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Online-Petition gegen den Gemeinnützigkeitsstatus der Homöopathen ohne Grenzen

| 15 Kommentare

Die aktuelle Petition „Globuli ins Süßwarenregal“ ist unleugbar sinnvoll und spiegelt eine genuine GWUP-Forderung wider hat aber nichtsdestotrotz satirischen Charakter.

In jeder Hinsicht unterstützenswert ist indes eine neue Online-Petition, die seit heute gezeichnet werden kann:

Gemeinnützigkeit der Homöopathen ohne Grenzen ist unmöglich.“

Der Antragsteller fordert, dem Verein „Homöopathen ohne Grenzen“ die Gemeinnützigkeit zu entziehen.

Aus dem Petitionstext:

Seit Jahren versucht der beim Amtsgericht Hamburg unter der Nummer 17436 eingetragene, angeblich gemeinnützige Verein Homöopathen ohne Grenzen (HOG) Menschen in der Dritten Welt und in Krisengebieten mit Homöopathie zu helfen.

Diese Bemühungen waren und sind von vornherein zum Scheitern verurteilt, denn alle bisher durchgeführten, belastbaren Studien haben die von Homöopathen behaupteten Wirkungen von Homöopathika widerlegt.

Homöopathie ist nichts weiter als eine magisch ritualisierte Scheinmedizin, die günstigstenfalls Placebo-Effekte provoziert.

Die Indoktrination hilfsbedürftiger Menschen durch missionierende Homöopathen birgt stets die Gefahr, dass von evidenzbasierter und wirksamer Medizin abgelenkt wird. Den Menschen wird das, was wirklich hilft vorenthalten und sie bekommen stattdessen wertlose Pseudomedizin eingeredet.

Langfristig muss das zu Vertrauensverlusten und Konflikten führen, die dann auch die Arbeit seriöser Hilfsorganisationen behindern können. Außerdem steht das Ansehen der Bundesrepublik Deutschland auf dem Spiel.

Der Verein Homöopathen ohne Grenzen ist von der Hamburger Finanzbehörde als gemeinnützig anerkannt worden. Er wird damit indirekt staatlich gefördert.

Aufgrund der gegebenen Sachlage halten wir diese Anerkennung für falsch. Bei genauer Prüfung der Hintergründe und Zusammenhänge wird sich unseres Erachtens herausstellen, dass tatsächlich keine der in § 52 AO genannten Voraussetzungen für eine Anerkennung vorliegt.

Die Kritik an den HOG ist schon länger öffentlich und dürfte auch der Hamburger Finanzbehörde nicht entgangen sein. Warum sie bisher dort keine Beachtung fand, ist nicht bekannt.

Wir fordern deshalb die Finanzbehörde Hamburg auf, eine erneute und gewissenhafte Prüfung der Angelegenheit vorzunehmen.“

Tatsächlich hatte sich schon 2012 der Science-Blog Diax’s Rake mit der Gemeinnützigkeit der „Homöopathen ohne Grenzen“ beschäftigt.

2013 wurden die Pseudo-Gutmenschen mit dem „Goldenen Brett vorm Kopf“ für den größten antiwissenschaftlichen Unfug des Jahres bedacht.

Erst kürzlich haben die globalen Globuli-Lobbyisten in Kenia ein „Lehrheft mit 19 Mitteln zur Akutversorgung bei Notfällen“ verteilt.

Dabei zeigt nicht zuletzt die Ebola-Epidemie in Westafrika, dass …

… der Glaube an Homöopathie und anderen Hokus-Pokus Leben kosten kann“,

wie Der Tagesspiegel schreibt.

Eine Online-Petition hat natürlich keinen direkten Einfluss auf das Finanzamt Hamburg-Nord.

Aber Politiker und Behörden werden durch öffentlichen Druck genötigt, sich mit dem Thema zu beschäftigen.

Hier geht’s zur Petition.

Zum Weiterlesen:

  • Aids? Da haben wir auch was für Sie …, Psiram am 11. August 2014
  • Ebola? Da haben wir etwas für Sie …, Psiram am 9. August 2014
  • Der grenzenlose Irrglaube der Homöopathen ohne Grenzen, GWUP-Blog am 4. Dezember 2013
  • Das Goldene Brett für Homöopathen ohne Grenzen, futurezone.at am 3. Dezember 2013
  • Das “Goldene Brett” 2013 für Rüdiger Dahlke und die Homöopathen ohne Grenzen, GWUP-Blog am 29. November 2013
  • Homöopathen-Denke mit engen Grenzen, GWUP-Blog am 1. Dezember 2013
  • Quacksalber ohne Grenzen, GWUP-Blog am 28. November 2013
  • Wie Homöopathen die Menschen in Sierra Leone verarschen, Astrodicticum simplex am 30. März 2010
  • Homöopathen ohne Grenzen: Cola light für Hungergebiete, GWUP-Blog am 10. Oktober 2013
  • Homöopathen erkennen mal wieder nicht ihre Grenzen, GWUP-Blog am 29. Oktober 2012
  • Globuli für Afrika, GWUP-Blog am 14. Juni 2010
  • Zuckerpillen für Afrika, GWUP-Blog am 16. Januar 2010
  • Das ist der (Satire-) Gipfel: Homöopathen ohne Grenzen, GWUP-Blog am 10. November 2013
  • Petition „Globuli ins Süßwarenregal“, GWUP-Blog am 12. August 2014
  • Homöopathen ohne Grenzen: Nützt es nicht, schadet es auch nicht? skeptiker.ch am 15. Dezember 2013
  • Die Gemeinnützigkeit der Homöopathen ohne Grenzen, Diax’s Rake am 28. Oktober 2012
  • Haben homöopathische AIDS-Heiler den Status der Gemeinnützigkeit verdient? Detritus am 11. November 2012
  • Diax’s Rake gegen die Homöopathen ohne Grenzen, Psiram am 29. Oktober 2012
  • „Homöopathen ohne Grenzen”: Lehrheft mit 19 Mitteln zur Akutversorgung bei Notfällen für Kenia, Ratgeber-News-Blog am 29. Juli 2014

15 Kommentare

  1. hmmm…. schon wieder nur openpetition?

    HIER muss das abgeladen werden:

    https://epetitionen.bundestag.de/

  2. @Tachy
    Sie bewegen sich ja wirklich schneller als das Licht ;-)

    Ja stimmt, da wäre die Petition wirklich am besten aufgehoben, aber trotzdem werde ich diese zeichnen…Ehrensache (was für ein blödes Wort ;-))

  3. haha.. ja, was solls, ebenfalls gezeichnet ! Ebenfalls Ehrensache ;)

  4. @ Tachy
    Die Homöopathen ohne Grenzen wurden nicht vom Deutschen Bundestag, sondern von einem Finanzamt in Hamburg als gemeinnützig anerkannt. Die Dienstaufsicht für diees Finanzamt hat die Hambuger Finanzbehörde und nicht der Deutsche Bundestag.

  5. @DH
    Das mag richtig sein…
    Aber wer verbietet eine Petition in den Bundestag, vielleicht gibt es „höhere“ Politiker, die dann das Nachdenken anfangen, wenn die Petition eine große Unterstützerzahl erreicht…
    Ich hab‘ dort gelesen, daß es unkompliziert sein soll und (laut Website) Gehör findet…

  6. Sie brauchen echte Medizin und keinen Hokuspokus

    Ja, „Hokuspokus“ haben die dort schon genug, wir sollten als zivilisierte Nation, nicht noch mehr den „Hokuspokus“ fördern, sondern Antworten geben, die die Wirksamkeit der „Medizin“ bestätigen; auf jeden Fall tun wir nichts Gutes, wenn wir den Aberglauben dieser Völker unterstützen und/oder ihm Raum geben.
    Einen Glauben zu verurteilen, hat nichts mit Arroganz zu tun, sondern ist die logische Konsequenz des logischen/skeptischen Denkens…

  7. Sehe ich hier gerade ernsthaft auf einer Seite, die ich immer für seriös gehalten habe, das Wort „Gutmenschen“? *kreisch*

    Ich meine, Kachelmann zu interviewen war ja schon mindestens… kontrovers, aber das ist jetzt schon derbe. Sowas erwarte ich eher von einer Seite wie PI-News, aber doch nicht hier…

  8. achje, Online-Petitionen…. (nuffsaid)

    Die Landeskinder der Freien und Hansestadt Hamburg können sich auch allerhöchst derselbst huldvoll an

    http://www.hamburgische-buergerschaft.de/cms_de.php?templ=ein_sta.tpl&sub1=94&cont=228

    wenden. Dort werden sie bestimmt auch geholfen.

  9. Es steht jedem frei, eine Petition an den Deutschen Bundestag zu richten. Nur, wieso sollte sich der Bundestag mit einer Fehlentscheidung eines Hamburger Finanzamtes beschäftigen? Ich bin sicher, dass so etwas auf der Petitionsplattform des Bundestages erst gar nicht freigeschaltete wird, mit dem Hinweis auf die Zuständigkeit der Hamburger Bürgerschaft. Man müsste da also die Forderung entsprechend anders gestalten.

    Die hier vorliegende Petition ist auch keine Bittschrift an eine Parlament im Sinne des Bundespetitionsrechts oder einer ähnlichen Länderregelung, sondern allgemeiner zu verstehen. Im Prinzip kann man auch eine Petition an den DFB, ans FBI oder, mit der Aufforderung er solle kleinere Brötchen backen, an den Bäcker um die Ecke schreiben.

    Diese Petition ist auch nicht in erster Linie dafür da, möglichst viele Unterschriften zu sammeln, sondern mehr ein Vehikel, um eine Botschaft zu transportieren. Sie soll mit dazu beitragen, die Debatte um die Homöopathie am Laufen zu halten. Es geht hier also um mehr als um die HOG. Ob das gelingt, weiß man natürlich jetzt noch nicht. Aber versuchen kann man es, und es kostet ja auch nichts, außer etwas Arbeit.

  10. Ist eine gute Sache – doch muss man da nicht zu einem andern politischen Mittel greifen? Und zwar eiigst?
    In der Schweiz haben Petitionen einen denkbar geringen Einfluss – einen homöopathisch begrenzten sozusagen.

  11. @ Mr. MIR: Na, die haben aber mal gezeigt, wo der Hammer hängt.

  12. Im Blog der Petition wird nun fortlaufend über den Stand der Kampagne berichtet. Die Einträge werden auch im Ratgeber-News-Blog gespiegelt.
    Wer hat noch nicht? Wer will nochmal?

  13. Ihr Lieben,

    es ist an der Zeit eine Online-Petition gegen die Inflation von Online-Petitionen zu starten. Bis auf wenige Ausnahmen, wie z.B. die dringend notwendige Online-Petition gegen den albtraumhaften Einsatz von homöopathischen Mitteln gegen akuten Darmverschluss und Ebola, erscheinen Online-Petitionen doch gelegentlich aufgesetzt, fast überzogen.

    „Stoppt die Flut der Online-Petitionen“

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