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Kachelmanns Donnerwetter: Man müsste den Menschen wieder die Wahrheit sagen – über Klimaanlagen und Homöopathie

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Ist der Hitzesommer 2018 eine Folge des Klimawandels?

Ich bin mir relativ sicher, dass wir diese Hitzewelle, die wir momentan haben, ohne den Klimawandel nicht hätten“,

zitiert scinexx die Klimaforscherin Johanna Hay vom Imperial College London:

Natürlich lässt sich das so nicht direkt beweisen. Aber wir können mit Sicherheit sagen, dass solche früher außergewöhnlichen Ereignisse inzwischen immer häufiger geworden sind.“

Peter Hoffmann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) nennt konkrete Zahlen: „Hierzulande haben wir heute im Schnitt doppelt so viele Hitzetage mit einer Maximaltemperatur über 30 Grad als noch in den 1980er Jahren.“

„Einzelereignisse können statistisch gesehen zwar keinen Trend bestätigen, aber was wir derzeit an Unwettern und langanhaltender Hitze beobachten, bestätigt die Annahmen der Klimaforscher zu den Folgen der globalen Erwärmung“, sagt Fred Hattermann vom PIK. Ähnlich sieht es Paul Becker, Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD): „Wir erleben die letzten Jahre eine Häufung klimatologischer Rekorde, die sich in der Summe nur mit dem Klimawandel erklären lassen.“

Welt-Online nimmt dies zum Anlass für eine Leserbefragung:

Die Kommentare sind indes ähnlich bedrückend wie bei einer Homöopathie-Debatte:

Viele, die hier jetzt mahnen, instrumentisieren die Hitze für ihre Zwecke und ihre persönliche Agenda die sie verfolgen.“

Meine Sicht hat sich nicht geändert. Es gibt keinen von uns fabrizierten Wandel des Klimas! Würde ich dieses Jahr nicht abstinent leben, die Sache wäre mir dann schon einen GinTonic wert. Ich werde das nachholen!“

Jeder, der sich Sorgen um das Klima macht, der hat keine wirklichen Sorgen.“

Irgendwie verständlich, dass Jörg Kachelmann bei T-Online zu einem gewaltigen Rant ausholt – allerdings ohne „die Fraktion Klimaforscher/Grüne/Greenpeace“ auszunehmen, denen der Wettermoderator ebenso wie den Klimaleugnern eine Reihe von „frei erfundenen Räubergeschichten“ sowie „das tägliche Sirenengeheul des unmittelbar bevorstehenden Weltuntergangs“ vorwirft.

Kachelmanns Zorn entflammt sich konkret an falschen Risikogewichtungen, beispielhaft an der „völlig blödsinnigen“ Warnung vor Ventilatoren und Klimaanlagen einerseits und dem „grotesken, verheerenden und nachhaltig dummen Holzofen-Boom“ auf der anderen Seite:

Weil es keine naturwissenschaftliche Bildung mehr gibt, ist Aberglaube akzeptierter Mainstream geworden in einer globulisierten Gesellschaft. Menschen bilden sich ein, wetterfühlig zu sein, wollen nicht mehr impfen, Versicherungen bezahlen nachweislich Dinge, die nicht funktionieren, wie Homöopathie und Hagelflieger, weil auch bildungsferne Abergläubische Prämien zahlen und nicht traurig gemacht werden dürfen.

Die Politik hat dieses Verhalten adaptiert, denn die Bildungsfernen, die an Hokuspokus glauben, sind eine diffuse, aber große Wählerschicht – und die Angst vor der AfD ist allgegenwärtig.

Sagte der Gesundheitsminister, dass Homöopathie völliger Blödsinn ist (wovon ich ausgehe, dass er das denkt, wenn er bei Trost ist, wovon ich wiederum ausgehe), wird das Wählerstimmen kosten und die AfD trompeten, dass Zockerstöckchen vor 1.000 Jahren in Deutschland erfunden wurden und Mesut Özil dagegen ist, und ein bemerkenswerter Teil der Bevölkerung wird das glauben.“

Im Grunde beantwortet das auch fast schon die Frage, die Bayern 2 heute im „Tagesgespräch“ diskutiert hat:

Kachelmann weiter:

Um all das in den Griff zu bekommen, müsste man Menschen wieder die Wahrheit sagen. Über Ventilatoren. Klimaanlagen. Hagelflieger. Homöopathie. Holzöfen. Es hat langfristig keiner Demokratie geholfen, wenn sie qua Nonchalance und Abwesenheit von Bildung allen Schwachsinn ermöglicht hat, der als Aberglaube inzwischen auch die Medien erfasst hat und von dem die Extremen profitieren.

Gemeinerweise hat vor allem die SPD Schulen von allem befreit, was mehr belastet als eine Milchschnitte, und wird am meisten von denen verachtet, die sie damit geschaffen hat. Deutschland muss wieder ein rationales Land werden. Irgendjemand muss sich vor ein Mikrofon stellen und den Leuten sagen, was alles Aberglaube ist.

Wie es aussieht, kommt dafür nur noch Andreas Voßkuhle infrage.“

Zum Weiterlesen:

  • Kachelmanns Donnerwetter: Kein Sommermärchen, t-online am 3. August 2018
  • Hitzesommer 2018: Ausreißer oder Klimawandel-Trend? Scinexx am 3. August 2018
  • Der nächste Hitzerekord kommt bestimmt, Zeit-Online am 3. August 2018
  • Treibhausgase erreichen Rekordwert, Zeit-Online am 1. August 2018
  • Wir schauen gerade der Erderwärmung bei der Arbeit zu, Zeit+ am 1. August 2018
  • Wetter und Kunst: Jenseits vom Small-Talk-Dunst, Spiegel-Online am 3. August 2018
  • So heiß und trocken war es von April bis Juli noch nie, Spiegel-Online am 3. August 2018
  • The world is losing the war against climate change, The Economist am 2. August 2018
  • Climate change is supercharging a hot and dangerous summer, Washington Post am 26. Juli 2018
  • Glaciers in East Antarctica also ‚imperiled‘ by climate change, researchers find, PhysOrg am 26. Juli 2018
  • The Teen-Agers Fighting for Climate Justice, The New Yorker am 22. Juli 2018

34 Kommentare

  1. „Irgendjemand muss sich vor ein Mikrofon stellen und den Leuten sagen, was alles Aberglaube ist.“

    Dafür gibts doch die GWUP!

  2. @Martina:

    Ja, schönen Dank auch …

  3. „Irgendjemand muss sich vor ein Mikrofon stellen und den Leuten sagen, was alles Aberglaube ist.“

    Nun, vielleicht sollte die GWUP eine Deutschland-Tour starten und sich tatsächlich vor ein Mikrofon stellen. Jeweils in den Innenstädten, tagsüber, in den Fußgängerzonen, dort, wo das „unaufgeklärte Volk“ ist. Müsste halt gesponsert werden.

    Bisher hatte ich für Kachelmann nicht besonders viel übrig. Nun bin ich aber hellhörig geworden, Klasse, wie der das ausdrückt.

  4. Andreas Voßkuhle ist wohl der falsche Mann für Jörg Kachelmanns berechtigten Wunsch.

  5. Aus dem Artikel (Link von crazyfrog):
    „Warum halten wir stur an einem Kurs fest, der in die sichere Tragödie führt? “

    Ich möchte zur politischen Antwort im Artikel noch meine Gedanken hinzufügen:
    Weil viele Menschen nicht nur ignorant, sondern auch nur „im Jetzt“ leben.

    Mag sein, dass sich so manch nachdenkender Bürger in der jetzigen Bruthitze denkt „Ja, so geht es nicht weiter, was kann ich persönlich dazu beitragen, dass es nicht noch schlimmer wird“!

    Aber sobald sich die Hitzewelle demnächst normalisiert hat bzw. zurückgeht und wieder normale Wetterzustände herrschen, kehrt wieder der Alltag ein und alle Vorsätze sind vergessen.

  6. 1971 war ich das erste mal zum Tauchen auf den Malediven und mir wurde erklärt ich solle das genießen, den die Malediven gabe es bald nicht mehr ! Weil der Meeresspiegel steigt ! Ok mittlerweile hatten wir el nino ( Korallenriffs vertragen 32 grad nicht) und die Nachricht es daure ca 50 jahre bis die Korallen sich erholt hatten. Zeitgeschichtlich Nicht messbar. 50 jahre !!! Nicht mal ein Wumpernschlag. Aber macht nix denn die klimaforschungsindustrie hatte sofort was Neues Dwr wald starb nun Aber nur paar Jahre, dann folgte nahtlos das Ozonloch getopt mittlerweile vom schmelzen der Gletscher! (frag ich mich natürlich bei der Gelegenheit warum aus dem „ewigen Eis“ uralte versteinerte Baumstamme auftauchen ? Wer war den damals Schuld….akso wer hatte diesen Klimawandel zu verantworten ?
    Neeeee Leute mit mir nicht mehr

  7. @Gunter:

    Also Ihr Argument ist, dass grundsätzlich *alle* Prognosen und Forschungsergebnisse falsch sind, weil es auch Prognosen und Forschungsergebnisse gibt, die sich später als falsch oder unzulänglich herausstellen?

    Seltsame Einstellung. Klimawandel ist ein sehr komplexes Phänomen mit sehr komplexen Folgen – da gibt es selten nur schwarz oder weiß.

    Tatsächlich gibt es aktuelle, neue Erkenntnisse zu bestimmten Inselstaaten, wie z.B.:

    https://www.spektrum.de/news/tuvalu-geht-nicht-unter-im-gegenteil/1544559

    Andere Inseln dagegen sind bereits verschwunden:

    https://www.sueddeutsche.de/wissen/klimawandel-fuenf-pazifikinseln-sind-verschwunden-1.2987262

    „Wer war den damals Schuld….akso wer hatte diesen Klimawandel zu verantworten?“

    Vielleicht bitte mal über „natürlichen“ und „menschengemachten“ Klimawandel informieren, z.B.:

    https://www.klimafakten.de/fakten-statt-behauptungen/fakt-ist

  8. Geschäftsmodelle kämpfen gegen Geschäftsmodelle. Zukunft = egal, Demokratie = egal, Gegenwart = erst recht egal, Profite = wichtig. Wir brauchen halt neuere und bessere Geschäftsmodelle, dann wird ganz sicher alles besser.

  9. Es fehlt nicht an Wissen und nicht an Instrumenten. Es fehlt nur an der Mobilisierung der politischen Eliten, um der ökologischen Katastrophe etwas entgegenzusetzen:

    https://www.sueddeutsche.de/politik/umweltpolitik-der-klimawandel-bedroht-alle-und-die-politik-sieht-zu-1.4080836

  10. Dieser TED Talk von Michael Shellenberger bringt es auf den Punkt;
    https://www.youtube.com/watch?v=ciStnd9Y2ak

    Warum Deutschland scheitert. Ohne Kernkraft geht es nicht. Erneuerbare Energien allein werden das Problem der globalen Erwärmung nicht lösen und ihr Beitrag wird bescheiden bleiben, weil sie immer auf ein „Backup“ angewiesen sind wenn es keine Sonne oder Wind gibt. Michael Shellenberger geht auch auf die Mythen der Kerneenergierisiken ein.

  11. Die Welt nähert sich dem Abgrund, doch statt zu handeln, stecken wir den Kopf in den trockenen Sand. Warum weckt der mögliche Untergang der Menschheit so wenig Interesse?

    http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/klimawandel-die-katastrophe-haette-verhindert-werden-koennen-a-1221528.html

  12. Die „GRÜNEN“ in Bremerhaven […]

  13. @Hein:

    Sorry, aber ich sehe hier keinerlei Ansatzpunkt für einen Kommentar zu verschiedenen Aspekten der Lokalpolitik in Bremerhaven.

    Bitte beim Thema bleiben.

  14. Guter Herr Harder,

    wo bitte sollte Klimaschutz ansetzen, wenn nicht „vor Ort“?

    Leider haben Sie meine Zuschrift so gut wie komplett gelöscht, dann aber kommentiert.

    Morgen werde ich mal in der Geschäftsstelle anrufen, und um Stellungnahme bitten!

  15. @Hein:

    Gut, da Sie *mich* nicht um eine Stellungnahme bitten, betrachte ich die Sache als erledigt.

  16. mMn geht es jetzt schnell mit dem Klimawandel, da das arktische Eis schneller auftaut als befürchtet.
    Ein Rekordsommer jagt den anderen, der Trend zeigt nach oben, es sind keine Ausnahmefälle mehr, sondern die Regel, auch wenn es zwischendurch kühle verregnete Sommer gibt.
    Was ich in den letzten Jahren immer wieder beobachte, daß es in Unterfranken zu ausgeprägten Dürreperioden kommt, besonders im Frühjahr und dieses Jahr bis in den Hochsommer hinein; diese Dürreepisoden sind mir aus der Vergangenheit in diesem Ausmaße nicht bekannt und ich lebe hier schon 46j.
    Der Rasen ist braun und der Mais sieht jämmerlich aus, obwohl dieser eigentlich sehr robust ist…so traurig hab‘ ich die Maisfelder noch nicht gesehen.
    In vergangenen Zeiten wäre diese Dürre eine Katastrophe gewesen, die viele Menschenleben gekostet hätte, aber in unserer heutigen Zeit ist sie eigentlich nur eine Randnotiz in den Nachrichten, das wird sich aber ändern, wenn diese Phänomene zur Regel werden…

  17. Droughts, heatwaves and floods: How to tell when climate change is to blame:

    https://www.nature.com/articles/d41586-018-05849-9?platform=hootsuite

  18. Brennende Wälder, versinkende Inseln, schmelzendes Eis: Kommt der Tag, an dem der Klimawandel nicht mehr zu stoppen ist? Ja, wenn wir folgende Trends nicht aufhalten.

    https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2018-08/klimawandel-erderwaermung-duerre-risiko-klima-forschung-kippelemente

  19. Tja, und die lieben Politiker, die uns Bürger immer zum Kauf verbrauchsfreundlicher Autos auffordern (weil die Automobilindustrie daran gut verdient) oder uns sinnfreie Baumassnahmen an unseren Häusern aufzwingen (weil die Bauindustrie daran gut verdient), die aber gleichzeitig immer noch die dicksten Dienstwagen fahren und ständig rund um die Welt zu irgendwelchen Gesprächen jetten, die man auch per Videotelefonat abwickeln könnte, tun ja auch alles, damit es nicht zum Schlimmsten kommt. Vor allem schaffen sie es ja so wunderbar, mit Saktionen die Umweltsünder unter den Nationen auf Kurs zu bringen.

    Nee, mal ganz ehrlich: solange in Deutschland der Ausstieg aus der Kernenergie mit mehr Kohle- und Gaskraftwerken kompensiert wird und solange die Chinesen ein Kohlekraftwerk nach dem anderen bauen, sehe ich nicht mehr ein, mich in irgendeiner Weise zurückzuhalten und mir beispielsweise Flugreisen zu verkneifen, um die Umwelt zu schützen, die aufgrund des Egoismus der Mächtigen sowieso kaputtgeht, egal was ich selber tue.

    In diesem Sinne bin ich am vergangenen Wochenende mit meinen beiden Söhnen mal eben für 3 Tage nach New York gejettet, nur um eine spezielle Broadwayshow, die Mitte September abgesetzt wird, noch sehen zu können. Und es war grossartig, würde ich jederzeit wieder machen. Upsi, habe ich ja schon: als ich letzten Oktober für 2 Tage für ein Heimspiel meiner Lieblings-Football-Mannschaft nach Minneapolis geflogen bin. Ich habe lange genug gebraucht, mir das leisten zu können, also mache ich das jetzt auch. Weil ich es kann!

    Ich weiss, viele von Euch werden mich jetzt für asozial halten, das ist schon okay. Aber viel asozialer ist es, dass die „Volksvertreter“ ihr eigenes Versagen auf die Bürger abwälzen und Wasser predigen, aber Wein trinken. Die sollen erstmal ihren Job machen, für den sie bezahlt werden (aus unseren Steuergeldern), dann reden wir wieder über den ganz persönlichen Beitrag jedes Einzelnen zum Umweltschutz. Bis dahin (also bis zum St. Nimmerleinstag) wird mein Auto auch weiterhin ein 4×4 mit 150PS und Klimaanlage bleiben (weil ich das für meine Arbeit so brauche).

  20. @noch’n Flo
    Ihre Einstellung teile ich, kann mir aber ihre Eskapaden nicht leisten. Betrachte man das Positive daran. Die Weltbevölkerung wächst, je eher die Klimakatastrophe eintrifft, desto weniger Menschen sind davon betroffen. Lasst uns also konsumieren.

  21. @ uwe hauptschüler:

    „Lasst uns also konsumieren.“

    Genau. Das kurbelt die Wirtschaft an, und darum geht es doch eigentlich, das ist doch das universelle Allheilmittel für alles. Also eigentlich nur für die Wirtschaftsbosse und die Politiker, aber wer ausser denen ist denn noch wichtig? Warum sollte der wirtschaftliche Erfolg denn beim einfachen Volk ankommen, die haben doch schon langsames Internet, Flachbildfernseher mit selbstlimitierender Lebensdauer und VW-Diesel-Autos mit Suuuper-Software-Update, das muss doch reichen. Und elftausendzweihundertvierundachtzig TV-Kanäle. Wie schon weiland bei Trajan: panem et circenses.

  22. Alarmierende Studie oder reine Panikmache? Fachleute warnen, dass die Erderwärmung außer Kontrolle geraten könnte. Eine Einordnung.

    https://www.spektrum.de/kolumne/was-ist-dran-an-der-heisszeit/1583654

  23. Fachleute warnen, dass die Erderwärmung außer Kontrolle geraten könnte.

    Was sind das für Fachleute? Glauben die allen Ernstes, dass es zur Zeit eine kontrollierte Erderwärmung gibt?

  24. Zwar teile ich auch die fatalistische Einstellung bzgl des Klimawandels (ich sehe kein Mittel mehr, das uns noch retten könnte), aber ich bin froh, daß ich keine Nachkommen habe…
    Der „selige“ Hawking sprach von 200 Jahren, die wir noch Zeit hätten, um uns einen neuen Planeten zu suchen (den wir dann auch kaputtmachen können).
    Gerade fundamentalistische christliche Vereinigungen verleugnen den (menschenverursachten) Klimawandel, da Gott in der Bibel spricht: „Macht euch die Erde Untertan“.
    Es sind aber nicht nur Religionen, sondern auch die menschliche Arroganz (die sich auch in den Religionen wiederfindet), die die Natur als etwas aussenstehendes betrachtet, als würden wir gänzlich in unserer „Menschen-Welt“ leben und die Natur hätte kein Einfluss auf unser erhabenes Menschenleben, da wir durch unserer Genesis und unserem Intellekt dieser überlegen sind…keine Sorge, die Realität wird uns einholen und zwar schneller, als uns lieb ist…

  25. @ Ralf i. V.
    „…auch die menschliche Arroganz…!“

    Ich, Ich, Ich und nochmals Ich. Viele Menschen ticken so.

    Egoismus, Gier, Dummheit, Ignoranz, Arroganz – wenn man diese Eigenschaften vermischt, dann haben wir einen Charakter, der kaum schlimmer sein könnte. Wenn dann noch kriminelle Energie hinzukommt, wissen wir, welch schlimmes Ausmaß jede solche Person anrichten kann.

    Ralf, ich finde Ihren letzten Satz hervorragend formuliert!

  26. @Ralf im Vollrausch : wir sollten das nicht fatalistisch hinnehmen. Ich wollte eher später im Jahr was dazu schreiben. Ich werde das wohl vorziehen angesichts der Diskussionen zum Thema, wo gerade Deutschland trotz ihres Marketings ziemlich miserabel dasteht und eher andere an Lösungen hindert. Jetzt sollte man aktiv werden, aber gerade nicht im Sinne der Umweltverbände oder von Harald Lesch, der nur Bullshit redet sobald es außerhalb seines Fachgebietes liegt – siehe auch meine Rezension im Skeptiker. Der Ökomodernismus zeigt in die richtige Richtung: http://www.ecomodernism.org/deutsch/

  27. Das Gefühl wird nun zur Gegenideologie erhoben. Verteidigt wird im ideologischen Kampf um den Klimawandel nicht wirklich die Grillwurst oder der Ferienflieger. Es geht um mehr: um die Entlastung vom Diskurs. Es geht um ein Recht auf Ignoranz.

    https://www.tagesspiegel.de/politik/buschkowsky-und-von-storch-es-gibt-kein-recht-auf-ignoranz-auch-nicht-beim-klima/22881202.html

  28. @ P. Castell:

    „Ich, Ich, Ich und nochmals Ich. Viele Menschen ticken so.“

    Ich hoffe, Sie schliessen in diese Aussage mich nicht ein. Mein Credo ist nämlich eher: „Wenn die, warum dann nicht auch ich?“.

  29. @Pierre Castell:

    „„Ich, Ich, Ich und nochmals Ich.“

    OT – aber bisschen ablesbar an der aktuellen Debatte um die „Dienstpflicht“.

    Als wenn uns damals jemand gefragt hätte, ob wir zum Bund „wollen“ und wir dort etwas „mitgestalten“ können. Für den Zivildienst galt sicher dasselbe.

    Heute:

    WELT: Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner meint, die Union hätte rein gar kein Verständnis, wie die deutsche Jugend tickt. Wie tickt sie denn, die sogenannte Generation Z?

    Hurrelmann: Sie tickt so, dass sie eine interessante Berufstätigkeit ausüben möchte und ganz stark auf persönliche Entfaltung ausgerichtet ist. Es ist eine ichbezogene, egoorientierte junge Generation, die aber bereit ist, sich einzubringen, wenn sie das Gefühl hat, es bringt auch ihr etwas. Deshalb müsste ein solcher Dienst schon ein Konzept haben, bei dem die jungen Leute sagen: Das ist eine gute Sache, da lassen wir uns drauf ein. Sie müssen auch mitgestalten können. Ich denke, ein solches „Dienstjahr“ sollte eher eine Art Traineephase mit starkem beruflichem Bezug sein. Der Beruf hat für die jungen Leute immer auch gesellschaftliche Bedeutung.

    WELT: Auf den ersten Blick erscheinen viele Angehörige der Generation Z zwar individualistisch, aber bezüglich der eigenen Zukunftsaussichten auch orientierungslos. Man will sich selbst verwirklichen, reisen, das Gap Year in Australien ist sozusagen erste Abiturientenpflicht. Kann ein Pflichtdienst die jungen Leute nicht ganz anders erden?

    Hurrelmann: Das ist die Argumentation der Befürworter. Ich kann dem durchaus einiges abgewinnen. Der Vorteil wäre, dass sie in einer wichtigen, gesellschaftlich relevanten Tätigkeit eingebunden sind, sie ihren Erfahrungshorizont erweitern und ein Gefühl dafür bekommen, etwas für die Gemeinschaft zu tun – so, wie wir das aus dem Wehr- und Zivildienst der Vergangenheit kennen.

    Ich glaube aber, dass dieser Verpflichtungscharakter bei den Jugendlichen nicht gut ankommen würde. Sie müssen das Gefühl haben, etwas zu tun, was für sie von echtem Vorteil ist. Wenn es gelingt, in ein solches Jahr eine gewisse Berufsvorbereitung und -orientierung mit einzubeziehen, dann wird das ein hochinteressantes Konzept.“

    WELT: Das ist recht individualistisch gedacht. Empfindet die nachwachsende Generation überhaupt noch so etwas wie Pflichtgefühl dem Staat gegenüber?

    Hurrelmann: Ich würde sagen: Nein. Viele Ältere, die von dem Pflichtethos geprägt sind, sich für die Gesellschaft engagieren zu müssen, kritisieren das. Aber so ist das nun einmal. Und es bedeutet nicht, dass die heutige Generation sich nicht beteiligen möchte. Sie sucht allerdings eine Form der Beteiligung, die der Art, wie sie groß geworden sind, gerecht wird: digital, flexibel, frei.“

    Also ich kann nur den Kopf schütteln, sorry, auch wenn ich jetzt wie ein neidischer alter Sack rüberkomme …

    https://www.welt.de/politik/deutschland/plus180760002/Dienstpflicht-Debatte-Eine-ichbezogene-egoorientierte-junge-Generation.html

  30. Wetterexperte können bald direkt vorhersagen, wie der Klimawandel Hitzewellen oder Fluten beeinflusst.

    https://www.spektrum.de/news/das-klima-ist-schuld/1582732

  31. Der Sommer heizt die Klimadebatte an: Die einen sehen die hohen Temperaturen als Beweis einer fatalen Erderwärmung, die anderen verdammen Alarmismus, er stumpfe die Menschen eher ab. Beide Positionen sind falsch.

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klima-alarmismus-ist-nicht-unser-hauptproblem-kommentar-a-1223315.html

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