Roland Düringer, Ryke Geerd Hamer und das Krebszentrum Brüggen stehen auf der Shortlist für das Goldene Brett vorm Kopf.
Das „Goldene Brett fürs Lebenswerk“ erhält die Website Zentrum der Gesundheit.
Infos zu den Nominierten gibt es hier.
Die Verleihung findet erstmals in Österreich und Deutschand statt: am 11. Oktober ab 20 Uhr parallel im Uebel&Gefährlich in Hamburg und in der Urania in Wien.
Zum Weiterlesen:
- Das Goldene Brett bei Facebook
- „Ich könnte kotzen“: Krebs- Betroffene kritisiert Quackseite “Zentrum der Gesundheit”, GWUP-Blog am 23. Juni 2015
- Zentrum der Gesundheit: „Nonsens und Verschwörungen“, GWUP-Blog am 26. April 2016
- Zentrum der Gesundheit: Die wahnwitzigen Behauptungen, Psiram am 13. Februar 2013
- Die Hyaluron-Party ist vorbei: Drei tote Patienten einer alternativen Krebsklinik in NRW, GWUP-Blog am 5. August 2016
- Mein Studentenmädchen gegen Krebs: Neues Todesopfer der Germanischen Neuen Medizin, GWUP-Blog am 21. September 2015
29. September 2016 um 12:40
Also ist doch Ryke Geerd Hamer dabei. Gut, ich werde mich wohl der mehrheitlichen Meinung ergeben, trotz der Einwende die ich schon in einem anderen Beitrag zum Thema mal geäußert habe. Denn eigentlich würde ich lieber erleben wenn sich Herr Hamer seinen Preis direkt von einem Gericht abholen würde.
Zumindest hat die Verleihung das Goldene Bretts an den Herren, für sein „Lebenswerk“, einen symbolträchtigen Charakter. Was an sich auch nicht komplett verkehrt ist.
29. September 2016 um 15:28
? Steht da nicht, dieses „Zentrum der Gesundheit“ bekommt den Preis für das Lebenswerk ?
29. September 2016 um 15:36
Ich bin für das Krebszentrum Brüggen. Und ich hoffe, dass die Laudatio sehr, sehr böse im satirischen Sinn ausfällt.
29. September 2016 um 15:40
@nihil jie:
<< Zumindest hat die Verleihung das Goldene Bretts an den Herren, für sein “Lebenswerk”, einen symbolträchtigen Charakter. << Soweit ist es noch nicht - er ist lediglich nominiert. Fürs "Lebenswerk" wird das Zentrum der Gesundheit ausgezeichnet.
29. September 2016 um 16:14
@Bernd Harder
Ich weiß. Es ging da eher darum, dass man Hamer, wegen des etwas „humoristischen“ Aspektes der Verleihung, gar nicht erst in die Auswahl aufnimmt um ihn nicht zu verharmlosen. Nicht nur ich habe diese Bedenken geäußert. Aber es war eine demokratische Entscheidung. Ich kann damit schon sehr gut leben.
Nicht, dass ich der Verleihung ihre Ernsthaftigkeit absprechen wollte. Es ging mir da eher um die Schwere der Vergehen, die ihm (in meinen Augen zurecht) anlastet werden in Zusammenhang mit dem Charakter der Verleihung, die schon mitunter auch mit etwas Humor stattfindet.
Ich empfinde Hamer schon als einen besonders „schweren Brocken“ was die Widerlichkeit seiner Tätigkeit angeht. Deswegen äußerte ich mal meine Bedenken diesbezüglich. Aber ich vertraue da auch ganz den Rednern der Jury, dass sie das bei der Verleihung auch besonders zum Ausdruck bringt. Falls Hamer überhaupt Nominiert wird.
29. September 2016 um 16:19
@nihil jie:
<< Es ging da eher darum, dass man Hamer, wegen des etwas “humoristischen” Aspektes der Verleihung, gar nicht erst in die Auswahl aufnimmt um ihn nicht zu verharmlosen. << Ein sehr bedenkenswerter Aspekt. Ich persönlich - meine reine private Meinung - denke auch, dass man den "Charakter" dieser Veranstaltung grundsätzlich klarer fokussieren müsste.
29. September 2016 um 16:32
@ RPGNo1
„sehr böse im satirischen Sinn“?
Hm, sehr böse ja, bitte, in jedem Fall.
Aber für Satire sind die vorgefallenen Ereignisse viel zu schlimm! Denn Satire regt zum Schmunzeln an – in diesem Fall aus meiner Sicht eine gefährliche Gratwanderung.
29. September 2016 um 16:51
@Pierre Castell:
<< In diesem Fall aus meiner Sicht eine gefährliche Gratwanderung. << Das ist genau der Punkt.
29. September 2016 um 17:08
@Pierre Castell
Eine bitterböse Satire kann aufklärerisch wirken und zum Nachdenken anregen. Das Lachen soll einem im Halse stecken bleiben. Ich hoffe doch, dass der Laudator das hinbekommt.
Beispiele aus Film und Literatur sind für mich z.B. „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ oder „Er ist wieder dar“.
29. September 2016 um 17:55
Wo ist Doro??????
29. September 2016 um 21:11
Stichwort „Satire“: mir scheint – angesichts der Finalteilnehmer – dass die Jury sich momentan bemüht, eben gerade vom Image eines satirischen Preises wegzukommen, und krampfhaft versucht, der ganzen Angelegenheit einen seriöseren Anstrich zu geben. Kann funktionieren, muss aber nicht. Auf alle Fälle iss aber in der Tat ein ziemliches Risiko.
Düringer fehlt aus meiner Sicht der Impact, um in den Kreis der Finalisten zu gehören. Hamer richtet zwar (leider) noch immer viel Schaden an, ist aber auch längst nicht mehr so im Fokus der Öffentlichkeit. Und die Sache mit dem Krebszentrum ist m.E. derzeit noch nicht in einem Stadium, wo dieser Preis wirklich Sinn machen würde.
In den vergangenen Jahren war ich mit der Liste der Finalteilnehmer stets sehr zufrieden, diesmal bin ich es so gar nicht. Naja, ich habe ja in diesem Jahr die Chance, mich vor Ort vom Gegenteil überzeugen zu lassen.
30. September 2016 um 07:43
Düringer als Finalist passt schon, nur ist dieser eine rein österreichische Anglegenheit.
Er ist bei uns schon seit mittlerweile Jahrzehnten sehr bekannt. Als Kabarettist, als Schauspieler und mitlerweile leider in dieser Rolle, für die er zu Recht das goldene Brett verdient hätte. Düringer genießt eine überaus große Popularität bei uns, obwohl ich schon den Eindruck habe, dass er einiges davon eingebüßt hat.
Einige seiner Filme – z.B. „Hinterholz 8“ seine Auftritte in Fernsehserien wie MA 2412, oder Kaisermühlenblues haben zu Recht Kultstatus.
Es geht auch ein gewisses Gefährdungspotential von solchen übergeschnappten Promis aus, weil doch eine Vorbildwirkung gegeben.
30. September 2016 um 08:15
Wenn es Hamer wird, dann graviert die Namen der Leute die ihm zum Opfer gefallen sind inkl ihrer Todesdaten auf das Brett…
30. September 2016 um 08:45
@ crazyfrog:
Doro hat das Radar glatt unterflogen, wie ich schon mal vermutete.
Im Übrigen: mit der Nominierung von Hamer bin ich auch nicht einverstanden. Dem Mann gehört keine Eselsmütze, sondern gesiebte Luft.
30. September 2016 um 10:17
Auch ich sehe die Nominierten dieses Jahr sehr kritisch.
Das Krebszentrum Brüggen dient vermutlich als Stellvertreter für das gesamte Heilpraktikerunwesen, Roland Düringer sagte mir zunächst gar nichts und scheint mir nach etwas Recherche auch nur ein lediglich regional bekannter Verbreiter diverser Verschwörungstheorien zu sein – eine traurige Gestalt von überschaubarer Prominenz, wie es sie wohl dutzendweise gibt.
Hamer ist dagegen, wenn gleich vielleicht nicht im juristischen, doch im moralischen Sinne ein Mörder und verurteilter Antisemit. Ein gänzlich unappetitlicher Mensch, der durch direktes Wirken zahlreiche Menschen auf dem Gewissen hat.
Schaut man nun, wer in den vergangenen Jahren ausgezeichnet wurde, sehe ich Spinner, die zwar ärgerlich und nervig, aber auch nicht sonderlich ernstzunehmend. Straubinger, Lanka und Naidoo wurden in der öffentlichen Wahrnehmung als irrgeleitete Sonderlinge wahrgenommen, deren Theorien eh nur die Außenseiter der Gesellschaft glauben.
Verleiht man nun den Preis an Hamer, führt das zu einer wertenden Gleichsetzung seiner Lehre mit den vorgenannten. Man stellt ihn auf die Stufe mit doch eher harmlosen Salbadern.
Gewinnt hingegen ein Anderer, erscheint es so, als wäre dessen Wirken im Vergleich zu Hamer kritischer zu sehen. Wenn wir aber etwas suchen, das kritischer als Hamer ist, müssen wir schon fast in der Kateogie eines Dr. Mengele schauen.
Das gleiche gilt im Übrigen auch für das Krebszentrum – wenngleich es in Anbetracht der Opferzahlen vermutlich und hoffentlich nicht hamersche Ausmaße zu bieten hat und ohne antisemitischen Verschwörungshintergrund.
Es wäre, als würde man Hamer plötzlich wegen notorischer Falschparkerei für sechs Monate wegsperren: Man hat die Befriedigung, ihm eine reingewürgt zu haben, doch an den Kern der Sache ist man nicht gelangt.
So oder so, er und vor allem seine Anhänger werden sich als Sieger fühlen. Hamer ist für diesen Preis einfach zwei Hausnummern zu groß.
30. September 2016 um 14:06
Die Nominierung von Roland Düringer ist wohl der Splittung in zwei Zeremonien und dem dann wohl notwendigen Kandidaten aus dem Land.
Keine gute Lösung. Besser wäre zwei separate Preise.
So fallen wesentliche Kandidaten durch.
Doro oder Fr. Steffens, habe hierzulande eine höhere Wirkung.
Mit dem Krebszentrum wäre ich schon einverstanden, als Symbol für das krude Gedankengut, die Heuchelei (100% biologisch und dann das) und das gefährliche Wirken der Un)Heilpraktiker.
Auch ich sehe Hr. Hamer als nominierten kritisch, taugt nicht mehr für Satire. Der Mann und seine Anhänger sind einfach üble Kriminelle.
Die brauchen Strafverfahren und Urteile.
Dann würde ich frenetisch applaudieren.
Lebenswerk-Brett für das Zentrum der Gesundheit ist allerdings absolut berechtigt. Ehrenhaft verdient.
Ich würde eine eigene Kategorie schaffen, die würde ich jedes Jahr aufrufen, als Runnnig-Gag,.. .für persistierende Dummheit und Gier.
30. September 2016 um 17:11
Düringer nimmt Stellung zu seiner Nominierung:
https://www.youtube.com/watch?v=MJy1NuadfAI
30. September 2016 um 17:56
Habe mir das Düringer-Video mal angeschaut: irgendwie werde ich nicht schlau aus seinem Herumgereite auf den Herren Horak und Stolz.
Könnte das vielleicht mal eine(r) der österreichischen Mitlesenden näher erläutern?
Firma dankt!