Hoffnungsvoller skeptischer Nachwuchs in den USA:
Bei der diesjährigen CSIcon in Las Vegas stand erstmals die 13-jährige Bailey Harris auf der Bühne.
Bailey ist Initiatorin und Mitautorin von drei Wissenschaftsbüchern für Kinder, der sogenannten „Stardust“-Reihe.
In dem Video (und in einem ergänzenden Interview mit Susan Gerbic) erzählt sie, dass sie von der TV-Doku „Unser Kosmos – Die Reise geht weiter“ mit Neil deGrasse Tyson inspiriert wurde, insbesondere davon, dass „alles in unserer Welt, einschließlich unseres Körpers, aus Sternen besteht, die über Milliarden von Jahren explodiert sind“:
Ich war so begeistert von dieser Idee, dass ich mich an unseren PC zuhause setzte und anfing, ein Buch mit dem Arbeitstitel „Book of Truth“ zu schreiben. Das sollte eine Anspielung auf „The Book of Mormon“ sein. Da ich in Utah aufgewachsen bin, hatte ich in der Schule ständig Leute um mich, die mir mit der Hölle drohten, wenn ich nicht an Jesus glaube. Erschienen ist das Buch dann 2017 mit dem Titel „My Name is Stardust“.
Heute bezeichnet Bailey sich als „a thirteen-year-old advocate for science education, human rights, and freethought“.
Populär wurde auch ihr Video „Secular Tour of the Ark Encounter“, das Baileys Besuch in dem fundamentalchristlichen Themenpark „Ark Encounter“ des Kreationisten Ken Ham zeigt.
Schönes Abschlussfoto:
Auf dem Schild in der Arche, eingerahmt von der Schlange des christlichen Paradieses, steht: „Wenn ich euch davon überzeugen kann, dass die Sintflut nicht real war, dann kann ich euch auch einreden, dass es keinen Himmel und keine Hölle gibt“.
Die Idee der Hölle traf mich in der Schule, als ich acht Jahre alt war. Das ist das Alter, in dem Mormonen getauft werden, also haben die Kinder an meiner Schule in Utah ständig sehr aufgeregt über Religion geredet. Damals wurde mir immer gesagt, dass ich zur Hölle fahren würde, weil ich nicht religiös bin.
Diese Auseinandersetzung mit den negativen Seiten von Religion, zusammen mit der Vorstellung, dass unser Körper eigentlich aus Sternenstaub besteht, brachte mich dazu, mein erstes Buch „My Name Is Stardust“ zu schreiben. Also, ich hasse die Idee der Hölle. Es ist eine Form von Kindesmisshandlung. Jetzt nehme ich ihren Sinnspruch und mache ihn zu meinem. Das ist einer der Gründe, weshalb die Ark Encounter-Tour für mich persönlich wichtig war.
Ich benutze dieses Foto am Ende meiner Präsentationen bei vielen Konferenzen.
Zum Weiterlesen:
- Challenging Creationism at the Ark Encounter: An Interview with Bailey Harris, CSI am 19. Dezember 2019
- Today Is Your Lucky Day: An Interview with Bailey Harris, CSI am 12. Juni 2019
- Disneyland für Kreationisten, GWUP-Blog am 16. Juli 2016
- Die Kreationismus-Debatte: Bill Nye gegen Ken Ham, GWUP-Blog am 7. Februar 2014
27. Dezember 2019 um 01:01
Alles gut und schön, aber mir kommt das alles irgendwie seltsam vor, daß auf einmal so viele Kinder zu „Helden“ werden – vielleicht ist das das „Greta-Phänomen“ ;-)
Ich gebe zu, daß das Internet schon eine Beschleunigung ermöglichen kann – in meiner Kindheit und Jugend gab es nur die Schule :-) …und Bücher, die man aber erst auch kaufen mußte…Wissen war nicht so einfach verfügbar, wie heute.
27. Dezember 2019 um 12:43
@Ralf i.V.:
Da mag was dran sein – allerdings ist mir dann eine Bailey Harris immer noch lieber als eine Christina von Dreien, die jetzt völlig freidreht:
http://www.relinfo.ch/2019/12/11/christina-von-dreiens-neues-buch-erschienen/
27. Dezember 2019 um 22:41
@Bernd Hader:
Im letzten Absatz der Buchbesprechung steht folgendes:
„Den Medien gegenüber hat Christina von Dreien behauptet, der Klimawandel sei eine „Lüge“. Das ist schade. Christina von Dreien hätte sich an die Spitze der Klimajugend in der Schweiz stellen und zu einer Schweizer Greta Thunberg werden können.“
Da bin ich aber froh, dass sich Christina von Dreien in diesem Buch als Klimaleugnerin zu erkennen gibt, denn ich möchte mir nicht ausmalen, was denn alles an „esoterischem Beifang“ mit in die Diskussionen gebracht würde, wäre von Dreien eine schweizerische Version einer Greta Thunberg.
28. Dezember 2019 um 01:35
@Sebastian Taege:
wäre von Dreien eine schweizerische Version einer Greta Thunberg.
Ja, kann ich auch drauf verzichten.
28. Dezember 2019 um 01:36
@ Bernd Harder:
Och, immer noch besser, als eine schweizerische Version einer Luisa Neubauer. ;)
31. Dezember 2019 um 22:01
@ Bernd Harder
27. Dezember 2019 um 12:43
Natürlich, so war das auch nicht gemeint – ich bin froh über jede/n, die/der vernünftig handelt, egal, wie alt sie/er ist.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob immer hinter den hochbegabten Kindern/Jugendliche nicht auch Erwachsene stecken, die ihre Kinder promoten – dieser Verdacht besteht ja auch bei Greta Thunberg.
Auch sind junge Erwachsene dieser Szene sehr wohl geschult, wie auch Luisa Neubauer…es sind keine Wunderkinder, die auf einmal die Bühne der Welt betreten.