gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

SitP in Hamburg mit Prof. Hell: Paranormale Erfahrungen, psychologische Erklärungen

| 1 Kommentar

Morgen Abend (Dienstag, 10. September) ist der zweite Vorsitzende des GWUP-Wissenschaftsrates, Prof. Wolfgang Hell, bei Skeptics in the Pub in Hamburg zu Gast.

Ab 19.30 Uhr referiert der Psychologe im „Haus 73“ zum Thema

Paranormale Erfahrungen – psychologische Erklärungen“

Aus der Ankündigung:

Der bei weitem beste Prädiktor für Glauben an Übersinnliches ist ein eigenes Erleben, zu dem einem keine normale Erklärung einfällt. Einen kleinen Teil dieser Lücke wird Wolfgang Hell in seinem Vortrag mit Erklärungen aus der Psychologie schließen.

Zu drei Themenbereichen, nämlich (1) unsere unbewussten Anteile, (2) unser Problem mit dem Zufall und (3) der Mensch ist ein Sinn- und Mustersucher, wird er entsprechende Einzeleffekte (Beispiele: Barnum-Effekt, Carpenter-Effekt, Illusorische Korrelation) vorstellen.

Zu jedem dieser Effekte wird ein Experiment oder eine Demonstration vorgestellt und erläutert, welche angeblich paranormalen Erfahrungen man damit ohne Rückgriff auf übernatürliche Konzepte erklären kann.“

Für alle, die nicht dabei sein können, sei Hells Aufsatz „Von Schafen und Ziegen“ im Skeptiker 2/2010 empfohlen:

Ich habe immer gefunden, dass Menschen, die ein für sie nicht erklärliches Erlebnis hatten, viel zugänglicher für eine wissenschaftliche Erklärungen sind, wenn man sie ernst nimmt und ihre Fähigkeiten, ein Erlebnis einigermaßen richtig wiederzugeben, nicht von vornherein bezweifelt.

Natürlich mag es manchmal, wie auch in der Wissenschaft, Schwindler geben, die meisten Menschen aber sind aufrichtig. Wir können von den zum Teil in der Parapsychologie erforschten Phänomenen eine Menge über die menschliche Kognition lernen, was auch Mainstream-Psychologen, -Mediziner, -Neurophysiologen und -Biologen interessieren sollte.

Die Beschränkung von Parapsychologen auf eine einzige Erklärung ist es, die mich stört. Die Parapsychologie könnte ein so spannendes Gebiet sein, das auch in der Mainstream-Wissenschaft mehr Beachtung finden würde, wenn sie diese Beschränkung aufgäbe und ernsthaft nach naturalistischen Erklärungen für ihre Befunde und Berichte suchen würde.

Dieser Artikel berichtet Befunde, die den so genannten sechsten Sinn als Phänomen ernst nehmen, aber ihm eine naturalistische Erklärung geben.“

Zum Weiterlesen:

  • Von Schafen und Ziegen, Skeptiker 2/2010
  • Der Tod der Parapsychologie, Skeptiker 2/2010
  • Quo vadis, Parapsychologie? GWUP-Blog am 4. Juni 2010
  • Andreas Hergovich: Der Glaube an Psi: Die Psychologie paranormaler Überzeugungen. Verlag Hans Huber, Bern 2005
  • Richard Wiseman: Paranormalität: Warum wir Dinge sehen, die es nicht gibt. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt 2012
  • Wer eine Meinung hat, ignoriert die Fakten, Süddeutsche am 9. September 2013

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.