Warum befasst sich die GWUP mit Gentechnik? Warum befassen sich Skeptiker (nicht zu verwechseln mit Klimaskeptikern) mit dem Klimawandel? Weil beides – wie die „klassischen“ Parawissenschaften auch – emotional aufgeladene Themen sind, über die sich viele Menschen feste Grundüberzeugungen gebildet haben. Hinzu kommt, dass bei der Diskussion um Gentechnik und Klimawandel handfeste Partikularinteressen im Spiel sind. Sachargumente gehen in solchen Diskussionen leicht unter.
Aus wissenschaftlicher Sicht ist die jetzige globale Erwärmung real und durch Menschen verursacht. Die Forschungsergebnisse sprechen eine deutliche Sprache, unter Wissenschaftlern herrscht Konsens. Daran ändern auch die Lobbyisten nichts, die Pannen des Weltklimarates IPCC in ihrem Interesse instrumentalisieren. Nicht umsonst beklagen auch Chris Mooney und Sheril Kirshenbaum in ihrem Buch „Unscientific America“, dass die USA aus politischen Gründen bei der Bekämpfung dieses Problems 20 Jahre verloren haben.
Im Fall der Grünen Gentechnik sind es nicht die US-Republikaner oder die Öl-Lobby, sondern Umweltschützer, die aus ideologischen Gründen die Augen vor den Tatsachen verschließen. In wissenschaftlichen Fragen sind alle Beteiligten gut beraten, sich bei ihren Aussagen an der Realität zu orientieren und sich von politischem und weltanschaulichem Wunschdenken frei zu halten. Es kann keine Rücksichtnahme auf Rechte oder Linke, Öko-Bewegung oder Öl-Lobby, Christentum, Islam oder Atheismus geben. Wir können uns keine Wunschwelt herbeizaubern. Insofern begrüße ich den Artikel zur Grünen Gentechnik im aktuellen SKEPTIKER und hoffe auf weitere Themen, wie globale Erwärmung. Obwohl sie nicht zum klassischen Arbeitsgebiet der GWUP gehören, werden sie allzu oft von pseudowissenschaftlicher Argumentation beherrscht.
Natürlich haben alle genannten Themen neben der wissenschaftlichen auch politische und soziale Dimensionen, die ernst genommen werden müssen. Dürfen wir Lebewesen überhaupt patentieren? Werden durch Patente auf Gene und Lebewesen die Entwicklungsländer benachteiligt? Bekommen manche Konzerne zu viel Macht? All dies sind wichtige Fragen moralischer und sozialer Art. Sie betreffen die Art und Weise, wie wir miteinander umgehen sollen. Sie sollten gestellt werden. Wie auch immer die Antworten lauten, sie ändern nichts an den wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Zutiefst unwissenschaftlich und unmoralisch ist dagegen das Schüren von irrationalen Ängsten. Wissenschaft dient dem Erkenntnisgewinn und darf sich keinem politischem Wunschdenken beugen. Die Folgen wären verheerend, wie uns die historischen Beispiele Nationalsozialismus und Stalinismus lehren. Die Gefahr der politischen Förderung von Pseudowissenschaften besteht auch in unserer demokratischen Gesellschaft, wie wir im Übrigen auch bei Homöopathie und Kreationismus erleben. Hier entgegenzuwirken ist unsere Pflicht, gerade als GWUP.
Wissenschaftlichkeit ist nicht zum Nulltarif zu haben. Wir müssen bereit sein, den Sachstand der Wissenschaft über unser Wunschdenken zu stellen, gerade wenn er die eigenen politischen oder religiösen Weltanschauungen in Frage stellt. Nur so können wir als Wissenschaftler morgens wieder ohne schlechtes Gewissen in den Spiegel schauen.
Link zum Thema:
- SKEPTIKER 1/2010: Im GWUP-Shop bestellen
Zum Weiterlesen:
- Chris Mooney, Sheril Kirshenbaum (2009): Unscientific America. How Scientific Illiteracy Threatens Our Future. Basic Books.
8. März 2010 um 20:56
Ich finde die aktuellen Äußerungen zur Gentechnik haben sehr viel Ähnlichkeit mit KLimaskeptikern – und es ist KEIN Zufall, dass es diese Namensähnlichkeit gibt. Hatte schon beim anderen Beitrag auf entsprechende Tendenzen im US-Sprachraum hingewiesen, da gibt es viele „Skeptiker“-Organisationen, die für GVOs, für Atomkraftwerke und gegen Klimaschutz argumentieren – mit ähnlichen Argumenten.
8. März 2010 um 21:34
Gerade weil es sich beim Klimaschutz und bei der Gentechnik um Themen handelt, die uns alle betreffen werden – ob wir es nun (wahrhaben) wollen oder nicht – ist es wichtig, dass sich Skeptiker damit intensiv befassen.
Im Vergleich dazu sind klassische Pseudowissenschaften wie z.B. Astrologie oder auch Homöopathie eigentlich nicht weltbewegend. Natürlich ist es auch dort wichtig, Aufzuklärungsarbeit zu leisten. Aber letztendlich bleibt der Schaden relativ begrenzt. Auch wenn jeder Euro, den wir für substanzlose Medizin ausgeben, wohl einer zu viel ist… ist das ein „Luxus“, den wir uns halbwegs leisten können.
Entscheidungen von enormer Tragweite anhand ideologischer Argumente zu treffen ist dagegen etwas, das wir uns langfristig nicht leisten können. Die Geschichtsbücher zeigen deutlich, wohin das führt. Ideologien haben den „Vorteil“, eindeutig und zweifelsfrei zwischen richtig und falsch zu unterscheiden. In der Wissenschaft, besonders in modernen Gebieten, die sich ständig weiterentwickeln, ist die Lage meistens nicht so einfach. Aber ich kann mir keinen schwereren Fehler vorstellen, als die Unsicherheit der Wissenschaft gegen die vermeintliche Sicherheit von Pseudowissenschaft und Ideologie einzutausachen. Die wissenschaftlichen Argumente zu beschreiben und zu untersuchen entspricht genau dem Auftrag der GWUP. Diese Arbeit wird zwar schwieriger, aber auch wertvoller, wenn es um Themen (wie etwa Gen- oder Kerntechnik) geht, die uns letztendlich alle betreffen und zu denen es noch keine eindeutig „richtigen“ oder „falschen“ Antworten gibt.
8. März 2010 um 22:14
Hallo Hanno,
was genau ist jetzt das Argument, bzw. was an der Argumentation im Skeptikerartikel ist falsch? Wirkt auf mich jetzt wie ein, ich möchte, dass Klimaskeptiker und Kritiker der Gentechnikkritik eine Soße sind. Aber wenn das so sein sollte, dann benötigen wir die Widerlegung der Fakten oder?
8. März 2010 um 23:09
@skeptikus: Um eine ganz typische Analogie aufzugreifen, wo Klimaskeptiker und Gentechnik-Befürworter sehr ählnich argumentieren, war hier im Blog in einem der letzten Beiträge zu sehen:
Auf den Einwand, mit der Amflora-Kartoffel würden Antibiotika-Resistenzen in die Natur gebracht, wurde damit argumentiert, es gäbe ja eh schon ganz viele Antibiotikaresistenzen im Umlauf.
Da find ich den Schluss nicht weit, zu argumentieren, es gibt ja auch andere Einflüsse auf das Klima (Sonnenwinde etc.), die das Klima erwärmen können, also sei das mit mehr CO2 ja garkein Problem.
Bei beiden wird von einem „es gibt eh schon […]“ der unzulässige Schluss zu „mehr […] schadet auch nicht“ gefolgert.
9. März 2010 um 08:07
@Hanno: ich habe nicht argumentiert „es gäbe ja eh schon ganz viele Antibiotikaresistenzen im Umlauf“, sondern dass speziell dieses Resistenzgen (nptII) bereits eines der häufigsten bei uns ist. Das ist ein großer Unterschied. Ich wäre absolut gegen das Ausbringen z.B. eines bisher in Europa nicht vorkommenden neuentdeckten Resistenzgens.
9. März 2010 um 08:56
@Hanno ich vermute aber schon, daß das was anderes ist, und zwar aus zweierlei Hinsicht:
1.
Argument der Wissenschaftler: Die Menschen haben schon zu viel CO2 in die Athmosphäre geblasen.
Argument der Klimaskeptiker: Wenn eh schon zu viel da ist, dann können wir ja weitermachen, wir leben ja noch.
Argument der Genkritiker: Bei der Aufnahme von genetisch veränderten Kartoffeln kommen antibiotikaresistente Bakterien in den Körper.
Argument der Skeptiker: Die gibt es sowieso überall. Bei der Argumentation müßte man die ganze Natur verbieten.
2.
Konsequenz von zu viel Treibhausgasen: Klimaveränderung, jedes Lebewesen der Erde ist betroffen.
Konsequenz vom Verzehr von Genkartoffeln: Mit geringer Wahrscheinlichkeit kommen die antibiotikaresistenten Bakterien in den Körper desjenigen, der sie ißt. Höchstens ein Lebewesen pro Kartoffel ist betroffen.
In einem anderen Beitrag in diesem Blog wird übrigens gesagt, daß Amflora gar nicht zum Verzehr gedacht ist sondern für die Industrie.
9. März 2010 um 08:59
@Hanno: Du hast recht, diese Art der Argumentation ist sehr schwach. Aber es geht hier nicht um das bloße Vorkommen in der Natur, sondern um Wahrscheinlichkeit: Der horizontale Gentransfer zwischen Bakterien ist sehr viel wahrscheinlicher als der zwischen einem Bakterium und einer Knolle.
Dieses Verhältnis sieht bei der menschengemachten Umweltverschmutzung ganz anders aus.
Dessen ungeachtet stellt sich aber die Frage, inwieweit Amflora (13 Jahre nach Beginn des Zulassungsverfahrens) technisch noch zeitgemäß ist. Heutzutage kann man Markergene entfernen oder ganz ohne auskommen.
9. März 2010 um 14:30
Einen guten Tag an die Gemeinde!
Natürlich ist das Argument „..es ist eh schon CO2 in der Luft, also kann man noch mehr hochblasen…“ nicht richtig. Allerdings sind die Maßnahmen zur Verringerung des CO2-Ausstoßes nur marginal wirksam, da ja das vorhandene CO2 bereits seine Wirkung entfaltet. Sollte es in so einem Falle nicht sinnvoller sein, sich mit diesen extremen Geldmitteln nicht um die Auswirkungen des Klimawandels einzustellen? Der Klimawandel kommt auf jeden Fall–wobei die Rolle der Menschheit für mich nicht so unumstößlich feststeht wie beim IPCC–.
Die Klimaveränderung kommt nicht in Form einer Katastrophe, die wäre ja ein schneller und plötzlicher Vorgang, sondern die Klimaveränderungen kommen in einer Geschwindigkeit, die es möglich macht, sich darauf vorzubereiten. Sei es durch Völkerwanderungen, durch Deichbau(in überflutungsgefährdeten Zonen), durch Erschließung bisher nicht genutzter Gegenden.
Es gibt ja nur begrenzte Ressourcen finanzieller Art, und da stellt sich die Frage, ob man sehr große Geldmengen in Projekte steckt, deren Wirksamkeit unbekannt ist, oder ob man Projekte fördert, deren Wirksamkeit bekannt ist.
Ich halte den Anteil der Menschheit am Klimawandel für geringer als propagiert. Die Einflüsse der Sonne und der Wolkenbildung sind zu komplex, als daß sie in die Computermodelle hinreichend zuverlässig eingearbeitet werden können.
9. März 2010 um 15:39
Liebe Leute,
Ganz klar, Resistenzgene (agal ob nptII oder sonst was) in der Umwelt sind nach heutiger Technologoe nicht mehr zeitgemäss. Wenn ich aber Zulassungsverfahren installiere, die 10 Jahre und mehr dauern, brauchen wir uns nicht wundern, dass mal was mit veralteter Technologie zugelassen wird. Wenn ich heute das Markergen der Amflora entferne, muss ich nur deshalb wieder ganz von vorne durch die gesamte Zulassung gehen.
Allerdings ist auch klar, dass im Gegensatz zum CO2, bei den ausgebrachten nptII Kopien in Ihrer Menge keine wesentliche Rolle mehr spielen:
Beim CO2 ist vollkommen kalr, jede t mehr trägt auch konkret zu einem Temperaturanstieg bei.
Bei nptII hat die EFSA eine Risikoanalyse vorgenommen und festgetellt, dass bei dem derzeit schon im Kreislauf befindlichen nptII, der von AMFLORA geleistete Beitrag vernachlässigbar ist.
Liebe Grüsse,
Stefan
9. März 2010 um 16:38
Ich bin gespannt auf den GWUP Artikel über Grüne Gentechnik. Danke, dass ihr das Thema aufgenommen habt. Die Ablehnung dieser Technologie hat tatsächlich zum Teil religiöse Züge angenommen, und wird mit immer wieder mit skurriler Pseudowissenschaft untermauert (z.B. Sicherheitsrisiko Gentechnik von Árpád Pusztai, Susan Bardócz).
Die in Europa anhaltend unkritische negative Einstellung der Öffentlichkeit hat vielfältige Folgen, über die sich zu wenige Gedanken machen: Öffentliche Förderung relevanter Forschung im Bereich Nutzpflanzen wird seit Jahren vernachlässigt. Mangelnde Karriereperspektiven an öffentlichen Forschungseinrichtungen verdrängen Botaniker entweder in die Industrie oder in andere Forchungsfelder. Es droht nicht ein Verlust wichtigen Know-Hows in der westlichen Welt, er ist bereits voll im Gange.
Allerdings steht uns in den nächsten Jahren eine enorme Nahrungsmittelkrise ins Haus, die ohne technologische Fortschritte und grundlegende Forschungsarbeit nicht gemeistert werden kann.
Die Nahrungsmittelproduktion weltweit ist nicht nachhaltig, muss aber dringend auf Nachhaltigkeit umgestellt werden. Und so leid es mit tut, Biobauern werden dazu nur einen unwesentlichen Beitrag leisten können, die Erträge nur stabil zu halten ohne weiter Land zu ruinieren und Grundwasserspiegel abzusenken. Photosyntheseeffizienz (C4 Pflanzen), Hybrideffeckte, Trockenresistenz (Wurzelarchitektur), atmosphärische Stickstoff fixierung sind Forschnugsthemen, die eine wissenschafltiche Herausforderung darstellen und enorme Wirkung haben könnten. Ob am Ende Gentechnik in der Anwednung eine Rolle spielt, wer weiss, in der Forschung ist sie jedenfalls unabdingbar.
Ein paar links dazu: http://www.embo.org/documents/GMO.pdf
http://royalsociety.org/Reapingthebenefits/
Was einen aber besonders irritiert ist die Tatsache, wenn engagierte Botaniker ihre technologischen Kompetenzen einsetzen, um einen eigenen Beitrag zu leisten, um Problemen in unserer Welt beizukommen. Sie werden von der Anti-Gentech Lobby systematisch beschimpft und verunglimpft. Die Gleichen prangern das Leid in Entwicklungsländern an und fordern nachhaltige Lösungen. Weder Fair Trade noch Goldener Reis werden den Hunger auf der Welt beseitigen, aber jeder vielleicht ein bisschen.
http://www.goldenrice.org/;
http://www.sueddeutsche.de/wissen/905/496223/text/
http://www.ifpri.org/publication/bt-cotton-and-farmer-suicides-india
18. März 2010 um 18:44
So, jetzt habe ich den Artikel im Skeptiker zur Gentechnik also gelesen.
Ansich eine fundierte Analyse eines „Pro-Gentechnik“ Akademikers Johannes Bergler, der sich offensichtlich auskennt. Keine Frage, vielen Dank.
Ich hatte mir vom Skeptiker allerdings etwas mehr erwartet. Die mehr oder weniger berechtigte Kritik an der Nutzung der Gentechnik durch Monsanto, die Probleme des Zugangs trotz Patentierung und Konzepte für eine nachhatligen Landwirtschaft sind die eher hinnehmbaren Argumente aus dem Repertoire der Gentechnik Gegner.
Bergler erklärt auch ausführlich und kompetent die Wirkungsweise von Bt und warum es als eine ideale Pestizid Lösung erscheinen mag. Dass aber Bt Einsatz in der Biolandwirtschaft akzeptiert, bei MON810 auf der Basis wissenschaftlicher Studien verhindert wird, bedarf einer anderen Analyse. Wo kommen diese Studien her, was sagen sie aus, und welche Rolle spielen dabei die Grüne Gentechnik kritischen NGO?
Wenn man sich Traktate wie „Wirbelsturm und Flächenbrand“ (http://www.pressetext.at/news/100220001/buchneuerscheinung-ueber-flaechenbrand-gentechnik/) oder „Sicherheitsrisiko Gentechnik“ (http://www.gentechnikfreies-europa.eu/?page_id=139&lang=de) anschaut, bleibt noch viel zu tun. Denn es sind diese selbsternannten Experten, die von Gentechnik kritischen NGOs gepusht die Agenden setzen. Nicht nur in der Diskussion sondern teilweise sogar in der Zulassung von GVO-Pflanzen: http://www.efsa.europa.eu/en/press/news/gmo091002.htm
Auf dem Rücken einer kritischen öffentlichen Meinung werden Institutionen (EFSA) und Wissenschaftler von NGOs systematisch diskreditiert. Aus Angst vor Wählerschwund wird die Zulassung von GVO ständig verkompliziert. Schon lange wird kolportiert, dass Monsanto selbst die Einführung dieser strengen und teuren Zulassungsverfahren gefördert hat. Das schützt vor Prozessen in den USA und schwächt die Konkurrenz, die es finanziell nicht stemmen kann Zulassungsverfahren von 10 Jahren und mehr zu implementieren. Gentechnik Gegner werden erst ruhen, wenn die Zulassungsverfahren Verhinderungsverfahren sind (Stichwort: substantielle Äquivalenz, die jetzt von den Gentechnik Kritikern anvisiert wird).
Ich bin überzeugt, dass eine wissenschaftlich fundierte Risikobewertung bei GVO notwendig ist. Ich finde auch, dass wir alle ein Recht auf korrekt beschriftete Lebensmittel haben, wir müssen die Wahl haben zwischen GVO, konventionell und Bio. Aber in der Bio-Landwirtschaft wird genauso gemauschelt wie überall, welche Spritzmittel tatsächlich zum Einsatz kommen ist nicht so leicht herauszufinden Da lassen wir Kunden uns gerne an der Nase herumführen. Und was derzeit in der Zulassung passiert ist eine Technologie basierter Überprüfung, die sich nicht an wissenschaftlichen Fakten orientiert, umständlich, teuer und langwierig ist. Warum wird auf der Basis der Gentechnik eine Zulassung gemacht und nicht auf der Basis des tatsächlichen Risikos? Warum braucht Amflora 13 Jahre Zulassung, wird als Bedrohung für unsere Nahrungskette behandelt, aber eine äquivalente Sorte die konventionell gezüchtet wurde ist ohne jede bürokratische Hürde anzubauen. Kann man diese Kartoffel nicht auch mit Speisekartoffeln verwechseln?
Es bleibt also noch einiges zu tun und ich würde mich freuen wenn in einem der nächsten Skeptiker das Thema der (pseudo) wissenschaftlichen Gentechnik-Kritik Platz eingeräumt wird.
2. Mai 2010 um 01:54
„Aus wissenschaftlicher Sicht ist die jetzige globale Erwärmung real und durch Menschen verursacht. Die Forschungsergebnisse sprechen eine deutliche Sprache, unter Wissenschaftlern herrscht Konsens.“
Das ist unwissenschaftlicher Unsinn. Es gibt eben keinen Konsens und durchaus andere, plausiblere Hypothesen als die der CO2 Hypothese. Ich finde es abenteuerlich und eigentlich sehr enttäuschend, wenn ausgerechnet Skeptiker einen Schlussstrich unter wissenschaftliche Diskussionen/Hypothesen ziehen wollen und Skeptiker der CO2 Hypothese als „Spinner“ „Lobbyisten“ oder ganz und gar „Leugner“ verunglimpft werden. Ich verstehe nicht wie ausgerechnet beim Thema Klimawandel der kritische/skeptische Blick ausgeknipst wird und darüber hinaus unerwünscht ist. Ist es nicht DAS Fundament der Wissenschaft, das alles angezweifelt und in Frage gestellt werden kann? Wie ist ein verordneter „Konsens“ mit Wissenschaftlichkeit in Einklang zu bringen?
Ich kann nur eine vorurteilsfreie Lektüre des Buches von D. Maxeiner „Hurra, wir retten die Welt!“ empfehlen und dann zu einer offenen Diskussion ohne Scheuklappen zurückkehren.
2. Mai 2010 um 02:01
Nachtrag:
„Wissenschaft dient dem Erkenntnisgewinn und darf sich keinem politischem Wunschdenken beugen.“
…..
„Wissenschaftlichkeit ist nicht zum Nulltarif zu haben. Wir müssen bereit sein, den Sachstand der Wissenschaft über unser Wunschdenken zu stellen, gerade wenn er die eigenen politischen oder religiösen Weltanschauungen in Frage stellt. Nur so können wir als Wissenschaftler morgens wieder ohne schlechtes Gewissen in den Spiegel schauen.“
Genauso ist es, aber warum gilt das eben gerade nicht beim Thema „Klimawandel“? Wo genau bleibt der Erkenntnisgewinn, wenn Zweifler an der CO2 Hypothese verunglimpft werden und eine kritische Sichtweise verpönt wird und Zweiflern „Pseudowissenschaft“ vorgeworfen wird, obwohl es eben viele zweifelnde gestandene Wissenschaftler gibt, die auch andere sogar plausiblere Hypothesen parat haben?
2. Mai 2010 um 16:21
Ezara
Tatsächlich beschränken sie sich rein auf Populismus und verhalten sich wie ein Kreationist. Wenn von Wissenschaftlichen Konsens die Rede ist, dann ist kein medialer gemeint. Auch die Tatsache, das es x-Bücher von ‚Wissenschaftler‘ gegen Evolution gibt ändert nichts daran, das Evolution wissenschaftlicher Konsens ist. Ebenso können sie x populistische Bücher gegen den Klimawandel auflisten. Nur, etwas was den wissenschaftlichen Prozess durchlaufen hat gibt es praktisch nicht und genau das ist mit wissenschaftlichen Konsens gemeint. Eine der wesentliche Punkte ist kritikfähigkeit und genau diesen Punkt weichen Klimaleugner aus, sie meiden den PeerReview-Prozess[1].
Auch hat es nichts mit wissenschaftlichen Skeptizimus zu tun, was Klimaleugner treiben. Einfach nur gegen eine Theorie zu sein ist kein wissenschaftlicher Skeptizismus. Die Szene der Relativitätstheoriekritiker (z.B. G.O. Mueller) sind auch gegen eine Theorie, die Relativitätstheorie. Sie waren weitaus fleisiger als Sie und haben ein paar tausend Werke gegen die Relativitätstheorie gesammelt. Das ändert nichts daran, das es sich um Pseudowissenschaft handelt.
Klimaleugner fahren die gleiche Keilstrategie, wie Kreationisten. Sie berufen sich auf ‚Freispruch für das CO2‘, dort wird unter anderen die Sonne für die globale Erwärmung verantwortlich gemacht. Holen Sie sich mal die Messdaten für die Strahlungsintesität ran. Die Sonnenaktivität ist seid dem modernen Maximum am abnehmend. Zyklisch schwankend, aber im Schnitt abnehmend. Die Temperatur nimmt etwa seid Ende der 70er zu. Erklären Sie das mal plausibel.
Bitte holen sie sich originale Messdaten von Sonnenobservatorien ran und keine die von Klimaleugnern vorbearbeitet sind. Die fälschen die nämlich liebend gerne. Ich sagte ja, die Abnahme verläuft stark schwankend, Klimaleugner zeigen oft nur den Teile, wie die Strahlungsintensität zunimmt. Cherry Picking.
mfg
[1] Der ist keineswegs perfekt, es ist ein grobes Netz. Mal kommt Unsinn durch und mal bleibt auch was zu Unrecht hängen. Klimaleugner konstruieren hier aber gerne eine kollektive Verschwörung….
….selbst wenn es so etwas wie ein kollektive Verschwörung gäbe, wäre es kein Grund ihn zu meiden. Sondern gleich ein Grund mehr, diesen Weg zu beschreiten. Denn so kann man stichhaltige Beweise sammeln, in dem man zeigt, dass die Ablehnungsgründe jedwede Basis fehlt und das dies nicht nur Einzelfälle sind.
21. Mai 2010 um 17:30
Es gibt aber noch ganz andere Verbindungen zwischen Gentechnikbefürwortern und Pseudowissenschaft. Ganz extrem ist da der neue Bundesverband Deutscher Genologen (www.genologen.de). Die haben die Genetik auf sanft gespült, nennen sich Genologen und reden von Genomik und GenomiCare als ganzheitlichen Ansätzen eines systemischen Naturverständnisses. Falls so etwas Schule macht, könnte das wirklich als sanfter Arielwaschgang für die Genetik dienen.
23. Juni 2010 um 08:44
@Hanno: ich habe nicht argumentiert “es gäbe ja eh schon ganz viele Antibiotikaresistenzen im Umlauf”, sondern dass speziell dieses Resistenzgen (nptII) bereits eines der häufigsten bei uns ist. Das ist ein großer Unterschied. Ich wäre absolut gegen das Ausbringen z.B. eines bisher in Europa nicht vorkommenden neuentdeckten Resistenzgens.
Greetz Sammy-Ashley
26. Dezember 2011 um 16:51
Die 20000 Sommer-Luxus-Durban-Touristen hätte man sich sparen können.
Denn Klima-Wandel gab es schon immer………
….und wird es in den nächsten 4,6 Mrd Jahren auch geben!
Nicht WIR sind es, die das Klima-manipulieren könnten – , nein, es sind einfachste, schon vor 88 Jahren erforschte Zusammenhänge.
Die Milancovic-Zyklen, die 3 verschiedenen Kreiselbewegungen unserer Erde um die Sonne.
Wen es interessiert, kann sich von der Uni Stuttgart die Klimazukunft audrucken lassen, klickst du hier:
http://www.irs.uni-stuttgart.de/skript/GEO_neu/02%20Geophysik/11%20Kryosph%C3%A4re/07%20Milankovitch-Parameter%20und%20Pal%C3%A4oklima%20Eiszeit%20-%20Bahlburg%20+%20Breitkreuz%2004.jpg
Und UPS, es wird KALT vorausgesagt, nein, berechnet, einfachste Mechanik des Kreisels mit Formeln, die schon Johannes Kepler, (Naturphilosoph, Mathematiker, Astronom, Astrologe, Optiker und evangelischer Theologe) kannte!
Im Jahre 1598
;-)
27. Dezember 2011 um 09:15
[b]Es wird wirklich viel Lärm um nichts gemacht![/b]
[img] http://wattsupwiththat.files.wordpress.com/2010/12/easterbrook_fig5.png [/img]
Abbildung : Temperaturverlauf der letzten 10 000 Jahre aus dem Eiskern GISP2.
Also, wo rangieren die warmen Jahre 1934, 1998 und 2010 in der langzeitlichen Liste warmer Jahre? Von den letzten 10 500 Jahren waren 9100 wärmer als die Jahre 1934, 1998 und 2010. Das heißt, egal welches dieser drei Jahre nun das Wärmste ist – es rangiert an Position Nummer 9099 in der langzeitlichen Liste!
Das Klima hat sich seit der Kleinen Eiszeit langsam erwärmt (Abbildung 5), aber es hat noch einen weiten Weg vor sich, bevor das Temperaturniveau erreicht wird, das fast während des gesamten Zeitraumes der letzten 10 500 Jahre vorherrschte.
Es wird wirklich viel Lärm um nichts gemacht!
Dr. Don Easterbrook
Don J. Easterbrook ist Professor Emeritus der Geologie an der Western Washington University.
ICCC4 – Don Easterbrook – Part 1 und 2
http://www.youtube.com/watch?v=bzUfMIMuE2A
http://www.youtube.com/watch?v=vXUTYPZd_84
26. August 2012 um 10:28
Mir geht es wie EZRA. Auch ich bin sehr enttäuscht, dass
ausgerechnet Skeptiker beim Klimawandel und auch bei der
Kritik an der Relativitätstheorie so dogmatisch an vermeint-
lichen Lehrmeinungen festhalten.
Einfache Frage, die den Wissenschaftlern zu denken geben sollte:
Wenn man die Kritiker der Relativitätstheorie ohnehin nicht ernst
nehmen muss, wieso werden die Kritiker dann derart diffamiert ?
Und dass dies so ist, kann man leicht beweisen. Es gibt genügend
Foren, wo man es nachlesen kann. Sachliche Argumente der Relati-
visten werden ersetzt durch persönliche Angriffe und dogmatische
Aussagen wie : das wurde doch schon 1000 fach bestätigt oder
: Wenn man halt zu blöd ist, um die Relativitätstheorie zu
begreifen, anstatt mit einfachen Mitteln die angeblich gesicherte
Theorie zu begründen und zwar so, dass sie jeder hinreichend
intelligente Mensch auch versteht.
Wohlgemerkt, die Kritiker an der Relativitätstheorie kritisieren
nur falsche Schlüsse, wie das Zwillingsparadoxon. Die Scheinef-
fekte werden nicht bestritten. Jedoch behaupten Relativisten die
Echtheit dieser Effekte, und das scheint mir falsch zu sein.
Das Schlagwort Cherri-Picking bei den „Klimaleugnern“ (schon
dieses Wort ist eigentlich diffamierend) zu verwenden, ist süss.
Wer sagt mir denn, dass die Wissenschaftler, die den Klimawandel
befürworten, nicht selbst Cherri-Picking betreiben, ausser diese
Wissenschaftler selbst.
EZRA hat recht, so kann man keine Wissenschaft betreiben.
Ausserdem wird übersehen, dass wir vollkommen ausserstande
sind, das Wetter oder gar das Klima über so lange Zeiträume
auch nur zu erahnen. Gerade Wissenschaftler sollten über die
Chaostheorie informiert sein. Einen signifikanten Anstieg der
Meere vorherzusagen und das auch noch als Wissenschaft zu
verkaufen, stösst bei mir auf tiefe Empörung.
Im übrigen gibt es auch viele ernsthafte Wissenschaftler, die
den Klimawandel ablehnen. Dass sie einfach als Pseudowissen-
schaftler abgetan werden, weil sie sich dem Mainstream wider-
setzen wollen, ist gerade das, was in der Wissenschaft nichts
zu suchen hat.
Was mich überzeugen würde, wären Daten, die ich selbst nachprüfen
kann und die unzweifelhaft einen Temperaturanstieg beweisen.
Eine solche Möglichkeit dürfte jedoch nicht bestehen.
26. August 2012 um 20:57
Peter, bei allem Verständnis – (Klima-)Wissenschaft ist nicht so einfach, dass sie jeder mal eben so von zuhause aus „überprüfen“ kann.
Du sagst, dass Kritiker (der Relativitätstheorie/des Klimawandels) „diffamiert“ werden, wie soll man das verstehen? Im Allgemeinen kann nur mit unwahren Behauptungen diffamiert werden; dass schon tausendfach versucht wurde ihnen ihre Denkfehler zu erklären ist aber Tatsache. Irgendwann gibt man halt auf.
Es ist nicht die Aufgabe eines Wissenschaftlers, die Unbelehrbaren zu belehren, und wer sich zum Affen macht muss es auch vertragen, wenn man ihm das (vielleicht auch nicht allzu freundlich) zu verstehen gibt.
Wer sind denn die vielen ernsthaften Wissenschaftlern, die den Klimawandel „ablehnen“ (und wie viele sind das so im Vergleich mit den jux-Wissenschaftlern die den Klimawandel für eine Tatsache halten)? Wie viele von ihnen sind Klimatologen (richtige, nicht selbsternannte)?
5. September 2012 um 19:32
Ich unterstelle mal, dass man die „selbsternannten“ Wissenschaft-
ler genau so ernst nehmen muss wie die „richtigen“. Dafür gibt
es mehrere Gründe. Die Verlockung, im Namen der Politik einen
Klimawandel zu propagieren, wäre für den Fall, dass es keinen
solchen gibt und geben wird, sehr hoch. Das dürfte unbestritten
sein. Nimmt man die Chaostheorie hinzu (von der leider viele
Wissenschaftler nichts wissen wollen), dann ergibt sich schon
einmal aus der Tatsache, dass Klima ein sehr komplexes Phänomen
ist, dass man das Klima nicht für 50-100 Jahre voraussagen kann.
Wenn das Klima schon zu komplex ist, um es „von zuhause aus zu
testen“, erfüllt es zweifellos das Charakteristikum der Chaos-
theorie. Nebenbei erwähnt bin ich auch kein Anhänger des Determi-
nismus, sehe aber ein, dass ein Wissenschaftler diesen voraus-
setzt.
Was bedeutet das nun für die Frage : Klimawandel oder Klimalüge ?
Gerade diese Seite setzt sich doch für den gesunden Menschenver-
stand ein. Und mit dem gelangt man eher zu einem Nullergebnis.
Ich unterstelle den Wissenschaftlern und Politikern nicht perse,
zu unseren Ungunsten zu kooperieren, aber wenn ich für den Klima-
wandel zahlen soll (und darauf läuft es ja hinaus!), dann reicht
mir der Verweis auf Wissenschaftler nicht, von denen einfach
behauptet wird, sie wären die richtigen. Daher verlange ich
stärkere Beweise und würde meine Meinung gegebenenfalls auch än-
dern. Bis dahin lebe ich lieber mit der Meinung, dass der Mensch
das Klima nicht oder kaum beeinflusst, ob es nun eine Illusion ist
oder nicht.
6. September 2012 um 14:05
Nö, muss man nicht. Bevor Du neue Behauptungen aufstellst wäre es ganz nett, wenn Du die in Deinem vorherigen Kommentar erst einmal belegst. Wie viele Klimatologen gibt es, die nicht davon überzeugt sind, dass es einen Klimawandel gibt? Wie hoch ist dieser Anteil prozentual?
Dass Du lieber mit Deiner eigenen Meinung weiterleben willst hättest Du nicht extra erwähnen müssen, das war mir klar.