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Michael Mann gewinnt Prozess gegen Klimawandelleugner

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Der meistgeklickte Artikel hier im Blog ist „Die Hockeyschläger-Kurve vor Gericht“ von 2019.

Es ging um einen Rechtsstreit zwischen dem renommierten Klimaforscher Michael Mann und dem Klimawandelleugner Timothy Ball. Gegenstand des Verfahrens war ein gegen Mann erhobener Betrugsvorwurf, den dieser als Verleumdung ahnden lassen wollte.

Am Ende wies das Gericht die Klage ab, weil Mann den Prozess verschleppt hatte. Diese simple formaljuristische Entscheidung war damals aber kaum zu vermitteln, da unzählige „Alternativmedien“ und Klimaleugner das Urteil als „Sieg“ über den „Klimaschwindel“ und Widerlegung von Manns berühmtem „Hockeyschläger-Diagramm“ feierten.

Vermutlich meint Zeit-Redakteurin Elena Erdmann solche Episoden, wenn sie heute schreibt, dass „der Klimaforscher Michael Mann jahrelang von Verschwörungsbloggern verfolgt“ wurde.

Auch wir bekamen das vor fünf Jahren am Rande zu spüren. Und auch damals schon wurde in den Kommentaren auf den Blogger Mark Steyn verwiesen, der mehrfach erfolglos versuchte, Mann am Zeug zu flicken.

Somit können wir aus Erfahrung bestätigen, dass – wie Erdmann erklärt – „die Lügenkampagne [gegen Michael Mann] ihren Zweck längst erfüllt hat“. Zumindest bei einigen Kommentatoren hier verfing sie offensichtlich.

Vergangene Woche war es allerdings Mark Steyn, der in seinem Blog einen „schwarzen Tag für Amerika“ verkünden ließ. Eigentlich meinte Steyn wohl eher einen schwarzen Tag für ihn selbst – aber so sind sie halt, unsere tapferen Kämpfer gegen die „Mainstream-Meinung“.

Steyn muss Michael Mann eine Million Dollar wegen Rufschädigung zahlen. Sein Blogger-Kumpel Rand Simberg kam mit 1000 Dollar davon. Das entschied ein Gericht in Washington.

Damit endet ein mehr als zehn Jahre langer Rechtsstreit, der sich tatsächlich um die „Hockeyschläger-Kurve“ drehte:

Die beiden hatten eine Parallele zu einem […] Skandal konstruiert, der sich an der Penn State University, an der Mann zu diesem Zeitpunkt forschte und lehrte, etwa gleichzeitig ereignete: Dem Footballcoach Jerry Sandusky war vielfache Vergewaltigung von Kindern nachgewiesen worden. Und den Direktoren der Universität wurde vorgeworfen, den Fall verschleiert zu haben.

„Man könnte Mann den Jerry Sandusky der Klimawissenschaft nennen“, schreibt Simberg, „nur dass er statt Kindern Daten misshandelt hat.“ Und Steyn ergänzt: „Wenn eine Institution bereit ist, systematische Vergewaltigung von Minderjährigen zu vertuschen, was wird sie dann nicht vertuschen?“

Michael Mann kommentiert das Urteil:

I hope this verdict sends a message that falsely attacking climate scientists is not protected speech.

Zum Weiterlesen:

  • Climategate, die Hockeyschläger-Kurve und der Kampf gegen die Leugner, zeit.de am 14. Februar 2024
  • Die „Hockeyschläger-Kurve“ vor Gericht: Ist der Klimawandel bei einem Prozess in Kanada widerlegt worden? GWUP-Blog am 6. September 2019
  • Passion is not misconduct, science am 13. Februar 2024
  • The climate scientist who just won a $1-million judgment against climate change deniers, Los Angeles Times am 13. Februar 2024
  • Michael Mann, a Leading Climate Scientist, Wins His Defamation Suit, New York Times am 8. Februar 2024
  • US climate scientist Michael Mann wins $1m in defamation lawsuit, The Guardian am 9. Februar 2024
  • Famed climate scientist wins million-dollar verdict against right-wing bloggers, Washington Post am 8. Februar 2024
  • Das sogenannte „Hockeyschläger“-Diagramm zu Temperaturen ist nicht erfunden, afp am 27. Juli 2023
  • Skeptical Science: Welche Beweise gibt es für die Hockeyschläger-Kurve?

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