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„Dreifrontenangriff“ auf die Homöopathie oder aber „drei Verbrechen der Homöopathie“?

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Ja, so langsam merkt es auch die Homöopathen-Lobby:

Ach ihr lieben Globuli-Freunde – da hätten wir gleich noch was für euch:

Globuli sind unethisch. Deshalb solltest du keinem Arzt trauen, auf dessen Schild »Homöopath« steht.“

Die Perspective Daily-Autorin schreibt von „drei Verbrechen zugleich“:

  1. Homöopathie ist Betrug.
  2. Homöopathie ist Abzocke.
  3. Homöopathie ist unterlassene Hilfeleistung.

Meine Hoffnung ist das kritische Denken und dass Menschen offen zuhören und sich trauen, zu sagen: »Ich habe mich geirrt!« Meine Hoffnung, dass der »Münsteraner Kreis« mit seiner Forderung im nächsten Jahr erfolgreich sein wird. Meine Hoffnung, dass wir bald nicht mehr zwischen »Schul-« und »Alternativmedizin« trennen. Oder hast du schon einmal von einer »Alternativphysik« gehört, die wir zurate ziehen, wenn der Apfel mal nicht nach unten fällt?“

Und noch was (wir wollen ja nicht geizen):

Und ganz konstruktiv schlagen wir – neben der 50 000-Euro-Challenge, die heute auch in Spanien verbreitet wird – noch einen ganz simplen Test vor, den jeder Homöopath jeden Tag in seiner Praxis durchführen kann:

Na, wie isses?

Falls die Kügeli-Fans das wieder nicht können – tja, dann endet’s wohl tatsächlich bald so:

Nebenbei: Man kann die Ängste der Homöopathen verstehen, denn nach einer neuen Studie genügt bereits eine kleine Gruppe, um historische Umbrüche zu initiieren:

Jeder sozialer Wandel, sei er groß oder klein, ist eine hochkomplexe Angelegenheit. Damit er stattfindet, muss vor allem eines passieren: Die Mehrheit der Menschen muss von einer neuen Idee überzeugt werden – von einer Minderheit.“

Zum Weiterlesen:

  • Ein Homöopath hat mir geholfen. Trotzdem ist er ein Verbrecher, Perspective Daily am 11. Juni 2018
  • Did you know? „The skeptical movement is an offshoot of the Communist Party“, edzardernst am 10. Juni 2018
  • Seitenwechsel: Abkehr von den Sanften, NZZ Folio 6/2018
  • Die nächste Verzweiflungstat: Eine Sonderveröffentlichung Homöopathie im „Stern“, GWUP-Blog am 6. Juni 2018
  • La GWUP ofrece un premio a quien identifique preparados homeopáticos, ARP am 11. Juni 2018
  • Homöopathiefreie Apotheke – allerdings nur in Kanada, GWUP-News am 10. Juni 2018
  • Vortrag mit Norbert Aust in Homburg/Saar: „Homöopathie: Lehre – Überzeugung – Evidenz“, GWUP-Blog am 7. Juni 2018
  • Globuli: Was Hänschen lernt, das kann man dem Hans schwer abgewöhnen, Onkel Michaels kleine Welt am 11. Juni 2018

14 Kommentare

  1. Also wirklich. Ihr gebt denen doch wirklich eine Chance, nämlich die 50.000 Euro Challenge. Die brauchen nur teilnehmen, gewinnen, und die Welt ist auf den Kopf gestellt.

    Also los!

    Oder sagt wenigstens, warum Ihr nicht teilnehmt!

  2. Der Satz von der Seite homoetrust.de mit dem Dreifrontenangriff ist doch nett:

    „Die Hautpargumentation gegen die Homöopathie finden Sie auf den Seite der GWUP und des Münsteraner Kreises, sie haben sich seit 200 Jahren nicht geändert.“

    Da sollten die Homöopathen doch mal drüber nachdenken. Die Kritik an Behauptungen wie 2×2 gleich 5 ist sogar noch älter als 200 Jahre. Das spricht aber nicht gegen die Kritik.

  3. Schnüff, schnüff, die arme homöopathische Ärztegemeinschaft. Ihre Grundlage wird so einfach vom bösen Dreigestirn Münsteraner Kreis, GWUP und Natalie Grams in Frage gestellt. Und natürlich ist das Dreigestirn politisch gesteuert und den Konzernen untertan.

    Jetzt im Ernst: Der Arzt, der diesen Text verbrochen hat, bewegt sich nahe an einer Verschwörungstheorie.

  4. Seeehr nahe an einer Verschwörungstheorie. Über das Stadium einer Bastelarbeit (konstruiere aus subjektiv empfundenen Indizien ein Erklärungsmodell, das in deine Welt passt) ist der Autor schon hinaus.

    Bei „Susannchen braucht keine Globuli“ wurde die Alternative „Pfefferminz mit Geschmack für 7 Euro/100 g vs. praktischer Schraubverschluss für 95 Euro/100 g“ ganz im Stile vieler Homöopathie-Seiten (z.B. DHU) zur „Abstimmung“ gestellt. Ergebnis: 446 zu Null gegen den praktischen Schraubverschluss.

    Wird der Techniker-Krankenkasse mitgeteilt.

  5. @Joseph Kuhn:

    Selbst das mit der wiederkehrenden Kritik ist abgekupfert.

    Christian Boiron, (bisher) erfolgreicher Vertreiber von Entenleberprodukten, sagte 2ominutes.fr im Okober 2017:

    „Ich bin seit 47 Jahren im Unternehmen und Homöopathiekritiker sagen immer dasselbe.“

    Das INH fand:

    „Dass die Kritiker immer das Gleiche sagen, kann auch daran liegen, dass die Homöopathie deren Argumente bislang nicht widerlegen konnte.“

    https://www.netzwerk-homoeopathie.eu/standpunkte/251-reaktionen-auf-das-positionspapier-der-easac-europaweit-und-mit-natalie-grams

  6. @ Udo Endruscheit:

    Man sollte anerkennen, dass der Beobachtungszeitraum der homöopathischen Historiografie nun immerhin 200 statt 47 Jahre umfasst. ;-)

    P.S.: Gibt es bei Boiron auch hochpotenzierte Entenleber?

  7. @Joseph Kuhn
    „Oscillococcinum® ist ein bekanntes homöopathisches Arzneimittel zur Vorbeugung und Behandlung der Grippe. Es enthält eine homöopathische Zubereitung aus Entenleber und -herz […] “
    https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Oscillococcinum

  8. Das war sogar einer unserer ersten Artikel. Bis heute kann ich mir den Namen weder merken noch ihn unfallfrei aussprechen. Aber Erfolg scheint das Zeug ja trotzdem zu haben.

    http://www.homöopedia.eu/index.php/Artikel:Oscillococcinum

  9. Irgendwie assoziiere ich Boiron immer mit dem Entenleberzeugs. Ist aber auch zu schön, vor allem die „Arzneimittelprüfung“, die zu dem „Mittel“ führte. Siehe Homöopedia.

    In den USA ist Oscillococcinum® das meistverkaufte Remedium (und damit ein wesentlicher Umsatzfaktor für Boiron). Nun ja, bald müssen die nicht vorhandenen Inhaltsstoffe deklariert werden…

  10. Deshalb auch diese Schleichwerbung jetzt auch in der Zeitschrift Eltern – nach dem Stern und der Brigitte.

    https://www.facebook.com/susannchenbrauchtkeineglobuli/photos/a.1154754404559256.1073741829.1143844205650276/2019772738057414/?type=3

  11. Was mich an dem PD-Artikel zur Homöopathie verwundert ist, dass es der Autorin gelungen ist, die Webseite des INH und Nathalie Grams‘ Bücher bei ihrer Recherche zu übersehen. Die werden dort mit keiner Silbe, mit keinem Link erwähnt. Was ich als großes Versäumnis empfinde, da das INH nämlich ausführlich und freundlich, aber bestimmt erklärt, warum das mit der Homöopathie nicht funktionieren kann.

    Stattdessen eine mega-provozierende Überschrift… Das tut der Aufklärung keinen Dienst, sondern wirkt eher abstoßend auf Zweifler und Unentschiedene. Wenn das nicht mal die Leute, die sie erreichen will, davon abhält, sich mit den wirklich guten Argumenten gegen Homöopathie zu öffnen.

    Wirklich schade!

  12. @Yvonne Fritz:

    Ich kann Ihre Sichtweise gut verstehen – finde es aber auch bisschen problematisch, jeden einzelnen Autoren/jede einzelne Autorin auf „die Aufklärung“ zu verpflichten.

    Es ist m.E. völlig legitim, sich einfach mal zu ärgern und das öffentlich zum Ausdruck zu bringen, ohne dabei andere zu erwähnen und ohne speziell auf die Überzeugungskraft des Artikels zu fokussieren.

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