Interessante „Jungsfrage – Mädchenfrage“ im jetzt-Podcast (übrigens eine Neuauflage von 2011):
Allerdings behandeln Kolja Haaf und seine Kollegin Lara Thiede das Ganze eher im unanalytischen Plauderton – und zum Teil auch widersprüchlich.
So verortet Thiede das Thema „Wahrsagen“ in einer faktenfreien Parallelwelt, die wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht zugänglich sei – als wenn es dazu nicht bereits zahllose Tests und Untersuchungen gäbe, zum Beispiel der alljährliche Wahrsager-Check der GWUP.
Darüber hinaus findet die junge Journalistin esoterische Praktiken wie Handlesen und Horoskope (zumindest im Vergleich mit Verschwörungstheorien) harmlos und spaßig – erklärt aber gleichzeitig, dass sie noch immer „ein bisschen Schiss“ habe vor dem, was ihr zwei „Wahrsager“ dereinst prophezeiten. Wie aber kann etwas harmlos und spaßig sein, was einen ängstigt?
Als Gründe für die (angebliche) Esoterik-Affinität von Frauen arbeiten Haaf und Thiede Faktoren wie das Bedürfnis nach Einzigartigkeit und den Wunsch nach Transzendenz sowie Machtausübung, ein Monopol auf vermeintliches Spezialwissen und intime Kommunikation heraus.
„Angeblich“ deswegen, weil keineswegs belegt ist, dass Frauen „esoterischer“ sind als Männer. Das hat Professor Hell bei der SkepKon 2014 detailliert erklärt.
Zum Weiterlesen:
- Mädchen, warum seid ihr so esoterisch? jetzt am 8. September 2019
- Wie tickt das Schaf? Skeptiker und Gläubige im Test, GWUP-Blog am 19. Juni 2014
- Mädchen, warum wollt ihr Hexen sein? GWUP-Blog am 13. März 2010
- Frauen und Esoterik: Der sechste (Un)sinn, GWUP-Blog am 21. September 2010
- Mädchen und Esoterik, GWUP-Blog am 23. Dezember 2011
- Was macht der Esoterik-Kram in meiner Timeline? jetzt am 9. August 2018