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Überall spukt es – sogar im Büro eines Skeptikers

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Klar, dass über Halloween die Geister durch alle Medien spukten.

In Deutschland begleitete Spiegel-TV ein Ghosthunter-Team zur ehemaligen Kinderklinik in Berlin-Weißensee – das Video gibt es hier.

Über dem großen Teich zog es die Geisterjäger zum berüchtigten Waverly Hills Sanatorium in Louisville/Kentucky, eine ehemalige und jetzt verlassene Heilanstalt und psychiatrische Einrichtung für Tuberkulosepatienten.

Ansonsten weist die internationale Presseschau zum Beispiel ein „haunted“ Polizeirevier in Richmond und eine „Weiße Frau“ in einer Kirche im englischen Worstead (mit Fotobeweis) aus.

Der US-Skeptiker und Paranormal Investigator Benjamin Radford schreibt über den „Bloody Mary“-Mythos, über den hierzulande schon Hoaxilla und auch wir berichteten.

Im Telegraph erzählt die Journalistin Hannah Betts eine interessante „wahre“ Geschichte über ihre unheimlichen Erlebnisse in einer viktorianischen Villa in den Midlands, die sie als 16-Jährige mit ihrer Familie bewohnte.

Passend dazu gibt ein Finanzportal bei Yahoo Tipps:

How to buy or sell a haunted house.“

Da bekommt wohl Randall Bell, unser Experte für „stigmatized properties“, schneller Konkurrenz, als ihm lieb ist.

Und das, obwohl …

Ghost Busters Was a Movie, Not Reality“,

wie Sharon Hill in der HuffPost anmahnt.

Zum Thema „Ghosthunting“ äußert sie sich kritisch:

My attitude toward paranormal investigation is mixed and nuanced — it’s fun, you can learn a lot about all sorts of things (history, culture, sociology, psychology, etc.) and maybe even help some people along the way.“

Aber:

There are no experts in paranormal activity except those who have searched and searched trying to find solid evidence for it and come up disappointed. An expert is one who has made all the mistakes that can be made and LEARNED from that […]

Spirits have not been demonstrated to exists outside of a fictional plot device. Since solid evidence such things does not exist, attempts to remove them are pure theater.“

Das sehen viele „Ghosthunter“ anders und versuchen, den Spuk mit High-Tech-Equipment dingfest zu machen – oftmals ohne zu verstehen, was ihre sensiblen und fehleranfälligen Geräte denn nun eigentlich genau anzeigen.

Diese Erfahrung machte sogar die als „Skepchick“ bekannte Rebecca Watson, als sie die Computersoftware „xParanormal Detector“ testete:

Just as I figured that out, the xParanormal Detector detected something! I felt a tingle go up my spine, as wind howled outside my window and my weird possible-meth-dealer-neighbor yelled something indistinguishable at cars passing by on the street […]

Clearly they [the cats] were also sensing a strange presence in the room.“

Es liegt uns allerdings fern, uns über solche Erfahrungen lustig zu machen.

In dem neuen Buch „Ghosthunting – Auf Spurensuche im Jenseits“ schildert Koautor Sebastian Bartoschek eine spannende PU (Paranormale Untersuchung) in seinem Büro, mit provisorischem EMF-Messgerät, Infrarotthermometerstift, digitalem Audioaufnahmegerät, Foto- und Filmkamera.

Sein Fazit:

Was bleibt von diesem Abend? Wir haben das erlebt, was viele Ghosthunter als „Indizien“ oder gar als „Beweise“ ansehen würden. In einem Büro, in dem es definitiv nie spukte. Und haben den Grusel, den Thrill einer eigenen PU erlebt. Gefühle, denen man sich nur schwerlich entziehen kann. So wie der Scheinobjektivität all der technischen Gerätschaften […]
Das Ghosthunting ist eine emotional hoch (selbst)manipulative Erfahrung, die Unmengen von Daten mit sich bringt. Mir wird nochmals bewusst, wie wichtig es wäre, dass professionelle Akademiker, Fachleute für Physik und Psychologie, in Gespräche mit Ghosthuntern einsteigen, bei denen gemeinsam nach Erklärungen gesucht wird.“

Zum Weiterlesen:

  • Sebastian Bartoschek/Alexa Waschkau: Ghosthunting – Auf Spurensuche im Jenseits. Alibri-Verlag, Aschaffenburg 2013
  • Neues Buch: “Ghosthunting” in Deutschland, GWUP-Blog am 7. Oktober 2013
  • Mythen, urbane Legenden – und Geisterjagd, GWUP-Blog am 20. Oktober 2013
  • “Ihr messt mit tollen Geräten – aber was?” Welt-Online am 19. September 2013
  • Was treiben die Geisterjäger? hpd-online am 14. Oktober 2013
  • I Have Detected a Ghost with Science, Unpopular Science am 1. November 2013
  • Ghost Busters Was a Movie, Not Reality, HuffPost am 29. Oktober 2013
  • „Die weiße Frau“, Hoaxilla-Podcast Nr. 105 vom 28. Oktober 2012
  • Ghosthunting und Techno-Mystizismus, GWUP-Blog am 16. Oktober 2009
  • “Ist da was?” – Unterwegs mit Geisterjäger, Skeptiker 4/2009

2 Kommentare

  1. Vielleicht könnte man das, als ein Argument der „Gegenseite“ verstehen, aber was nutzen den die Messgeräte beim Ghosthunting?
    Das man nicht alles messen kann, zeigt schon die Heisenbergsche Unschärferelation
    die Quintessenz daraus zitiert:

    Die Unschärferelation ist nicht die Folge von technisch behebbaren Unzulänglichkeiten eines entsprechenden Messinstrumentes, sondern prinzipieller Natur.

    Nun zugegeben, das ist ein harter Schlag für die Wissenschaft, aber das sollte kein „Freibrief“ für die Pseudowissenschaft sein, denn diese unterliegt den geleichen Beschränkungen…
    Das Problem ist folgendes: Wir sind „systemimmanent“ und wollen objektive Messungen machen, das kann nur schiefgehen und das ist die Crux, aber auch die Herausforderung…wir müssen, um Wissen zu schaffen, quasi über uns hinauswachsen…ja, unseren Geist „transzendentieren“…ja, das hört sich esoterisch an, und das ist auch das Gefährliche daran; solange die Wissenschaft in klar definierten Grenzen „fischte“, war es einfacher sich von Pseudowissenschaften klar abzugrenzen…in der „Quantenwelt“ wird das schon schwerer, da die Messung, als objektive Größe, in prinzipieller Natur in Frage gestellt wird.

  2. Morgen (06.11.2013) läuft um 20.15 Uhr auf Kabel Eins

    „Das Geisterschloss“

    (USA 1999).

    Normalerweise mag ich keine Horrorfilme…normalerweise…

    http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Geisterschloss

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