Auch in der neuen Spektrum-Kolumne von Dr. Natalie Grams geht es um die Impfskepsis bei Ärzten und Pflegepersonal:
Letztlich verstehe ich eine Entscheidung von Menschen in Gesundheitsberufen gegen das Impfen, im Speziellen gegen die Corona-Impfung, überhaupt nicht.
Sicher dürfte hier auch ein Verquickung mit anderen Problemen eine Rolle spielen, die mit dem Impfen an sich nichts zu tun haben – etwa die aktuelle Überforderungssituation des Gesundheitswesens und ein nur zu verständlicher Frust über die chronisch unhaltbare Gesamtsituation in der Pflege und in den Kliniken generell.
Aber Impfgegnerschaft aus Trotz, dazu noch in Gesundheitsberufen? Und das zudem öffentlich rundheraus erklärt?
Das geht über eine falsche individuelle Entscheidung weit hinaus, weil es gravierenden Einfluss auf alle verunsicherten medizinischen Laien haben kann und sie womöglich auf die Seite der Verweigerer bringt.
Update vom 14. Januar:
„Corona-Impfung und Impfskepsis im Medizinbereich“
Zum Weiterlesen:
- Covid-19-Impfung: Ausgerechnet die Profis! spektrum am 12. Januar 2021
- „Ich verstehe nicht, warum Pfleger sich nicht impfen lassen“, Zeit-Online am 12. Januar 2021
- Kranken- und Pflegebereich: Der Staat hat das Recht, die Impfung zur Pflicht zu erheben, Welt+ am 12. Januar 2021
- Weltärztepräsident will Impfpflicht für Pflegekräfte, morgenpost am 12. Januar 2021
- Kritik an Söders Vorstoß zur Impfpflicht für Pflegekräfte, Zeit-Online am 12. Januar 2021
- Debatte über Corona-Impfpflicht für Pflegekräfte entbrannt, ÄrzteZeitung am 12. Januar 2021
- Debatte über Impfpflicht für Pflegekräfte: Zu dumm zum Impfen? SPON am 12. Januar 2021
- Verschwörungsmythen und Fake News reduzieren die Impfbereitschaft von Pflegekräften, GWUP-Blog am 9. Januar 2021
- Pro und Contra: Impfpflicht – Bei der Aufklärung über das Impfen kann es nicht bleiben, Süddeutsche am 12. Januar 2021
- Pro und Contra: Impfpflicht – Alles andere als produktiv, Süddeutsche am 12. Januar 2021
- Was hinter den Zweifeln steckt, SZ+ am 12. Januar 2021
12. Januar 2021 um 17:48
Ich erhielt heute den Anruf einer Verwandten, sie erzählte, eine ihrer Freundinnen arbeite als MTA in einer Arztpraxis, in der man der Covid-19-Impfung „skeptisch“ gegenüber stehe.
Diese Freundin erzählte, sie bekäme den Eintrag, die Impfung erhalten zu haben, in ihren Impfpass, ohne geimpft worden zu sein, denn sie traue dem Impfstoff nicht. Ausserdem wäre das ganz normal in Arztpraxen, das würden ja viele so machen …
Das beunruhigt mich sehr, und eigentlich wollte ich im hiesigen Gesundheitsamt anfragen, ob an diesem Gerücht (ich weiss ja nicht, ob die Frau sich nur wichtig gemacht hat) was dran sein könnte. Da es aber so schon überlastet ist, schreib ich das mal hier in die Runde.
Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr entsetzt mich die Möglichkeit, die Geschichte könnte stimmen.
12. Januar 2021 um 19:10
Für mich ist das alles die (erwartete) Fortsetzung von Homöopathie und sonstiger Alternativmedizin. Ich habe keinerlei Hoffnung, das das Problem kleiner werden wird.
Nicht direkt, aber doch passend:
Udo Endruscheit beim HPD:
https://hpd.de/artikel/postfaktisch-irrationale-leider-nicht-nur-den-usa-18868
Natalie Grams ebenfalls beim HPD:
https://hpd.de/artikel/natalie-grams-preis-fuer-civil-courage-ausgezeichnet-18869
12. Januar 2021 um 19:55
Grundsätzlich müssen wir davon ausgehen, daß es kriminelle Ärzte gibt (zb Lügenbodo), denn Ärzte sind nunmal Menschen wie du und ich und keine Halbgötter in Weiß, also gibts unter denen auch kriminelle Typen.
-aber- die überwiegende Mehrheit ists nicht!
Jahre her hatte ich mit meinem Hausdoc über das og problem gesprochen(da gibts ja versch Seiten) seinr Rat: da normale Impfungen in portionierten Spritzen verimpft werden läßt man sich nach der Impfung die Spritze mitgeben. Auf der Spritze sind die Aufkleber über Art u. Nr. der Impfung davon klebt man einen an die richtige Stelle im Impfpass und läßt beim nächsten Besuch abstempeln(die restlichen Aufkleber vernichten)
geht leider nicht bei corona da aus Flasche mehrfach aufgezogen wird.
12. Januar 2021 um 20:34
@ Wednesday
Das ist natürlich Hörensagen über zwei Ecken. Sollte etwas dran sein, könnte die Verwandte ja mal ihrer Freundin sagen, dass sie das dem Gesundheitsamt gemeldet hat. Denn das wäre Urkundenfälschung (und in meinen Augen Gemeingefährdung, wenn andere glauben, sie wäre geimpft).
12. Januar 2021 um 21:55
Natürlich ist es nicht üblich, dass Eintragungen in Impfpässe gemacht werden, ohne dass Impfungen erfolgt sind.
Natürlich ist es nicht auszuschließen, das ist Praxen gibt, in denen das dennoch passiert.
Bitte wenden Sie sich unbedingt an die örtlich zuständige Ärztekammer, damit solchen Missständen nachgegangen werden kann.
12. Januar 2021 um 22:26
Es kursieren Listen „impfskeptischer“ Ärzte, bei denen ist dieses Vorgehen sicherlich üblich mit eventuellen Konsequenzen für die Approbation und strafrechtlichen Konsequenzen (Das Thema gab es mal in diesem Blog zu Beginn der Pandemie beim Stichwort Masken tragen und die medizinisch begründete Befreiung davon.)
Die Formulierung „Ausserdem wäre das ganz normal in Arztpraxen, das würden ja viele so machen“ deutet meiner Meinung auf etwas Anderes hin. 1. eine Rechtfertigung für ein gesellschaftlich umstrittenes Fehlverhalten. 2. was ich gut finde, machen bestimmt auch (viele) Andere (argumentum ad populum).
13. Januar 2021 um 08:58
@all, danke für die Hinweise!
13. Januar 2021 um 10:42
Ich finde, was Natalie Grams da sagt, sehr wichtig.
Impfgegnerschaft aus Trotz, um auf durchaus existierende Missstände hinzuweisen, kann nicht der richtige Weg sein.
Man kann nicht andere, die gar nichts für diese Missstände können, in Gefahr bringen, um ein, wenn auch nachvollziehbares, Ziel zu erreichen. Es gibt Gewerkschaften, Berufsverbände, und andere demokratische Institutionen oder als drastischeres Mittel auch z.B. Hungerstreik als Wege, Missstände zu beseitigen.
Nun ist es momentan ja noch nicht klar, ob die Covid-Impfung nur den Krankheitsverlauf mildert, oder auch die Ansteckungsfähigkeit senkt/ beseitigt. Solange könnte man vielleicht noch argumentieren, dass die Personen ja nur sich selbst gefährden.
Ich halte es allerdings für unwahrscheinlich, dass durch die Impfung nicht zumindest ein gewisser verringernder Einfluss auf die Contagiosität erreicht wird. Wenn aufgrund der Impfung die Viren schneller unschädlich gemacht werden oder sie sich langsamer vermehren, dann müsste sich das in der Übertragungsfähigkeit niederschlagen.
Ist überhaupt eine Impfung bekannt, bei der die geimpften vor der Krankheit geschützt sind, sie aber dennoch übertragen?
13. Januar 2021 um 13:06
„Corona: Impfstoffe im Zeitraffer“:
https://www.transgen.de/aktuell/2813.corona-impfstoffe-gentechnik.html
14. Januar 2021 um 10:23
Wir sehen die Folgen jahrzehntelanger Gleichgültigkeit (ich vermeide mal den Begriff „passives Wohlwollen“ von Gesellschaft, Politik und ja, Wissenschaft gegenüber einer Kultur einer aus völlig fehlgeleiteter „Individualität“ entspringenden Beliebigkeit.
Das Paradebeispiel ist doch die Homöopathie: Wir sollten uns klar vor Augen halten, dass entgegen jeder Vernunft, jeder Evidenz, jeder Plausibilität, jeder wissenschaftlichen Erkenntnis dieser (wenn als Medizin angesehen, gefährliche) Humbug par excellence allein aufgrund intensiver Lobbyarbeit mit dem Traditions- und dem Beliebtheitsargument GESETZLICH VERANKERT UND SOGAR PRIVILEGIERT ist!
Man kann es nicht oft genug und nicht deutlich genug sagen, hier haben wir längst das Fanal, das zeigt, wie sich ohne Widerspruch FakeNews, Unsinn und Verschwörungsknäuel jeglicher Art und Provenienz bis hinein in die Gesetzgebung ausbreiten können. Genau daran machte Natalie Grams bei der Verleihung des „Goldenen Bloggers“ seinerzeit die politische Dimension der Homöopathie fest.
Wacht endlich mal auf in Berlin und seht an diesem Beispiel, wohin die Kultur der Beliebigkeit und der falschen Toleranz bei der Auseinandersetzung Fakten vs Meinung führen kann – und wird, wenn sich nichts grundlegend ändert!
Natalie Grams‘ „Sprechstunde“ ist in ihrer Analyse und auch in ihrer Fassungslosigkeit voll zuzustimmen. Derzeit erlebe ich in dieser Diskussion allerdings tatsächlich einen (sonst von mir eher geringgeschätzten) Backfire-Effekt. Wohl ausgelöst von einem Kommentar im Spiegel vom 9. Januar gibt es derzeit weiten Protest gegen ein angebliches „Medizinpersonal-Bashing“. Nicht gut.
Das sollte nicht so sein und nicht so wahrgenommen werden und der Ruf nach einer Impfpflicht, den halte ich auch für verfehlt. Aber das Problem verschwindet damit nicht…
… und es liegt schlicht darin begründet dass „medizinisches Personal“ weithin ebensowenig kritisch-rationales Denken pflegt wie weiteste Teile der Allgemeinheit und auch, dass wissenschaftliches Denken in diesen Kreisen wohl gar nicht so verbreitet ist wie man gern annehmen möchte.
Wie oft haben wir schon angesichts „ärztlichen Schwurbels“ und ärztlicher – organisierter – Impfgegnerschaft betont, dass Ärzte in der Regel keine Wissenschaftler sind (und, wie Natalie Grams oft betont hat, „Wissenschaftlichkeit“ bis weit in die 2000er Jahre im Medizinstudium fast nicht vorkam).
Es ist vielleicht zu spät! Zu spät, um im Bildungssystem auf unterster Ebene die Grundlagen für kritische Vernunft zu legen. Zu spät, um die Abgänger weiterführender Schulen mit einer Grundausstattung an wissenschaftlichem Verständnis ins Leben zu schicken.
Wie wir gerade sehen, vielleicht sogar zu spät, auf medizinisches Personal in einer so großen Problemlage wie der Corona-Krise zu vertrauen?
Eine Katastrophe mit jahrzehntelanger Ansage!
Und „die Skeptiker“, die seit Jahrzehnten dagegen arbeiten, genau die sind in den Augen vieler die Spinner und Verschwörungstheoretiker, die „Materialisten“, die angeblich „gegen alles sind, was sie nicht messen können“ – in den Worten von Dr. Jens Behnke „reduktionistische Materialisten“.
Nein, sind wir nicht, wir sind Realisten und Naturalisten, die in ihr Weltbild alle Phänomene der realen Welt einbeziehen, aber davon überzeugt sind, dass es für deren Erklärung nicht mehr bedarf als letztlich natürlicher Ursachen.
Wer sich nicht in diesem Rahmen bewegt, ist anfällig für Irrationalität und für – letzlich – Ängste. Und genau das sehen wir heute auch bei weiten Teilen des „medizinischen Personals“. Wie gesagt, mE eine Folge jahrzehntelanger falscher Toleranz gegenüber Fakten.
Sorry, ist beim Schreiben zu einem Rant geworden. Auch wegen persönlicher Betroffenheit, immerhin ist es mir gelungen, zwei Altenpflegerinnen in meinem Bekanntenkreis von der Impfung zu überzeugen.
14. Januar 2021 um 12:11
… und nun eine echte Glanzleistung bei SPON:
Hatten sie am 9. Januar noch mit einem „Kommentar“ die Pflegekräfte-sind-doof-Debatte einigermaßen demagogisch angeheizt, so macht er heute bei Spiegel+ (wohl, damit es nicht so viele lesen) mit „Diskussion über Impfpflicht bei Pflegekräften – Das Vertrauensverhältnis ist kaputt“ auf.
Die Kommunikation war und ist unter Corona schlicht eine Katastrophe. Von vielen Seiten.
14. Januar 2021 um 17:18
Wenn unter den Pflegekräften so eine hohe Impfverweigerung zu beobachten ist, sollte man da nicht mal generell das Pflegeverständnis dieser betreffenden Personen hinterfragen und überprüfen?
Im Prinzip heißt das doch, dass die Pflegenden dem Leben der Gepflegten keine Wertschätzung entgegenbringen. Wohmöglich ist der ganze Pflegebetrieb mit Wurschtigkeit, Esoterik und noch schlimmeren Sachen durchseucht. Die Pflegekräfte behaupten zwar immer, am Limit des Machbaren zu sein, aber hat das auch mal jemand überprüft oder sagt man da, wird schon stimmen?
Nach meinen anekdotischen Beobachtungen in Altenheimen beschäftigen sich Pflegekräfte hauptsächlich in Grüppchen schwatzend und rauchend, während die Oma mit dem Gesicht in der Suppe hängt.
22. Januar 2021 um 10:16
Heute in der Rhein-Neckar-Zeitung:
https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-heidelberg-homoeopathie-kritikerin-natalie-grams-schlaegt-neues-kapitel-auf-_arid,613612.html
24. Februar 2021 um 15:59
Ich habe eine Frage an die werten Mitkommentatoren.
Warum ist in D der Impfstoff von AstraZeneca das große Iih-Pfui-Bäh?
Vor nur wenigen Wochen war der mRNA-Impfstoff von BionTech das absolute No-Go („GEN“-Impfstoff, gab es noch NIE!!einelf11 für Menschen), und viele Leute haben mit dem Brustton der Überzeugung verkündet, sie würden nur einen bewährten Vektor-Impfstoff akzeptieren.
Jetzt haben wir einen sehr guten Vektor-Impfstoff, wie uns sämtliche Fachleute bestätigen, der uns aus der Pandemiesituation rausführen kann. Aber insbesondere die Leute, die nach Fun und Freizeitvergnügen rufen und sich über den schleppenden Fortgang der Impfaktion aufregen, lehnen dieses Vakzin vehement ab und sorgen für eine weitere zeitraubende Umplanung.
Die Katze beißt sich in den Schwanz. Ich kann es einfach nicht begreifen. Wie kam es zu dem Umschwung? Wo liegt mein Denkfehler?
24. Februar 2021 um 16:34
@RPGNo1:
Ich habe jetzt nur das gefunden:
https://www.dw.com/de/astrazeneca-selbstdemontage-eines-hoffnungstr%C3%A4gers-gegen-das-coronavirus/a-55775433
24. Februar 2021 um 19:05
@Bernd Harder
Danke. Aber der Artikel ist auch schon wieder ein Vierteljahr alt.
Dieser massive Meinungsumschwung in D hat nach meiner Einschätzung erst mit der offiziellen Zulassung und den ersten Lieferungen begonnen. Und ich kann mir einfach keinen Reim darauf machen.
Wahrscheinlich denke ich einfach zu naturwissenschaftlich-rational und traue zu wenig meinem Bauchgefühl. ;)
26. Februar 2021 um 00:58
Ist die Skepsis gegenüber dem Impfstoff von AstraZeneca verantwortlich für den Rückstau? Im Vergleich zu den Wirkstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna weist das Vakzin von AstraZeneca mit rund 70 Prozent eine geringere Wirksamkeit auf. In Deutschland ist der Impfstoff zudem nur für Menschen von 18 bis 64 Jahren zugelassen. Der ständigen Impfkommission (Stiko) reichten die Daten zur Impfeffektivität bei älteren Menschen nicht aus.
Auch machten Berichte über heftige Nebenwirkungen die Runde. In Braunschweig und Emden kamen ungewöhnlich viele Klinikangestellte nach einer Impfung mit dem AstraZeneca-Stoff nicht zur Arbeit, die Impfungen wurden hier zeitweise ausgesetzt. Experten betonen allerdings, dass die Impfreaktionen zu erwarten seien.
Dennoch sind viele Bürger offenbar verunsichert, die Impfbereitschaft bei AstraZeneca womöglich geringer. In Rheinland-Pfalz sei der Anteil der Termine in den Impfzentren, die nicht wahrgenommenen würden, bei AstraZeneca mit unter zehn Prozent höher als bei Biontech, teilte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums WELT mit. Gründe für die Absagen seien meist jedoch nicht bekannt. In Nordrhein-Westfalen dagegen hätten sich Hinweise, dass die Impfbereitschaft mit Blick auf AstraZeneca tendenziell verhalten sei, nicht bestätigt, erklärte eine Sprecherin des NRW-Gesundheitsministeriums vergangene Woche.
Für AstraZeneca scheint es ein weiteres Hindernis zu geben: Noch werden in den meisten Bundesländern Menschen aus der ersten Priorisierungsgruppe geimpft. Sie umfasst Menschen über 80 Jahre, Mitarbeiter in Alters- und Pflegeheimen oder Personal auf Intensivstationen. Letztere kommen für eine Impfung mit dem AstraZeneca-Vakzin infrage, wenn sie unter 65 Jahre alt sind. Das sorgt offenbar in einigen Bundesländern für den Rückstau.
https://www.welt.de/vermischtes/plus227028911/AstraZeneca-Warum-ueber-eine-Million-Impfdosen-ungenutzt-sind.html
26. Februar 2021 um 09:42
Impfgegnerschaft aus Frust, Trotz und Überforderung? Nicht vielleicht aus berechtigter Skepsis gegenüber einem Impfstoff, der holter-die-polter entwickelt und zugelassen wurde und über dessen Wirkung es natürlich noch keine Langzeitstudien gibt? Vielleicht ist den Leuten das Risiko einfach zu hoch? Man denke an das hier: https://www.deutschlandfunk.de/schweinegrippe-narkolepsie-als-spaetfolge-der-impfung.676.de.html?dram:article_id=483838
26. Februar 2021 um 10:58
@Nadine:
Die Corona-Impfung ist nicht „holter-die-polter“ entwickelt und zugelassen worden – an den neuen Impfstofftechnologien wird seit über 20 Jahren geforscht und die Corona-Pandemie hat dieser Forschung lediglich zum Durchbruch verholfen.
Für die Zulassungsstudien wurden Zehntausende Menschen freiwillig geimpft, was ausreicht, um häufige Nebenwirkungen festzustellen oder auszuschließen. Sehr seltene Komplikationen sind immer möglich, bei jeder Impfung und jedem Medikament.
Die Forderung von Impfskeptikern nach 100-prozentiger Sicherheit ist unrealistisch – es geht immer um eine Abwägung des Nutzen- und Risikopotenzials.
Die Problematik der „Schweinegrippe“-Impfung war etwas komplexer, als in dem DLF-Bericht dargestellt wird:
https://lars-und-die-welt.de/2020/12/17/narkolepsie-schweinegrippe-impfung/
26. Februar 2021 um 11:48
@Nadine
Ich arbeite in der Pharmaindustrie, und weder die Impfstoffentwicklung noch -zulassung waren holter-die-polter. Die Entwicklung ging so schnell vonstatten, weil es schon Vorkenntnisse (SARS 1 oder MERS) gab und erhebliche Ressourcen auch von den Regierungen in die Entwicklung der Impfstoff einflossen.
Die Zulassung der Impfstoffe in der EU erfolgt nach dem Verfahren der „bedingten Zulassung“. Prüfung und Evaluierung der eingereichten Daten, die sonst nacheinander abgearbeitet werden, laufen parallel ab.
https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/qanda_20_2390
Fazit: Das Risiko ist absolut nicht groß, ganz im Gegenteil. Querdenker und Impfgegner sehen das natürlich anders. Ebenso wie gewisse (Boulevard)medien, denn nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten (besonders für das eigene Geldsäckel).
26. Februar 2021 um 14:53
Das Risiko ist der Virus! Nicht Vergessen!
Für viele Leute sogar ein ganz erhebliches.
Ob Sie nun einfach nur wollen, dass die Geschäfte wieder öffnen, oder es Ihnen wichtiger ist, sich endlich wieder in die Arme nehmen zu können; Je mehr wir Impfen, desto schneller kommen wir aus diesem Schlammassel wieder raus.