Wir stellen ja nur Fragen:
Was würde ein seriöser Historiker und Friedensforscher tun, der aus welchen Gründen auch immer Zweifel am Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz hegt?
Der sich vielleicht fragt, ob das Ganze möglicherweise eine „False Flag“-Aktion gewesen sein könnte, so wie der besagte Historiker auch den Anschlag auf Charlie Hebdo für „ungeklärt“ hält?
Er könnte zum Beispiel Angehörige der Opfer besuchen und mit ihnen sprechen, wie etwa Der Spiegel (Nr. 49/2017) oder Cicero (1/2018) dies taten.
Er kann aber auch einen Artikel des Verschwörungsideologen Elias Davidsson teilen, der angeblich auf „offene Fragen“ hinweist:
Zu Davidssons „offenen Fragen“ gehört die Mutmaßung, es sei „nicht eindeutig geklärt, ob Menschen tatsächlich in dieser Operation [gemeint ist der LKW-Anschlag] gestorben sind“.
Auch hätten die Angehörigen …
… nicht das geringste Interesse an einer Aufklärung der Todesumstände ihrer Verwandten“
gezeigt.
Von dem offenen Brief der Angehörigen aller zwölf Todesopfer an die Kanzlerin oder von den zahlreichen Betroffenen-Statements scheint „der Forscher“ Davidsson noch nie etwas gehört zu haben.
„Der Forscher“ Davidsson ist auch damit überfordert, einfach bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) nachzufragen, was es mit dem geheimnisvollen gelben Bus auf sich hat, an dem er sich rumorend abarbeitet:
Keine Zeitung erwähnte die Anwesenheit des gelben Busses am Tatort. Die zuständigen Behörden erklärten nicht, warum der Bus die ganze Zeit am Ort gestanden hat.
Warum sollten sie auch? Die Erklärung ist ebenso offensichtlich wie banal – und wird von der BVG-Pressestelle auf Anfrage auch genau so bestätigt:
Es handelt sich – wie auf den Fotos sogar erkennbar – um einen ganz normalen Bus der Linie 100, der gegen 20 Uhr fast parallel mit dem Anschlags-LKW an der Haltestelle Breitscheidplatz eintraf. Von diesem Moment an gehörte der Bus aus Rechtsgründen zum Tatort und durfte bis zum Abschluss der Untersuchungen nicht mehr bewegt werden. Außerdem blockierte der zum Stehen gekommene LKW die Straße – was ebenfalls auf den Fotos zu sehen ist.
Auf Bitten der Polizei diente der Bus während dieser Zeit als „Wärmstube“ für Helfer und Augenzeugen. Erst mit dem Abtransport des LKW am nächsten Tag konnte der Linienbus 100 wegfahren.
Nichtsdestotrotz macht der „Doktor“ und „Friedensforscher“ Daniele Ganser völlig distanzlos billigste Reklame für einen offenkundigen Agitator wie Davidsson.
Unfassbar.
Das fand auch der Blogger Reda El Arbi, der Ganser in einem offenen Brief anging:
Ich bin sonst nicht oft knapp an harten Worten, aber dieses widerliche Masturbieren des eigenen Egos auf Kosten von Opfern und Angehörigen hat mir zuerst die Sprache verschlagen. Sie suhlen sich zum tragischen Jahrestag des Terroranschlags in Berlin, an dem die ganze Qual bei den Betroffenen wieder hoch kommt, in ekelerregenden Selbstdarstellung.
Einige meiner Freunde denken, Sie glauben wirklich an den von Ihnen formulierten Scheiss. Ich bin da anderer Meinung. Ich denke, es ist Ihnen scheissegal, was Sie gerade behaupten, Hauptsache, Sie kriegen damit Öffentlichkeit und Aufmerksamkeit.“
Ob Ganser selbst daran glaubt oder nicht, sei mal dahingestellt.
Aber eins ist klar: Wer Ganser (der die Bezeichnung „Verschwörungstheoretiker“ erklärtermaßen als „Stigmata“, als „Frechheit“ und „Diffamierung“ empfindet) immer noch für einen Wissenschaftler, Wahrheitssucher und kritischen Fragensteller hält – dem ist nicht mehr zu helfen.
Ganser, der sich selbst rühmt, in seiner „Forschung extrem genau“ zu sein, zugleich aber unbekümmert einräumt, dass seine „Technik“ darin besteht, „viel wegzulassen und mich auf ein Detail zu konzentrieren“.
„Viel weglassen“ beschreibt Gansers Methode in der Tat recht gut, analysiert der Schweizer Journalist Christoph Kummer:
Er stellt suggestive Fragen, spielt gekonnt mit Bildern und nimmt es oft ungenau mit Fakten oder lässt sie weg.“
Ganser, der Journalisten dazu auffordert, „bekannte schlechte Quellen zu meiden“, sich selbst aber auf den emeritierten Theologie-Professor David Ray Griffin und andere unseriöse Gewährsleute beruft:
Warum sich ein Theologe mit Hochhäusern und Flugzeugen auskennen sollte, weiß zwar nur der liebe Gott, aber die Fans kümmert das nicht“,
merken die Belltower News dazu an.
Die Fans kümmert ebensowenig, dass Ganser das geflügelte Wort „Cui bono?“ für eine kritische Frage zur Wahrheitsfindung hält:
Sie müssen sich bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 immer fragen: Wer profitiert davon?“
Seiner Meinung nach die US-Regierung, die damit Erdölkriege vor der Bevölkerung rechtfertigen könne.
Das Problem damit: Wem ein Ereignis nützt, kann der Urheber sein, aber er muss es nicht sein. „Cui bono?“ ergibt keineswegs einen zwingenden Schluss.
Ganz im Gegenteil: Nach der üblichen verschwörungstheoretischen Dialektik müssten die Profiteure gerade unverdächtig sein, denn versierter Verschwörer würde sich doch niemals dadurch zu erkennen geben.
Wie realitätsblind Gansers Fanklub trotz allem ist, zeigt sich nicht nur an den Kommentaren unter seinem Facebook-Posting („Dieser „Anschlag“ hat False Flag quer über die Stirn tätowiert, deutlicher geht es nicht mehr“), sondern wird auch von Christoph Kummer dokumentiert.
Zwei neue Videos widmen sich explizit der immergleichen Ganserschen Phraseologie, der am 19. Januar mal wieder sein Sprüchlein von den „offenen Fragen“ rund um den Einsturz von WTC 7 aufsagte:
Im offiziellen Untersuchungsbericht – immerhin die Basis für den so genannten „Krieg gegen den Terror“ und den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan – wird nur über den Einsturz der Twin Towers WTC1 und WTC2 berichtet, der Einsturz von WTC7 wird verschwiegen.“
Ob da wirklich etwas „verschwiegen“ wird, erklärt dieser Faktencheck:
Auch bei Psiram gibt’s eine Übersicht zu Gansers Endlosschleifen und den Erklärungen dazu.
Die manipulative „Ich stelle ja nur Fragen“-Masche von Ganser und Co. arbeitet treffend der Schweizer Neuhistoriker Philipp Sarasin heraus:
Genau dieser Verneinung – „ich sage ja nicht, dass…, ich frage nur“ – verdanken Verschwörungstheorien in unseren postmodernen, gegenüber Wahrheitsbehauptungen skeptischen Gesellschaften ihr Funktionieren, ihre Attraktivität und ihre Durchschlagskraft: Sie sind als Frage getarnte Theorien, die nicht widerlegt werden können.
Sie müssen nicht unbedingt explizit die Verschwörer benennen – vor allem dann nicht, wenn sie sich nicht gänzlich ins paranoide Reich der Geisterseher verabschieden, sondern gleichsam noch „massenmedientauglich“ bleiben wollen. Eine solche Verschwörungstheorie kann sich ganz darauf beschränken, in den leeren Raum, den ihre Fragen öffnen, ihre unausgesprochenen Antworten als bloße Vermutungen stehen zu lassen.
Durch die Behauptung aber, nur Fragen zu stellen und keine Aussagen zu machen, ist sie nicht zu widerlegen; sie hält die Türe zum Reich der Geisterseher ständig offen.
Mit diesen als Fragen getarnten Vermutungen dringen Behauptungen und politische Vorurteile in den öffentlichen Raum ein, die sich in einer offenen Debatte nicht legitimieren ließen. Der Verschwörungstheoretiker konstruiert im Grunde einen diskursiven Ausnahmezustand.
Zum Weiterlesen:
- Was ist falsch an #Verschwörungstheorien? Geschichte der Gegenwart
- Daniele Ganser und die 9/11-Verschwörung, Die Tiefe am 5. Juli 2017
- Tote am Breitscheidplatz? Daniele Ganser hat seine Zweifel, Die Tiefe am 23. Dezember 2017
- Wer zum Teufel ist Ariana? Verschwörungstheorien in der Schule und die Ganser-Wahrheit, GWUP-Blog am 28. Juli 2017
- Daniele Ganser – das One-Trick Pony, Psiram am 6. Juni 2017
- Verschwörungstheorien als Geschäftsmodell: Daniele Ganser im Kino Babylon, Belltower News am 29. November 2017
- Das Ganser-Phänomen, Die Wochenzeitung 3/2017
- 11. September: Truther, Stahlträger und mehr, GWUP-Blog am 11. September 2017
- WTC 7 und die “Truther”, GWUP-Blog am 1. Oktober 2013
- Wie ich Verschwörungstheorien prüfe, Die Tiefe am 31. März 2017
- Der Mythos vom „freien Fall“ von WTC 7, GWUP-Blog am 4. Juni 2017
29. Januar 2018 um 15:11
Kleine Ergänzung:
Ganser, der keinerlei Problem mit der Vorstellung hat, dass Bush mehr als 3000 Amerikaner töten lässt, aber sich nie und nimmer vorstellen kann, dass der Präsident der Ukraine „eigene Sicherheitsleute erschiessen liess“.
https://www.basellandschaftlichezeitung.ch/basel/baselbiet/attentat-auf-charlie-hebdo-ist-meiner-meinung-nach-ungeklaert-128789007
29. Januar 2018 um 15:13
@crazyfrog:
Indeed, auch Gansers politische Einäugigkeit ist sprichwörtlich.
29. Januar 2018 um 15:59
Es ist wirklich unglaublich, je mehr man sich mit dem Typ beschäftigt:
In seinen Büchern gibt er häufig Artikel aus der VPM-nahen Zeitschrift „Zeit-Fragen“ als Quellen an.
https://www.psiram.com/de/index.php/Daniele_Ganser#Quellennachweise
https://www.psiram.com/de/index.php/Verein_zur_Förderung_der_Psychologischen_Menschenkenntnis
29. Januar 2018 um 17:49
Cui bono?
Daniele Ganser.
29. Januar 2018 um 17:50
@Sinapsis:
Sehr treffend.
29. Januar 2018 um 21:46
Ganser stellt wirklich „nur“ Fragen. Weiter macht er nichts. Schon gar nicht denken, weder vorher noch nachher. Und die Antworten auf seine Fragen interessieren ihn auch nicht die Bohne.
29. Januar 2018 um 22:32
@MatthiasU:
Letzteres ist der entscheidende Punkt, der ihn als „Wissenschaftler“ total disqualifiziert.
30. Januar 2018 um 09:33
Ich hab es schon bei Youtube gefragt:
Wie kommst du, Bernd Harder*, auf „zigtausende Tote“? (FAKTENCHECK (2): Dr. Daniele GANSER zu 9/11. WTC 7 – Sprengung oder Brand? [Verschwörungstheorien]; 4:14)
Wenn man die ungenaue Argumentation jemand anderes‘ kritisiert, sollte man doch an die eigene höhere Standards anlegen.
* Ich nehme jetzt mal an, du bist auch der Autor des Videos.
30. Januar 2018 um 10:28
@Kuno:
Bin ich nicht, aber vermutlich sinnlos, euch „Recherchekünstlern“ mit vorgefasster und unverrückbarer Meinung das zu erklären.
30. Januar 2018 um 10:51
„“Die ARD-Journalistin Stöber meint denn auch, dass Ganser hinter der Website Swiss Propaganda Research stehen könnte.“ (Felix E. Müller, NZZ am Sonntag)“
https://querfrontseiten.blogspot.de/2018/01/die-ard-journalistin-stober-meint-denn.html
30. Januar 2018 um 10:53
@Kuno:
du willst ernsthaft darüber streiten, ob fast 3000 Tote „zig“-Tausend Tote sind oder nicht? Sonst habt ihr aber keine Probleme?
30. Januar 2018 um 11:02
@ crazyfrog:
Sorry, aber „zigtausend“ beginnt für mich bei 20k aufwärts. Aber das ist hier ja nicht der Punkt.
30. Januar 2018 um 14:47
@noch’n Flo:
„Aber das ist hier ja nicht der Punkt.“
Genau das denke ich auch, deshalb gehe ich inhaltlich auch nicht auf „Kuno“ ein, zumal schon seine Grundannahme Nonsens ist.
Das ist halt typische Manier von Ganser-Claqueuren, auf fundierte und absolut berechtigte, belegte Kritik an Gansers umfangreichen Auslassungen mit dem Pseudo-Vorwurf zu antworten, dass ein Pronomen mit drei Buchstaben an einer Stelle vielleicht nicht völlig zutreffend gesetzt worden ist.
Albern und lächerlich, aber nix Neues.
31. Januar 2018 um 20:16
Hallo und danke für den guten Artikel. Den Schuh mit dem Wörtchen „zig“ muss ich mir wohl anziehen;) Wenn das der einzige Einwand ist, dann passt das.
Spannend ist bei den Reaktionen zu meinen Faktenchecks zu Ganser, dass die Leute, die pro Ganser sind, den Vortrag gar nicht richtig verstehen.
Sie merken gar nicht, dass Ganser Fragen stellt, die er nicht beantworten kann, sondern nehmen nur die Message mit.
Bspw. meinen sie, dass WTC7 gesprengt wurde, eindeutig und so, physikalisch gar nicht anders möglich… Das sei natürlich vielfach belegt. Das widerspricht interessanterweise aber auch Ganser. Der Widerspruch wird aber ausgeblendet, da Ganser zu den „Guten“ gehört.
Er erreicht mit seinen suggestiven Fragen also genau die intendierte Wirkung, ohne dass er sich selber angreifbar machen muss.
2. Februar 2018 um 14:30
@Verschwörung & Fakten:
Das ist eine interessante Beobachtung, danke.
Deckt sich mit diesem Artikel:
http://www.dietiefe.com/2017/07/05/daniele-ganser-und-die-911-verschwoerung/
„Die Verschwörungstheorien entstehen dann im Kopf“.
Und ja, diesmal ist es erstaunlich ruhig geblieben. Entweder ist die Werbung Gansers für seinen „Rubikon“-Kumpel der entscheidende Schritt gewesen, der es langsam unmöglich macht, Ganser noch weiter zu verteidigen.
Oder Ihr Video und ähnliche Beiträge zeigen endlich Wirkung, sogar bei fanatischen Anhängern des Herrn Doktor.
2. Februar 2018 um 19:41
Man fasst es nicht: Ein „Theologenstreit“ um den 11.9., bei dem Ganser-Liebling Griffins schlecht aussieht:
„Der Theologe Timothy B. Cargal verwies auf elementare logische Fehler in David Ray Griffins Thesen: Aus Argumenten für andere Täter als die der „offiziellen“ Theorie könne man nicht folgern, dass die Regierung die Anschläge absichtlich „erlaubt“ habe.
Tatsächliche frühere False-Flag-Aktionen der US-Regierung bewiesen für das spezielle Ereignis gar nichts und machten seine Inszenierung nicht wahrscheinlicher. Eine gleichzeitige Sprengung aller Stützpfeiler des WTC 7 anzunehmen, sei nicht vernünftiger, als ihren Einsturz anzunehmen. Eine zusätzliche Sprengung des WTC 7 nach den beiden Türmen ergebe keinen Sinn, weil sie der erwünschten Wirkung der vorigen Sprengung nichts hinzugefügt hätte.
Wer ein Flugzeug als Ursache der Einschlagsschäden beim Pentagon bestreite, müsse dessen Verbleib erklären. Wozu hätte die Regierung das vierte Flugzeug abschießen lassen sollen, wenn es ein von ihr geplantes Ziel anflog? Und warum hätte sie ihren Abschussbefehl verheimlichen sollen, statt sich zu rühmen, dass sie einen weiteren Anschlag vereitelt habe? Dies hätte der angenommenen Vertuschung der anderen geplanten Anschläge gedient.
Griffin sei es nur gelungen, seine Irrationalität zu beweisen
https://de.wikipedia.org/wiki/Verschwörungstheorien_zum_11._September_2001#Faktenprüfung
2. Februar 2018 um 19:45
Auch Michael Shermer bringt Gansers Methode auf den Punkt:
Ständiges Wiederholen von entkräfteten Behauptungen, selbst wenn die Widerlegung im Internet allgemein zugänglich ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Verschwörungstheorien_zum_11._September_2001#Faktenprüfung
2. Februar 2018 um 19:52
@crazyfrog:
Ja, also mich amüsiert ja am allermeisten, dass Ganser in seinen Vorträgen behauptet, wir alle würden blind „die Bush-Version“ glauben.
Weil Bush das so gesagt hätte, würden wir alle fraglos an einen Terroranschlag glauben.
Ich persönlich weiß nicht mal, was Bush genau zu 9/11 gesagt hat. Worauf es ankommt, ist, dass mehrere Wissenschaftler die Sprengungsthese in unabhängigen Studien widerlegt haben, zum Beispiel Ryan Mackey.
5. Februar 2018 um 13:04
Ganser ist sich für gar nichts mehr zu Schade:
Am 5. Mai 2018 feiern wird das Neue Hambacher Fest. Mit Vera Lengsfeld, Dr. Thilo Sarrazin, Frank Schäffler, Klaus-Peter Willsch, Dr. Daniele Ganser und Gastgeber Prof. Dr. Max Otte werden engagierte und kompetente Referenten ihre Ideen und Analysen vortragen. Der freie Austausch freier Bürgerinnen und Bürger bei leckerem pfälzischem Essen und guter Musik ist das Ziel des Neuen Hambacher Festes.
https://neues-hambacher-fest.de/
5. Februar 2018 um 13:05
@crazyfrog:
Die „Patriotenwanderung“ klingt doch nett …
5. Februar 2018 um 14:52
Ist den Organisatoren dieses sogenannten Neuen Hambacher Festes überhaupt klar, wen sie mit Daniele Ganser eingeladen haben?
Ok, Vera Lengsfeld schrappt seit einiger Zeit hart am rechtspopulistischem AfD-Rand endlang.
Thilo Sarrazin erhält seit seinem Buch „Deutschland schafft sich ab“ auch eifrig Applaus aus derselben Ecke (warum ist der eigentlich noch in der SPD?)
Frank Schäffler (FDP) bezeichnet sich als Klimaskeptiker.
Klaus-Peter Willsch (CDU)ist für eine Zusammenarbeit mit der AfD.
Max Otte hat angekündigt, wegen Differenzen zu Angela Merkel bei der Bundestagswahl 2017 für die AfD stimmen zu wollen.
Da hat sich ja ein nettes Grüppchen zusammengefunden.
PS: Alle Infos zu den o.g. Personen sind Wikipedia entnommen.
5. Februar 2018 um 14:55
@RPGNo1:
Danke für die Zusammenstellung.
Normalerweise ist das den Leuten wohl nicht klar:
https://www.merkur.de/lokales/freising/freising-ort28692/freising-umstrittenen-redner-ausgeladen-6428347.html
Ich denke aber, in dem Fall ist die Veranstaltung völlig bewusst und mit Absicht so zusammengestellt.
Aber gut, wieder ein Point, den man künftig verwenden kann, um darauf hinzuweisen, in welchem Umfeld der Herr Doktor Wissenschaftler Friedensforscher sich bewegt.
5. Februar 2018 um 15:58
@Bernd Harder
„Ich denke aber, in dem Fall ist die Veranstaltung völlig bewusst und mit Absicht so zusammengestellt.“
Das ist auch mein Eindruck. Beim Neuen Hambacher Fest treten Leute auf, die nicht unbedingt der nationalkonservativen bzw. rechtspopulistischen Ecke zuzuordnen sind, aber doch gewisse Sympathien für entsprechendes Gedankengut zu hegen scheinen.
Schade eigentlich, dass der ursprüngliche Sinn und Zweck des Hambacher Festes 1832 somit ins Zwielicht gestellt wird.
Übrigens, die Organisation des neuen Festes hat es sogar zu einem eigenen Absatz in der Wikipedia gebracht, wie ich bemerkt habe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hambacher_Fest#Gesellschaften,_Stiftungen_und_Preisverleihungen
5. Februar 2018 um 16:14
Was labert der Typ eigentlich immer, dass er Filme vom Pentagon-Einschlag sehen will?
https://www.aargauerzeitung.ch/dossiers/9-11/historiker-daniele-ganser-fordert-911-neu-zu-untersuchen-112899879
Die gibt es doch:
https://arprin.wordpress.com/2011/09/11/systemkritik-und-911-teil-4-die-lugen-der-truther/
5. Februar 2018 um 16:15
@crazyfrog:
Ja, hatte ich in einem früheren Artikel auch schon mal geschrieben. Das ist eine billige Masche, um das Ganze endlos „offen“ zu halten und immer wieder unsinnige (fast kindlich-trotzige) Forderungen an die Beweislage stellen zu können.
5. Februar 2018 um 19:33
Gerade entdeckt:
Propaganda statt Information: Verschwörungsideologe Ganser als Experte gefragt
https://etwasanderekritik.wordpress.com/2015/11/20/propaganda-statt-information-verschworungsideologe-ganser-als-experte-gefragt/
8. Februar 2018 um 16:28
Gansers Schussfahrt in die Welt von Wahn & Schwurbel wird rasant:
https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/verschwoerungsmystiker-wie-daniele-ganser-kapern-rudolf-steiner-bewegung-132179380
12. Februar 2018 um 14:25
Kritik wirkt:
Axa schliesst Daniele Ganser aus Vortragsreihe aus
https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/axa-schliesst-daniele-ganser-aus-vortragsreihe-aus/story/16156455
12. Februar 2018 um 14:55
@crazyfrog:
Man muss ja auch nicht verstehen, was Ganser bei einer hochkarätigen Vortragsreihe zum Thema „Nachhaltigkeit“ verloren hat. Das zeigt eigentlich sehr deutlich genau das, was Prof. Sarasin oben beschreibt. Der versucht auf perfideste Weise, über jede Ritze in den öffentlichen Diskurs einzusickern und dann seine „Thesen“ zu verbreiten.
Aber immer mehr scheinen das endlich zu merken.
12. Februar 2018 um 17:14
Als eine kleine Anmerkung:
Auch die Veranstalter des „Neuen Hambacher Festes“ haben anscheinend Herrn Ganser ausgeladen… jedenfalls ist er nicht mehr in der Rednerliste eingetragen.
Ich war wegen dieser Causa im Kontakt mit einigen der anderen Rednern,und diese waren wirklich erstaunt und erzürnt, denn Gansers Behauptungen gingen auch ihnen massiv gegen den Strich.
Insgesamt muss ich auch sagen, der Schriftverkehr war mit diesen Teilnehmern höflich, anständig und rational, selbst als ich ihnen zu verstehen gegeben habe das ich nicht mit ihren Meinungen übereinstimme.
Zeigt aber wieder auf wie recht mein Vorredner mit der „Methode Ganser“ hat.
12. Februar 2018 um 17:17
@Christian Perzl:
Vielen Dank für Ihr Engagement.
13. Februar 2018 um 16:31
Die Ganser-Lobby schreitet zur Rettung ihres Idols:
„AUFWACHEN mit Daniele Ganser in 14 Minuten“:
https://donotlink.it/Rqyx
Was man in den 14 Minuten sieht ist ein gelackter Prediger, der salbungsvoll und mit grauenvollen Witzchen von 1948 bis Eugen Drewermann den ganz großen Bogen des Antiamerikanismus spannt und natürlich die immerselben Phrasen zu WTC7 auch noch irgendwo unterbringt.
13. Februar 2018 um 16:48
@crazyfrog:
Danke, ich bin fast vor Lachen vom Stuhl gekippt. Ganser und Drewermann – das neue Dream-Team.
Für mich langsam nicht mehr nachvollziehbar, dass Leute diesen Nonsens beklatschen wie nicht gescheit.
13. Februar 2018 um 17:20
Die klatschen, gerade weil es Nonsens ist.
Nonsens ist der bequemste Weg, Geltungsbedürfnis gegen die Macht der Tatsachen und der Vernunft zu wappnen.
Erfinde einfach ein „Narrativ“ (ja, da steckt „Narr“ drin), es kommt wirklich nicht darauf an, wie bescheuert es ist, und du hältst jeder Debatte stand.
13. Februar 2018 um 17:27
@klauszwingenberger:
Ich bin geneigt, dieser Definition von „Narrativ“ zuzustimmen, denn der erste der „grauenvollen Witzchen“, von denen @crazyfrog schreibt, kommt gleich schon im zweiten Satz:
„1948 manipuliert die CIA die Wahlen in Italien.“
(Tonfall schnell auf kindisch-süffisant-glucksend einstellend:)
„Das darf man nicht …“
Dududu – Du pöser, pöser CIA …
Was sagt das über das Publikum aus, wenn man zu infantilen Manipulationen applaudiert?
13. Februar 2018 um 18:50
@Bernd/crazyfrog:
Wieso, Ganser hat doch eine ausgeprägte Vorliebe für Theologen, remember his buddy Griffin. Der Typ hat ein Buch „Christian Faith and the Truth Behind 9/11: A Call to Reflection and Action“ geschrieben, dagegen kann nicht mal ein Drewermann anstinken …
13. Februar 2018 um 18:57
@Martina:
Nun ja, das Beste kommt wie immer am Schluss. Im Nachspann des Videos salbadert Ganser wie ein New-Age-Guru etwas von einer „Kraft“, die von Drewerman ausgehe: „Und Sie müssen einfach wissen: Die Kraft steckt in Ihnen allen!“
Entweder buhlt Ganser jetzt um Kirchentags-Auftritte oder er hat zuviel „Star Wars“ gesehen oder bei ihm purzelt mittlerweile einfach alles kreuz und quer durcheinander.
7. April 2018 um 16:56
Daniele Ganser verliert seinen letzten Lehrauftrag. Nach der Universität Basel lässt ihn nun auch die Hochschule St. Gallen fallen. Mittlerweile distanziert sich sogar sein Doktorvater Georg Kreis:
https://www.basellandschaftlichezeitung.ch/schweiz/verschwoerungsstar-verliert-lehrauftrag-auch-uni-st-gallen-laesst-daniele-ganser-fallen-132406642
12. April 2018 um 14:54
https://www.journal21.ch/ganser-trump-putin-und-andere
Pingback: Ein paar Links … – Kein Forum für Verschwörungstheorien
19. Dezember 2024 um 18:40
Zum achten Jahrestag des Breitscheidplatz-Anschlags weisen wir nochmal auf den obigen Beitrag zur Verschwörungstheorie um den „gelben Bus“ hin.