Nein, es ist nicht so, dass die Verantwortlichen von nichts wüssten.
Erst kürzlich hat der ARD-Programmbeirat seinen eigenen Talkern ein miserables Zeugnis ausgestellt. Vorgeworfen wird den Gesprächsrunden „Themendoppelungen und -verschleiß“ sowie „Gästedoppelungen- und verschleiß“.
Kurz: „Zu viel vom Selben.“
Das Gremium gab auch Tipps, wie man es besser machen könnte:
Nachfragen, nachfragen, nachfragen.
Klären, klären, klären.
Antworten einfordern.
Fragen stellen statt Vorurteile bestätigen.“
Speziell Sandra Maischberger …
… sollte bei der Auswahl skurriler Gäste darauf achten, keine öffentlich-rechtlichen Grenzen zu überschreiten.“
Man sollte eigentlich meinen, dass dieser Hinweis vollkommen überflüssig ist und die Schwatz-Meisterin aus ihren bisherigen Sendungen gelernt hat:
Hat sie anscheinend nicht.
Am kommenden Dienstag (24. Juli, 22.45 Uhr) geht es um „Horoskope, Handlesen, Tarotkarten: Unsinn, der hilft?“
Überraschung: Auch Ober-Schwurbler Jürgen Fliege ist zu Gast in der Sendung – ein esoterischer Dampfplauderer, auf den wie kaum ein anderer die Kritik der ARD-Gewaltigen zutrifft:
In den Sendungen tauchen zunehmend die altbekannten Talkshowgäste auf, die bereits seit mehreren Jahren in den Runden sitzen.“
Weiter heißt es in dem internen Papier:
Rund 40 Prozent der Talkgäste sind Politiker und Journalisten, nur zwei Prozent sind jünger als 30, gerade mal zehn Prozent jünger als 40. Der Beirat ermuntert die Redaktionen, aktiv nach neuen Gesichtern zu suchen, nach Querdenkern und z. B. Gästen unter 40 Jahren“.
Wollen mal sehen, wer bei „Unsinn, der hilft?“ noch so alles auftaucht.
Ah ja – Hella von Sinnen.
Fürwahr ein „ganz neues Gesicht“ und deutlich „unter 40 Jahren“ (sie ist 53).
Weiter: Uwe Ochsenknecht.
Ebenfalls unverbraucht und jugendlich (er ist 56).
Allerdings hat er natürlich den Bonus, dass er mein Buch „Elvis lebt“ vertont hat.
Wäre also wenigstens zu hoffen, dass ihm diese Lektüre das notwendige Rüstzeug für die Maischberger-Diskussionsrunde vermittelt hat. Ist aber wohl leider nicht der Fall, wie Kollege Michael Kunkel vom Wahrsagerchecks-Blog in Erfahrung gebracht hat.
Komplettiert wird die Runde von einer Kartenlegerin und einer Astrologin, womit wir also einen geschäftstüchtigen Schwarmgeist (Fliege), zwei prominente Naivlinge (von Sinnen, Ochsenknecht) und zwei Damen aus dem Rosa-Einhorn-Business an Bord hätten.
Wie sieht es auf Seiten der Kritiker aus?
Die Skeptiker-Fraktion bilden der Ex-Astronaut und Physiker Ulrich Walter und der Philosoph Michael Schmidt-Salomon von der Giordano-Bruno-Stiftung.
Beide klug, eloquent und sympathisch, aber im Fernsehen leicht in die Schubladen „Glaubt nur, was er sieht“ und „Glaubt an gar nichts“ zu stecken.
Das war’s.
Wie heißt es in der ARD-Analyse so schön:
Zur Unterhaltungssucht kommen die Künstlichkeit und die Berechenbarkeit dieser Sendungen. Selten kommt in Talkshows etwa Neues heraus, selten etwas Überraschendes, selten sieht man als Zuschauer die Welt nach der Talkshow mit anderen Augen als zuvor.“
Kein Wunder, denn:
Unterhaltung fragt nach dem, was gefällt. Journalismus danach, was ist.“
Vermutlich würde es daher kaum auffallen, wenn am Dienstag jemand aus Versehen ein altes Band mit einer „TV Kaiser“-Folge einlegen würde.
21. Juli 2012 um 19:16
@Pierre Castell:
Doch, sie sind auf der „Maischberger“-Seite beide genannt.
Allerdings sind „Deutschlands beste Astrologin“ und „Deutschlands Kartenlegerin Nr. 1“ meinem Kollegen vom Wahrsagerchecks-Blog völlig unbekannt, sodass die Damen kaum der Rede wert sind.
Schlimmer sind diese „Prominenten“, die für viele Leute eine gewisse Vorbildfunktion haben und sich dann in solche Sendungen setzen und Quatsch erzählen:
https://blog.gwup.net/2009/10/15/die-geister-therapeutin/
https://blog.gwup.net/2010/11/06/gwup-in-der-bunten/
21. Juli 2012 um 19:19
Auf diese Sendung bin ich ja mal sehr gespannt. Die eigenartige Zusammensetzung der Gäste lässt aber auf wenig Vernunft hoffen.
Sind die Namen der Kartenlegerin und der Astrologin noch nicht bekannt oder wurden sie hier absichtlich verschwiegen, um keine Werbung für die Damen zu machen?
21. Juli 2012 um 19:34
Habe von diesen Damen auch noch nie etwas gehört. Aber das muss ja zunächst mal nichts bedeuten;-)
„Deutschlands beste Astrologin“ und „Deutschlands Kartenlegerin Nr. 1“ sind für die Fernsehsender immer gerade die, welche in die jeweilige Sendung kommen. Solche Formulierungen in den Ankündigungen kenne ich normalerweise vermehrt von Privatsendern und weniger von den öffentlich-rechtlichen Sendern.
Apropo Vorbildfunktion: Ich finde nicht, dass Hella von Sinnen eine Vorbildfunktion darstellt…
21. Juli 2012 um 19:36
@Pierre Castell:
Gut, „Vorbild“ ist vielleicht etwas weit gegriffen. Zumindest prominent und leidlich beliebt.
21. Juli 2012 um 19:56
Ja, das ist sie in der Tat.
Lassen wir uns einfach mal alle von der Gesprächsrunde überraschen.
21. Juli 2012 um 23:13
Ja, ja, Pastor Fliege – mein Favorit, ich werde mir die Sendung „gönnen“; es wird bestimmt lustig. Die Frage ist eigentlich, ist Pastor Fliege noch Pastor? – Ich glaube, die Evangelische Kirche hat ihn schon ‚rausgeworfen…LOL
Wo ist eigentlich Joachim Bublath? – seitdem er damals die Sendung veließ, ist er auch aus der Öffentlichkeit verschwunden.
Hella v Sinnen? – Wer ist das? Na gut, ich bin vierzig und ich muß leider zugeben – ich kenne sie noch; aber wer von den u30ern kennt sie noch?
Uwe Ochsenknecht, das ist doch der, der nur noch, durch seine Söhne Schlagzeilen macht?…LOL
22. Juli 2012 um 12:34
@ Ralf
Harte Worte von Ralf. Ich möchte Bernd Harder zustimmen, dass Hella bei den Bürgern wirklich sehr bekannt ist. Nur die Bezeichnung „Vorbildfunktion“ trifft aus meiner Sicht wenig auf sie zu (sorry, Hella).
„Wo“ Herr Joachim Bublath ist, weiß ich nicht. Aber – wie Sie es formulieren – „aus der Öffentlichkeit verschwunden“ bedeutet doch nicht, uninteressant oder unbedeutend geworden zu sein.
Was Uwe Ochsenknecht angeht, kann ich Ihnen versichern, dass es dieser Mann in keinster Weise nötig hat, Schlagzeilen zu machen. Er ist nach wie vor gut im Geschäft und ist einer der Schauspieler mit den immer noch höheren Gagen aus der Branche.
So, obwohl ich (ausgenommen Hella) keine der soeben genannten Personen persönlich kenne, musste ich mal meinen Kommentar zu Ralf loswerden. Denn die Aussagen bezgl. genannter Prominenten wirkten auf mich unterschwellig etwas abwertend…
22. Juli 2012 um 12:38
Auch vielen Skeptikern dürfte HvS zumindest von „Genial daneben“ bekannt (und durchaus beliebt) sein:
http://www.sat1.de/tv/genial-daneben
Fliege ist pensioniert und hat noch immer mächtige Gönner in der EKD, die all seine Verrücktheiten irgendwie entschuldigen oder aktiv billigen. Die ev. Weltanschauungsbeauftragten verzweifeln regelmäßig an dieser Tatsache, können aber nichts daran ändern:
https://blog.gwup.net/2011/10/07/oh-gott-herr-pfarrer-kirche-gegen-fliege/
22. Juli 2012 um 21:19
Hättet ihr einfacher haben können: http://carta.info/45231/herr-jauch-sollte-dringend-an-seiner-gesprachsfuhrung-arbeiten/, http://carta.info/carta/wp-content/uploads/2012/06/Talkformate_der_ARD_Programmbeirat.pdf ,)
23. Juli 2012 um 07:55
Bitte etwas mehr Spürsinn, meine Herren ! Die eingeladene Expertin Mauretania Gregor ist immerhin Haus-Astrologin von „BILD der Frau“ und Kartenlegerin Sylvie Kollin Johannes.B.Kerner- und Studio-2-erprobt (= Sendung der privaten FAN Television). Aber im Ernst: Vermutlich sucht die für Frau Maischberger zuständige Redaktion bloss Leute, die nicht auf den Mund gefallen sind, unabhängig davon, was aus diesem dann an die Öffentlichkeit dringt.
23. Juli 2012 um 16:15
@ Ralf Bülow
Auf den Mund gefallen dürften die ja eigentlich alle nicht sein, die als Kartenlegerinnen bzw. Astrologinnen tätig sind. Aber ich verstehe natürlich, wie Sie das meinen.
Ich habe kürzlich eine Wiederholung der NDR-Talkshow gesehen, die eine ganz schüchterne und vor Kameras unerfahrene Gabriele Hoffmann zeigte. Die Sendung war von ca. 1982, und Frau Hoffmann war zu dem Zeitpunkt noch völlig unbekannt. Sie konnte sich in diesem ihren ersten Fernsehauftritt nicht gut ausdrücken und der Moderator musste ihr förmlich jedes Wort aus der Nase ziehen. Später sah man dann gerade sie über viele Jahre immer wieder im Fernsehen. In der Anmoderation war sie dann stets „Deutschlands bekannteste Wahrsagerin/Kartenlegerin“ (was sogar stimmte, denn keine andere war damals so oft im Fernsehen und in den Medien wie sie). Nun konnte sie sich auch geschliffen ausdrücken und frei vor einer Kamera reden.
Wieso ich das erwähnte? Weil mir Gabriele Hoffmann in dieser früheren NDR-Talkshow irgendwie gefallen hat. Ihre unbeholfene Art, ihr schüchternes – fast ängstliches – Wesen, all das (ich schätze meine Menschenkenntnis mal so ein, dass ich gemerkt hätte, wenn es nur gespielt gewesen wäre) machte sie ein wenig überzeugender als ihre Mitbewerberinnen in anderen TV-Shows. Klingt irgendwie paradox? Naja, ich habe es so empfunden.
Diese aalglatten von Selbstbewusstsein zu sehr strotzenden Damen (ich denke da z. B. an die schwergewichtige Frau „Sommerwetter“, sorry, möchte den richtigen Namen hier nicht schreiben, denke mal, dass trotzdem jeder weiß, wen ich meine) könnten vielleicht den Zuschauern zum Halse raushängen. Will sagen, mir wäre eine etwas weniger aalglatte Persönlichkeit in der Gesprächsrunde lieber als Sprechautomaten.
23. Juli 2012 um 19:35
Ach, TV-Kaiser…… der war gut….. wer nicht wusste, dass das Verarschung ist, hat es nicht mal bemerkt…..
Und die Nina H.: Ein hervorragendes Brechmittel, etwa C hoch minus 1.000 verdünnt…..
23. Juli 2012 um 19:46
Oh Gott. Gibt es das tatsächlich, das Fernsehzuschauer nicht bemerkten, dass TV-Kaier eine Parodie auf Nachmittags-Talkshows war?
24. Juli 2012 um 00:03
@Pierre Castell
So hart waren die Worte auch wieder nicht…war ja nur Spaß ;-) und Herrn Bublath fand ich immer gut – ich frage mich nur, wo er geblieben ist.
24. Juli 2012 um 07:35
@ Pierre Castell:
Es gab ja auch eine ganze Menge Leute, die „Motzki“ nicht als Satire identifizieren konnten.
24. Juli 2012 um 11:13
@ Ralf
Ich emfand Herrn Bublath auch als angenehmen Fachmann. Das was er sagte, hatte Hand und Fuß. Als er aufgrund von Pöbeleien der primitivsten Art einer unerzogenen Berliner Sängerin aufstand und die Runde in einer TV-Talkshow verließ, dachte ich mir, der Mann hat Stil und weiß in jedem Fall, wo er nicht hingehört. Einige mögen das als feige oder unprofessionelles Handeln empfunden haben. Ich fand´s gut, schon alleine deshalb, weil er merkte, gegen die schlimme Ewig-Göre mit Benehmen aus der alleruntersten Schublade kommt er mit sachlichen Argumenten nicht an. Jedes Gegenargument hätte diese schlimme Nina weiter provoziert und sie wäre noch weiter hochgefahren. Zudem ja überhaupt keine Sachlichkeit aufkam und irgendwie alles vom wahren Thema vorbeischleuderte. Die Gastgeberin Sandra Maischberger veruschte zwar, Frau Hagen zu beruhigen, aber das hätte sie besser und intensiver machen und notfalls Nina Hagen des Studios verweisen müssen!
Wo Herr Bublath geblieben ist, erfahren Sie doch evtl. von seiner Webseite (er hat definitiv eine Hompage). Ob er dort tagesaktuelle Informationen preisgibt, entzieht sich leider meiner Kenntnis.
24. Juli 2012 um 11:29
@ klauszwingenberger
Vermutlich liegen Sie da gar nicht so falsch. Wenn´s nicht so bedauernswert wäre, könnte man fast lachen.
Bei TV-Kaiser hing die Glaubwürdigkeit auch sehr von den engagierten Schauspielern ab. Denn wie mir bekannt ist, waren dort sowohl Schauspieler auf Statistenniveau als auch ganz gute Schauspieler engagiert, die sehr glaubwürdig wirkten, da sie ihr Fach gelernt haben und frei (und nicht auswendig gelernt) sprechen konnten.
Kombiniert mit glaubwürdiger Mimik, die bei Statisten oder schlechten Schauspielern nur aufgesetzt wirkt, waren einige (wenige) der dort zu sehenden (meist unbekannten) Schauspieler recht überzeugend.
Skeptiker sind natürlich besonders wachsam und haben auch diese Figuren schnell entlarvt (was alleine dadurch beschleunigt wurde, weil – selbst wenn EIN Schauspieler gut war – die anderen drittklassigen Schauspieler/Statisten die Illusion mit ihrem unnatürlichen Gehabe zerstörten.
24. Juli 2012 um 14:01
Kaiser habe ich mir zwei- oder dreimal angesehen. Der Effekt war immer der gleiche: dass es Satire war, erkannte man an Kaiser, nicht an den anderen Akteuren. Die agierten in der Tat genau so hysterisch, wie man es bei Meiser, Schäfer & Co. gewöhnt war. Nur Kaiser war um eine kleine Idee zu grell. Und ja: um einen Fake als solchen zu erkennen, dafür hat eine Nina Hagen die Latte schon verdammt hoch gelegt.
24. Juli 2012 um 14:31
Das sehe ich ein wenig anders. Ich bin durch zwei mir persönlich bekannte Schauspieler auf die Sendung aufmerksam geworden, worauf ich sie mir einige Male anschaute. Absolut überzogen fand ich den Assistenten (Schauspieler u. Comedian Michael Dierks, der einer bekannten Musikerfamilie entstammt – sein Vater ist Komponist und Musikproduzent sowie übrigens der Erfinder der „DVD-Plus“), dennoch amüsierte ich mich über ihn köstlich. Außerdem war das ja auch so gewollt.
Die schlechten Schauspieler oder besser gesagt irgendwelche Statisten, die ihre kleinen Rollen spielen durften, waren aus meiner Sicht NICHT genauso hysterisch, wie man es von Sendungen wie Meiser & Co gewöhnt waren. Sie VERSUCHTEN, so zu sein, aber die waren doch unnatürlich, aufgesetzt und größtenteils einfach schlecht in ihren Darstellungen. Bitte schauen Sie sich die Folgen nochmal an. Die Folgen, bei denen man es den Akteure nicht sofort ansah, dass sie spielten, könnte man an einer einzigen Hand abzählen).
Der Schauspieler Thomas Wißmann aus Köln war einer der ganz wenigen, die ihre Rolle sehr gut spielten.
24. Juli 2012 um 14:37
@Piere Castell:
<< Schauspieler u. Comedian Michael Dierks << "Liebe rahmt mich, Liebe sahmt mich": http://www.youtube.com/watch?v=P2oe_1GCJLA
24. Juli 2012 um 15:27
Jaja, der Michael. Was dieses winzige “Kerlchen” (er ist nur ca. 1,64 groß) so alles macht, ist schon Klasse. Nun wird manch eienr sagen ”so ein Klamauk”. Na und? Mir hat es gefallen (nur den Gesang sollte er weiter ausbauen, aber er ist ja kein Sänger, sondern Schauspieler).
Ganz lustig fand ich auch seine Parodie auf David Copperfield (wurde ebenfalls bei TV-Kaiser gezeigt).
Privat ist er übrigens zunächst eher ein ganz ruhiger Typ (dies ist eine bei Komikern häufig anzutreffende Eigenschaft). Dieses “zunächst” ruhig kann sich bei ihm in einer Gesellschaft unter Freunden dann plötzlich ganz schnell in sehr lebhafte Action verwandeln, wobei alle einen herrlich-spaßigen Abend haben.
Schade, dass man ihn nicht mehr regelmäßig im Fernsehen sieht.
Michael Dierks sollte uns mal übrigens verraten, wie man mit 42 Jahren noch so jugendlich aussehen kann. Kompliment!
24. Juli 2012 um 22:54
…ich war sehr enttäuscht von dem Skeptiker…Herr Michael Schmidt-Salomon, der das Geschwurbel von Hella v. Sinnen als ein kleines Übel bezeichnete; natürlich ist die Dame nicht dadurch „krank“ geworden, aber das Geschwurbel, wird sehr gerne von Menschen als Bestätigung aufgenommen, die sich dann in eine „esoterische Abhängigkeit“ begeben; denn bei dem kleinen Geschwurbel fängt das große Übel an.
P.S. – Ich bereue die Relativierung von Gestern, bzg. der Gäste – es ist jetzt kein Spaß mehr für mich.
25. Juli 2012 um 12:21
Wow…das war mit ABSTAND die schlechteste Talkshow, die ich bis jetzt gesehen hab. Maischberger hatte von der ersten Sekunde an keine Kontrolle über das Gespräch. Fast ausschliesslich abgehobenes Blabla, und wenn Salomon ausnahmsweise mal ausreden durfte, hiess es gleich „Was protestieren sie denn immer so vehement?“
Auf Fliege war ich gespannt, denn hatte ich bis jetzt noch nie in Action gesehen. Wassergedächtnis, Homöopathie….dem ist ja wirklich gar nichts zu blöd. Und mein Fliege-Lieblingssatz zu seiner Essenz: „Als ich gemerkt habe, dass es ein Skandal wird, habe ich es eingestellt.“ Auf gut Deutsch: Ich wollte die Leute bescheissen, aber leider hats jemand gemerkt.
Und auf die Frage, warum die einen Astrologen Scharlatane sein sollen und Andere nicht: „Weils überall schwarze Schafe gibt.“ Dann noch einmal Luft holen und schon ist er bei der grossen, bösen Pharmaindustrie….uiuiuiui. Schön war hingegen, wie angesäuert Ochsenknecht reagiert hat, als die Karten-Trulla verraten hat wie alt er ist :)
25. Juli 2012 um 12:23
und @ Ralf:
wie kanns sein, dass ihr Kommentar gestern um 22:54 veröffentlich wurde? Da lief doch die Sendung gerade? Ich wittere eine Verschwörung… :)
25. Juli 2012 um 12:31
@KOch: Nicht wirklich – Ihr aktueller Kommentar wurde um 13.23 Uhr freigeschaltet, aus irgendeinem Grund zeigt die Blog-Software aber immer eine Stunde vorher (12.23 Uhr) an, vermutlich wegen unzureichender Sommer-/Winterzeit-Anzeige.
25. Juli 2012 um 12:53
Ich habe mir die Sendung mit Maischberger angeschaut und war sehr enttäuscht. Hella von Sinnen wurde als Anheizerin eingeladen und legte auch sofort in ihrer unangenehmen sehr lauten Art los. Ochsenknecht hätte man sich in dieser Runde gleich sparen können und auch die anderen Gäste brachten nicht viel sinnvolles zu Tage. Eine sehr undisziplinierte Runde, in der z. B. Michael Schmidt-Salomon oft unsanft unterbrochen wurde.
Zu der Astrologin die wohl unter einer Profilneurose leidet sowie der Kartenlegerinnen erspare ich mir besser jeden ausführlichen Kommentar. Ich weiß gar nicht, wieso mir alle Damen aus diesem Metier immer gleich auf Anhieb so unsympathisch sind. Und jetzt kommt das Unglaubliche: Würde ich diesen Damen begegnen, ohne zu wissen, womit sie ihr Geld verdienen, wären sie mir auch nicht sympathischer. Denn ich weiß jetzt, was mich an ihnen stört. Es ist ihre Art, wie sie sich kleiden, ihre Selbstdarstellung, ihr Habitus und die „falsche“ Ausstrahlung. Ich merke ihnen an, dass sie schauspielern. Wie sie sich geben, ist nicht echt.
Wenn man dann noch weiß, was einige dieser Damen (ich spreche jetzt nicht von den beiden Damen bei Maischberger) vor ihrer Zeit der Zukunftsdeutung gemacht haben, wird einem so manches klar. Nicht wenige der heute als Kartenlegerinnen etc. agierenden Damen haben vorher im ältesten Gewerbe der Welt gearbeitet. Wenn ihre Schönheit verblasst und ihr Alter fortgeschritten ist, können sie als Prostituierte nur noch wenig verdienen. Also suchen sie nach anderen Wegen, um mit leichter „Arbeit“ viel Geld zu verdienen. Dann werden sie plötzlich Kartenlegerinnen, Wahrsagerinnen und was nicht alles.
Wenn Leute wie Ochsenknecht zur Kartenlegerin gehen, tut das niemanden weh. Mein Problem ist nur, wenn ältere nicht gubetugte Mütterchen oder allgemein sozialschwache Menschen ausgebeutet werden.
Ein ewig langes Thema…
25. Juli 2012 um 17:52
Zu meiner Aussage „Nicht wenige der heute als Kartenlegerinnen etc. agierenden Damen haben vorher im ältesten Gewerbe der Welt als Prostituierte gearbeitet“ bekam ich vor wenigen Minuten einen bitterbösen Anruf.
Eine sehr vulgäre „Dame“ beleidigte mich 5 Minuten lang mit einem Vokabular aus der untersten Gossensprache. Diese aufgeregte Frau redete nonstop und schneller als der ehemalige Hitparadenmoderator Dieter Thomas Heck und dachte in keiner Weise daran, mich auch mal zu Wort kommen zu lassen)
Erst als es mir gelang, ihr mitzuteilen, dass ich das weitere Gespräch aufzeichnen werde, hängte sie feige ein.
Hatte ich mit meinem letzten Kommentar hier im Blog bei ihr den Nagel auf den Kopf getroffen? Was mich nur wundert: Was macht die Frau hier im Blog? Wie hat sie meinen Kommentar so schnell gefunden (der ist doch wohl nicht schon über Google zu finden)? Und wieso hat sie nicht den Mut, hier im Blog eine schriftliche Meinung abzugeben?
Damit ich nicht weitere solche Anrufe erhalte: Ich habe das, was ich geschrieben habe, nicht als Spekulation geäußert, sondern meine Aussage ist tatsächlich nachvollziehbar. Ich kenne nämlich im Kölner sowie Düsseldorfer Raum einige Anzeigenleiter/innen von Tageszeitungen und Wochenwerbezeitungen. Und diese Leute erzählen mir seit Jahren immer wieder, dass viele ehemalige Prostituierte, die früher in den Zeitungen ihre Sex-Dienste anboten, später Anzeigen als Kartenlegerinnen schalteten.
Nur am Rande: Mir wurde von anderer Seite glaubhaft versichert, dass sogar eine sehr bekannte Seherin, die uns allen bestens von ihrer Fernsehpräsenz bekannt ist, früher in einem Bordell gearbeitet hat!
So, jetzt hat mir mein Schatz Julia erst mal einen Kamillentee zur Beruhigung gebracht. Der Telefonanruf war echt heftig;-)
25. Juli 2012 um 18:01
@Pierre Castell: Tut mir Leid, dass unsere Kommentatoren mit so etwas behelligt werden. Normalerweise reagiert sich die Eso-Fraktion beim Zentrum für Wissenschaft und Kritisches Denken der GWUP oder anderen namentlich bekannten Aktiven der Skeptiker ab, das sind wir gewohnt. Passen Sie bitte auf Ihre Gesundheit auf.
25. Juli 2012 um 18:24
@ Bernd Harder
Kein Problem – inzwischen bin ich wieder etwas „runtergefahren“.
Danke für Ihre freundlichen Worte!
Ich vermute mal, dass sich in gewissen Kreisen der Kartenlegerinnen vielleicht auch Damen befinden, die sich nach einer solchen Sendung hier im Blog umschauen, um zu checken, wie Skeptiker die Sendung kritisieren bzw. sich über Kartenlegerinnen äußern. Man weiß es nicht. Vielleicht hat der Blog mehr passive Leser aus den unterschiedlichsten Schichten als man vermuten könnte…
27. Juli 2012 um 03:21
@K0ch
…ich bin immer davon ausgegangen, daß wir hier die Greenwich-Mean-Time berücksichtigen. Also, GTM-1, welche unserer Zeitzone entspricht; und wieder bin ich enttäuscht worden, da es einfach ein profaner Software-Fehler ist.
27. Juli 2012 um 04:04
…sorry, die Hitze, natürlich haben wir GMT+1 und die MESZ ist sogar GMT+2, da wir östlich von Greenwich sind.
Jetzt ist es auf meinem Funk-Wecker 05:05
27. Juli 2012 um 09:56
Lieber Pierre Castell,
dazu fällt mir das alte, aber immer wieder treffende Sprichwort ein:
„Der getroffene Hund bellt.“
Da hat sich die „Dame“ wohl angesprochen gefühlt … ;-)
Solch einen Anruf kann man nur mit einer großen Portion Gelassenheit und Humor nehmen …
Was mich nur stutzig macht: Woher hatte sie Ihre Telefonnummer?
Am Ende weiß die auch noch, wo Ihr Haus wohnt! :-O
Passen Sie bloß auf sich auf!
27. Juli 2012 um 14:19
@ Elke BE
Vielen Dank für Ihren netten Kommentar;-)
28. Juli 2012 um 23:19
@Pierre Castell
…also ich würde da Angst bekommen, wenn jeder mein „Geschwurbel“ mit meiner Telefonnr. und Adresse verbinden könnte.
In der Anonymität kann man mehr sagen und nicht gleich Angst um seinen Kopf haben zu müssen… ;-)
Gerade solche „Esoterik-Freaks“ können teilweise „aggressiv“ werden, das durfte ich schon im privaten Bereich erleben.
26. September 2012 um 13:09
@ Ralf
„Gerade solche “Esoterik-Freaks” können teilweise “aggressiv” werden, das durfte ich schon im privaten Bereich erleben!“
Was genau ist denn vorgefallen? Schildern Sie mal bitte, was Ihnen da im privaten Kreis widerfahren ist und was genau das Gesprächsthema war…
27. September 2012 um 23:10
NEU:
@Pierre Castell
…ich kommentierte das schon hier
Es war jetzt nichts dramatisches, aber ich merkte, welche Emotionen da frei gesetzt werden können.
28. September 2012 um 12:01
@ Ralf
Kann den Link leider nicht öffnen. Vertippt?
29. September 2012 um 17:38
Jetzt funktioniert´s!