Coole Veranstaltung in Köln:
Am nächsten Samstag (28. September) findet der dritte „Patiententag“ des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) statt.
Von 10.30 Uhr bis 15 Uhr können sich Interessierte im KOMED zum Thema „Verstehen. Abwägen. Entscheiden“ informieren:
Was soll ich tun? Egal ob krank oder gesund – wir treffen fast täglich kleine und große Entscheidungen für unser Wohlergehen. Manchmal verunsichert uns allein die Vielzahl der Alternativen oder wir fühlen uns unter Druck, schnell eine Entscheidung treffen zu müssen.
Auf dem IQWiG-Patiententag 2013 möchten wir Ihnen in drei Schritten zeigen, wie Sie nützliches Medizin-Wissen von überflüssiger oder gar unzuverlässiger Information unterscheiden können.
Die Veranstaltung ist vorrangig für „Einsteiger“ gedacht, also für diejenigen, die noch nicht wissen, wie man beispielsweise die Ergebnisse klinischer Studien finden und verstehen kann.“
Das passt prima zu unserem Buchtipp „Wo ist der Beweis?“.
Die Süddeutsche Zeitung hat dieses „Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin“ letzten Donnerstag in ihrer gedruckten Ausgabe ausführlich rezensiert:
Wer dieses Buch gelesen hat, ist endgültig von dem Glauben geheilt, dass Ärzte ihren Patienten nur Therapien und Untersuchungen angedeihen lassen, die hilfreich und sinnvoll sind und deren Nutzen die Nachteile überwiegt“,
schreibt SZ-Redakteur Dr. Werner Bartens.
Und das gilt natürlich nicht nur für die „Alternativmedizin“.
Vielmehr muss jedwede Diagnose- und Behandlungsmethode kritisch unter die Lupe genommen werden.
Bartens Fazit:
Wo ist der Beweis? Diese Frage könnte auch zum Gradmesser dafür werden, ob das, was sich als Gesundheitspolitik bezeichnet, diesen Namen auch verdient.
Kritische Institutionen, die den Nutzen und Schaden der Medizin sorgfältig hinterfragen, gibt es in Deutschland, sie bräuchten allerdings mehr Unterstützung.
Bis es soweit ist, bleibt den Patienten nur die simple Frage an den Arzt, und sei es aus Kindermund: Woher weißt Du das, stimmt das überhaupt?“
Zum Weiterlesen:
- „Wo ist der Beweis?“ Verlässliche Informationen gegen haltlose Versprechen, GWUP-Blog am 24. August 2013
- Imogen Evans, Hazel Thornton, Iain Chalmers, Paul Glasziou, Karin Beifuss (Übersetzerin): Wo ist der Beweis? Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin. Huber-Verlag, Bern 2013
- Buch im Volltext bei Testing Treatments interactive
- Jürgen Windeler und das IQWiG: Wie prüft man Therapieeffekte? GWUP-Blog am 7. Juni 2010
- Die beste Frage besteht aus nur vier Wörtern: Woher weißt du das? Nachdenken … bitte am 24. Juli 2013
- Homöopathie: Video-Kolumne von Dr. Werner Bartens, GWUP-Blog am 27. April 2013
- Unklare Bach-Blüten und negative Labortests, Skeptiker 1/2012
- Skeptiker als Pharma-Söldner? GWUP-Blog am 21. April 2013
21. September 2013 um 19:55
Übrigens: Das IQWiG unterstützt – wie die GWUP – die Aktion All Trials.
Wer mehr darüber wissen möchte, dem sei das nächste Skeptics in The Pub Köln empfohlen. Dr. Thomas Kaiser und Dr. Beate Wieseler koordinieren die Anstrengungen des IQWiG und werden in ihrem Vortrag berichten, wieso diese Probleme uns alle angehen, was AllTrials zu erreichen sucht, wie das gelingen soll – und was wir als Skeptiker und Patienten tun können, um zu helfen.
Mehr Info hier: http://sitp-koeln.de/sitp5