GWUP-Mitglied André Sebastiani, der die Petition gegen die geplante staatliche Waldorfschule in Hamburg initiierte, hat beim bfg Erlangen einen Vortrag über „Ver-Steinerte Erziehung“ gehalten.
Hier sind die Videos dazu:
Zum Weiterlesen:
- Waldorf in Hamburg: Esoterik und „abstruse Ideen“, GWUP-Blog am 26. November 2013
- Waldorfschule – Versteinerte Erziehung, ruhrbarone am 2. Dezember 2012
- Waldorfschüler lesen besser? GWUP-Blog am 12. Juni 2012
- Wochenend-Ausflug ins Waldorf-Märchenland, GWUP-Blog am 18. April 2010
19. Februar 2014 um 06:10
Ich war bei dem Vortrag und der anschließenden Diskussion Vorort. Es waren ca. 40-50 Zuhörer anwesend. Was ich interessant fand war, dass davon ca. 15-20 (starke) Anhänger von Waldorfschulen anwesend waren.
Diese waren es auch hauptsächlich, die sich im Anschluss zu Wort gemeldet haben und versucht haben, den Vortrag zu kritisieren.
Es war doch ziemlich lustig, mit welchen Argumenten versucht wurde, Waldorfschulen zu verteidigen, also z.B. mit solchen Brüllern wie: „Ein ehemaliger Waldorfschüler wurde Professor in Harvard“.
So what?
Lustig war auch, dass bestritten wurde, dass Anthroposophie eine Ideologie sei. Wobei man sich darüber ja noch streiten könnte, je nachdem, was man unter „Ideologie“ versteht.
Aber das Beste war, dass sich die Anhänger nicht einmal untereinander einig waren, ob denn die Anthroposophie nun (pure) Esoterik sei, ja oder nein.
Insgesamt fand ich die Diskussion sehr erheiternd, aber ich habe mich sehr geärgert, dass ich das Popcorn zu Hause vergessen hatte.
Diese Diskussion und die schlechten Argumente der Anhänger haben mir noch mehr als der ganze Vortrag gezeigt, wie potentiell schädlich solche „Denkgebäude“ sind.
19. Februar 2014 um 12:35
Ich wäre im nach hinein gerne dabei gewesen. Zwei bis drei der pro WAldörfler kannte ich auch.
Ich selbst war die vollen 13 Jahre an der Erlanger Waldorfschule und habe das ganze ja am eigenen Leib erlebt. Zu sagen das das kritische Denken nicht entwickelt wird empfinde ich nicht so.
Zumal ich mittlerweile der GWUP und der GBS sehr nahe stehe.
Im allgemeinen fand ich die Schulzeit nicht als schädlich. Wie erwähnt wurde ist das letzte Jahr aber der Horror da alles nachgelernt werden muss.
Was mich tatsächlich stört ist der esoterische Hinterbau. Bei der doch sehr lebhaften Diskussion zu behaupten es wäre keine Ideologie war doch sehr lustig :-)
Kam mir ähnlich emotional vor wie eine Diskussion mit religiösen Menschen. Was in diesem Zusammenhang immer wieder auffällt ist das viele anscheinend nicht wissen was Wissenschaft ist. Zudem muss ich den Anhängern wohl eine mangelnde Selbstreflexion vorwerfen.
Naja wie dem auch sei. Danke das der Vortrag online gestellt wurde.
19. Februar 2014 um 17:36
@Felix:
Einer argumentierte, dass in Erlangen die Klassengröße i.d.R. nur aus 25 Personen besteht. Und keineswegs deutlich über 30.
Keine Ahnung, ob das stimmt oder nicht. Aber das ist aus meiner Sicht auch ziemlich irrelevant bei der Diskussion.
<<<< „Zu sagen das das kritische Denken nicht entwickelt wird empfinde ich nicht so.“ <<<<
Auch das kann sicherlich niemand für alle Waldorfschulen feststellen. Oder auch nur für alle staatlichen Schulen.
<<<< „Im allgemeinen fand ich die Schulzeit nicht als schädlich. Wie erwähnt wurde ist das letzte Jahr aber der Horror da alles nachgelernt werden muss.“ <<<<
Das glaube ich dir. Etwas polemisch könnte ich sagen, dass man auch kaum den ganzen Tag Anthroposophie machen kann, seinen Namen tanzt oder in sonstigen geistigen Sphären schwebt. Man macht sicherlich auch ab und zu sinnvollen Unterricht.
Aber alleine diese krasse Nachhilfe und dass man dann für das Abitur „wirklich (nach)lernen“ muss, finde ich schon abschreckend und negativ.
<<<< „Was mich tatsächlich stört ist der esoterische Hinterbau. Bei der doch sehr lebhaften Diskussion zu behaupten es wäre keine Ideologie war doch sehr lustig :-)“ <<<<
Richtig, genau das ist ja der Hauptkritikpunkt. Ideologie und Esoterik. Es werden (sicherlich mal mehr und mal weniger, je nachdem welche Lehrer das machen) falsche Inhalte mehr oder weniger unterschwellig mitgegeben.
Man stelle sich eine Schule vor, die die Inhalte von Scientology mehr oder weniger unterschwellig mitgibt.
Oder ein katholisches Internat. Ach…Mist, so etwas gibt es ja wirklich!
<<<< „Kam mir ähnlich emotional vor wie eine Diskussion mit religiösen Menschen. Was in diesem Zusammenhang immer wieder auffällt ist das viele anscheinend nicht wissen was Wissenschaft ist. Zudem muss ich den Anhängern wohl eine mangelnde Selbstreflexion vorwerfen.“ <<<<
Ich habe persönlich nicht einmal ein Problem damit, dass die Diskussion emotional ist/war. Aber es kamen wirklich ausschließlich grottenschlechte Argumente. Kein einziger dieser Anhänger ist von selbst auf den esoterischen Unterbau eingegangen. Warum nicht? Zu peinlich?
19. Februar 2014 um 18:00
Nur um das noch etwas klarzustellen: Natürlich ist der Vergleich mit Scientology übertrieben und sicherlich auch etwas unfair. Denn Scientology ist, aus meiner Sicht, ein kriminelles finanzielles Unternehmen, welches nur teilweise eine Religion ist und sich teilweise als Religion tarnt.
Ich wollte mit dem Vergleich nur darauf hinaus, dass die reinen Inhalte von Scientology Unsinn sind, genau wie die der Anthroposophie.
Und wenn es eine Schule von Scientology gäbe, dann würde sicherlich niemand als Erstes nach der Klassenstärke fragen, egal ob 10, 20, 30 oder 40 Schüler.
Deshalb der Vergleich.
19. Februar 2014 um 23:17
Meine Freundin war selbst auf einer Waldorfschule und empfand die Zeit ausgesprochen schön. Es hat ihr sehr gefallen, dass so viel mit Holz gearbeitet wurde. Vermutlich konnte sie sich auf der Schule einfach ganz gut selbst verwirklichen, da sie ein kreativ-künstlerischer Typ ist.
Über die restliche Wissensvermittlung, vor allem Kenntnisse in den Naturwissenschaften, legt man dagegen am besten den Mantel des Schweigens. Dafür kennt sie natürlich den ganzen esoterischen Unterbau, so wie er auch im Vortrag geschildert wurde.
Offensichtlich fliesst dieser ganze Quark also sehr wohl in den Unterricht ein. Und ihre besten Freundinnen sind vom Glauben an Reinkarnation und Engel geradezu durchtränkt.
20. Februar 2014 um 13:12
@Michael Fischer:
Wenn also der ganze esoterische Unterbau nicht vorhanden wäre, dann könnte man Waldorfschulen „kreativ-künstlerischen“ Typen empfehlen und sollte naturwissenschaftlich-interessierten Typen abraten?
<<<< „Über die restliche Wissensvermittlung, vor allem Kenntnisse in den Naturwissenschaften, legt man dagegen am besten den Mantel des Schweigens.“ <<<<
Das würde mich genauer interessieren. Warum werden die Naturwissenschaften so schlecht vermittelt? Und wird auch noch die „restliche Wissensvermittlung“ (außer Kunst, nehme ich an) schlecht betrieben?
<<<< „Dafür kennt sie natürlich den ganzen esoterischen Unterbau, so wie er auch im Vortrag geschildert wurde.
Offensichtlich fliesst dieser ganze Quark also sehr wohl in den Unterricht ein. “ <<<<
Es ist also doch so, dass die Esoterik/Ideologie „irgendwie“ mit einfließt. Wie genau denn? Relativ frech und direkt oder eher unterschwellig und indirekt?
<<<< „Und ihre besten Freundinnen sind vom Glauben an Reinkarnation und Engel geradezu durchtränkt.“ <<<<
Ihr Freundin auch? Oder nur die besten Freundinnen, ihrer Freundin? Waren diese auch auf einer Waldorfschule? Oder ist das nur Zufall?
20. Februar 2014 um 20:24
@ Stephan
ich finde den Vergleich mit Scientology nicht übertrieben.
Hab’ nach seinem Vortrag mit André Sebastiani telefoniert und vorgeschlagen: „Wenn es mit der Anthroposophie-Kritik nichts wird, könnte ich doch Scientology bei Schulgründungen beraten?“ André meinte, man müsse das Schul-Vorhaben nur neutral genug verpacken …
20. Februar 2014 um 20:26
@ Stephan
Scientology, die zweite (am Ende des Kommentars von Dr. Nicole Glocke):
http://www.ruhrbarone.de/waldorflehrer-werden-–-am-„seminar-fur-waldorfpadagogik-berlin“/23428/comment-page-1#comment-78486
„#16 | Dr. Nicole Glocke sagt am 5. März 2011 um 17:22
Mit diesem Beitrag hat Andreas Lichte in anschaulicher Weise meine Erfahrungen im Lehrer-Seminar für Waldorfpädagogik in Berlin bestätigt.
Inmitten von Seminaristen, von denen einige noch nicht einmal ein Studium absolviert hatten, oder an staatlichen Schulen gescheitert waren, lernte ich das kennen, was als “totalitäre Gruppe” bezeichnet wird:
Die Dozenten des “Seminar für Waldorfpädagogik Berlin” erhoben Rudolf Steiner zum allwissenden Guru, wir Seminaristen mussten nachsprechen, aber nicht widersprechen. Wer das tat wie ich, hatte ein Problem. Am Waldorfseminar musste ich einen Lernprozess durchlaufen, der mir zeigte, wie rasch der Mensch bereit ist, seine Freiheit des Denkens aufzugeben und blindlings den Vorgaben Anderer zu folgen.
Obwohl meine Erlebnisse im Berliner Waldorf-Seminar vier Jahre zurückliegen, entsetzt mich immer noch der Gedanke, dass derart gleichgeschaltete Menschen Kinder für das Leben vorbereiten sollen. Daher werde ich mich zukünftig bei meinen politischen Kontakten dafür einsetzen, dass nicht nur die Scientologen vom Verfassungsschutz beobachtet werden müssen, sondern auch sämtliche Einrichtungen der Steiner-Jünger.
Dr. Nicole Glocke“
20. Februar 2014 um 20:28
@ Stephan
Scientology, die dritte – gibt es von Hubbard auch SO EINEN bullshit:
“Die blonden Haare geben eigentlich Gescheitheit. Geradeso wie sie wenig in das Auge hineinschicken, so bleiben sie im Gehirn mit Nahrungssäften, geben ihrem Gehirn die Gescheitheit. Die Braunhaarigen und Braunäugigen, und die Schwarzhaarigen und Schwarzäugigen, die treiben das, was die Blonden ins Gehirn treiben, in die Augen und Haare hinein. Daher werden sie Materialisten, gehen nur auf dasjenige, was man sehen kann, und es muss durch eine geistige Wissenschaft ausgeglichen werden. Man kann also eine Geisteswissenschaft haben in demselben Masse, als die Menschheit mit der Blondheit ihre Gescheitheit verliert. (…) Denn es ist tatsächlich so, dass, je mehr die blonden Rassen aussterben, desto mehr auch die instinktive Weisheit der Menschen stirbt. Die Menschen werden dümmer.”
Rudolf Steiner
Quelle: http://ratgebernewsblog2.wordpress.com/2013/11/29/rudolf-steiner-stirbt-die-blonde-rasse-aus-wird-die-menschheit-dummer/
21. Februar 2014 um 06:43
@Andreas:
Ich sollte vielleicht noch einmal deutlicher ausdrücken, was mein eigentliches Problem mit Waldorfschulen ist:
Den Vergleich mit Scientology (egal, ob man diesen nun für übertrieben hält oder nicht) oder einem katholischen Internat habe ich hauptsächlich deshalb angestellt, weil dort Dogmatismus und Fundamentalismus vorherrschen und das alles Ideologien sind.
Natürlich wäre ein völlig ausreichender Grund, dies abzulehnen, die Unsinnigkeit der Lehren, des Weltbildes oder wie man das sonst immer nennen möchte, sowohl von Scientology (http://de.wikipedia.org/wiki/Scientology#Scientologys_Weltbild), als auch der katholischen Kirche als auch der Anthroposophie.
Und ob du es glaubst oder nicht, noch mehr als der unsinnige, menschenverachtende Inhalt, stört mich der Dogmatismus und Fundamentalismus.
Die größte Stärke der (Natur)Wissenschaften ist das Eingeständnis, dass sie sich irren können. Dieser eine Punkt ist sogar noch wichtiger, als die Methode(n), die man anwendet, um Irrtum von (wahrscheinlicher) Wahrheit unterscheiden zu können.
Ideologien, die auf Dogmatismus und Fundamentalismus beruhen, machen dieses Eingeständnis per definitionem nicht.
Wenn mir morgen jemand überzeugend darlegt, warum z.B. die Erkenntnisse der Naturwissenschaften falsch sind und mit welcher Methode man zu besserem und zuverlässigerem Wissen über die Welt kommen kann, dann ändere ich meine Meinung.
Scientologen, Katholiken oder Anthroposophen machen dies offensichtlich nicht.
Deswegen mein Vergleich mit Scientology, damit Anhänger von Waldorfschulen (welche ja nicht zwangsläufig Anhänger der Anthroposophie sein müssen) erkennen, in welcher „Gesellschaft“ sie sich befinden und dass sie sich dann schon mit Scientology-Vergleichen auseinander setzen müssen.
Deshalb sind z.B. auch Argumente, die „Gott“ mit Einhörnern, Kobolden, Feen, Sauron oder dem fliegenden Spaghettimonster vergleichen, überhaupt nicht kindisch oder schwach, ganz im Gegenteil. Natürlich behagt dieser Vergleich „Gläubigen“ nicht, aber das ist ja gerade die Stärke dieses Argumentes. Es bringt sie zum Nachdenken darüber, warum sie an „Gott“ glauben, nicht aber an Sauron. Der eine Glaube lässt sich so schlecht wie der andere rechtfertigen und würde man konsequent sein wollen, muss man entweder an nichts davon glauben oder ALLES für wahr halten.
Und diese Art zu argumentieren funktioniert auch wunderbar bei Pseudomedizin. Anhänger von Homöopathie frage ich gerne, ob sie an Heilung durch Handauflegen glauben oder Heilung durch Gebete oder Heilung durch die Energie des alles durchdringenden unsichtbaren, pinkfarbenen Einhorns. Da entwickeln sich dann, je nach Humorfähigkeit des Anhängers, lustige oder interessante oder auch heftig-brisante Diskussionen.
21. Februar 2014 um 07:17
@Andreas:
<<<< „Scientology, die dritte – gibt es von Hubbard auch SO EINEN bullshit:“ <<<<
Schwierig. Also ich meine, es ist schwierig, Unsinn miteinander zu vergleichen. Was ist blödsinniger, Homöopathie oder Akupunktur? Wahrscheinlich Homöopathie.
Was ist „bullshitiger“? Der katholische Glaube, der Mormonische, der Glaube der Zeugen Jehovas, der Islam, der Buddhismus, der Hinduismus, das Judentum?
Was stellt außergewöhnlichere Behauptungen auf? Die Telepathie, Telekinese, Wünschelruten gehen, Astrologie oder Numerologie?
Welche Verschwörungstheorie ist lächerlicher? 9/11-inside-job, Mondlandung, Area51 (Roswell), Elvis lebt, Hitler lebt, etc…pp.
Aber um deine Frage zurückzukommen, ob es von Scientology auch Bullshit gibt (vielleicht nicht so einen):
http://www.break.com/video/ugc/alan-shore-what-is-scientology-1975711
http://de.wikipedia.org/wiki/Scientology#Scientologys_Weltbild
Hier auch ein schöner Vergleich von Michael Schmidt-Salomon zwischen Scientology und Opus Die:
http://www.schmidt-salomon.de/scientopus.htm
21. Februar 2014 um 09:30
Hervorragend, mit welchem Engagement sich André für die Sache einsetzt! Alles Gute kommt aus Bremen.
21. Februar 2014 um 12:38
@ Stephan
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Es geht aber auch kürzer:
“Töne wie aus einer undichten Gummizelle!”
sagt Harry Rowohlt über Rudolf Steiners blonden Rassen-Wahn (siehe oben)
21. Februar 2014 um 14:15
@Stephan:
Vielleicht hätte ich besser von meiner Lebenspartnerin sprechen und darauf hinweisen sollen, dass wir beide schon in den Fünfzigern sind. Dementsprechend liegt die Schulzeit schon lange zurück.
Sie hat mir mal die Zeugnisse der Oberstufe gezeigt, die aus der Mitte der 70er Jahre stammen. Sie absolvierte den sozialpädagogischen Zweig und mit dem Abschluss hatte sie die Fachhochschulreife.
Es gab einen Hauptunterricht mit Deutsch/Kunstunterricht, Geschichte/Sozialkunde, Mathematik, Geographie, Biologie, Chemie und Englisch als Fremdsprache.
Dann die künstlerischen Fächer: Eurythmie, Malen und Zeichnen, Turnen, Töpfern(Batik), Buchbinden. Interessant fand ich noch Fächerkombinationen wie Schmieden/Schneidern und Schreinern/Handwerk (die sie aber nicht belegt hatte).
Und dann gabe es noch die sozialpädagogischen Fächer wie Pädagogik, Psychologie u.s.w.
Noten gab es keine und Sitzenbleiber somit auch nicht. Chemie war wohl hauptsächlich das Vorführen irgendwelcher Experimente und Biologie vestand sich auch eher praxisorientiert (also z.B. in den Wald gehen und die dortige Flora und Fauna kennlernen).
Du fragst, warum Naturwissenschaften so schlecht vermittlelt werden? Ich würde sagen, das liegt auf der Hand. Es ist der Widerspruch zu dem esoterischen Unterbau. Es gibt kein Fach Anthroposophie – weil alle Fächer im anthroposophischen Sinne vermittelt werden. Da passt Darwin einfach nicht rein!
Ihre Freundinnen stammen samt und sonders aus Anthroposophenfamilien. Sie selber aber nicht. Da muß ich bei Gelegenheit mal nachhacken, wie das im Unterricht mit der Vermittlung anthroposophischer Inhalte genau lief.
21. Februar 2014 um 14:37
@Stephan: Ich war nochmal ungenau. Ich meine die Freundinnen aus ihrer damaligen Schulzeit, zu denen sie heute noch Kontakt hat. Klar. Wer damals auf eine Anthroposophenschule ging, stammte in der Regel selber aus einer Anthroposophenfamilie.
Als sie sich mal zum Kaffeetrinken trafen, lernte ich die drei kennen.
Als ich ihnen – ich weiß nicht mehr, um was es genau ging – erzählte, dass es genetische Schalter gäbe und das Ganze unter dem Namen Epigenetik laufe, brachen sie in schallendes Gelächter aus. Was für einen offenkundigen Unsinn ich da reden würde!
Ich schaute sie ganz verdattert an und meinte, was denn ihre Erklärung sei. Antwort: Schlechtes Karma! Einfach schlecht reinkarniert!
Da wurde mir zum ersten mal so richtig der Bedeutung des Bibelwortes „Selig sind die geistig Armen“ gewahr…
21. Februar 2014 um 15:33
@ Michael Fischer
ich bin ausgebildeter Waldorflehrer. Hier mal ganz kurz etwas zu „Chemie“ – bitte genau hinschauen, doch „Chemie“ –, das am „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“ als Lehrstoff für die Waldorfschule galt:
„(…)
Rudolf Steiners anthroposophische „Temperamentenlehre“:
Die Waldorfpädagogik teilt die Schüler in vier Temperamente ein. Diese Temperamente sind Grundlage für die Gestaltung des Unterrichts aller Fächer, auch der wissenschaftlichen, Zitat aus Helmut Eller, „Die Temperamente – und ihre Behandlung im Unterricht“:
„FEUERARTEN (in der Chemie-Epoche der 7. Klasse):
[Melancholiker] Erde: Glühen der Eierbriketts, ganz im Innern
[Phlegmatiker] Wasser: Brennender Spiritus läuft über ein Brett, entzündet aber nicht das Holz
[Sanguiniker] Luft: eine Bäckertüte wird mit Gas gefüllt, so daß beim Ausdrücken in die Flamme ein kurzer, heller Feuerball entsteht
[Choleriker] Feuer: Petroleum in einer Blechdose angezündet, läßt sich nicht mit einfachen Mitteln löschen und erzeugt große Hitze
Diese Versuche findet man in Mackensens Chemie-Abhandlungen. Mit den Kindern spricht man auch in diesem Zusammenhang wiederum über die 4 Temperamente.“
(…)“
Das ist ein Auszug aus „Waldorfschule in staatlicher Trägerschaft – offener Brief an Senator Ties Rabe, Hamburg“:
http://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-in-staatlicher-traegerschaft-offener-brief-an-senator-ties-rabe-hamburg
21. Februar 2014 um 19:13
@Andreas Lichte
Was ist das für ein Mist?
„In mir glühen die Eierbriketts, ganz im inneren – ich bin ein Melancholiker…“
wenn jemand so einen Blödsinn von sich geben würde, der hätte bestimmt die Lacher auf seiner Seite ;-)
Das ist glatt was für den Fasching… :-)
21. Februar 2014 um 19:27
@ Ralf
Gelesen?
https://blog.gwup.net/2014/01/29/der-exorzist-meets-amityville-horror-in-gary-indiana/comment-page-1/#comment-30551
21. Februar 2014 um 21:23
@ Ralf
ich glaub ja, wir haben uns verstanden, siehe deine smilies …
aber ich sag’s vorsichtshalber doch noch mal, man weiss ja nie:
– das ist Waldorfpädagogik
– das ist das, was die zukünftigen Waldorflehrer im „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“ „lernten“
– und hier ist mein Erlebnisbericht aus dem „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“ (in diesem Bericht keine glühenden Eierbriketts, aber dafür …): http://www.ruhrbarone.de/waldorflehrer-werden-–-am-„seminar-fur-waldorfpadagogik-berlin“
21. Februar 2014 um 21:34
@Andreas Lichte
Ja, es ist schon lustig, aber es hat leider einen ernsten Hintergrund…aber ich halte mich mal an den Fasching, in denen auch Dinge durch den Kakao gezogen werden, die manchmal einen sehr ernsten Hintergrund haben.
Die Vier-Elementen-Lehre ist zutiefst mittelalterlich…
man, es gibt hunderte von magischen Schriften, die die vier Elemente von Erde, Feuer, Wasser und Luft verwenden.
http://www.hekate.info.at/pentagramm.html
(wobei beim Pentagramm-Zauber noch ein fünftes Element, der Geist beschworen wurde)
Es gab auch das schöne Pendant: die vier Himmelsrichtungen. Mittelalterliche Magische Vorstellungen beruhten gerne auf Analogien oder wurden durch Analogien bekräftigt.
21. Februar 2014 um 21:55
…wobei ich die Vier-Elementen-Lehre jetzt nicht per se „verurteilen“ will…
sie war einer der ersten Schritte in Richtung Wissenschaft, denn man versuchte verschiedene Dinge einzuordnen.
Auch die Alchemie und Astrologie, waren zu ihrer Zeit legitime Instrumente, die dann zu wirklichen wissenschaftlichen Disziplinen, wie Chemie/Physik und Astronomie geführt haben.
Erst als man die „Metaphysik“ (die Prämisse einer sinnhaften Schöpfung, durch ein höheres „Etwas“) entfernt hat, erhielt man eine Wissenschaft.
17. März 2014 um 08:33
… und hier Rudolf Steiner im wahnhaften Original-Ton, den man leider in keinem – noch verständlichen – Vortrag unterbringen kann:
–
“Der Schularzt spricht über besondere medizinische Fälle.
Dr. Steiner: Das Mädchen L. K. in der l. Klasse, da wird irgendeine recht schlimme Verwickelung da sein mit dem ganzen Inneren. Da wird auch nicht viel zu machen sein. Das sind diese Fälle, die immer häufiger vorkommen, daß Kinder geboren werden und Menschenformen da sind, die eigentlich in bezug auf das höchste Ich keine Menschen sind, sondern die ausgefüllt sind mit nicht der Menschenklasse angehörigen Wesenheiten. Seit den neunziger Jahren schon kommen sehr viele ichlose Menschen vor, wo keine Reinkarnation vorliegt, sondern wo die Menschenform ausgefüllt wird von einer Art Naturdämon. Es gehen schon eine ganze Anzahl alte Leute herum, die eigentlich nicht Menschen sind, sondern naturgeistige Wesen und Menschen nur in bezug auf ihre Gestalt. Man kann nicht eine Dämonenschule errichten.
X.: Wie ist das möglich?
Dr. Steiner: An sich ist nicht ausgeschlossen, daß im Kosmos ein Rechenfehler geschieht. Es sind doch lange füreinander determiniert die hinuntersteigen den Individualitäten. Es geschehen auch Generationen, für die keine Individualität Lust hat hinunterzukommen und sich mit der Leiblichkeit zu verbinden, oder die sie auch gleich am Anfang verlassen. Da treten dann andere Individuen ein, die nicht recht passen. Aber dies ist wirklich jetzt sehr häufig, daß ichlose Menschen herumgehen, die eigentlich keine Menschen sind, die nur menschliche Gestalt haben, naturgeistähnliche Wesen, was man nicht erkennt, weil sie in menschlicher Gestalt herumgehen. Sie unterscheiden sich auch sehr wesentlich von den Menschen in bezug auf alles Geistige. Sie können es zum Beispiel nie zu einem Gedächtnis bringen in den Dingen, die Sätze sind. Sie haben eigentlich nur Wortgedächtnis, kein Satzgedächtnis.
Die Rätsel des Lebens sind nicht so einfach. Wenn eine solche Wesenheit durch den Tod geht, dann geht sie zurück in die Natur, woher sie gekommen ist. Der Leichnam zerfällt; eine richtige Auflösung des Ätherleibes ist nicht da, und das Naturwesen geht in die Natur zurück.
Es könnte sein, daß irgendwie automatisch etwas geschehen könnte. Der ganze Apparat des menschlichen Organismus ist da. Man kann unter Umständen in den Gehirnautomatismen eine Pseudomoral züchten.
Man redet sehr ungern über diese Dinge, nachdem wir ohnedies vielfach gegnerisch angefallen werden. Denken Sie, was die Leute sagen, wenn sie hören, hier wird erklärt, daß es Menschen gibt, die keine Menschen sind. Aber es sind Tatsachen. Wir würden auch nicht solchen Niedergang der Kultur haben, wenn ein starkes Gefühl dafür vorhanden wäre, daß manche Leute herumgehen, die gerade dadurch, daß sie rücksichtslos sind, etwas werden, daß die keine Menschen sind, sondern Dämonen in Menschengestalt.
Aber wir wollen das nicht in die Welt hinausposaunen. Die Gegnerschaft ist so schon groß genug. Solche Dinge schockieren die Menschen furchtbar. Es hat einen furchtbaren Schock hervorgerufen, als ich genötigt war zu sagen, daß ein ganz berühmter Universitätsprofessor, der einen großen Ruf hat, daß der, nach einem sehr kurzen Leben zwischen Tod und neuer Geburt, ein wiederverkörperter Neger war, ein Forscher.
Aber diese Dinge wollen wir nicht der Welt verkünden.”
–
Wie Anthroposophen auch noch diesen Wahnsinn Rudolf Steiners als richtig bestätigen, kann man hier nachlesen:
“Ichlose Dämonenkinder
Falls Sie beabsichtigen, ihr Kind an eine Waldorf-/Steinerschule zu schicken, sollten Sie bedenken, dass Rudolf Steiner einigen Kindern schlicht das Menschsein abspricht und sie zu Dämonen erklärt. Ob ihr Kind ein Dämon ist, erkennen Sie an seinen Ohrläppchen. In diesem Fall sei ihm jedenfalls die staatliche Regelschule empfohlen (…)”
weiter: http://rudolfsteinerblog.wordpress.com/2013/03/01/ichlose-menschen/
3. Februar 2017 um 10:15
Grundsätzlich sehr interessanter Vortrag – aber schlecht vorgetragen. Wo bleibt das freie Sprechen und die Faszination am Vortrag?