Die Seite „Debunking SRA“ (dissoziationen.de) fasst es so zusammen:
Sieht man die Kommentare unter dem SRF Doku-Video „Tragische Folgen einer Verschwörungserzählung/Satanic Panic 3“ an, so hat man durchaus das Gefühl, auf einer Bühne des Wahnsinns zu stehen. Man kommt nicht umhin, sich zu fragen: Was stimmt mit diesen Menschen nicht?
Tja, gute Frage.
Auch die Macher der Doku selbst (Ilona Stämpfli und Robin Rehmann) haben heute ein „Q&A“ zu ihrer Reportage vom 10. Januar veröffentlicht:
Es empfiehlt sich, die Untertitel einzuschalten.
Außerdem hat Rehmann die Protagonistin Leonie nochmal für ein 40-minütiges Podcast-Gespräch getroffen:
Der psychisch kranken Leonie wurde von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, Ärztinnen und Behörden suggeriert, sie sei Opfer von ritueller Gewalt. Sie lebte sieben Jahre in der Vorstellung, von einem unbekannten, satanistischen Täterkreis missbraucht zu werden.
Zum Weiterlesen:
- Verschwörungsmythen in der Psychotherapie, SRF am 16. Januar 2023
- „Satanic Panic“ Teil 3 im SRF: Leonie und die Folgen einer Verschwörungserzählung, GWUP-Blog am 10. Januar 2023
- Wie Therapeuten Leonie einredeten, sie habe Babys getötet, watson am 14. Januar 2023
- Manipulierte Erinnerungen, Deutschlandfunk am 3. November 2022
- Exzellente Kommentare mit Bravour, dissoziationen am 17. Januar 2023
- Colin Ross, ein Pionier der Satanic Panic, dissoziationen am 7. Januar 2023
18. Januar 2023 um 14:31
Die Aussagen von Leonie fand ich unheimlich stark, besonders die Klarheit, mit der sie zu den einzelnen Punkten Bezug genommen hat. (Nur auf das Q&A bezogen, den Podcast werde ich noch anhören)
Das mit den Untertiteln muss ich wirklich mal probieren, da der Dialekt mir teilweise doch arge Probleme bereitet.
In Bezug auf die Kommentare konnte man gut feststellen, wie die Diskussionen sich inhaltlich oft gleichen und eben immer wieder ähnliche Argumente hervorgeholt wurden.
„Nur weil man es nicht nachweisen kann, heißt das ja nicht, dass es nicht existiert“ habe ich vor ein paar Jahren zu anderen Themen noch genauso verwendet, weswegen ich vielleicht noch ein wenig Verständnis dafür erübrigen kann, inzwischen jedoch die Fehlannahme dahinter sehe. Burden of proof is incoming :-)
In meinen Augen diskutiert man in solchen Momenten nicht, weil es um Fakten, sondern um Emotionen geht … was schwer zu erkennen ist. Zumindest war es mir damals nicht möglich meinen eigenen Fehler zu sehen. Man möchte den Menschen, den vermeintlichen Opfern ritueller Gewalt, ja eigentlich nichts wegnehmen, sondern etwas verlässliches geben, was keinen noch größeren Schaden anrichtet.
Bin nun richtig gespannt, wie die Schweizer Behörden reagieren – nachdem so eine breite Berichterstattung stattfand.
Danke an alle, die fleißig am Ball bleiben und weiterhin berichten!