Bei der SkepKon 2014 in München stellte Dr. Andreas Anton vom Freiburger Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) das Forschungsprojekt „Zum Umgang mit dem Paranormalen in der DDR“ vor.
Jetzt sind die Ergebnisse der Studie als Buch erschienen:
Vor dem Hintergrund der auf dem Marxismus-Leninismus basierenden „wissenschaftlichen Weltanschauung“ galten in der DDR alle im weitesten Sinne esoterischen, übersinnlichen, okkulten und alternativ-religiösen Themen als „finsterer Aberglaube“ und wurden systematisch bekämpft. Das Ziel war eine Gesellschaft ohne „Irrationalismen“.
Doch wie sah die Situation jenseits des offiziellen Umgangs der DDR-Staatsführung mit entsprechenden Themengebieten aus?
Welche Rolle spielten Themen wie Gedankenübertragung, Wahrträume, Ahnungen, Spuk-, Geister- und Jenseitserscheinungen, Parapsychologie, Astrologie und Wahrsagepraktiken, Wunderheilungen, Homöopathie oder UFOs im Alltagsleben der DDR-Bürger? War ihnen durch die Etablierung des Sozialismus tatsächlich der Nährboden entzogen, wie es die offizielle Rhetorik verlautbaren ließ, oder existierten sie gleichsam im Untergrund weiter?
Diesen und weiteren Fragen zum Umgang der DDR mit „dem Paranormalen“ geht die vorliegende soziologisch-historische Studie erstmals in systematischer Weise nach.
Zum Weiterlesen:
- SkepKon-Rückblick: Der okkulte Untergrund der DDR, GWUP-Blog am 27. Juni 2014
- Paranormales im Sozialismus: „DDR-Bürger machten Nahtoderfahrungen, hatten Geistererscheinungen“, Zeit-Online am 20. November 2014
- Buchneuerscheinung: Das Paranormale im Sozialismus. Zum Umgang mit heterodoxen Wissensbeständen, Erfahrungen und Praktiken in der DDR, grenzwissenschaft-aktuell am 10. Dezember 2018
12. Dezember 2018 um 16:34
Selbstverständlich hatten auch DDR-Bürger Geistererscheinungen. Aber dann waren sie damit auch ein Fall für die Psychiatrie. Wahnvorstellungen sind bei Menschen zu jeder Zeitepoche vorhanden.Letzteres basiert auf meiner Ansicht nach auf eine Überreizung des hochkomplexen Nervensystems durch Stress, Umwelt,Ängsten oder genetische Faktoren.Heute können solche Menschen mit Wahnvorstellungen Bücher darüber schreiben, im TV ihre Erleuchtungen darbieten bzw. andere Formen ihrer verwirrten Selbstdarstellung legal nutzen und als Esoteriker sogar zu Geld machen.In der DDR wurde ihnen dieser Schritt der Publikation ihrer wirren Ideen verwehrt da es wissenschaftlich gesehen keine Geister gibt. Es gab also eine staatlich verordnete wissenschaftliche Sicht auf diese obskuren Dinge.Diese Sichtweise hatte auch Massenbasis, bis auf die oben erwähnten Problemfälle.