Heute (Sonntag, 28. Februar, 10 Uhr) im SRF:
Streitfrage Jenseitskontakte
in der Reihe „Sternstunde Religion“.
Nachrichten, Zeichen, Botschaften aus dem Jenseits zu erhalten – es ist eine faszinierende Vorstellung. Menschen mit besonderen «medialen» Fähigkeiten bieten an, Botschaften von Verstorbenen zu übermitteln. Was passiert da genau, und wie sind diese Praktiken zu bewerten? Ein Streitgespräch.
Mit dabei ist GWUP-Vorstand Dr. Claudia Preis.
Das angefragte „Medium“ Pascal Voggenhuber sagte seine Teilnahme übrigens kurzfristig ab.
Hier geht’s zum Video (zirka 60 Minuten).
Zum Weiterlesen:
28. Februar 2021 um 07:29
Leider ist es mir nicht möglich, meine Lebenserfahrung mit echten Skeptikern zu teilen, weil subjektive Erlebnisse objektiv bedeutungslos sind, selbst wenn tausende von ähnlichen Erlebnissen berichten.
Trotzdem teile ich meine ziemlich einfache Lebens“weisheit“ mit Euch: „Transzendenz zeigt sich dem, der dafür offen ist – oft täglich, meist unaufdringlich -aber unmissverständlich und so real wie der Stuhl oder Tisch vor mir. Die Welt ist eingebunden in einen tiefen Zauber, der Teil deiner Wirklichkeit wird, sobald du ihn -mit Demut und grossem Staunen- für möglich hälst.
28. Februar 2021 um 07:54
Wie ernsthaft man im Jahr 2021 über eine so lächerliche Behauptung, wie den Kontakt mit Toten diskutieren kann.
Frau Preis hat das gut gemacht, freundlich, sachlich, aber klar in den Aussagen. Der Unfug wurde doch in den 1990er Jahren unzählige Male widerlegt, analysiert. Herr Hund übernehmen sie!
Barnum Effekt, etc. ich finde die Vorstellung gruselig. Was ist, wenn sich nicht nur die „Lieben“ nach dem Tod treffen, sondern auch der schlagende Ehemann, die verhasste Schwiegermutter. Das Bedürfnis nach Trost und Antworten ist nur menschlich. Aber es hilft ja nichts, die Medien versprechen etwas, was sie nicht halten können.
Ist eigentlich schon mal jemand auf die Idee gekommen, erfolgreiche Zeitreisen in Rechnung zustellen? Motto: Sie erinnern sich nicht mehr, da ich Ihren Wunsch in Vergangenheit umgesetzt habe und die Zeitlinie jetzt korrigiert wurde. Das geht natürlich nur bei zufriedenen Kunden, die Angst haben ihr Vermögen, gutes Aussehen etc. zu verlieren .
Ich hab verschiedene Gefahren oder falsche Entscheidungen in der Vergangenheit korrigiert, macht 12000 EUR. Danke
28. Februar 2021 um 11:27
@Robert Schäfer:
Trotzdem teile ich meine ziemlich einfache Lebens“weisheit“ mit Euch:
Wie großzügig.
Die Welt ist eingebunden in einen tiefen Zauber,
Jeder Skeptiker, der schon mal durch ein Mikroskop oder Teleskop geschaut hat, weiß das.
Nur braucht man dafür kein „übersinnliches“ Brimborium von „Medien“ und anderen Scharlatanen.
28. Februar 2021 um 18:17
Frau Preis war schon recht tapfer trotz sichtbaren Unbehagens.
28. Februar 2021 um 18:44
Claudia Preis kam sowohl inhaltlich klar als auch freundlich rüber und hat die GWUP hervorragend vertreten. Besser hätte man es mit einer zweitklassigen Moderation kaum machen können. Super gemacht!
28. Februar 2021 um 21:28
@Einer:
ach, unbehaglich fand ich eigentlich nur, daß ich nicht alles loswerden konnte, was ich hätte sagen wollen. Ich muß aber sagen, daß das gesamte Sternstunden-Team und auch Herr Meile zu mir ausgesprochen freundlich waren und alle Gesprächspartner und Mitwirkenden sich gegenseitig fair behandelt haben. Das kann man über krawalligere Formate, grade in Deutschland nicht immer sagen
@Amardeo: vielen Dank, ich hab mir große Mühe gegeben :)
22. März 2021 um 14:42
Die anderen Teilnehmer waren höflich, Frau Preis wirkte auf mich unsicher, was sie mit Arroganz zu überspielen suchte. Als das Medium auf ihre Fragen einging, fuhr sie ihm schnell mit den Worten „Herr Meile kann uns ja viel erzählen…“ über den Mund. Wenn von einem Medium also Spezifisches kommt (also Dinge, die eben nicht mit Cold Reading oder Barnum Effekt erklärbar sind) hält man sich als Skeptiker schnell die Ohren zu?
Bitte googeln Sie doch mal EREAMS-Studie – dort geht es auch um wissenschaftliche Beweise für die Existenz von Jenseitskontakten.
22. März 2021 um 14:57
@Katja Mueller:
„Herr Meile kann uns ja viel erzählen…“
Das ist in so einer Situation auch die einzig richtige Antwort, wenn ein „Medium“ irgendwas zum Besten gibt, was hübsch klingt, aber nicht nachprüfbar ist.
Warum sollte man dem Herrn Meile so etwas durchgehen lassen? Wenn er bereit ist, sich einem objektiven Test zu unterziehen, hat er dazu bei den Schweizer Skeptikern jederzeit Gelegenheit.
Selbiges gilt auch für Ihre EREAMS-„Studie“.
Ist das Ihr Ernst? Vier tiefgläubige Spiritisten, die sich gegenseitig bestätigen?
Sorry, aber „wissenschaftliche Beweise“ sehen etwas anders aus.
22. März 2021 um 15:05
@Katja Mueller
In welchem seriösen Fachjournal mit Peer-Review wurde die EREAMS-„Studie“ denn veröffentlicht?
Ach, in keinem? Na, dann hat sich ja jede weitere Diskussion erledigt.
22. März 2021 um 15:10
@RPGNo1:
Wir schauen uns das Ding gerne mal an, wenn es tatsächlich im Herbst erscheinen sollte.
Allerdings scheint das die „Qualität“ zu sein:
Eine Mutter bekam von ihrem verstorbenen Jungen die Botschaft übermittelt, dass sein Lieblingslehrer bei seiner Beerdigung eine orange-farbene Jacke trug. Diese hoch-spezifische Information wurde von der Mutter eindeutig bestätigt. Die Kenntnis dieser Information kann unmöglich über Recherchearbeit, Coldreading oder eine sonstige natürliche Erklärung begründet werden. Die genannte Information war eindeutig überprüfbar, die Mutter des Jungen konnte ganz klar sagen: „Ja, der Lehrer war tatsächlich da und er trug wirklich eine orange-farbene Jacke.“ Genauso hätte sie diese Botschaft aber auch verneinen können.
OMG.
Da wird so ziemlich jede Erkenntnis der Aussage- und Zeugenpsychologie und der Gedächtnisforschung ignoriert.
22. März 2021 um 15:52
@ Katja Mueller
„…geht es auch um wissenschaftlichen Beweise für die Existenz von Jenseitskontakten!“
Da schau ich mir lieber Whoopi Goldberg in „Ghost – Nachricht von Sam“ an.
22. März 2021 um 20:47
@Frau Müller:
Sie können gerne annehmen, daß meine Arroganz ganz natürlich ist und ich keinerlei Unsicherheit brauche, um sie an den Tag zu legen
Von Herrn Meile kam nichts Spezifisches, was nicht durch Barnum, Manipulation oder Cold Reading erklärt werden könnte. Bitte belegen Sie doch, als ganz leichte Übung , wo und wie ich in dem Gespräch „unhöflich“ (in der landläufigen Auslegung des Wortes) war.
Herzlichen Dank.
22. März 2021 um 21:56
@RPGNo1
Auch wenn ich Deinen Kommentar durchaus verstehe, sehe ich das auch so wie Bernd Harder.
Eine Sache unvoreingenommen zu beurteilen, natürlich nach wissenschaftlichen Standards, aber ohne das wissenschaftliche Prozedere, was natürlich auch seine Berechtigung hat.
Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum wir hier sind… Grenzwissenschaft. Sich Fragen zu stellen, die vielleicht rein wissenschaftlich keine Rolle spielen… aber gesellschaftlich von hoher Relevanz sind.
23. März 2021 um 07:59
@Bernd Harder, Ralf fast nüchtern
Ich hatte es so verstanden, dass die Studie bereits veröffentlicht worden sei. Wenn das nicht der Fall ist, ziehe ich meinen Kommentar natürlich wieder zurück und warte auf eine echte Bewertung.
23. März 2021 um 08:31
@Claudia Preis
Ihr Eingangsstatement lautete:
„er [Herr Meile] glaubt, dass er diese Fähigkeiten hat“.
Wäre es – gerade aus kulturwissenschaftlicher Sicht – nicht strategisch sinnvoll gewesen, dieser Narration in der Diskussion weiter oder deutlicher zu folgen?
Nach meinem bescheidenen Dafürhalten stellt sich die Frage nicht, ob er diese Fähigkeiten besitzt. Und ich bin auch weiterhin der Meinung, dass man die Überzeugung des Gegenübers nur aufwertet, wenn man sich die Frage ernsthaft stellt. Ich muss das Phänomen auch nicht – wie Helmut Zander – historisch ummanteln, um es jeglicher Kritik zu entziehen. Als Religionswissenschaftler beschreibe ich nach dem Phänomen selbst, eher die sozialen und persönlichen Funktionen dieser Überzeugung. Vielleicht habe ich auch nur nicht richtig zugehört.
[Der Link auf die Seite des SRF funktioniert inzwischen nicht mehr. Auf YouTube ist die Sendung der Sternstunde Religion hier zu sehen https://www.youtube.com/watch?v=vZNCssRdFYc.]
23. März 2021 um 11:37
@Carsten Ramsel:
Wir sprachen ja bereits an anderer Stelle darüber:
Es ist natürlich sinnvoll, Medienauftritte im Nachhinein selbstkritisch zu analysieren, was wir auch tun, jeder für sich und auch nochmal gemeinsam.
Aber es ist aus meiner persönllichen Sicht heraus kaum möglich, eine solche Sendung im Voraus strategisch durchzuplanen, dazu ergeben sich bei einem Live-Format zu viele unterschiedliche Aspekte und Situationen, bei denen man sich spontan entscheiden muss, ob und wie man darauf reagiert.
Und auch grundsätzlich ist es eine sehr schwierige Frage, wie man mit einem konkreten Gegenüber und dessen Person und Argumenten umgeht. Das ist m.E. von vielen verschiedenen Gegebenheiten abhängig.
Im konkreten Fall weiß ich nicht, ob es klug gewesen wäre, „die sozialen und persönlichen Funktionen dieser Überzeugung“ einer anwesenden, gegenübersitzenden Person zu analysieren. Ich als Herr Meile hätte mir das sehr massiv verbeten – es sei denn, es ist von Vorneherein klar, dass es zugeht wie beim „Heißen Stuhl“ in den 1990ern.
Anregungen und Meinungen dazu sind uns gerne willkommen, aber agieren muss letztendlich jeder und jede selbst bei so einem Auftritt.
23. März 2021 um 12:09
@RPGNo1:
Es ist duchaus korrekt, dass es keine „echte Bewertung“ dieser „Studie“ geben wird – die Veröffentlichung ist als „Buch“ angekündigt.
23. März 2021 um 12:16
@Bernd Harder
Ich bin ganz bei Ihnen. Ihren Einwand, „ich hätte es mir sehr massiv verbeten“, habe ich nicht berücksichtigt. Guter Punkt.
Ich frage mich, wen möchte ich erreichen? Wenn ich die Kommentare unter dem Video lese, dann kann ich sie grob in drei Gruppen unterteilen.
1. „So ein Quatsch.“
2. „Jesus liebt Euch.“
3. „Ich habe es auch erfahren, wie kann Frau Preis so etwas behaupten.“
Gruppe 1 und 2 fallen für mich als Zielgruppe aus. Der 3. Gruppe werde ich nicht mit Argumenten beikommen. Sie glauben. Nach Ihrem Einwand weiß ich jetzt nicht, ob es möglich ist, diesen den Unterschied zwischen persönlicher Überzeugung, gesellschaftlicher Konstruktion der Wirklichkeit und – in Ermangelung eines besseren Ausdrucks – faktischer Wirklichkeit nahezubringen.
Das wäre mein Anspruch gewesen.
Danke für Ihre Anregungen.
23. März 2021 um 12:17
@Carsten Ramsel:
Andersrum: Wir danken für Ihre – und alle anderen – Anregungen.
Ich frage mich, wen möchte ich erreichen?
Genau, das ist letztendlich der Punkt.
23. März 2021 um 12:41
@Bernd Harder
Danke für die Klarstellung.