gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

Realitätsleugnung bei Klimaskeptikern Teil 2

| 43 Kommentare

Es war vorherzusehen:

Angeblich gibt es keinen wissenschaftlichen Konsens über den Klimawandel, heißt es auch in einigen Kommentaren zu meinem letzten Beitrag.

Klimafakten.de (hier gibt es Basiswissen zum Thema) schreibt zur Frage des vom Menschen verursachten Klimawandels (AGW – anthropogenic global warming):

Hochinteressant ist der Vergleich der Antworten mit der Fachkompetenz des jeweils Antwortenden:

Von den Geowissenschaftlern, die keine Klimatologen waren und auch keine einschlägigen Forschungsarbeiten veröffentlicht haben, antworteten lediglich 77 Prozent mit Ja. Unter den befragten Meteorologen betrug die Zustimmungsrate nur 64 Prozent. Von den Geologen, die in der Privatwirtschaft arbeiten, bejahten bloße 47 Prozent die Frage.

Demgegenüber antworteten von den ausgewiesenen Klimatologen, die auch aktuell Forschungsergebnisse zur Erderwärmung veröffentlicht haben, mehr als 97 Prozent mit Ja.“

Noch deutlicher ist eine Analyse von peer-reviewed-Publikationen zwischen 1991 und 2012.

Durchgeführt wurde sie von dem Geochemiker James L. Powell, der unter Präsident Ronald Reagan und dessen Nachfolger George H. W. Bush (Amtszeit 1989-1993) insgesamt zwölf Jahre lang Mitglied des National Science Board war.

In seinem Posting scheibt Powell darüber, warum „Klimaleugner“ (so seine Terminologie) keine Glaubwürdigkeit beanspruchen können:

Gerade einmal 24 von 13.950 Publikationen (0,17%) verwerfen die These des AGW oder machen für die derzeitige Erwärmung andere Faktoren als den CO2-Anstieg verantwortlich.

Das sind 34 von 33.690 Autoren.

climatecircles

Natürlich fallen die Bewertungen etwa durch Tea-Party-Anhänger anders aus.

Der Skeptiker, Astronom und Blogger Phil Plait schreibt hierzu:

So let this be clear: There is no scientific controversy over this.

Climate change denial is purely, 100 percent made-up political and corporate-sponsored crap. When the loudest voices are fossil-fuel funded think tanks, when they don’t publish in journals but instead write error-laden op-eds in partisan venues, when they have to manipulate the data to support their point, then what they’re doing isn’t science.“

Das ist die Realität.

„Klimaskeptiker“ aber bevorzugen die Illusion, die ihrer Ideologie am nächsten kommt. Oder ihren Interessen.

Zum Weiterlesen:

  • Skeptiker vs. Klimaskeptiker, GWUP-Blog am 13. März 2010
  • Skeptiker vs. Klimaskeptiker – die nächste Runde, GWUP-Blog am 14. Februar 2012
  • „I’m skeptical of denialism“, Discover am 9. Juni 2009
  • Five shots against global warming denialism, Discover am 25. Januar 2012
  • Gibt es einen wissenschaftlichen Konsens über den Klimawandel? Skeptical Science

43 Kommentare

  1. Dieser Blog-Eintrag fällt genau in die Falle, die Gustav kritisiert hat. Natürlich gibt es Menschen, die den AGW rund heraus leugnen. Aber es gibt viel mehr Leute, die das vorausgesagte Ausmaß, die angeblichen katastrophalen Effekte und die politischen Folgen kritisieren. Leider wird man dann immer in den Topf „Es gibt kein AGW“ gesteckt. Prominentes Beispiel dafür ist Bjorn Lomborg, dessen Meinung zum AGW in keiner Weise vom wissenschaftlichen Konsens abweicht, der aber andere Schlussfolgerungen zieht.

    Die ganze Diskussion wurde von politischen Klima-Hysterikern gekapert (und ja, Gore, Hansen usw. gehören da dazu), die jeden kleinen Einwand als Sakrileg betrachten und die Kritiker als AGW-Leugner abstempeln.

    Wenn man aber einmal tief Luft holt und z.B. den tatsächlichen wissenschaftlichen Konsens nehmen würde und dann daraus den Effekt der Photovoltaik-Förderung durch das EEG auf das Klima ausrechnen würde, dann sieht man, was da eigentlich für Spinner am Werk sind.

    Wenn man sich wirklich Gedanken darüber machen würde, dann kann man ganz schnell zu der Erkenntnis gelangen, dass jeder Versuch, den CO2-Ausstoss zu verlangsamen zum Scheitern verurteilt und jeder darin investierte Euro verloren ist. Wir müssen uns damit abfinden, dass wir das Erdöl (und Kohle) nun mal auf dieser Erde haben und dass alles Erdöl, das sich vernünftigerweise fördern lässt auch verbrannt werden wird. Wenn nicht in Europa, dann halt wo anders – es ist ein globaler Markt. Das Klima interessiert es nicht, ob wir in Europa den CO2-Ausstoss halbieren. Andere Länder holen das in ein paar Jahren wieder auf und das einzige was sich dann geändert hat ist, dass Europa ärmer ist.

    Aber so was darf man nicht sagen – weil dann leugnet man ja angeblich den wissenschaftlichen Konsens.

  2. Immer wieder ist zu lesen, daß sich die Beschleunigung der
    Erderwärmung verstärkt.

    Dazu folgendes von Professor Harald Lesch, ab Minute 9:00

    http://www.br.de/fernsehen/br-alpha/sendungen/alpha-centauri/alpha-centauri-eiszeiten-2001_x100.html

    In den letzten 30 Millionen Jahren mehrfach passiert:
    Innerhalb von 10 Jahren sank die Durchschnittstemperatur
    weltweit um 14 Grad Celsius!!!!!

    Und: die Meerestemperaturen zur Zeit der Dinosaurier
    war teilweise um 20 Grad höher!

    Also, liebe Skeptiker: immer wieder k r i t i s c h
    nachfragen. Und dem Klimaverlauf wird es egal sein,
    daß 97% der Klimatologen mit „ja“ gestimmt haben.

  3. Das größte Problem ist, dass Skepsis, also reiner Zweifel, absichtlich mit der skeptischen (wissenschaftlichen) Methode in einen Topf geworfen wird, nur um dann Wissenschaftlern Dogmatismus vorzuwerfen. Und Zweifel in der Bevölkerung bei ungeliebten Nachrichten streuen geht leider sehr leicht.

    Einzige Abhilfe: Die wissenschaftliche Methode sollte zum Grundwissen in der Bevölkerung gehören, damit man Skeptizismus und gestreute Zweifel unterscheiden kann.

  4. Eine sehr gute Aufarbeitung der Klimaskepsis übrigens:
    http://www.skepticalscience.com/docs/Guide_Skepticism_German.pdf

    Auch hier wieder immer das selbe Schema der Leugner: Details aus den Zusammenhängen reißen und als Argumente verwenden, egal ob sie welche sind. Nehmen wir Connie als Paradebeispiel:

    Ohne mal weiter die Richtigkeit zu prüfen (ich bin kein Experte und habe jetzt zu wenig Zeit):

    1) In den letzten 30 Millionen Jahren also mehrfach passiert? Und weshalb ist es dann jetzt weniger schlimm, wenn es wieder passiert? Du meinst, es würde vielleicht auch ohne Zutun des Menschen kommen? Jo, kann sogar sein. Aber vielleicht erst in ein paar Millionen Jahren?

    2) Dir ist schon klar, dass die Erde zur Zeit der Dinosaurier eine völlig andere war? Das Leben auf der Erde ist heute an andere Bedingungen angepasst. Es ist wohl schwachsinnig anzunehmen, dass man die Bedingungen einfach wieder zurück drehen könnte, nur weil sie schon einmal da waren.

    Das was du da machst ist keine Kritik, sondern einfach nur stupide irgendwas hervor wühlen und hoffen, dass es ein Argument ist ohne weiter darüber nach zu denken.

    Auch Michael zieht mit allem möglichen auf, was nur nicht wirklich eine Kritik ist. Ok, mehr Photovoltaik? Und das ist dann ein Grund gegen die globale Erderwärmung? Häää? Klar arbeitet man im Moment weltweit an den verschiedensten Konzepten um die Erderwärmung aufzuhalten oder sie sogar zu nutzen. Nur, ob man es schafft ist eine ganz andere Frage. Im Moment schaut es nicht so aus. Aber was genau soll das nun kritisieren?

  5. Genau, immer alles in einen Topf werfen – erleichtert die wissensChaftliche Arbeit ungemein. Schließlich gibt es nur ein Ja oder Nein, und das schon seit 1991. Und der konstruierten Gegenseite immer schön Unkenntnis und Wissenschaftsfeindlichkeit vorwerfen, das kommt stets besonders gut.

    Würde man das Meinungsbild differenzierter erfassen, käme wohl etwas sehr anderes heraus. Insbesondere würde der Alarmismus und die politische Dringlichkeit größtenteils verpuffen. Den DAS unterscheidet den Klimadiskurs ja von anderen wissenschaftlichen Kontroversen.

    Es ist ein Jammer, daß die GWUP offenbar nicht einmal die Vielschichtigkeit des Diskurses sieht oder sehen will.

  6. @Gustav: Hier ist die Rede von Klima Leugnern. Das heißt Leute, die die Erkenntnis, dass die Menschen gemachte globale Erderwärmung existiert trotz überragender Beweislast leugnen.

    Wo du da ein „alles in einen Topf“ werfen siehst, ist für mich nicht ersichtlich. Wenn bestimmte Details im riesigen Kontext der globalen Erderwärmung kritisiere heißt das ja nicht, dass ich leugne, dass sie existiert.

    „Insbesondere würde der Alarmismus und die politische Dringlichkeit größtenteils verpuffen.“

    Das hätten wohl viele Industrielle gerne und sogar die Politik. Zum Glück wird aber zumindest ansatzweise realisiert, dass wir nur _jetzt_ noch etwas tun können, bevor uns alles um die Ohren fliegt. Wenn erst einmal Kettenreaktionen im Gange sind (teils sind sie das schon), ist es unter Umständen zu spät. An einem unschönen Effekt forschen etwa die Ökologen unsrer Uni: Pflanzen tendieren dazu mehr CO2 aufzunehmen, wenn mehr vorhanden ist. Wenn es aber zu viel wird, passiert das Gegenteil. Solche Effekte könnten einen unvermittelten Peak erzeugen, wenn bestimmte Schwellenwerte überschritten werden.

    Kannst du mal darlegen was dich zum Fachexperten macht, Dringlichkeiten einzuschätzen? Ich würde mir das nicht zutrauen.

  7. Wenn ich immer wieder unter den sich selber Skeptikern lese, dass die Klimatologen angeblich „katastrophale Effekte“ beschwören, werde ich sauer. Niemand tut das unter den Wissenschaftlern.

    Es gibt in der Tat lächerliche Bilder z.B. im Spiegel, die den Kölner Dom unter Wasser zeigten. Wer aber nicht in der Lage ist, zwischen wissenschaftlichen Aussagen und jenen der aus wirtschaftlichen Gründen operierenden Presse zu unterscheiden, tut mir leid.

    Ob und wie weit z.B. der Meeresspiegel ansteigt, ist in der Tat nicht trivial zu messen. Dazu kommen andere Effekte, wie z.B. Landsenkungen der Norddeutschen Küste oder veränderte Winde mit entsprechender Wirkung. Trotzdem ist es relativ einfach, dass Wasservolumen von abschmelzender Gletscher auf dem Ozean zu verteilen.

    Die Ungenauigkeit der Prognosen ist hinlängich bekannt. Ob z.B. die Sahara feuchter oder trockener wird, ist eine spannende Frage. Das ändert aber nichts daran, dass Wissenschaftler zu keiner Zeit von „Katastrophen“ reden, sondern sachlich beschreiben, was passieren könnte.

  8. @Anonym: Und was sollen wir aus deiner Aussage, dass Prognosen immer unscharf sind schließen? Dass wir am besten nichts gegen die Treibhausgas Emission unternehmen und munter weiter leben bis es kracht? Ich kann die Denkweise der Klima Leugner nicht verstehen: Sie nehmen als Argument, dass Zukunftsprognosen unscharf sind (klar, wer hat schon eine Glaskugel?) und nehmen das als Grund nichts zu tun. Es gibt übrigens weit mehr Szenarien als das Steigen des Wasserspiegels. Etwa:

    http://www.scilogs.de/wblogs/blog/fischblog/klima-und-umwelt/2013-04-21/supersturm-sandy-bald-auch-in-europa

    Die Wikipedia fasst für Laien zusammen:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Folgen_der_globalen_Erw%C3%A4rmung

    Wer unter diesem Gesichtspunkt tönen kann, dass das alles lächerlich ist, dem ist wahrlich nicht mehr zu helfen.

  9. Fakten zur Klima-Problematik:
    1. Das Klima wandelt sich permanent seitdem es Wolken gibt.
    2. Seit 15 Jahren sinkt die Globaltemperatur trotz steigenden CO2-Gehaltes der Luft.
    3. Die Luft enthält nur 0,38 Promille CO2.
    4. Die Klimasensitivität des CO2 beträgt laut IPCC nur 1,1°C.
    5. Eine Verdoppelung des CO2-Gehaltes der Luft würde die Verbrennung sämtlicher fossiler Brennstoffvorräte der Erde erfordern.
    6. Wegen der geringen Klimasensitivität des CO2 haben technische CO2-Emissionen keinen schädlichen Einfluß auf das Klima.
    Mit freundlichen Grüßen
    Hans Penner

  10. @Hans Penner

    ad

    1. Und weshalb genau macht das die Menschen gemachte globale Erderwärmung weniger schlimm?

    2. Bitte angeben auf welche Daten Sie sich berufen. Leugner verwenden für solche Aussagen etwa gerne nicht globale Daten. Das nennt man Rosinen Pickerei. Global gesehen stimmt Ihre Aussage nicht.

    3. Und das soll uns nun was genau sagen?

    4. Genau genommen 1,2 °C. Wieder: Das soll uns was sagen? Ich rate mal: Die CO2 Erhöhung reicht nicht aus? Schon etwas von positiver Rückkopplung gehört?

    5. Siehe 4. Und: Ich hoffe, ich muss man einem Doktor nicht erzählen, dass CO2 nicht das einzige Treibhausgas ist?

    6. Mit dieser Meinung stehen Sie alleine auf weitem Feld.

  11. @Hans Penner: (Ihr „Dr.“-Titel ist anscheinend in Humanmedizin und damit für die Diskussion hier absolut unwesentlich… ich habe übrigens einen entsprechenden Titel in Physik, halte es aber schlicht nicht für nötig, damit anzugeben – was letztlich zählt, sind Argumente, nicht Titel!)

    Wie Wolfgang schon bemerkte: die 1,1°C für die Klimasensitivität sind definitiv zu niedrig. Selbst ohne Rückkopplungseffekte sind es schon 1,2°C; zum Effekt mit Rückkopplung zitiere ich einfach mal Wikipedia: (anscheinend darf man heutzutage von einem Dr. der Humanmedizin nicht mal dieses Minimum an Recherche erwarten…?)

    Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) gibt in seinem 2007 erschienenen Vierten Sachstandsbericht Werte zwischen 2 und 4,5 °C als „wahrscheinlich“ an. Der beste mittlere Schätzwert liege bei 3 °C, und eine Sensititvät von unter 1,5 °C sei „sehr unwahrscheinlich“

  12. @Hans Penner: Es ist reichlich irrelevant, wie viel fossile Brennstoffe man verbrennen müsste, um die gegenwärtigen 380 ppm zu verdoppeln – da schon diese 380 ppm _deutlich_ über dem vorindustriellen Wert liegen, also diese 380 ppm bereits zu einer deutlichen Erwärmung führen werden! Das dauert eben ein paar Jahrzehnte… (und auch das kann man übrigens ganz leicht schon bei Wikipedia nachlesen…)

  13. @Michael:

    Natürlich gibt es Menschen, die den AGW rund heraus leugnen. Aber es gibt viel mehr Leute, die das vorausgesagte Ausmaß, die angeblichen katastrophalen Effekte und die politischen Folgen kritisieren.

    Wenn man alleine auf Grund von Blogkommentaren urteilt, dann hat es den Anschein, als ob die Fraktionen „kein Klimawandel“, „kein vom Menschen verursachter Klimawandel“ und „vom Menschen verursachter Klimawandel, aber die Auswirkungen werden nicht so schlimm sein“ relativ gleich verteilt sind, eher mit Übergewicht auf den ersten beiden Positionen.

    Und was auch interessant ist: sobald man mal ein paar Jahre lang keine Erwärmung beobachtet, schwenken Fraktionen 3 und 2 gerne mal auf die Position 1 um… (beobachtet erst vor einigen Wochen z. B. beim bekannten Vince Ebert!)

  14. für mich ist das alles ein großes Kommunikationsproblem. Ich nehme bewußt keine Stellung zum Thema Klimawandel, da ich davon zu wenig verstehe.
    Seit der zweiten Hälfte der neunziger Jahre wurden in den Medin immer wieder Berichte über den bedrohlichen Klimawandel gebracht, es kam so weit, daß man der Bevölkerung erklärte, daß es keine Winter und keinen Schnee mehr geben würde. Man beschwor das Verschwinden der Gletscher, das Aussterben der Eisbären. Das alles im Brustton der Überzeugung. Damals wurde kritik, ob berechtigt oder unberechtigt, weitgehend abgeschmettert mit dem Hinweis auf klare Vorhersagen der Computermodelle.
    Nun trat das aber nicht ein, es gibt seit Jahren kalte Winter, die Eisbären leben auch noch, und bei dem Gletscherverschwinden gab es halt eine Zahlenverschiebung. Das wurde wiederum begründet mit neueren Computermodellen, die nun aber besonders richtig seien.
    An genau diesem Punkt beginnt die Unglaubwürdigkeit, denn wenn es einmal nicht geklappt hat mit den Vorhersagen, warum sollte es jetzt richtig sein?
    Daß es tatsächlich neue und bessere Computermodelle gibt, die die Vorhersagen genauer und sicherer machen, spielt da keine Rolle mehr, denn es hat sich bei vielen im Denken festgesetzt, daß es einmal ungenau war und deshalb jetzt nicht genauer sein muß.

  15. @sumo: Ich kann mich nicht erinnern, dass in den neunziger Jahren keine Winter, kein Schnee, Verschwinden der Gletscher, Aussterben der Eisbären etc. für die nahe Zukunft vorausgesagt wurden – nur, dass es auf lange Sicht (mehrere Jahrzehnte) dazu kommen könnte. Und ich kann mich auch nicht erinnern, dass dies alles damals „im Brustton der Überzeugung“ vorhergesagt worden wäre – sondern als Möglichkeiten, und auch das nur für manche Gegenden der Erde (schon damals war klar, dass globale Erwärmung auch zu mehr Niederschlägen führt, also eher zu mehr Schnee in manchen Gegenden!)

    Was du andererseits ignorierst, ist, dass manches sogar schneller passiert ist als die Computervorhersagen – z. B. das Abschmelzen des Eises in der Arktis. Hast du eigentlich mitbekommen, dass dort im letzten Sommer fast 50% weniger Fläche bedeckt war als im langjährigen Mittel, und sogar fast 80% weniger Eisvolumen vorhanden war als im langjährigen Mittel?

  16. @Sumo
    Die „Klimaerwärmung“ zeichnet sich eigentlich durch Anhäufung von Extremen aus…die „Erwärmung“ bedeutet eine höhere Energie, die sich kausal auf das Wetter auswirkt, diese Energie können auch kalte Wetterströmungen begünstigen. Die Annahme, daß ein hochkomplexes System, wie das Wetter, genau vorhersagbar ist, entspricht nicht der Realität. Das Klima wiederum ist schon besser „definierbar“ und das wird sich erwärmen, wobei einzelne Wetterphänomene dagegen paradox erscheinen können.

  17. um nochmal zu präzisieren: Ich habe vom Thema „Klimawandel“ wenig Ahnung und werde mich keinesfalls weitergehend dazu äußern können. Es geht mir schlicht um die Art und Weise, wie das Thema in der Öffentlichkeit dargestellt wurde und wie das dann ankam.
    Wenn- wie Herr Latif im SPIEGEL um 2000- bestimmte Vorhersagen gemacht werden, die dann nicht eintrafen, so bleibt eine beschädigte Glaubwürdigkeit.
    Ich erinnere mich an Talkshows der seriöseren Art, in denen Klimaforscher im Brustton der Überzeugung(ja, tatsächlich sehr von sich überzeugt wirkend)vor den Folgen der Klimaveränderung warnten. Was auf diese Weise beim Publikum hängenbleibt, ist die Tatsache, daß die Forscher falsche Vorhersagen machten, und die sich anschließende Frage, warum sie denn jetzt recht haben sollten.

  18. @anonym
    „Das ändert aber nichts daran, dass Wissenschaftler zu keiner Zeit von “Katastrophen” reden, sondern sachlich beschreiben, was passieren könnte.“

    Schön wäre es wenn Sie recht hätten, aber leider…

    Hansen:
    http://www.goodreads.com/book/show/7285904-storms-of-my-grandchildren

    Schellnhuber:
    Levermann, A., Schellnhuber, H. J. (2007). Gibt es noch Zweifel am anthropogenen Klimawandel? In Müller, M., Fuentes, U., Kohl, H. (Eds.), Der UN-Weltklimareport. Bericht über eine aufhaltsame Katastrophe. Köln, Kiepenheuer und Witsch, 181

    Rahmstorf:
    http://www.welt.de/print-welt/article581778/Renommierter-Forscher-warnt-vor-Klima-Katastrophe.html

  19. @Bjoern: Scheinbar fühlt sich unser Dr. der Humanmedizin nicht nur in der Klimaforschung zu Großem berufen:
    –> https://probewegung.wordpress.com/2012/11/06/merkel-und-islam/

    „Der Islam ist ein Fremdkörper in Deutschland und den Prinzipien des freiheitlichen Rechtsstaates diametral entgegengesetzt. Der Islam verbietet die Trennung von Staat und Religion, die Freiheit der Religionswahl und der Meinungsäußerung sowie die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Die islamischen Führungskräfte streben die Durchsetzung der menschenrechtswidrigen islamischen Gesetzgebung in Deutschland an.“

    http://de.wikipedia.org/wiki/Gletscherschwund_seit_1850#Alpen

    In den 1970er Jahren gab es in den Alpen etwa 5.150 Gletscher, die eine Fläche von 2.903 km² bedeckten (davon 1342 km² in der Schweiz, 602 km² in Italien, 542 km² in Österreich und 417 km² in Frankreich). Eine Studie über die Entwicklung dieser Gletscher in den Alpen seit 1850 kommt zu dem Ergebnis, dass bis 1970 bereits 35 % der ursprünglich vorhandenen Gletscherfläche verschwunden war und dass sich dieser Schwund bis 2000 auf annähernd 50 % vergrößert hat.[16] Das bedeutet, dass bereits die Hälfte der ehemals von Gletschern bedeckten Fläche durch den Rückgang des Eises freigelegt worden ist.

    http://www.gletscherarchiv.de/klimawandel

    Inzwischen erreicht der Schwund eine Größenordnung, die erst für das Jahr 2025 erwartet worden war. Gletscherforscher rechnen mit dem fast vollständigen Abschmelzen der Alpengletscher noch in diesem Jahrhundert 3)
    <–

  20. @Alex: Das sind keine wissenschaftlichen Publikationen, sondern persönliche Meinungen von Wissenschaftlern.

  21. Bei meinem oberen Beitrag ist was schief gegangen. Der zweite Teil mit den Gletschern wurde zerfleddert. Ich probiere es noch einmal. Schade, dass es keine Vorschau Funktion gibt…

    @sumo: Du solltest deutlich zwischen Medien Berichten und Wissenschaft unterscheiden. Der Durchschnittsbürger will natürlich nichts von „mit einer Wahrscheinlichkeit von“ oder „alle Fakten weisen darauf hin“ hören und so liefern ihm die Medien „es wird“.

    Nun, aber zumindest bei den Gletschern lagen die Zukunftsprognosen schon mal nicht so schlecht wenn wir mal einen Blick auf unser Gebiet werfen. Um es derb auszudrücken: Die Kacke ist bereits ordentlich am dampfen, während Viele immer noch meinen, sie müssten das Ganze leugnen.

    –> http://de.wikipedia.org/wiki/Gletscherschwund_seit_1850#Alpen
    In den 1970er Jahren gab es in den Alpen etwa 5.150 Gletscher, die eine Fläche von 2.903 km² bedeckten (davon 1342 km² in der Schweiz, 602 km² in Italien, 542 km² in Österreich und 417 km² in Frankreich). Eine Studie über die Entwicklung dieser Gletscher in den Alpen seit 1850 kommt zu dem Ergebnis, dass bis 1970 bereits 35 % der ursprünglich vorhandenen Gletscherfläche verschwunden war und dass sich dieser Schwund bis 2000 auf annähernd 50 % vergrößert hat.[16] Das bedeutet, dass bereits die Hälfte der ehemals von Gletschern bedeckten Fläche durch den Rückgang des Eises freigelegt worden ist.
    http://www.gletscherarchiv.de/klimawandel
    Inzwischen erreicht der Schwund eine Größenordnung, die erst für das Jahr 2025 erwartet worden war. Gletscherforscher rechnen mit dem fast vollständigen Abschmelzen der Alpengletscher noch in diesem Jahrhundert 3)
    <–

  22. ist ja richtig, es ist aber nun mal so, daß die öffentliche Wahrnehmung außerhalb der Wissenschaft sehr viel mehr Einfluß hat.

  23. Hmm, irgendwie mag der Blog meine Pfeile nicht… also verkneifen ;-)

    Klar sumo. Mich ärgert die mediale Berichterstattung auch massiv. Ich hatte erst neulich wieder eine Diskussion: „Die Wissenschaft ändert eh ständig ihre Meinung.“ Nach genauerem Hinterfragen kamen wir darauf, dass die Medien voreilige Meldungen produzieren, die dann wieder revidiert werden. Für den 0815 Bürger ist es aber „die Wissenschaft“, weil die Medien ja gerne vorgeben im Namen der Wissenschaft zu sprechen. Aber was will man dagegen tun? Deshalb zum Klimaleugner zu werden, hilft sicher auch nicht ;-)

    Wenn du dich nicht gerade an die Bild hältst, ist es auch schon weit besser. In der Süddeutschen liest es sich doch weit seriöser?

    http://www.sueddeutsche.de/wissen/klimawandel-erderwaermung-mit-pause-1.1580723
    „Der Weltklimarat IPCC bestätigt das in dem bereits bekannt gewordenen Entwurf seines nächsten Berichts: Es ist so gut wie sicher, dass die Menschheit mit der Emission von Treibhausgasen Einfluss auf das Klima nimmt. Und CO2 ist bei weitem der stärkste Faktor, stärker als alle natürlichen Phänomene.“

    Auch auf die 15 Jahre Verschwörungstheorie unseres Hr. Dr. Med. Hans Penner wird dort eingegangen ;-)

  24. @ Wolfgang
    „Das sind keine wissenschaftlichen Publikationen, sondern persönliche Meinungen von Wissenschaftlern.“

    Ich habe nicht behauptet, dass dies wissenschaftliche Publikationen sind. Anonym hat die These aufgestellt, dass ‚Wissenschaftler zu keiner Zeit von Katastrophen reden‘. Und das ist eben nicht richtig. Diese öffentlich geäußerten Einschätzungen sind es doch, die den Diskurs mitbestimmen.

    Zu Ihrem Link auf den Artikel der Süddeutschen:
    „Es ist so gut wie sicher, dass die Menschheit mit der Emission von Treibhausgasen Einfluss auf das Klima nimmt.“
    Uneingeschränkte Zustimmung!

    „Und CO2 ist bei weitem der stärkste Faktor, stärker als alle natürlichen Phänomene.”
    Das ist genau die interessante Frage in der gesamten Diskussion und hierzu gibt es in der wissenschaftlichen Welt durchaus unterschiedliche Einschätzungen. Es ist eben nicht trivial, das Ausmaß der verschiedenen Einflussgrößen einer derart komplexen Größe wie es das Klima zu quantifizieren.

  25. ach so, der Begriff „Katastrophe“ ist für mich auch die falsche Wahl, weil er mit einem schnell einsetzenden Prozeß gedanklich verknüpft ist. Selbst wenn die Klimaveränderungen schneller als simuliert eintreten, so ist es doch so, daß man sich darauf einstellen kann. Eine Katastrophe im Wortsinne ist sowas wie der Tsunami 2004 in Südostasien und ähnliche Naturphänomene. Ich verstehe aber, daß man den Begriff Katastrophe nutzt, weil es sonst nicht ausreichend Aufmerksamkeit gibt.
    Es klingt zumindest nachvollziehbar, was Herr Lomborg in seinem Buch „Apocalypse No“ schreibt, nämlich, daß es bei solch großen Systemen wie dem Weltklima längere Zeiträume gibt, in denen man sich auf die zu erwartenden Veränderungen einstellen kann.

  26. @Alex: Wenn man es wörtlich nimmt ja… wenn ich so etwas sage, würde ich damit „in wissenschaftlichen Publikationen“ voraus setzen. Aber hast recht… unscharf ausgedrückt.

    Zum deiner Aussage, dass CO2 als Faktor umstritten ist, darf ich einfach nochmal nach oben zu Blogbeitrag verweisen. Wenn du 0,17 % der Publikationen als „unterschiedliche Einschätzungen“ auffasst, dann sei es dir vergönnt ;-) Du wirst kaum ein anderes Thema finden, wo es einen derartigen Konsens gibt. Für mich ist es eher verwunderlich, dass es derartig einstimmig ist. Durch das massive wirtschaftliche Interesse an größerem Zweifel + Bias, würde ich mir weit mehr Ausreißer erwarten. Schön zu sehen, wie gut Wissenschaft eigentlich funktioniert.

    @sumo „Es klingt zumindest nachvollziehbar, was Herr Lomborg in seinem Buch “Apocalypse No” schreibt, nämlich, daß es bei solch großen Systemen wie dem Weltklima längere Zeiträume gibt, in denen man sich auf die zu erwartenden Veränderungen einstellen kann.“

    Ziemlich relativ würde ich sagen. Erstens fürchtet man beim Klimawandel ja, dass es enorm schnell geht, wenn die magische Grenze überschritten ist. Es sind zahlreiche Kettenreaktionen und positive Rückkopplungen beschrieben, die eine regelrechte Explosion verursachen könnten. Von einer habe ich ja hier glaube ich schon geschrieben: Die Pflanzen nehmen bis zu einem gewissen Maß mehr CO2 auf, wenn mehr verfügbar ist. Ab einer gewissen Grenze stagniert die Aufnahme nicht, sondern geht sogar zurück. Bum!

    Zweitens: Anpassen ja. Aber ob es noch in der Form Homo sapiens möglich ist? Kommt wohl darauf an, wie stark die Veränderung ist.

  27. @Bjoern:
    Aus dem Jahr 2000:
    http://www.independent.co.uk/environment/snowfalls-are-now-just-a-thing-of-the-past-724017.html

    „… within a few years winter snowfall will become a very rare and exciting event. […] Children just aren’t going to know what snow is.“. Ein Zitat von Dr David Viner. Wissenschaftler am britischen CRU, einer der renommiertesten Institutionen für Klimaforschung.

    Ähnliches wurde hier in Österreich gesagt, dass also der Wintertourismus in Österreich ein Ding der Vergangenheit ist und man die Wirtschaft in Westösterreich komplett umstellen muss.

    Da sieht man auch schon das Problem: Sich zu irren gehört in der Wissenschaft zum täglichen Brot. Das ist nicht das Problem der Wissenschaft. Das Problem ist, wenn man aufgrund solcher halbfertiger Theorien durch die Politik riesige Veränderungen angestoßen werden. Wenn aufgrund von hysterischen Reaktionen Fehler mit z.T. furchtbaren Konsequenzen (z.B. Biokraftstoffe) oder einfach nur sinnlose teure Geldverschwendung (Kyoto-Protokoll, Photovoltaik in dafür nicht geeigneten Regionen oder Emissionsrechte) begangen werden.

  28. Seid Ihr eigentlich schon mal auf die Idee gekommen, dass es Menschen gibt die aus anderen Gründen gegen die Öko-Religion der laut schreienden Gutmenschen sind? Ja, den menschengemachten Klimawandel wird es schon geben wenn das der wissenschaftliche Konsens von Leuten ist die sich auskennen.

    Aber die Maßnahmen dagegen lehne ich ab. Dann steht man aber schon in der Ecke der Spinner und Verschwörungstheoretiker. Frau Uken von der Zeit nennt uns sogar Klimaschänder. Wahrscheinlich weil das Wort „Schänder“ so schön in die Schmuddelecke zeigt. Aber die Öko-Keule zu schwingen ist derzeit halt einfach total in.

    Oder gibt es unter „Experten“ auch 97% Zustimmung zu den derzeitigen politischen Maßnahmen? Gibt es dazu auch 13.950 Publikationen? Der einzige Konsens ist meiner Meinung nach den Verbrauch einzudämmen. Ernsthaft will das aber niemand, weil das ist unbequem und das will auch kein Öko hinnehmen.

    Ist die geförderte dezentrale Zufallsstromerzeugung wirklich der Heilsbringer? Na klar, schließlich scheint über Häuser mit Solarmodulen auf dem Dach auch Nachts die Sonne. Außerdem steht doch immer mal wieder so schön in der Zeitung, dass mal wieder durch Photovoltaik so viel Strom wie durch XX Kernkraftwerke produziert wurde.

    OK, nicht dann wenn man den Strom braucht, aber irgendwas ist ja immer. Emissionshandel super! Man muss nur bezahlen, dann ist das CO2 auf einmal auch nicht mehr so schlimm. Mit Geld lässt sich einfach alles regeln.

    Ich nehme jeden Öko-Aktivisten der mit erhobenem Zeigefinger herumrennt so lange nicht ernst, bis dieser endlich selbst anfängt wirklich das zu leben was er oder sie predigt. Aber ich sehe keine Öko-Politiker die mit einem 3 Liter Auto oder mit dem Zug fahren. Wer fährt denn mit dem Zug in Urlaub?

    Wie hoch ist denn der Stromverbrauch der eigenen Wohnung, wirklich nur das Notwendigste?

    Klar doch, selbst macht man schon alles Mögliche, schließlich kauft man im Aldi die Bio-Bananen. Der Nachbar aber, das ist ein richtiges Öko-Schwein. Der kauft Atomstrom und hat noch nicht mal eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und überhaupt müsste der sich mehr anstrengen. Mist er fährt mit dem Fahrrad zur Arbeit und einkaufen tut der blöde Sack mit dem Fahrradanhänger, aber hey er hat doch Atomstrom und Atome sind böse. Selbst hat man schließlich die Wahrheit gepachtet.

    Und überhaupt wenn sich alle diese dummen Klimaschänder endlich mal so verhalten würden wie wir Öko-Pfarrer wollen, wäre zwar nichts besser aber vieles halt so wie wir wollen und das wäre ja auch was. Dann kann die nächste Sau durchs Dorf getrieben werden.

    Vor den tatsächlichen Idealisten ziehe ich den Hut. Aber nicht vor denjenigen die mit dem Finger auf andere zeigen und anschließend mit dem 10-Liter Auto heimfahren und das elektrische Garagentor öffnen.

    Man wird sich damit abfinden müssen, dass bei dem derzeitigen Wachstum der Bevölkerung es einfach nicht möglich ist, die Erde vor Veränderungen zu bewahren deren Ursache der Mensch ist. Da kann man machen was man will.

  29. Zitat Knolle

    […]Man wird sich damit abfinden müssen, dass bei dem derzeitigen Wachstum der Bevölkerung es einfach nicht möglich ist, die Erde vor Veränderungen zu bewahren deren Ursache der Mensch ist. Da kann man machen was man will.

    Das ist schon, meiner Meinung nach, richtig…aber das „Da kann man machen was man will“, kann man natürlich nicht so stehen lassen.

    Natürlich kann es kein „unendliches Wachstum“ geben, wie es die Wirtschaft „will“, sondern wir sind begrenzt in unserem Lebensraum und Ressourcen. Wir leben ganz selbstverständlich in unserer Welt, aber wenn die ganze Welt so leben würde wie wir, dann wäre der Ofen schon früher aus.

    Die Zukunft steht vor vielen schwierigen Herausforderungen und wenn die Menschheit nicht versteht, diese Probleme zu lösen, wird sie entweder aussterben oder (stark)dezimiert werden…und ob es eine Lösung gibt, ist eine andere Frage.

    Der „Mutter Natur“ ist es „scheißegal“, ob wir überleben oder zugrunde gehen…die Zukunft wird uns den Zahn des „Mittelpunktwahns“ schon ziehen ;-)

  30. Das ist für mich auch ein sehr interessantes Problem: Wenn ich
    -den Klimawandel anerkenne
    -die anthropogene Komponente anerkenne
    -das CO2 als Auslöser anerkenne
    aber die Maßnahmen als sinnlos ansehe, es eher als zielführend ansähe, nicht gegen den Klimawandel vorzugehen, sondern sich auf den Wandel einzustellen und die möglicherweise positiven Aspekte einer Erwärmung sehe,
    bin ich dann auch ein „Klimaleugner“
    Oder in welche Schublade passe ich dann rein?

  31. @Wolfgang: Möglicherweise hast Du meine Aussage bzgl. des CO2 missverstanden. Ich habe nicht behaupten wollen, dass CO2 als Faktor generell umstritten ist, sondern dass dessen Anteil an den gesamten klimatischen Einflußgrößen durchaus unterschiedlich eingeschätzt wird. Das ist ein großer Unterschied.

    Da Du explizit auf das Diagramm im Blogbeitrag verweist, habe ich mir mal den zugehörigen Link zur Originalquelle angeschaut. Die Grundlage für die angegebenen 99.83 vs. 0.17% ist eine Websuche nach Veröffentlichungen zum Thema ‚Global Warming / Global Climate Change‘.

    Bei der Beschreibung der verwendeten Methode heißt es: „Read some combination of titles, abstracts, and entire papers as necessary to judge whether a paper „rejects“ human-caused global warming or professes to have a better explanation of observations.”
    Und weiter: “To be classified as rejecting, an article had to clearly and explicitly state that the theory of global warming is false or, as happened in a few cases, that some other process better explains the observed warming.

    Das heißt für mich im Umkehrschluss, dass alle Veröffentlichungen, welche die Beteiligung von anthropogenem CO2 an der Erderwärmung nicht explizit als komplett falsch betrachten, in dem 99.83%-Topf landen. Also auch alle, die die Beteiligung von CO2 grundsätzlich anerkennen, aber möglicherweise unterschiedliche Einschätzungen bzgl. des Anteils haben. Eine weitergehende Differenzierung liefert die Untersuchung ja leider nicht.

    Die eindrucksvolle Tortengraphik zeigt also meiner Ansicht nach nicht mehr als dass 99.83% der wissenschaftlichen Arbeiten der Emission von anthropogenem CO2 eine relevante Mitwirkung auf das Klima zuschreiben. Das mag man in der Tat als aktuellen wissenschaftlichen Konsens ansehen. Wenig spektakulär, wie ich finde.

  32. @Alex: Ich glaube nicht, dass es einen Konsens darüber gibt, wie groß der Anteil des CO2 ist. Das ist eine enorm schwierige Frage. Es gibt aber Konsens, dass es einen gravierenden Teil ausmacht.

    @sumo und die Anderen, die die Maßnahmen als sinnlos ansehen:

    Ich verstehe immer nicht, weshalb sich Leute wegen solcher Details stressen und sich nicht einfach mal informieren. Es ist Tatsache, dass genau eure Gedanken bereits durch EU Projekte und Staatsprojekte und Länder gefördert werden. Ist es wirklich intelligent sich die Frage zu stellen, ob man nicht besser schaut, dass man die Erwärmung nutzen kann? Wäre es ob der gravierenden Bedrohung nicht sinnvoller an beiden Enden zu arbeiten?

    Das heißt die Klimaerwärmung möglichst heraus zu zögern und zugleich Methoden zu finden sie zu nutzen. Und ja: Genau das wird gemacht ;-)

    Zum anderen Punkt:

    Ist es ein Wunder, dass viele Maßnahmen der Politik nicht wirklich sinnvoll sind? Das ist doch immer und überall so.

    Aber das ändert am Problem rein gar nichts. Der Ausstieg aus der Atomenergie und das Fördern von Ökostrom war sicher das Schlimmste was die Politik in dieser Hinsicht tun hat können. Was sind die Konsequenzen? Die Sonne scheint nicht da wo ich die Energie brauche.

    Speichern ist immer noch ein fast unlösbares Problem. Daher ist man in der anderen Zeit entweder darauf angewiesen Atomstrom aus unsicheren Atomkraftwerken aus dem Ausland zu kaufen oder auf besonders leckere Dinge wie Kohlekraftwerke zurück zu greifen.

    Die nicht nur durch die Luftverschmutzung schon mehr Menschenleben kosten als Atomkraftwerke je kosten werden und zugleich die Treibhausgase nach oben treiben:
    http://nextbigfuture.com/2011/03/deaths-per-twh-by-energy-source.html

    Aber das wollte halt der Wähler und die Politik tut was der Wähler will.

  33. Ein interessanter Artikel über die Klimaskeptiker von Greenpeace, wie die Klimaskeptiker anscheinend unterstützt werden.

    Zwar etwas älter aber er zeigt wer hinter den Skeptikern anscheinend steht.

    http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/klima/FS-antikyoto-lobbyNEU2.pdf

    Ein zweiter Artikel:
    Wie „Klimaskeptiker“ die Öffentlichkeit verschaukeln und wirksame Klimaschutzmaßnahmen verhindern

    http://www.pik-potsdam.de/~stefan/klimahysterie.html

  34. @sumo, @Wolfgang
    Eigentlich wollte ich euch widersprechen.

    Aber nun mit den Fingern im Anschlag muss ich euch prinzipiell zustimmen.

    Aber ein paar Dinge will ich doch kommentieren. Also nur weil ich zur aktuellen Umweltpolitik eine Meinung habe stresse ich mich nicht. Es ist auch richtig, dass ich bestimmt nicht alle derzeit laufenden Maßnahmen kenne.

    Aber ich beurteile ja auch nicht die Dinge die ich nicht kenne, sondern jene die mir bekannt sind und mich betreffen. Und das ist nun mal der aktuelle Hype um das EEG und das ewige Gelaber der selbst ernannten Gutmenschen. Ja, das ist genaugenommen Gesellschaftskritik und gehört hier nicht hin, aber der ursprüngliche Artikel sieht für mich so aus, als ob jeder der nicht alles auf dem das Etikett „umweltfreundlich“ klebt dumm sein muss.

    Wenn man mit Leuten diskutiert die eine Solaranlage auf dem Dach haben, hört man zuerst immer umweltfreundlich, Energiewende, das Eis schmilzt, irgendjemand muss ja da was machen. Aber nach einer Zeit stellt sich heraus, dass die Anlage niemals gebaut worden wäre, wenn nicht auch ein Geschäft damit verbunden gewesen wäre. Den Subventionsempfängern geht es um‘s Geld um sonst nichts. Einschränken will sich niemand, gar niemand.

    Dazu noch ein kleines Beispiel. Bei uns hier gibt es lt. Einschätzung von Experten eine Stelle an der sich Windkraft lohnen würde. Findet man Windkraft gut, müsste man da da Windräder bauen. Die Nachbargemeinde will aber auf eigenem Gelände ein Windrad haben auch wenn das keine geeignete Stelle ist. Aber alles natürlich „nur“ weil das doch so toll für die Energiewende ist.

    Ist man gegen so ein Windrad, ist man der dumme Spinner der einfach nicht kapieren will, dass man einfach alles gut finden muss was irgendwie mit umweltfreundlich, nachhaltig oder angeblicher CO2-Reduzierung zu tun hat. Ich fürchte der Satz von Wolfgang stimmt: „Aber das wollte halt der Wähler und die Politik tut was der Wähler will.“ Das bedeutet dann aber für mich, dass der wahre Dumme der Wähler ist der das so fordert.

    Wolfgang, hast du eine gut aufbereitete Quelle zur Hand wo man sich einen kurzen Überblick verschaffen kann was gerade so außer dem EEG-Wahn so läuft? Das würde mich echt interessieren.

  35. @Bernd
    Die Öffentlichkeit wird durch den aktuellen politischen Wahnsinn verschaukelt.

    Die „Öffentlichkeit“ kann den Klimawandel auch nicht verhindern. Meiner Meinung nach kann das nur die Wissenschaft und diese muss halt durch die Allgemeinheit finanziert werden. Aber man kann das Geld halt nur einmal ausgeben. Entweder als Förderung an sinnlose Zufallsstromerzeugung oder man versucht eine Horde Wissenschaftler zu bezahlen die dann bessere Lösungen finden.

    Ich würde mich wohler fühlen, wenn Wissenschaftler fundierte Lösungen anbieten, als wenn Politiker vermeintliche Lösungen beschließen, um den nächsten Wahltag möglichst erfolgreich zu überstehen.

  36. Neue Märchen von Dr. Penner

    http://charismatismus.wordpress.com/tag/dr-hans-penner/

    Dipl.-Chem. Dr. Hans Penner, 76351 Linkenheim-Hochstetten

    OFFENER BRIEF an Franz Alt, Öko-Aktivist

    Sehr geehrter Herr Alt,

    Anfang Juni 2013 haben Sie an Bundesminister Altmaier zur „Energiewende“ geschrieben und Ihre bekannten Thesen wiederholt, denen ich nicht zustimme aus folgenden Gründen:

    1. Kohlendioxid ist kein Schadstoff. Kohlendioxid-Emissionen haben keinen schädlichen Einfluß auf das Klima. Der Verzicht auf die „Energiewende“ würde deshalb keine Folgeschäden und keine Folgekosten verursachen.

    2. Um den sehr geringen Kohlendioxid-Gehalt der Luft von 0,04% zu verdoppeln, müßte man sämtliche fossilen Brennstoff-Vorräte der Erde verbrennen. Laut IPCC würde die Globaltemperatur im Falle solcher Verdoppelung um 1,1°C steigen, was nicht schädlich wäre. Dieser Wert führt das „Zwei-Grad-Ziel“ der Bundeskanzlerin ad absurdum.

    3. Es besteht keine Korrelation zwischen dem Kohlendioxid-Gehalt der Luft und der Globaltemperatur. Seit 15 Jahren sinkt die Globaltemperatur, obwohl der Kohlendioxidgehalt steigt.

    4. „Sonne und Wind schicken uns keine Rechnung“, wie Sie schreiben. Sie schicken uns aber auch keinen Strom. Der muß erst hergestellt werden. Solar- und Windstrom sind jedoch viel zu teuer und eignen sich nicht für die Einspeisung in Netze. Energiedichte und Stetigkeit sind viel zu niedrig.

    5. Weil Solarstrom so teuer ist geht eine Solarfirma nach der anderen bankrott. Siemens und Bosch haben riesige Schäden in Kauf genommen und sind aus dem Solargeschäft ausgestiegen.

    6. In Deutschland haben wir einschließlich Wattenmeer nicht genügend Platz, um die Fossilkraftwerke durch Windräder zu ersetzen.

    7. Solardächer und Windräder können keine Fossilkraftwerke ersetzen, weil die Industrie auch dann Strom braucht, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint. Bei Flaute müssen Gaskraftwerke einspringen, in die aber niemand investieren will, weil sie niemals wirtschaftlich betrieben werden können.

    8. Selbstverständlich wäre es schön, wenn wir auf Treibstoffimporte verzichten könnten. Das ist möglich, weil wir 90 Milliarden Tonnen Kohle haben.

    9. Selbstverständlich wäre es schön, wenn wir auf Heizölimporte verzichten könnten. Das ist möglich durch Wärmepumpen, die durch Nuklearstrom betrieben werden.

    10. Nuklearstrom ist der preisgünstigste Strom, deshalb nutzen 30 Nationen die Kernenergie. Weitere 7 Nationen wollen in die Kernenergie einsteigen. Gigantisch sind die weltweiten Pläne zum Ausbau der Kernenergie. Bei Königsberg wird ein Kernkraftwerk gebaut, um Deutschland mit Strom zu versorgen.

    11. Kernenergienutzung hat keine Rohstoffprobleme. Nuklearstrom hat eine hohe Energiedichte und eine hohe Stetigkeit. Die Endlagerung von Restaktivität ist technisch längst gelöst, Deutschland hat ideale geologische Voraussetzungen. Die natürliche Radioaktivität der Salzlagerstätten ist viel größer als die eingelagerte künstliche.

    12. Vor allem ist die Kernenergie sicher, unvergleichlich sicherer als die Kohleförderung. In 50 Jahren Kernstromerzeugung ist in Deutschland niemand zu Schaden gekommen. In Tschernobyl ist eine Atombombenfabrik vorhersehbar explodiert aufgrund eines kriminellen Befehls der Sowjetarmee. In Fukushima wurde ein Kernkraftwerk durch ein Seebeben zerstört. Trotzdem hat niemand gesundheitliche Strahlenschäden erlitten.

    Die „Energiewende“ erfordert den Ersatz der Sozialen Marktwirtschaft, ohne die Wohlstand für alle nicht möglich ist, durch eine sozialistische Planwirtschaft im Sinne der DDR. Die „Energiewende“ hat durch drastische Stromverteuerung eine Desindustialisierung mit Arbeitslosigkeit zur Folge und eine Enteignung breiter Bevölkerungsschichten. Schon jetzt können über 800.000 Haushalte ihre Stromrechnungen nicht mehr bezahlen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Hans Penner

  37. Wer hat Zeit, die Thesen von Dr. Penner zu analysieren.

  38. @ Bernd

    Man sollte vielleicht besser fragen:
    Wer hat Lust, die Thesen von Dr. Penner zu analysieren?

    Sorry, für mich sind die Thesen purer Populismus!

  39. @Pierre Castell

    Der Chemiker, Dr. Penner, der nicht in der GDCh ist, aber Energiepolitischer Sprecher der Deutschen Zentrumspartei war, betreibt also anscheinend puren Populismus mit Hilfe seines erworbenen wissenschaftlichen Titels.

    Schaden solche offenen Briefe nicht dem hohen Niveau deutscher Titel ?

  40. Der Klimaskeptiker Dr. Penner hat wieder zugeschlagen.

    Sinkende Globaltemperatur seit 15 Jahren

    Von Dipl.-Chem. Dr. Hans Penner

    Inzwischen entsteht der Eindruck, daß Frau Dr. Merkel selbst nicht mehr an die Beeinflußbarkeit des Klimas durch den Menschen glaubt. Immerhin sinkt die Globaltemperatur seit 15 Jahren trotz steigenden CO2-Gehaltes der Atmosphäre.

    Schon 1988 hatte ein Enquete-Bericht des Bundestages festgestellt, daß die Absorption der 15µm-Strahlung durch CO2 längst gesättigt ist. Von den Abgeordneten des Bayerischen Landtages – denen ich Kopien dieses Schreibens schicke – kann man jedoch nicht erwarten, daß sie die Bedeutung dieses Sachverhaltes verstehen. Die Abgeordneten verfügen über keine naturwissenschaftlichen Kenntnisse. Wahrscheinlich wissen die Abgeordneten nichteinmal, daß die Luft nur 0,04% Kohlendioxid enthält.

    Die Flanken der 15µm-Bande sind allerdings sehr geringfügig ungesättigt. Eine Verdoppelung der CO2-Konzentration der Luft würde deshalb eine Erhöhung der Globaltemperatur um 0,5 °C bewirken. Um eine solche Verdoppelung zu erreichen, müßte man sämtliche fossilen Brennstoffvorräte der Erde verbrennen. Man sieht, daß sich Frau Merkel mit ihrem “Zwei-Grad-Ziel” bei allen Sachkennern lächerlich gemacht hat.

    Aus der Fülle wissenschaftlicher Literatur erwähne ich lediglich die sorgfältigen Untersuchungen von Prof. Dr. Harde von der HS-Universität Hamburg: “Was trägt CO2 wirklich zur globalen Erwärmung bei? Spektroskopische Untersuchungen und Modellrechnungen zum Einfluss von H2O, CO2 und CH4 auf unser Klima“. – Für Politiker ist diese Veröffentlichung allerdings zu anspruchsvoll.

    Wegen ihrer naturwissenschaftlichen Fehler muß man fragen, ob Frau Merkel seinerzeit in Moskau tatsächlich Physik studiert hat. Sie müßte wissen, daß nach dem 1. Hauptsatz der Thermodynamik Energie niemals erneuert werden kann.

    Sie hätte nicht erst jetzt, sondern längst verstehen müssen, daß die Alternativ-Energien Wind- und Solarstrom ungeeignet für die Einspeisung in Netze sind, weil Energiedichte und Stetigkeit viel zu gering sind. Diese Stromarten sind niemals marktfähig. Aus diesem Grund muß Frau Merkel die Soziale Marktwirtschaft durch eine sozialistische Planwirtschaft ersetzen.

    http://charismatismus.wordpress.com/tag/dr-hans-penner/

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.