gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

Medizin: „Wo ist der Beweis?“ jetzt in 15 Sprachen erhältlich – und weiterhin kostenlos zum Download

| Keine Kommentare

Vor fünf Jahren haben wir über das kostenlos im Internet verfügbare Buch

Wo ist der Beweis? Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin

berichtet.

Jetzt weist Cochrane Deutschland darauf hin, dass das Buch …

… mittlerweile in 15 Sprachen erhältlich ist, weitere folgen in Kürze […]

Das Buch richtet sich an alle, die besser verstehen wollen, wie Therapien oder Behandlungen fair getestet werden können, warum dies wichtig ist und wie sich an Gesundheit und Gesundheitsversorgung interessierte Personen an der Auswertung von Behandlungen beteiligen können.

Zur deutschen Ausgabe (kostenlos als PDF) geht es hier.

Im Vorwort schreibt der Direktor des deutschen Cochrane-Zentrums in Freiburg, Professor Gerd Antes:

Dieses Buch ist der konsequente Versuch, die strengen Regeln für verlässliche Information für Patienten und Betroffene verständlich und nutzbar zu machen.

Dass offensichtlich haltlosen Versprechungen von Eiferern und Scharlatanen nicht getraut werden kann, haben die meisten Menschen verstanden. Dass man jedoch auch seriösen Wissenschaftlern, Ärzten, Krankenkassen, Behörden und gesundheitspolitischen Organisationen nicht blind vertrauen sollte, ist weit weniger leicht einsichtig.

Täglich verbreitete Empfehlungen und Versprechungen zeigen das jedoch sofort: Neue Behandlungen sind nicht automatisch besser; mehr ist nicht notwendigerweise besser; das frühe Erkennen einer Krankheit ist keinesfalls immer besser; und etabliert bedeutet nicht immer bewährt.

Behauptungen dieser Art führen uns immer wieder in die Irre, ihre häufige Wiederholung macht sie nicht richtiger. Leider beherrschen sie auch das Denken vieler Patienten. In den folgenden Kapiteln wird erklärt, warum vieles, was scheinbar plausibel ist, nicht stimmt und uns zu falschen Entscheidungen führt.

Der englische Arzt und Medizinjournalist Ben Goldacre ergänzt:

In der Medizin sollte es nicht um Autorität gehen, und die wichtigste Frage, die man bezüglich jeder Behauptung stellen kann, ist ganz einfach. Sie lautet: „Woher wissen Sie das?“ Diese Frage soll im vorliegenden Buch beantwortet werden […]

Gelegentlich können Eiferer und ihre Freunde in den Medien, wenn sie ihre eigenen Produkte (Therapien) bewerben und die gegen sie sprechenden Belege in Zweifel ziehen, größeres Unheil anrichten, indem sie nämlich unsere Auffassung darüber, woher wir wissen, dass etwas gut oder schlecht für uns ist, aktiv untergraben.

Homöopathische Zuckerpillen schneiden nicht besser ab als Schein-Zuckerpillen, wenn sie in wirklich fairen Tests miteinander verglichen werden. Doch wenn man Homöopathen mit diesen Ergebnissen konfrontiert, führen sie ins Feld, dass mit dem ganzen Konzept der Durchführung von Studien etwas nicht stimmen könne, dass es irgendeinen komplizierten Grund gäbe, warum ausgerechnet ihre Pillen als einzige nicht getestet werden können.

In Wahrheit kann aber, wie dieses Buch zeigen wird, jede Behauptung, die im Hinblick auf die Wirkung einer Maßnahme aufgestellt wird, einem transparenten, fairen Test unterzogen werden […]

Dieses Buch gehört in jede Schule und alle ärztlichen Wartezimmer. Bis dahin liegt es in Ihrer Hand. Lesen Sie es.

Zum Weiterlesen:

  • „Wo ist der Beweis?“: Verlässliche Informationen gegen haltlose Versprechen, GWUP-Blog am 24. August 2013
  • Imogen Evans/Hazel Thornton/Iain Chalmers/Paul Glasziou/Karin Beifuss (Übersetzerin): Wo ist der Beweis? Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin. Verlag Hans Huber, Bern 2013, online hier.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.