (!), ist eine Diagnose sehr schwierig.

    Eine glutenfreie Diät macht niemand „mal eben“ monatelang, wenn nicht ein deutlicher benefit dabei herausspringt. Zudem sind glutenfreie Lebensmittel geschmacklich eher enttäuschend. Es können Monate vergehen, bis sich eine Besserung der Symptome zeigt.

    Einen „Hype“ kann ich derzeit nur bei „veganer Kost“ sehen – eine Ernährungsform, die mit Sicherheit Glutenenteropathien erzeugen wird. Da bin ich mit Herrn Pollmer einer Meinung.

  65. Heutige Veröffentlichung der „Stiftung Warentest“:
    https://www.test.de/Milch-Macht-sie-krank-oder-stark-4899426-0/

    Da scheint man sich einig zu sein. Ich werde also weiter mein tägliches Glas Milch trinken. Allerdings muss ich dringend meinen Verzehr von Hartkäse einschränken…

  66. @trixi

    Ja wirklich herrliches Video. Bis auf manche Kommentare, die nicht gelöscht werden. Z. B. der von Chris Duane:

    Chris Duane vor 5 Monaten
    This video is ignorant. All over America, people are complaining of bowel problems, diarrhea, IBS, colitis and other strange, unknown bowel malfunctions. I have a sister who thinks like you do who almost craps in her pants everyday because she can’t get to the toilet fast enough, I lost a brother and another sister to complications from celiac disease. He ignored it and kept eating wheat. The inflammation gluten caused in his body undoubtedly contributed to his lethal heart attack. My deceased sister became malnourished because gluten destroys your ability to absorb important nutrients. She died of a blood clot in her lung. This video is as ignorant as making fun of diabetes and those who are pre-diabetic, analogous to full blown celiac and gluten sensitivity.
    I challenge you to read Dr. William Davis‘ book Wheat Belly or at least watch his lecture on youtube and learn something valuable other than being a smug moron.

  67. @Dr. Bertelsen:

    Trixi wird das gewünschte Telefonat nächste Woche mit Ihnen führen, bitte schreiben Sie mir als PN, wann und wo sie Sie erreichen kann, Wunschtermin ab Mittwoch Abend.

    Und damit wird diese Diskussion hier definitiv beendet sein.

    Es geht absolut gar nicht, dass Kommentatorinnen hier verdächtigt werden und ihre Identität „beweisen“ müssen (to whom it may concern).

  68. @Pierre Castell:

    Also zumindest die Schlussfolgerung, dass hier eine Genmanipulation oder sogar Genregulation durch Mikro-RNA’s in der Milch stattfindet, finde ich etwas gewagt. Diese RNA’s müssten nicht nur vollkommen unbeschädigt die Behandlung und Lagerung der Milch überstehen (Stichwort omnipräsente RNAsen).

    Sie müssten auch das Magensäurebad überstehen und dann die entsprechenden Zielrezeptoren finden, was – zugegeben – nicht unmöglich ist, aber zumindest mir keine schlaflosen Nächte bereitet, obwohl ich jeden Tag Milch (auch Frischmilch) zu mir nehme.

    Ansonsten hat der Mann wahrscheinlich Recht.

  69. Ganz aktuell von heute Mittag:

    Wie gesund ist Milch wirklich?

    http://www.rtl.de/cms/news/punkt-12/videos.html

  70. Montag, 16. November 2015 um 21.00 Uhr im TV:

    „plietsch – Risiko Milch? Die wichtigsten Fakten“

    https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/plietsch/Risiko-Milch-Die-wichtigsten-Fakten,trplietsch106.html

  71. Hier mein Artikel“zum Theoa Zahnsahmelzdefekte und Gluten:

    http://www.zm-online.de/bloes/statement/SchoelzdefeKte-aufgrund-einEr-Zoeliakie_336612.html#1

    Gruß aus Bremen!

  72. @Bernd Harder

    Die Pressemitteilung ist richtig zitiert. Im Artikel selbst wird u.a. auf die Tatsache hingewiesen, dass die gluteninduzierten Beschwerden seit Jahren zunehmen. Auch die Ursachen hierfür werden genannt (z.B. Erhöhung des Glutengehaltes bei Verwendung von mineralischem Dünger, Proteaseninsuffizienz bei zu kurzer Verweildauer bei der Teigzubereitung u.v.a.).

    Es sind alles andere als eine „modische Attitüde“, wenn jemand auf Gluten verzichtet.

    Hoffnung verspricht Aspergillus niger, ein Pilz, der mittels Prolyl-Endoprotease (PEP) den Glutengehalt drastisch senken kann:

    http://suppversity.blogspot.de/2015/06/the-gluten-solution-aspergillus-niger.html

    AN-PEP ist lebensmitteltauglich und wird von Brauereien seit vielen Jahren zur „Klärung“ eingesetzt.

  73. @Bernd Harder

    Die Pressemitteilung ist richtig zitiert. Im Artikel selbst wird u.a. auf die Tatsache hingewiesen, dass die gluteninduzierten Beschwerden seit Jahren zunehmen. Auch die Ursachen hierfür werden genannt (z.B. Erhöhung des Glutengehaltes bei Verwendung von mineralischem Dünger, Proteaseninsuffizienz bei zu kurzer Verweildauer während der Teigzubereitung u.v.a.).

    Es ist alles andere als eine “modische Attitüde”, wenn jemand auf Gluten verzichtet.

    Hoffnung verspricht Aspergillus niger, ein Pilz, der mittels Prolyl-Endoprotease (PEP) den Glutengehalt drastisch senken kann:

    http://suppversity.blogspot.de/2015/06/the-gluten-solution-aspergillus-niger.html

    AN-PEP ist lebensmitteltauglich und wird von Brauereien seit vielen Jahren zur “Klärung” eingesetzt.

  74. @Dr. Bertelsen:

    << Es sind alles andere als eine “modische Attitüde”, wenn jemand auf Gluten verzichtet. << Ja - wenn die Gluten-Unverträglichkeit oder Allergie oder Weizenensitivität diagnostiziert und der Verzicht darauf medizinisch angezeigt und notwendig ist. Weder ich noch sonst jemand haben je das Gegenteil behauptet. Die Inzidenzen sind in dem Ökotest-Artikel aber ebenfalls genannt, und die sind recht gering. Plus die von anderweitig zitierte Aussage, dass von 100 Patienten, die wegen einer Unverträglichkeit zum Arzt kommen, bei 80 bis 90 der Verdacht eben nicht erhärtet werden kann. Heißt umgekehrt: Bei 10 bis 20 von 100 Verdachtspatienten ist der Gluten-Verzicht tatsächlich aufgrund einer medizinischen Diagnose angebracht.

  75. @Bernd Harder

    Na so langsam kommen wir zusammen.

    Gut, dass die Inzidenzen zur Sprache kommen. Die wurden von Prof. Detlef Schuppan (Uni Mainz in Co mit Harvard, Boston) auf Seite 72 genannt.

    1. Zöliakie 0,4 %

    2. Weizenallergie 0,1 %

    3. Weizensensivität 5 %

    Es sind 5,5 % der Bevölkerung, also 4,5 Mio Menschen in Deutschland, die von einer glutenfreien Ernährung einen erheblichen gesundheitlichen Vorteil erhalten. Die größte Gruppe, die Weizensensitiven, reagieren auf ATI (Amylase-Trypsin-Inhibitoren), ein Enzym welches vom Getreide stets parallel zum Gluten erzeugt wird.

    „ATIs aktivieren das Immunsystem und können bei empfindlichen Menschen starke Entzündungsreaktionen hervorrufen, die schließlich zu Darmbeschwerden führen, aber auch zu Kopf- und Muskelbeschwerden, Müdigkeit und Konzentrati8uonsschwäche. Auch bei Rheuma öund Multiple Sklerose könnten ATIs eine Rolle spielen, so Schuppan.“

    4,5 Mio Menschen, also die Einwohner von Hamburg, München, Köln und Bremen zusammen. „Recht gering“ – stimmt. Verglichen mit China.

  76. @Dr. Hans-Werner Bertelsen:

    Es stand nie zur Debatte, dass *echte* (nachgewiesene) Betroffene von einem Gluten-Verzicht profitieren können.

    Wir kämen dann zusammen, wenn Sie mal das Hauptthema des Threads und die Ausgangsfrage kommentieren würden, die in diesem Zitat noch einmal zusammengefasst ist:

    „Von 100 Menschen, die sagen, dass sie eine Unverträglichkeit haben, kann der Arzt nur bei 10 bis 20 Prozent etwas feststellen.“

    Das ist das Thema, um das es geht, auch in dem besagten Buch.

  77. @ Bernd Harder

    „20 Prozent“

    sichere Diagnose wären richtig viel, bei einem Krankheitsbild, das sich mit so unspezifischen Symptomen äußert

    vielleicht sollte die gwup damit aufhören, alles zu „esoterik“ zu erklären, was nicht in einem vermeintlich „wissenschaftlichen“ mainstream mitschwimmen möchte

  78. @ Bernd Harder

    1. Weil 10 % der Bevölkerung eine zu geringe IgA-Expression haben

    2. Weil die Kausalität einer Immunreaktion durch ATI noch nicht nachweisbar ist.

    De facto profitieren 4,5 Millionen Menschen von einer glutenfreien Diät.

    Das ist Tatsache und kein „Ernährungswahn“.

  79. @ Dr. Hans-Werner Bertelsen/Bernd Harder

    Ist Ihnen evtl. bekannt, ob wenn Milch pur getrunken wird (1 Glas) vom Körper anders „verwertet“ wird als wenn die gleiche Menge einem Müsli beigegeben und dann verzehrt wird?

    Es ist keine Einbildung, dass ich nach einem Müsli mit Milch keine Beschwerden habe, allerdings pur getrunkene Milch in der gleichen Menge bei mir für ca. 30 Minuten Magenprobleme bewirkt.

  80. Hier nochmal schön erklärt innerhalb von knapp 3 Minuten:

    https://www.youtube.com/watch?v=9lXzhv8SPOU

    Gruß aus Bremen!

  81. @Dr. Hans-Werner Bertelsen:

    Das ist erneut nicht die Antwort auf meine Frage – dann müssen wir wohl akzeptieren, dass wir an dieser Stelle eben nicht zusammenkommen.

    Auch wenn die Kausalität einer Immunreaktion noch nicht nachweisbar ist, ist trotzdem eine Ausschlussdiagnose möglich, jedenfalls laut DGVS-Leitlinie:

    „Bei weizenabhängiger Klinik und negativer Serologie (für Zöliakie-spezifische Antikörper), normaler Dünndarmhistologie, negativem spezifischem IgE (Weizen) und negativem Prick-Test (Weizen)“.

    Und es wird eben keineswegs einfach so der unreflektierte und ungetestete Verzicht auf Gluten empfohlen, sondern ein verantwortungsvoller Umgang damit (und darum geht es auch in dem Buch).

    Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten:

    „Bei Kindern und Jugendlichen sollte die Nicht-Zöliakie-Nicht-Weizenallergie-Weizensensitivität durch eine doppelblinde, Placebo-kontrollierte Belastung bewiesen oder ausgeschlossen werden, um negative psychosoziale und nutritive Folgen einer strikt glutenfreien Diät zu vermeiden.“

  82. @Felix:

    << was nicht in einem vermeintlich “wissenschaftlichen” mainstream mitschwimmen möchte. << Wer genau *möchte* bei den genannten drei Krankheitsbildern bewusst auf wissenschaftsbasierte Medizin und Diagnostik verzichten und was hat das Thema mit Esoterik zu tun?

  83. @Pierre Castell

    Es geht bei der Glutendiskussion um Brot, Nudeln, Pizza und Paniertes.
    Milch, die vielen Leuten Probleme aufgrund von Laktoseintoleranz bereitet, ist verglichen mit den Symptomen einer Glutenunverträglichkeit harmlos – meist sind es nur Völlegefühle, leichte Krämpfe und Blähungen.

  84. @Pierre Castell:

    Bekannt ist mir das nicht, ich könnte es aber aus der Erfahrung so bestätigen.

    Manchmal liegt das auch einfach daran, dass Milch relativ kalt ist (zumindest aus dem Kühlschrank oder gerade erst gekauft), was etwas unproblematischer ist, wenn man noch etwas dazu isst.