Aktuelle Umfrage in der Online-Ausgabe der Deutschen Apotheker Zeitung:
Die meisten Apothekerinnen und Apotheker geben homöopathische Arzneimittel, Schüssler Salze, Bachblüten und Co. an Kunden ab, wenn diese danach fragen. Sie raten ihnen aber nicht aktiv zu, sich mit diesen alternativen Methoden zu kurieren.
In unserer jüngsten DAZ.online Umfrage erklärten dies 42 Prozent der 559 Teilnehmenden. Gut ein Viertel steht sogar voll und ganz hinter diesen alternativen Therapierichtungen und empfiehlt sie gezielt […]
18 Prozent (102 Stimmen) erklärten hingegen, diesen unwissenschaftlichen „Hokuspokus“ abzulehnen und ihre Kunden entsprechend aufzuklären.“
Zum Weiterlesen:
- Nur wenige Homöopathie-Verweigerer, DAZ-Online am 3. August 2015
- Globuli raus aus Apotheken, fordert ein Pharmazeut in Australien, GWUP-Blog am 18. Juni 2014
- Pharmazieprofessoren protestieren gegen Unwissenschaftlichkeit im Apothekenwesen, Ratgeber-News-Blog am 14. Dezember 2013
- Schwachfug aus der Apotheke, GWUP-Blog am 15. Dezember 2013
- Skepkon 2013: Globuli und Pharmazie – eine Liebesgeschichte? GWUP-Blog am 19. Mai 2013
- “Homöopathie in der Pharmazie” von Claudia Graneis (Teil 1), BlooDNAcid am 8. Oktober 2012
- “Homöopathie in der Pharmazie” von Claudia Graneis (Teil 2), BlooDNAcid am 5. November 2012
- Zauberzucker aus der Apotheke, GWUP-Blog am 23. November 2012
- Kommt eine Frau in die Apotheke, Frischer Wind am 17. Juni 2014
- Homöopathie-Titelgeschichte im Focus mit Natalie Grams und Edzard Ernst, GWUP-Blog am 8. August 2015
- Ex-Homöopathin Natalie Grams will Patienten nicht betrügen, DAZ-Online am 24. Juli 2015
10. August 2015 um 20:47
Und dann gibt es allerdings auch Apotheken, die Vorträge als Werbung für den Verkauf ihrer „Homöopathischen Reiseapotheken“ und „Homöopathie für Ihr Kind“ anbieten – und die Zuckerkügelchen tatsächlich auch älteren Menschen empfehlen, die im Urlaub an Durchfall erkranken oder einen Schwächeanfall fühlen! Pecunia non olet…
http://www.beweisaufnahme-homoeopathie.de/?p=1984
10. August 2015 um 21:14
NUR jeder fünfte Apotheker rät ab von diesem Hokuspokus…
Ich bin heute an einem Laden vorbeigekommen, den ich erst nach dem dritten Hinschauen als Apotheke identifiziert habe. Buntes Portal, Fensterfronten wie im Kaufhaus und auf den Frontschildern „Homöopathie – Allopathie – Naturheilverfahren“.
Ich hab mich nochmal vergewissert, aber doch: Ne richtige Apotheke, die tatsächlich auch echte Rezepte mit verschreibungspflichtigen Medikamenten beliefern darf…
Die zählt bei so einer Umfrage bei der Gruppe der Zauberläden sicher dreifach.
10. August 2015 um 21:39
Wäre doch schön, wenn die 18 % ablehnenden Apotheker ihre Apotheken hier eintragen würden, damit sich die Datenbank mal füllt:
http://www.homoeopathiefreie-apotheke.de/
10. August 2015 um 22:04
Die Homöomagie-„Ärzte verkaufen die Statistik gaaaaanz anders:
https://www.facebook.com/deutscherzentralverein.homarzte/photos/a.207440502773464.1073741826.198291447021703/438300446354134/?type=1&theater
11. August 2015 um 07:07
Dieses Ergebnis ist skandalös!
„Jeder zweite Apotheker rät ab“ wäre schon völlig unverständlich – immerhin handelt es sich bei Apotheker um „Fachleute“.
In was für einer dummen Welt leben wir eigentlich?
11. August 2015 um 07:20
@ Udo
Lass mich raten: Pöseldorf?
Lange war es die nächst liegende Apotheke von meinem Arbeitsplatz. Brauchte ich mal etwas, lief ich allerdings ein paar Hundert Meter weiter zu einer normalen Apotheke. Obwohl die Versuchung manchmal groß war, da hinein zu spazieren und zu fragen, was eigentlich für eine neue Wundertherapie diese „Allopathie“ denn sei.
11. August 2015 um 09:35
Ich stimme einigen Vorpostern zu. An dem Ergebnis ist nichts gutes. Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass ALLE Apotheker diesen Unfug ablehnen! Aber es geht da nun mal um Geld.
Bei den Krankenkassen ist es genau so.
Es ist eine absolute Schande, dass es in Deutschland von der Krankenversicherung kein Geld für eine Brille gibt oder Menschen mit kaputten Zähnen herumlaufen müssen, weil sie sich keinen Zahnersatz leisten können, irgendwelche Spinner sich aber von den Krankenkassen ihren Glauben an überteuerten Milchzucker bezahlen lassen können.
11. August 2015 um 10:00
@Pierre Castell
Geld stinkt nicht!
Persönlich zähle ich die Homöo-Verticker unter den Apothekern zu den skrupellosesten Wesen auf diesem Planeten. Schon wegen ihrer angeblich so tollen Ausbildung sollten gerade die Apotheker wissen das Homöopathie schlicht Betrug ist. Warum wundern die sich überhaupt das immer mehr Kunden auf diese sogenannte „Beratung“ verzichten und ihren Krempel gleich im Internet bestellen?
11. August 2015 um 11:52
Tja, das ist für die Apotheker so ein Problem.
Es ist eine Nachfrage da, es gibt von Seiten der Homöoindustrie das Angebot und man muss nur noch als Ziwschenhändler den Transfer von A nach B bewerkstelligen, wobei man sich etwas abzweigen kann.
Da man als apothekenbetreibende Person Umsatz bzw. Gewinn machen muss (PTAs, angestellte Apos, PKAs, Putzkräfte wollen bezahlt werden, laufende Kosten für Miete, IT, Vorratshaltung etc. müssen beglichen werden; irgendwovon will man dann auch noch selbst leben), wäre man ja dämlich die Nachfrage nicht zu befriedigen.
Da ist es verständlich, dass auf Kundenwunsch auch Homöopathika abgegeben werden. Die 18%, die aufklären, verdienen natürlich höchsten Respekt. Verweigern dürfen aber auch sie einen Wunsch nach dem Mittel nicht, wenn sich der Kunde nicht davon abbringen lässt.
Diejenigen, die tatsächlich selbst dahinter stehen, müssen deshalb auch nicht schlecht ausgebildet sein. Homöopathie spielt im Pharmaziestudium so gut wie keine Rolle und ist nicht prüfungsrelevant.
Jeder hat natürlich nach dem Studium eine Vorstellung davon, was Homöopathie ist. Aber wenn man vorher schon positiv eingestellt war, wird sich vermutlich während des Studiums nichts daran ändern, denn aktiv dagegen doziert wird auch nicht (meiner Erfahrung nach). In Marburg gab es letztes Jahr sogar einen Homöopathiworkshop – also eher das Gegenteil.
So kann es durchaus sein, dass jemand, der in Pharmakologie spitzenmäßig Bescheid weiß, trotzdem keinen Grund siehr, warum nicht auch Homöopathie wirken sollte.
Oder man denkt sich einfach, dass die Kügelchen (etc.) ja nicht schaden, gibt sie ab und rät dann noch, wie man das bei allen Medikamenten eigentlich tun sollte, dass man bei Verschlimmerung der Beschwerden einen Arzt aufsuchen soll.
Rechtlich ist man ohnehin durch die Anerkennung als besondere Therapierichtung abgesichert.
Zu der eher neutralen Behandlung im Studium kommt dann nach dem Studium das Fortbildungsangebot.
Da gibt es jede Menge zu Homöopathie und Schüßler – und wenn dann auf solch einer Fortbildung z.B. Studien falsch oder eklektisch zitiert werden, die DOCH eine Wirksamkeit der Homöopathie belegen – dann bröckelt bei dem einen oder der anderen mit Sicherheit irgendwann ein eventuell vorher vorhandener Widerstand.
11. August 2015 um 12:01
Christian Becker:
<< Homöopathie spielt im Pharmaziestudium so gut wie keine Rolle und ist nicht prüfungsrelevant. << So? << Wenige Wochen später hielt ich ein Skript in den Händen, in welchem es darum ging, was Homöopathie, Anthroposophie und Spagyrik sind, welches ihre Prinzipien sind und wie man Verdünnungen berechnet – mit dem freundlichen Befehl, all das bis zur Klausur auswendig zu lernen. Diese Irrlehren seien ja schließlich Teil meines Lernzielkatalogs. Diesen wiederum bestimmt der Gegenstandskatalog der IMPP (Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen), der in der Approbationsordnung für Apotheker festgelegt ist. Und wer wiederum legt diese fest? Richtig. Das Gesundheitsministerium. Meine schockierte Nachfrage, ob derlei Fragen auch Teil meines Staatsexamens sein würden, beantwortete der Dozent mit einem achselzuckenden Ja. << http://scienceblogs.de/bloodnacid/2012/10/08/gastbeitrag-homoopathie-in-der-pharmazie-eine-bestandsaufnahme-teil-1/
11. August 2015 um 12:28
Da habe ich mich in Bezug auf die Homöopathie leicht getäuscht:
https://www.impp.de/internet/de/pharmazie/articles/gegenstandskataloge-36.html?file=files/internet_files/PDF/Pharmazie/gkp.pdf
Das sind 2 Zeilen in dem 88 Seiten umfassenden Dokument – letztendlich wirklich zu vernachlässigen. Man könnte fast sagen, statistisch nicht signifikant. Ich meine, als Pharmaziestudent weiß ich schon so halbwegs, wovon ich rede.
Ich kann mich nicht daran erinnern, irgendwann einmal über Homöopathie befragt worden zu sein. Und sicherlich fällt niemand durch aus Mangel an Homöopathiekenntnissen (außer die übrigen Kenntnisse sind auch so gering, dass die paar Punkte, die man unter Umständen durch Fragen zur Homöopathie hätte sammeln können, einen gerade so über die 50% gehievt hätten.)
Spagyrik und Antrhoposophie kommen im Gegenstandskatalog gar nicht vor.
Natürlich habe ich, unwissenschaftlicherweise, von meinen Erfahrungen auf die Gesamtheit geschlossen.
11. August 2015 um 12:50
@11
Nun sagen Sie bitte nicht, dass man Apotheken heutzutage zwingen kann, den nutzlosen Dreck im Sortiment zu haben? Es würde mich ehrlich gesagt auch nicht mehr wundern….
11. August 2015 um 12:56
@Seb:
Vorrätig halten muss der Apotheker Homöopathika nicht – insofern kann das Konzept der „homöopathiefreien Apotheke“ noch funktionieren.
Aber er muss Globuli auf ärztliches Rezept abgeben/beschaffen können.
Die geschilderte Situation kann ich nicht genau beurteilen, laienhaft würde ich sagen: Natürlich könnte der Apotheker diesen Patientenwunsch verweigern, aber wer würde so etwas tun?
Ein Zeitungshändler verweigert seinen Kunden ja auch bestimmte Zeitungen nicht, wenn er diese über einen Großdistributeur im Sortiment hat/haben muss und ein Kunde danach verlangt.
11. August 2015 um 13:52
Zum Thema „Abgabe verweigern“ möchte ich noch anmerken, daß ich als Apotheker bei einer ärztlichen Verordnung einem Kontrahierungszwang unterliege und die Belieferung von mir vorgelegten Rezepten gar nicht ablehnen darf.
Das gilt sowohl für Kassenrezepte (kommen oft bei Kinderärzten mit homöopathischer „Spezialisierung“ vor) als auch für Privatrezepte.
Dem Patienten erzählen, daß die Verordnung Humbug ist, darf ich auch nicht, weil ich sonst in das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patienten eingreifen würde.
Die orthodox-homöopathischen Ideologen, die in die Apo gestiefelt kommen, sind Beratungen gegenüber immun. Mit denen diskutiere ich auch nicht mehr (ist mir zu ermüdend).
Die wollen ihren Kram haben, bittesehr – ist deren Geld.
Der Rest sind Leute die nach Homöopathie fragen, weil sie irgendwie mal was darüber gehört haben (Bekanntenkreis etc.). Denen sag ich, was das überhaupt ist und auch was ich davon halte. Die meisten wissen gar nicht welche Prinzipien der Homoöpathie zugrunde liegen, viele halten es z.B. für Phytotherapie („ist ja was pflanzliches, oder?“)…
Von mir aus empfehle ich gar keine Homöopathie.
„Homöopathiefreie Apotheken“ sind alleine schon wegen der Nummer mit der ärztlichen Verordnung eine Illusion. Solange sich rechtlich nichts am Status der homöopathischen Präparate verändert, werden Apotheken die immer wieder mal abgeben müssen.
Glücklicherweise wurde Homöopathie in meinem Studium in Braunschweig mit der nötigen – ich sag mal „Distanz“ – behandelt. (Von wegen: das gibts, das sind die Prinzipien – mehr nicht.) Ein Professor (ein Arzt aus der Pharmakologie) hat klipp und klar gesagt „Mumpitz“, die anderen haben das Thema angemessen ignoriert.
Geht eigentlich auch gar nicht anders, Pharmazie ist ein rein naturwissenschaftliches Studium.
Im Blockunterricht vorm letzten Staatsexamen stand dann tatsächlich mal so eine Ideologin aus der Apothekerschaft vor uns; wurde aber von meinen Bekannten und mir nicht ernst genommen. Prüfungsrelevant wars gar nicht.
11. August 2015 um 16:54
Der Pharmazeut Carsten Pötter von der http://www.land-apo.de/
vertickert seit Jahren mit seinen Causolyt Komplexen die wundersamsten Mittelchen, mitunter ausgelagert in einer eigenen Firma, hier zB
http://www.resonalogic.de/resonalogica/familien-komplexe/kinder-komplex.php
Zitat: „Kinder-Komplex
Dieser Komplex ist ein energetisches Resonanz Mittel auf Wasserbasis.
Zusammensetzung:
Mehrfachdestillat aus: ATP, Ubichinon, Muttermilch, Milchzähne, Obsidian, Achat
Zusatz Kupplerlösung: Kochsalz, Glukose, Fruktose und Saccharose
Hintergrund:
Der Kinder-Komplex unterstützt das Kind bei Entwicklungsstörungen, Lernschwierigkeiten, Unruhe, Angst und Konzentrationsproblemen. Die in diesem Komplex enthaltenen Muster erlauben, sich nachträglich bestätigt und um seiner selbst willen angenommen zu fühlen. Das Vertrauen in sich und zu sich selbst wird gefestigt und verankert. Der Kinder-Komplex hilft dem Kind, sich an seine Quellen ohne Vorbedingen anbinden und sich gemäß seines Naturells und Potentials entwickeln zu können. Der Kinder-Komplex dient dem Wohlsein des Kindes auf allen Ebenen seines Seins……“ Zitat Ende
Bidestillierter Halbedelstein namens Achat- das ist schon ein Homöopathikum der besonderen Art.
Früher hat er- er ist natürlcih Impfgegner- verschiedene auch nicht existierende Impfstoffe zusammengemischt und bidestilliert- evtl findet sich dieser Unsinn auch noch auf seiner HP.
Also es gibt schon die merkwürdigsten Dinge in Apotheken zu kaufen.
11. August 2015 um 19:33
Schon mal dran gedacht, was Apotheker an nem 5€ Fläschchen mit Globuli verdienen und was an einer 100€ Arzneipackung??
Schon mal was von Pharmalobbby gehört?
Da bin ich „sogar“ Skeptiker …
Ich sag nur „Wickmedinait“
Teuer und nachweislich sinnlos aber gutes Marketing
11. August 2015 um 19:42
@Bernd Hader, K.-J. Meiners
OK, da habe ich gar nicht dran gedacht – es gibt ja tatsächlich „Ärzte“ die so etwas verschreiben (das ist für mich derart unfassbar/-begreiflich dass ich das immer wieder „vergesse“).
11. August 2015 um 22:22
@Brain
„Schon mal dran gedacht, was Apotheker an nem 5€ Fläschchen mit Globuli verdienen und was an einer 100€ Arzneipackung??“
Daran denk ich unentwegt, sehe aber keinen Zusammenhang mit den Fakten:
Homöopathie ist Hokuspokus
Etwa ein Fünftel der Apotheker der Apotheker rät deswegen davon ab.
Wir erinnern uns: Apotheker müssen Homöopathika auf Rezept abgeben, Edeka lebt nicht nur vom single-malt Whiskey allein (Kleinvieh macht auch Mist)
„Schon mal was von Pharmalobbby gehört?“
Nö, die kennen wir nicht.
Verwandelt diese ominöse Lobby Mumpitz in einen Widerspruch zu heutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen (http://www.zeitschrift-homoeopathie.de/medizin-falsch-gedacht-rezension-ueber-natalie-grams-neu-gedachte-homoeopathie/)?
Falls nicht, war die Frage sinnlos.
“ Ich sag nur “Wickmedinait”Teuer und nachweislich sinnlos aber gutes Marketing“
Kann schon sein, aber abermals ohne Zusammenhang zum Thema des Blog-Artikels.
Btw, wenn ich meinen nickname einschalte, hebe ich ein Bein, was könnte erst passieren, wenn du den deinen anschaltest?
12. August 2015 um 00:47
Man, das sind nur 20% – also 80% reichen die Zuckerkügelchen, ohne einer Beratung?
Das ist wahrlich ein schlechtes Zeugnis, für dt. Apotheken…
man beachte, daß wir in einem Medizin-High-Tech-Land leben, aber auch der „Hokuspokus“ scheint hier seine (breiten) Nischen zu genießen…
12. August 2015 um 06:43
Es ist unbestritten, dass es auch bei allopathischen Medikamenten Zeug gibt, das nicht heutigen Ansprüchen genügt, aber noch zugelassen ist.
Dadurch wird aber Homöopathie auch nicht wirksamer.
MediNait hilft nicht gegen Erkältungen – aber es lindert die Symptome. Man ist also immer noch krank, fühlt sich aber besser dabei. Das kommt allerdings in der Werbung etwas anders rüber, das stimmt schon.
Ich würde es auch niemandem empfehlen (und zumindest bei uns im Studium haben wir gelernt, lieber was z.B. NUR gegen die Halsschmerzen oder NUR für den Schnupfen abzugeben, je nach Symptom halt, statt mit MediNait mal einfach was gegen alle Symptome, ob vorhanden oder nicht, zu empfehlen).
Herr Meiners könnte uns bestimmt sagen, was er an einer Packung Globuli (wo gibt’s die für 5€ – ich kenne die nur ab 6,95€) verdient. Den Gewinn von einer 100€ Arznei sollte man dabei nicht überschätzen, wenn es sich um ein verschreibungspflichtiges Medikament handelt.
Ja, nun, das was Herr Pötter so schreibt, ist übelstes Geschwurbel. Daraus kann und sollte man nicht auf alle Apotheker schließen. Das Schlimme ist, dass der Kram offensichtlich gekauft wird, sonst würde es sich nicht lohnen, das anzubieten.
Zum Glück zeigt die Umfage ja, dass bei weitem nicht alle Apotheker sowas anhängen.
12. August 2015 um 12:16
>>Herr Meiners könnte uns bestimmt sagen, was er an einer Packung Globuli (wo gibt’s die für 5€ – ich kenne die nur ab 6,95€) verdient.<<
Ein "Standard"-Fläschchen von DHU mit 10g Globuli (also z.B. "Arnica D6") kostet derzeit für den Kunden sogar 8,50€ (brutto).
Der reguläre Einkaufspreis liegt bei 4,55€ (netto).
Macht 2,59 Stücknutzen (der sich natürlich noch um ein paar Cent erhöhen kann, wenn man beim Großhandel mit Angebot einkauft).
zur Info:
Bei freiverkäuflichen Arzneimitteln die auf Verordnung von der Krankenkasse übernommen werden, sieht die Arzneimittelpreisverordnung die Preisgestaltung (=Aufschlag auf Einkaufspreis) nach einer Staffelung vor.
Der reguläre Abgabe-/Listenpreis von 8,50€ entspricht normalerweise dieser Staffelung, und ist damit auch der Preis, der der Krankenkasse (bespielsweise auf Verordnung für Kinder) angerechnet wird.
Bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln gibt es keine Staffellung mehr, da verdient man derzeit
+3%(auf den Einkaufspreis)
+8,51€.
(Das ist für Homöopathika eher uninteressant, da gibt es nich viel verschreibungspflichtiges.)
Vor 2004 waren die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente auch gestaffelt. D.h. je teurer ein Arzneimittel war, desto höher war der Aufschlag und also auch der Stücknutzen.
(Das waren die sogenannten "goldenen Zeiten" für Apotheker. Allerdings war das auch vor meiner Zeit (bin erst 2006 angefangen). Heutzutage sind die meisten Apotheker eher Kleinkrämer. Die Masse machts.
Ich bin übrigens angestellt und nicht selbstständig, deswegen betrifft mich der Stücknutzen nicht so direkt, wie den Inhaber der Apotheke.)
8. September 2015 um 03:09
Was soll das ganze Dummgeschwätz??? Einfach mal selbst ausprobieren, bevor man hier so die Klappe aufreißt. Bei mir war innerhalb von 15 Min. ein ziemlich schlimmer Schnupfen einfach weg – komplett, und vorher habe ich nicht dran geglaubt, dass es hilft. Dann hatte ich jahrelang 5-6 mal im Jahr Gerstenkörner am Auge, die mit NIX aus der Schulmedizin zu beseitigen waren. Salben, Tropfen, 3 x aufgeschnitten beim Augenarzt hat alles nichts gebracht, bis ich eine Kur mit Schüßler-Salzen gemacht habe, seit da kamen die Dinger nie mwhr wieder!
Wie soll das denn gehen, wenn Homöopathie nicht funktionieren würde? Das war doch keine Einbildung. Und wieso wirkt es bei Tieren, denen kann man nicht mit Placebos kommen oder ihnen was einreden. Hier geht es nicht um Materie, aber das scheint hier ja niemand zu begreifen…..
8. September 2015 um 13:29
@Kira:
Auch wenn’s vermutlich hoffnungslos ist:
< < Das war doch keine Einbildung. << Placebo-Effekte sind keine Einbildung: http://homoeopathie-neu-gedacht.blogspot.de/2015/08/placebo-einbildung.html
< < Und wieso wirkt es bei Tieren << Längst bekannt und erforscht: http://www.beweisaufnahme-homoeopathie.de/?p=1072
<< Hier geht es nicht um Materie << Es geht *immer* um Materie - es gibt keine "geistartigen Kräfte" und keine "immaterielle Information": https://blog.gwup.net/2011/07/19/die-homoopathie-cd-hat-einen-sprung/
8. September 2015 um 13:41
@ Kira
„Was soll das ganze Dummgeschwätz??? Einfach mal selbst ausprobieren, bevor man hier so die Klappe aufreißt!“
Warum so aggressiv?
8. September 2015 um 14:00
@Pierre Castell:
Was bleibt einem denn ohne Argumente übrig?
8. September 2015 um 16:11
Gähn! Ich bin ganz sprachlos ob der vollkommen neuen und unvorhersehbaren Gegen“argumente“. Jetzt muss ich erst einmal tief in mich gehen und überlegen, was man darauf sagen könnte…
… ich melde mich dann wieder.
8. September 2015 um 16:44
Wenn ein Schnupfen nach 15 Minuten einfach so verschwindet, ist das verdächtig. Da müsste doch erst einmal die Erstverschlimmerung kommen, oder?
8. September 2015 um 20:01
@Kira
Von einer Wunderheilung kann ich aktuell auch berichten. Sogar bei einem Tier. Eine unserer Katzen, Paula, hat gesundheitliche Probleme. Unter anderem mit der Bauchspeicheldrüse. Das führt dazu, dass sie sich mehrmals die Woche übergeben muss. Zuletzt hatte sich das aber soweit gesteigert, dass es mehrmals täglich war. Meine Frau und ich haben uns das eine Weile angesehen und sind dann zum Tierarzt unseres Vertrauens gegangen. Diese hat die Paula untersucht und ihr Blut abgenommen. Sonst nichts. Und siehe da – das ist jetzt eine Woche her und seitdem hat sich Paula nicht mehr übergeben.
Worauf ich hinaus will: Hätte unsere Tierärztin Globuli verschrieben (die ich nicht angenommen hätte) hätten wir eine Korrelation. Aber eben keine Kausalität. Es wäre schlicht Zufall gewesen, dass die Verbesserung des Gesundheitszustandes und die Globuli zusammngekommen wären.
Bei Millionen von Menschen (und Tieren) die Millionen von Globuli in Millionen von Fällen nehmen ist es kein Wunder, dass es derartige Korrelationen gibt. So wie bei ihnen und Paula.
8. September 2015 um 22:34
@Kira
Ihre Worte:
„…bis ich eine Kur mit Schüßler-Salzen gemacht habe, seit da kamen die Dinger nie mwhr wieder!
Wie soll das denn gehen, wenn Homöopathie nicht funktionieren würde?
Hier geht es nicht um Materie, aber das scheint hier ja niemand zu begreifen…“
Nun, Kira, wo fangen wir bloß an? Am besten wohl von vorn.
Schüßlers Salze sind keine Homöopathie.
Da gibt´s weder geistartige Heilkräfte, noch das Simile-Prinzip, noch die Arzneimittelprüfung an Gesunden. Der alte Schüßler hatte mit Homöopathie so ganz und garnix am Hut, die war dem nämlich viel zu schwierig zu lernen.
Und was die Materie angeht, um die es angeblich nicht geht – der Schüßler schrieb dereinst:
„Die pathogen veränderten Zellen, d. h. die Zellen, welche ein Defizit an einem ihrer Mineralien erlitten haben, bedürfen einer Deckung mittels eines homogenen Mineralstoffs. […]
Zu diesem Zwecke verabreicht man die betr. Mineralstoffe in Molekularform.
Die Moleküle treten durch das Epithelium der Mund- und Schlundhöhle in das Blut und diffundieren nach allen Richtungen. Diejenigen Moleküle, welche in den Krankheitsherd gelangen, vollziehen daselbst eine lebhafte Molekularbewegung, in welche gleichartige Stoffe aus der Nachbarschaft treten. Diese Stoffe gelangen in die pathogen veränderten Zellen, und somit kommt eine Heilung zustande.“
Sie sehen also, entgegen Ihrer Meinung geht´s da knochentrocken um Materie, und zwar nur und ausschließlich.
Und deshalb habe ich den Eindruck, dass eher Sie es sind, die da so recht nicht begriffen hat, was die Biochemie nach Schüßler bedeutet.
Das einzig homöopathische an Schüßler-Salzen ist dann auch die Verdünnungsregel 1:10, ausgedrückt durch den Buchstaben D mit den Zahlen 3, 6, oder 12 dahinter. Bei D12 ist bei Schüßler auch Schluß, während es bei der Homöopathie so gerade anfängt.
Jetzt schauen wir uns noch kurz an, um welche Mineralien es geht: Was es, vermischt mit Unmengen Milchzucker, im Hause Schüßler so gibt, sind Allerweltsmineralien, denen aus dem Weg zu gehen schon allein dann eine richtige Herausforderung ist, solange man noch so etwas wie Nahrung zu sich nimmt.
Selbst Wasser reicht schon:
Wenn sie – nur mal so als Beispiel – den Inhalt eines Literfläschen Mineralwasser, z.B. „Vöslauer“ süffeln, haben Sie von der No. 2 „Calcium phosporicum“ bei der Dosierung D6 ungefähr die Menge an Kalzium-Ionen intus, die Ihnen rund 390 kg oder etwa 1,6 Mio. Schüßler-Presslinge liefern.
Ähnlich ist es bei Magnesium. Hier bringt Ihnen ein duchschnittliches Mineralwasser dieselbe Menge, die Sie von knapp 200 kg oder 750.000 Tabletten erwarten dürften.
Ich erspare es mir, Ihnen jetzt von diversen Lebensmitteln die Mineralstoffgehalte und die Äquivalente an Schüßler-Tabletten vorzurechnen, aber seien Sie sich sicher, Sie beschüßlern sich von morgens bis abends – mit jedem Keks, jeder Banane, jeder Tasse Kaffee – in solchen Mengen, dass die paar Tablettchen einer „Schüßler-Kur“, in den der Pflüger oder die DHU äußerst sorgfältig das eine oder andere Calciumatom versteckt haben, nicht mehr bewirken, als Ihre Geldbörse zu leeren.
Apropos „leeren“: Wenn Sie ´ne Heiße Sieben leeren, dann liefert Ihnen das Wasser (nur das Wasser)etwa den Gegenwert von 150.000 Tabletten. Nur so nebenbei.
Was nun Ihre weggeschüßlerten Gerstenkörner angeht:
Falls da wirklich Mineralstoffe eine Rolle spielen, wogegen alles spricht, denn die eigentlichen Auslöser sind Bakterien wie Staphylococcus Aureus oder auch mal Streptokokken und ein lädiertes oder noch nicht ausgereiftes Immunsystem, dann können Sie sich über eines sicher sein: Bioschelmie von Schüßler hat da wenig zu beigetragen. Oder noch weniger, eigentlich ganz wenig, ganz ganz wenig. Im Grunde nix.
Das war´s eigentlich, aber was mich doch noch interessiert: Wie haben Sie es eigentlich geschafft, alles wirklich Wichtige zum Thema „Placeboeffekt bei Tieren“ komplett zu ignorieren?
Wenn man den Satz mal bei Tante Google eingibt, gibt´s allein 150.000 Einträge. Da kann man doch mal nachlesen, bevor man irgedwelchen Stuss erzählt.
Sie wollen doch ernstgenommen werden, oder?
9. September 2015 um 02:25
Eine Lüge zu unterstellen wäre wohl unfein. Aber ein Medikament fängt doch frühestens etwa nach 10-15 Min an zu wirken. In diesem Zeitraum soll „ein ziemlich schlimmer Schnupfen“ einfach („komplett“) weg sein?
Äußerst unglaubwürdig in meinen Augen.
Naja.
Im Übrigen sind es wohl auch zumeist Homöopathie-Freunde, die bei einem Schnupfen überhaupt zu „Medikamenten“ greifen. Einen Schnupfen als behandlungswürdige „Krankheit“ zu begreifen spricht wohl für sich.
Die Anderen wissen, dass sowas von alleine nach wenigen Tagen heilt und nehmen schlicht ausreichend Flüssigkeit (am Besten in Form warmen Tees) zu sich…
9. September 2015 um 19:32
@ excanwahn
Ihr ausführlicher Kommentar in Ehren. Allerdings gehe ich davon aus, dass Kira in keinster Weise an Ihrer Aufklärung interessiert ist, da sie aus meiner Sicht mit ihrer Überzeugung schon festgefahren ist.
Kira wollte wohl nur provozieren. Mehr nicht. So wie das in der Vergangenheit hier schon unzählige Male aus „Kiras Reihen“ geschehen ist.
Nur mal eben aus Frust und Dummheit pöbeln. Kira ist in keinster Weise an einer sachlichen Diskussion interessiert…
9. September 2015 um 21:16
@ Pierre Castell
Ich denke auch, dass Kira ein Hit-and-Run Troll ist. Trotzdem fand ich den Beitrag von excanwahn sehr interessant, weil er recht anschaulich die Absurdität von Schüßler-Salzen darlegt.
Ein Arbeitskollege meiner Frau (beide Apotheker) hat es mal so formuliert: Schüßler-Salze ist Homöopathie für Dumme. Beide halten Homöopathie natürlich auch für Unfug.
10. September 2015 um 21:23
@Pierre Castell
…ich weiß, was Sie meinen, aber ich finde auch den Kommentar von „excanwahn“ wirklich informativ – ich bin auch nur ein Laie in Sachen „Homöopathie“ und begrüße diesen sehr informativen Kommentar, zumal es bei den „Schüßler-Salzen“ nicht um „Homöopathie“ geht, wie in dem Kommentar schlüßig dargelegt – das soll aber nicht heißen, daß es die Dinger nicht jetzt auch als Globuli gibt:
http://www.schuessler.dhu.de/home/sortiment/globuli/schuessler-salze-globuli-1-12.html
aber wie Sie es schon schrieben, wird das „Kira“ nicht beeindrucken, da es nur um Subjektivität ihrer Erfahrungen geht…
10. September 2015 um 21:55
Zitat Kira:
…um was denn sonst? – Wenn ich fragen darf?
Informationen sind immer an Materie gebunden…
Gerade die, von Esoterikern „geliebte“ Quantenphysik, braucht „Austauschteilchen“ zur Kommunikation.
Die ‚Photonen‘ zb, sind die Austauschteilchen des Elektromagnetismus
(http://erlangen.physicsmasterclasses.org/sm_et/sm_et_04a.html)
Zwar haben ‚Photonen‘ eine Ruhemasse von NULL (juchhe, da haben wir die Massenlosigkeit ;-)), aber da ‚Photonen‘ niemals ruhend anzutreffen sind, wird ihre Masse folgendermaßen definiert:
m(asse) = E(nergie)*f(requenz)/c² (Lichtgeschwindigkeit zum Quadrat),
das heißt, jedem ‚Photon‘ ist eine Masse zuzuschreiben.
Das Standardmodell der Physik kennt keine teilchenlose (und somit materielose) Kommunikation, das ist eben das (für mich) faszinierende an dem Universum…und das ist auch das, was das Universum als eine quantenmechanische Turingmaschine* macht…Ist das Universum ein Quanten-Computer? (ich weiß, ich schweife ab ;-))
*Durch die Masse der Teilchen, nimmt die Information diskrete Dimensionen an.
10. September 2015 um 22:06
Sorry, aber die richtige Gleichung lautet:
m(asse) = h (Plank’sches Wirkungsquantum)*f(requenz)/c² (Lichtgeschwindigkeit zum Quadrat).
Natürlich lassen sich hier Fragen stellen:
Was ist der Unterschied zwischen Materie und Energie?
Man kann sehr wohl behaupten: Alles sei Energie, aber man auch sagen: Alles ist Materie, der springende Punkt ist die Masse-Energie-Äquivalenz, die Einstein in seiner berühmten Gleichung formulierte:
E = m*c²
Es gibt keine „geistartige“ Energie, sondern alle Energie bzw Masse, ist in dem „System“ Universum enthalten – Energie kann nicht erzeugt werden, sondern nur umgewandelt werden.
11. September 2015 um 06:55
@ Ralf
Excanwahn hat sich mit seinem Kommentar Mühe gemacht. Diese Mühe war – zumindest was Kira betrifft – in meinen Augen vergeblich.
Allerdings hat excanwahn vielen interessierten und bisher nicht so informierten Lesern eine große Hilfestellung gegeben (Ralf und mir z. B.).
Begrüßen würde ich, wenn Kiran sich nun wieder melden und an der Diskussion beteiligen würde. Das kann sie doch hoffentlich auch ganz ohne zu poltern, nicht wahr Kira?
Kira, der rote Teppich ist ausgerollt. Wir warten;-)
20. Oktober 2016 um 08:18
Hallo Gwup’s
jetzt macht T-Online auch noch Werbung für Schüssler Salze:
http://www.t-online.de/ratgeber/id_72800048/erkaeltung-schuessler-salze-bei-husten-schnupfen-und-halsweh-.html
könnt ihr da mal was machen?
Danke
Grüße
Guido Huber