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Homöopathie im BR: „Medizin oder Mogelpackung?“

| 42 Kommentare

Nachtrag:

Die Sendung im Bayerischen Fernsehen wurde tatsächlich noch weitaus schlimmer als befürchtet.

Hier eine Zusammenfassung.

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Mit dem heutigen Sonntag geht unsere „Woche der Homöopathie-Kritik“ zuende.

Nur noch drei Hinweise:

Homöopathie: Medizin oder Mogelpackung?“

Die Ankündigung lässt zumindest nichts Gutes erahnen:

Es gibt Fälle, in denen Homöopathie nachweislich wirkt. Wie, ist bislang noch unklar. Vielleicht stößt die Naturwissenschaft hier an ihre Grenzen. Noch gibt es jedenfalls keine wissenschaftlichen Forschungen, die der homöopathischen Praxis wirklich gerecht werden.“

Das ist schlicht gesagt barer Unsinn, wie man zum Beispiel hier nachlesen kann:

  • „Die Homöopathie-Lüge“ – Ein Interview (Teil 1), GWUP-Blog am 23. Dezember 2012
  • „Die Homöopathie-Lüge“ – Ein Interview (Teil 2), GWUP-Blog am 23. Dezember 2012

Immerhin kann man während der Ausstrahlung live mit dem Autor der Sendung chatten, und zwar hier auf der BR-Homepage.

Vielleicht braucht der Mann ja ein paar seriöse Recherchetipps für künftige Projekte.

Der Lebensmittelchemiker Udo Pollmer würdigt ironisch jenen Mann,

… der sich große Verdienste um die Lebensmittelsicherheit erworben hat, namentlich um den Schutz vor Schwermetallen. Ja, er ist sogar einer der Begründer der Lebensmittelchemie in Deutschland.“

Wieso dieses?

Eingedenk der Tatsache, dass allein die Dosis das Gift macht, ersann er um 1800 die Homöopathie: In ausreichender Verdünnung konnte auch die giftigste Medizin nicht mehr schaden […]

Als aufgeklärtem Chemiker war Hahnemann klar, dass weder Ärzte noch Patienten an verdünnte Arzneien glauben würden, noch dazu wenn sie farblos sind. Bis heute wirkt bittere, bunte und teure Medizin am besten. Also schob Hahnemann 20 Jahre später den wohlklingenden Namen Potenzen für seine Verdünnungen nach.

Er hatte die Gefahren erkannt, die von Arsen, Quecksilber und Blei ausgingen – egal ob aus der Apotheke oder in Lebensmitteln. So hat er unzähligen Menschen die Gesundheit erhalten oder gar das Leben gerettet. Er war nicht nur der erste Lebensmittelchemiker mit staatlicher Anerkennung, sondern auch einer der bedeutendsten Verbraucherschützer.

Mahlzeit!“

Zum Weiterlesen:

  • Der Nachklapp: Die homöopathische Mogelpackung des BR, GWUP-Blog am 23. April 2013
  • Allein die Dosis macht das Gift, Deutschlandradio Kultur am 20. April 2013
  • Schüßler-Salze: Antlitzanalyse als diagnostisches Mittel, derStandard.at am 19. April 2013
  • Die Woche der Homöopathie – ein skeptischer Nachklapp, GWUP-Blog am 16. April 2013
  • Die Woche der Homöopathie – ein skeptischer Nachklapp 2, GWUP-Blog am 16. April 2013
  • Die Woche der Homöopathie – ein skeptischer Nachklapp 3, GWUP-Blog am 17. April 2013
  • Homöopathie: Wenn Skeptiker Hoffnungen zerstören, GWUP-Blog am 18. April 2013
  • Homöopathie, Ganzheitlichkeit und die sprechende Medizin, GWUP-Blog am 20. April 2013
  • Skeptiker als Pharma-Söldner? GWUP-Blog am 21. April 2013

42 Kommentare

  1. Also ich glaube ja kein bisschen an die Wirkung der Homöopathie. Allerdings bin ich dann doch verwirrt, wenn ich Aussagen wie diese lese:

    ———-
    Müssen auch die Kritiker Kritik einstecken?
    2005 feierte die renommierte Fachzeitschrift „The Lancet“ den Abgesang der Homöopathie: Ein Team von Wissenschaftlern hatte 110 verschiedene Studien zur Homöopathie analysiert und kam zu dem Ergebnis, dass es keinen Beleg dafür gibt, dass die Homöopathie besser wirkt als Placebos. Doch die Studie hatte erhebliche Schwächen: Von 110 Untersuchungen zur Homöopathie wurden nur die acht größten statistisch ausgewertet. Viel zu wenig, um haltbar zu sein! Die Gründe für diese Auswahl sind bis heute undurchsichtig.
    ————-

    Quelle: http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/faszination-wissen/fawi-homoeopathie-medizin-100.html

    Was ist denn da dran?

  2. @Volker:

    << Was ist denn da dran? << Nichts. Beschämend, dass der Bayerische Rundfunk diesem Homöopathen-Märchen aufsitzt, anstatt mal zu recherchieren: https://blog.gwup.net/2013/04/17/die-woche-der-homoopathie-ein-skeptischer-nachklapp-3/

  3. @Bernd Harder: Vielen Dank, auch wenn ich den Ausführungen Ulrich Berger geistig noch nicht 100% folgen kann :)

  4. Leider habe ich den Beitrag verpasst, aber er ist in der Mediathek des Bayrischen Rundfunks zu finden (neu im Archiv zb)…unglaublich…in dem Beitrag wurde behauptet, daß eine Frau (selbst Medizinerin) von Krebs homöopathisch „geheilt“ wurde, obwohl sie eine „schulmedizinische“ Chemo-Therapie machte…der Moderator wies zum Glück darauf hin, daß vielleicht auch die konventionelle Therapie den Heilungserfolg geliefert haben könnte…dann geht es aber mit einer „undurchsichtigen“ Studie von ADHS-Patienten weiter, die angeblich Erfolge zeigt…und da wird auch der Moderator „schwach“…

    …leider gibt es nicht so viele Studien zur Homöopathie, wie die ADHS-Studie…und das erlaubt Kritikern immer noch die Homöopathie als Placebo-Effekt zu bezeichnen

    (zugegeben etwas frei zitiert, aber inhaltlich richtig)
    Dann die Forscher mit den „Wasserlinsen“…und was war die „Erklärung“ des „Professors“…

    …wir sind da an der Grenze der Naturwissenschaft angekommen

    …aha…hallo…da kommt doch die Quantenmechanik gelegen…auch eine Grenzwissenschaft, die die Grenze sogar wissenschaftlich, mit der Heißenberg’schen Unschärferelation postuliert hat…auf munter weiter…
    Ich muß sagen, bisher hatte ich immer einen positiven Eindruck vom Bayrischen Rundfunk, aber diese „Dokumentation“ ist der Höhepunkt; das haben wahrscheinlich viele Menschen gesehen und haben dort eine „Betätigung“ der Homöopathie erlebt.

  5. natürlich „Bestätigung“, statt „Betätigung“…ich bin etwas echauffiert ;-)

  6. Jetzt denkt man, Medien mit einem gewissen Anspruch würden mittlerweile doch etwas genauer recherchieren, wenn es um die Homöopathie geht – und dann so etwas.

    Alle Wetter, was für eine Schrottsendung!

    Zusammengeschwurbelt im klassischen Strickmuster aus Anekdote + zurechtgebogene Studien + Verschwörungstheorie + Hamlet.

    Dass der zuständige Redakteur dieses Filmchen abgesegnet hat, ist ein echtes Armutszeugnis.

    Ausgerechnet die statistisch schlechte und manipulative Frei-Studie, ausgerechnet Shang & Egger, ausgerechnet der Irre aus der Clinica St. Croce, ausgerechnet Homöopathie bei Mastitis,und dann noch die Klamotte über die Legehennen mit Windeiern, die wahrscheinlich jeder Hühnerhalter als Phänomen kennt.
    (Meine Frau, vormals langjährige Land-Tierärztin mit umfangreicher bäuerlicher Klientel, hat sich über die Vorstellung einer homöopathische Behandlung von Hennen, denen es höchstwahrscheinlich nur ein wenig zu warm war, gekringelt.)

    Fazit: 10 Minuten Recherche hätten dem Filmemacher Hackl ausgereicht, um den Film nicht zu machen. Auf diese 10 Minuten hat er dummerweise verzichtet, was leider zu 30 Minuten Zumutung geführt hat.

  7. Uaahhh, ich habe mir gerade mal den Live-Blog angetan.

    Allein schon die übliche Forderung des Autors nach dem Beweis, dass Geschwurbel NICHT funktioniert – reicht!

  8. @Volker:

    Geht mir ähnlich …

  9. Es ist schon verrückt: Auch auf diese Sendung hatte ich letzte Woche hier im Blog hingewiesen, nun aber selbst verpasst (sowas ist mir schon öfter passiert). Auch vergessen, sie aufzunehmen.

    Aber wenn sie so sehr Pro Homöopathie war, schaue ich sie mir besser nicht online an. Irgendwo in einer Vorankündigung habe ich von einer Schweizer Krebsklinik gelesen, die auschließlich homöopathische Behandlungen durchführt. Stimmt das?

  10. @Piere Castell:

    Ja, solche Vögel (um keine juristisch relevanten Ausdrücke zu gebrauchen) gibt es z.B. in der Clinica Santa Croce:

    http://psiram.com/ge/index.php/Clinica_Santa_Croce

  11. Ich kann etwas Positives über diese Sendung sagen: Sie war nach 30 Minuten endlich zu Ende.

    Ich weiss gar nicht, worüber ich mich am meisten ärgern soll:

    Darüber, dass kein EINZIGER kritischer / skeptischer O-Ton zu Wort kam?

    Darüber, dass das dämliche, nicht unabhängig reproduzierte Wasserlinsen-Experiment wieder mal als ernsthafte Wissenschaft herhalten musste? [Wie jemand in meiner Twitter-Timelein bemerkte: Homöopathie ist Anamnese und Arznei, wie genau macht man denn Anamnese bei Wasserlinsen?]

    Darüber, dass behauptet wurde, die Wissenschaft stehe bei der Erforschung der Homöopathie noch ganz am Anfang?

    Darüber, dass beim leicht abgelenkten Zuschauer der Eindruck erweckt wurde, Homöopathie heile Krebs, obwohl die Frau doch eine Chemotherapie gemacht hat?

    Darüber, dass die Frau von der ADHS-Studie zwar gesagt hat, sie hätten keinen Effekt ausser Placebo gefunden, der Moderator aber fröhlich schloss, irgendetwas in den Homöopathika sei wirksam?

    Darüber, dass das korrekte Vorgehen für systematische Reviews, und die Bedeutung von Auswahlkriterien, nicht erklärt – und vom Autor offensichtlich nicht verstanden – wurden?

    Darüber, dass das alles nicht im Privatfernsehen lief, sondern im BR, unter der Flagge „Bildungs-und Informationsauftrag“? Und dann noch in einer WISSENSCHAFTSSENDUNG.

    Dann auch noch Glaubuli für Kühe und Hühner. Ich lass es mal dabei. Trost: Die Sendung im SWR neulich war gar nicht schlecht.

  12. Ja doch, mein Twitterlein hat eine Timelein. Bin halt auch etwas echauffiert…

  13. @ Bernd Harder
    Danke für den Link. Da kann man echt nur traurig den Kopf schütteln…

    Diese „Vögel“ nenne ICH (auf meine Verantwortung) Geier, Geldgeier!

  14. @Panagrellus Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen kam dann zum Schluß natürlich noch der brandgefährliche Schwachsinnsschwurbelspruch „Wer heilt, hat recht“.

  15. Hat sich jemand mal die Kommentare im Live-Blog der Sendung angeschaut (Link oben in diesem Artikel)?
    Aber bitte vorher ein paar Globuli gegen Herzrasen einwerfen, sonst hält man das nicht aus ….

  16. @Alex
    … von den weiterführenden Links auf der BR-Seite ganz zu schweigen …

  17. Danke für die vielen Tipps! Das ist mehr als gute Lektüre, die viel bekannter werden sollte.

  18. @Victor:

    “ … die viel bekannter werden sollte.“

    Danke!

    Wir arbeiten daran.

  19. Am heutigen Sonntag läuft auf ZDF NEO um 17.15 Uhr die 45-minütige Reportage

    „Homöopathie – Heilung oder Humbug?“

  20. Obwohl mir hier zwei vorliegende TV-Zeitschriften (TV-Spielfilm und Gong) den soeben von mir genannten Fernsehtipp bestätigen, sehe ich auf der Website von ZDF NEO sowie im Videotext, dass der Beitrag gegen „Next World – Das Leben von morgen – Ewige Gesundheit“ ausgetauscht wurde.

    Haben manche Programmdirektoren nach der BR-Blamage inzwischen kalte Füße bekommen?

    Auch letzte Woche wurde ein ähnlicher Beitrag (der überall angekündigt wurde) abgesetzt!

  21. @Pierre Castell:

    Was sagt man dazu? Dem muss ich mal nachgehen.

  22. @ Bernd Harder

    Gute Idee. Finde das nämlich mehr als seltsam.

    Die von mir genannten beiden TV-Zeitschriften sind nämlich mit ihren Programmankündigungen seit Jahren äußerst zuverlässig.

    Würde mich sehr interessieren, was ZDF NEO zur Programmänderung sagen wird!

  23. Gleich noch ein Beitrag, den man vielleicht einem skeptischen Blick aussetzen sollte….
    Das Geheimnis der Heilung
    Wie altes Wissen die Medizin verändert
    HR | Do 16.05. | 02:45-03:30
    Gesundheitsdoku | DEU 2010

  24. Na, wenn wir schon beim Thema Heilung sind:

    Direkt nach dem Tipp von Clemens M. umschalten zu ZDF Neo. Dort läuft dann von 16.20 bis 17.15 Uhr der Beitrag

    „Die Heilkraft des inneren Arztes“
    Was sind die Selbstheilkräfte des Menschen und wie können sie aktiviert werden?

  25. Neuer TV-Tipp:

    Morgen, Montag im WDR, 20.15 Uhr:
    „Der Gesundmacher“
    Dr. Carsten Lekutat stellt die Wirksamkeit der Homöopathie auf die Probe…
    (Dauer 45 Minuten)

    Na, dann bin ich ja mal gespannt…

  26. Oh Gott, wie peinlich…
    Von wegen neu. Bernd Harder hat ihn doch schon längst im Artikel erwähnt…

  27. @Pierre Castell:

    Und? Es schade doch nichts, wenn der Hinweis bei jedem relevanten Artikel erscheint.

  28. Diese „Diskussion“ um die Wirksamkeit der Homöopathie, auf die ich zufällig gestoßen bin, hat meinen Blutdruck so langsam in die Gegend von 200 steigen lassen und mich im Alter von 65 Jahren schließlich dazu gebracht, meinen allerersten Leserkommentar zu schreiben (wahrscheinlich 4 Jahre zu spät).

    Zunächst zu meiner Person: Ich bin Ingenieur und war viele Jahre in leitenden Positionen in der Luftfahrtindustrie tätig. Zur Homöopathie kam ich vor ca. 25 Jahren über einen Einsteigerkurs an der Volkshochschule, den ich aus reiner Neugier besucht habe. Nach anfänglichen Misserfolgen bei einigen homöopathischen Behandlungsversuchen der eigenen Familie war ich drauf und dran, das Ganze für Humbug zu erklären und zu vergessen, bis ich kurz hintereinander zwei für mich (und die „Patienten“) völlig unerwartete und schnelle Erfolge erlebte. In beiden Fällen waren schulmedizinische Behandlungen (in einem Fall über 1 Jahr andauernd) erfolglos verlaufen. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: ich bin kein Kritiker der Schulmedizin und ich bin sehr beeindruckt von deren Leistungen und Möglichkeiten und nehme sie auch selbst in Anspruch, das bedeutet für mich aber nicht, dass es daneben nichts Anderes geben darf.

    Die Verbissenheit, mit der in zahlreichen Fernsehsendungen, anderen Publikationen und auch in diesem Forum mit schöner Regelmäßigkeit gegen die Homöopathie polemisiert wird (der Beitrag des Bayerischen Rundfunks im April 2013 hebt sich wohltuend davon ab), veranlasst mich nun zu dieser Stellungnahme.

    Ob es tatsächlich so ist, das alle entsprechenden Studien zum Ergebnis kommen, dass Homöopathie – abgesehen vom Placeboeffekt – unwirksam ist, kann ich mangels detaillierter Kenntnis dieser Studien nicht kommentieren, allerdings scheint es dabei, wie in einem Beitrag weiter oben bereits bemerkt, auch nicht immer hochwissenschaftlich zuzugehen. Aber lassen wir das mal beiseite. Ich möchte stattdessen im Folgenden auf zwei „Argumente“ eingehen, die ich immer wieder höre.

    1. Fehlende wissenschaftliche Grundlagen

    Ein Hauptargument der Homöopathiegegner lautet ja immer, dass es keinerlei wissenschaftliche Erklärung für den Wirkungsmechanismus der Homöopathie gäbe und sie deshalb wirkungslos sein müsse(„ist ja nix drin“). Zieht man den Umkehrschluss aus diesem Argument, bedeutet das, dass die Wissenschaft auf ihrem heutigen Stand in der Lage sein müsste, alle auf der Erde vorkommenden Vorgänge und Phänomene naturwissenschaftlich zu erklären. Ich denke, dass kein ernstzunehmender Mensch diese Auffassung vertreten kann. Meiner Ansicht nach würde es sich stattdessen lohnen, intensiv nach den Wirkmechanismen der Homöopathie zu forschen. Warum das nicht geschieht, darüber kann man nur spekulieren (was ich hier nicht tun will).

    2. Placeboeffekt

    Es wird auch immer wieder behauptet, dass die Wirksamkeit der Homöopathie, wenn überhaupt, ausschließlich auf dem Placeboeffekt beruht. Dass die Mittel auch bei Kleinkindern und Tieren wirken, wird mit der vermehrten Zuwendung durch den Behandler begründet. Man möge mir jetzt aber bitte mal erklären, wie ein Kind oder ein Tier diese „vermehrte Zuwendung“ erfährt, wenn es ein paar Globuli unbemerkt in sein Fläschchen oder in sein Futter bekommt???
    Wie erklärt sich außerdem die von mir oft erlebte Tatsache, dass das erste Mittel (und evtl. das zweite) nicht wirkt und nach Einnahme des nächsten Mittels eine i.d.R. schnelle positive Wirkung eintritt. Heißt das, dass durch die Gabe mehrerer Mittel der nötige Grad an „Zuwendung“ irgendwann erreicht wird und dann der Placeboeffekt eintritt??? Wäre ja praktisch, dann bräuchte man nur lange genug Globuli verfüttern, um eine Besserung oder Heilung zu erzielen (sorry für diesen kleinen Anflug von Polemik).
    Wie erklärt man außerdem mit dem Placeboeffekt, dass bei falscher Auswahl des Heilmittels eine Verschlechterung des Befindens eintreten kann, die dann durch Gabe eines passenden Antidots schnell beseitigt wird???

    All diese Dinge lernt man natürlich nur kennen, wenn man sich einige Zeit seriös mit der Homöopathie befasst hat, und genau das bezweifle ich bei den meisten Menschen, die sich dermaßen negativ zur Homöopathie äußern. Woher nehmen die Kritiker z.B. die Überzeugung, dass es unsinnig und verwerflich sei, sich bei einem Krebsleiden, dass schulmedizinisch „austherapiert“ ist, homöopathisch behandeln zu lassen? Das sind doch keine eigenen Erfahrungen, sondern stumpfes Nachplappern der von einigen Personen und Medien in die Welt gesetzten Aussagen (im Übrigen: wer hat noch keine traurigen Erfahrungen mit Krebspatienten gemacht, denen auch die Schulmedizin nicht helfen konnte?). Mit welchem Recht stellen sich diese „Homöopathie-Laien“ über die vielen Ärzte, Heilpraktiker und Patienten, die aufgrund langjähriger eigener Erfahrungen von der Wirksamkeit der Homöopathie überzeugt sind und wollen diese sogar bevormunden, indem sie die Homöopathie bzw. deren Bezahlung durch die Krankenkassen verbieten lassen wollen??? Dass dies auch noch mit der Besorgnis um deren Gesundheit begründet wird, ist ja wohl der Gipfel der Unverfrorenheit. Wer auch noch die angeblich hohen Kosten der Homöopathie (irgendwo hab ich was von 600 Mio € jährlich gelesen) sollte sich mal anschauen, wie viele unnötigen Medikamente in Deutschland verschrieben werden. In diesem Zusammenhang stellt sich mir dann immer die Frage, wer wohl am meisten von diesem Feldzug gegen die Homöopathie profitiert (aber wir wollen ja nicht in Verschwörungstheorien abgleiten, sondern immer schön bei den Fakten bleiben).

    Mich haben meine Erfahrungen mit der Homöopathie auf jeden Fall so überzeugt, dass ich vor einigen Jahren neben meinem Ingenieurberuf eine Heilpraktikerausbildung gemacht habe und inzwischen über eine entsprechende Zulassung verfüge.

    Mit den besten Grüßen

    Richard Kösters

  29. @Richard Kösters:

    „Nach anfänglichen Misserfolgen bei einigen homöopathischen Behandlungsversuchen der eigenen Familie war ich drauf und dran, das Ganze für Humbug zu erklären und zu vergessen, bis ich kurz hintereinander zwei für mich (und die “Patienten”) völlig unerwartete und schnelle Erfolge erlebte.“

    Die klassische „Bekehrungsgeschichte“: „Ich habe es doch selbst erlebt …“

    Für mich persönlich zwar unverständlich, wie man aus zahlreichen Misserfolgen und zwei vermeintlichen „Erfolgen“ auf eine Wirksamkeit der Homöopathie schließen kann – aber sei’s drum.

    Der entscheidende Punkt ist, dass Ihre vermeintlichen „Erfolgserlebnisse“ Ihre subjektive Deutung des Geschehens sind, mehr nicht. Wobei Sie auch noch negative „Erfahrungen“ ausblenden und nur die vermeintlich positiven registrieren (= selektive Wahrnehmung):

    http://homoeopathie-neu-gedacht.blogspot.de/2015/10/warum-meine-erfahrung-nicht-zahlt.html

    https://www.netzwerk-homoeopathie.eu/faq/29-warum-wirkt-homoeopathie

    „Ein Hauptargument der Homöopathiegegner lautet ja immer, dass es keinerlei wissenschaftliche Erklärung für den Wirkungsmechanismus der Homöopathie gäbe“

    Nein, das ist eben nicht das Argument. Es geht nicht um einen fehlenden Wirkungsmechanismus, sondern um die fehlende Wirksamkeit.

    Es gibt eine Reihe von Medikamenten und Therapieverfahen, bei denen wir den genauen Wirkungsmechanismus noch nicht kennen – die aber nachweislich wirksam sind.

    Bei der Homöopathie ist das nicht der Fall – die Studienlage dazu haben Sie selbst bereits erwähnt. Aus diesem Grund ist auch sinnlos, nach einem Wirkmechanismus zu suchen.

    Dafür müsste erst einmal eine Wirkung belegt sein, was sie nicht ist.

    „Zieht man den Umkehrschluss aus diesem Argument, bedeutet das, dass die Wissenschaft auf ihrem heutigen Stand in der Lage sein müsste, alle auf der Erde vorkommenden Vorgänge und Phänomene naturwissenschaftlich zu erklären.“

    Nein, das ist eben nicht der Umkehrschluss. Es geht bei der Homöopathie eben gerade nicht darum, dass wir etwas noch nicht wissen – sondern dass wir bereits hier und jetzt sicher wissen, dass sie nicht funktioniert und warum sie nicht funktionieren kann.

    Unter anderem deswegen, weil sie Naturgesetzen widerspricht, die sich tagtäglich verlässlich als richtig erweisen und wo keinerlei „Lücke“ für einen fundamentalen Paradigmenwechsel zu sehen ist:

    https://www.netzwerk-homoeopathie.eu/faq/28-warum-wirkt-homoeopathie-nicht

    „Man möge mir jetzt aber bitte mal erklären, wie ein Kind oder ein Tier diese “vermehrte Zuwendung” erfährt, wenn es ein paar Globuli unbemerkt in sein Fläschchen oder in sein Futter bekommt???“

    Es geht nicht um das Kind oder das Tier dabei – sondern um die Person, welche die Globuli (auch vermeintlich „unbemerkt“) verabreicht. Der Effekt ist als „placebo by proxy“ bekannt:

    https://www.netzwerk-homoeopathie.eu/kurz-erklaert/197-placebo-by-proxy-was-ist-denn-das

    „Das sind doch keine eigenen Erfahrungen“

    Wie gesagt: Subjektive „Erfahrungen“ sind kein taugliches Mittel, um die Wirksamkeit von Therapieverfahren zu beurteilen.

    „Mit welchem Recht stellen sich diese “Homöopathie-Laien” über die vielen Ärzte, Heilpraktiker und Patienten, die aufgrund langjähriger eigener Erfahrungen von der Wirksamkeit der Homöopathie überzeugt sind …“

    Weil „Erfahrungen“ kein Wirksamkeitsnachweis sind.

    „und wollen diese sogar bevormunden, indem sie die Homöopathie bzw. deren Bezahlung durch die Krankenkassen verbieten lassen wollen?“

    Was genau soll daran eine „Bevormundung“ sein? Aus welchem Grund sollen die Beitragszahler für völlig wirkungslose Verfahren, die lediglich dem persönlichen Glauben zuzurechnen sind, aufkommen?

    Wenn jemand wider alle wissenschaftlichen Erkenntnisse an Homöopathie glauben möchte, soll er/sie das tun. Aber bitte selbst dafür bezahlen.

    „Dass dies auch noch mit der Besorgnis um deren Gesundheit begründet wird, ist ja wohl der Gipfel der Unverfrorenheit.“

    So? Die negativen Fällen sind Ihnen also unbekannt (und daran ändert auch kein Whataboutismus etwas, dass die Schulmedizin doch auch …):

    https://blog.gwup.net/2017/07/25/video-fakt-recherche-in-der-homoopathischen-krebsklinik-santa-croce/

    „Mit welchem Recht stellen sich diese “Homöopathie-Laien” über die vielen Ärzte, Heilpraktiker und Patienten“

    Die Homöopathie-Kritiker *sind* u.a. Ärzte, ehemalige Homöopathen und ehemalige Heilpraktiker sowie Medizinwissenschaftler und andere Experten aus allen relevanten Bereichen, zum Beispiel:

    https://www.netzwerk-homoeopathie.eu/unterstuetzer

    „In diesem Zusammenhang stellt sich mir dann immer die Frage, wer wohl am meisten von diesem Feldzug gegen die Homöopathie profitiert.“

    Sie sollten sich wirklich eingehender mit der Sache beschäftigen, dann kämen Sie nicht mal im Ansatz auch nur auf die Andeutung einer „Verschwörung“.

    Homöopathie *ist* Big Pharma Business und die großen Pharmaverbände wettern mit am heftigsten gegen die Homöopathie-Kritiker:

    https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2017/06/20/pharmaverband-verteidigt-homoeopathie

    https://www.netzwerk-homoeopathie.eu/kurz-erklaert/187-argument-die-maechtige-pharmaindustrie-unterdrueckt-die-homoeopathie

  30. @Richard:

    Bitte erst informieren (umfassend) – dann diskutieren.

    Zum Beispiel:

    http://die-erde-ist-keine-scheibe.de/2017/09/03/wie-kann-man-nur-gegen-alternativmedizin-sein/

  31. @Martina/Richard Kösters:

    Es ist in der Tat nicht ganz leicht, mit jemandem zu diskutieren, der bei einem vier Jahre alten Artikel in die Diskussion einsteigt.

    Nicht dass sich an der Bewertung der Homöopathie seither etwas geändert hätte – aber mittlerweile gibt es Hunderte von Beiträgen, in denen alle Ihre Fragen und Einwände, Herr Kösters, in aller Ausführlichkeit beantwortet werden. Und bei jedem dieser Beiträge sind nochmal zahlreiche Verlinkungen auf andere Beiträge dabei.

    Bitte klicken Sie doch am linken Rand unter „Kategorien“ mal das Thema „Homöopathie“ an, da finden sie aktuell 869 Artikel dazu.

    Oder gehen Sie auf die INH-Seite:

    https://www.netzwerk-homoeopathie.eu/

  32. Lieber Herr Kösters,

    sie versammeln hier in schöner Eintracht das ganze Potpourri der Fehlannahmen, Fehldefinitionen und unzulässigen Schlüsse, die ständig und überall von den Homöopathie-Befürwortern vorgebracht werden. Selbst vor der Vermutung düsterer Machenschaften und besonderer Interessenlagen bei den Homöopathiekritikern schrecken Sie nicht zurück.

    Bernd Harder hat Ihnen ja dankenswerterweise bereits im Detail auf alle Ihre angeführten Gesichtspunkte geantwortet.

    Ich möchte nur noch hinzufügen, dass die Kritik an der Homöopathie von der nahezu kompletten weltweiten Wissenschaftsgemeine geteilt wird.

    Aus vielfältigen Gründen ist Deutschland (derzeit noch) so etwas wie eine „Insel der Homöopathieanhänger“, das hat aber mit der Wirksamkeit der Methode nichts zu tun. Die Frage, warum sich trotz jeglichen evidenten Wirksamkeitsnachweises die Homöopathie über 200 Jahre lang „gehalten“ hat, ist eine medizinhistorische und soziologische. Sie hat ganz sicher auch mit deutschen Spezifika zu tun, in der jüngeren Vergangenheit vor allem mit der Propaganda für die „sanfte und natürliche Medizin“ durch das Ehepaar Carstens.

    Erst seitdem hat die Homöopathie überhaupt ihr Blümchenwiesenimage erhalten, von dem sie heute bei der uninformierten Allgemeinheit so sehr zehrt.

    Was mich aber eigentlich erstaunt und ein wenig erschreckt, das ist der Umstand, dass Sie als naturwissenschaftlich ausgebildeter Mensch einer Methode das Wort reden, die vielfältig gegen Naturgesetze verstößt und die, wäre sie richtig, eine Komplettrevision unseres gesamten naturwissenschaftlichen Weltbildes erfordern würde.

    Ich kann hieraus nur schließen, dass Sie über die wirklichen Implikationen der Homöopathie, ihre Grundlagen und ihre Prämissen durchaus nicht richtig / vollständig informiert sind. Ich würde Sie deshalb sehr gerne auf das Informationsangebot des Informatiosnetzwerks Homöopathie hinweisen, sie finden zusammenfassende Artikel zum Thema unter https://www.netzwerk-homoeopathie.eu/faq:

    Wenn Sie näheres zur derzeitigen Diskussion erfahren möchten, können Sie sich auch gern bei meiner Replik auf das erst vor kurzem erschienene Interview mit Dr. Jens Behnke von der Carstens-Stiftung informieren, unter: https://keineahnungvongarnix.de/?p=5175. Dort werden insbesondere die massiven Widersprüchlichkeiten in den Statements der Homöopathie-Befürworter aufgegriffen.

    Von größter Bedeutung scheint mir aber der nochmalige Hinweis, dass die Frage des Wirksamkeitsnachweises und die Frage des Wirkungsnachweises der Homöopathie sauber auseinandergehalten werden müssen. Die Homöopathie „wirkt“ – das ist in bestimmtem Rahmen unbestritten, nur wirkt sie eben nicht als Homöopathie.

    Davon wollen ihre Vertreter aber nichts wissen, obwohl es Erklärungen für die beobachteten Wirkungen gibt, halten sie weiterhin an ihrer esoterischen Arzneimittellehre aus Hahnemanns Feder fest. Hierzu empfehle ich Ihnen sehr den Beitrag unter: http://die-erde-ist-keine-scheibe.de/2017/06/21/wir-sehen-ein-phaenomen/.

    Es wäre schön, wenn Sie diese Hinweise noch einmal zum Prüfstein für Ihre Ansicht zur Scheinmethode Homöopathie heranziehen würden.

  33. Und wieder mal ein Inschinör, der Blödfug babbelt – warum wundert mich das jetzt so gar nicht?

  34. Herr Kösters ist ein doppelter Fail: Ein Ingenieur, der zum Heilpraktiker (!) umgeschult hat und der Homöopathie (!) anhängt.

    Ich spekuliere mal, dass Herr Kösters auch nichts vom „Münsteraner Memorandum Heilpraktiker“ hält und in den Chor dieser zutiefst beleidigten Plastikschamanenbranche einstimmt.

  35. @Noch’n Flo/RPGNo1:

    Nun ja, ist halt der klassische Fall, der einen immer wieder fassungslos und auch traurig macht.

    Da entdeckt jemand, der vor 25 Jahren aufgrund eines persönlichen Erlebnisses zur Homöopathie gekommen ist, sich aber noch nie einer kritischen Reflexion seines Tuns ausgesetzt oder seine „Erfahrungen“ überprüft oder hinterfragt hat oder auch nur die Studienlage kennt, zufällig einen kritischen Homöopathie-Artikel und meint, diesen allein mit seiner „Erfahrung“ widerlegen und es allen Kritikern mit ein paar Sätzen mal so richtig zeigen zu können, weil die ja alle keine Ahnung haben.

    Dummerweise kennen sich die Kritiker aber sehr viel besser aus mit der Homöopathie als der Homöopath selbst – der bloß zwei Uralt-Behauptungen aus der Mottenkiste zieht, die seit vielen Jahren schon vollständig widerlegt sind und die lediglich seine eigene Unkenntnis widerspiegeln.

    Leider schaffen es nur sehr wenige Homöopathen – wie Natalie Grams -, daraus die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.

    Ich denke, auch der Herr Kösters wird sich sehr schnell wieder in seine Filterblase zurückziehen und weiter von seinen „Erfahrungen“ schwärmen.

  36. @Richard Kösters:

    „Wie erklärt sich außerdem die von mir oft erlebte Tatsache, dass das erste Mittel (und evtl. das zweite) nicht wirkt und nach Einnahme des nächsten Mittels eine i.d.R. schnelle positive Wirkung eintritt. Heißt das, dass durch die Gabe mehrerer Mittel der nötige Grad an “Zuwendung” irgendwann erreicht wird und dann der Placeboeffekt eintritt???“

    Nur der Vollständigkeit halber, damit Sie nicht denken, Sie hätten doch „unwiderlegbare“ Argumente, die wir nicht beantworten können oder wollen:

    Nein, das heißt es durchaus nicht.

    Sondern Ihre Frage zeigt, dass Sie sich mit kritischen Argumenten nie auseinandergesetzt haben.

    Der Placebo-Effekt ist *eine* von mehreren Erklärungen für die vermeintliche Wirkung der Homöopathie – es gibt darüber hinaus noch einige mehr, wie Sie hier nachlesen können:

    https://www.netzwerk-homoeopathie.eu/faq/29-warum-wirkt-homoeopathie

    In Ihrem geschilderten Fall ist es einfach so, dass das viele Herumprobieren genau die Zeit überbrückt, welche die Erkrankung benötigt, um von selbst auszuheilen (was für alle Erkrankungen gilt, die nicht chronisch oder tödlich sind).

    Die Gabe des vermeintlich „richtigen“ Mittels fällt dann zufällig mit dem Zeitpunkt der natürlichen Genesung zusammen – das ist alles.

  37. Sehr geehrte Frau Rheken, sehr geehrte Herren Hader und Endruscheit,

    ich bin ja ganz überrascht, dass auf meinem Beitrag zu einer 4 Jahre alten Diskussion so schnell und intensiv reagiert wurde. Ist anscheinend doch ein sehr heißes Thema.

    Wie Sie sich vermutlich schon gedacht haben, bringen mich Ihre Aussagen aber nicht dazu, meine persönlichen Erfahrungen mit der Homöopathie „in die Tonne zu treten“ und mich Ihrem theoretischen „Nachweis“ der Nichtwirksamkeit anzuschließen.

    Sie stützen Ihre Argumentation im wesentlichen auf den angeblich wissenschaftlichen Nachweis der Nichtwirksamkeit. Dass es auch Wissenschaftler gibt, die die Seriosität dieser Studien anzweifeln, lassen Sie dabei mal eben unter den Tisch fallen. Die persönlichen Erfahrungen der homöopathischen Behandler lassen Sie nicht gelten, sondern tun sie als „Fehlannahmen, Fehldefinitionen und unzulässige Schlüsse“ ab. Was qualifiziert Sie eigentlich dazu, auf dieses hohe Ross zu steigen??? Glauben Sie auch, dass Hummeln nicht fliegen können, nur weil das nach den bisher bekannten Gesetzen der Aerodynamik nicht möglich ist (seit Kurzem aber doch).

    Ihr Hinweis auf die vielen „Ärzte, ehemalige Homöopathen und ehemalige Heilpraktiker sowie Medizinwissenschaftler und andere Experten aus allen relevanten Bereichen“ beweist lediglich die Tatsache, dass es verschiedene Meinungen zum Thema gibt. Oder soll ich jetzt mit den vielen Ärzten kontern, die neben der Schulmedizin auch andere Therapieformen wie Akupunktur oder eben Homöopathie mit Erfolg praktizieren.

    Was mich aber an Ihrer Antwort wirklich erschüttert hat, Herr Endruscheit, ist der Satz „Was mich aber eigentlich erstaunt und ein wenig erschreckt, das ist der Umstand, dass Sie als naturwissenschaftlich ausgebildeter Mensch einer Methode das Wort reden, die vielfältig gegen Naturgesetze verstößt und die, wäre sie richtig, eine Komplettrevision unseres gesamten naturwissenschaftlichen Weltbildes erfordern würde“. Welche Naturgesetze wären das denn, gegen die die Homöopathie verstößt? Vielleicht der Trägheitssatz? Wieso wäre eine Komplettrevision unseres „gesamten naturwissenschaftlichen Weltbildes“ erforderlich? Verzeihung, aber das ist doch reine Phrasendrescherei.

    Wie Sie aber ganz richtig bemerken, meine Herren, gibt es schon unzählige Diskussionsbeiträge zu diesem Thema und ich glaube nicht, dass dieser Dialog zur weiteren Erhellung oder gar zu einer Änderung von Meinungen führen kann (ich bereue schon fast, eingestiegen zu sein). Ich werde mich deshalb jetzt aus dieser Unterhaltung zurückziehen, um Wichtigeres zu tun (z.B. weiterhin gegen Naturgesetze zu verstoßen, wie die Hummel).

    Mit freundlichen Grüßen

    Richard Kösters

  38. @Richard Kösters:

    Leider führen Sie – nicht unerwartet – genau die weitgehend sinnfreie Argumentationskette der Homöopathen weiter, zum Beispiel:

    „Dass es auch Wissenschaftler gibt, die die Seriosität dieser Studien anzweifeln, lassen Sie dabei mal eben unter den Tisch fallen.“

    Nein, lassen wir nicht. Mit den Einwänden haben wir uns intensiv beschäftigt, aber davon wissen Sie nichts, weil Sie sich eben nicht mit dem Thema beschäftigen, zum Beispiel:

    https://www.netzwerk-homoeopathie.eu/standpunkte/118-gemeinsame-erklaerung-des-informationsnetzwerks-homoeopathie-zur-veroeffentlichung-der-wissenschaftlichen-gesellschaft-fuer-homoeopathie-der-aktuelle-stand-der-forschung-zur-homoeopathie

    Eine detaillierte Auseinandersetzung mit Homöopathie-Studien finden Sie hier:

    http://www.beweisaufnahme-homoeopathie.de/

    „Glauben Sie auch, dass Hummeln nicht fliegen können, nur weil das nach den bisher bekannten Gesetzen der Aerodynamik nicht möglich ist (seit Kurzem aber doch).“

    Sorry, aber mit nichts anderem könnten Sie besser belegen, dass Sie derjenige sind, der nur „nachplappert“, wie Sie uns zu unterstellen belieben.

    Denn auch die Story mit der Hummel ist blanker Unsinn und bereits x-fach als Fake News bzw. Scherz entlarvt worden, zum Beispiel:

    https://blog.gwup.net/2015/10/03/hummeln-konnen-fliegen-und-wissenschaft-ist-nicht-blos-eine-grobe-empfehlung/

    https://www.psiram.com/de/index.php/Hummel-Paradoxon

    „beweist lediglich die Tatsache, dass es verschiedene Meinungen zum Thema gibt.“

    Auch hier ein entscheidender Denkfehler: Fakten sind keine „Meinungen“.

    Dass Homöopathie unwissenschaftlicher Nonsens ist, ist keine „Meinung“, sondern weltweiter Konsens aufgrund zahlloser Studien und auch „Erfahrungen“. Ich hatte Sie auf den entsprechenden Bericht einer ehemaligen Homöopathin aufmerksam gemacht – es liegt an Ihnen, das zu ignorieren oder zu neuen Erkenntnisen und in der Folge zu einer ernsthaften Diskussion darüber zu gelangen.

    „Welche Naturgesetze wären das denn, gegen die die Homöopathie verstößt?“

    Zum Beispiel das Dosis-Wirkungs-Prinzip und die Avogadro-Konstante.

    „Die persönlichen Erfahrungen der homöopathischen Behandler lassen Sie nicht gelten, sondern tun sie als “Fehlannahmen, Fehldefinitionen und unzulässige Schlüsse” ab.“

    Wissenschaft tut nichts anderes, als „persönliche Erfahrungen“ systematisch zu überprüfen. Und bei diesen Überprüfungen zeigt sich regelmäßig, dass die „persönlichen Erfahrungen“ der Homöopathen nicht die Realität widerspiegeln.

    „Oder soll ich jetzt mit den vielen Ärzten kontern, die neben der Schulmedizin auch andere Therapieformen wie Akupunktur oder eben Homöopathie mit Erfolg praktizieren.“

    Das können Sie gerne tun – macht die Sache aber nicht richtiger. Wofür soll das ein Argument sein?

    Auch ärztliche Anwender unterliegen denselben Wahrnehmungsfehlern wie Heilpraktiker-Homöopathen. Und „Erfolge“ gibt es auch dort nicht zu verzeichnen, sondern allenfalls in dem Rahmen, den Herr Endruscheit skizziert hat.

    „oder gar zu einer Änderung von Meinungen führen kann.“

    Gerne noch einmal: Fakten sind keine „Meinungen“ und ob Homöopathie wirkt oder nicht, wird nicht nach „Meinungen“ entschieden, sondern aufgrund von Studien und Belegen – womit Sie selbst, wie Sie geschrieben haben, sich nicht befasst haben.

    „bringen mich Ihre Aussagen aber nicht dazu, meine persönlichen Erfahrungen mit der Homöopathie “in die Tonne zu treten” und mich Ihrem theoretischen “Nachweis” der Nichtwirksamkeit anzuschließen.“

    Das ist nicht nachvollziehbar, denn die Sache ist doch ganz einfach und als wissenschaftlich vorgebildeter Mensch müssten Sie doch gerade jetzt erst richtig aufmerken:

    Homöopathie funktioniert nicht und kann auch nicht funktionieren – das ist weder eine „Meinung“ noch „theoretisch“, sondern Fakt.

    Die Frage ist also: Wie kommen die Erfahrungen, die Sie mit der Homöopathie gemacht haben und machen, zustande?

    Das ist das eigentlich Spannende, aber schon an diesem simplen Punkt verweigern Sie sich vollständig einer Erörterung und schließen sich in Ihrer Filterblase ein. Das ist überaus bedauerlich.

    Anstöße zur Erforschung dieser Frage haben Sie in der Diskussion bereits genügend bekommen. Was Sie jetzt daraus machen, liegt ganz bei Ihnen.

  39. @ R. Kösters:

    Du bist nun inzwischen das gefühlt 1’000. Beispiel dafür, dass Ingenieure zwar an einer Hochschule ausgebildet werden, von Wissenschaft und wissenschaftlichem Arbeiten jedoch im Regelfall Null Ahnung haben.

    Dir ist völlig egal, was Forscher, die vom Thema weit, weit, weit mehr Ahnung haben als Du, in jahrelanger Forschungsarbeit herausgefunden haben – Dein Gefühl und Deine Erfahrungen sind mehr wert.

    Das ist überaus arrogant und starrsinnig.

    Lies mal hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Dunning-Kruger-Effekt – da wird dieses Phänomen erklärt.

    Anders ausgedrückt: keine Ahnung – aber darauf mächtig stolz!

    Bist Du sonst im Privatleben auch so rechthaberisch und überheblich?

  40. @Bernd Harder
    „Ich denke, auch der Herr Kösters wird sich sehr schnell wieder in seine Filterblase zurückziehen und weiter von seinen “Erfahrungen” schwärmen.“

    QED, siehe Herrn Köstern letzten Kommentar.

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