Der „Geistheiler“ und MMS-Promoter Ali Erhan als Moderator und das Who-is-Who der Pseudos, von Andreas Kalcker bis Robert Betz – der geplante „Akasha Kongress“ im Mai in Bergheim bei Köln lässt nichts aus.
Mit 26 Mitunterzeichnern hat Dr. Holm Hümmler jetzt einen offenen Brief an den Bürgermeister geschrieben, der zum wiederholten Male meint, die Stadthalle für solche Bullshiter zur Verfügung stellen zu müssen:
Ein paar Hintergrundrecherchen gibt es für die Kommune auch noch. Mal sehen, was daraus wird.“
Der „Akasha Kongress“ findet übrigens teilweise parallel zur Skepkon in Köln statt – die ich daher wohl diesmal schwänzen werde.
Denn „warum wir immer noch nicht erwacht sind“, wie Dieter Broers uns in Bergheim erklären will, würde mich schon brennend interessieren.
Auch wenn sicher die Frage interessanter ist, warum solcher Nonsens immer noch die willfährige Unterstützung schlecht informierter Lokalpolitiker bekommt.
Zum Weiterlesen:
- Mal wieder ein Schwurblerkongress in einer öffentlichen Einrichtung, Relativer Quantenquark am 16. Januar 2018
- Selbsternannte Wunderheiler setzen Geld vor Gesundheit, Frankfurter Neue Presse am 27. Juni 2014
- „Frankfurter Ring“ sagt ein MMS-Seminar ab, spinnt aber ansonsten munter weiter, GWUP-Blog am 28. Juni 2014
- Dieter Broers schreibt mir einen Brief, Astrodicticum simplex am 4. November 2011
18. Januar 2018 um 23:21
https://www.ruhrbarone.de/in-bergheim-treffen-sich-die-esoteriker-schon-wieder/150691
19. Januar 2018 um 07:58
Die Frage, warum wir noch immer nicht erwacht sind, stellt sich für viele Menschen in der Tat jeden Morgen. Eine der Antworten lautet, weil sie vergessen haben, den Wecker zu stellen. Vermutlich wird Dieter Boers das aber nicht als Alternativhypothese zu seinen Ansichten diskutieren wollen.
19. Januar 2018 um 10:28
Da könnte doch gleich auch eine grössere Abordnung von der SkepKon mal eben ‚rüberfahren…
19. Januar 2018 um 12:53
@alle, die meinen, die „Meinungsfreiheit“ anmahnen zu müssen (vermutlich eh immer derselbe Absender):
Es geht bei diesem Kongress nicht um „Meinungen“, sondern um Werbung für eine gesundheitsgefährdende Scheinmedizin. Erst im Herbst wurden zwei MMS-Verkäufer zu Haftstrafen verurteilt.
Auch Curcuma ist kein Heilmittel gegen Krebs.
Zudem wird auf den starken „Reichsbürger“-Einschlag und die Präsenz anti-staatlicher Akteure bei dieser Veranstaltung hingewiesen. Vielleicht einfach mal lesen – und dann noch sich informieren, was eigentlich eine „Meinung“ ist:
https://blog.gwup.net/2015/07/28/muss-man-eine-andere-meinung-stets-akzeptieren-mitnichten/
19. Januar 2018 um 14:09
Aha!
Sorry, alternative health people: feeling better after a therapy is no proof it works
https://health.spectator.co.uk/sorry-alternative-health-people-feeling-better-therapy-no-proof-works/
20. Januar 2018 um 11:33
Lokalpresse wird wach:
https://www.rundschau-online.de/region/rhein-erft/bergheim/-bezuege-zur-rechten-szene–bergheimer-wehren-sich-gegen–gesundheits-kongress–29523256
20. Januar 2018 um 20:34
Ein Herr Holzporz von den städtischen Kulturbetrieben (sic!) meint, die Unterzeichner des offenen Briefs mal eben im Vorbeigehen abkanzeln zu können. Ich schrieb zur Berichterstattung an die Kölnische Rundschau:
„Herr Holzporz von der Cultura äußert sich, die Richtigkeit Ihrer Berichterstattung unterstellt, in befremdlicher Weise zum offenen Brief an den Bürgermeister.
• Das „allenfalls die wissenschaftliche Richtigkeit … in Frage stellen“ dürfte der leider weit verbreiteten naiven Ununformiertheit über die pseudomedizische Szene geschuldet sein. Eine derartige Verniedlichung der Problematik ist völlig unangebracht, mag aber als Ergebnis von Informationsdefiziten noch mit einem Kopfschütteln zu quittieren sein.
• Anders sieht es jedoch beim nächsten Punkt aus. Herr Holzporz liefert das „Totschlagargument“, es gebe keine rechtliche Handhabe, den Kongress „zu untersagen“. Dies ist eine geradezu klassische sogenannte Strohmannargumentation, die vom Kern der Sache wegführen soll: Es wird eine Forderung oder Unterstellung zurückgewiesen, die nie erhoben oder gemacht wurde. Alle Unterzeichner der Eingabe sind sich völlig klar darüber und stellen auch nicht in Frage, dass eine derartige Veranstaltung nicht „untersagt“ werden kann. Die Eingabe lässt keinerlei Zweifel daran, dass es um etwas anderes geht: Nämlich darum, der Veranstaltung, ihren Inhalten und Proponenten durch die Zurverfügungstellung eines „öffentlichen“, von der Stadt getragenen Veranstaltungsortes öffentliche Reputation zu verleihen. Ich wehre mich ausdrücklich dagegen, dass dieser wichtige, richtige und deutlich zum Ausdruck gebrachte Aspekt durch die Strohmannargumentation von Herrn Holzporz rhetorisch weggewischt wird.
• Zu behaupten, die Eingabe enthalte „eine etwas intransparente Mischung aus Behauptungen und Unterstellungen“ und zeichne ein „verzerrtes und im Wesentlichen nicht zutreffendes Bild“ geht ebenfalls abwertend, jedoch ohne ein einziges Beispiel anzuführen, über die in der Anlage zur Eingabe detailliert aufgeführten Fakten hinweg. Herr Holzporz möge sich die Mühe machen, auch nur einen einzigen der dargelegten Sachverhalte zu widerlegen.
Offenes Desinteresse an der eigenen Verantwortung zu zeigen und derart abwertend mit einem berechtigten Anliegen umzugehen, zeugt von einem falschen Verständnis der Aufgaben und der Verantwortung öffentlicher Aufgabenträger.
Die Eingabe ist, da darf ich wohl für alle Unterzeichner sprechen, wohlüberlegt, berechtigt und nach unserem Selbstverständnis ein zivilgesellschaftlich wichtiger Beitrag dazu, öffentliche Aufklärung zu leisten und Missständen entgegen zu treten. Sie ist ein Denkanstoß. Wir erwarten keine Wunder, aber auch keine Missachtung unseres Anliegens, wie sie leider aus den zitierten Äußerungen von Herrn Holzporz entnommen werden kann.“
Der Verein würde beim Kopp-Verlag sicher mit offenen Armen aufgenommen. Geht er aber nicht hin. Warum? Er will durch eine Veranstaltung in Räumen der öffentlichen Hand eine Glaubwürdigkeitsdividende einfahren. Da kann ich nur mit Broers rufen: Warum seid ihr noch nicht erwacht, Stadt Bergheim?
21. Januar 2018 um 11:01
„Lieber Geschäftsführer der BM. Cultura, liebe Bergheimer Verantwortliche, diese Reaktion grenzt an eine Unverschämtheit.“
https://susannchen.info/?p=2777
23. Januar 2018 um 22:13
https://www.psiram.com/de/index.php/Akasha_Congress
24. Januar 2018 um 00:25
Ich wiederhole nochmal meine Anregung: warum nicht mit einer grösseren Gruppe von SkepKon-Teilnehmern mal einen Tag lang nach Bergheim rausfahren und eine kleine Aktion oder Demo vor dem Veranstaltungsort veranstalten? Natürlich mit vorheriger Anmeldung als Kundgebung.
24. Januar 2018 um 12:37
Soweit ich die städtischen Strukturen kenne, könnte dieser Herr Holsporz nur ein mittlerer Angestellter sein und somit letztlich nicht allein entscheidungsbefugt. Seine Aufgabe ist es durch hohe Auslastung der Halle Geld in die klamme Haushaltskasse zu spülen.
Und Kongresse bringen jede Menge Geld ,auch für die Gastronomie, das Hotelgewerbe,andere Dienstleister etc…! Sogesehen gibt es eine sehr starke städtische Lobby dafür.
Vielleicht sollte man mit solchen Briefen in die lokalen Medien gehen bzw. und dort Geschädigte zu Wort kommen lassen.
26. Februar 2018 um 21:21
Aktuell gibt es mittlerweile einzelne Änderungen im Programm und bei den Referenten. Der Akasha-Congress wirbt jetzt auf seiner Internetseite mit Jo Conrad Moderator und zwar jeweils zur Eröffnung und am Ende des Kongresses. Erwartet wird auch Jim Humble. Im Programm macht sich das am letzten Tag des Kongresses bemerkbar. Seine Jüngerin Kerri Rivera ist weiterhin unverändert angekündigt.
An sich hatte das Kreisgesundheitsamt den Kongress auf gesundheitliche Gefahren hin prüfen sollen, wie es in der Antwort vom 23.01. auf Holms offenen Brief hin geheißen hatte.
9. März 2021 um 08:48
Ich hab mir nochmal das Dieter-Broers-Geschäftsmodell angeschaut.
Das Grundmuster lässt sich eigentlich ganz gut decodieren – wissenschaftlich klingende Knallwörter geschüttelt und gemixt mit Begriffen, die mit euphorisierenden Bindungsgefühlen einhergehen, zielen auf das limbische System ab, um sich dort tief zu verankern. Die Opfer glauben ihre innersten Sehnsüchte manifestiert zu sehen in greifbaren und wichtig klingenden Begriffen.
Insbesondere der letzte Abschnitt im Beispieltext bildet gewissermaßen das Schmieröl des Geschäftserfolges, immer wieder raunt Broers dünkelhaft von Bedrohungsszenarien, womit er die Wirkung seines Geraunes hochpotenziert, Stichwort Amygdala.
Dazu von „Friedrich Broers“
„Das Universum ist Liebe, denn die präsozytopische Infragyrotanzwelle trifft als x-Achse im fünfdimensionalen Koordinatensystem auf die 150-Hertz-Schumann-Frequenz als y-Achse, welche aufsteigend zur Erdrotation oxidozytische Cysalitotionseffekte parallel zur Stragulagycyonisocyse im Albedoraum interperzipiert. Dies – und das ist besonders wichtig – lässt das erkodoralkosmologische Gyroskopydanzsystem entscheidend zur cytoskopischen Skalarraumtranslyse expozeripropädieren. Liebe Freunde, das beweist wieder einmal, dass die Freude die Liebe in Aktion ist und die göttlichen Energien die Liebe selbst sind, welche die innerste Seele der Freude sind, welche wiederum die Liebe – und damit die Freude der Seele – ist im multidimensionalen Hyperspace intrensigulatorisch perzolatryphiert.
Liebe Freunde, gerne hätte ich euch auch noch über die geheime axiomatische Kocystereolaxyse aufgeklärt, aber wie ihr wisst, gibt es zur Zeit wieder sehr starke Aktivitäten der dunklen Hintergrundmächte, die das zu verhindern wissen, mehr kann ich im Moment leider nicht dazu äußern, jedes weitere Wort wäre gefährlich für mich und meine Familie…“
Mit dem wiederholten Beschwören von nebulösen Hintergrundaktivitäten ist Broers anschlussfähig an das rechtsextreme Lager und könnte z.B. mit Jebsenganser über allfällige tiefenstaatliche/ostküsten/jüdische Vernetzungen schwadronieren.