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Mehr Darwin statt Eso-Homöopathie!

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Dr. Ulrich Kutschera, Professor für Pflanzenphysiologie und Evolutionsbiologie an der Universität Kassel, schrieb jetzt zum 200 Geburtstag von Charles Darwin einen interessanten und für Pseudowissenschaftler sicher auch provokanten Gast-Beitrag im „Spiegel“; er fordert darin mehr Darwin’schen Forschergeist in unserer Gesellschaft, um Esoterikern, Kreationisten und Homöopathen nicht so leicht auf den Leim zu gehen:

„Darwins größter Verdienst ist aber meiner Ansicht nach in seinem philosophischen Imperativ zu sehen, der sinngemäß wie folgt umschrieben werden kann: Die auf Fakten basierenden Naturwissenschaften müssen von religiös-esoterischen, nicht überprüfbaren Glaubensinhalten frei gehalten werden. Würde diese von Darwin vor 150 Jahren geforderte strikte Trennung von Wissen und Glauben heute zur Allgemeinbildung gehören, so hätten die eingangs beschriebenen ID-Kreationisten, wie auch die Öko-Esoteriker, Homöopathen und andere Pseudowissenschaftler, nicht noch immer gläubige Anhänger. Wir können auch heute noch viel vom 200 Jahre alten Geburtstagskind Charles Darwin lernen!“

Lesen Sie hier den ganzen Artikel „Evolutionslehre: Die kruden Thesen deutscher Anti-Darwinisten“ von Prof. Kutschera. Er ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Evolutionsbiologie im Verband Deutscher Biologen, die sich kritisch mit kreationistischen Thesen befasst, und Autor von acht Büchern sowie rund 160 wissenschaftlicher Publikationen.

Hier eine kleine Auswahl evolutionsfreundlicher Lektüre:

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Autor: Stefan Kirsch

Stefan Kirsch: Diplom-Germanist und Redakteur, aktiv in der GWUP seit 2000. Studium der Germanistik, Journalistik, Philosophie und Psychologie an der Universität Bamberg, Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband (djv). Beruflich ist er in der Unternehmenskommunikation eines deutschen Technologie-Konzerns tätig.

8 Kommentare

  1. Man muss sich heutzutage wirklich fragen, was in so vielen menschlichen Köpfen eigentlich vorgehen mag. Es ist mir zumindest einfach unerklärlich, wie man die Evolutionslehre Darwins als auch die weitergehenden, anknüpfenden Naturforschungen im Allgemeinen ablehnen kann.

    Verbohrte Kreationisten und auch dahingehende Esoterik-Schwurbler können können meines Erachtens keinen gesunden Menschenverstand mehr haben. Wie kann man trotz aller wissenschaftlich erbrachter Nachweise hinsichtlich der Evolutionsgeschichte auf unserem Planeten nur an eine angebliche einzige „göttliche Schöpfung“ glauben und oftmals auch noch die Bibel wörtlich nehmen? Wo soll uns dieser Unsinn den hinführen? Das ist doch krank.

    Es mag zudem daran liegen, dass solche Leute noch immer nicht akzeptieren können, dass auch der Mensch selbst nichts anderes als ein „Tier“ hier auf Erden ist. Nur die höhere (geistige) Leistungsfähigkeit des Gehirns des Menschen berechtigt keinesfalls, sich über die nunmal bestehenden Naturgesetze zu stellen und dafür irgendeinen Mumpitz als Wahrheit zu verkünden. Auch der Mensch ist als Säugetier lediglich eine Laune der Natur und bewiesenermaßen mehr oder weniger rein zufällig auf dem Planeten Erde zu Gast.

    Aber wissenschaftliche Forschungsergebnisse interessieren durchgeknallte Kreationisten, Esoterikverwirrte und Homöopathieanbeter etc. nicht und es wird nach wie vor an irrationalen, ja völlig absurden und unbewiesenen Theorien festgehalten.

    Zur Klarstellung: Meinetwegen kann und darf jeder an das glauben woran er will, dies gibt aber keinem das Recht, die Wissenschaft und deren nachgewiesenen Erkenntnisse einfach unbegründet in Frage zu stellen oder ohne jeglichen Beleg dafür zu erbringen als ungültig hinzustellen. So geht es jedenfalls nicht!

    Ich hege ferner den Verdacht, dass Leute, die fragwürdigen religiösen Glaubensfragen oder auch dem vielen esoterischen Humbug folgen einfach nicht wahr haben wollen, dass sie auch ihr „kleines Dasein“ auf unserem Planeten der natürlichen Auslese in vergangenen Zeiten und somit im weiteren Sinne der Evolutionslehre Darwins zu verdanken haben. Ferner dürften auch erdzeitgeschichtliche, biologische Zufälle u.v.m. für unsere eigentliche Existenz auf diesem Planeten mit verantwortlich gewesen sein.

    Nein, solche Leute wie Kreationisten, Esos usw. glauben aber lieber an vermeintlich „übersinnliches“, „göttliches“ und andere vollkommen absurde Geschichten, weil sie sich die Gesetze der Natur einfach nicht erklären können und ferner auch nicht begreifen als auch anerkennen wollen. Aber das ist ja nichts neues, denn es gibt ja so viele Personen, die lieber in Absurdistan wandeln als sich mit der Realität zu beschäftigen.

    Ich für meinen Teil kann eine solche irrationale Haltung derjenigen weder verstehen, noch gutheißen. Ich kann mich dem Titel dieses Beitrages „Mehr Darwin statt Eso-Homöopathie“ und den Ausführungen deshalb nur anschließen.

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