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„Hochschultage“ als Plattform für Kreationisten-Prediger

| 11 Kommentare

Es ist einfach z.K.

Gerade hat die TU Chemnitz einen Verein von Impfgegnern rausgeschmissen, der dort ein Symposium veranstalten wollte.

Jetzt öffnet die Uni Jena ihre Pforten für Kreationisten, die unter dem Deckmantel von „Hochschultagen“ über „zentrale Lebens- und Glaubensfragen“ predigen wollen.

Veranstalter sind die „Studenten für Christus“, die „Studentenmission Deutschland“ und die Gruppierung „Entschieden für Christus“.

Alle drei verortet die Hochschulgruppe Jena der Giordano-Bruno-Stiftung im Umfeld der Evolutionsleugner mit entsprechenden Referenten während der nächsten drei Tage.

Sie hat daher einen Protestbrief an Universitätsrektor Klaus Dicke und Oberbürgermeister Albrecht Schröter verfasst, der hier oder bei Astrodicticum simplex eingesehen werden kann.

Gerade erst hat die Süddeutsche Zeitung über US-Kreationisten berichtet – und dabei erschreckende Denkweisen zu Tage gefördert:

Wir können das Geld für die Forschung sparen. Es steht alles in der Bibel.“

Zum Weiterlesen:

  • Kein Kreationismus an der Universität Jena! Astrodicticum simplex am 12. Mai 2014
  • Und Gott erschuf die Dinosaurier, Süddeutsche am 9. Mai 2014
  • Laborjournal: Kreationistische Rückzugsgefechte, GWUP-Blog am 5. April 2014
  • The Rap Guide to Evolution, GWUP-Blog am 23. März 2014
  • Vince Ebert zu Kreationismus und Wissenschaftsfeindlichkeit, GWUP-Blog am 6. April 2014
  • GWUP-Thema: Kreationismus
  • Argumente des Kreationismus und ihre Widerlegung, Gedankenwerkstatt am 21. März 2014
  • Der Unsinn der nichtreduzierbaren Komplexität, Astrodicticum simplex am 5. Dezember 2010
  • Vince Ebert: Evolution, GWUP-Blog am 22. Dezember 2013
  • 11er des Monats: Kreationismus, aargks/pro Logik am 11. Mai 2014

11 Kommentare

  1. Ich hatte seinerseits in der gymnasialen Mittelstufe 2 Mitschüler, die (durch ihre Familien) sehr aktiv bei „Entschieden für Christus“ dabei waren.

    Sie haben mich auch mehrfach zu Veranstaltungen in ihrer Gemeinde mitgeschleppt. Seinerzeit (so etwa mit 12-13 Jahren) war ich durchaus noch im christlichen Glauben verankert – aber DIESE Vereinigung war mir schon damals recht suspekt.

    Vor allem wegen ihrer Neigung, so ziemlich ALLES, was einem im Leben widerfuhr, als „Wille Gottes“, den man nicht in Frage stellen dürfe, zu interpretieren.

    Rückwirkend (und mit mehr als 30 Jahren Lebenserfahrung dazwischen) muss ich ganz klar feststellen: das ist eine gefährliche Sekte – die sich übrigens lange Zeit als „Gemeinschaft in der Landeskirche“ tarnen konnte.

    Aber mit ihren Hauskreisen, Laienpredigern und Erweckungs-Veranstaltungen muss man „Entschieden für Christus“ sicherlich als evangelikale Strömung einordnen.

    Die Evolutionstheorie wurde übrigens schon damals in einem Vortrag, dem ich (unglücklicherweise) beigewohnt habe, als „Teufelswerk“ bezeichnet, die „unsere Kinder bedroht“.

    Genauso wie der Aufklärungsunterricht in den Schulen (der am Ende durch die „Gottesstrafe“ AIDS gesühnt würde) und Kartenspiele (das bei uns verbreitete „französische Blatt“ ist nämlich – das mag für Euch jetzt überraschend kommen – das „Gebetsbuch des Teufels“! Aber „UNO“ ist erlaubt und frei von Sünde…).

    Von heute aus betrachtet war dieser Verein echt grusig…

  2. Sehr geehrte Damen und Herren!

    Voller Freude habe ich gehört, dass Sie, die Uni Jena, nun auch für Kreationisten ihre Pforten öffnen (https://blog.gwup.net/2014/05/12/hochschultage-als-plattform-fur-kreationisten-prediger).

    Hiermit beantrage ich für das Jahr 2015, für das 10jährige Jubiläum des Fligenden Spaghettimonsters, and der Uni Jena im Rahmen der Hochschultage eine Lehrveranstaltungsreihe zum Thema „Pastafarianischer Kreationismus“.

    Vielen Dank, Hochachtungsvoll und Ramen,

    Mr. MIR

    —–

    PS: Liebe Pastafari in Deutschland, helft MIR, ein wiss. Programm über unsere Kreationsmythen zum 10jährigen Feste zusammenzustellen! Ramen :)

  3. @ Mr. MIR:

    Als Prophet 3. Grades seiner Nudeligkeit sowie Hohepriester der „Kongregation der ewigen Wiederkehr des grossen Fleischbällchens“ biete ich hiermit schon einmal vorsorglich einen Vortrag zum Thema „Sind vegetarische Lasagnen Sünde?“ an.

  4. @Mr. MIR

    Oh ja… doch das wäre was. Am besten unter dem Motto „nudelora et labora – Die Nudel im Laufe der Schöpfung“ ;)

  5. @Bernd Harder:
    Ich hab mal etwas recherchiert:

    …Für die begleitenden Seminare konnten u. a. die Jenaer Professoren Reinhard Haupt und Rafael Biermann gewonnen werden, die sich in ihren Vorträgen mit Wirtschafts- bzw. Friedensethik beschäftigen…

    http://www.smd-jena.de/ueberleben-der-uni-hochschultage-2014/

    Vorträge aus dem Bereich NaWi, die kreationistisches Gedankengut nahe legen, habe ich nicht gefunden.
    Wäre es nicht besser, mit den Veranstaltern direkt zu diskutieren?

  6. Meine Tochter, die Life Science in Konstanz studierte, hatte in ihren Biologie Vorlesungen auch einige Lehramts-Studenten die Kreationisten waren und sich mit dem Professor anlegen wollten. Die Vorstellung, dass diese inzwischen wahrscheinlich schon Kinder unterrichten dreht mir fast den Magen rum.

  7. @Sweeper:

    Ich zitiere mal aus dem Offenen brief:

    << Dr. Reinhard Haupt ist emeritierter Professor und bekennender Evangelikaler. Er hat u. a. als Prorektor und Dekan an der FSU Jena gewirkt. Auf Vorschlag der Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht wurde ihm 2010 das Verdienstkreuz am Bande verliehen. Dies wurde unverständlicher Weise nicht nur mit seinen unbestrittenen Leistungen für die Universität begründet, sondern auch mit seinem Engagement als Leiter der Abteilung für Wirtschaft und Ethik in der Studiengemeinschaft Wort und Wissen. << Letzere dürfte einschlägig bekannt sein.

  8. Wir können das Geld für die Forschung sparen. Es steht alles in der Bibel.”

    Ja, das stimmt, wenn man glaubt, daß die Bibel Gottes Wort ist.
    Ich war ja auch recht lange gläubig (aber gewiß kein Heiliger ;-))
    Natürlich glaubte ich nicht an „Adam und Eva“, aber so steht es in der Bibel.
    Man hat sich das immer „schöngeredet“, aber letztendlich ist das inkonsequent: Entweder man glaubt der Bibel „Wort für Wort“, oder man muß alles in Frage stellen, was in der Bibel steht; somit auch die „Jungfrauengeburt“ und die „Auferstehung von den Toten“.

  9. @Juliane

    Ich hatte mal einen Bio-Lehrer zur Abiturzeit bei dem ich es vermutet habe, er sei womöglich ein Anhänger des Kreationismus.

    Ich kann mich noch schwach daran erinnern als die Evolution dran kam, er sagte (sinngemäß) „Das ist eine andere Theorie, es gibt aber auch andere“ Er lächelte damals so schelmisch und ich fragte gleich, was denn für welche.

    Worauf hin er meinte dass er das nicht offen sagen dürfte, weil er Probleme damit bekäme, aber in ruhiger, außerschulischer Runde könnte man darüber reden.

    Im Laufe des Themas „Evolution“ hatte er wohl auch mein größeres Interesse an dem Thema bemerkt, aber auch meine atheistische Einstellung. Aber auch, dass ich ein Legastheniker bin, was er ab dann auch etwas ausnutze. Ich habe immer gute Arbeiten geschrieben mir wurde aber dauernd eine volle Note für meine Rechtschreibfehler abgezogen… manchmal auch zwei volle Noten.

    Ich versuche mit ihm darüber zu reden, aber ohne Erfolg. Ich wandte mich damals an meine Vertrauenslehrerin, weil ich nicht eingesehen habe dass ich um eine 1 oder 2 zu bekommen womöglich 1+ oder 2+ schreiben müsse damit mir nach Abzug wenigstens eine 2 bleibt.

    Sie nahm sich der Sache an und half mir das zu ändern.

    Zum Jahresende kurz vor dem Abi hatte wir einen Amokläufer an der schule. Der ist dann mit einer kaputten Flasche auf unsere Schüler und Lehrer losgegangen.

    Und wie der Zufall so will zuerst auf meinen Bio-Lehrer. Ich hatte ihm natürlich geholfen weil ich nicht anders kann. Ich habe förmlich mein leben für ihn riskiert. Ab dann wusste der gute Christ nicht so recht wie er mit mir umgehen soll.

    Denn eigentlich war ich ja sein Erzfeind, aber andererseits habe ich ihm in einer Hirnlos, selbstlosen Aktion so zu sagen das Leben gerettet.

    Ich weiß bis heute nicht so recht wessen Geistes Kind er wirklich war. ich vermute doch dass er ein Kreationist war. Ich hatte zur der Zeit noch nichts davon gewusst dass es so etwas überhaupt gibt.

    Ich wusste nur dass es Christen gibt die streng gläubig sind aber ahnte damals noch überhaupt nicht darüber, dass sich diese Menschen so eng vernetzen können.

    Diese Geschichte ist wirklich passiert. Sie ist also keine Ausgeburt meiner regen Phantasie :D

  10. Was für ein stümperhafter Handwerker ist doch der biblische Schöpfer.

    Braucht 6 Tage für so ein bisschen Universum. Am siebten ist er dann so kaputt, das er Pause machen muss. Außerdem verbaut er Material, das er eigentlich für die Eva braucht im Adam.

    Und sein Sohn bräuchte 3 Tage, um einen Tempel wieder aufzubauen. Also mein Schöpfer-Gott 2.0 macht das alles mit einem Fingerschnippsen.

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